L'ARCHE BOSTON NORTH - USA Programm. Internationaler Jugendfreiwilligendienst Arbeitsfeld. Arbeit mit Menschen mit Behinderung Land.
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- Horst Günther
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1 L'ARCHE BOSTON NORTH - USA Programm Internationaler Jugendfreiwilligendienst Arbeitsfeld Arbeit mit Menschen mit Behinderung Land USA Lage Haverhill, Massachusetts Anzahl der Plätze 1 Projektdauer 12 Monate Projektbeschreibung (Hintergrundinformationen, Ziele, Arbeitsbereiche) L'Arche Irenicon in Boston wurde 1983 gegründet und arbeitet nach der Idee und dem Prinzip von Jean Vanier. Die Arche ist eine christliche Lebensgemeinschaft von Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung, hauptamtlichen MitarbeiterInnen und Freiwilligen. Ziel ist es, sich gegenseitig zu unterstützen und voneinander zu lernen. Für das Zusammenleben hat die Arche 3 verschiedene Häuser (Nazorean House, Peace House, Gandhi House, Assisi House), in denen je vier BewohnerInnen und vier Freiwillige leben. Jede Wohngemeinschaft wird von einer/m hauptamtlichen Mitarbeiter/in geleitet. Die/der Freiwillige lebt mit den BewohnerInnen in den Häusern, in denen sie/er tätig ist, in eigenen Räumlichkeiten. Schon immer spielen Freiwillige, in der Arche "Assistants" genannt, eine wichtige Rolle. Sie unterstützen die BewohnerInnen im Alltag und bringen mit ihrer Tatkraft, ihrer Motivation und ihrer Spiritualität frischen Wind in die Gemeinschaft, Sie unterstützen das hauptamtliche Team und machen nach einer Einarbeitungszeit prinzipiell alles was die Hauptamtlichen auch machen. Ein wichtiges Ziel der Arche ist die gesellschaftliche Inklusion der BewohnerInnen. Allen wird die Möglichkeit gegeben ihre Spiritualität auszuleben, sei es in Form des gemeinsamen wöchentlichen Gottesdienstes oder auf einem individuelleren Weg. Ziele: gemeinschaftliches Zusammenleben und Arbeiten von Menschen mit und ohne Behinderung Unterstützung der BewohnerInnen und Förderung ihrer individuellen Entwicklung gemeinsames Voneinander-Lernen würdevolle Behandlung und gesellschaftliche Integration von Menschen mit Behinderung gelebte Nächstenliebe statt ausschließlicher Versorgung
2 Förderung der individuellen Spiritualität aller Mitglieder der Gemeinschaft Aufgaben der Freiwilligen Das Projekt bietet eine abwechslungsreiche und herausfordernde Tätigkeit in der Begleitung und Betreuung von Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Die Tätigkeiten der Freiwilligen berühren nicht hauptamtliche Aufgaben. Die Freiwilligen haben die Aufgabe, den BewohnerInnen der Arche bei Dingen zu helfen, die sie allein nicht erledigen können. Manche brauchen viel Hilfe, andere sehr wenig. Wichtig ist ein respektvoller und wertschätzender Umgang. Im Team werden pädagogische Maßnahmen überlegt, um die BewohnerInnen bestmöglich in ihrer Selbständigkeit zu unterstützen. Mitwirkung bei dem Aufbau und Erhalt einer familienähnlichen Atmosphäre für alle BewohnerInnen des Hauses: Aufbau gesunder und guter Beziehungen zu den BewohnerInnen und MitarbeiterInnen Aufbau guter Strukturen im häuslichen Alltag, die eine harmonische und gesunde Atmosphäre unterstützen Teilnahme an wöchentlichen Teammeetings und damit Teilhabe an Entscheidungen über den Hausbedarf, die Hausregeln und Hausgäste Organisation von Freizeitaktivitäten entsprechend den Interessen und Vorlieben der BewohnerInnen und MitarbeiterInnen. 1. Unterstützung der einzelnen BewohnerInnen Die/der Freiwillige unterstützt die BewohnerInnen bei der Erfüllung ihrer täglichen persönlichen, medizinischen und finanziellen Bedürfnisse und bei der Ausübung ihrer Arbeit. Sie/er achtet darauf, dass die täglichen Routinen der einzelnen BewohnerInnen eingehalten werden sorgt mit für eine gesunde und ausgewogene Ernährung der BewohnerInnen und die Organisation ihrer Zubereitung hilft bei der Körperhygiene (Körperpflege, Toilettengang, etc.) und beim An- und Auskleiden bzw. legt wettertaugliche Kleidung zurecht hilft bei der medizinischen Versorgung der BewohnerInnen (Medikamentenausgabe sowie die Organisation von regelmäßigen und im Bedarfsfalle spontanen Arztbesuchen) hilft bei der Kontaktpflege der BewohnerInnen mit der Familie und Freunden außerhalb der Gemeinschaft unterstützt die BewohnerInnen bei der Ausübung ihrer Arbeit leistet Fahrdienste erledigt persönliche Einkäufe für die BewohnerInnen dokumentiert Beobachtungen und tauscht sie mit den
3 MitarbeiterInnen aus, um die bestmögliche Entwicklung der BewohnerInnen zu gewährleisten arbeitet mit an der Erstellung des Lern- und Entwicklungsplans für die BewohnerInnen motiviert die BewohnerInnen, die gesetzten Lern- und Entwicklungsziele zu erreichen ist zu konstruktiver Konfliktlösung bereit motiviert die BewohnerInnen zur Teilnahme an Festen und Veranstaltungen innerhalb und außerhalb der Arche hilft den einzelnen BewohnerInnen bei der Geldverwaltung. 2. Mitwirkung bei den alltäglichen Aufgaben im Haus Die/der Freiwillige hilft dabei, das Haus sauber und ordentlich zu halten sowie die Wäsche zu machen. Die/der Freiwillige ist dafür zuständig, die BewohnerInnen des Hauses in diese Aufgaben einzubinden. Je nach Neigung und Fähigkeit kann die/der Freiwillige nach Absprache bei handwerklichen Tätigkeiten, im Garten und bei Reparaturen am Haus mithelfen. Einkauf für und Zubereitung von Mahlzeiten 3. Tätigkeiten für die Gemeinschaft Je nach Interessen der/des Freiwilligen gibt es noch weitere Einsatzmöglichkeiten, u.a. in folgenden Bereichen: Das können Freiwillige hier lernen Fundraising Öffentlichkeitsarbeit Mitgestaltung von Festen kreative und musische Angebote für die BewohnerInnen (z.b. Musik, Theater- oder Sportprojekte) Selbständigkeit soziale und interkulturelle Kompetenzen Erweiterung der Kommunikationsfähigkeit Erfahrungen im Umgang mit Menschen mit Behinderungen Kennenlernen von und Umgang mit unterschiedlichen Krankheitsbildern Erfahrungen in der Pflege Kennenlernen von vielen unterschiedlichen Menschen Planen, Organisieren und Durchführen von Projekten
4 Notwendige Voraussetzungen Bereitschaft zum Zusammenleben in der Gemeinschaft Neugier, Offenheit, Flexibilität Einfühlungsvermögen körperliche und psychische Belastbarkeit Führerschein Klasse B Einhalten der USA-üblichen Alkoholgesetze Erfahrung in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung ist von Vorteil, aber keine Voraussetzung gute Englischkenntnisse Besondere Anforderungen/ Herausforderungen Arbeitszeiten und technische Details Verkehrsanbindung pädagogisch praktisch Eigeninitiative Emotionale Herausforderung Sonstiges: Vertraulichkeit Niedrig Mittel Hoch Grundsätzlich gibt es in den Archeprojekten eine Kernarbeitszeit von Stunden, die sich auf fünf Tage verteilt. Die beiden freien Tage pro Woche sind aufeinanderfolgend, allerdings nicht zwangsläufig am Wochenende. Aus dem Zusammenleben ergeben sich auch Aufgaben, die über normale Arbeitszeiten hinaus gehen. Dazu gehören die sogenannten overnights, d. h. Nachtbereitschaft, falls Bewohner nachts Hilfe benötigen. Die Freiwilligen erhalten ein monatliches Taschengeld von umgerechnet 350. Die Arche Irenicon liegt in Haverhill, Massachusetts. In Haverhill gibt es Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf. Das Meer ist ca. 30 min entfernt. Dort liegen viele hübsche Küstenstädte mit Märkten und saisonalen Veranstaltungen. Boston ist 40 min mit dem Auto entfernt, mit öffentlichen Verkehrsmitteln braucht man per Direktverbindung eine Stunde bis ins Zentrum. Bekannt ist Massachusetts durch den Herbst, besser bekannt als Indian Summer. In den USA darf man erst mit 21 Jahren Alkohol trinken. Diese Regel wird nicht nur im öffentlichen Leben streng eingehalten. Auch in den Archen darf kein Alkohol getrunken werden. Alle BewerberInnen, die in die USA wollen, müssen bereit sein, in ihrem Auslandsjahr auf den Konsum von Alkohol zu verzichten. Nicht alle Häuser der Arche haben Internetanschluss.
5 Unterbringung Verständigung Weitere Links eigenes Zimmer in einem der Gemeinschaftshäuser Teilnahme an gemeinsamen Mahlzeiten Englisch
6 BILDER AUS DEM PROJEKTALLTAG:
7 BERICHT VON EINER FREIWILLIGEN: "Seit ungefähr drei Wochen bin ich nun zurück in Deutschland, und noch immer habe ich das Gefühl, in einer Art Zwischendimension zu leben. Als vor ein paar Monaten meine Abreise näher rückte, war ich nicht direkt traurig, sondern konnte mir einfach nicht vorstellen, dass Deutschland wirklich noch existierte. Ich habe während des Jahres vergleichbar wenig Kontakt nach Hause gehalten, was sehr viel Distanz zwischen meiner Haverhill-Realität und dieser hier aufgebaut hat." "Natürlich war nicht alles immer nur eitel Sonnenschein. Die Arbeit war oft lang, schwer und unfassbar nervenaufreibend. Ich habe in einem sehr lauten, energiegeladenen Haus gewohnt, was aber natürlich auch extrem viel Spaß und Blödsinn mit sich brachte. " "Meine Mitbewohner im "Assisi-Haus" waren zum Großteil immer für alles offen, was mir in Verbindung mit der von anderen Häusern oft beneideten Assisi-Arbeitsmoral sehr viele Freiheiten gab, und ich fühlte mich meistens tatsächlich so, als würde ich einfach nur einen Ausflug mit einem Familienmitglied unternehmen. Viele meiner Kollegen waren super flexibel und wir tauschten munter Schichten hin und her, ließen einander früher gehen und gönnten uns gegenseitig viele Pausen. Assisi House hat mir sehr viel über Teamarbeit beigebracht und ich hoffe, diese Lektionen auch in der eher durchgetakteten deutschen Arbeitswelt anwenden zu können." "Ich habe vor meiner Abreise Recherchen zur Lage Haverhills und der Stadt selbst angestellt und war nicht gerade begeistert. Liebe wäre mir Portland gewesen, also eine Gegend mit Gebirge in der Nähe. Rückblickend kann ich leider nicht behaupten, meine Meinung geändert zu haben, aber ich schätze mich unglaublich glücklich, sozusagen auf Umwegen eine derart humorvolle, liebenswürdige und einzigartige Gruppe Menschen kennengelernt zu haben, die ich so an keinem anderen Ort der Welt gefunden hätte."
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