DAS ANDERE BEZIRKSBUCH DER FÜNFTE BEZIRK 2011 Hilla M. Faseluka
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- Günter Berndt Förstner
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2 DAS ANDERE BEZIRKSBUCH DER FÜNFTE BEZIRK 2011 Hilla M. Faseluka Dieses Bezirksbuch beschreibt die einzelnen Bezirke von Wien. Es beginnt mit es waren einmal ein paar kleine Dörfer, sie bildeten die Vorstädte von Wien. Die Dörfer hießen der Hundsturm, Hungelbrunn, Laurenzergrund, Margareten, Matzleinsdorf, Nikolsdorf und Reinprechtsdorf. Aus diesen Dörfern entstand der fünfte Bezirk, dazu aber später. Jetzt möchte ich aber erst einmal die Geschichte dieser Dörfer. AM HUNDSTURM Der Bezirk Margareten Von diesem Dorf hörte man im Jahre Die meisten Menschen fragten sich, wo der Name Hundsturm
3 abstammte. Dafür gab es sofort eine mögliche Erklärung, der Name wird von einer Mühle, die als Hunczmühle in der Scheibenried bekannt war, abgeleitet. Die meisten sagen auch, dass der Name von einem Rüden Haus, dass Erzherzog Matthias errichten ließ, abstammt. Nachdem das Rüden Haus 1672 abgerissen wurde, wurde das Schloss Hundsturm erbaut. Schloss Hundsturm in Blickrichtung Westen Mit den Jahren siedelten sich um das Schloss Menschen an und das Dorf Hundsturm entstand. Die Siedlung bestand entlang der heutigen Schönbrunnerstraße und zwischen der Spengergasse und dem Margaretengürtel. Hundsturm um 1773 Da sich die Siedlung immer weiter entwickelte, wurde ein Friedhof im Jahr 1783 errichtet. Dort wurde im Jahr 1809 einer der berühmtesten Komponisten, Joseph Haydn, begraben. Heute befindet sich auf dem ehemaligen Friedhof der Haydnpark. DIE EINGEMEINDUNG VON HUNDSTURM Die Zeit verging und die Siedlung wurde größer und sollte an die Gemeinde Wien verkauft werden. Das geschah auch im Jahr 1842, aber schon 1850 wurde der Hundsturm ein Teil des neuen Bezirkes Wieden. Lange blieb der Hundsturm aber nicht bei Wieden, denn im
4 Jahr 1862 kam der Bezirksteil endgültig zum neuen fünften Bezirk Margareten. Das war die Geschichte von Hundsturm, aber die Geschichte geht weiter mit dem Dorf Hungelbrunn. HUNGELBRUNN Karte von Hungelbrunn Im Jahr 1363 wurde ein Ort namens Hungerprunn entdeckt, es war nur ein kleines Gebiet auf den es vorwiegend Weingärten gab. Im Jahr 1609 bekam das Dorf den Namen Hungelbrunn. Dieser Name stammt von dem geheimnisvollen und sagenumwobenen Brunnen, der Hungelbrunnen genannt wurde, ab. Hungelbrunn liegt an beiden Seiten der Wiedner Hauptstraße, deswegen gehört das Gebiet zu zwei Bezirken. Der größere Teil gehört zu Wieden, er liegt zwischen der Schönburgstrasse, Rainergasse und Trappelgasse. DIE SAGE VOM HUNGERBRUNNEN Vor vielen Jahren, stand in einem kleinen Dorf vor Wien ein Brunnen, der schon viele Jahre kein Wasser hatte. Selbst die älteren Bewohner konnten sich nicht erinnern, dass aus dem Brunnen Wasser geschöpft wurde. Es wurde erzählt, dass der Brunnen erst Wasser geben würde, wenn Missernte und Hunger in das Land ziehen würde. Die Bewohner beobachteten mit großer Sorge,
5 ob sie am Grund des Brunnens Wasser entdecken würden. Das blieb auch so bis in das Frühjahr 1271, als plötzlich ein Einwohner das Spiegelbild am Grund des Brunnens sah. Der Brunnen füllte sich langsam mit Wasser und nach wenigen Tagen war der Brunnen bis zum Rand mit Wasser gefüllt. Das war kein gutes Zeichen. Der Brunnen ist mit Wasser gefüllt, das bedeutet Unglück!, sagten die Bewohner. Und sie hatten Recht. Das Jahr 1271 war ein Unglücksjahr. Den ganzen Sommer regnete es nicht, die Sonne brannte mit einer großen Hitze vom Himmel und das Gras verdorrte, auch die Felder verdorrten und die Bäume trugen keine Blätter und Früchte. Es brach eine Hungersnot aus. Es war so heiß, dass die Menschen nicht aus ihren Häusern verlassen wollten und auf den Feldern brachen die Menschen durch Hitzeschlag zusammen. Durch die Hitze waren alle Flüsse und Brunnen ausgetrocknet, auch der Hungerbrunnen hatte kein Wasser mehr. Deshalb gingen die Bewohner zur Donau und tranken dort das Wasser, viele Menschen wurden krank und starben. Als endlich im Herbst der erste Regen fiel, die Brunnen und Flüsse führten endlich wieder Wasser. Zum Andenken an diese Zeit erhielten die ersten elf Häuser des Dorfes den Namen Hungerbrunnen. Das war die Sage vom Hungerbrunnen, jetzt aber weiter mit der Geschichte von Hungelbrunn. DIE ENTWICKLUNG VON HUNGLBRUNN
6 Der Ort entwickelte sich nur sehr langsam. Im Jahr 1846 gab es erst elf Häuser. Aber bereits vier Jahre später, im Jahr 1850, wurde Hungelbrunn ein Teil des neuen Bezirks Wieden. Damit war Hungelbrunn der kleinste Vorort, der eingemeindet wurde. Aber mit der Bildung von Margareten kam der westliche Teil von Hungelbrunn zu Margareten. Mit den Jahren entwickelte sich das Gebiet und wurde stark verbaut. Bis zum Jahr 1785 bestand in Hungelbrunn das Siechenhaus zum Klagbaum. Aber die Geschichte geht weiter und zwar mit der Geschichte vom Laurenzergrund. DER LAURENZERGRUND Karte Laurenzergrund Dieser Bezirksteil entstand 1533 aus der Vereinigung der Nonnen von Maria Magdalena vor dem Schottentor. Mit den Jahren vergrößerte sich der Besitz und aus dem Laurenzergrund wurde ein kleines Dorf. Im Jahr 1806 wurde das Dorf von der Gemeinde Wien aus dem Religionsfond gekauft. Zuerst kam der Laurenzergrund 1850 zu dem neuen Bezirk Wieden, aber im Jahr 1862 kam dieser Bezirksteil zu dem ebenfalls neuen Bezirk Margareten. Heute liegt der Bezirksteil südlich Wiedner Hauptstraße..Laurenzergrund 1830
7 Das nächste Dorf, das zu Margareten kam ist Matzleinsdorf. MATZLEINSDORF Karte Matzleinsdorf Im Jahr 1136 wurde zum ersten Mal erwähnt. Durch einen Eintrag in das Kloster Neuburger Salbuch, dort wird ein Otto von Mazilinestorf. Dieser Name ist eine Erinnerung an Mazilo, dem Gründer der Siedlung. Die Siedlung entstand noch während die Babenberger noch herrschten, in der Markgrafschaft Ostarrichi. Der ursprüngliche Ortskern lag zwischen der heutigen Wiedner Hauptstraße 105, der alten Florianikirche und dem heutigen Margaretengürtel.
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