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- Mona Kora Fertig
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1 1 COPYRIGHT Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt. Es darf ohne Genehmigung nicht verwertet werden. Insbesondere darf es nicht ganz oder teilweise oder in Auszügen abgeschrieben oder in sonstiger Weise vervielfältigt werden. Für Rundfunkzwecke darf das Manuskript nur mit Genehmigung von Deutschlandradio Kultur benutzt werden. Deutschlandradio Kultur Länderreport Was wird bleiben? - Zehn Jahre IBA in der Lausitz - Autor Redaktion Flemming, Axel Stucke, Julius Sendung Uhr -folgt Manuskript
2 2 - Manuskript - MUSIK (Heimatlied für Plessa) Plessa. Ein kleiner Ort in der Lausitz, wenig bekannt, wenig beachtet zum ersten Mal urkundlich erwähnt über 400 Jahre ein gemütliches Fischerdorf, bis 1894 die erste Kohle gefördert wird. Dann schreibt Plessa Industriegeschichte wird hier die erste Abraumförderbrücke der Welt errichtet, das Braunkohlekraftwerk gilt als ältestes Europas. Lange lebt Plessa ganz im Zeichen der Braunkohle nach der deutschen Vereinigung werden Kraftwerk und Brikettfabrik stillgelegt: (Gottfried Heinicke) Als das alles zusammenbrach, da warn gleich mal sehr viel Arbeitslose hier. Die ganze Industrie war Bergbau. Das ganze Dorf ist groß gewachsen mit dem Bergbau. Das Kraftwerk ist ein Industriedenkmal geworden, die Fabrik ist weg, da ist ne Firma drin Zwei rote Backstein-Schornsteine überragen mit 100 Metern Höhe die Stadt - das alte Kraftwerk dient der Internationalen Bauausstellung Fürst-Pückler-Land als Veranstaltungs- und Ausstellungsraum. Gottfried Heinicke, ehrenamtlicher Bürgermeister von Plessa, steht
3 3 vor dem Kulturhaus, einem großen unsanierten Bau aus den 60er Jahren. Der Platz davor ist mit Blumen auf dem Boden bunt geschmückt. (Gottfried Heinicke) Also, wir haben jetzt das Blütenmeer, wo unsere Kleingärtner sich nach vielen vielen Jahren Blumenfest noch einmal ein richtiges Highlight selbst gesetzt haben. Und abends ist dann das Lichtermeer, gleich ne Straße weiter wird dann das Lichtermeer von unten durch den ganzen Ort eine Lichterschlange, dausende Lichter! Blütenmeer, Lichtermeer, und sonst? Gar nichts mehr? Doch! Die IBA hat das Image der Stadt, aber auch der ganzen Lausitz verändert, sagt Gottfried Heinicke: (Gottfried Heinicke) Das Image geändert und viel dazu gekommen, ja. Sehr viel dazugekommen: Sehenswertes! Wir müssen nur sehen, dass wir mit unserem Ort, weil wir ein bissel am Rand liegen, noch uns vermarkten, mit reinkommen in die ganze Sache, dass in einem Zuge die Lausitz genannt wird und demzufolge nicht nur der Senftenberger See und ein bisschen drumrum, sondern Plessa, Domsdorf, es kann alles mit rein in diese Sache. Auch Rolf Kuhn ist nach Plessa gekommen, der Geschäftsführer der IBA, die jetzt dem Ende entgegengeht. (Rolf Kuhn) Da ist Wehmut mit dabei, ich glaube bei allen und wir gehen da ungerne auseinander. Das zweite ist, dass ich auch eine gewisse Erleichterung spüre. 10 Jahre Arbeit und Erfolg kann man jetzt sagen, und es ist immer alles einigermaßen gut gegangen. Da hätte auch was schief gehen können. Ein schwimmendes Haus hätte absaufen können, als wir die Biotürme eingeweiht haben, hätte ein
4 4 Seiltänzer vielleicht runterfallen können. Stelle Sie sich so etwas vor! Der bärtige Professor für Gebietsplanung und Stadtsoziologie wurde im Thüringer Wald geboren, arbeitete in Weimar, Berlin und am Bauhaus Dessau, bis er 1998 anfing, sich um die IBA in der Lausitz zu kümmern. Die Geschichte der IBA geht zurück auf den Willen der Lausitz- Landkreise Elbe-Elster, Dahme-Spree, Spree-Neiße, Oberspreewald- Lausitz und der Stadt Cottbus. Im März 1999 beschloss die Landesregierung, 14 Mio. Euro für den gesamten Zeitraum zur Verfügung zu stellen, das Geld konnte durch Fördermittel der EU um mindestens 30 Mio. vermehrt werden. (Platzeck) Ein Jahrzehnt Erfolgsgeschichte, ein Jahrzehnt Umgestaltung einer geschundenen Landschaft, Hin zu einer zukunftsfähigen Landschaft mit einer völlig neuen Facette: es bleibt Energieregion, aber es ist künftig auch Tourismus- und Wasserwander-Region, Kulturregion, da sind viele Dinge dazu gekommen... Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck vergleicht die Wirkung der IBA mit Akkupunkturnadelstichen. Der Pessimismus musste erst einmal aufgelöst werden, sagt er: (Platzeck) Die Bauschildenthüllung in Großräschen, das war der IBA- Geschäftsstellensitz in einer alten Villa, ging fast im Regen unter, aber das war praktisch nur die Generalprobe, die verregnet war, alles was danach kam, ist ausgesprochen gelungen. Man kann heute sagen: diese Region ist wer 10 Jahre nicht da war nicht wiederzuerkennen. Das trifft auf die äußeren Formen zu, das trifft aber auch auf Mentalitäten, die man antrifft zu.
5 5 In Großräschen blickt man in den Abgrund. Dort sind die IBA-Terassen, mehrere Gebäude aus Beton, durch deren große Glasfassaden man die ungewöhnlichste Zivilisationskante der Welt sehen kann, wie die Macher sagen, denn bis hierhin wurde die Kohle abgebaggert. Dort ist nun die Zentrale der Bauausstellung; und schon einmal gab es hier eine IBA, 1888 war das. Das Kürzel stand damals für Ilse-Bergbau- Aktiengesellschaft Menschen mussten seither Platz machen für die Kohle. Eine Frau, die vor der Ausstellungshalle steht, kennt den Ort noch un-abgebaggert: Ich bin nämlich rübergefahren, um meine Mutter zu besuchen. Die Gegend war ja sehr schmutzig und das war eigentlich immer son kleiner Aufreger, wenn man mit weißer Hose ging, das ging nicht. Oder ein Tag und dann oje: in die Waschmaschine. Sie freut sich, was die IBA in 10 Jahren bewirkt hat, erinnert sich noch an die erste Veranstaltung: In meiner Erinnerung ist noch sehr diese erste Wanderung. Da, wo das Wasser jetzt ist, das fand ich ganz doll. Man hat noch die Kohle gerochen. Also das werde ich auch wohl nicht vergessen. Jetzt bildet sich über dem Boden des Baggerlochs der künftige Ilse- See. Er soll das Kernstück des Lausitzer Seenlandes mit 20 neuen Gewässern werden. Die Touristiker hoffen, dass das Vorhaben Gäste aus dem Dreieck Berlin, Dresden und Prag anzieht. Sie freuen sich über Schlagworte wie "Kohlereviera" oder "Costa del Lausitz". Aber nie konnten sie klarmachen, was das ganze eigentlich mit Fürst Pückler zu tun hat, was an der IBA eigentlich Bauausstellung war und ob der Name "Seenland" wirklich gut zu vermarkten ist. Dieter Hütte, Geschäftsführer der Tourismus-Marketing Brandenburg:
6 6 (Hütte) Wir haben hier ein Projekt von einer internationalen Dimension, was in der Tat auch in der Mitte Europas verankert ist und wo sicherlich nicht wir, aber zumindest unsere Enkel den kompletten Erfolg einfahren können, weil es eine Region ist, die nach dem IBA- Baujahr noch nicht abgeschlossen ist, sondern nach wie vor noch in der Entwicklungsphase sich befindet. Und auch der Ilse-See ist noch im Werden, füllt sich erst langsam. Und das bietet Gelegenheit zu einer geführten Marswanderung, denn die Erde ist hier vom Eisen rot. Rainer Hanisch hat mehr als 20 Jahre im Tagebau gearbeitet. Jetzt führt er Interessierte in den Abgrund der ehemaligen Grube Meuro, hält am Fuß einer Seebrücke, die noch auf Wasser wartet. (Rainer Hanisch) Also ist nix Nachgebautes, dass wir einen Anlegesteg später mal haben für son Ausflugsdampfer, sondern man hat wirklich von einem Bergbaugerät ein Teil dazu gleich genutzt. Und dementsprechend kann ich gleich wieder über Bergbau reden, wenn ich diese Brücke erkläre. Also es ist nicht vergessen. Geplant ist auch ein Yachthafen soll alles fertig sein, dann sollen auch Dampfer der weißen Flotte anlegen, nicht nur am Ilse- See, die Gewässer des künftigen Seenlandes werden miteinander verbunden. Das Wasser ist klar - aber etwas tückisch: (Hanisch) Also ich weiß, als Kind wir sind eigentlich nur in sone Restlöcher Baden gegangen. Das hat uns nicht geschadet. Das einzigste, wo man s wirklich gemerkt hat, ist eigentlich an den Augen, Die waren wirklich wie Albinos dann: ganz rot. Also da hat man schon gemerkt: mit dem Wasser stimmt was nicht. Denn das Wasser der Tagebauseen ist ziemlich übersäuert.
7 7 Weiter hinunter in die alte Grube Meuro, von 1962 bis 1999 in Betrieb, aber noch nicht ausgekohlt, sondern geschlossen, weil der Bedarf nicht mehr da war. Rainer Hanisch sagt: Wir hätten noch 30 Jahre zu tun gehabt. 78 Meter unter die Rasenkante wurde gebuddelt, darunter lagen 10 Meter Kohle, ein Teil der Grube wurde wieder zugeschüttet, seit 2007 wird geflutet: (Hanisch) Hier haben wir mal den Überblick, dass wir drei Teile haben, die nur warten, dass das Wasser da ist: wir haben die IBA-Terassen, die später mal Seeterassen oder sonstewie heißen werden, wir haben den Hafen und wir haben die Seebrücke, wo die Dampfer anlegen. In anderen Ecken der Lausitz aber wird immer noch Kohle abgebaut. Auch davon können sich IBA-Besucher ein Bild machen, zum Beispiel in Welzow Süd. Betriebsgelände Vattenfall Europe, Betreten für Unbefugte verboten, Lebensgefahr warnt ein Schild am Aussichtspunkt. Der Blick geht tief nach unten, mehr als 100 Meter; die Autos dort unten sehen aus wie Spielzeug, man sieht schwarze Straßen, unter denen die Kohle abgebaggert wird. (Karsten Feucht) Hier wird tagtäglich live Tagebau betrieben. Es werden pro Sekunde rund eine Tonne Kohle hier rausgeholt. Es wird aktiv Landschaft weggenommen, auch Siedlungen zum Teil noch... Karsten Feucht vom Tourismusverein Stadt Welzow wurde hier die erste Kohle gefördert, 1972 kam die Abraumförderbrücke zum Einsatz, eine riesige Maschine. Der Vorrat reicht noch für mindestens 20 Jahre.
8 8 (Karsten Feucht) Unten sehen sie die Kohlebagger, die an einem langen Band die Kohle rausholen. Links die Wand, das schwarze, wo s mal wirklich senkrecht ist und nicht schräg, das ist das Kohle-Flöz. 15 bis 20 Meter dick wird hier gefördert. An den Förderbändern raustransportiert und Richtung Kraftwerk. Damit wir an die Kohle rankommen muss man die zu Tage fördern, sprich den Sand, der darüber liegt zur Seite schaffen. Das machen alle andern. Also hier steht zu 70% Technik, die Sand beiseite schafft und nur zu 20/30% Technik, die Kohle rausholt. Pro Tag bewegt sich der Koloss etwa einen Meter, Meter pro Jahr. Seit 1966 wurden schon 73 Quadratkilometer umgeschaufelt. Die moderne Zeit fordert ihren Tribut: von einst Arbeitsplätzen in der Lausitz-Kohle blieben nur noch 5000 übrig. Die Technik wurde besser, der Bedarf sank. Neue Hoffnung: Tourismus hat Welzow mit dem Bergbau-Tourismus angefangen. (Kuhn) Wir bieten ja Touren an, die in den Tagebau reingehen, auf gesperrtes Gelände, wo man gar nicht rein darf. Und da haben wir im ersten Jahr gleich mal 1500 Besucher gehabt, die gekommen sind, ne Tour gekauft haben und Geld da gelassen haben. Und sind jetzt bei knapp 4000 Besuchern nach drei Jahren, Wir bauen jetzt den Bahnhof aus in Welzow zum Besucherzentrum für Bergbautourismus. Und da gibt s dann auch Angebote für Schulungen, für Tourismusforschung, für Konferenzen. Das werden wir am eröffnen, und wir rechnen dann hier mit rund Besuchern im Jahr. Für den IBA Geschäftsführer Rolf Kuhn allerdings gehört Welzow zu den Projekten, die nicht nach seiner Vorstellung realisiert wurden:
9 9 (Kuhn) Das war für mich eine Möglichkeit, wie man Pückler in die heutige Zeit übersetzen könnte; was er mit Hack und Spaten im Branitzer Park gemacht hat, das wollten wir mit Großgeräten in Welzow machen. Das ist nicht am Geld gescheitert, aber es gab dann in der Bevölkerung einigen Widerstand, an anderen Stellen konnten wir den überspielen, aber hier war es mit dem Berg-Gesetz verbunden, und auch mit dem Abschluss-Betriebsplan verbunden so kompliziert, dass da wirklich alle hätten dahinter stehen müssen und das haben wir nicht geschafft. Projektmanager Karsten Feucht weist auf einen Zufall der Geschichte hin: (Feucht) Das ist die älteste F60. Wir haben hier in der Lausitz die älteste, die ist erhalten, weil sie noch arbeitet, und die jüngste steht als Museum; bisschen verdreht. und zwar in Lichterfeld. Der Sprengstoff war schon angebracht an einer der weltgrößten beweglichen Arbeitsmaschinen, aber da entschied die Gemeinde, die F60 als Attraktion, als Besucherbergwerk zu vermarkten - als liegenden Eiffelturm in der Lausitz. Der Erfolg gibt ihnen recht: Gäste kommen jetzt im Jahr, die meisten aus dem Raum Dresden bis Berlin, aber immerhin 1/3 überregional oder sogar aus dem Ausland. Olaf Umbreit freut sich über seinen luftigen Arbeitsplatz, er führt die Besucher über das gigantische Stahlbauwerk, aus 60 Metern Höhe können sie direkt nach unten sehen: (Olaf Umbreit) Die Gewaltigkeit und das große Ding an sich, das ist das eine. Und zum andern: als kleiner Mensch kann man da drüber laufen, Und
10 10 damit hat man die Voraussetzung, ein solches Gerät zu erobern und auch wenn man dann wie so eine kleine Ameise drüber läuft, wie das so von unten zu beobachten ist, dann ist das so ein Gefühl als Mensch wir haben da drüber die Macht, ich kann das beherrschen, und ich bin jetzt der Sieger, wenn ich an der Spitze stehe, über die Landschaft schaue, und ich kann sehr weit sehen: ich bin jetzt der Größte. Auf der Führung wird auch hier nicht die Vergangenheit verklärt. Ortsinanspruchnahme hieß es bürokratisch: das Abbaggern von Dörfern. Noch kurz vor der Wende 1989/90 verlor Lichterfeld einen Großteil seines Gemeindegebiets, der Ortsteil Bergheide existiert heute nicht mehr: (Olaf Umbreit) Viele, die hier in Bergheide gewohnt haben, haben inzwischen auch einen Abstand von der Vertreibung aus ihrem ursprünglichen Landsitz gewonnen. Die Zeit hat ihr ihriges getan und die Sichten auf die Dinge sind andere geworden und so kommen sie auch mit ihren Gästen hierher und sagen das ist eben ein Bergbaugerät und vielleicht noch mit einer kleinen Träne im Auge: Dahinten war mal Bergheide! Die IBA sieht Olaf Umbreit als Motor für das F60-Projekt, der Betrieb wird auch nach Ende der Bauausstellung weiterlaufen. (Olaf Umbreit) Das ist ein Abschlussjahr, gleichzeitig ein Startschuss für weitere Entwicklungen. Ich bin der festen Überzeugung, dass die Lausitz und das Lausitzer Seenland hier ne gute touristische Basis bilden für den weiteren Bestand auch unserer Einrichtung. Lichterfeld merkte IBA-Geschäftsführer Kuhn auch das erste Mal, dass die Projekte erfolgreich angenommen werden.
11 11 (Kuhn) Wir haben im Mai 2002 gesagt, wir brauchen Besucher, damit es wirtschaftlich wird, und wir hatten im Dezember Besucher, ich glaube, das war für mich ein glücklicher Moment, weil ich gespürt habe, es ist etwas möglich, was schier unmöglich erscheint, und mit einem solchen großen Erfolg am Anfang mit einem solchen Paukenschlag kann man schon sagen, wird es leichter, die weiteren Dinge umzusetzen. Allerdings laufen nicht alle Projekte gleichermaßen gut. Negativbeispiel: Marga, die erste deutsche Gartenstadt, 1907 angelegt mit 100 Häusern in 15 Typen; eigentlich ein Schmuckstück für Architekturkenner. Die Siedlung am Südwestrand von Senftenberg hätte ein Prunkstück der Bauausstellung werden können. (Kuhn) Ja, in Marga hatte ich immer den Traum, dass der Margaer Hof etwas sehr lebendiges wird, wo das Kunsthandwerk der Region, Künstler der Region typische Produkte der Region angeboten werden. Das muss noch nicht aus der Welt sein, das kann ja noch kommen, Jedenfalls während der IBA-Laufzeit haben wir s nicht geschafft, weil wahrscheinlich das Potenzial auch der Nutzer eines solchen Hofes für Kunst und Kunstgewerbe noch zu gering ist, aber ich sehe die Chancen schon....aber das braucht wohl noch. Der Architekt Wolfgang Joswig sagt, das eigentliche Potenzial von Marga habe die Stadt noch nicht erkannt und spottet über die Vorstellungen von Kuhn: (Wolfgang Joswig) Glückliche Handwerker sitzen vor ihren Läden und klopfen goldene Geschmeide. Das geht nicht. In der zweiten Reihe geht gar nichts.
12 12 Hier sind reihenweise die Läden eingegangen, Deswegen können sie gerne hier noch einmieten oder da etablieren. Kneipe? Fehlanzeige, aus dem Hotel Kaiserkrone soll eine Schule werden, im ehemaligen Konsum ist ein Sozialkaufhaus untergebracht. Immerhin, die Wohnhäuser wurden innerhalb von 2 Jahren saniert. Zu DDR-Zeiten waren sie verriegelt und verrammelt, der Stuck abgeschlagen. Jetzt sind die Wohnungen vermietet. Irma Strubel ist 70, wohnt hier seit 2000, vorher in Senftenberg: (Irma Strubel ) Das wurde ja erst nach der Wende saniert, das Ganze. Und 1999 und 2000 wurden die ersten Wohnungen bezogen, da war natürlich noch nicht das Umfeld, wie man das gerne hätte. Aber im Laufe der Jahre ist das alles sehr schön geworden. Also daran hat man eigentlich geglaubt. Wenn Millionen schon investiert worden sind, dass das dann irgendwann auch fertig wird. Der Industriepark Marga wartet noch auf seine Erweckung. Ein Kraftwerk, groß wie eine Kathedrale, als mächtige Idee erbaut, jetzt sind die roten Backsteingebäude verfallen und es bleibt die Geschichte, die nur leider nirgends in Marga erzählt wird. Besser läuft es in Plessa: MUSIK Plessa-Lied (Bettina Weinhold) Das haben wir noch nie so gemeinsam gesungen. Hauptsächlich habe ich die Eltern über die Schüler eingeladen. Ich bin Lehrer an der Schule, wir haben das in der Schule gesungen, die Kinder haben das nach Hause getragen und wir haben die Eltern eingeladen, gemeinsam mit uns zu singen.
13 13 Lehrerin Bettina Weinhold hat ihren anfänglichen Blick auf die IBA geändert und ihre Zurückhaltung abgelegt: (Bettina Weinhold) Natürlich hat das was für die Region gebracht, sehr viel sogar. Am Anfang war man skeptisch - ich jedenfalls und viele andere auch - aber es hat sich sehr positiv entwickelt in den Jahren, bin ich der Meinung und natürlich muss es auch irgendwie fortgesetzt werden. Durch die Leute hier in der Lausitz Aber ich denke, das wird schon. Der Anfang ist gemacht, - großer Schritt und das geht dann garantiert weiter. Ende
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