KLIMAAKTIV KONFERENZ 2015
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- Samuel Hartmann
- vor 6 Jahren
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1 KLIMAAKTIV KONFERENZ 2015 workshop Performance im Betrieb: Halten die Gebäude, was sie versprechen? ENERGETISCHE QUALITÄTSSICHERUNG WAS PLANT KLIMAAKTIV DI Martin Ploss, Energieinstitut Vorarlberg klimaaktiv: Der österreichische Weg im Nachhaltigen Bauen Energieeffizienz im Betrieb Status Quo, Teil 1 Status quo: Zu viele Gebäude erreichen in der Praxis nicht die vorausberechneten niedrigen Energiekennwerte Beispiel: Studie Österreichischer Verband Gemeinnütziger Bauvereinigungen (gbv): Endenergieverbrauch Heizung der untersuchten MFH deutlich höher, als deren niedriger HWB erwarten lässt Schlussfolgerung vieler Studien: energetisch ungünstiges Nutzerverhalten frisst einen Teil des Einspareffekts effizienter Gebäude auf ( rebound-effekt ) Wirkung auf Bauherren / Bauträger / Planer / Gesetzgeber: Einsparung der letzten Kilowattstunden ist unrealistisch 1
2 Energieeffizienz im Betrieb Status Quo, Teil 1 Heizwärmebedarf und Verbrauch Endenergie Heizung Neubauten und Altbauten ohne Sanierung Verbrauch Endenergie Heizung liegt in effizienten Gebäuden weit über dem Heizwärmebedarf. Achtung: verglichen wird der berechnete Nutzwärmebedarf Heizung, d.h. ohne Heizungsverluste mit dem gemessenen Endenergieverbrauch Heizung, d.h. inkl. Heizungsverlusten Quelle: E. Bauer: Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit Investitions- und Nutzungskosten in Wohngebäuden gemeinnütziger Bauvereinigungen unter Berücksichtigung energetischer Aspekte; Österreichischer Verband gemeinnütziger Bauvereinigungen, Wien, 2013 Status quo: Viele innovative Gebäude erreichen in der Praxis die vorausberechneten niedrigen Energiekennwerte Beispiel: Monitoring Bahnstadt Heidelberg, Passivhaussiedlung mit bislang > Wohneinheiten Schlussfolgerung: Der tatsächliche Energieverbrauch von Gebäuden kann treffsicher vorausberechnet werden, wenn geeignete Rechenwerkzeuge eingesetzt und Planung, Berechnungen, Bau und Betrieb qualitätsgesichert werden. Wirkung auf Bauherren / Bauträger / Planer / Gesetzgeber: Hohe Effizienz ist machbar, auch in der Praxis! 2
3 Jährliche Heizwärmeverbrauchswerte - Gebäude mit Wohnnutzung nach Baufeldern erstes Jahr Foto: M. Ploss Mittelwert Heizwärmeverbrauch der Wohneinheiten liegt bei 14,9 kwh/m 2 EBFa, dies entspricht etwa 12 kwh/m 2 BGFa. Gute Übereinstimmung mit berechnetem Heizwärmebedarf. Quelle: S. Peper: Monitoring in der Passivhaussiedlung Heidelberg Zwischenbericht 2014, Passivhaus Institut Dr. Wolfgang Feist, Darmstadt, 2015 Quelle: Passivhaus Institut, Darmstadt 3
4 In der Praxis getestet als Null-Wärmeenergiehaus Verlustreduktion durch sehr guten Wärmeschutz und Komfortlüftung Solarsystem mit 276 m 2 Kollektoren und 210 m 3 Speicher (erster Bauabschnitt) bzw. 180 m 2 und 105 m 3 (zweiter Bauabschnitt) decken Wärmebedarf für Heizung und Warmwasser zu 100%, es ist kein Wärmeerzeuger installiert. Foto: Fa. Jenni Wie unterstützt klimaaktiv die QS schon heute? Definition anspruchsvoller Zielwerte für die Energiekennwerte Mindestanforderungen i.d.r. etwa 25% unter Anforderungsniveau OIB RL 6, Höchstpunktzahl bei den Kennwerten guter Passiv- oder Sonnenhäuser Definition weiterer Effizienzindikatoren Beispiele: Luftdichtheit, Wärmebrücken, Effizienz Komfortlüftung Merkblätter und Infomaterial zur Optimierung Mindestanforderungen an Monitoring Zur Erfassung der Energieverbräuche werden Mindestanforderungen an Monitoringeinrichtungen gestellt für Gebäude ab m 2 BGF verpflichtend Deklaration in zwei Stufen Stufe 1: Planungsdeklaration, Stufe 2: Fertigstellungsdeklaration Plausibilitätsprüfung der Energiebedarfsberechnungen für jedes eingereichte Gebäude wird eine externe Plausibilitätsprüfung durchgeführt Detaillierte Überprüfung der Energiebedarfsberechnung Zusätzlich wird die detaillierte Überprüfung der Energiebedarfsberechnungen nach dem Zertifizierungsverfahren für PH bepunktet 4
5 Zusätzliche Deklarationsstufe zur Bewertung der energetischen Qualität im Betrieb Zusätzlich zur Planungs- und zur Fertigstellungsdeklaration wird 2016 die eine neue Deklarationsstufe eingeführt, in der die energetische Qualität im Betrieb bewertet wird. Bepunktet werden der tatsächliche Energieverbrauch und die Übereinstimmung zwischen Berechnungsergebnis und Verbrauch. Definition von Mindestanforderungen für das Monitoring Für Gebäude, für die die Deklaration im Betrieb durchgeführt werden soll, werden detaillierte Anforderungen an ein möglichst kostengünstiges aber aussagekräftiges Monitoring erstellt. Benchmark für tatsächliche Verbräuche effizienter Gebäude Die Veröffentlichung der tatsächlichen Verbräuche von Gebäuden in der klimaaktiv Datenbank schafft einen Benchmark für Effizienz im realen Gebäudebetrieb. Bewertung Deklarationsstufe klimaaktiv im Betrieb Variante 1: Vergleich abgerechnete Energieverbräuche zu Berechnung Verbrauchsprognose Raumlufttemperatur, WW Bedarf, IWQ, Verschattung werden projektspezifisch eingegeben Berechnung Fertigstellung Berechnung Fertigstellung normiert Verbrauchsprognose Abrechnung 1. Jahr Abweichung Energieträger PEF Endenergie Primärenergi e Endenergie Primärenergie Endenergie Primärenergie Endenergie Primärenergie kwh/a kwh/m 2 EBFa kwh/m 2 EBFa kwh/a kwh/m 2 EBFa kwh/m 2 EBFa kwh/a kwh/m 2 EBFa kwh/m 2 EBFa kwh/a % % Heizung Gas 1, ,1 25, ,7 32, ,9 34, ,6% 107,6% Warmwasser Gas 1, ,3 29, ,0 32, ,0 31, ,8% 96,8% Hilfsstrom Heiz + WW Strom 2, ,4 3, ,5 3, ,6 4, ,2% 106,2% Hilfsstrom Solar Strom 2, ,5 1,4 96 0,6 1,7 87 0,6 1,5 9 90,6% 90,6% Hilfsstrom Lüftung Strom 2, ,8 7, ,9 7, ,1 8, ,5% 104,5% Summe Endenergie ohne HH Strom ,9 77,7 79,6 102,3% Kriterium 1 Kriterium 2 Zusätzliche Berechnung zur Verbrauchsprognose Vergleich Verbrauchsprognose mit tatsächlichem Verbrauch je Energieanwendung Bepunktung des tatsächlichen Verbrauchs für Heizung, Warmwasser und Hilfsstrom auf primärenergetischer Ebene sowie der Abweichung von der Verbrauchsprognose Relativ geringer zusätzlicher Messaufwand 5
6 Bewertung Deklarationsstufe klimaaktiv im Betrieb Variante 1: Vergleich abgerechnete Energieverbräuche zu Berechnung Verbrauchsprognose Raumlufttemperatur, WW Bedarf, IWQ, Verschattung werden projektspezifisch eingegeben Berechnung Fertigstellung Berechnung Fertigstellung normiert Verbrauchsprognose Abrechnung 1. Jahr Abweichung Energieträger PEF Endenergie Primärenergi e Endenergie Primärenergie Endenergie Primärenergie Endenergie Primärenergie kwh/a kwh/m 2 EBFa kwh/m 2 EBFa kwh/a kwh/m 2 EBFa kwh/m 2 EBFa kwh/a kwh/m 2 EBFa kwh/m 2 EBFa kwh/a % % Heizung Gas 1, ,1 25, ,7 32, ,9 34, ,6% 107,6% Warmwasser Gas 1, ,3 29, ,0 32, ,0 31, ,8% 96,8% Hilfsstrom Heiz + WW Strom 2, ,4 3, ,5 3, ,6 4, ,2% 106,2% Hilfsstrom Solar Strom 2, ,5 1,4 96 0,6 1,7 87 0,6 1,5 9 90,6% 90,6% Hilfsstrom Lüftung Strom 2, ,8 7, ,9 7, ,1 8, ,5% 104,5% Summe Endenergie 23,1 29,7 31,9 ohne HH Strom ,9 77,7 79,6 102,3% Kriterium 1 Kriterium 2 Zusätzliche Berechnung zur Verbrauchsprognose Vergleich Verbrauchsprognose mit tatsächlichem Verbrauch je Energieanwendung Bepunktung des tatsächlichen Verbrauchs für Heizung, Warmwasser und Hilfsstrom auf primärenergetischer Ebene sowie der Abweichung von der Verbrauchsprognose Relativ geringer zusätzlicher Messaufwand Bewertung Deklarationsstufe klimaaktiv im Betrieb Variante 2: Vergleich abgerechnete Energieverbräuche zu normierter Berechnung plus Korrektur Außen und Raumlufttemperatur sowie Globalstrahlung Berechnung bei Fertigstellung normiert (20 C, WW gemäß PHPP ), Korrekturen Außenluft und Raumtemperatur und Strahlung nach erstem Jahr Berechnung außen raumluft und Berechnung Fertigstellung normiert Strahlungskorrigiert Abrechnung 1. Jahr Abweichung Energie t PEF Endenergie Primärenergie Endenergie Primärenergie Endenergie Primärenergie Endenergie Primärenergie kwh/a kwh/m 2 EBFa kwh/m 2 EBFa kwh/a kwh/m 2 EBFa kwh/m 2 EBFa kwh/a kwh/m 2 EBFa kwh/m 2 EBFa kwh/a % % Heizung Gas 1, ,1 25, ,1 32, ,9 34, ,9% 105,9% Warmwasser Gas 1, ,3 29, ,0 33, ,0 31, ,6% 93,6% Hilfsstrom Heiz + WW Strom 2, ,4 3, ,7 4, ,6 4, ,0% 96,0% Hilfsstrom Solar Strom 2, ,5 1, ,7 1,8 87 0,6 1, ,1% 86,1% Hilfsstrom Lüftung Strom 2, ,8 7, ,9 7, ,1 8, ,7% 106,7% Summe Endenergie ohne HH Strom ,9 79,7 79,6 99,8% Kriterium 1 Kriterium 2 Keine Zusätzliche Berechnung zur Verbrauchsprognose Vergleich normierte Energiebedarfsberechnung mit Außen- und Raumluft- sowie Globalstrahlungskorrigierten Verbräuchen Bepunktung des tatsächlichen Verbrauchs für Heizung, Warmwasser und Hilfsstrom auf primärenergetischer Ebene sowie der Abweichung der Außen- und Raumluftsowie Globalstrahlungskorrigierten Berechnung Höherer zusätzlicher Messaufwand 6
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