Das Land aus den Augen der Städter
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- Dorothea Kuntz
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1 10 Report Donnerstag, 24. oktober 2013 Das Land aus den Augen der Städter Zwei soziokulturelle Vereine in der Region sind Teil einer neuen Ausstellung im Landtag in Hannover Region. 21 Studierende der Studiengänge Fotojournalismus und Dokumentarfotografie sowie Journalistik der Hochschule Hannover haben sich ein Semester lang in 14 soziokulturellen Vereinen Niedersachsens umgeschaut, darunter bei zwei Vereinen in der Region Hannover. Tobias Kappel (Foto und Text) hat sich mit dem Verein Kunst und Begegnung Hermannshof in Völksen beschäftigt. Max Handwerk (Text) und David Carreno Hansen (Foto) haben den Kulturverein Brelinger Mitte besucht. Die zukünftigen Berichterstatter tauchten in der Tiefe des niedersächsischen Raums in Kulturwelten ab, die so gar nichts zu tun haben mit WLAN, Shoppen und Straßenbahnen im Acht-Minuten-Takt. Schon Interviewtermine waren bisweilen schwer zu verabreden, sagt Hans-Peter Fischer, der im Studiengang Journalistik unterrichtet und den schreibenden Studierenden bei der Entstehung der Texte zur Seite stand. Ihre Ergebnisse präsentieren die Studenten in der Ausstellung Feldkulturerbe, die am 22. Oktober in der Wandelhalle des Niedersächsischen Landtags eröffnet worden ist. mw i Die Ausstellung ist bis zum 29. Oktober sowie vom 4. bis zum 15. November in der Wandelhalle des niedersächsischen Landtags, Hinrich-Wilhelm-Kopf-Platz 1 in Hannover, zu sehen. Öffnungszeiten: montags bis freitags jeweils von 10 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei. ein Verein Marke eigenbau Ein Besuch in der Brelinger Mitte Einst lebte der Brelinger Riese, sieben Meter war er groß. Mit dem Stock in der Hand und einem Hut auf dem Kopf schritt er durch die Wedemark. Da bemerkte er Sand in seinem Schuh. Er schüttete die lästigen Körner auf den Boden und schuf so die Brelinger Berge. In dieser sanften Hügellandschaft steht er noch heute auf einem Feld: als Statue aus Zweigen. Nur etwa 1000 Meter von dieser Stelle entfernt liegt das Dorf Brelingen. Ein Ort mit Kirche, Grundschule und eigener Schnapsbrennerei. Dazu auf dem zentralen Platz des Dorfs: die Brelinger Mitte. Der Name steht nicht nur für die örtliche Lage. Die Brelinger Mitte, ein Backsteinbau aus dem 19. Jahrhundert und Sitz des gleichnamigen Kulturvereins, nimmt eine große Rolle im Leben des Dorfs ein. Von Schulkind bis Greis: Praktisch sämtliche Einwohner kennen das Haus. Nahezu jeder im Dorf ist Mitglied im Verein. Aber wieso eigentlich? Der wichtigste Punkt ist wohl: Die Brelinger Mitte ist vielfältig so vielfältig wie die Einwohner und ihre Vorlieben. Von plattdeutschen Singkreisen über Theateraufführungen bis zu Rockkonzerten ist alles dabei. [...] Jeder kann Ideen einbringen, die meisten werden prompt umgesetzt. [...] Der Verein wird allein von Leidenschaft und Herzblut getrieben, niemand will Geld für seinen Beitrag haben. [...]Die Brelinger Mitte ist heute nicht nur Anlaufstelle für Alteingesessene, sondern auch die erste Kontaktadresse für Zugezogene. [...] Doch nicht nur der Verein ist den Mitgliedern wichtig, sondern auch das Gebäude selbst. Die Brelinger Mitte steht mittlerweile unter Denkmalschutz. Dadurch haben die Mitglieder oft aber mehr Scherereien als Vorteile. [...] Doch ist der Papierkram erst einmal abgehandelt, macht sich gefühlt das ganze Dorf auf die Beine und holt die Werkzeuge raus. [...] Und ist die Arbeit getan, gibt es Frühstück natürlich in lustiger Runde, alle gemeinsam. [...] Der Brelinger Riese beobachtet all das von seinem Standort im Feld.[...] Vielleicht denkt er: Ein fröhliches Völkchen, diese Brelinger. Gekürzte Fassung des Textes von Max Handwerk Kulturelles Leben in einem Dorf: Der Brelinger Riese aus Reisig (großes Bild) erinnert an eine Legende. Bei der Brelinger Mitte (kleines Bild) packen alle mit an. Carreno Hansen (2) Fotoausstellung Feldkulturerbe einblick Ausblick: Facettenreiche interpretation des gartentempels im norden des Areals. Kappel (2) Himmelszweige: eine der vielen Baumkronen scheint ihre endlichkeit im Himmel zu suchen. ein Begegnung mit dem Hermannshof in Völksen Die Gedanken von Tobias Kappel nach dem Besuch des Vereins Kein schöner Sommertag. Meine Augen blinzeln gegen ein leichtes Nieseln, die frische Luft ist blickdicht. Langsam bewege ich mich am Südhang des Deisters, lasse die kleine Ortschaft Völksen fast hinter mir und bleibe beim Anblick großer, versteinerter Lungenflügel stehen. Ich halte inne. Zwar hatte ich keine Vorstellung von jenem Ort, den ich an diesem Morgen zu finden suchte, doch wirkt dieses obskure Konstrukt aus Stein und Eisen wie ein Mahnmal auf mich. Mir ist, als hätte ich eine Grenze erreicht. Entlang eines hölzernen Lattenzauns, den ich so nur noch aus den Fotografien vergangener Tage erinnere, gehe ich langsam voran. [...] Vorbei an hohen Baumreihen begebe ich mich in den Garten des Hauses. Unter der Endlosigkeit des Himmels öffnet sich vor meinen Augen eine weitläufige Landschaft, die gestaltet scheint, wild an einigen Stellen auswuchert und mir nicht ganz greifbar wird. Ich suche Kontakt, doch niemand spricht zu mir außer im Wind tanzende Gräser und der Schrei eines Greifvogels in naher Ferne. Mittlerweile stehe ich bis zu den Knien im hohen Gras. Plötzlich höre ich eine fortlaufende Bewegung, drehe mich um. Nichts. Verwirrung stiftet eine Parkbank, die in unerreichbarer Höhe über meinem Kopf an einem Baumstamm befestigt ist. Da ist es wieder. Das Geräusch. Zuerst traue ich meinen Augen nicht, doch dann beginne ich zu verstehen. Eine fast menschengroße Kugel aus feinem, Geflecht rollt auf mich zu. Auszug aus dem Text von Tobias Kappel
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3 Wie Kultur aufs Land kommt NDR.de - Kultur - Kunst & Ausstellungen von :37 Dieser Artikel wurde ausgedruckt unter der Adresse: Stand: :00 Uhr In der Ausstellung "Feldkulturerbe - Soziokultur auf dem Land" werden 14 soziokulturelle Vereine aus ganz Niedersachsen vorgestellt. Diese Vereine arbeiten auf Höfen, in Mühlen, Scheunen oder ehemaligen Gaststätten. Sie ermöglichen es den Menschen vor Ort, kulturell aktiv zu sein. Gearbeitet wird meist ehrenamtlich und mit viel Herzblut - nur so funktioniert Soziokultur auf dem Land. 21 Studenten der Hochschule Hannover haben die Vereine besucht. Ein Semester lang haben sie die Entstehung von Theaterstücken und Kunstausstellungen beobachtet und anschließend Künstler und Organisatoren porträtiert. So vielfältig die vorgestellten Vereine sind, so unterschiedlich präsentieren auch die Studierenden ihre Portraits. Von der klassischen Reportage bis zum verträumten Essay wird alles geboten. Die Ausstellung "Feldkulturerbe - Soziokultur auf dem Land" dreht sich um 14 Kulturvereine aus ganz Niedersachsen. 21 Studenten aus Hannover haben die Vereine porträtiert. Art: Ausstellung Datum: , 10:00 Uhr Ende: Adresse: Wandelhalle des niedersächsischen Landtags Hinrich-Wilhelm-Kopf-Platz Hannover Öffnungszeiten: jeweils montags bis freitags Besonderheit: zweiter Zeitraum:
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5 die Brelinger Mitte bedankt sich mit Musik und Fotos Eintritt zu Konzert und Ausstellung sind frei BrEliNGEN. Zur Wiedereröffnung des Kulturtreffs Brelinger Mitte nach umfangreichen Bauarbeiten wird am Sonnabend, 26. Oktober, ab 19 Uhr das neu gestaltete Foyer mit einer Fotoausstellung eröffnet. Der Musiker und Fotograf Martin Huch aus Hannover zeigt seine Bilder aus der Rockszene, Modelfotos und Composings. Die Vernissage beginnt um 19 Uhr. Es folgt ab Uhr ein Konzert mit dem australischen Martin Huch Singer-Songwriter Jaimi Faulkner. Der Eintritt zu beiden Veranstaltungen ist frei. Der Umbau und viele andere Projekte des Brelinger Kulturvereins sich auch dokumentiert in der Fotoausstellung Feldkulturerbe in Hannover: Darin werden im Oktober und Novem- der australische Sänger Jaimie Faulkner ist wieder zu Gast. ber insgesamt 14 soziokulturelle Vereine präsentiert. Die Vernissage im niedersächsischen Landtag am Dienstag, 22. Oktober, beginnt um Uhr. uc
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