Sf)omaS QlnSfjelm aus Q3a!)cn

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2 $f)oma Sinsheim aus Q3aben 295 A N N O. M D. V I. PHORCE r u cf e r f i g tt e t bed $ f)o m a3 SlnShelm (^for^tjeim 1506) Sf)omaS QlnSfjelm aus Q3a!)cn er 9Keiffer bed beuffdjett grühbrttdd 1465(?) 15? Qf>ebauerlicf) wenige Nachrichten über bad Geben btefed (»erborragenben beutfchen ~s»/ ruderd unb 93erlegerd finb auf bie Nachwelt gelangt, unb ed hätte bod) ftc >erlicf> befonbern N eij, bie Cfntwitflung feiner cperfönlirf>fetf mit Äilfe ber menfchlichen ofu-- mente brieflicher Sludfprache»erfolgen p fönnen. GIber fo biele Schreiben ed einff bon feiner Aanb gegeben bat, nur ein einjiged bat ftd) bis jctrf als erbalten feftftellcn laffen: es ift an ben Nürnberger Q3erlagsbucbbärtbler 3of)ann ft oberger gerichtet (1518) unb werft in feiner gerabep urwüchfig--offenen 21rt bon beutfcher Sprache unb 21ufrid)tigfeit ben brennenben 'löunfcb, noch mehr folcber groben genießen p bürfen. Glber fein einziger ber febr phlreid)cn Q3riefe, bie er nach NeuchUnS pfälliger 'Semerfung biefem feinem langjährigen 33erlagsautor in jwei bewegten 3abrjel)nten gefdjricben bat, blieb erhalten; ein eitriges, lateinifd)es Schreiben Ncucblins an ihn, ben Verleger bon minbeftend jwan^ig feiner Schriften unb Jßerfe, muf; und genügen. Q3on <23aben--'33aben ift Slndhelm audgegangen. ad Q3eiwort QSabenfid" fehlt nie bei feinem Q3erlegernamen, unb baf er nicht etwa aud 93aben im Üchtlanb flammt, bezeugt ber (Eintrag in bie Niatrifel ber 93afeler Hniberfität, ber ihn 1485 ald ben - )omas

3 296 pomag Glngpelm aug 93aben Glngpelm aug Q3abcn, in ber iözefe Speper" bejcicpnet alg armer Scpluder bat er bamalg nur einen Solibug alg nfcpreibgebüpr erlegen muffen1. P iit wclcpcn 93or-- fenntniffen er nad) G3afel jurn Stubium laut, ob er überhaupt unmittelbar aus feiner Peimatftabt zur Äocpppule ging, welcpe 2Ibftcf)ten er oerfolgte, all bag bleibt bunfel. 3ebenfal(g pat et lateinifcp gelernt (er wirb au cp fpäter einmal alg gelehrter SCRagifter" angerebet), jebcnfatlg war er für bamalige Glnficpt lein jugenblicper Stubiofug; benn wenn er 1511 mit feinem Sopn 3opann in Tübingen fiep alg Sfubent unb niept etwa alg Scpüpltng ber Hniocrfität immafritulieren lief unb 1488 bereitg alg rüder unb Verleger auftrat, fo wirb fein eburtgjapr mopl um 1465 perum liegen. Gange 3eit bat fein G3afeter Stubium niept gewährt; fepon im 3anuar 1488 crfd)icn aug feiner ^reffe zu Strasburg ein beutfepeg Soangelienbucp jum ftrcplicpen ebraud). Über biefe eftaltung feineg Gebeng bleibt ung niept einmal eine Vermutung, unb bag gleicpe gilt auep für feine weitere ätigfeit big zur Saprpunbcrtwenbe: lein 93ucp nennt mepr feinen tarn e n alg rüder ober Verleger, unb bag läpt wopl barauf fcpliefjen, er pabe bie fclbftänbige Glrbcif aufgeben unb fürg näcpftc eine Stellung bei einer anbern ruderei annepmen müffen. 93ig er bann eben noep im lepten 3 apr beg 3ntunabelbrudg, ben tnan peutc mit 1500 abfcpliefjt, mit einemmal wieber alg fein eigener Äerr ben 'Plan beg rud-- unb 93erlaggwefeng betritt, um ipn, füprenb für Sübbeutfcplanb unb zu internationaler eltung auffteigenb, jwei Saprjepntc lang p behaupten. Gluggefprocpene efcpäftgbcgabung im heften Sinn, unoerpgter Gßagemut, guter efepmad unb wtffenfcpaftlicpeg Q3crftänbnig befähigten ipn ju feinen folgen: bie eleprfenwelt fd)äpte unb fuepte feine Offizin, bie über leine fcplecpteren ppen oer-- fügte alg bie beg Q3enejianerg Gllbug GOianufiug. Q3on Aaug aug lein reid>er xdianti, fap er nur im rud unb Vertrieb oon gangbarer ebrauepgware, bie oerpältnigmäfng wenig loftete unb auf GJlaffenabfap bereepnet war, unb in ber Glugfüprung oon Glljibenj"-- bruden jeber Glrt bie GJiöglichfeit, bie Q3etriebgmittel feineg efcpäftg unb barüber pinaug bag elb für fd)ön unb tünftlerifcp auggeffatfete Giteratur ber Gßiffenfcpaft ju gewinnen unb bamit pat er bereitg bie bewährte zdjetpobe fo maneper neuzeitlicher Q3erlage fiep ju eigen gemaept. 3weifellog pat Glngpelm nieijt beabfieptigt, butep folcpe leiepte Gßare, wie QSrieffteller, gratnmatifepe unb metrifepe G3üd)er für bie Scpute,.Seilfunblicpeg ober amtlicpe Q3etanntmacpungen, fid) bie flnfterblicpleit zu erwerben, unb gewifj ift eine CRenge biefer 'Probutte oöllig ocrfcpwunben. Glber eine ganze Glnzapl pat fiep bod) aud) erpalten neben ben wcfentlicp werto olleren wiffenfd)aftlicpen G3erlagg werten Glng-- peltng: fo ift bie GGacpwelt in ber Gage, fiep eine gute Q3orftellung oom efamtfepaffen feiner 93erlaggbruderci zu bilben. GBegpalb er gerabe in 'Pforzheim, ber bamaligen cefibertz beg babifepen GOfart-- grafen, fiep niebergelaffen paf, gept aug teiner GGacpricpt peroor. GJian pat fepon gemeint, 3opann Gvcucplin pabe ipm feine Q3aterftabt empfohlen aber bie 'Beziehungen zwifepen ben beiben fepeinen fiep bod) erft angefnüpft zu paben, a(g Glngpelm fepon in Pforzpeim wopnte. 9eeucplin, ber oft feine Äeirnat befuepte, pat fid) zwcifellog für ben erften großen rud Glngpclmg eingefept, bie Gluggabe einer Scprift beg Ärabanug GJtaurug, bie ein tppograppifepeg B. unftwert ergeben muffte: an breipig Jigurengebicpte zum teig beg pl. Äreuzeg, in 3 weifarbenbrud, fcpwarz unb rot, gefept, tonnten jebeg bibliophile Äerz entzüden, wenn ein Pieifter wie Glngpelm feinen fünftlerifcpen Sprgeiz unb feine glänzenbe cepnit auf ipren Sap oerwanbte. Hub gewip pat ber elegante 'Joliobanb weitpin Gluffepen erregt: mit ipm oermoepte fiep Glngpclm alg fertiger Pfteifter augzu-- weifen. P lit 9\ecpt fap man aber auep in 9veucptin neben bem Perauggeber 3 afob Gßimpfeling ben geiftigen Ginreger unb ben tppograppifepen G3erater Glngpelmg, ben ber 1 Thomas Anshelmi (alfo: pomag, Sopn beg Glngpelmug) de Baden, Spyrensis dyoeceseosj pauper, 1 s(olidum).

4 Sf)omaö Anßhelm aua Baben 297 ibumanift»oller Sreube, einen fo gefchidten unb»erftänbniß» ollen rüder entbedt p haben, mit einem lüdwunfd)gebid)t ehrte; unb mit einem anbern lief) ftd» ber Verleger fetbft»ernehmen, um in aller St iirjc ein paar ^erfonalten funbptun: ARein Äeintat-- boben ift 'Baben, mein Aßofmort 'fpfors^eim; man helft mict) fomaß Anßhelm, ben Buchhänbter." Aber auch feinen Canbeßberrn»ergift er nicht am nbe beß Bucf»ß, n»o er ben rud-- unb Bertagßoermerf gibt: ^for^heint, im Äauß beb bornaß Anßbclm, im ARärj 1503, unter bem erlauchten dürften briftof oort Baben." af er tatfächlict) fefon lange, alfo feit 1488, fein Sanb wert auß übte unb eß in ber 3toifchenäeit nicht etwa unterbrochen hatte, fönnen bie Begleifoerfe beß Aeibelbcrger eiehrten 3obocuß alluß bemeifen: in ihnen mirb Anßbelm gepriefen, er habe einen lebhaften eift, eine ffetß bereite Äunftfertigfeit, eine auß ber 3eit gewonnene ftchere Übung", eine fchöpferifche Einlage unb eine furtbige Äanb ein ob, baß Anßbelm burd) feine Ceiftungen»ollauf gerechtfertigt hat! B on 1503 an begegnet 9?euc )lin immer wieber alß Autor Anßbeltnß; fein anbrer eifgenöffifcf>er elehrter fonnte fo»ict in biefem Bertag erfcheinen laffen. Sebaffian B rant, 3afob Aßimpfeling, Äeinrich Bebel finb wohl auch mit mehreren Arbeiten bei Anßbclm oertrefen, aber bie 3 a fl jwanjig hat hoch feiner erreicht. abei fteht nicht einmal feft, ob ber Berlag mit 9ceuchtinß Büchern auf feine Soften gefommen ift ober gar ewinne erhielt hat. 3n einem fall traf jebenfallß baß egenfeil p, unb baß gc-- rabe mit einem umfänglid)en Aßerf 9?euchlinß, auf baß ber Berfaffcr bie höchften offnungen fefte, in baß er bie ftoljen Aßorte beß Äoraj fchrieb: er habe fich bamif ein un-- oergänglid)es enfmal gefefaffen. ie Rudimenta hebraica", bie ruttblagen beß Äcbräifd)cn, bie erfte wirtliche infübrung in bie Urfprad)c beß Alten eftamentß, fdfenen bamalß einem großen Bebürfniß ber elehrtenmelt p entfprechen; aber biefe Annahme erwieß ftch alß Selbfttaufchung Aceucblittß, unb Anßbelm, ber bie erften guten hebräifchen Buchftaben in eutfhlanb entführte, hafte ftch tnit ihm öerred)nef, wenn er gleich» 1500 rcmplarc beß getoifj foftfpieligen Aßerfeß brueffe. ß erfchien 1506 unb blieb liegen. 9?eucf)lin hatte ftch dt ber feffen Annahme eineß großen wiffenfehaft-- lichen unb buchhänblerifchen rfotgß mit eignem elb beteiligt, muffe aber nur p balb fürchten, eß p oertieren. a p fam, baf) er ftch, ungewif ob mit 9ved)f, oott Anßbeltn benachteiligt fühlte bie Briefe, mit benen er ftd) in biefer trüben Angelegenheit an einen anbern Berleger, ben ihnt befreunbeten ibattß Amerbad) in Bafel, um Äilfe toanbte, oerraten eine ftarfe 9ier»ofttät", mit ber ftd) unoerhüllteß 93cif)trauen paarte, in be-- harrlicheß Schweigen Anßhetmß brachte ihn oollenbß auf: Stüber", Sagt er am 12. April 1507, fotang er elb p forbern hatte, befam id) fofortige Antworten in Briefen gröfter Bfenge. 3 eff, wo ich nad) ber rnte auf bie Frucht hoffe, ba ich will nicht fagen, bricht er mir fein Aßort, aber er beugt eß. u allein fannft mir helfet!/ ber bu an Ber-- läfltchfeit hoch über beinen Kollegen ftehft!" ufw. ufw. Alfo, wie fo oft: wo baß elb p reben begann, brohte bie fyrcuttbfchaff p Wanten. 3nbeffen fam eß nicht p m Schlintm-- ffen. Amerbach, ber felbft für 9veud)lin gefchäftlicheß unb Wohl auch mettfd)lid)eß 3n-- tereffe hegte, half ihm nach etlichem Atn unb >er auß ber klemme. B on ben 1500 jem-- plaren fcheinen etwa ganje hunbert abgegangen p fein; benn 9?eud)lin fchäfte feinen noch bleibenben Anteil auf 700 (fpäter iff»on 600 bie 9lebe), unb bie brachten ihn p r Ber-- p>eiftung: u weift", fchrieb er an Amerbach, ich bin in Ängften um baß elb, baß ich meinem rüder hitigelegt habe. B itte hilf bu mir, baf ich ohne Schaben baoonfomme; nach ewinn ftrebe ich ja gar nicht. 3 cf) wenbe mich aber an beinen belmut mit ber Bitte, meinen eil fo p taufen unb p»erfaufen, baf bie Käufer gewinnen unb ich nichtß oerliere... 92imm mir brei Bänbe um einen ulben ab. Aßaß mich guält, ift ber Bruch beß Aßorteß (oon Anßhelnt), wenn ich fo fagen barf, unb ber Berluff meineß elbeß." ern will er nach Bafel fommen, auf eigne Soften, unb ohne Äonorar

5 298 Thomas AnSf>elm aus 93oben eine Arbeit für Amerbad) crlebigen. Aber wenn bu mtcf> im Stid) lä^f gegen biefe Treu-- (oftgfeit meines rudert, wirft bu bir unb allen ffreunben ber AMffenfchoften fchabcn; id) fcfwöre bir: nacl) biefer Täufd>ung wäre es mir»erleibet, je wieber etwas p fehret ben ober ju»eröffentlichen, was bie 'Oruderfunff»erbiente... " Obwohl fcf>tief?licf) bie leibige 6 ad)e foweit gebieten war, baf Amcrbach bem ungftidlichen 9?eud)lin nbe 1510 für 600 übernommene rcmplarc eine Summe attwies, war fie bamit nod) nicht aus ber Aßelt gefd)afft. enn nun war es Amerbach, ber über bie rhalfung ber Vücher p flagen batte, unb ein Vrief 9veud)linS»om Auguft 1512 geigt, baf; es beinab auch mit bem Hafter Verleger p ernftbafter Verftimmung getomtnen wäre. ABaS AnShelm feinerfeits mit ber ibm ptommenben Aälfte ber Rudimenta" angefangen bat, barüber»erlautet nichts. Aber jebenfalls brudte er nach wie oor 9ieucf)linS Arbeiten mit Ausnahme ber 3al>re 1509, 1510 unb 1521 erfd)ien fo alljäbrlicf)»on 1504 bis 1522 minbeftens je eine Schrift bes Aumaniften bei Anshelm, ber fogar frot? bes gefhäft-- licben foiiferfolges ber Rudimenta" aufs neue hcbräifd)e Citeratur wieber aufpnebmen wagte. Aber auch in ber 3eif ber ftarfen Kämpfe 9veud)linS mit feinen Kölner egnern fiel AnShelm nicht ab: er»erlegte bem fyrevtnb ben Augenfpiegel" (1511) unb feine Verteibigung gegen bie Kölner Verleutnber" (1513) - beibe Streitfcbriften haben wohl einen guten Abfaf crgielf, festen aber aud) ben ruder ftarfer Anfcinbung aus, bie ihre Aöfie erreichte, als AnShelm 1518 bas allp übertriebene Bob AuttenS auf 9feud)lin mit betn befannfen Aoljfchnitt ( Triumph 9?eud)linS") p bruden fid) erfühnte. amals forberte 9?eucf>linS alter egner "Peter AJteper, als Vüdherjenfor bes AJiainjer 54 ur-- fürften, bie Verhaftung bes Vud)füf)rers Thomas AnShelm ober Antje!" bei feinem r-- fcheinen auf ber yftanlfurter SCReffe, weil er Sd)tnähfd)riften»ertreibe. S er Antrag ging aber nid)t burch, unb AnShelm blieb nach wie»or 9?eud)linS Verleger. An brei Orten hat er feine Tätigfeit ausgeübt: 'pforjheim»ertaufchte er 1511 mit Tübingen, wo er ein reiches OlrbcitSfelb antraf unb auch oft»om württembergifdjen A erpg Aufträge erhielt. Aftit ihm fiebelfe fein 'pfor^heimer wiffenfd)afttid)er Aelfer, eorg Simler, 9?eftor ber Bateinfdple unb 9?eud)tinS Verehrer, als profeffor ber 9ved)te nach Tübingen über:»iellcicht hat Simler ben Verleger nach ftch gesogen. Aud) Afteland)-- thon btirfte ein alter Vefannter Binsheims»on Pforsheim her gewefen fein: fie famen ficf> in Tübingen nah unb blieben in bauernbem Verfefw. 3n feinem Vrief an ^oberger»om 7. 3anuar 1518 berichtet AnShelm aus Aagenau: fein guter orrector, ben er p Tübingen gehabt, ARaifter Philips, bes 9?eud)linS Vetter, fei p ihm fpajiercn fomnten", unb im gleichen 3af>r machte 9veud)lin bem ÄHtrfürffen»on Sachfen, ber ARelanchfbon nach ABittenberg berufen hatte, ben Vorfd)lag, ben jungen profeffor in ffranffurt bei ihnshelm in ber Vüchergaffe $u fyranffurt burd) feine Beute abholen unb ficher an feinen VeffimmungSort bringen p laffen. ARcland)tbon hat ebenfalls, Wenn aud) in geringem ARafs, p AnShclntS Autoren gejählf; feine literarifdie ABirffamfeit entfaltete ftch erft nach Binsheims Tob unter ButfterS Sinfluf p»oller Vlüte. Aagenau würbe AnShelmS nbftation:»on 1518 an hat er hier gearbeitet; feinen Sohn 3of>ann, ber in Tübingen ftubiert hatte, lief er bort als Vcftfer eines AaufeS flitrüd. Oie fitrjen Aagenauer 3ahre brad)ten feiner Sl unft bie 9?eife ber Vollenbung. Offenbar hatten fid) mittlerweile feine Verl)ältniffe fo geftaltet, baf er an ber brudted)-- nifchen unb fünftlerifcf)en Ausführung feiner Verlagswerte nicht fonberlid) p fparen braud)te. Zünftler»on 9vang entwarfen i()m ben Vuchfcfmiud, 3nitialen unb 9vanb-- leiffen feine Titelblätter bereiten bem Auge hohen enuf:;»on feinem anbern als AanS Valbung flammt bas Monogramm feines 9iamenS T(homaS) A(nShelmi) V(abenfiS). Aber auch er felbft hat fid) geic >nerifcf>»erfucht: einige ARale begegnen in Vüd)ern feiner treffe Aolsfcfmitte aus ber Aciligengefd)id)tc, bie ftch burd) bie Vuchftaben T. A. als rjeugniffe feiner fünftlerifchen Aanb auswcifen.

6 pomas SlnSpetm aus S3aben 299 in 93ilb bes begabten NlanneS ift nicht auf bie Nachwelt gefommen, eine S<f>ilbe-- rung feinet SluSfehettS ebenfowenig, unb fo fehlt uns bie Q3orffellung feinet äußern Süefctto gang. N ur bie Kenntnis feiner fpäteren iöanbfdmft oerbanfcn wir ber rpaltung jenes einzigen Sßriefs1 an feinen Nürnberger S3erufsfreunb: bas Schreiben wirft nicht nur auf fachliche ingelpeiten bes fchwterigen efcbäftsbetriebs im bamaligen S3uch= brucfmcfen wertoolle Sichter; eö enthält auch Säuberungen SlnSpeltnS, bie feine enfart begeichnen fönnen. S3on 5?oberger mit bem rucf öon ffrang ffriebliebö, 3renicuö auö ttlingen, arftellung non eutfcf)lanb" (Exegesis Germaniae) beauftragt, hätte er ftd) wohl mit ber SluSführung biefcr Aufgabe begnügen fönnen. Nun es fiel) aber ergab, bah ber jugenblidje Q3erfaffer anbauernb ben Sah nachträglich änberte unb bie Slrbeit ber ruderet unleiblich erfchwerte, nahm ihn Sinsheim ernftlich ins ebet, um ihn gu oeranlajfen, er fol ftd) barüher fepen unb gu ioilff nemen, ber im helffen fünb; uff bas er Hd) nit gu Schaben, in felb gu Spot unb mich auch pringe, bann ich ungern wölt, bas uh mpner ruderp ungefchidt gan folt, wo man baroor ftm möcf)t." arüber fant Sinsheim mit 3renicuS hart aneinanber; benn ben gelehrten Süngling hat es übel oer-- fchmadt unb iff bie Äoffart in im fo grofj, bah cr rnaint, er tün es felb w ol... Sr, Nlaiffer Jranp, fpf fid) boch am lebten, ba id) oil unb Iprt mit im gerebt Imb, laffen erwid)en, er wolle es in 3 2Bod)en alfo prüften, bas es gar gut fol werben". So hat fid) SlnShelm für oerpflid)tet gehalten, nicht medpnifd) unb buchftabenmähig feine Slr-- beit p tun. 3bw lag baran, bah he als angeö, aud) oorn 33erfaffer her, gut ausfiel unb bem Sluftraggeber, bem Slutor unb feiner eignen ruderet hre machen fonnte. Hnb er war offenbar ber N?ann, ohne falfdje Nlenfchenfurcpt aufgutreten unb feinen Gtanbpunft p oerteibtgen. So gang nach SSunfd) iff allerbings bas Bert SfiebliebS auch mit NielanchthonS iöilfe nicht ausgefallen; benn es trägt eine ausgicbige rud-- fehlerliffe unb b a p bie Notig, bie wie eine Galoierung" oon 93erleger unb rüder flingf: ber S ab fei erfolgt im SScifein unb unter perfönlid>er Sl orreftur bes 93erfafferS. ine bunte Schar oon Söiffcnfchaftlern iff cs, bie pomas SlnShelm als S3ertagS= buchhänbler unb beauftragter rüder um fiep gefantmelf hat im Sauf ber gwei 3 aprgehnte felbftänbiger ätigfeit gu forgpeim, übingen unb Äagenau. Sebaftian S3rant, 3afob SBimpfeling, Äeinrid) S3ebel gaben ihm Ncanttffripfe, SOMancbtbon unb Suther finb bei ihm erfchienen; Söiüibalb irtpeimer, Hlricp Äuften, 3ohanneS NauclcruS (S3ergenhans) treten bei ihnt auf, unb auch 3faliener oom Nang eines Nciranbula, olitianus unb SllbuS NlanutiuS glängen in SlnShelmS Slutorenlifte. So häufig aber wie 3 oharnt Neud)tin hat fein anbrer feine reffe beanfprud)t; bie betben finb in alle 3ufunft unlösbar miteinanber oerbunben: folange bas Sehenswert bes groben forg-- hcimers in ber S3efreiungogefd)id)te bes beutfehen eiftcs SBenbepunft unb Ncarfftein bebeutet, wirb auch Schaffen unb Name feines rudmeifters unb S3erlagSherrn aus S3aben unoergeffen bleiben. Aeibelberg & arl reifen b an g Sitcratur: 3ofeph SOtaria SBagner im Serapeum 22 (1861), , (3eftfteUung oon 90 SlnSpeltm rüden); Ceonarb Äurtp, pomad SlnShelm (S3aben--S3aben 1904). 1 3m efit) bes <23utf>bänbler=93övfenoereinS, Seipgig. SBiebergegeben in. Setnperp S3ilberheffen gur efcpichte bes beutfepen uchfpnbels (1862) af. 2/3.

7 300 S()abbäuss (9Jlaftl)iaS) QOinbcrlc G R B O R E N tdw. i >. F E B. / 7 * e E S ro B B S fta m 7 u** O C T O./S 7*. v isuesf MnEBBEsrirffl' k trkerans;; i KrTZttTERUNOBUGHWmn. ^BER DIE STUNBEDES TODESBLEIBT UNBEKANNTER ALS X. ORinberleS rabm al auf bem alten fjrieb b of in ffretburg1 9tarf) bet SJlatin; aejeicf)net Bon bem greibutget 9(rcf)itetten unb Sunftmaler SatI djuftec SfjabMuö (QHattjjtaS) Qftirräerle 3tt SDtöncf>e$tracf)t ein freigefinnfer SOJattn <T\em ilmtrieb bet alten Staufener 3ftärfte toibmefe 3obann ^ e te r ebel einen Oberlattb oft gelungenen Q3ers. 31 lies, loas man begebre, fei ju ftnben, unb aud) ans, 3Bein unb Cuftbarfeit fitd)e bet aft ni<f>f uergebltd). 03on je galt bas Stäbfcben, in bem ber 3 immerifd)ert bronil infolge bet gefd)id)tlid)e oltor ffauff eines elenbiglicben obes ftarb, als eines ber rübrtgffen unter ben Siebelungen im 33reiSgau. S o barf angenommen werben, bafi ber frübgeroecfte tofatfbias ORinberle, ber 33ub ebrfamer berrfcbaftlicber ad)tleufe, auf ben 3abrmärften feines SbeimatorteS Staufen bie funft-- o ollen rjeugniffe ber fcbtoarstt>älberif<f>en etterbebefliffenen, infonbcrlicb ber ilbrtnadier beftaunte unb babei oon ber uft erfaßt warb, bertei mecbartifd)es riebtoerf felbcr 1 3luS bem fichnatblatf 3lr. 31 ber Schriftenreihe: 03 om 03 oben fee jum Odlaitt ie Schtoarjioätber Ht>r" Oon Olbolf Offner.

8 pabbäub (9Ratt >tab) TRinberle 301 ju tüfteln, vfürs erfte allerbingb fc >iert eb, alb folle ber 9ßeg beb am 3. ffehtuar 1748 eborenen eine anbere ^Richtung einfcplagen. Dopl auf <2ßunfct) ber Item tritt ber 9Reunsebnjäf>rige broben in S t. Peter in ben Orben beb Äeiltgen Venebift ein, mit folcpem Schritt gleichseitig feinen Taufnamen in pabbäub oeränbernb. 'Den Stubent ber wiffenfcbaftlicpen ^lofterfcpule feffeln nun freilich Ptatpematd unb baneben cpb>itofo^ic wefentlicp ftärler alb bie Probleme ber ^Religion. Glitch Sfubten su Satsburg im hohen S tift erftreden fid) oor allem auf eometrie, Algebra u. ä. immerhin wirb ber 1772 nach * Pefer 3urüdtehrenbe sum Priefter geweiht. ieb inbeffen hebert pabbäub nicht, ftd) mit reftlofcr Eingabe unb rünblicpfeit in bie rfcheinungbwelt unb bie efepe ber 3Red)anif su oertiefen, wobei ihn mathematifche, wie aftronomifche Aufgaben gleich ffürotifcp bewegen. Valb entwidelt ftch aub bem fattelfeften peoretifer ein genialer ft onftruftcur, beffen QBerfftätte auch außerhalb ber ülbtei auf Schwarswatbbpöpen lebhafte 51ufmerffamfeit erregt. TRinberle beginnt, auch mit ben Uhrmachern ber benachbarten örfer Verbinbungen ansufttüpfen. So lenlt er oft bie Schritte nach 9ßalbau hinüber. Vermutlich werben bie bäuerlichen SÜReifter anfänglich beb ffubterfen" 9Ratfcpläge mit Vciftrauett aufgenommen haben. 91 ber fie fotnmen mehr unb mehr bahinter, baff biefer Sl uttenträger alleb anbere alb ein trodener ^Biffenfcpaftler ift. er 3weiunbbreihigjäprige, beffen 9?uf alb rfittbet su leuchten begonnen, erhält ben Auftrag, ben 3tftersienfem su Salem ein mafpetnatifchppbftfalifdh* aftronomifcheb Caboratorium etnsuricpten. 3 u ben Vefucpem ber Rlrbeitbftäfte frtnberle b in S t. Peter gehört auch ber rünber ber ^arlbfcpule", ber oielgewanbte, abenteuer-- luftige ibersog itarl ugen oon Ißürttemherg. SORag folche äfte nicht feiten mehr Senfafionbbegierbe ansieben oiele erfcheinen bocp oor allem, weil ber alb wiffenfcpaftlich Wie praftifch gleicherweife begabte unb fcpöpfertfche Piam t ihnen widrige 9luffd)lüffe im weiten Vereicb ber SERecpanif, ber Piatpem attf, ber 9lftronomie su geben tmftanbe ift. er Tüftler, ft onftruftcur unb einfallbreiche eift, bie in pabbäub ftch oereinigen, wie ber gefchulte, fpefulatioe wiffenfchaftiiche itopf, als ber mit oollem TR echt ber Staufener gilt, ftellen ihr felteneb können in einer Schöpfung unter Vewcib, bie bib heute Vewunbe-- rung beanfpruchen farnt. "Die 9lftronomifche Uhr" TRinberle b aub bem 3apre 1787, bie SU ben foftbarften Schäden ber jöiftorifcpen Uhrenfantmlungen su ffurtwangen gehört, begrünbet ben TRupnt ihreb Pieifterb auch bei ben anfänglich an ber überragenben Vebeu-- tung oon pabbäub TRtnberle sweifelnben emütern. 3n ber oon bem funbtgen 9lbolf SUftner perrüprenben 9lbhanbtung über,, ie Schwarswälber Uhr" in ber Schriftenreihe ber Vabifcpen ibeimat": Vom Vobenfee sunt Piatn" wirb bie 9lftronomifd)C Uhr" oon 1787 aubführtich gewürbigt. 91uf biefe Scpilberung muh ber fachlich wie liebpaberifd) 3ntereffierte oerwiefen werben. Aier mag eb genügen, heroorsuheben, bah U iftner»om Vßert ber TRinberJefcpett 9lftronotnif<hen Upr lurs fagt: b ift gans erftaunlicp einfach", Unb gerabe in folcpent Urteil fünbet ftch bie Pieifterfcpaft beb Schöpferb! 3m übrigen, nicht nur Vücper haben ihre Scpidfale, fonbern auch 91ftronomifcpe Upren. ie oon TRinberle gefcpaffene ging nach bem obe tpreb Verferttgerb über bie getftlicpen Profefforen an ber ffreiburger Unioerfität an ben profeffor 3. 'S. Schneller, ber bab wiffenfchaftiiche unb ingenieurlicpe Schaffen TRtnberle b wie fein Pienfcpentutfi fpäter in einer ebächtnibrebe prteb, oon ber bann noch bie TRebe fein foll. Schneller folgte bem fyreunbe 1833 im obe. ie Pßunberupr aber fant inb pppftfalifcpe Kabinett ber Äopen Scpule ber Vreibgauftabt. 9llb fie einmal nicht mepr sunt eben su bringen war, fenbete man fte an bie ftaatlicpe Uhrmacherfcpule in "Jurtmangen. ort fcpeint man, wab ftch I«letcpt begreift, efallen an bem meifferoouen Sfüd gefunben su paben unb fragte, ob biefeb nicpt feil fei. 3a, bie Upr war su haben. Unb man höre unb ftaune fte ging für ganse ftebenunbswansig ulben an bie Uprmacperfdjule. P ian braucht inbeffen ob folcper Ißeitbung ber inge nicpt su räfonieren! enn fürwapr, in bem

9 302 tmbbäu# ( lattfna#) Sinberle ffurtmangener ilbrenmufeum iff 9?inberle # geniale# Sl unftroerf burcbau# am rechten lats! en Slbrenntacbern unb dauern auf bem ßalb" mag oielieicbt mit rfinbungen be# baöbäus 9linberte, bie in ber Öffent(id)fcit faum otel oon fid) reben machten, mehr gebient gemcfen fein al# mit ber 2lftronomifd)en Slbr, bie fo oiel ^luffcfeit erregte, ilttb oon biefen anberen rfinbungen muf? benn auch fürs gefprocben merben. Bad es für ein Setoenben mit bem cinberlefchcn Spinbelbobrcr p r Aerftellung oon &obetrieben" batte, rnollen mir uns bon Ä iftner berichten taffen: 'Sei ben Aobltrieben fitjen parattete Stablräber jmifchen (fnbfd)eiben bes hölsenten riebtoagens, ber einer fyabeit-- rotxe febr ähnlich fiebt. 3n bie nbfcheiben bohrte man bie erforberticben inffedlöcber ber räbte mit einem rtller. 'Bei btefem Sobrgerät taufen bom oberen nbe eine# ÄotjftabeS, ber unten ben eigentlichen 'S obrer trägt, jrnei Schnüre nach ben nben eine# Querholme#. Sernegt man biefe# nach ritten ber ßc >nüre rafcb auf unb ab, fo brebt ftd) ber Solmer febr fcbnetl. ie Searbeitung bes riebtoagen# mit biefem ritter mar recht fcbmierig unb erforberte gefcbidte ioänbe... " un erfann jmar ber eu-- ftäbter llbrmad)er eorg ßilltnann bereif# um 1740 eine Serbefferung be# S o frgeräf#. Sie reichte aber nicht au#, a fonftruierte babbäu# iinberle einen burebau# neuen pinbetbobrer, ber fich glänjenb bemäbrte". rei Soui#bor toftete ber Ovinbertefd)c pinbetbobrer altein, ber rei# mürbe reichlich aufgemogen bureb bie S o rp g e be# trefflichen 3nftrument#. t;abbäu# Ocinberte tannte ftcb im harten, febmierigen afeinsoertauf ber ßälber-- bauern au#. r bcfletfsigfe fich, ihnen mancherlei Apparate an bic Aanb p geben, bie geeignet maren, ihre Arbeiten p erleichtern, o erbaebfe er neben anberem ein einfache# ioelliergerät, ba# beim 3ieften oon räben p m Semäffern ber ßiefen ober p m Aeranfübren be# Baffer# auf# ßchaufelrab biente unb gefchidt fich oermenben lieb- ine räjiftonsmaffermage mürbe oon ihm gefebaffen. ine 9?echenmafchine gebt auf it;n p rü d. in einfacher feptifd) für etänbeaufnabmen oerriet Sinn unb Serftänbni# für Sermeffungdarbeifen im länblicben Setrieb. 3Iud) eine einfache Jeuerfpritje, bie Offner für einen befebeibenen Sortäufer unferer heutigen Aanbfeuerlöfcher" (etma Jinintar) hält, entftanb in ber Berfftatf be# oon 3been prübenben broben in S t. eter. iefe# ß f. efer oerlieb babbäu# ' inberle im 3abre r folgt einem 9?uf an bie ilnioerfität fyreiburg, bie ihm ben Sebrftubl für angemanbte latbematif übertäbf. er ba# 5?lofter Serlaffenbe trägt jmar toetterbin ba# rbendfleib aber feine 3lntritt#rebe im Aörfaal ber Aoben Schule brunten in ber fünfterftabt täbt feinen Smcifel barüber aitffommen, bab ber oiersigjäfjrige, neugebadene rofeffor bie in feinem Seben eingetretene ßenbung auf# freubigfte begrübt: Ille#, ma# ich fetd unb in 3 ufunft ufe# unb übliche# leiften unb mirfen merbe, foll nicht mir, fonbern ben oerebrung#mürbigen fännern pgefchrieben merben, bie mich au# ber 'Jinfterni# an ba# Sicht, au# ber ftaoerei in bie Freiheit, au# bem töndüittn p m öffentlichen Schrämte riefen, unb baburd) oor aller Belt bemeifen, bafs fie nicht bie iönefe, fonbern bie abgefchmadfe unb jmedmibrige Serfaffung be# Jönchtum# oerachten unb oerab-- 'fcheuen. Zöge hoch noch manchem gut unb ebetbenfenben OrbenSmanne burd) eine utenfchenfreunbliche Iriabne ein Seitfaben in bie Aänbe gegeben merben, um fich mit beffen Aitfe au# bem Sabprintb ber<m#pmtnben, in bem er fich unbefonnen oerlaufen bat- ßie nützlich föitnfe er bem Staate unb ber Kirche unb mie banfbar mürbe er feinem etter merben... " iefen Borten gebricht e# meber an Freimut, noch an Araft ber inbeutigfeit. Slttb ba# gleiche gilt oon einem streiten Slbfchnitt in biefer fo benterfen#-- merten afabemifchett 9vebe au# bent 3abre 1788: Kenner allein mtffen e#, ma# für eine 3 auberfraft bic matbematifchen ßiffenfehaften auf ba# menfchtiche Aerj auöüben, ba# ihre 3lnnchmlid)!citen einmal oerfoftef bat. cart ffelle ftd> einen Serliebten oor,

10 pabbäus (djlattfnas) TRinberte 303 ber unter ber ftrengften Slufftctjt eines mürrijcfyen unb hartherzigen Taters fiept unb Weber M ittel nod) elegenpeit ftnben fann, ben egenftanb feiner iebe zu fepen unb zu fpreepen: TBaS für ein Unmut unb Kummer müffen nid)t feine beflemmte 6ee(e ag unb dlacpt foltern! 'Jöenn nun eines folgen Sftenfdpen Tßünfcpc ptöglid) unb unoermutet erhört werben, wenn er ftd) im Tefige feiner eliebfen erblidt, welche dbonne, welches Sntjüden muf er füllen, wie muf fein Äcrj oon anfbarfeit gegen bie erfüllt werben, burd) beren 3utun er feinen 3w ed erreichte! TBonne, ntzüden unb anfbarfeit finb auch meines ÄerjenS tnpfxnbungen, unb id) weif) insbefonbere bie legiere nid)t beffer unb würbiger an ben ag zu legen, als inbem icf) hier öffentlich beteuere, baf) id) mid) aufs äufterfte beftreben werbe, bie in ber SCUatbematif bisher gefammelten kenntniffe niepr unb niepr ju erweitern unb ben dlugen in oollem isjjafje p fcf>affen, ben meine önner unb Teför-- berer oon mir erwarten.. c2lud> ber Freiburger Tdathematifprofeffor wirb fein Stubenpoder. 3eitweiltg umfaßt feine Cebrtätigfeit auch bie Fächer ber reinen rdiatpematif. rogbem finbet ber SchaffenSfrope noch 3eit, aud) als 3ngenieur ftct> p betätigen. Um bie Töenbe oom achtzehnten tns neunzehnte Sabrfmnbert wüten Aod)Waffer bes wilben 9?f)cineS", bem halb in 3 obann ottfrieb "Julia ( Q3abifd>c köpfe", I. Folge 1935, Seite ) ein Tänbiger" erftef)t, unbarmherzig. SaSbacp am kaiferftupl gilt fo gut wie oerloren. kommiffionen beraten. te amtlichen eepnifer ft'nb nicht wenig ergrimmt, bah bie SaS-- bacber, mit ben rgebniffen ber lang ftcb pinziepenben Tcrbanblungctt nicht pfrieben, bei einem SOfatpetnatifprofeffor" doilfe fuepen. er aber bringt fte auch- Dcinberle erfinnt eine Scbuganlage, bie fiep ooll bewährt. as 9?ettungSwerf gelingt. So oielbefcpäftigt pabbäits "diinberle zeit feines ßebenS alle feine Kräfte fpielen läfjf er bleibt ein armer Scpluder, wie bas ja nicht feiten fo p fein pflegt im afein erftnberifeher elfter, olitifd) unruhoolle 3 eiten brachten obenbrein oiel ünfieperpeit ins 2anb. kurz, ber djiatbematifprofcffor barbte ftch recht unb fehlest burch ber 3ahre ßauf. körperlich uie «in 9?iefe, leibet er augerbem unter früh ftd) geltenb machenber ebrechlid)feit. ülllein, bas alles pinbert ihn nicht, bis ins fiebjigffe EebenSjapr zu lehren, in zermürbter reis tritt oon ber Eeprfanzel ab, um gleichwohl noch fteben 3ahre, bis jum 7. Öffober 1824, Forfchungen unb Stubien z«betreiben, foweit nur bie ge-- fchwächte efuubheit es jutäfjt. 3luf bem alten Frieöpof zu F^iburg, auf bem fo manches bemerfenswerte rab ZU jänben ift, würbe pabbäus 9?inberle beigefegt, in einfaches 3Ral erinnert an ben freigefinnten iüfann in SDIöncpeStracpt", wie ihn 3uliuS Franz Schneller in ber fepon erwähnten ebächtnisrebe nannte, epalten würbe biefe ihnfpracpe übrigens im fü n fte r, in bem ein 3ahr nach bem Äinfcpeiben, wie bies üblid) war bic afabemifche oten-- feter oor fich ging!... in ffeinerner lobus befrönt ben ebenfffetn für habbäus 9iinberle unb ein fünfzadiger Stern fchmüdt ihn. Über ber fnappen 3nfchrift deinbeide rofeffor" aber fieht man einen Schmetterling, wie es fcpetnf, einen 3dad)tfalter. kurz nur werben bie EebenSbaten genannt unb unter ihnen ftept auf bem Sodel zu lefen: VIELES HAT ER BESTIMMT MATHEMATISCH MIT ZIFFER UND BUCHSTAB ABER DIE STUNDE DES TODES BLEIBT UNBEKANNTER ALS X. eht bas pigramm auf habbäus ddinberle felber zurüd? djlatt möchte es meinen! S mutet wie fein Tßefen ein wenig fauftifch an unb erinnert fo zugleich aud) wieber an feine Seimaf, bas Fauftftäbtchen Staufen. karlörupe= urlad) O tto rnft S u tte r

11 304 Sluguft Ottmar B itter»on GffenWein äluguft Ottmar Witter oon Gffenwein Qluguft Ottmar Q^ittcr 0iretfor be$ erntantfcbett Sftaftonaltnufeuntß ju SUürttbcrg rt ben fäbten ^arlßrube unb Nürnberg führen tragen ben Hainen ffettwcinftrafje". 0 ie leitete tabt ehrte batnit ihren brenbürger, bie Stabt ^arlßrub«ihren großen ofm. Sluguft oon ffenwein würbe in ^arlßrube ('Baben) am 2. Booentber 1831 geboren als Sobn beß 3ofef ffenwein, GRegiffratorß bei ber rofsl). Oberforftbircftion. 0 er Urgrofwater ffenweinß btef?, wie ber rofwater, 3afob 'Jriebrid) Sffenwcin, er war Baben-Babenfcber ßolbat, ftanb fpäter in Baben--Babenfd)cn iöofbienften nnb war 1732 alß ßofm beß Baben--0urlachif<ben renabierß 3op. g. Cubwig fenweitt in 9?ibpurg, bem heutigen fabtteil 9?üppurr--5?arlßrube geboren. ßubwigß ^Ibftammung fonnte leiber bißper einwanbfrei niept naepgewiefen werben, oennutlid) entftammt er einer Jßeinbauernfatnitie auß ber württembergifd)en SRedargegenb. 0 er rofwater Rlitguftß war 1762 ju Qlaffaft geboren unb ftarb 1840 in Baben--Baben, wo er baß Bucpbinberpanbwert betrieb nnb auch eine Bucpbanbtung batte. 0effen inb war Sluguftß B ater: 3o(ef. lö ir bürfen aber auch baß 10. i?inb biefer pe «rept»ergeffen. 0ieß iff bie 1809 geborene rcftaria Rlnna, bie ben äiteften Sobn ber geiftoolien 0icbterin Aelmina oon pejp, ben alß d)riftfteuer in bamaliger 3 eit auch gut betannten 'IßÜbeint»on bejt) heiratete unb beren einjigeß 5?inb rnp ( ) bie attin ffenweinß Würbe. Nebenbei fei erwähnt, bafj bie genannte öelmina eine Snfelin ber Bollßbicpterin

12 Auguft Ottmar Vifter oon ffenwein 305 <3tiebrid)S bes rofjen, ber Anna Cuife &arfd)in, war. AuguftS rdfutter Softe, geborene Aöichterntann, war bie Docbtcr eines St'üferrncifters unb fpäteren aftwirts 3utn Staifer Aleranbcr" in Karlsruhe. DaS Darts, in bem SffenweinS Aßiege ftanb, tonnte er felbft nicht mehr auffinben, als er wenige ARonate»or feinem Dobe tm Sommer 1892 mit feinem jüngffen Sohne bie Stätten feiner 3ugenb befucpte. So tnnfj in ber 5Räbe bes EibellplatjeS gewefen fein, bcn er als feinen ieblingsfpielplat) mit wenigen Schritten auffuchen tonnte. Vermutlich war bamals bas eburtshaus längft umgebaut; nach ffenweins Srinnerung hatte bas DauS nur ein rbgefd)ofj unb eine ausgebaute Dachffodwolmung, ein folches DauS war aber in ber ganzen Umgebung bes ßibellplaheS nicht mehr ju finben. 92ur in ber 5?aifer-- ftrafte, nahe bem 'Durlacher Dor, waren noch einige folcher Därtfer oorfwnben; biefe e-- genb würbe genau befictjtigt, ftanb hoch bort bie ^olptechnifche unb Vaufcfwte, bie heutige Dechnifche Dochfchule, welche ben runb zu ffenweins heroorragenbem ABirfen gelegt hafte. in fchneller Übergang oon ber eburt zur Dod)fd)ule, unb welch fchwere 3 eit liegt bajwifchen! ffenweins Vater ftarb an einem Derzleiben, als Auguft noch nicht jwei 3ahre alt War, jwei Aßochen fpäter tarn noch ber Vruber fyrih, ber ftänbig fränfelfe unb faum 15 3af>re alt ftarb. Unter biefen Umftänben läfjt ftch leicht benten, bafj bie junge Aßttwe bei ber fchmaten Deufion oon nicht ganz 150 ulben jährlich felw tnaufern mufste. AftutterS Vruber, ber SUialer unb 3eid)enlel)rer hriftof ABid)termann in Karlsruhe, ein Sunggefeüe, nahm fich fef>r ber beiben 9Reffen an, gab ihnen auch 3eichenunterrict)t; im 'Jamilienarchio noch oorfmnbene zahlreiche Äanbjeichnungen ber beiben Vrüber oerrieten bamals fchon nicht geringes fünftlcrifches Dalent, weshalb ber Ontel, ber aller-- btttgs auch nur ein befcheibcnco infommen hatte, alles nur mögliche für feine SRcjfen tat. Auguff folltc bas pjeum mit pmnafiatabteilung befuchen. DaS erfte Sd)ul-- gelb mufte fich Auguft felbft oerbienen burd) Anfertigung oon cpapp--aöanbiörben für ein Durlacher efd)äft, wie er nicht ohne gewiffen Stolz felbft erzählte. Schon oon ber zweiten klaffe ab gab er zahlreiche 3!ad)hilfcftunben an jüngere Schüler, fogar an folche ber eigenen klaffe, um bas elb für bie Sd>ulmittel zu erwerben, ein Vorgehen, bas er aud) am ipolptechnilum noch fortfetjte. Dafelbft ftubierte er unter bcn Drofefforen ifettlolw, Äochftetter unb Dübfdj Vaufunff unb ihre efd)icf)te. Vetm AJiilitär biente ffenwein nicht, brei 3ahre war er beurlaubt, für ben OReft ftellte er einen rfatjmann; bas foftete oiel elb unb bazu mufste er noch feine ARutter unterftühen. Aßie fleifsig mufs ber ftrebfame junge ARattn gewefen fein, unb biefer yfh'ifs oerlicfj ihn nicht bis an fein CebenSenbe! Aßäfwenb bes StubiumS war ffenwein ARitglieb bes Ard)iteftonifd)en Vereins, ber fpäteren Vurfchenfchaft Vitruüia; er löffe, wie nod) oorhanbene Unterlagen zeigen, mit gutem rfolge eine grofje Anzahl ber Dreisaufgaben bes Vereins unb folche ber Vaufcfwle begab ftch ffenwein auf 9?eifen burd) ganz Deutfchlanb, oietfach zu <5ufj mit SAallaften unb Slizzenbuch, bazwifchen oerbrachte er bas ABinterfemefter 1852/53 an ber 5?gt. Afabcmic ber fünfte iit Verltn, um Vorlefungen über & unff unb S?unffgefchid)te zu hören unb bann bie alten Vauwerfe bes gotifchen unb romanifchen Stils nicht nur architeftonifcf), fonbern auch tunff-- unb fulturgefchichtlich zu unterfuchen. Auf biefen Stubienreifen legte ffenwein gleichzeitig ben runb zu feinem erften, noch heute bebeutfamen Aßerfe über: ARorbbcutfchlanbS Vadftcinbau im ARittelalfer", bas er 1856 oollenbete. 3m Sommer 1853 würbe er auf Veranlaffung bes VaubireitorS Dübfd) 3eichner bei ber 3iotlbaubireltion in Karlsruhe, wobei er hauptsächlich mit Dlänen für ben Neubau bes Doflbeaters befd)äftigf war. 3n ben 3ghren 1854/55 arbeitete ffenwein als Ard)itelf in Aßiett. Acad) weiteren RReifen burd) Öfterreich unb Sübbeutfc )lanb fehrte er nach Karlsruhe zurüd unb unterzog fiel) bort 1855 ber Staatsprüfung im Vaufad). AlSbann unternahm er eine größere f?orfd)ungsreife bttreh Äollanb, Velgien unb 3Rorbfranfreid) 20

13 306 91uguft Ottmar Witter»on Sffenmein unb marf)te ft<b mäbrenb eines längeren 91ufentbalteS in 'Paris mit ben Ceiftungen ber ffrattpfen auf arcbäologifd)--atd)iteftonifd)em ebiete befannt. a Effentoein feine elegenbeit fanb, feine Neigung p fünftlerifcb-miffenfcbaft-- (icber fforfdpng unb beten 91nmenbung im Gebramt p»ermerten, lieft er ftd)»on ber babifeben Q3ei)örbc beurlauben unb ging pfammen mit feiner B u tter perft nad) üötn, bann micber nad) 9Bien, n>o er an ben 'planen bes 'Jöiener 9iatf)aufeS unb anberer beroorragenber bauten mitarbeitete. 3m 3abre 1857 nahm er eine ihm angebotene Stelle als Aocf)bauingenicur bei ber 5?. ft, prtü. öfterr. StaatSeifenbabngefellfchaft in QBien an, bie ibm neben feinen ienftgcfdjäften elegenbeit p altertumsfunbiichen unb funftgefcbicfytlicben iforfdjungen in ben»erfebiebenften egenben bes öfferreid)-- urtgatifd)en Staates bot unb beren Ergebnis in pflreidten,»on il)m felbft bebilberten 9luffäben in»ielctt vfaebpitfebriften niebergelegt iff. 3m Gaufe oon fec >S 3af)ren erbaute er im 93anat in»erfd>iebenen Stilarten ifird)en, 'pfarr-- unb Sd)ul()äufer, 93abnbienft-- gebäube, felbft ganje Sieblungen, unb führte nebenher bebeutenbe QBieberf)erftcllungs-- arbeiten am Schloff unb om p rient aus. 3n 9Bien führte er, mie fd>on ermähnt, 1860 feine 93afe Ernp». El)ep p m raualtar, bie ifm in ber 3eit bis 1871 fieben fsinber febenfte,»on benen brei im prteften Filter ftarben. ie Stellung als Eifenbabningenieur entfprad) nicht feiner Neigung, barum folgte Effenmein 1863 einem 9cufe als Stabtbauraf nach raj,»ertaufebte biefe Stelle fd)on im folgenben 3abre mit einer Profeffur für Aod)bau an ber rajer teebnifeben Ao<b-- fd)ule,»on too man ibn anfangs 1866 als 1. 93orffanb bes ermanifeben 97atioital-- mufeums nad) Nürnberg berief. 911s Effenmein biefe 93erufung annabm, lodten ibn nicht greifbare 93ebingungen; ibn (odte bic röfje ber Aufgabe unb bie 91uS ft d)t auf einen 9BirfungSfreiS, ber ibm»olle Entfaltung feiner»ielfeitigen ffäbigfeiten unb aufer-- geioöbnlicben ifraft geftattete. as ermanifebe fddtfeum mar errichtet in ber trüben 3eit politifcber Serriffenbeit eutfcblanbs unb gänjlicben anieberliegens bes NationalgefüblS als»olfsetgener rkittelpunft für alle 93effrebuttgen auf bem ebiete ber beutfeben efd)id)ts-- unb 9UtcrtumSforfd)ung. 91ad) bes rünbers vfreiberrn». Oluffcf; P lan follte bas ermanifebe SOiufeutn ein eneratrepertorium", b. i. ein grofes Q3er$ei<bniS über fämtlicbe in eutfcblanb»orbanbenen Quellen für beutfebe efrf)ic )te, Schrifttum, Sfunft unb über alle noch»orbanbenen Äunftbenfmale barftcllen, mäbrenb bie Sammlungen eigentlich) nur Erläuterungen b a p bilben follten. Effenmein, ber nach 4 jährigem 3nter-- regnum bie Geitung bes PlufeumS übernommen batte, erfannte rafcb, baff mit ben Qluffefi fcbcn Plänen in jener 3eit fein 3Rufeum gefebaffen unb unterhalten merben fonnte. Sein p la n mar, ftatt ber bisherigen 9?epertoriumSarbeiten bie Sammlungen felbft auspbauen unb»or allem Orbnung in bie elb»erbältniffe bes 9JiufeumS p bringen. Er mar eben nicht nur ein tüchtiger elebrter, fonbern auch ein trefflicher AauSbalfer. Er fanb bei feinem 9lmtSantritt eine fich ftänbig mebrenbe Scbulbenlaft»or, lebiglicb eine elbfrage mar alfo bie rafebe 51'ünbigung»ieler 93eamfer bes SOJufeumS; auch burch anbere einfehneibenbe SCRafjnabmen gelang es ihm rafcb, bie aufffeigenbe Ginie ber Schulben bes 'PiufeumS in eine abfteigenbe p»ermanbeln. as brachte groffe Kämpfe mit ben gefünbigten Beamten, bie öffentliche 9\unbfd)reiben gegen Effenmcin losliefjen. Effen-- mein mar befannt ob feines glänjenben, oft fpöttifchcn 'IßibeS, mit fotd)em mehrte er ftch auch gegen bic geplanten Umtriebe. Q3cjcid)ncrtb hierfür iff eine Stelle eines Briefes an Qluffef?:... Aeute iff mir ein»on ben.. S ftcher nicht ohne ein 9Biffen»eröffent-- lichtes Scbriftftücf p eficht gefommen. 3d) frage nicht, mie grofj gerabe ein Qlnteil iff. 3<b laffe bies unbeantmortet. Sollte aber»on anberer Seite ober»on berfelben meiteres erfolgen, fo merbe ich bireft gegen ich auftreten. 3ch miu ir, ba u leicf)-- ntffe liebff, eine mabre efchichte erpblen. 3<b ging mit einem fyreunbe burch ein mallachifches orf, bie BaHacben haben befanntlid) böfe Aunbe. 91 us einem Aofe, unter

14 Gluguff Ottmar Witter oon Sffenwein 307 beffen üre ber G3auer ftanb, liefen jwifeben feinen G3einen fjinburd) ein halbe«ußenb Meffer auf und lod. Göir wehrten und mit Gßeitfcben, (ohne bie man ber Äunbe wegen nicht audgeft). ie Äerle midien nid )f oom Geibe. a legte mein Jreunb feine G3üd)fe, bie er bei ftd) trug, nicht gegen bie Äunbe, fonbern gegen ben G3auern an, unb ohne baß ein Göort gerne cßfelt mürbe, rief ber G3auer feine Äunbe, bie abließen, ind or prüd-- liefen unb fufefiten. 3cß habe baraud für bad ganje Geben etmad geiernt. eine ffmtnbc ftnb gut bifsiptiniert; fte folgen aufd Göort. Göenn u feinen Slanbal baben milift, fo rufe fte prücf, fonft halte ict> midi an id)!.. er G3rief mirfte, ber ft'racb mürbe oermieben. Gl ber aud) fonft batte ffenwein einen batten inftanb, benn mit Gludbrucb bed 1866er il rieged trat bad efpenft bed Q3erftegend ber tmabmegueuen an bie ore, 9Rur freiwillige innabmen aud allen beutfeben Gauben unb nicht nur foldien, bie beute p m eutfcben Reiche phlen, nein, alle beutfdifpredicnben aue mußten p Spenben berangepgen merben! ab ed boeb fein Stiffungdoermögen, feine rechtlich fidicrgeftellten innabmen! er gerabe aud Öftcrreid) gefommene Q3orftanb empfaitb im erften Glugenblid bie Gracht ber atfad)cn aufd bitterfte, aber mit erftaunlicbem efdiicf unb ber bei und eutfd)en fo feltenen abe ber ip(omatie bat Sffenmein bie ftcb entgegentürmenben Göiberftänbe gemeiffert. So bat er ed oerftanben, noch wäbrenb bed Krieges bie ald fyeinbe" nad) Nürnberg gefommenen Äcerfübrer für bad GCRufeum p gewinnen. Glud biefer 3 eit ftammt auch bie enge Gkrbunbenbeit bed preufüfdien Ä'ronprinjett mit ffen-- mein, bie oiel b a p beitrug, baß feßon 1867 ber GRorbbeutfcße G3unb bem GERufeum einen 3abredbettrag oon 6000 alern bewilligte, ben bann ber eutfd)e Gleicßdtag 1871 auf aler erhöhte. Glucl) fonft war Sffenmein ein GEReifter in rftnbung oon GBegen, um inplperfonen wie ftörperfebaffen, Stabte unb Äerrfcßerbäufer für bie Stiftung eined Sammlungdftüded, eined G3auteiled ufw. anpregen ober wenigftend p Spenben hierfür p gewinnen. Saft ag unb GRadit raftlod tätig, bat ed ffenwein oerftanben, mit ben urfprünglicb fo geringen GCRitteln bed GCRufeumd, bie er bitrcß rührige Göerbung fortgefeßt p mehren muffte, ben großen Glufgabcn, oor bie er fid) geftellt fab (Glbtragung ber Scßulbenlaff, umfaffenbe Srgänpngen ber Sammlungen, Gludbau ber ffartbaufc), bid an bte renje bed GERenfcbentnöglicßen p förbern. abei batte er ben runbfaß: Sl'einc befonbere Gludgabe ohne einen befonberen Stifter. ffenwein wußte mannen oerftedten wertoollen Slunftbcfiß aud G^rioatlianb auf unbegrenzte 3 eit p r öffentlichen 3 urfcbauftetlung bereinpbelommen unb fo p m emein-- gut ber beutfeßen GRation p machen, roße Greifen in alle Gänber beutfdier Sprache waren oft nötig, um etwa im 3 ufammenbang Tfeßlenbed beipbringeit, auch an ben renjen beutfeben Spracbgebieted blieb ffenwein nicht flehen; mit iöilfe ber öfterreid)ifd)en iplomatie (wir batten bamald nod) lein eutfd>ed 9Reid>) erhielt er oom türlifcben Sultan bie rlaubnid, unter ben beutßßen Gßaffen, Gvüftungcn unb efeßüßen in Sl on-- ftantinopel, GRbabod, ^aläfftna unb Glgppfen audpfueßen, wad ihm für bad GERufeum geeignet erfdiien. Sffettwein fueßte mehrere GERonate lang grünblid) unb oerffanb ed, mit Äilfe ber oerfebiebenften Gferwaltungcn alled toftcnlod nach GRürnberg p bringen. 3mmer nur G3cttc(n unb Geiben ging leiber nid)t, bei ben baber nötigen unb oft umfaffenbett Glntäufen war ffenweind grünblicbe antiguarifebe Sacbfenntnid unb fein tluged G3or-- geben oon großem GRußen. GERit größter cfd)idliddeit wußte ffenwein faff alle Stänbe eutfcblanbd für fein Göerl einpneßmen unb fo große Sonberfammlungen p febaffett. ie G3üd)erei lam p ffenweind 3eiten auf runb G3änbe, bie 3abl ber Samm-- lungdgruppcn flieg oon 10 auf 40, aber bie planmäßige Gludgeftaltung war nicht fein größted Q3erbienft, fonbern bie Glrt bed Sammelnd überhaupt, r batte bad offen audgefproeßene G3eftreben, alle nid>t febr bringlicben Glrbciten prüdpftellen, um 93eamte einpfparen unb babureb GERittel p gewinnen für Ginläufe in ber für Sammler noch guten, aber fieß bereitd oerfcßlediternben 3eit. iefed richtige efübl bat bem GERufeum ft unft- 20 *

15 308 Rluguft Ottmar Witter oon ffenmein merfe pgefüprt, bic fpäter überhaupt nicpt tnepr p (taten gemefen mären. rft muff man bie El unftmcrfe haben, bann erft fann man fie bearbeiten, bie pierp nötigen Beamten tommen bann fpäter ganj oon felbft", fagte ffenmein, obmopl er oft fcpmer barunter litt unb fiep felbft ganje xräcpte, ganje Feiertage pinfepte, um in munberbarer Piel-- feitigfeit bie Arbeiten eingefparter Beamten p ertebigen. (Er feprieb oiele Rlbpanbfungen für bie 3eitfcprift beb PRufeumb, beren ERlbbtlbungen er häufig felbft jeiepnete. abei mar er noep anbermettig fcpriftftellerifcp unb fünftlerifcp tätig mit bem EMntergebanfen, bem PRufeum Plubgaben p fparen unb Pereieperungen ber Sammlungen p geminnen. (Effenmein mar oon peinlicher emiffenpaftigfett unb oon felbftlofer Plnfprucpbloftgfcit, bie faft bie erlaubten renjen überfepritt. ffenmein feiner 3eif ooraub bem peutigen ERationalfosialibmub napeftanb, geigt ein efpräcp, bab ber Perfaffer mentge PRonate oor (Effenmcinb 5obc mit ipm patte. Pluf bie ffrage, melcper poiitifepen P artei ftep (Effenmein preepne, fagte er: ar feiner! Plbgefepen baoon, baf? icp alb PRufeuntb-- leiter alle 'Parteien brauepe, bin icp ein abgefagter fyeittb allen parteigetriebeb; bie Parteien ftören nur ein pflicptgemäpeb Arbeiten ber "Regenten unb iprer PRitarbeiter." 211b Peifpiel ermäpnte er Si önig ubmig I., ber aub feinem Prioatoermögen oiel für bab ertnanifepe PRufeum unb bab beutfepe P o lf geleiftet pat. Sätte er ftep bei feinen Pauten erff um bie PReinung ber Parteien fümmern müffen, mab märe ba oon feinen großartigen IBerfen mie Pefreiungbpalle unb Pßalpalla übriggeblieben? Pöie pätte ber Pllte fyrip fein Preupen grop maepen fönnen, menn er erft bie Parteien pätte fragen müffen, ob er Orbnung in ben Perpältniffen feineb anbeb unb feiner renjen fd)affen barf. Tßer pat benn unfer jeßigeb einigeb eutfepeb EReicp gefepaffen (eb mar 1892), bie oerfepiebenen ftep befämpfenben Parteien ober ber eine Pibmarcf?" Pßie mürbe ftep ffenmein über bie peutige 3 eitentmidlung freuen! (Effenmein mar atlgeit ein oorfiepttger PRecpner, ber fiep forgfam pütete, feiner Plnftalt unerfcpminglicpe Caften aufpbürben. P e i Übernahme ber Ceitung maren faft PRarf Scpulben ba, unb jmar mepr alb ber Pöert ber Sammlungen betrug, naep 18 3apren mürbe allein ber Pöert ber Sammlungen opne bie Pauten auf über 5 PRillionen gefepäßt bei nur PRarf Sdplben; babei pat ffenmein nie eine elegenpeit oerfäumt, ein für bab PRufeum nötigeb Etunftmerf p ermerben. Seine füpnfte -Eat mar mopl 1889 bie rmerbmtg ber ffürft Sulfomffp fcpen Sammlung, beren (frmerb für PRürnberg befonberb mcrtooll mar burep bie foftbaren Lüftungen ufm., bie einft bab reicpbftäbtifd)e PRürnberger 3eugpaub jierten unb in ber 3eit fepmerfter Pebrücfung burep bie ffranpfen oon unreblicper töanb oerfcpleubert morben maren. Hefe Sammlung fonnte (Europa unb Peutfcplanb nur erpalten bleiben, menn bie Summe oon runb einer Piertelntillion fofort bepplt mürbe. P ab PRufeum patte bab elb niept, ba oerfuepte (Effenmein bab elb perföntiep aufpbrtngen, manbte fiep an einen ipm befannten Panfoorffattb, ber bie eiter ber PRürnberger Panfen p einer PRacptfißung pfammenrief, unb am anberen PRorgen ffreefte man bem perfönlicp oermögenblofen, aber bebeutenben PRufeumbleiter bie erforberlicpe Summe oor. Pluf runb beb oon (Effenmein aufgeftellten pmaneb unb ber oon ipm eingeleiteten befonberen Sammeltätigfeit mar bie Scpulb fepon im 3apre 1896 oöllig abgebedt. 9Ricpt ntinber alb bie Permeprung ber Sammlungen lag (Sffenmein bie Sd)affuttg großer, p r Plufnapme berfelben geeigneter ERäumc am herjen. Pßie er eb mit unenbtiepem efepief oerftanb, jeben gangbaren Pßeg p erfterem 3 med einpfd)lagen, fo gelang ipm in noep glänjenberer Pöeife bie bauliepe Pätigfeit, ber Pluf-- unb Plus bau ber üartpaufe, b. i. ber Paultcpfeiten beb 1803 aufgepobenen Startpäufcrflofterb, bab in ber 3mifcpen-- geit red)t ocrfallen mar. Überall griff (Effenmcinb beffernbe iöanb ein, 3apr für 3apr erfuhren bie ebäuliepfeiten eine Weiterung. in größerer 3 ug fam in bie bauliepe Pätigfeit, alb Snbe ber 70 er Sapre bab EReicp anfepnlicpe Summen für ben Plus bau

16 5tuguft Ottmar Witter»on Sffenwein 309 nach ffenweinß planen bewilligte. eid)t war bieß nicht, ber f)ot)e B ug beß fyorfcberß unb Baufünftlerß ftanb in argem egenfat; p ber inftcllung»ieler bantaliger Bolfß- Vertreter. Ntit welcher 3 äf)igfeit aber ffenwein feine Bläue»erfolgte unb fiel) mit fogenannten Äofbefcbeiben nid)f begnügte, möge eine fleine efd)id)te jeigen. Olls (Effenwein»on S. Nt. bem alten Ä aifer Bülheim empfangen würbe p m Borfrag über bie geplanten Neubauten unb bie hierfür benötigten auherorbentlid)en M ittel, fchlof? Ntajeftät mit ben Bßorfen: Nun, mein lieber Sireftor, wünfehe id) mit 3 pnen, bah ber Neidjßtag bie Nüttel p ben»on 3 bnen geplanten großen bauten bewilligt", worauf (EffenWein rafch einwarf: 9Benn Ntajeffät nur wünfeben, iff ber (Erfolg wohl fraglich; aber wenn SDiajeffät wollten.,, ut, bann w ill id)!" Sam if war ber mpfang beenbet unb ber 9Bilte beß ft'aifcrß brang burdj. So ift im Verläufe»on jwet 3abrsebnten auß ber faft»erfallenen ft arthoufe burd) bie umfaffenben Bauten nach (Effenweinß Bläuen ein ganjeß malerifcheß Stabf»iertel geworben, baß fchon»on weitem bie Bufmertfamfeit ber Befucber ber alten Neid)ßftabt auf fid) lenft unb einen wirfungßoollen OlußblrcS»on Slbolf Äitlerß, unfereß fführers unb Neicbßfanslerß ilnterfunft in Nürnberg, bem Seutfcbert Bof, bitbet. 0D?it feinem Berftänbniß unb fünftlerifchem eift hot (Effcnmein bie Bauten mit ben Sammlungen, bie fie aufnehmen follten, in (Einflang gebracht unb in biefer Übereim ftimmung liegt baß eheimniß ber bepubernben Bßirfung, welche bie Sammlungen beß Ntufeumß auf jeben Befucber außüben, unb ber Befucber empfinbet in folcher ütn= gebung bie felbftänbige Straft unb Bobened)theit ber beutfd)en ft unft. Buch bie runbfläche beß Niufeumß ift unter ffenwein erweitert worben burd) ben an baß Ntufeum angrenjenben Seil ber alten Befeftigung: Stabtmauer, 3wtnger mit ^afemattentürmen unb Stabfgraben, fo baf) biefer Seil ber für bie efd)ichte ber Sl'riegßbaufunft wichtigen bauten beß Nürnberger Nfauertranpß bauernb erhalten bleibt. Nfannhaft trat ffenwein and) fonft für bie Erhaltung beß altertümlid)en e-- prägeß ber Stabt ein, waß bei bem fortfd>rittlichen" eift ber Stabtgewaltigen nicht immer leicht war. S u r cp»ielfache Bemühungen beim Staatßminifterium erreichte ffenwein ein 93erbot für bie weitere inebnung»on Seiten ber Stabtmauern ufw. Sie heutige 3 eif fatm ffenwein gar nicht bantbar genug fein, bah et fo bie 3eugen großer Überlieferung ber Nachwelt erhalten tmt* Nicht nur ftolj barf bie Stabt Nürnberg fein auf baß»on ffenwein gefchaffene Ncufeunt, fein unermüblid) fd)affenber eiff forgte unter anberem auch für bie 9Bieber-- herftellung ber iebfrauenfircbc unb beß fd)önen 93runnenß auf bem heutigen Blbolf-- Äitler- B la h ; ber öftlichc rweitcrungßbau beß Nürnberger Nathaufeß mit feinem himmelwärtßffrebenben fcingeglicberten llhrturm unb feinem jicrlich heiteren, fühn, fchwungooll unb frei wirfenben Säulenhof trug ffenwein baß hrenbürgerreebt ein, ber B au birgt feit 1897 aud) ein Senfmal ßffenweinß in Äalbfigur. B ei ber 9BieberherfteUung»on otteßhäufern wie Brofattbauten»on heroorragen-- ber Bebeutung galt ffenwetnß Urteil in ganj Seutfcblatib. Seine Entwürfe für Arbeiten am Kölner om fanben folchen Beifall, bah matt ihm bie Stelle beß Sombaumeifterß anbot; hoch tonnte er ftd)»on feinem ßebenßwerf, bem Ntufeum, nicht trennen. 9Beld) auherorbentliche 'Jähigfeiten ffenwein bei feinen wiffenfchaftlichen Arbeiten entwidelte, beweift nicht nur bie 3ahl unb Bielfeitigteit feiner Schriften, fonbern aud) bie jahrelang burd)geführte gleichseitige Bearbeitung ganj»erfdjiebener Aufgaben. 9Bährcnb er beifpielßweife irgenbwelche Entwürfe unb Bläue pidmete unb berechnete, bittierte er gleich jeitig über biß p brei»erfchiebene anberc Stoffe, unb baß häufig holbe Nächte burd). S aß ermanifd)e Ntufeum, baß er in 26jähriger Sätigteit p jener eigenartigen Sd)at;fammer ber Senfmale beutfeher efd)ichte unb Kultur außgeftaltete, ift eine bem gefamten beutfehen Bolfe gewibmete öffentliche Stiftung, bie bamatß ohne jebe fiebere

17 310 Auguft Ottmar Witter»on Sffenwcin greifbare runblage baffanb; alle benötigten elber felbft zur Bezahlung ber Beamten mußten gewiffertnafien zufammengebcttelt werben, ffaff ein Safjrjefmt»erhanbelte ffenwein mit ben mafgebenben Behörbeit. Als es enbltd) foweit war, bie angcbabnte Sichcrfteüung ber BcrWaltungSfoften burcbzufülwen, ba traf it>n un»ermutet bei Beginn ber abfchliefscnben Beratungen an bem ifche, an bem er fo fleißig gefd)affen, ein ioirn-- fcftlag, bem ber längft an einem Äerjleibett franfenbe nach brei agen am 13. Oltober 1892 erlag. Unzweifelhaft ftanb bei ffenweins ob baö ermanifche Bationalmufeum als bie crfte altertumöhmbliche Anftalt eutfchlanbö ba. S ift»ielleid)t gut, baö zu hören, waö jefm 3afwe banad) bei ber 50--3abr--l3:eier bcö Blufeuntö über ihn»on mahgebenben teilen gefagt würbe: ireftor non Bezolb, ber Bachfolger ffenwetnö, fagte in feiner cfeftrebe: ein Sbealiften (Auffeh) folgte ber Bealift. 3n ben 3af>ren, in welchen in fchweren inneren Kämpfen ber runb zu einem neuen, äußerlich Heineren, aber innerlid) feften eutfcf)lanb gelegt würbe, begann ffenwein auö bem 'ipian beö Blufeutnö baö auöjufd)eiben, waö unhaltbar war, um befto fräftiger ju pflegen, waö entwidlungöfähig war. 6r hat aben befeffen, wie fic heute fein Sterblicher mehr»ereinigt. r war nicht nur ein großer Organifator, er war zugleich gelehrter Zünftler, er bat nid)t nur bie Samm-- lungen ntäd)tig erweitert, er hat emef) zum großen eile bie Bäume gefefjaffen, welche bie Sammlungen bergen, unb baö Blufeum trägt in feiner ganzen rfcheinung ben Stempel feiner mäd)tigen erfönlid)feit." 3n harter, mühe» oller Oirbeit hat Sffenwcin mit feinen großen Organisationsgaben, mit feiner Bielfeitigfeit als clehrter unb Ard)iteft baö ermanifche Blufeum auf fieberen Boben gestellt" fagte ber Beicbsftaatsfehetär beö 3nnern Dr. raf»on Bafabowffp. Auch Üaifer BHlhelnt II. erfannte bei biefer rünbungöfeier auöbrüdlich an, bafs bas Bcufeum geleitet»on Scannern wie bem boeb--»erbienten Auguft»on ffenwein zu einer ber heroorragenbften Sammlungö-- unb Btl-- bungöftätfen herangewachfen ift". Berleihung»on Orben, auch bie rnennung zum ft gl. Baper. ehetmen B at, bie Berleihung bes pcrfönltcben Abels betrachtete er ftetö als Auszeichnungen feines Blufeumö. Aßie wenig er perfönlich Alert auf Orben legte, obwohl ihn eine erhebliche 3ahl»om einfachen Bruftorben zu ÄalSorben, Komturen unb Bruftfternen zierte, Zeigt bie atfacf>e, baff er ftd) nie mit ben Auszeichnungen photographieren lief, bas beigefügte einzige Bilb aus feinen lepten Lebensjahren fei ein Beweis htefür. Aufjer ben hrungen burcf) bie unft ber Äerrfcherhäufer fehlte es ffenwein nicht an fonftigen Anerfennungen; fo würbe er zum Btttglieb ber Afabemien Bcüncben unb Shrafau ernannt, bie lni»erfität rlangen»erlieh if)nt fd)on mit 40 3ahten bie oftorwürbe h. c., zaf>l-- reiche gelehrte efellfchaften bes 3n-- unb AuSlanbeS ernannten ihn zum hrenmitglieb. 3n ben letzten 3ahren feines Lebenö fühlte ftch ffenwein, ber ftch Ute rlwlung gegönnt hatte, leibenb; um Buhe zu ftnben,»erlegte er im fyrühjahr 1892 feinen Aßohnftp in bie fonnige ^Pfalg, in bas freunbliche Beuffabt a. b. Sb. AIS lfm ein lieber Jreunb frug, warum er»on Bürnberg frfjeibe, antwortete er, er fühle, bah es utit ihm zu nbc gehe; in Bürnberg möchte er inbes nicht gerne fterben, benn ihm feien alle prunf»ollen Eeichen-- feierlichfeiten ein reue! unb folgen fönne er in Bürnberg nicht entgehen. as Schicffal hat ihm einen Strich burd) btefe Bedpmng gezogen. Auf bem St.--3ohanniS--^riebh»f in Bürnberg hat bie S tabt ihm inmitten berühmterer Bceifter ein hrengrab gewibmet unb ihm unter Bcitwirlung ber & ünfttcr»creine ein wahrhaft fürftliches Leichenbegängnis ausgerichtet. ie Stabt lieh tf>m auch «tuen rabftein fepen, beffen in rz gegoffene ebenftafel mit bem Sinnfprucf) fcf>lieht, ber alles fagt: Inserviendo consumor. Aßörth a.. A uguft ffenwein

18 eorg Gcf)tt>cinfurtf) 311 eorg Gd>toeinfurff) eorg cfjtdeinfurtf) er berühmte ihfritaforfcher r\y 5jer oon eorg Sdjtoeinfurth fpricht, benlt gewöhnlich an ben erfolgreichen 9Ifrifa-- -*X/forfd)er, ber bie eftabe beö 9?oten Keereö unb bie nubifct>e 'Sßüfte bid an ben 9vanb bed abefftnifd)cn ebirges burchforfcht, als erfter (Europäer bie QBafferfcheibe jioifchen 9lil unb Jl ongo überfchritten unb bas 3tt>ergoolf ber Qlffa im Serben oon 21frifa enfbedt f>at, oon bem fcf)on Acrobot bericfjfet, bad aber bie folgenben 3 ahrfaufenbe längff ins 9veid) ber fyabei oertthefen hatten. Ebenfo erfolgreich toie ald eograph war aber Schtoeinfurtl) als Q3otanifer, baoon zeugen nicht nur Aunberte oon Schriften,

19 312 eorg 0cfm>einfurtl) tu betten er neue flanken befcfjreibt ober Jlorengebiete umreifjt, fonbern and) bie 102 Sd)ränfe im Berliner Botanifchen roiufeunt, bie feine muftcr )aft geführten Äer-- bariett enthalten. Clld 3 oologc befcfyrieb er neuentbedte Tierarten, als eologe übermted er bem berliner geologifd)cn 9Jiufeum mertoolle Sammlungen, unb in einem Cllfer, in bem ftd> anbere längft jur 2Rube gefegt haben, burdtftrcifte er bie Tßüftenberge Ober-- ägpptend, nach Jeuerfteinen fpäbettb, bie ben ebraud) burcb ro?enfd)ett()anb»errieten. 40 Aod)fd)u(ctt f>at er mit and feinen Junben jufammengeftellten Sammlungen befdtentt, einen Streit entfeffelnb, ob man mirflicl) bi r bie älteffen Spuren menfcbtid>er Tätigfeit»or ftd) habe ober nicht. afj Sd)l»einfurtb auch ber Bölferfunbe reicbften Stoff jugeführt bat, ift felbftoerftänbltd), aber er ift auch ber einzige ber in feiner 3 eit tebenben fiigpptologen gemefen, ber jmei neue Tempel entbedt bat, unb aud alten räbertt bat er 200 cpfiansen beftimmen fömten. 3u bem allem fommen nod) ald ungebobene Sd)ät)e feine Tagebücher unb bie Briefe an feine rüiufter, bie er mir als feinem rofneffen»ererbt bat. Scbwetnfurtb1 ift jmar am 29. ejember 1836 in 2Rtga geboren, aber bie Jamtlte Sdpueinfurtl) flammt aud Baben; fein B ater ift, um ber napoleonifcben 9vefrutieruttg SU entgehen, aud OBiedlocf) audgemanbert. ad malerifcbe Stammbaud trägt eine e-- benftafel. So mar benn auch bie erfte Hnioerfttät, bie Sd)meinfurtb bejog, Aeibelberg, unb hier hörte er nid)t nur berühmte Cebrer mie Bunfen unb Kirchboff, fonbern bereitete ftd) aud) fcbon jielbemufjt jum Jorfcbungdreifenben aud, inbem er itt fengenber 3ulibit*e jebnftünbige ^Säuberungen burd) bie fd)aftentofe TRbetncbene mad)te. Sine ähnliche Kör-- perftäblung batte er fcbon ald Schüler gepflegt, mar burd) Ci»-- unb Kurlanb botani-- fierenb gezogen, mit einer Tagedleiftung»on 74 Kilometern, unb babei manchmal fid) nur»on Sauermild) näbrenb, meil er gelefen batte, biefe fei in ben Oafett ber 'Jöüfte oft bie einzige Währung. Clld er fein Stubiunt in Berlin fcblof, burcharbeitete er nid)t nur bie bortigen botanifd)cn, joologifd)cn unb geologifchen Sammlungen, fomeit fie ftd) auf CRorbafrila bezogen, fonbern ffellte ftch auch ein grofed Äcrbarium getaufter afrifanifcher fanden jufanttnen, um auf feinen Qceifen fofort ju erfennen, ob eine aufgefunbene ' flanke für bic BMffenfcbaft neu fei ober nicht. Kein Jorfchungdreifenber bat berartig grüttblid)»orbercifef feine Oveife angetreten, hierin mie auch itt ber peinlich genauen Bearbeitung feiner Junbe unb Srgebniffe ftebt Schmcinfurtb einzig ba unb mirb fd)on bedbalb immer in bie»orberften Leihen ber grofen Jorfchungdretfenben geftellt merben betrat Schmeinfurtb jum erften foiale ben beifterfebnten afrifanifchen 23 oben. Sr ging juerff an ben bamatd noch im B au befinblichen Suejfanal, bann 30g er an ben Küften bed Quoten rcqeercs entlang unb burch bie ttubifche QBüfte an bie abcffinifd)e renje, überall bad Canb in Karten aufnebmenb unb botanifd), joologifd) unb geologifd) burchforfchenb jurüdfebrenb, fuhr er 1868 mieber überd SEJteer, um tm fotgenben 3abr feine grofe 9\etfe anptreten, bie ihn bid 1871 feftbielt, unb bie er in feinem Buche 3 m Äerjen»on Clfrifa" niebergclegt bat, bem SJZuffer einer cbenfo miffcnfchaftlichen mie fünftlerifd)en 9vetfefd)tlbcrung,»om Berfaffer mit jablreicbcn eigenen 3eid)nungen audgeftaftet. a feine elbmittel jur Clufftellung einer eigenen Karamane nicht aud-- reichten, fd)lof) er ftch einem nubifchen Slfenbeinbänbler an, unb ed ift nicht nur ein 9Zubmed-- blatt für biefen, fottbern aud) ein 3eid)en für Schmeinfurtbd gemittnenbe Ciebendmürbig-- feit unb üte, baf? 9)Zobantmeb Clbb ed Sfamat ihm aud Jrcuttbfchaft bie Träger unb 9Zabrungdmittcl mäbrenb ber ganzen Oceife umfonft lieferte. Clber aud) bie 9teger»ölfer ber burchjogenen Cänber erfannten fein 2B ob Im ollen unb fein Streben, ihnen gerecht ju merben, unb ald ed einmal jmifchen ben 9itatn--32tatn", einem fleinmüchftgen, aber febr frtegertfd)cit unb fogar menfehenfreffenben Bolf, unb ben SRubiern Juttt Kriege fam, riefen bic Jeinbc ber Karamane 51t, fie mürben alle töten unb aufeffen, nur ber Blatt-- 1 iotein cimatlanb", 3abrgang 23, eff 11/12, 1936.

20 eorg chmeinfurth 313 effer" bürfe unbelnnbert meiferphen. So.nannte man nämlich ben 9Reifenben, benn mas tonnte biefer mit ben Pflanjen, bic er fammelfe, anberes tun, als fte in ftiilen Stunben, mo er unbeobachtet mar, ftrf) in ben Piunb p ftopfen! 9fa<h ber Durchmanberung bes 9Aam-- Aam- anbes trat Schmeinfurth in bas Strom gebiet bes ^ongo,»on beffen ungeheurer röfte man bamals in uropa noch feine Ahnung hatte. Aier herrfchfe ein unumfchränfter xftegerfürft, ber ft'önig ber xücangbattu, ber mit Porliebe ein neugeborenes St inb p m Srühftücf»erfpeifte unb grofte bahnhofsartige Salten erbaut hatte, in benen er feine Sefte feierte, 9ceben»or oerfammeltem Polfe hielt ober»or feinen hunbert 'Stauen fo milb unb hingenommen tanjte, baf? er fchliefjtich in 3 ucfungen p 03oben fiel. 'Die noch»ollfontmen»on europäifchen inflüffen unberührte Kultur biefes P elfes hat uns Schmeinfurth mit PMfferbanb gefchilbert. P ftt einem fchier unüberfehbaren Aceicbtum an Stroben unb Aufjeichnungen lehrte ber Sorfcper heim, hoch balb fah man ihn mieber in Alfrifa, er mürbe Präftbent ber cograpfnfchen cfeufcfmft in Kairo unb hat nun 3al>r für 3af)t Aigppten, bie benachbarten ABüften unb ihre Oafen miffenfchafttich aufgefcl)loffen. Auch als ber Krieg ihn für immer»on feinem geliebten (Erbteil trennte, arbeitete er an feiner rfchliefmng unb zeichnete bis p feinem Snbe, bas ihn erff mit 88 3af>ren erreichte, an feinen harten»on Ägypten, beren Scinheiten man nur mit ber upe erfaffen fann. 6 ie ftnb ebenfolche KunftWerfe mie bie 3ei<hmmgen Scbmeinfurtbs oon 30flanken, Vieren, Poltern unb Ganbfchaften. Diefer eiehrte tat nie etmas obenhin, jebcs 'palet, bas er abfehtefte, mar auf bas forgfältigfte pbereitet, jeber P ric f mit ebenfo muchtiger mie leicht lesbarer Schrift gefchrieben, Schmeinfurth benutzte b a p immer änfe-- ober Putenfebern. Ptan fann faum SeffelnbereS lefen als feine Priefe, bie»oll eigenartiger, oft überrafchenber ebanfen ftnb, aus einem unerfcfmpfliehen P o n t bes ABiffenS gefpeift merben unb, mit Anführungen aus bem Dicbtermerf ber»erfcbicbcnften Pölfer gefchmücft, oft auch mit Surnor gemürjt ftnb. Schmeinfurth erfreute fich eines ebäcf)t-- niffes, bas ihn bis p m Dobe nicht im Stich lieft. ABer bas lücl hatte, SchmeinfurthS persönliche Pcfanntfcbaft p machen, ben überrafcl)te pnächft bie 3ugenblicf)fcit bcs PlanneS. Poch mit 75 3af>ren machte er mir bei einem gemetnfamen P ttf tn bas ABüftengcbirge bei Kairo»or, mie man am beften»om fei ffeige, nämlich inbem man bas Pein über ben Kopf bes Dieres htnüberfchminge. D as itmehmenbe ber äußeren ßrfcheinung mürbe burch bie befcfteibene Art, mit ber er fich 0ab,»erftärft; ich bin nie mieber einem Pfanne oon folcher Sachlichfeit begegnet, r mar immer fo eingenommen»on ben Stagen, bie ihn gerabe befcf>äftigten, bah er ftch fetbft habet»ollfotnmen»ergab- Auf Ditel unb ändere hren legte er feinen Aßen, Perufungen an Cehtftühle lehnte er ab, feine Stetheit ging ihm über alles, benn er brauchte fie, um unbefnnbert reifen p fönnen, unb ift barum auch un»eref)eltcht geblieben. Die P a tu r mar fein BebcnSinhalt,»or ber Schöpfung ftanb er in hrfurcht unb, mie oethe,»ertrauenb, bah he es fchon recht machen mürbe, übergab er ihr fein 3rbifcheS. ABie es fein ABunfcl) mar, ruht er nun mitten unter feinen geliebten Pflanzen im Potanifchen arten p Perlin-Dahtem gegenüber bent Pcufeum, bas fein botanifches Cebensmerf birgt. Sreiburg im PreiSgau K o n rab uenther

21 314 Jricbrid) 9Raf5el ffriebrid) SRafjel cjrte&rtd) QRafcel Begrüttber ber potitifcpen eograppte m Oberrpeinlanb ftanb bie 9öiege eines ber füprenben SOJänner ber geograppifdjen 9Biffenfd)aft unb bes 93egrünberS ber politifcpen eograppie. ffriebtid) 3?apel mürbe am 30. Sluguft 1844 in ber babifepen EanbeSpauptffabt als brittes ft inb eines grofjperjoglidfyen StammerbienerS geboren, ie Itern mofmten bamals auf ber angen Gtrafje ber fpäteren Staiferftrafse - in 9Riete. Später ftebelte bie Familie in ein 94eben-- gebäube bes GcploffeS über, unb l)ier beginnen bie i^mbpeifserinnerungen fyriebrid) 94atjelS. er meifräumige Sd)lofjpar! mit feinen uralten Bäumen, bie 5luenmälber bes 94peinS unb ber pfäljifcpe Bienmalb mit ifrer eigenartigen ^flanjen-- unb iermelt mürben p tn ^inbpeitsparabies unb regten ju taufenberlei 94aturbeobacf)tungen an. Streifjüge ber Buben in ben ft raid)gau mit feinen mecfyfelnben efteins»erbältntffen unb Ausflüge in bas 9Ilbtal»ermittelten bie Kenntnis bes ÄügellanbeS unb ebirges. er 94afür galt pnäd>ff bas ganje 3ntereffe bes jungen 9?a$el. Sein B3unfd), 94afur--

22 f riebricp tapel 315 wiffenfcpaften p ftubieren, ging erft fpät in Erfüllung. ie Mittel für bas Stubium reichen niept, unb f riebrid) Rapet würbe Ipotpeferleprfing. iefe Eeprjapre füllten fcboct) für ben jungen Mann oon größter 3ebeutung für fein ganzes Beben unb feine innere Entwidlung werben. Rapet lernte in EicpterSpeim im U raicpgau eine jener alter-- tümlid)en tänbtiepen Ipotpefen fcntien. Rocp ftept bort im orf im Ingelbacptal bie Ipotpele unweit eines epemals oenningtfepen BafferfcploffeS. 3n ben lüdsinfeln unb räumen" pat Rapet biefem orf ein bteibenbes enfmat errieptet unb feiner jungen ßiebe. Äier ging ipm auep bas 3erftättbniS für bas Bauerntum auf Peftanb Rapet bie epilfenprüfung p RedarbifcpofSpeim, bas bantals eine Imtsftabt war aber fepen wir ipn als Ipotpefergepüfen in bem fepönen 6 täbtlein RapperSwil am oberen 3üricpfee. iefe Stelle oertaufepte er 1865 mit einer äpnlicpen in Mörs am Rieberrpein. lus ber engen Bett eines ales im ffillen Äügellanb war Rapet pinausgefommen in bie Beite bes rpeinifepen BanbeS, üon ben Schweizer 3ergen PiS pinunter an bie pollänbifcpe renje. ie IpotpeferauSbilbung patte ipn aber ben Ratxtrwiffenfcpaften näpergebrad)t unb mit eifernem f leif; patte fiep Rapet auf bie Reifeprüfung oorbereitet, in RapperSwil unter ber Mithilfe oon f. 3ertpeau. friebriep Rapel Peftanb bie Reifeprüfung in 5\ arlsrupe 1866, unb nun fonnte er mit Erlaubnis ber Ettern boep nodp als 3weiunbp>anjigjäpriger bie Äocpfcpule belieben 3m Sornmer-- femeffer 1866 ftubierte er auf bem Polptecpnifum bei 3ittet, feinem fpäteren freunbe, eologie unb Paläontologie, um im Binterfemefter 1866 naep ber Unioerfifäf Äeibetberg p überfiebeln Seine ßeprer in eotogie, Mineralogie unb Paläontologie waren bort 3enede unb Hum unb in 3ootogie pagenfteeper. 3ei biefem promooierte er mit lus-- jeiepnung 1868 mit einer pologifcpen Spejialarbeit. Iber bas Scpidfal pat es gewollt, baf? Rapet niepf 3ootoge blieb fo fepr er ftets an biefem f aepe ping. 3ur 3ollenbung feiner naturwtffenfcpaftlicpen unb insbefonbere pologifcpen Stubien ging er nad) Eette unb Montpellier, um bei bem caturforjcper E. Martin 3orlefmtgen p pören. f rüd)te biefcs lufentpaltes in Sübfranfreicp, wo er Bpon unb loignon, RimeS unb IrteS, Marfeille unb bie mittelmeerifcpe Sb üfte fennenlernfe, waren einige luffäpe über feine Einbrüde, bie er ber ^ölnifcpen 3eitung" einfanbte. iefe napm bie luffäpe fofort an unb bas ausbepplte iöonorar befreite ^riebriep Rapcl aus einer argen 3erlegcnpeit, war ipm boep fein wertoolles Mitroffop abpanben gefommen. iefe fo reept pfällige 3erbinbung mit einer füprenben 3eifung follte aber bie ent-- fepeibenbe Benbung in feinem Beben bebeuten. 3m luftrag bes großen rpeinifepen 3latteS reifte Rapet fpäter im Süboften, in Ungarn unb in Siebenbürgen, auf bem QSatfan, an ber Ibria, in Unteritalien unb auf Sizilien, Sarbinien unb Sforfda. Unb als Reifebericpterftatter ging ber junge forfeper 1873 bis 1875 naep Imerifa. luf bicfeit Reifen würbe friebriep Rapcl eograpp, unb bie &ölntfcpe 3eitung" lonnte es fiep jum Rupm anreepnen, ipm bie Bege p einer grofjen ßaufbapn geebnet p paben. Inbre Reifeptäne aber würben burep ben &rieg pniepte gemaept. f riebrid) Rapel trat als freiwilliger beim 5. 3ab. 3nfanterieregiment Rr. 113 in freiburg ein unb tarn naep furpr lusbilbung in auberbifcpofspeim p m f elbregiment, bas oor Strafburg lag. 3n einem Strafengefecpt in Reuborf Würbe er leiept oerwunbet. Scpwerer war bie 3erwunbung, bie er burep einen Sbopffcpuf in bem efeept oon luponne in 3urgunb erpielt. HS bienftuntauglicp mufte Rapel naep längerem Baprettaufentpalt entlaffen werben, f ü r eine Patrouille patte er, als erfter gemeiner Solbat bes Regiments, bas Eiferne ^reuj erpalten. Bertooller noep waren für ipn bie tiefen menfcplicpen Einbrüde bes Krieges. Seinem Äauptmann unb ben Stameraben bat er in feinen tüds-- infetn unb räumen" unb tn ben fetbpgsbriefen, bie in ben renjbofen" erfepienen fmb, ein entmal gefept. Eine ftolje folbatifcpe Spaltung bewaprte ftcb> friebriep Rapel fein Beben lang.

23 316 Jriebrtcf) Nabel Nabel hätte nach bem Stricg eine fefte STlnftellung am Nlufeum in Stuttgart erhalten fönnen, aber es 50g ihn hinaus in bie Tffielf. 3n Ä uba unb Nterifo tonnte er auf ben Spuren eines ^llejanber»on Äumbolbf manbcln, in ben bereinigten Staaten aber betrat er tmffenfd)aftiid)es Neulanb. ie beutfcbe eograpbie batte ftrf) mit biefem merbenben (Erbteil nod) nicht befd)äftigt, unb Nabel bereifte ihn in jenem 3eifabfcf)nift, als bie großen ebtete bes NleftenS erfcbloffen mürben unb bie gemaltige tnbuftrielle unb»erfebrs-- ted>nifd)e ntmidlung bes OftenS einfebtc. tffiobt mar es noch immer bie N atur, ber er ihre ebeimniffe entloden moltte, aber immer ftärler feffelte if;n»on jept bie umgeftabtenbe 3tätigfeit bes Ntcnfcben, bie im ft otoniattanb befonbers beutlid) in bie Srfd)ei-- nung traf. Nach Seutfcflanb prüdgefebrt, habilitierte ftc > Nabet 1875 auf ben N at unb 93or-- fd)lag Sigmunb üntbers an ber 5ed)nifd)cn Äod)fd)ute in Nlüncbett. Seine l21ntrifts--»orlefung bebanbelt bas amerifanifcbe ffelfeitgebirge, unb cs oerbient beroorgebobcn p merben, bafj Sd)ilbcrungen Jriebricb Nabels öon amertfanifdjen anbfd)aften beute noch in amerifanifcben Scbulbücbern p finben finb. ie ÄabilitationSfcbrift galt ber cbineftfcben <21uSmanberung, unb auch biefe Schrift jeigt bereits ben meltumfaffenben Stanbpunft bes Q3erfafferS. nge fjreunbfcbaft»erbanb jjriebrid) Nabel mit bem 'Siotogen Ntorib <2ßagner. em ebanfenaustaufcb mit biefem berttorragenbctt Naturforfcber, ber bie ntmicflungs-- tebre armins burd) feine NctgrafionSlebre meiter entmidelt unb auf ntand)e Scb mäcben ber Cebre bes großen englifcben elebrtcn bingemiefen bat,»erbanfte Nabet aufjerorbent-- licb öiel. Nabet bat ficb nicht nur in eograpbie, fonbern auch in ber 93ötferfunbe einen (Ebrenplab ermorben. 3n feiner jmeibänbigen Q3ötferfunbe entmidelfe er eine Ntefbobe, bie ber non 3lbotf 33aftian entgegengefebt mar. Sbatte 93aftian bie ebre öont Q3ölfergehanten unb ben eograpbifcben cpro»tnäen" gefdjaffen, fo ergänzte fte 'Jrtebricb Nabel bitrcb ben ÄinmeiS für bas geograpbifcbe (Element" in ber Q3ölferfunbe, auf bie grofje 93ebeufung ber Säuberung unb ber ilberfragung ber (Erfinbungen unb ber ^ulfur-- güfer. 3n feinem beute»ergeffenen großen Sffierf ie (Erbe unb bas eben" geigte Nabet an Sbanb»on taufenb 93eifptelen bie SUbbängigteit bes Ntenfcben nett _ber (Erbnatur. 3n Ntüncben febrieb Nabel auch ben 1. Q3anb bes grunblegenben SöerfeS, bem er ben Namen SHntbropogeograpbie" gab. iefes ebrbitd) feilte p m $lntaf? feiner 'Se-- rufung an bie Elnieerfttät eipgig merben. iöafte er eine frühere Berufung bortbin als Nachfolger OSfar ^efcbels abgelebnf, fo nahm er biefe 1886 als Nachfolger JerbinanbS oon Nicbtbofen an. Sd)meren ÄerjenS febieb Nabel non TOiüncben unb ben 31lpen, bie ihm p r jmeiten Äetmat gemorben maren. 3n Eeipjig, beren Elnioerfität böcbffes 3lnfeben genofj, eröffnete fief) für if;n ein großes SlrbeitSfelb. (Entfcbeibenb für feine Berufung nach etpgig mar bas Urteil bes Nationalöfonomen Nofcber gemefen, unb in eipgig foltfe ficb eine fruchtbare 3ufammenarbeit mit Ntännern mie Start amprecbt, 'Jriebricb Saud, Start <23üd>er, Tffiitbelm Öftmalb unb feinem babifeben anbsmann 'Jßilbelm ^öunbt ergeben. 31ber bie grobe 'Jßirfung, bie man»on Nabel nor allem auf bie poltfifcben <2Biffenfcbaften unb bie ^Oolitif erhoffen burfte, blieb aus. Jriebrid) Nabel batte immer ftärfer bie 9lufmerffamfeit ber 'Jßiffcnfcbaft unb ber Öffentlid)feif auf bie Q3ebeutung ber politifeben eograpbie p lenfen oerfuebf. Sein grobes Eebrbud) ber politifeben eograpbie erlebte auch mehrere Auflagen unb mürbe in frembe Sprachen überfebt. <2Benn beute bie eopolitit allgemeine Q3eacbfung bubet, fo mtrb leicht»ergeben, bab mir bas ^rtebricb Nabet oerbanfett. Sein Schüler ift ber Scbmcbe Nubolf S?jellen, ber bas ebrbud) ber eopolitif gcfd)rteben unb ben Namen geformt bot.

24 ffriebrtcß 'ira^el 317 as eutfdje 9ieicß war ftegreicß aus bem eutfcß^ranzöjtfcßen Krieg ßeroor-- gegangen uttb batte bie Rührung in ^Mitteleuropa übernommen. s wanbeite ftef)»om 9lgrarftaat jum 3nbuftrieftaat unb griff in bie c3beitwirtfc )aft unb bie Überfeepolittt ein. 93iömard feßuf ein Kolonialreich, unb Kaifer 9Bilßetm II. eine mächtige Kriegsflotte, ie beutfeße AanbelSflotte würbe bie zweitgrößte ber 9Belf. 9lber nießt Scßrift hielt bamif.bie politifcße 93ilbung ber eutfeßen, unb i >re 9\aum»orffeIlungen blieben bie alten. 93ergebticb trat 'Jriebrtcß 9eaßel als SMaßner auf unb»erfueßte fein Q3olt aus ber nge bes mitteleuropäifcßen 9faumeS ßerauSzufüßren. Karl AauSßofer bat mit 9?ecßt gefagt, baß es bas ragifeße an 'Jriebricß 9Raßel fei, erft in bem 9lugenblid»erffanben zu werben, als eutfeßlanb wieber auf ben engen 9?aum 9RitteleuropaS zurüclgeworfen unb bas 9leicß an allen renjen»erffümmelt war. 91un begriff man 9?aßel mit feiner Ceßre»om S taat als EebenSraum, bie SrlennfntS ber renjen unb feine Ainweife auf bereu 93ebeufung unb 93erwunbbarleif.,, as 9fteer als lieb ber 93ölfergröße", biefe unferer glottengeltung gewibmete Schrift, batte allerbings bureß ihre glänjenbe Spracße bereits früher einen lebhaften BiberbaU gefunben. S mag fein, baß bie Aäufung ber ebanten unb bie manchmal feßwere unb bunfle Sprache 'Jriebrtcß MaßelS manchen nüchtern enlenben abgeßalten bat, ju einem»ollen 93erftänbniS ber politifeßen eograpßie»orzubringen; aber bie Aauptfcßulb lag eben boeß bei ber politifcßcn Rührung unb in einem falfcßen rziebungsfpftem. ie eograpßie würbe Weber als 9Ritfel zur Belt-- fenntnis, noeß als bie runblage ber Aeimatlunbe unb ber Aeimaterzteßung gewürbigt. 3n feinem eigenen Aeimatlanb 93aben ftanb es bamit befonbers fcßledßf, unb 3aßrzeßnte»ergingen, bis enblicß bie eograpßie eine ißr gebüßrenbe Stellung im Unterricht erlangte, ie Benbung trat erft nach 1933 ein. as aber mußte fieß gerabe in feinem Aeimatlanb, bas Wieber an bie renze rüdte, hoppelt»erßängnis»oll auswirten. 9?aßelS CanbSleute ßatten fteß baran gewöhnt, in ben gelb--roten renzpfählen zu benfen unb nießt in bem oberrßeinifeßen 9?aum unb ben StammeSgehieten, aus benen bas anb 93 ab eit mit feinen willfürlicßen renzen ßerauSgefcßnittcn war. 5.1nü b er trefflich) finb 'Jriebricß 9caßelS Scßilberungen ber beutfeßen Kulturlanbfcßaft. fmag er bahei auf ben Scßulfern»on Bilßelm Aeinricß 9?ießl fteßen, fo bleibt ißm boeß ein üherragenbes 93erbienft um bie beutfeße CanbeSfunbe. ^riebrieß 9\aßel»erbanfen wir bas liebenswürbige 93ücßlein eutfd^lanb", unb nur ungern faß man es in fpäferen Auflagen in einem neuen ewanb. Jü r»iele ift biefes eutfcßlanb--93änbcßen mit feiner ilnfcßlagzeicßmtng 93om fyels zunt Reer" unb mit feiner pßpftfaltfcßen Karte»on eutfd)lanb unb ber bes beutfeßen Sprachgebietes bas geograpßtfcße rzteßungsbucß unb bie infüßrung in bie beutfeße Aeimat geworben. as CebenSwerl 'Jriebricß 9?aßelS ift ein gewaltiges. as krzeicßnis fämtlicßer Scßriften, bas fein Scßüter Q3icfor Aanßfcß zufammengeftellt ßaf, umfaßt nießt weniger als 1200 cummern. arunter beßnben fteß 18 große, teilweife meßrbänbige Berte. 3mmer wieber ift man überrafeßt unb gefeffelt»on ber ffülle ber ebanfen unb ber Scßönßeit ber Spracße. Jriebricß 9 aßels bleibenbe 93ebeutung rußt nießt nur in ben großen Berten, insbefonbere in feiner jweibänbigen Intßropogeograpßie" unb in feiner 7politifc >en eograpßie", fonbern»iel meßr noeß in feinen luffäßen unb lb-- ßanbtungen. 3ei aller pßilofopßtfcßen inftellung war jriebrieß 9vaßet bod)»iel meßr ber Scßilberer unb ber lünftlerifcße eftalter. Unübertrefflich finb feine Scßitberungen beutfeßen CanbeS unb frember Canbfcßaften. Bie ein 3ermäcßfniS feßeinf baßer fein leßtes 93itd) Uber 9Raturfcßilberung". Bir am Öberrßein müffen ißm befonbers banfbar fein für feine Sübweftbeutfcßen Säuberungen" unb für bie Scßilberung bes KraicßgauS in feinen lüdsinfeln unb räumen". iefes Bert, eine Sammlung»on luffäßen, bie zmtäcßff in ben renz-

25 318 griebrid» 9\abe( boten" etfc()ienen finb, gehört p ben perlen beutfd)er ^brofa, unb man fann nur Bebauern, baff biefed fcböne 93ud) nicht mieber aufgelegt mürbe. griebricf) ORaffel ift in feine b a b i fd) - o b e r r 1; e i n i fd)e Aeimaf nur feiten pritdgelebrf, aber oergeffen bat er fte nicht. 3bn feffelfen Schriften, bie unfere anbfcf)aften unb unfer 03 olle tum barftellen, fo bie Oßerlc»on Aeinrid) Aandjafob, bie er befprad). Sem renj- unb 01uelanbbcutfd)tum bat er früh feine Olufmerlfamfeit gefdienlt, unb biefern galt eine OReife p ben Siebenbürger Gadffen im 3abre ORatjel blieb»or allem 03abener in feiner ganzen Aaltung unb eftnnung. rüian fpürt ben eift bes anbed unb ben eift feiner Aeimat, man fpürf biefen eift überall,»or allem bort, mo er per-- fönlicbje 93efenntniffe bringt. Seinen 9?«befib fchlug griebrid) ORa^el in Olmnterlanb am Starnberger See auf. S o rt fcbrieb er im Olttgefid)t ber Ollpen manched bebeutenbe Oßerl, unb ben Ollpen galten micbtige Stubten. Oßenrt ber Seutfchc unb Öfferreid)ifd)c Ollpenoerein»on Olnfang an in feinem Program m auch bie miffenfc )aftlid)e rforfcfmng ber Ollpen aufgenommen f>at, fo bat Ovafct b a p nicht menig beigetragen, r»erantafste Stubien über Aöben-- grcnjen, über bie 51'arrenfelber unb bie rbppramiben. Qlud feiner geber ftammt ber gebanlentiefe Oluffaf) über Sie Ollpen inmitten ber gefcbicbtlicben 93emegungen". Siefe Olbbanblitng bat einen lebhaften Oßiberball gemedt, unb menn aud) OUopd Spulte ibm entgegentreten muffte, inbem er bie Oluffaffung ber ntffebung ber Schmeiß ald ^affffaat begrünbete, fo bebält ber Oluffaf)»on Qvatjel bod) für alle 3eiten feine 03ebettfung. g ü r bie beutfcben Ollpen unb ibr Q3olfdtum mar er gefcbrieben unb für ben O(nfd)luf) Öffcrreidfd an bad QRcid). Siefen 01nfd)luf bat grtebrid) ORatjcl nicht mehr erlebt, aber er bat tim miffenfchaftlid)»orbereiten helfen, unb auch baß fei ihm nicht»ergeffen. griebrid) 3vat;el, beffen efunbbeit unoermüftlich fd)ien, batte fid)»ie((eid)t hoch p oiel pgemutet. 33tan fanb ibn entfeelt unfer einer 03itd)c in ber 9Räbe bed Seed. 03eteranen bed Sorfed trugen ibn p rabe. in Aerjfchtag batte feinem eben, menige Sage»or feinem 60. eburtdtag, am 6. Oluguft 1904, ein nbe bereitet. Schüler unb greunbe aud ber ganzen Oßclf batten für ibn eine geftfchriff»orbereitet, bie nun p r ebäd)fnidfd)rift gemorben ift. S ie miffenfchaftliche OBelf bellagte in ben 3Rad>rufen bad allp frühe Ainfcbeiben eined genialen 'fülanned, unb bie Scut[d)cn batten in ihm einen ihrer 03eftert»erloren. Seine g ra u überlebte ihn um 20 3abre. ine einbruddootle 03üfte griebrich 9Rabeld,»on bcm 93ilbbauer 90fap ange ge-- fchaffen, ftebt im eograpbifchen 3nftitut ber blnioerfifät eipjig, bad ihm fo»tel»er-- banft. Olnläfilid) bed 22. Seutfchen eograpbentagd, ber 1927 in St arldrube ftattfanb, mürbe am Aaufe Äaiferftrafje 123 eine ebenltafel angebracht. S ad eburtdbaud batte injmifchen allerbingd einem ORcubau meichen müffen. Oßtr aber follten und immer mehr beffen bemufjt merben, bah griebrich 0Rat)cl nicht nur ein großer Schriftfteller unb elebrter mar, fonbern ein rp b er fetncd 03olfed. greiburg im 03reidgau g rie b ric h 31?eh

26 Otto Q3ef)agt>el 319 O tto 93ef>agl>el Otto Q3ef)agf)el Slltmeiffer ber germanifcben Ä tio lo g ie Otto 93 ei) a g ^ e t Würbe am 3. SCRai 1854 in Karlsruhe geboren; fein 'S ater mar bort als 3urift ^räfibcnt bes anbesftrcl)enrats. vfrüb ift bie Familie»om 09ieberrt)ein nach 93aben gefommen (ber 3Rame jeigt noch bie nieberfränfifcbe Aerfunft an), aber fte ift im 93abifd>en beimifd) geworben, unb in bem Aetbelberger TOcuftfliebbabcr unb Freuttb 3;bibant^ 3. g. 93ef>agf)eI (Otto 93ebagbelS rofwater) wie auch in bem großen Scbtoarjmalbmanberer unb Freiburger 3uriften 9B ef>agl)el (O. 93ebagbelS Onfel) ift bie Familie im Unter-- wie im Oberlanb weit befannt geworben. 91ucb Otto 93eb>agf)el ift fein ganjes eben lang feiner babifcfyen Aeimat in ^reue unb iebe ocrbunben gewefen, unb befonbers an feine Schulzeit in Karlsruhe bat er off unb gern gebaut. 3n ben Pagert feinet Pobes beging bie alte Schule if)r 300 jähriges 93eftcben; er tonnte cs nicht mehr mitfeiern, aber er batte fd)ort furj oorbcr in ber ppramibe, ber 9ßod)en-- beilage bes Karlsruher 5agblaftS oom 3. rcrai 1936, an feinem 82. eburtstag, in einem erinnerungsreicben 9luffafs bie Sdmljeif wteber beraufgefübrt. ta rn e n»on gutem Klang erfcbeinen unter feinen el>rem, allen ooran uftao 9 ß en b t; er bat wobt auch ben Keim für bie pbilologifchen Neigungen feines ScbülerS gepflegt, ber ftd) immer mit S tolj ju feinem fieprer 9Öenbt befannt bat. 3m babifetjen Regiment bat er bann gebient unb feine OffijierSübungen abgeleiftet, unb oon biefer 3eit bat er gleichfalls fpäter immer ftolj erjäblf. Slucf) ben Aaupfteil feiner Stubien oerbraebte Otto 93el>agbel in 93abett, näntlicb tn Aeibelberg; nur ein furjes Semefter führte ihn nach 9Rorbbeutfcf)lanb, nach öttingen, ein anberes nach "Paris, 911S Schüler K a r 1 9? ar tfd) s bat er in Aeibelberg ftubiert, promooiert unb bie Aabilitation»olljogen. 3n jenen frühen 3eiten unferer 9öiffenfchaft war bie 9luffpaltung noch nicht fo weit gebieben, bafj bie germanifche 'Philologie oon jwei, brei ober gar»ier Sonberfacfwertretern gepflegt würbe. 3m egenteil, bie 'Philologie

27 320 Otto Q3ef>agt)el war nod) eine höhere inbeit, Partfcb war 9?omanift unb ermaniff pgteief), unb als folrfjcr bat er feinen Schüler im Poftoreramen in beiben ffäcbern geprüft. 21ucb Pebagbel habilitierte fic > noch für Philologie", batte er boeb auch flaffifd>e Philologie ftubiert, rnas ibm fein ganjes Geben lang anpmerfen mar. inen 2luSfprud> bes flaffifcßen Philologen 9 fib b ed hielt er uns im Seminar oft oor mit ben QBorten: Pfein alter Gelmer 9fibbecf pflegte p fagen: Obferoation ift bie Seele ber Philologie"; fte ift es auch für feine 21rbeit immer gemefen. *2110 reiunbjmanäigjäbriger mar er Prioatbojent für Philologie. S mar eine fdpffensfrobe unb tafenreicbe 3eit, in bie außer Piffertation unb AabilitationSfd)rift bie Pelbefe-- unb bie AelianbauSgabe, p>ei riefige bitionsleiftungen, fomie bie rünbung bcs GiteraturblattS fallen. P arnaß entftanb bie 'Jreunbfcbaft mit ffrii) R eu m an n ebenfo mie bie mit uftao brts m ann, feinem älteften Schüler. 3 muf and) eine lebensfrohe 3eit gemefen fein, benn oft unb gern bat Pebagbel bis in bie fpäte 3eif erzählt, mie bamals eine ber Sugenbfreunbinnen ihn mahnen p müffen glaubte: Aerr Poftor, id) fürchte, es mirb 3eit, bah Sie aitd) einmal etmas arbeiten" ba batte er gerabe ein Puch oon gegen 800 Seifen fertig, bie PelbefeauSgabe. in 3abr barauf erhielt er ben Pitel bes a. o. ProfefforS unb 1883 ben 9fuf als OrbinariuS nach Pafel. Gluch tp r in Pafel ift Pebagbel gern gemefen. S mar feine glänjenbe Profeffur, fte enthielt neben bem Gebramt an ber Unioerfität bie Perpflid)tung p m Peutfd)unferrid)t in ber P rim a. 21 ber einem lebenbigen Pfann mie Pebagbel maren biefe Stunben feine Gaft, fonbern eine ffreube, mie er ja auch immer erflärt bat, baß ihm bie reine fforfeßung ohne bie Gebrtätigfeit ein ilnbing märe. 21uS ben fünf Pafter 3abrett mar Pebagbel mit oielen fpäteren Führern unferer Pßiffenfcbaft oerbunben:. P i n p 2B. P r u d n e r, S. Ä offm ann--j^raper (ber ihm nun rafd> im Pob gefolgt ift), GlnbreaS A eu S ler, 3 o lp P feier folgte Pebagbel bem 3?uf auf ben ießener Gebrftubl, ber ihn fein Geben lang feftbalfen follte. Aier grünbete er feine Familie unb baute er ftd) fein 5baus; hier mueßfen ihm bie 5t inber heran. P o n hier 30g fein Sohn ins gelb unb febrte ihm glüeflief) mieber beim; hier erlebte er auch nod) bie ffreube feiner nfelfinber. S mar für ießen unb Aeffen ein lücf, baß alte fübbeutfeben Gefmffübte bamats für längere 3eit in feffen Aättbcn" maren (ber Porben fcf)ieb unter ber Pacbmirfung ber großen germantftifeben Schutgegenfäße für einen Partfcfp-Schüler bamals oon oornberein aus): fo fonnte Pebagbel ber Gebrer oon ganzen beffifebeu Pbilotogengenerationen merben, unb auch ein fpäter fommenber P u f fonnte ihn aus bem liebgemorbenen Aefßfcßen nicht mehr nach bem Süben entführen. S mar ein befonberet lüdsfall, baß in ben entfebeibenben 3ahrjebnten neben Pebagbet als Perfreter ber Pachbarmiffenfchaften Pfänner ftanben, bie in feinem Sinn mirften: ber Pomaniff P ie trid ) P e ß re n S unb ber Glnglift lö ü b e ltu A o rn, fein Schüler. So fanben bie ießener Stubcnten ein fpracbforfcbenbes Priumotrat oon einer inbeitlichfeit, mie es menige Aochfcßuten batten. P a p gefeilte ftch feit 1912 als Sprachoergleicher A erm ann A ir t, unb man oerftebt es, menn ftch amertfanifche Stubenten ber ermaniftif mit ber Pegrünbmtg in ießen einfanben, baff fie hier bret Sprachforfcher fanben, bereu Pücber in ihrer Aeimaf p ben befannteften unb meift gebrauchten gehörten: Pebagbel, A irt unb Aorn. So l;at Pebagbet oon 1888 bis 1936 faft 100 Semefter lang in ießen gemirft unb gelehrt; benn bis juleßt fyat er regelmäßig eine Porlefung gehalten, faft bis pleßt aud) feine cinftünbige Übung am fyreitag 2lbenb, bie il;m unb ben Stubenfen immer gleich oiel ffreube bereitete, unb oon ber ich perföntid) fagen fann, baß in ben ungefähr 25 Setneffern, mie ich fte mitgemacht habe, faft niemals ber gleiche Pcrt ben Pefprechungen p runb gelegt mürbe. So ßnb mir bei bem Gebrer Pebagbel unb bamit bei einer feiner bebeutenbften Seifen angelangf, bie hoch in ben nteiffen Padmufen auf ihn unb auch

28 Otto Dchagbcl 321 in ben brungen bei feinen Schleifen fo wenig heroorgehobcn worben ift. r bat ntir felbft gelegentlich banon gefprocfen, wie er ftcf) wunberfe, baf bei großen Eobpreifungen (bie er nicht anerfannte) gerabe»on ber Ecbrtätigfeif, bie ibtn fo wichtig war, mit feinem EBort bic E?ebe war. Unb er hatte recht: feine Elrt ju lehren war»on bcfonbcrem Efeij. Eftd)t mitreifjenb burch rebnerifchen Schwung unb glatte legatts, fonbcrn auf attbere ^2lrt, burch ihre flare Einienfübruitg unb bie Schärfe ber Darlegungen, fcffelnb. Iß er feine Seminare mitgemacht bat, wer erlebt hat,- wie er in einer Sambtagbftunbc aub bent»öllig boffttungblofen (Entwurf einer Doftor-- ober Staatbarbeit eine neue fumooll auö= gerichtete unb ftar aufgebaute Arbeit erffehen lief), ber weih, wab id) meine, wenn ich 'Sebagbete Seminare bie anregenbften unb geiftoollften nenne, bie id) erlebt habe, unb bie id) nur mit benen beb Aeibclberger Elltpbilologett 'J r a n j E3oll»erglcichen fanti. 3ttt EBolframfeminar war ebenfo non Schillerb naioer unb fentimentalifcher Dichtung wie»on wortgeographifchen Problemen unb allen möglichen anberen ebiefen ber Sprache unb Eiferatur bie Evebe. Die EBeite beb efid)tbfreifeb beunruhigte ben ft anbibafcn, ber in wenigen Sähen»on beutfeher Spttfar über lateinifche inflüffe, beutfd)e Aumaniffen, E>laufubüberfeper ju onrab 'Jerbinattb EJicpcr (hjmautub im Eionttenflcfter) in ber Prüfung geführt würbe. ewif, bab war nid)t leicht; aber wer ju folgen»ermod)te, bem bereitete eb einen befonberen ettup. Diefe oielfeitigc EBeite forgte bafür, bap bic Seminare non Einfang bib p nbe in Spannung»erliefen, einfdßäfcrnbe Referate gab eb nicht. Daneben wirftc auf bie Sfubenten bab 3weite: bie Klarheit unb bie Schärfe beb ESerffattbb. (fr hat unb benfen gelehrt" haben feine Schüler oft befannt; fritifd) benfen, fo wie er eb tat bei allem, wab er anfapte. E3eibeb jufammen aber war Elubflup einer fprübenb lebenbigen ^erfönlichfeit, bie für alleb intcreffiert unb allem freuen aufgefchloffen war. Diefe bem Eeben»erbunbene E^erfönlidjfeit war ben Stubenten aud) alb liebevoller unb liebenbwerter Eftenfcf) nahe, beffen Aaub ihnen immer offenftanb. E3ei E3el)aghelb würbe off gefeiert, tttuftjiert, D(;eater gefpielt, gefungen unb getankt. Dab E3ebaghelf<he Aaubquarteft war befannt in ganj Aeffen unb weit barüber hinaub. E3iele iepener Stubenfen haben hier unter Ekbagbels Stabführung mitgefungen unb fcf)öne Stunben erlebt, an bic ftd) bie fpäfer einanber wieber begegnenben Quartettfänger mit lad)enbcm Eftunb unb lcud)fenben Elugen erinnerten. Diefe lebenbige cperfönlid)feif muffe ftd) nach allen Seiten aubwirfen. 3n Jafultät unb Unioerfität war er bib uor wenigen Semeffern an allen E3eratungen unb Unternehmen»on E3ebeutung beteiligt,»iele 3ahr-- jefnte lang führenb unb oft»on mapgebenbftcr Stelle aub. Dreimal war er Exeftor, barunter im 3ubetjahr 1907 bei ber Dreihunbertjahrfeier ber Eubooiciana. Eftan hafte ifn für bab 3 afr 1906 gewählt, bamit bie E3orbereitung beb gropen f^efteb in heften unb bewährten Aänben fei. Ellb bann ber»orgefehene 3ubelrcftor aubfiel, war eb felbft* üerftänblid), baf E3ehaghel auch 1907 bic Eveftorfette trug. Seine Eeiftungen alb taf-- fräftiger unb gefd)idter Elnorbner unb Efebner, befonberb alb geiftooller nfgegner auf bie jahllofen lüdwünfche, bic bamalb ju bebanfen waren, finb faft fagenhaff geworben unb leben heute noch tu ber rinnerung. EEad) bem &rieg war er bann fülprenb bei ber rünbmtg ber iefener Aochfchulgefellfchaft beteiligt, bie ftd) fo fegettbreid) bib heute aubwirft unb beren E3orftanb er alb regfteb EOEifglieb bib $ulept attgef)ört hat. Die EBeife, bie hier in ben E3orträgen aub allen fyafultäten unb ebieten geöffnet würbe, entfprach wteberum ganj E3el)aghelb weiten Sntereffen ebettfo wie bie harmlofe unb hoch überlieferungbfefte efelltgfeit feiner lebhaften unb erlebnibfrol;en Statur. Den Qberhefftfd)en efchid)tb»erein hat er, ber Philologe, ehenfallb jahrjehnfelattg geleitet,»on il;m aub hat er aud) bie rünbung einer»olfbfunblichen Seftion, ber fpäferen Aefftfchett Skreintgung für E3olfbfunbe,»erattlaff. Schott»orher hatte er fid) tatfräftig für bic»olfbfunblichen Skffattbbaufnabntcn in Aeffen eütgefept; ber Fragebogen, auf 21

29 322 Otto Bebagbel betn bie reichen unb bi6 beute nur teilweife auögefcböpften Schälte beö <2lrct)i»^ ber Aeffifcpen 'Bereinigung für Bolfofunbe beruhen, war»cm ihm aufgefteüt. A. A cp b in g,. ffah er, A. S p a n ie r (in Bafel febon (f. Ä o ffm an n --^ rap er) waren ja auch Schüler»on Bebagbel. Aepbing würbe, wie er mir mitfeilte, 1899 in Bonn (wo er bamatö ftubierte) eines Bageö bureb 5?orrefturbogen beö Oberbefftfcben efd)id)tö»ercinb überrafebt: BollStunblicbeö auö roften-- inben", Bebagbel batte aus Aepbingö Beantwortung feines Fragebogens eine Auswahl getroffen, um fie als Bluffer für anbere Antworten ju»erfenben. A at Bebagbel aud) felbft auf»ollölunbltcbem ebiet wenig»eröffentlicbt (ber Bortrag über ntftebung»on Sitte unb Brauch ift in ber 3tfcbr. f. Bentfeld. XLVII abgebrudt, fonft Heinere Beiträge in bett Aeff. B l. VII, 118; XII, 139; XXV, 256), immer bat er auch hier anregenb gewirlf. Biele feiner Schüler ftnb auf munbartlicbe unb»olfstunbticbe egenftänbe gelenft worben, ja Bebagbel bat 4)011 feinen Bafler Bagen an als einer ber erften bie Blunbart als fforfd)ungsgebiet feiner Schüler gerabeju bcoorpgt gewählt; ift fie boep ein egenftanb, ben ber wiffenfchaffliche Anfänger mit grofjem eigenem ewinn unb ohne efapr ju großer Bßorfe unb bloßer 9vebenöarten in wirtlich förberlicher Aöetfe bearbeiten tarnt. Über ieffen unb Aeffen pwauö bat fiep BebagbelS tatfräftige B erfänlid)leit in Berbänben unb ^örperfepaften fübrenb betätigt. 3n ber Aiftorifchen Sfontmiffion für Aeffen war er bei allen Beratungen mafsgebenb beteiligt, ihre Auöfcpüffe für bas Sübbefftfche Aßörterbucp unb bas OrtSnamenbud) pat er geleitet, in anberen war er immer tätiges unb betfenbes Blitglieb. Bern efamtoorftanb bes 9Rßmifch--germanifd)en 3entralmufeuntS gehörte er ebenfo an wie ber Beutfcpen Afabemie in ihrer Seftion für beutfebe Sprache, Literatur unb BolfSfunbe. Bic Baperifcpc Atabetnie ber BMffen-- fchaften unb bic efellfchaft ber BBiffenfcpaften in öttingen haben ihn jum forrefpon-- bicrenben Blitglieb gewählt, üttb Bebagbel war nid)t blofj Blttglieb", fotibern er bat überall Anregungen gehabt, Arbeiten in ang gebracht unb geförbert. BaS gilt fcpliefjlicp in befonberent unb böchftem Blafi für feine Bätigfeif im Beutfcpen Sprad)»erein, ju bent er ftep mit ffriebrich Ä luge, B a u t B ie tfd ), ubw ig S ü tte r lin, A lfreb ope unb wenigen anbern zu einer 3eit befannte, als bie grobe 3abl ber Aocpfcpulgermaniffen ihn ablepnte ober nicht beachtete. Ben iefener 3weig hat er jahrzehntelang geleitet, in jahllofen Borträgen pat er in»telett 3weigen ganz Beutfchlanb für bie ebanlen bes SprachoereinS geworben, unb er bat fcbliefflicb»or allem als ftänbiges Blifglieb früh an entfebeibenben influf? geübt. BBenn ber Sprach»erein fid) int anjen»on fleinlicben, fchulmeifternbcn Übertreibungen fern-- gepalten unb ben B lid auf bic grofjen unb entfebeibenben fragen ber Sprachpflege gerichtet bat, fo ift baö niept junt geringften fein Berbienft. BebagbelS perfönlicbe tgenfepaffen fpicgelit fich in feinem wiffenfepafftiepen Iß erf: bie Aöeite bcs eficptöfelbö unb bie Aufgefchloffenbeit für alles üleue, bic Schärfe bcs BerftanbS unb bie rünblid)fcit ber Burcpfüprung, bie ehenbigfeit ber Aitfchauung unb ber ülacpbrud, mit bem bas als richtig rtannfe gefagt unb berausgeffellt wirb;»or allem ber nie ermübenbe, immer weiter treibenbe Brang zu arbeiten, ju forfeben unb zu erlernten. 3wet ebiete ftttb es, bic Bebagbel»or allen anbern gepflegt hat unb bic ihm entfcheibenbfte fförberung»erbanfen: bie beutfehe Spracpgefcpicpte unb bie beutfehe Spntar. Als brittes hefonberes lönnte man bie Blunbarten nennen, aber ftc ftepen für ipn niept neben ben heiben anberen, fonbern in ihnen. 3n Sprachgefchichte unb Sptttar bat er»on früh an bie Bebeutung ber lehenben Sprache für bie Aufhellung ber gefepieptlicben Berhältniffc erfannt. efcpicptltcpe ntwidlung wollte er erlenncn unb auö ihr beuten, baö war fein 3tel unb feine Bletpobe. Sic hebeutet für ibtt unheftechlicbes unb mworeingenontnteneö Betrachten bes AöegeS, ben bie rfepeinüngen im auf ber 3abr--

30 Otto 93et)agf)el 323 bunberte genommen haben, unb jmar 93efrad)tcn in ben Quellen felbft bttrd) bie 3gl;r-- punberte bittburd). efcf>icf)tlicf)e rfennfnis»erlangt baber meites ijluögreifen,»ormärts bis ju ben lebenben üftunbarten, rüdmärts bis ins 3nbogertnanifd)e hinauf, burd> Q3cr= gleicf) mit ben anberen inbogermanifcf)en brachen. Q3on bem älteften 3uftanb geljt er aus, oen ben inbogermanifeben- unb germanifdjen 'llerbältniffen. 3n btefent Sinn finb bie betben großen Aanbbücber gefepaffen, bie er feiner OBiffenfcpaft für 3abr^ebntc gefepenft bat, bie efepiepte ber beutfeben Sprache" unb bie eutfepe Spntar. Sine gefcbicbtlicbe arffellung". te,, efcbid)te ber beutfeben Sprache" ftellt ein S tü d Tßiffenfdmftsgefcbicbtc felbft bar. 3tt ben fnapp 40 3abren, bie smifepen ber erften Auflage oon 1891 unb ber fünften»on 1928 liegen, bat fie fiep aus einem Qlbrib»on gut 100 Seiten in auls runbrtb ber germanifeben ^tjitotogie 311 einem felbftänbigen 'Banb»on gegen 600 Seiten entmidelt, ber erft in ber lebten Raffung ber gefcbicbtlicpen rantntatif (bie bas 3ßcrf bis jur 4. Auflage gemefen mar) ein bunbert Seiten ftarfes CfrfteS 33ucp" als QlUgemeinen Überblid über bie gefcbicbtlicbe ntmidlung"»oranftellte mar bas noch unmöglich gemefen, für feinen Slufrifj»on bamals paffe 93epagbel fo gut mie feine»on all ben Ailfen, auf benen mir beute auf bauen. Schritt für Schritt pat ficb Bepagpel aus ber efebiebte ber injelerfcbeinungen feinen umfaffenben Überblid über bie gefepiebt-- licbe lintmicflung" erarbeitet. 3 ablreicpe Sinjelunterfucbungen, eigene nnb folcbe feiner Schüler, flehen babintcr. as gilt in ber gleichen Oßeife für 33ebagbels größte Cciftuttg, feine eutfepe Sbntar". Sie iff in maprftem Sinn fein ßebenömerf. enn baf? er uns überhaupt biefes gemaltige QBerf febenfen unb in nicht ganj 10 3apren»ollenben fonnte, biefe»ier Q3änbe»on über 2300 Seiten, gefüllt mit Stoff aus allen 3eiten unb rolnnbarten bes erntanifeben unb 33orgerntanifd)en, ift nur bem Slmftanb ju banfen, baf? er ficb fein ganzes Beben lang mit ben fpntaftifcben fragen befepäftigt bat, baf? er»iele injelfapitel feit 60 3abren burebgearbeitet unb bann feit über 20 3abren, naebbent ber "platt p r eutfepen Sptttar" auf Anregung bes Verlegers Qtto Qßinfer gefajjt mar, ununterbrochen unb in fteigenbem üliafj in injelunterfucbungen bie»erfebiebenen fragen angepadt baf. 2 cntt ber junge Stubent burd) ix arl 93artfcpS Q3orlefung»om 'JÖittfer 1873/74 ju bem 93otfaf? gebracht mürbe, 3afob rimms un»ollenbefe Sptttar bereinft ju»ollenben, fo bat ber erfahrenere ^anbibat jmar fepon biefen lan mieber aufgegeben; aber er pat boep feine oftorfeprift über eine fpntaftifcbe 5ragc, bie rofobi bes Aclianb, gefeprieben; unb and) bie AabiltfationSj'cprift bes jungen elebrten mar einem fpntaftifcben Problem gemibmet, ber beutfeben 3 eitfolge, bie in bis babin unerhörter Qlrt bie beutfeben ÜRunbarten für fpnfaftifipe fragen berattjog. S folgte bie Acltattbfpnfar, es folgten,pblreid)e Qlttffätpe, barunfer bie brei grunblegenben in ben Snbogermanifcpen /yerfebuttgett: über bie Jerm ftellung ^ufammettgeböriger Tßörter, über bie Aerftellung ber fpntaftifcben Ofubelage unb über bas efet? ber maebfenben lieber". 3ablreid)e Blbpanblungen in 2)>aulS unb QkauneS Beiträgen, in ber 3tfd)r. f. bt. Tßortforfcbung ( ber grobe Qlrtffat? über bas Pronomen melcber"), in ben miffenfcpaftltcpen 23eibeftett 3ur 3tfcpr. bes eutfepen SpracpnereittS (über bie Negation, 311m 3lrtifelgcbraud), 3ur Qfßortftellung) fd)lief?ett ficb nn, bts sulept alle paar 90fonate fd)on faft fertige Stüde ber Sptttar in ber 3tfcbr. f.»ergleicbettbe Spracbforfcbung, in ben Beiträgen unb in ber 3tfcbr. für eutfep* funbe erfepetnen. xpur fo fonnte bas grobe sufammenfaffenbe Qßerf entfteben, ohne bas bie fünftige fpntaftifcbe Smrfcpung nicht mehr benfbar iff. 20?tt biefen beiben groben Beiftungen bnb 23ebagbels AauptarbeitSgebiete gefentt-- 3eid)ttef, in feiner Qßeifc allerbings bie 9?eicpmeite feiner Jorfcpung unb bie 'Jülle feiner 03eröffcntlicf)uttgctt gefebilbert. ie beiben 'Jeftfcpriften, bie ihm sum 70. unb 3um 80. eburfsfag gemibtnet mürben, 23eiträge 3ur erntanifepen Spracpmiffenfcpaft" 21 *

31 324 Otto Pehagbel 1924 unb erntanifcbe 'Philologie" 1934, bringen and) Perjeidpiffe feiner fcimtlid)en Peröffentlicbungen bi«1933; bie Penuntmerung reid)t über 1000 hinan«, nicht tt)enige finb noch in ben lebten oier 3abren bapgelommen. 3Rur um bic Pleite unb Julie attpbeuten, nenne id) einige«: 1880 bie rünbung be«bitcraturblatt«für gertnanifcbe unb rontanifcbe Philologie" (pfammen mit J r it) R eu m an n ), beffen germaniftifchen Peil Pehaghel 57 3ahre lang geleitet hat unb beffen beroorragenbfter Plifarbeiter er zugleich ü>ar Pu«gabe ber Priefe unb ber PBerfe übebcl«; fie ift bi«l)eute bie 5bebelau«gabe geblieben greift er mit feinem Paflcr Programm in ben 5?ampf um bie mbb. Sdfriftfpr ad)e ein; feine Jeftftellung einer fogenannten negatioen d)rtftfprache, b. h- Pleibuttg allp bialeftifdjer Äeimatformen burd) bie Pid)ter, ift heute anerfannt bic zweite iefiener 9?e!torat«rebe über Pemufste«unb Unbewußte«im bichferifchen Schaffen führt in ba«gleiche cbiet mie ber im gleichen 3ahr entftanbene grofje Puffaij 3ur Ped)nif ber mittelhod)beutfd)en Pid)tung" (Peitr. XXX, ). Peiträge p r Überlieferung unb Pcrtfritif Pelbefe«, Ulrichon 3ajifbooen, Äartmann«, be«porauer Pleranber, be«piturel; p m übelianb, p Pßaltber, 51t QBolfram, p Äatt«oon Pühel, p r 53 utruu, p Potier, PJeifter Scfart, Schupp unb Jifchart, ihcbel unb PBie-- lanb; Puffähe unb Pbbanblungen p r beutfehen Pßortbilbung, über Perfonennamen, löumor unb Spieltrieb in ber beutfehen Sprache, über Sprad)pflege, Sprachgebrauch unb Sprad>richtigfeit, über Plobemörfer unb über bcutfd)c <2Bortfcf)öpfer, über ba«lange unb heftig umftrittenc Oveid)«amt für beutfehe Sprad>e beuten ben 9?etd)fum ber Peröffenflichungen an. P ie pletjt genannten führen p einem ebiet oon Pehaghel«Schaffen, bent nod) befonbere Pebeutung plom rnt unb ba«innerhalb feiner Arbeiten feiner perfönlichen Pätigteif im Peuffcf)cn Sprad)Ocrein cntfpricht: ber Sinfat) für bic pflege unb rechte "IBürbigung itnfere Pcufterfprachc in meiteften Greifen. Sier hat ba«heine Pud) Pie beutfehe Sprache", ba«oon 1886 bi«1930 in ad)t Auflagen erfc )ienen ift, p>eifello«ben größten Sinfluj) gehabt. S«ift für oiele Baien" bic leicht oerftänbliche unb zugleich auf ftd)erfter runblagc ruhenbe Sinfübrung in bic Pctrachtung ber Plufter-- fprache geworben, für oielc Stubcnfen ba«erfte Pud), ba«fte mit ben Jragen ihrer PBiffenfchaft in Perbinbung gebracht hat. Sine gemiffe Srgänpng bietet bie Sammlung P on beutfd)er Sprache", bic 1927 über 80 oerftreute Puffere, Porfräge unb plaubc-- reien über prad)gefd)id)te unb Sahbau, Sprachgebraud), Jrctnbmörtcr unb PJunbarf pfammenfafjte. Pehaghel hat in feinem reichen Beben auch oiele Pnerleitnungen erlebt. Seinen 70., 75. unb 80. eburt«tag burffett mir feiern, fein golbenc«poftorjubiläum unb fein 100. Pojentenfemcftcr. P ie Stubcnten haben ihm Jad clp g e gebrad)t, bie Perbänbe, Plabemien unb Sl ommiffioncn ihm Pbreffen unb lüdmünfd)e geroibmef. Pie Äcffifd)e Pereinigung für Polföfunbc hat ihn p ihrem Sbrenntifglicb ernannt1, ber Peutfche Sprachoerein ihm feinen golbenen Sbrenring oerliehen. Pie iefener 3uriftifche Jafultät hat ihn p ihrem Sbrcnboftor ernannt, ber oeremigte 9?eid)«präfibcnt oon Äinbenburg ihn burch Perleihung ber octhemebaille au«gejetd)net. Seine Jreunbe unb fein Perlegcr haben ihm burch p>ci ftattlichc Jeftfchriften ihren P a n i abgeftatfet. S r wirb im ebächtni«aller, bic ihn fannten, meitcrleben: al«natürlicher, warmherjiger, lieben«werter Plcttfd) unb al«anregetibcr, gütiger Bchrcr; al«meitblidenber, fruchtbarer elehrter unb al«wtllen«ftarler, unermüblid) fchaffenber Jorfcher, beffen Beben«toer! Penfmal für ihn, Plahnung für bie nad) ihm Stominenben bleibt. Jreiburg i. P r. J rie b rid ) P la u re r 1 5beff. P (. f. Poltsf. XXXIII 1934, 183.

32 S tarl S3ermann 3 ab«start Sherman«3at)n 325 $atl Hermann Qafm in babifcper S o ta n ife r Start ermann 3aPtt crblidte am 3. ejentber 1865 al# ältefte#»ott acpt Stäubern be# lüplenbefitjer# Stonrab 3apn baoon bier au# jwciter Spe be# Sater# in Sater-- tat bei 2Bie#tocp in Saben ba# id)t ber 2ßett, befucpte nacp bcr Sott#- fcpute bie 9?ealfcpute in 2öie#baben, Mcolod), Starl#ruPe uttb 1884 bi# 1885 ba# eprerfeminat I in &arl#-- rupe, wo er burcp beffen treftor Jerb. eup1 jur S otanif angeregt würbe. S r befteibetc bann eprcr-- ftellen in Sbeibelberg, /yreiburg unb onauefcbitigen. ier trat er in 93er-- binbung mit bem 2Irjt Dr. 3. *21. Scpap12 in etfingen, einem pcroorragcnben Stenner ber 'Jtora ber S a a r, insbefonbere bcr fritifcpen form en ber Genera Salix, Rumex, Cirsium, Carduus ufw fcpricb 3apn feine J t o r a ber 'S a a r" unb ftubierte 1889/90 latpematif unb 92aturwiffenfcpaften an ber ecpni-- fcbctt Shodpfcpule" in Start#rupe. SSäprenb biefer Gtubienjeit er-- teitte er einem älteren Schüler foftenlo# ribatunterricpt in barftetlen-- ber eometrie. 21t# biefer fiep er-- funbigfe, womit er feinen eprer erfreuen föntte, riet id) ipm gu bem Söieracienwerf,, ie tlofettoiben"»oit.»ott 92ägeti unb efer, ba 3 apn für biefe auperorbentlicp fcpwiertge attung fd)on bamat# 3ntereffe geigte. S o n nun an wibmete er faft feine ganje Straft bent Gtubium biefe# potpmorppen enu# unb bearbeitete jetjt 1 Siebe beffen 91acpruf in Jfifteit. b. S ab. anbe#üerein# f. Saturfunbe" 9er. 254/55 p. 25/30 (1911). cup gab etn febr prattifepe# Seftimmung#bücplein, ftan^enfunbe für bie babifdje 5 lora" perau#, ba# jepn Auflagen erlebte unb leitete an fcpulfreien 91ad;» mttfagen botantfepe Grfurfionen für ältere Sberren, Seminariften, pmnafiaften unb parma= jeufen. 21u# biefem "Streife gingen fpäter aufjer 3apn peroor bie lnioerfität#profefforen ber Sotanif Dr. 9)1. fj. $%See# (Ccriangen), Dr. S. itg (Sertin), Dr. eter Start (ffreiburg i. S r., Sreölau, fjranffurt) unb rof. Dr. med., phil. et agr. h. c. Srwin Saur, ireftor be# Staifer=S)ilpetm=3nftifuf# für 3ücptung#forfcpung in lüncpenberg-sertin. (Siepe Sab. Stopfe" in lein eimattanb" 1935 p. 210, Sheft 5/6.) 9tacp eup obe (1910) würben biefe aud) peute noep beftepenben 2lu#fiüge fortgefept, wie auep bie junt eit mit Sorträgen unb emonftrationen meift botanifepen 3npatf# oerbunbenen 3 ufammen= fünfte. 2 Siepe beffen Sacpruf in ben litteit." 91r p. 145/ ).

33 326 Ä'arl Äermann 3 a btt aucß bas große unb befonbers Jrtttfcfjc Subgenus ubieraciutn fpftematifcß auf runb ber pht)logenetifd)en Perwanbtfcßaffsoerhältniffe ber 3lrten nad) bem Vorgänge»on 9Iägeli-- P eter bei ben pilofelloiben. Seit 1891 wirftc er als 9?eallehrcr unb non 1923 an als profeffor für barftellenbe eontetrie, bernte unb Pauftofflebre am Staatstccbnilum 5^arlSrul;e, trat 1931 in bcti QRubeftanb unb «erlegte 1934 feinen 9öobnfiß nad) Patgerlocß in Äobcnjollern. r «erheiratete fid) 1894 mit ^resjentia Seifer (f 1933), fein Sobn Äermann fiel als friegöfreiwilliger pmnafiaft im QBeltfrieg, feine Pocßter Ifa ift in 'Jranffurt «erheiratet. 3öäbrenb feiner Pätigfeit am StaatStecßnifum «erfaßte er jmei ausgezeichnete Cebrbiicßer über Pauftofflebre (oier Auflagen) unb hentie (fünf Auflagen). 3ablreid)e rfurftonen führten ihn burd) Sübbeutfd)lanb unb in bie 31lpen. 3m Caufe ber 3ahre folgte bann eingehenbes Stubium ber großen Aieracienfammlungen «on ettf, Caufanne, 3ürich, 9öien, Stmöbrucf, P rag, Pubapeft, S t. Petersburg, Pertin, ferner «on 235 rocitcren größeren Äieracienherbarien, rfieeatenwerfen, PlufeumSfammlungen unb «ieleit Heineren prioatfammlungen. 31ufzäbtung ber bauptfäcßlicßften in 31. ngler, Pflanzenreich, IV, 280, Compositae Hieracium 33b. III, p. 1569/74 (1923). P o n 3ahnS größeren, nteift in ber 3lllg. P o t. 3eiffcf>rift" befprochcncn 3lrbeiten feien fotgenbe genannt: 1. attung Aieracium in Sallier--3Bol)lfartb, 5?od), Synopsis ed. 3. II. p (1901). 2. Genus Hieracium in Sveicßenbacß, Fl. Germ, et Helv. XIX 2, beutfd) unb latein., 341 Seiten mir 308 Pafeltt, gezeichnet «. 3. p ö ll, 3nnöbrucf, unter Plitwirfung»on Dr. 3. P furr (1904 bis 1912). roßformat. 3. Pie Pieracien ber Sd)t«eiz in 92euc Penffcßriften ber Sdjweiz. 9Iaturwiff. efcllfch." XI. p (1906). ÄcrauSgegebcn mit Untcrftüßung ber Sd)i»eizer PuttbeSregierung. roßformat. 4. Genus Hieracium in Scßinz u. Heller, 'Jl. ber Schweiz, ed. 2. II. p (1905) unb ed. 3. II., 136 S. (1912). 5. Hieraciotheca Europaea, 9 cnfurieti ( ). 6. Les Hieracium des Alpes maritimes, 404 S., franzöftfd) (1916). 7. Genus Hieracium in ngler, bas Pflanzenreid), IV, 280, p (1923) lateinifcß. 8. Pie attung Aieraciutn in. iöegi, 3Uuftrterte ^lora»on Plitteleuropa. P b. VI 2 p (1929). 9. Pie attung Aieracium in 3lfcßerfon= raebner, SpnopfiS ber mitteleuropäifcßen Jlora. P is jeßt erfeßienen P b. XII 1.3lbt. p (1922/30) unb P b. XII 2. 3lbt. p ( ). P is Äcrbft 1938 liegt bas ganze breibänbige 9öerf»ollftänbig öor unb wirb einfcßließlicß bes efamtregiftcrs etwa 2200 Seiten umfaßen. PicfeS 9Berf wirb naeß feiner Pollenbung 92r. 7 an Umfang nod) bebeutenb übertreffen. 3ur ntfteßung biefer unter 3 er. 7 genannten, einzigartigen 3Irbcit fei furz folgenbes betuerft: 3llS icß 1905 auf bem internationalen Potantferfongreß in QBten mit eh.--9?at Dr. 31. ngler (Perlin) zufammentraf, erftattete icß ihm auf feinen 3Bunfd) Pericßt über bic rgebniffe meiner zweiten botanifeßen 9?eife burd) bie finaitifcß--arabifd)c 3ßüfte mit A. upot im 3aßrc 1904 unb»on bem 3ufammentrcffcn mit bem berühmten 31frifa= forfeßer p ro f. Dr.. Scßweinfurth, bem boeßoerbtenten Jörberer unfercr 9ceife. ngler

34 ft'arl Vermann 3apn 327 fam bann auch auf bie Verausgabe feines TRiefenwerfS Regnum vegetabilium unb auf bie ewimtung geeigneter zdiitarbeiter für basfelbe ju fpredjett unb ging fofort auf ben Borfcplag ein, 3afm bie Bearbeitung ber attung Vieracium anjutragen. tefer nahm bas Anerbieten an, unb itacp LSjäbriger, angeftrengtefter Arbeit, nad) mübfamen unb langwierigen iteratur= unb Verbarftubien tt>ar 1923 bie Bionograpbic ber Aieracien ber Erbe oollenbet. Auferbetn erfcpienen oon3abn nod) folgenbe Arbeiten über: ie AieractenUngarnSj unb ber B a l l an lä n b e r, I X, 434 Seiten in Biagpar Botanifai apof" ( ); 3 llp ric n s (Bosnien, Verlegotuina, BJontenegro) in lasnif muj. Sarajewo unb in 'Jebbe, 9vcpert.; B JajebonienS in BanbaS Reliq. Formanekianae; B u lg a rie n s in Stojanoff u. Stef. Fl. Bulgarica (1925) u. in Bullet. Soc. bot. de Bulg.; 3danS-- filoaniens in Bullet. 93ot. art. Eluj (1928); 9 v u fla n b s, ^aufafus, fünf Arbeiten, Tiflis ( ) u. BioSfau (1911); B o te n S, Pratau (1929); ber Scpw eiä, Bullet. Soc. bot. Geneve ( ), in Bullet. Soc. Murith. (1925) unb in Eanbollea (1924);. 3 ta lie n S, Santo Domingo, Sübweftbeutfcplanb in Allgem. B ot. 3eitfcbrift". ferner oerfafjte 3apn nod) eine größere 3abl oon Arbeiten fpftematifepen 3nbaltS über bic 3lora oon 'Baben unb ber 'pfafä/ BJitteil. b. B ab. CanbeSo. f. B aturf.", früher Bab. B o t. B er." ufto. unb über bic attung Salix in &od), Spnop. cb. 3 p iefe Oeiefenarbeit würbe im aufe ber 3apre oon folgenben 13 wiffenfcpaftlicpen efeüfcpaften, 3nftituten unb Bereuten bcs 3n- unb AuStanbeS bitrcb Berleibung ber Eprenmitgliebfcpaft ober burd) Ernennung jum forrefp. BZitglieb anerfannt1: Scpwcij, B ot. ef. (E.), Societe bot. de Geneve (E.), Societe Vaudoise des Scienc. nat., Caufannc (E.), Bapcrifcbe B ot. ef. Biüncpen (E.), Baturbift. ef. Biirnberg (t.), frühere fgl. B ot. ef. 9vegenSlntrg (f.), Bebcrlanbfcpc B ot. Bereeniging ( t ), Botan. Society of British Isles (E.), 'Jerbinanbeum 3nnSbrud (E.). Anläfjlid) feines 70. eburtstags erfolgten nod) Ernennungen jum Eprenmitglieb oom B abifcpctt G anbesocrciti fü r B a fu rh tn b e unb B a tu rfc p u p, oom 3püring. B ot. Ber., oon ber Biittclbcutfcpcn B ot. Bereinigung in Valle, unb oom B ot. B cr. ber cprooinj Branbcnburg. 3apnS allgemeines Verbar würbe feinerjeit burd) Dr. 'Pb. be 'pale^ieur ber ilnioerfität enf übermittelt, feine Vieracienfammlung mit ben oielen wertoollen Originalepemplaren unb feine Bibliotpef befinben fiep noch in ("einem Befip. 3 ahn ift förperlid) unb geiftig nod) febr rüftig. Er fann noch fiebenftünbige agcs-- eplurfionen in bie Scpwäbifcpe Alb mit Ceicptigteit ausfübren, ift aber im Beftimmen jugefanbter Vieracien fepr bepinbert, ba nur ein am S ta r operiertes Auge brauchbar ift. Er ift eine aufrechte, gerabe, oöllig auf fiep felbft geftellte, niemanb fiep anbiebernbe, äuperft befd)eibene B afur, naep aufjen etwas raub erfepeinenb, aber oon golbenem Verkett unb noep gotbenerem Vurnor. Btöge ihm im 3ntereffe ber Aßiffenfcpaft unb jur Tyrcitbc feiner ffreunbe nod) ein langer, fonniger CebenSabenb befepieben fein! Karlsruhe A nbreas ^ n e u d e r röfjtenteils entnommen aus 3af)ns CebenSbilö oon A. Ä'neuder in Blitteilungen bes CanbeSoercinS für Baturfunbe unb Bafurfcpup", 3 r et bürg i. B r. B. 3- Vcft 15 16, ie erften neun Ernennungen würben feinerjeit in bcr AUg. Bot. 3eitfcpr." unter 'perfonalnadwicpten" oeröffenflicpt.

35 328 3uttuö 9\uöta 3 uliu3 Hu3fa er rforfcher ber 2Ud)cmie bes SJRittelalferS 31.»01t Sarnad, ber grofie fförberer ber beutf<f>en VMffenfchaft, hat einmal als 9lef-- tor an bic Stubenten ber ilni»erfität TDtar-- burg folgenben VJahttruf ergeben taffen: tauben 6 ie nicht, baf? ic rfennt-- niffe einfammetn tonnen, ohne fich mit ben Serfönlichfeiten innerlich p berühren, benen man fte»erbanft, unb ofme ben V3eg ju fennen, auf bem fte gefunben morben finb. Shcittc höhere miffenfchafflichc Srfcmttniö ift eine btofsc Satfad>e; eine jebe ift einmal crtebt morben, unb an bem rlebnis haftet ihr VitbungSmerf.. SORan ntuf pm al in einer»ormärfö-- brängenben, ber fyorberung bes SageS htn-- gegebenen 3 eit an biefe REBorte erinnern, mcnn man bic Lebensarbeit eines SDRanneS fchitbern milt, bic ftcf) abfeits»on fforunt unb ztrartt, in ber Stille ber elebrfen-- ftube, abgefpiett hat. 20tan muf, um 3utiuS 9RuSfaS Viert p mürbigen, nicht nur bas mcitoerbreitete Vorurteil fennen, bem bas Schaffen ber Äiftorifer unb iphilotogen im allgemeinen begegnet; man hat fich barüber hinaus bie teichgültigfeit p»ergegenmär-- tigen, bie einem Äiftorifer ber LRaturmiffen-- fchaften, insbefonbere ber fmatie, gerabe aus ben Greifen entgegengebracht mirb, bie bas größte 3ntereffe an ber Kenntnis ihrer griffigen. Vorfahren haben müßten. Hnb man mirb erft bann einer folchen Leiftung gerecht merben, menn man fid) ftarmacht, bafj fte nur ermöglicht mirb burd) eilte feiten»orfontmettbe Vereinigung»on philologtfchen ttttb naturmiffcnfchaftlichen Äenntniffen ttnb burch eine gtüdliche 3Rifd)ung»on mpfäng-- lichfeit für grofje cproblemftellungen unb»on Vcrcttfcbaft p liebe»oller Vertiefung auch in bie fleittffe injelheit. 3uliuS TRuSfa erblidte am 9. ffebruar 1867 in ber babifchen S tabt Vüt)l bas id)t ber QBclf. Sie rinnerung att feinen Vater, ber bort»on 1860 bis 1885 als Lehrer mirfte, ift bort noch heute lebenbig, ttnb auch bie ftille, gütige ffratt Lehrer" mirb mancher alte Vübler noch nicht»ergeffett haben. V3ot)er ber erfte Sräger bes 9RantenS TRuSfa ftamntt, ift unbefannt. S er tftantc beutet barattf hin, baf etn Vorfahre einft aus ber romanifeben Schmeij ober aus 3talien einmanberte; itt ben 3lbern ber LCRufter flofs ein Sropfett flämifchen VluteS. Sie fänttlichen attberen Vorfahren unb Vermanbten ftnb fett 3ahrbunbcrfett im alemannifchen Lattb anfäffig in rafenftaufen unb nbingen, in VRablberg ttnb JlHppenheim.

36 3uliub Subta 329 S er Sohn 3uliub fant (d)ott mit tt>ölf 3apren auf bab ptnnafiutn in 9?aftatt unb brachte non ba ab nur noch bie Serien im Sltertibaufe gu. Socp gcrabe biefe Serien* moepen mit ihrer uttgebunbenen Freiheit, ihrer Sonne unb ihrer Sb ft-- unb SlumenfüUe finb heute noch für 9?ubfa eine Quelle glücflicher Erinnerungen an eine traumhafte 3ugenb-- fcligfeit... Sie Stubienjahre führten ben 3üngling an bie Unioerfitäten Strasburg, Seibel-- berg unb Berlin; bann mürbe er alb ehrer an ber 9lealfcpule in Seibclberg angeftcllt. QCRit bent $lubbau biefer Qlnftalt gur Qberrealfchulc erhielt er bort 1896 eine enbgülfige Stelle alb Cehrcr ber xofatbematif unb 9iaturmiffcufd)aften. 3m 3ahre 1910 gab er ber Stimme ber inneren Berufung folgenb ben Schulbienft auf, um feine gange Straft miffenfchaftlichen Arbeiten mibmen gu lönnctt. S ott bent Schulmann 9?ubfa, gugleid) auch üon bent liebevollen Kenner ber Canbfcpaft um Seibelberg geugen u. a. bie 1907 crfchicnenett,, cotogifd)en Strcifgüge in Seibelbergb Umgebung". Schott in Seibetberg, befottberb aber in Scrlitt, hatte 9?ubfa angefangen, neben ben für bab Staatbepamen notmenbigen Jachftubien fich mit»orgefd)ichtlichen,»ötfer-- funblicpen unb religionbmiffenfchaftlidtcn fragen gu befchäftigen. 3n einem S ortrag, ben 9?ubfa 1928»or Ebemifcrn unb SDfebiginern in Ceoerfufen gehalten hat, finben mir einige 3tnbeutungcn über ben 3ßeg, ber ihn fchon früh nicht ohne innere Stonflifte non mathematifdjen unb naturmiffenfcpaftlicben Stubien gu gcfd)id)tlid)er Setradtfung unb in mciterer Entmidlung gu gefd)icptlid)er Qucllcttforfchung führte. Sie egenfätje ber 7Öcltanfd)auungen", fo führte er aub, bie braunen itt ber großen 7ßelt aufeinanber-- ftiefen unb um bte Serrfcpaft ftritten, brangen auch batnalb fchon in bie Scpulftuben, erhittten auch bamalb Stopfe unb Sergen ber 3ugenb." 9Bab mar richtig unb malm? ber 9veligiou<5unferricl)f, ber fich in unerträglicher Enge bemegte unb bltnbe efolg* fchaft auch auf ebieten»erlangte, bie nicht in feinen Sereicp gehörten", ober ber e-- febteptb-- unb Citeraturuntcrricht, in beut oft bab egenteil gelehrt mürbe", ober rüfatpe-- matif, S h h h t Ehentie unb cologte, bereit roietboben unb Ergcbniffc auf unerfepütter-- lichem runbe ruhten unb bem Streit ber Meinungen entrüdt fchienen?" So entfd)ieb fich ber Stubent für Siatbetnatif unb rtcaturmiffenfchaftcn, nicht ohne 'Sbilofopbie uttb Erfenntntbtheorie alb runblage beigubepalten. QXber beim Stubiunt ber eralten 9öiffen-- fchaffen»ertnifjte er, mit leichter Enttäufchung, bab geifttge S anb, bab burd) ben 3rrgarfen ber vielfältigen Erfcheinungen führte, unb erft Süd)er mie Tßbemellb History of Inductive Sciences", Sühringb Stritifchc efepiepte ber Slechanil" unb Ernft xojacpb Siftorifcp=fritifd)e Sarffelluttg ber Stcdtaitif" liefen ihn ahnen, baf eb möglid) fern müfte, bie Erfenntntb ber 9caturgefet;c alb einen mefentlichen Seftanbteil ber Stulturgcfd)id)tc in bic efamtgefchichte ber Stenfdtheit bineinguftellen. 39oUte man aber bie efepiepte ber 97aturmiffenfd)aftcn, unb vor allem bie ber Ehemie betreiben, fo mufite man alb michtigfte Quellen bie Schriften ber grieepifepen, arahifchen unb fpätlateinifchen ^hilofophen, 9'taturforfcl)er unb Birgte ftubieren, unb bagu maren umfaffenbe Spracpfenntniffe bie erfte Sorhebingung. Sie Serfepung nach Seibelherg hegünftigte bie Sermirflichung von 9?nbfab planen, nttb nach fünf 3apren gäben Sfnbiutnb tff er mit ben michtigftcn Sprachen beb»orberett Qrietttb vertraut unb mirb gum Dr. phil. promoviert. Er fiept jept ein unermeflicheb $lrbeitbgebiet vor ftd): bte Erforfcpung ber arabifepen Siatbematif unb 9iaturmiffenfcpaften, an bie fid) hibper nur menige eiehrte beratigcmagt pahen. Sie geplante Sabilttafion an ber ilnioerfität mirb von ber»orgefepten Sepörbe»erbinbert, unb nur ber Sergicpt auf bie meitere Sermenbung int Scpulbienft bringt ihn 1912 ettblicp an bab begehrte 3iel. Jlber eb folgen ttoep gepn 3apre unerhörter 31nftrettgungen unb gerntürbettber Sorgen, bic pier ntepf meiter gefcpilbert merben follen.

37 330 3ulius 9\usfa Qftern 1921 entbedte 9?udta in ötttngen- bad bid babin unbeachtet gebliebene cbemifd)c ibauptmerf bes perfifcpen 91rzted al 9?äjt (geft. 925 n. Sbr.). amit tarn für feine Arbeiten bie cntfcpcibenbc ßenbung. Sr fab, bap hier eine von bcn fonft bc-- fannten 9lld)emiefcbriften völlig abweicpenbe arfteeung vorlag unb entfcbloft fid), bie Äerfunft biefer 91lcbcmie bis ju ihren lebten 9D3urzeln 511 verfolgen, ie ältefte Quelle muffte bie griecpifdjc fliehende fein, bercn Q3lütc in bad 3. bid 6. d>riftlict>e 3abrbunbcrt fiel. Qiber wo unb tvann waren bie Araber, b. b. bic feit bcr QCRifte beö 7. 3abrbunbertd in 9igt)pten unb erfien bcrrfcbenbcn SHudlime, in ben 93efit) biefcr Schriften gelangt? 9öelcbe 9?olle haben überhaupt bie Araber in ber Sntwidlung bcr 9laturwiffenfd)aften gefpielt? QOSelc^e arabifeben" Schriften finb mirflich arabifepen llrfprungs, welche finb unecht? 9Belcpen Sittflup haben biefe Schriften auf fpätere enerationen ausgeübt? 9111c biefe fragen taudjeu auf, unb nur gcbulbigc, ftreng.-fritifche ertprüfung, verbunben mit einem feinen QBitterungsvermögen für ftiliftifcpe Sigenart von "Perfon unb 3eit, tonnte hier 91ufflärung geben, urch einen 9Balb von Cegcnben unb Sftärchen arbeitete fich 9vudfa hinburd). Sr entlarvt jahlreid)c bisher al 9?äz t jugcfchriebene Schriften als unecht, er unterfucht unb fieptet bie Schriften fcpäbird, bed 93egrünbcrs bcr ara-- bifchen 91ld)cmie, er führt bie ßerte fagenbafter "Pc rföttlicbfeiten 9igpptcns auf arabtfepe Schriften jurüct unb räumt enbgültig mit bcr weitverbreiteten 9lnftcpt auf, bah bie in echt fcholaftifchcm Cafein verfapten Schriften bed fogenannten eher" Übcrfepungen arabifcher Originale feien. 3mmcr mehr Cid)t fällt nun auf bie Q3ermittlcrrolle bcr 9lrabcr in ber Biffenfcpaft. er 3flam erfcheint ald bad groffe Sammelbecfen aller geiftigen Strömungen, bic fich oon Offen unb 'Ißeften unb fd)liep(id) auch»an 3nbien ber vereinigt haben". Jaft alles, wad arabifepe" Biffenfcpaft genannt wirb unb etwa zuufepen 750 unb 800 in Srfcbeinung tritt, führt Ovitdfa auf iiberfepung ober münblicbc iiber-- tragung einer in 99orb- unb Oftperfien beimifeben Beltbilbung jurüd, bie von Sprcrn unb perfern, fern von ben gropen politifchen Umwälzungen, in ber Stille gefepaffen unb burep bic Sahrpunbcrte bewahrt worben ift. So erfcheint ihm bie arabifd)e Spende ald ein Srjeugntd bed von hetlcnifcher Pbilofopbic befruchteten iranifepen cifteö". 9?udfad fjorfepungsarbeiten, bie in zahlreichen 3ücbcrn unb Ibbanblungen nieber-- gelegt finb, haben ihm internationalen 9vuf eingetragen unb baju beigetragen, bap eutfcplanb auep auf biefem von 'Jranjofcn unb Snglänbern beaeferten ebiet nicht jurüdfteht. Scpon feine fteibelbcrger Irbcitcn brachten ihm 1927 bie Berufung nach 3crlin ald llniverfnätsprofeffor unb ireftor bed bort gefepaffenen 'Jorfcpungdinftituted für efepiepte ber 99aturwiffenfcpaften. Jett unermüblicper Irbeitdfraft wibtnet er fiep auep heute noep bem weiteren lusbau feiner Biffenfcpaft, bic immer wieber neue pro= bleute auftaueben läfjt. ie Sigenart unb Scpwierigfeit ber 9?udfafcpen Irbcitcn bringt ed mit ftd), baf? (pnen zwar in fjachfretfen bie verbiente Inerfennung zuteil würbe, bap fie aber barüber hinaus nicht bie Pachtung gefunben haben, bie fic beanfprueben fötuten. iefer 3ericht fei baber mit bem QBunfcpe befcploffen, cd möge 9vud!a 3eit unb COtupc befepieben fein, und noep eine zufamtuenfaffenbe arftellung feiner <5 orfd)ungdcrgebniffe zu fepenfen, burep bie aud) weitere Greife einen Sinblid in fein Schaffen unb einen 3cgriff von ber 93cbeutitng feines Berfed erhalten fönnten. 9 eu--3fenburg bei ranlfurt a. 3. iin tb e r 3uggc

38 '"'rneth'irf) 'Jluguft Äafelmanber 331 ffrie b rid ) Sluguft S a fe lm a n b e r cjriebricf) Qluguft Safeltoanber ent (Erfinber bes refffromes ie <2BeIt lebt nocb in 3af>rbunbertcn»on ben Ißerfen feine«erfinberifebett eiftes. r \ _nt 12. Oftober 1887 mar in Offenburg ein (Ereignis uon 'Jßeltbebeutung,»on A lbern allerbtngs ber 0 tabtcbronift in bem ageblatt feine 9Rotij genommen: er erfte reb ftro m g en e rato r ber 2 clt nntrbe in 'S e trie b gefept. er Srfinber unb 5?onftruffeur mar ein 28jäbrigcr Offenburger, ber (Eleftrotecbnifer Jrieb ric b EHuguft Ä afelm anber. S3ar es bis ju biefem 3eitpunft nicf)t möglich gemefen, (Eleftri/jität auf gtofje (Entfernungen ju übertragen, fo bat Äafelmanbers (Srftnburtg in ber efct)tct>te ber (Eleftro-- tecf>nif unb befottbers in ber Scrmertung eleftrifcber (Energie auf meiteftem fydb ein neues 3 eitalter begrünbet, unb es ift unfer babifebes anb, bas als erftes bie 2Eßelt mit off tat beglüefte unb felbft aus it>r Ohü;cn sieben burfte. as ift eine gcfcbicbtlicbe atfad)c,»on ber in Saben unb erft recht auf erbalb Sabens nicht»iel befannt ift, unb über bie man auch in ber ffacbliteratur fautn ctmas lieft. Sucft

39 332 fftieoncb 2luguft Aafelmanber man nach bem runbe für biefeb grofje Schweigen, fo muf man fd>on in ben Offenburger täbtifcbcn Sammlungen bie 21ftenmappen auffd)lagen, bie aub betn 92ad)laf! beb rfinberb nocf)»orbanben finb unb bie einen erfdjütternben inblid geben in bab eifteb-- leben cineb hochbegabten, ibeenreicben edmifcrb; man erhält hieraus ben inbrud, baf? cb bcm rfinber nad) feinen 21n(agen oielleicbf befd)ieben gemefen märe, ber beutfebe SJfarconi ober bifon p merben, menn ihn bie trüben rfabrungen, bie er bib p r Acfe burebjufoften batte, nicht p einem 2üfenfcbenfeinb unb 2C2enfcben»eräd)ter gemacht unb ihn fruchtbarer Arbeit entzogen höben mürben. ffriebrid) 2luguft Aafelmanber mürbe in Offenburg am 18. Oftober 1859 im Aaufe ber jepigen 2lbolf--Aitler-- traf?e 92r. 78 geboren. 0 ein aub Aaslacb i. Kinjigtal ftam-- menber 33atcr mar in Offenburg ifcnbabnbcamter, unb bic SSRutter gehörte bem alten Offenburger»5ifcber= unb Gd)loffcrgcfd)led)t ber 93urg an. er flehte ffrip befuebte bab Offenburger butnaniftifebe pmnafium. 3n ben fpracblicben Rächern erhielt er bie 92ofen ziemlich gut bib binlänglid)"; um fo beffer mar er in ber 92aturfunbe, Olritbmctif unb füfatbematif. *21 ber ber erfte ßdpler unter 9 ber 6. klaffe ift er bod) gemefen, menn ihm auch im cblufeeugntb empfohlen mürbe, ftcb in ben gried)ifd)cn rerjitien p üben, liefen TRat febeint er nicht befolgt p haben, (fr ftubierfe am Karlb-- ruber olpteebnifum (»ernte unb bpfif, fepte feine 0 tubiett an ben ilnioerfttäten trafjburg unb München fort, oerfebaffte ficb fein teebnifebeb öiffett alb 2lutobibaft aub <23itd)ern unb 3eitfcbriften unb begrünbete in jungen Sahrett in feiner Q?aterftabt Offenburg eine RfBerfftätte für 0cbmacb- unb tarfftromtedpif. Aier mürben 21nfer gcmidelf, pnarnob gebaut, mie einer noch int Offenburger eoatfcutn ftebt, unb oott ba aub richtete Aafelmanbet in Offenburg unb im Kinjtgfal eleftrifcbe Einlagen ein. 3m 3abre 1886 baute Aafelmanbcr in ber bamaligen medjanifeben 2 erfftätte ind in Offenburg eine leid)ftrom-- pnamomafcbittc für bie Offenburger 0ägmüble. 21n Beibnacbten 1886 befid)tigtcn bie Aerren oom «meinberat bab 2 unber" ber elef-- trifd>en Stromerzeugung in ber ägntüble, unb einer ber emcinberäte ffoeberfe neu-- gierigermeife mit feinem pazierffod an bem 21nfcr herum. He 2CRafd)ine mürbe be-- fdpbigt, tnbem bie )rä()te jerriffen. er 2lnfer muffte neu gemicfclt merben. 211b Aafel-- manber ben auf feinem ebreibfifebe liegcnbeit 21nfer betrachtete, fam bem jungen edpttifer ein m eitreicbenber ebanfe. r fagte ficb, baff bic leiebftröme urfprünglicb ja 2Bed)fclftrömc feien unb nur bttrcb bie Kommutatoren p leid)ftrömen mürben,»er öccbfetftrom fd)ien ihm aber»iel intereffantcr unb für bie Kraftübertragung oermert-- barcr p fein alb ber leiebftrom. Aafelmanber überlegte, bah man bie Kommutatoren nicht mcgfallen laffctt fönnte unb bic einen nben ber 21nferfpulen über cbleif-- ringe führen follte. ab mar im Frühjahr 1887, unb bantit mar bab p r i n j t p beb reb ftro m b g efu n b en, ber über grofje treefen geleitet merben fonnte. Aafclmanber machte sott feiner ntbedung im 2lpril unb 3uni beb 3abres 1887 bem 93aurat llppenborn in ffrüncbcn, Dr. xdfap unb 23oigt in ffranffurt OCRitteilung oon feinem gebanflicb bereitb»ollfommen cntmidelten ßpftem beb offen unb ge = fcbloffen o erfeffeten reipbafenftrom b unb beb gefcbloj'fen o e rfetteten 3 mei-- pbafcnftrotnb. 3n öffentlichen Sipungen unb Berichten mttrbe»on feiner ntbedung Ketmfnib gegeben. Aaj'elmanber blieb aber nicht bei ber 3bee fteben. 3m felben Sabre ging er an bie rbauung einer 2CRafcbine fetneb neu gefunbeuen reipbafenftromfpftemb in ber ärafcbincnfabrif 23ilfinger in Offenburg, mobei ihm ber in Offenburg nod) lebenbe leftrotedpifer eorg 93eplc behilflich mar. ie 'föjafcbine mürbe nach Aafelmanberb 3been gebaut unb lief am 12. O fto b e r 1887 in ber Autfabrif 21brion in Offenburg bib in ben ommer 1890, mo fte auf Q3eranlaffung beb Offenburger oftamtb megen

40 ffricbricß 2luguft Äafelwanber 333 Störung ber elepßonleitung ftillgelegf würbe. Sie bat jeßt ihren laß im ßrenfaat bed eutfeßen iufeumd in ttineßen. 9öemt beute non biefen atfaeßen nur wenig befannt ift, fo gehört bied ju betit Kapitel, non bem Dr. h. c. Q3oigt in feinem ud)e iöeitered unb 92acßbenf(id)ed aud ben erften 3abrjebnten ber C tetfrotec >nit" fcf>reit>t: Äafelwanber muh bie (fine ju-- erfannt werben, ber erfte rftn b er bed reßffrotnd ju fein. Aier hätte ber efeßießtd-- febreiber diel nacßjubolen." 9Roralifd) bat bad T3erfäumnid bie eeßtüfeße Äocßfcßule St arldrubc einigermaßen gutjumaeßen gefueßt, inbem fte Äafelwanber am 19. tat 1920 jum brenboftor ernannte. 3n bem Diplom beißt ed, baß bie Qludjeicßnung erfolge in Bitrbigung feiner für bie fpätere tec )nifd>e unb wirtf<±>afttic )c ntwicflung ber elef-- trifeßen Energieübertragung auf bem ebiete ber Jeßrpßafenftrötne, indbefonbere bed verfetteten reipßafenftromd" gem alten rßnbung. ie wirtfcbaftlicben Scßäbigungen fonnten atlerbingd nießt meßr audgeglicßen werben. Bie cd ju biefen gefommen ift? ie ffreube an ber ntbedung unb rßnbung batte ioafelwanbcr fo feßr beglüdt, baß er junäcßft gar nid)t an ben recßtlid)cn Scßuß feiner 3bee bad)te. r batte feine ebanfen anberen mifgefeilt, unb erft am 21. 3uli 1888, alfo rcioierfcljabr nach ber 3nbetriebnabmc bed erften rebftromgeneratord, unb ein 3abr nach feinen Jitteilungen an anbere melbete er feine rßnbung unter bem &cnn-- wort J e rn le itu n g ber le ftrijitä t" jum potent an. ad 9?eicßdpafcntamt er» fannte aber, wie gutnteinenbe Beute fagett, bie ragweite ber rßnbung nicht unb wied bie lnntelbung aud formalen rünben" am 1. Järj 1889 jurücf. crcifd am 28. 3uni 1889 reichte afelwanber eine jweite Inmelbung ein, unb ein viertel 3abr fpätcr, am 7. Oftober 1890, erhielt Äafelwanber bad p o ten t 9 r T'iel wertvolle Seit für ben 9ved)tdfd)uß war verftrichen. Inbere batten Bhtb" befontmen, unb ed würben nicht allein von Aafctwanber rebßromgencratoren gebaut. Hm feine Infprücße bureßfeßen ju fönnen, wäre aud) feßr viel elb nötig gewefen, wie eine fonfurrenjfäßige, eigene eneraforenfabrif großed Kapital erforbert hätte. Hnb merfwürbig: 5?urj nach ber Ibleßnung ber erften htmelbung afelwanberd vom 1. tärj 1889 reichte ein anberer am 8. 9JJärj 1889 eine Inmelbung ein, unb ed ift wirflid) eine ragifomöbie, baß in einem großen &onverfationdlerifon ber egriff bed rcbftromd nad) einer rflärung biefcd eeßniferd beßniert würbe, 9Bcnn nicht gerabe biefer eeßnifer mit Äafelwanber in erbinbung geftanben ßätte, fo wäre ed woßl bureßaud möglich, baß auch cr felbftänbig auf biefen teeßnifeßen ebanfen gefommen wäre; aber Äafelwanber war von ißm audgeßoreßt worben, unb ald Äafelwanber am 28. 3uni 1889 bic jweife 91nmc(bung cinreid)tc, batte man" wahrhaftig bie Stirne, ju behaupten, ber Offenburger rßnber habe fid) bajwifcßengebrängt", obwohl naeß-- gewiefenermaßen bie 91nmelbung bed anberen eeßniferd inbaltlid) mit ber Äafelwanberd übereinftimmt. ad 9?eicßbpatenfamf erfannte Ä afelw an b er bie P r i o r i t ä t ju. Aafelwanber war ein viel p gerecht benfenber fenfeß, ald baß er etwad für ßcß in 9lnfprucß genommen ßätte, wad ihm nicht juftanb. 91uf einem ber 9Rotijblätter, bad id) in feinen apieren gefunben habe, fteßt ber S aß: ad Ofingen um bic Cöfung einer brauchbareren nergieübertragung ald mit leicßftrotn ober etnfad)cm QBccßfel-- ftrom befcßäftigte maneße dtöpfe ber erßnbertfcßen 9Belt." Äafelwanber faß in O ffen - b u rg, ßatte feinerlei erbinbung mit ber wiffenfcßaftlicßen Tßelt ober einzelnen Mffenfcßaftlero, fueßte fieß ald leftrotecßnifer mit feiner Jerfftätfe burcßjubringcn, unb frü ß er ald alle anbern war er auf ben ebanfen bed rebffrotnd gefommen, unb ald allererfte r in ber Belt baffe er am 12. Oftober 1887 feinen reßffrom-- e rje u g er in e t rieb genommen, anbertßalb 3aßre bevor jener anbere eeßnifer, ber -ihm bic rßnbung ftreitig maeßen wollte, eine Aafclwanber geftoblenc rßnbung einreießte.

41 334 Jrtebrtrf) Jluguft Aafelmanber \ 3m 3abre 1891 war eine grofe eleftrotetämifcfe 31ußftelfung in Jranffurt am 99?ain. fü?att fann überall»on ibr lefen, unb inßbefonbere ift bie atfacbe»erjeiebnet, baf auf biefer Slußftellung bie erfte rebftrontübertragung erfolgte. 33on Äafelmattber? 31 d) nein, es mar bie Energieübertragung auf 120 Kilometer Luftlinie non bem QBürttembergifchen 3?raftmerf au ffen a. 33. nad) Jranffurt a.?., eine Einlage, bie Aafelmaitber nicht gebaut batte. 31 ber er mar auf biefer eleltrotecbnifcben Slußftelluttg and) anmefettb. 33ott O ffenbad) a. 90?. ttad) Jranffurt übertrug er eleftrifcbe Energie ttnb fepte in Jranffurt bantit 31rbeitbntafd)incn in emegung. 0eine Einlage mar mefentlid) flctner, aber fte fanb auch eaebtung, mcnngleid) bic grofe cineß fapitalfrciftigen 3Berfcß ttatiir= lieb mehr attffallen ntufte. So meit mar bic rebftromgeneratoreninbuftrie in mettigett 3abrctt bereites ent-- midclt morbett, bafi ntan beit attten beß mirflicbctt Erfinbcrß glaubte»ergeffen ober totfcbmeigeit ju föttnett. 9Ü?an bemühte ftcb um afelroanber, aber meniger um feinef-- millen, fonbern auß recht egoiftifefen rüttben. 3lllerbingß bot ibm eine roffirnta pro 0 bergeftcllter rebftromtnafebinen 5 90?arf, eine anbere fieberte tbm eine atter-- ftehung ju, unb Äafelmattber lieft ftcb beftimtnen, baß erfte Angebot außjufcblagen unb baß jmeite anjuttebmen, um nachher erfenttett $u tttüffen, baf baß jmeite Olttgebot nur eine 0 d)linge gegen ibn gemefett mar. 0 o brachte ibm ber rebftrom ttid)f nur feinen materiellen Erfolg; bic Erfahrungen ttnb Enttäufcbtmgen, bie fid> häuften, oerbitterten ibn unb jogen ihn mehr ttnb mehr»on ber Eleftrotecbnif ab. amit enbete ein Olbfcfnitt ber Entmicflung in einem 90?enfcbenleben, baß grof unb bei ber gebefreubigen 9?atur, bie Aafetmanber eigen mar, fegenßreid) für bie emeinfebaff in ganj attberem 0 inne hätte merben fötttten, alß fie baß in ber fapttaliftifeben 3öirtfrf)aft gemorbett ift. Einige 3abre lebte Äafelmattbcr tn ber 0tille. 0cin reger eift lief? ficb aber nicht ttieberjmtngett; er manbte ftch einem ebiete ju, auf bent er bisher nicht tätig gemefett mar. er K lein m o to r für betriebe mürbe propagiert. 90?an batte etroleum--, aß--, eifluftmotoren. afelmanber nabttt ftd) etneß agß in 30?annbeint--9?ecfarau einen 5= 0--3öaibel--9D?otor oor, entfernte bie Euftpumpe ttnb baß entil ttnb baute einen erbränger baran. 3bnt mar ber ebattfe ber o rfam m erein ftäu b u n g unb ber offenen üfe gefommen, unb bantif m ar ber fom prefforlofe 9?obölm otor gefunben. 31m 1. Sluguft 1898 lief biefe 90?afcf)ine rauchfrei unter geringftem retmftoff-- oerbrattd) in 90?annbcim--3?ecfarau. er Erfinbcr mürbe bttreh biefen Erfolg ermutigt, uttb er baute nun einen eigenen 90?otor mit 10/ er biefen 90?otor fab, mar oon beffen Eeiftungßfäbtgfeit überrafcht ttnb hocherfreut. 3Bteber bemühte man ftch um Aafelmanber, eß mürbe eine Jabrif für bie Äafelmanbermotorett in 9?aftatt gegriinbet, unb ba ber gute Äafclmanbcr gefchäftßunfuttbig mar, batte er meber»on ber Jabrif noch uon ber Erfinbuttg ctmaß gehabt, aju fam, baf ein Sngenieur, ber bei Aafelmattber arbeitete, bie läne mitnabm unb fte einem Berfe gab, baß mit ben 90?otoren biefer 31rt ein grofeß efchäft machte. 3tt ber 3eitfd?rift er 9?obölmofor" ftebf ju lefen: 31ucb in bejug auf bte»or-- liegettbe rennftoffeinftäubung ift, mte febon ber meitgebenbe 0 d)ut?anfpruch beß atenfß 9?r ermeift, Aafelmanber alß ber to ttie re rfin b e r attjufeben. Eß ift»er-- mmtberlicf), baf er feine oielen 9?ad)abm cr nicht trib u tp flic h tig gemacht bat. ermunberlicf) crfchcint baß allerbingß, aber nur bent, ber nicht rncif, mit meld)en 0 d>mie-- rigfeiten mirtfchaftlicher unb pcrföttlichcr 3lrt übafclmanber ju fäntpfen batte, mie feine 31rbeitßfraft verbraucht mürbe in 0 d)riftfät?en uttb 3Iitßeinattbcrfcfttngen. Ein eebnifer, rofeffor Cüberß»on ber eebnifeben Äocbfcbulc Slacben, bat einmal gefchricben, baf biß junt Sabre 1902 fein ntarftfäbiger Ölmotor beraußgebrad)t morben

42 Tyricbrid) Gluguft afelmanber 335 fei. cm gegenüber ftebt bie atfacbe, baff ber afelmanbcr--9d[lotor am 1. Gluguft 1898 genau rnie ber rebftromgenerator ohne jeben B o ro erfu d ) oollfom m en b e tr ie b t' fid)cr unb anftanbs los m it o o lle r Ceiftung g elau fen ift. 3m Sabre 1913 bat afelmanber einen B rief entworfen, ben ein Befamtfer non ibnt an ben rafen 3 e p p e 11 n fcbictcn follte. afelmanber mies barin barauf bin, bafs es allerböcbfte 3eitfei, bie gefährlichen Benzinmotoren aus ben G uftfchiffen ju oerbannen, er Befamtte follte auf bie Vorteile aufmerffam machen, bie bie Ölmotoren gegenüber ben Benzinmotoren haben. Ilm m elden Ölmotor es ficb banbeite, war nicht gefagt. er Olatnc afelmanbers rnirb in btefem 'Brief tüd)t genannt. er rfinber oerbrad)te feine lebten CebenSjabre mübe unb abgefämpft in Öffen-- burg. Gßürbe man ihm nicht fo übel mitgefpielt haben, hätte er ficb um bie riftenzmittel nicht forgen müffen. tttes ages flagte er mir, baf? er nicht toiffe, wie er burchfontmcn folle, ba feine elber in Glmertfa noch nicht freigegeben maren. 3d) oermittelfe ihm burd) bie Sparfaffe ein arleben, er oerfaufte fein ererbtes aus, unb bann fam furz oor feinem obe bie erfte Ovate bes oon Intertfa freigegebenen BermögenS. ie fpäteren Ovaten hat er nicht mehr erlebt, Sr ftarb am 14. Blärz ÖXuf bem Öffenburger Jriebbof liegt afelmanber begraben, unb auf ben rabftein lieb ich bas oetbemort fetzen:,, ie at ift a lle s, nichts ber 9?ubm." afclmattber mar in bett lebten Sabrjcbnten für bie meiften Bcenfcbcn eine unburcf)-- fichtige erfönltd)fcit. r bat immer rnieber, fo fd>mer bie gichtige attb bem Haren irn gehorchte, gezeichnet unb gefd>rieben. Bliffrautfcf) gegen bie Blitmenfd)cn, bat er nur ganz menigen fich anoertraut. GBem er ficb erfchloffen bat, ber batte auch feine oolle Shntpatbie, unb ber fpürte aud) biegöeite biefes genialen tedntifeben eiftes Bon feinem untor, ben er als junger Btenfcb bejah, ift in manchen Stauben noch einiges burchgeblibt; er muhte fich gut mit anbern p unterhalten, aber es mar gefährlich, in feine ebeintniffe einbringen zu mollen. in unbebachtes Oöort fonnte bic hefte Stimmung oerberben, unb afelmanbers Bertrauen mar oerfcherjt. 9Gur mentt er felber bas BebürfniS batte, ftch ausjufprechen, zu erzählen aus feinem Geben, bann offenbarte er ftch gerne. S mar ein peinlich lorreftcr Bictifth, ber faft über jebe Begegnung mit anbern, über jebe GluSfpracbe mie j eine ebanfen fich GGoftzen in feinen agebüchern, bie über 200 an ber 3abl ftnb, gemad)t. r molltc oon niemanb ctmas gefchenft, unb jebe ihm ermiefene Glufttierffatnfeit zahlte er, fo fchrner es ihm auch anfant, hoppelt unb breifach Zttrücf. ie S tabt öffenburg bat zur rtmterung an ilpt eine S trafe im Snbuftriegebiet afelmanberftrafe" genannt. as Babifche Bcinifterium bes 54'ultus unb Unterrichts gab ber Öffenburger BezirfSgemerbefchule ben Barnen 0:riebricb=Gluguft--Äafelmanber-- emerbefchule". 3um age bes 50jährigen BeftebenS bes rehftroms fonnte man in einigen menigen 3eitungen aus ffreunbesfreifen auch rinnerungen an afelmanber lefen. Bielleid)t fontntt ein Stubierenber ber echttif bei feiner Oßattbcrung burch bas eutfehe Blufeum in Blünchen oor bem erften rebftrontgenerator int brenfaal auf ben ebanfen, baff es eine oerlocfenbe Aufgabe fein müfte, eine oftorbiffertation über bie rfinbung bes rebffrotns unb afelmanbers Ginfeil am Ovo b Ölmotor zu fchreiben. Öffenburg tfra n z über

43 336 Sranj Anton Atnbcfcbtocnber cjrang Qlnton OftinöefdjtDenöer ein 33eförberer beb Ganbbaued, emerbefleiff ed unb ffanbeld em Stifter beb Amalienbergeb, 93eförberer beb Ganbbaueb, emcrbefleifeb ittib Äattbclb feiner egenb hinten Avittbenfchmcnber banff S urfürft Sari vyriebrid) MDCCCIII. 0 lieft matt b auf einem beltbf aus rotem Satibftein, beffen eftalt cs leicht tttad)t, 6 auf 'Jriebrid) Aßeinbrennerb AReifterbanb p ferliefen. ftart am Ufer ber AJfurg ragt ber enfftein im Stäbtd>en aggenau auf: fma bort, mo talauf beute bie mächtigen Aßerfdanlagen oott aimler--33en$ ftef) aubpbreifett beginnen, rüben überm Jlufje aber fpritigt ber Amalienberg in bie fööl)e, ein fflcd rontantifd)er Aßelt im Angcfid)t beb auogebclmfen 3nbuftrte-- lnfemebntenb. ABer fid) eine A3iertclftunbe Seit nimmt, um auf bent A?uhebänflein neben betn Afcal für ben 93eförberer beb Ganbbaueb, etoerbefleifeb unb Äanbelb ber aggenauer Aßelt p oerfdjnaufen, mag ftd) mol)! ebanfen bariiber machen, mab ber 1803 oon bent foeben p m ft urfürft erhobenen AJlarfgraf arl 'Jriebrid) ftchtbar eehrte fagen mürbe, menn er flmtrieb oon übanbcl unb Aßanbet unferer age p eftchf befäme. 3 mar, berlei ebanfengänge haben feinen großen 3med aber eb fchabet and) nid)tb, ftch ab unb p einmal in fie p oerlieren. Sinb fic bod) geeignet, einem gelegentlich bie Avelafiottät alleb A)?enfd)cntutnb unb aller Aftenfd)eit= fchöpfungen p m 33emuf)tfein p bringen. So gemaltig bie ^abrifen beb gegenmartlid)en aggenaub anmuten pm al, menn man fie oom Auslug broben auf beut Amalienberg herab betrachtet ben Seitgenoffen beb ^ ran j Anton AAttbefchmcnbcr1 erfcf)ienen bie Sagemühlen, labhütten unb fonftigen Aßerfe, bie ber meitfehauenbe AJfann inb Geben rief, fefm mahrfcheinlid) nid)t ntittber ftattlich alb unb bie Stätten ber Arbeit unferer age. ie mohtgcfef)te Aßibnumg auf bem fd)bncn Sanbftcinobelibf p>ifd)ett S trafe unb AJlurg aber tut bab 3hre, einen anpregen, ber Spur ber rbentage beb rofnmternebnters oon ebebetn nad)pforfd)cn. Anfon Avinbcfchmenbcrb 33afer manberte halb nach 1700 aub irol im nörblid)en Schmarjmalb ein. 3n ber Akgleifuttg beb 3obantt Avittbcfd)mettber, alb er im Afturgtal anlangte, befanbett fid) noch jmei Caitbbleute, afpar 33 erg er unb 3ofeph Afahner. Alle brei oerftanben ftd) aufb Aantierett int Aßalb unb mit bem Äolj. anj leicht mag eb für bie inmanberer gleichmohl nid)t gemefen fein, 33rot uttb Unterhalt p oerbienen, od) fatnett fie pfolge ihrer Arbcitfamfcit p Akrbienft unb Q3erfrauen bei ben in-- gefeffenen. 3ohann Afinbefchmcnber ehelichte 1724 bie ocf)tcr oa beb aggenauer 1 3Bie ft arl Stöffer in feinem gruttblegenben Auffaf über Ainbefcbmenber im 3apteS= battb Q3abtfdE>c ibeimat er llfgau" feftftellt, ftefjf auf ben räbem ber antilie Aittbe-- fd>menber, auf ber prenfäule" aber 0\tnbenfci)menbcr.

44 Tyrans, 3lnton 9Rinbefcf>menber 337 3tufn. Crabecj, aggenau 3 ln fo n 9Rtnbefcf>menber (9(u bem ^afjresbanb 33abtfrf)e Heimat >er Ufgau") Balbfdjafferb ffüttercr. 'Jranj \!lntou mar ber rftgeborene beb 3unbeb. 3m 3anuar 1725 p r Belt gefommen, mürbe er in ber Rotenfelfer farrfirdic getauft. er faum phnjährige Infon mit» fcfyon Äanb anlegen, um ben afetnbfatnpf ber Familie etmab p erleichtern. 311b aglöhnerle fommt er nad) bem fchmäbifdptt offenau. ort hilft er heim S?artoffetaubmad>en. (fr fieht p m erftcnmal bie feltfamen, fo gut fchmedenben Erbäpfel. fflugo läfjt er fich einen eit fetneb o(mb in rumbirn" aubbephlett unb mirb im nächften Frühjahr p m ft artcffelapoftel" beb 90?urgfalb um aggenau. er Äalhmiichfige bereite;»errät bie fdppferifche 31ber feineb Befenb unb inegleicten feine Unternehmung b luft, bie halb fich gcmaltig regen feil! Öttenau, bab heute p m 6 täbtchen aggenau gehört, mar»orbem ein felbftänbtgeb orf. 3n ihm finbet 31nfon alb 33auernfned)f eine 3efd)äffigung, bie ihm zugleich bie 30?öglid)feif fchafft, pfammen mit ben Gpröjjtingen beb Äaufeb lefen unb fchrethen unb natürlich auch rechnen p lernen, er ftrehfante 3ungc fieht fich aber pgleid) im (anbmirtfd)aftlid)en Berten um unb fantmelt eiferöoll, mo fich elegenheit bietet, Stetmf-- niffe unb Erfahrungen in ber anbbeftc(lung unb 3iebbalfung. 3lach 3eenbigung ber Eetme", alb bie man bie 3ahre bei bem Ottenauer 3rofherrn anfehen fann, mirb 3lnton ehilfe beim 33ater in ben Bälbero beb rdiurgtale, aub benen bie mächtigen Äollänber"--Gtämme nach ben Rieberlanben gehen, mo fie p m Gd)tffbau»or allem»ermenbef merben. er Stoanjigjährigc»crlicrt ben»äterlichen Jeifter im Balbgefchäft. och fdpn wirbt ber Äoljhänbler 3öhringer in Beifenbach ben tüchtigen jungen vinbefchmenber an, beftetlf ihn p m Oberfned>f unb geftattet ihm, felber im Aolähanbel fich 3 l»erfuchen. Später tritt 3lnfon bann feine erfte Reife hinaub in bie meite Belt an. 3litf einem fflop fommt er hib nad) Äollattb hinab, inb Reich ber moht-- 22

45 338 ffranj hinten 9\inbcfd>wenber babettben löanbclsbcrrcn, bic aus bem cbwarjwalb bic präd)tigften Oannctt bureb ihre Mittelsmänner ttnb Qluffäufer ficb fiebern, Unb febon lenff betm attcb ber frifc >e nnb gewanbte 91inbefd)Wenber bic Rhtfmerffamfeif eines nieberlänbifcben Oolprofbänblcrß auf ficb, ber ibn 51t feinem Agenten macht unb ibnt ein feftes ebalt non fünfbunbert ulben fürs 3abr auswirft. 3ebf bat ber aitgebenbe felbftänbige Unternehmer 9vinbcfd)Wcnbcr, ber 1747 bic fecbsebnjäbrige cbulmeiftcrstocbter M aria f^an^isla 3öolf aus Oberweier p m 3lltar führt, p m erftenntal feften 9?oben unter ben ffüfen. Unb wie es nicht anbers p erwarten ift, ber cbenfo fcbaffensfrobe wie flugabwägenbe ewerbebefliffene, ber ficb p aggenait ein eigenes ÄauS erwirbt, burebmifst in rafebent Oempo bie»erfcbicbcncn tabien feines Olnfftiegs. &ennjeid)nenb für ihn ift es, baff er früh bereits aud) bent 9öobl ber emeinf<baft Eingabe unb Q3erftänbniS entgegenbringt. Mod) fann man ihn einen jungen M ann nennen ba wirb er non ber ftaatlicben Tfebörbe bis 1771 ift es bie baben=babcnfd)e, bann nach bem 31uSfterben biefer ßinte bie baben--burlacbifcbe p m 0d)ultbeif) 0011 aggetiait beftimmt. Micbt ganj fünfunbbreifig 3abre p b lt 9vinbc-- febwenber unb bereits ehrt man ihn mit einer ^Rangerhöhung, r wirb Oherfcbultbeif). OaS atlerbings fpielt ficb nicht»on ungefähr ab. Oer Tfßeitblicfenbe läft bie oft ungeftüme Murg bämtnen. ßluSgebelmte flächen Öb= unb Töilbtanb werben auf fein ebeif? urbar gemacht. Q3ie(fad)cn T'erbienft gewähren and) anbern feine eigenen rünbungen. Oer profi bes tiroler Q?aterS unb ber fcbwarjwälberifchen M utter ift eine 33ollblut-- itatur. r»ermag, jum rftaunen ber Murgtäler, wohl aber aud) ber nieberlänbifcben MpnbeerS",»erfd)iebene efebäfte nebeneinanber ber erfolgreich p betreiben, üter ber Vorgänger fpäterer inbuftrieller cftaltcr greift er mancherlei neue TjMäne auf unb fpinnt fiebere vyäbcn, bie bic»erfebiebenen 0d)öpfungen miteinanber»erbinben. 3n bem etwas frömmelnben, aber»iel OöiffenSwerteS bergenben 93iograpbifd)en ßefebud) für bie reifere 3ugettb", bas Dr Müller febrieb unb unter bem Oifel bren-- fränse" berausgab, wirb 91inbefd)Wcnbcr nacbgerübmt, er habe über 526 Morgen oben ßanbeS in fruchtbares rbreicb umgewanbclt, 24 Jöobnbäufer, 25 Mebengebäubc wie 0cbeunen, 0tälle, 0d)öpfe ufw. nebft 3 ßuftl)äuSd)en" erbaut. d)idfalsfd)läge meiftert 9vinbcfd)wenber entfcbloffen unb fraftooll. 31 ad) bem Oobe ber erften attin, bic ihm p>ölf 5Üinber febenfte, heiratet er eine»ermögliche ttlingerin, 0 abine ßuntp. 3lucb aus biefer be geben jwölf Einher beroor. Unb als aud) biefe ffrau bas 3eitlicbc fegnet, entfproffen einer britten be mit M arie Rlttna Cutterin, bie lange in feinen Oienften als tätige Tßittfcbaftcrin" geftanben, noch einmal fecbs pröfjlinge. ßlllerbingS fterben oiele biefer fl inber im frübeften 3Uter. leid)wobl wirb cs eine ftatflicbc Familie. Oie rnäbrung einer fotd) föpfereteben emcinfd)aft erforbert»om pater familias einen ganjen M an n! Unb ber ift 91nf on Minbefcbwenber ohne 3weifel. Q3on allen Unternehmungen, bie ber Oberfcbubj", wie ihn bie ßeute nennen, mit ftarfer Äattb anfafjt, erregt teines fo»iet 5luffehen wie bie Urbarmachung bes RlmalienbergeS". Ä art an ber M urg fteilt ber anbfteinbang eines»om höheren ebirge ber abjweigenbeti breitrtidigen AügelS auf. Oen p einer 0fäfte gärtnerifeber unb taubwirtfcbaftlicber Kultur p machen, locft ben fd)öpferifcben etft 3vinbefd)WenberS. Oie jeitgenöffifeben ebitberungen, bie biefes TÖcrfeS rwäbnung tun, fönnen bas eleiftefe ni<bt genug rühmen. 3n ben brenfränjen" werben bie»ielen ffelfenfprenger erwähnt, bic an bem Zoloft bes 93ergbangs löften, was ftd) löfen lieh- 93alb fonnte man Oerraffen ebnen, auf benen 9öeinftöde eblerer orten angepflanjt würben. 3luS einiger ntfernung gefeben, mutete biefe ffelfenfeite burd) bie geebneten 2 änbe unb aufgefübrten Mauern wie eine fleine 93crgfeftung an... 3n einanber ficb fcblingenbe paprw ege gewährten eine herrliche 3luSfid)t auf Oal unb glufs Gin bequemes

46 ffranz Jlnton Ofinbefdpuenbcr 339 anfebnlichet Aßobnbaut auf tiefem Sanbjtfs, noch»iete 9lebengebäube, teilt zur uft, teilt zur Öfonomie, tarunter ein eigener Bauernhof mit trefflid) eingerichteten Ställen»oll 3 ug- unt Uftelfoieh, geben bem ute unb feinem Einbau einen bebeufenben Aßert. fyür bie Aßeinlefe ift mit einer Grotte unb fcf)önen Kellern geforgt, fomie für bat anje burd) bie eine Stunbe Aßegt bergeleitete reine unb reichliche Aßafferguellc; auch gegen Treuer <5ge fahr burch Aßafferbebätter unb Tlliljabletter. 91 ach»orgefunbenen Äautbitcbent hat bie Einlage btefet 84 Aforgen grof gemorbenen anbgutet über ulben gefoftet." Auf bem neu entftanbenen Aerrenfit? empfing ber Obcrfd)ultbeif?, ber balb auch Zum fürftlichen öfonomierat" ernannt wirb, ben Akfucf) 3brcr Aochfürftlid)en Durchlaucht ber rbprinzeffin Amalie, ber fpäteren ARarfgräfin ber Schwiegermutter uropab", wie bie 3 eitgenoffen unb 3 eitgenofftnnen bie umftd)tige fürftliche B u tter ju nennen pflegten, bie ihre Döchter mit regierenben dürften»erheiratet hatte, ju benen u. a. 5?aifer Aleranber I.»on "Ruplanb gehörte: Amalie war übrigenb bie leibenfchaftlid)c egenfpielerin 9Axpoteonb in ber 9?h«inbunbjeit! 9Atch biefem illuftren aff tauft xrinbefchwenber ben bezwungenen 'jfelt Amalienberg A3ib int Alfer bewahrt Anton 9vinbcfc )wenbcr fid> feine Unternebmungtluft. So läpt er im Albtal Int nach 9vüppurr eine 'Jlofjftrape anlegen, bie Karlsruhe mit Scheiterholz»erforgeit fann, bat auf bem ehemaligen anbgraben in bie junge 9?efibenz beförbert wirb... Achtunbfiebzigjäfmg fährt ber auch alt reit noch 9?üftige bahin. Aftit ihm ftirbt ein reicher fßtann. Doch faum hat er bie Augen gefchloffen, flammt Acipgunff unb 9ieib unter feinen 9lad)fcmmen auf. ßOcan fann fich nicht einigen über bat ßrbe. Da greift ber anbebfürft arl ffriebrich ein. Auf bem Amalienberg wirb bei einem Jamilientag, zu bem auch u. a., Wohl alt Abgefanbter bet 3 urfürften, ber hochangefehene 3urift, Freiherr»on D rait, ber Qßater bet rfinbert ber ßaufmafchine, erfcheinf, ber 3wift befänftigf. 3Jcan hofft 'Jrieben geftiftet zu haben. Allein fcf)on balb tobte neuer Streit um bie Ainterlaffenfchaft... 3a,»erhältnitmäfjig furze 3ahre reichen aut, um bat Vermögen, bat Anton 9?inbefchwenber erworben hat, zum 3errinnen fommen z«laffen... D a t Sprichwort»out Sd)Winben allen 9?ubmeb biefer rbe fchiebt fid) einem auf bie ippen... 3n einem ßobpreit auf ben Stifter bet Amalienberget aber heipt et: Aorcf) aut ber Afurg, bie an bem Denfmal raufchef, Aßetd) ew ge Stimme tönt, in ARann»on k raft hat bie ßRafur belaufchet Unb 93erg unb Dal»erfchönt... D a t ift er gewefen: in 33catm»on kraft, ber Tyrattz Anfon 9?inbefd)Wenber, ber 'Dionier bet ewerbewefent im nörblichen Schwarzwalb! 5?arltruf>e--Durlach O tto rnft S u tte r 2 2 *

47 340 3of>ann eorg Stulj öon Ortenberg 3obantt eorg S fttlä»on O vfenberg 3 of)ann eorg 6 tul$ bon Ortenberg Über bie frabel jittit Rlbel n beit fpäfen TRooembertagen bed Sabres 1832 erwiefen ungezählte R3iirger bed fübfranjöftfcben fäbtebens Aperes an ber RRittelmeerfüfte, weitbefaratt wegen feine'3 milbeit Klimas nnb als RRarft ber oben einer gefegneten, friid)tereid)en Gattb-- fc >aft, einem cutfcben bic lebten bren. ie frafionalgarbe fdtritt im rauerjug. Rille Rintter unb R3ebörben batten ihre erften R3eamten entfenbet. er ju rabe getragen warb, feit furjem in ben Rlbeldftanb feiner babifd>en Aeimat erbeben, 3obann eorg S tulj»on Orfenberg, bnrfte mit 9vecf)t als hochgemuter unb ebler Röobltäter»on lauterer efinnttng gerühmt werben, ba feine fterblicbett TRefte ber rbe übergeben wnrben. Rlud ft ippettbcim, unweit bed rontanfifebett RRablbcrgd unb ebebent jum gleict>= ttamtgett Oberamt gebörenb, laut ber ftrebfame Scbneiberfobn, ber, am 17. Februar 1770 geboren, ben R3eruf bed Q3aterd ergriff unb über bie 92abel zu böcbften breit unb großem Rveicbtum gelangte. 3tt ber väterlichen RÖerfftatt liefen nicht nur bie inwobner bed <2täbtd)cnd ttnb feiner 92ad)barfd)aft ihre Rinzüge berftcllen. Rlucb bie rafen unb R3arone ber benachbarten cflöffer jwifchen Gabr unb tfenheitn bcftellten bei bent gefd)icftcn Sd>neibermeifter S tnlj. RBad RBttttberd, baft ber junge eorg baheint eine gute Gehre

48 3oI;ann eorg Stulz oon Ortenberg 341 genoft. 'Salb fcf>on fcnbete if)tt ber S afer auf bie Stör". ie babciut bebienteit Äunben zeigten fiel) oon ben Eeiftungen bes Sohnes nicht minber befriebigt als non betten bes BftcifterS felbft! en 3ungen ittbeffen bulbetc ed nicht allzu lange im ettgen Oppenheim. 54urj, itachbent ber S ater geftorben war, jeg ber Sechzehnjährige auf bie Aßanberfchaft hinaus. Srften Äalt machte eorg in Karlsruhe, ber aufftrebenben neuen Sefibenz ber feit 1771 um bie baben-babenfehen ßanbe oergröfterten Scarfgraffchaft Saben-- urtach. Bange allerbings war feines Sleibetts in ber marfgräflicf)en öauptftabt nicht, ab ntainifche fyranffttrt zog Stutz an. Sine el)ilfenftelle in ber Seichs--Atohl--, ft rönungs-- unb leffeftabt erweiterte fein fachliches können wtb gab ihm ben Shit, nun ins Auslanb ju gehen, enf erfor er junt Seifeziel. fyranzöfifd) ju lernen, crfchien ihm wichtig. Unterwegs, nach üben, befucf)te ber Unternebmungsfrobe bie Shitter in U ippenbcim. Sr fah fte zum lefttenmal. ern erzählte ber zu Atoblbabenbeit unb Sühnt Smpor-- geftiegene non bent Aufenthalt im Äeimatftäbtd)en, ehe es für immer in bie Jett hinausging, unb besgleid)cn oon ber Segegnung mit einem freunblichett Fuhrmann, ber ben Schneibergefellen auffihen lieft unb iftm beim Abfdneb in Safel noch rin olbftüd in bie Aanb brüdte. ern hätte ber reich geworbene eorg Stulz gewuftt, wie jener braoe Shm n gebeiften! Unb gern würbe er ihm nun gelohnt haben, was er in jungen 3aftren ooit bem Soffetenfer empfing. 3n enf würbe Stulz mit ber ienerfeftaft eines englifchen Borbs befannf. a judte ihn bas Serlangen, felber über ben 53anal zu fommett. ie brittfehe Familie fud)te für bie Äeimreife einen weiteren iener. Stulz fagte zu unb eines ages lanbete er brüben in Snglanb. Sturze 3eif hielt er cs noch beim ßorb aus. attn fd)lug er ftd) als Schneibergefelle in bie englifche rooinz, um fein S ro t im angeftammten S eruf Zu oerbienen. Sach längerer Stolze fpähte er in Bonbon nach einer Stelle aus. S ei einem eutfct>en, mit Sam en Schweizer, fam er unter, er Srothcrr merfte woftl oom erften ag ab, baft er an bem jungen BanbSntann einen guten riff getan habe. S r för-- berte ben fleiftigett unb gefehlten efcllen, wie er S nur oermod)te. ie Ätonbfchaft bes Scftweifterfchen Ateliers feftte fich aus ben oornehmften Greifen ber ßonboner efell-- fd>aft zufammen. er föniglid)e o f lieft gleichfalls bei bem beutfd)ctt feifter arbeiten. Sod) war faunt ein 3ahr oerftridjen, ba fragte Schweiftet feinen efellen eorg Stulz, ob er fein eilhaber werben wolle. Serfteht ftch, baft ber fo oon ber unft bes Scfticffals Segünftigte nicht eine iinute zögerte, ja zu fagen. fyaft wie im Järchen oom Äans im lücf mutet ber Fortgang ber weiteren Sntwidlung ber tnge an. er neue Associe" trug bas Seine zum ununterbrochenen Aufftieg bes Schweifterfcften erren-siobe-äaufes bei. Unb als unerwartet ber ältere efeftäftsteilbaber bahinftarb, forgte ein eftament bafür, baft eorg Stulz ber alleinige Sithaber bes efeftäftes würbe! S od) mefttte ftch jetjf bas Anfehen bes Unternehmens, bas eine eltung ohnegleichen fich errang. Äörcn wir, was einer ber zeitgertöffifd)en Siographen oon Stutz Zu ntelben weift: Sr hatte immer 300 bis 400 Arbeiter unter feinem Sefeld. Um biefe 3eit lieferte er nicht nur bie Kleiber für bie Prinzen oon Snglanb, fonbern auch für ben gröftten eit bes übrigen ÄofeS. 3nSbefonbere erhielt er bie Bieferungen für bie arbe-- bufaren. ie Seichen ber Stabt, wie ber rooinz, ja, felbft bie englifchen Kolonien würben ihm zinsbar... ie Sieganten ber englifchen Armee hüteten fich wohl, an anbere Berfftätten fich Su wenben. S tos aber fein efchäft auf bie höchfte Stufe bes Schwunges brad)fe, beffen es genoft, war bie Atot)l ber rinzeffin Sharlotte. iefe wenbefc fich an ihn wegen Anfertigung ihrer Seitfleiber, fo wie wegen anberer eile ihres Amazonen-- uftes. Sobatb fie ben on angab in ber lobe, war es in Snglanb nid)t mehr erlaubt, anbere Kleiber unter ber Strafe ber Serfpottung zu tragen, als jene, welche aus ber

49 342 3opann corg Stulj von Ortenberg Jßerfftätte in ber lifforb--0 treet fanten unb aub ber Aanb beb gefeptdten unb glüdlicpett S tu lj pervorgingen." urep faft brei 3abrzepnte batte eorg 0 tu lj an nieptb attbereb alb an fein efepäft gebaept ba ftellte fiep beraub, bab eb pope 3eit fei, fofern fein leibenber S?örper nicht völlig jerbred)en follte, mit bent raftlofen Arbeiten Gcplub zu machen. 3 mei jungen 33ermanbfen überlieh ber ttad) Gübfranfreicp Überpebelnbe feine glänjenb laufenbett Unternehmungen. er zur 9vtibe eiangfe aber mürbe nun juin grohjügigett fförberer ungezählter TOerfe ber efittung unb 93ilbung in Hpereb unb vor allem aud) in ber alten Heimat, in ber mittlerrneile aub vielen inzellänbcpen ber 0 taat 93aben berangemachfeit mar! Q3iele zepntaufenbe 'Jranfen gingen in biefe geliebte Heimat am Qberrpein, fomobl für ijlnftalten beb 0taateb mie ber emeinbe Sfüppenpetm, für 0pitälcr unb 0chulen fo u. a. für bab ^olptecpnifum, bie heutige eepnifepe Hocpfcpule für tiffungen unb ffonbb aller *21rt. er 1830 zur Regierung gelangte robberzog eopolb fenbete bent getreuen 93abener brunten an ber franzöfifepen SOftttelmeerfüfte bab Ovifterfreuz beb 3äpringer ötven unb erhob eorg 0tu z in ben $lbelbffanb. 0 e r Chevalier d Ortenberg" allerbingb foute ftd) niept mehr lange folcper maprbaft niept alltäglichen Sprüngen erfreuen. Geine cfuttbbeif, zermürbt bttrep bie rüdficptblofc Qlubnüpung ber Gcpaffenb-- fräfte, bie ber berühmte ottboner Gcpnetber-- unb xofobefünftler feinem Körper Saprzebnte pinburep zugemutet batte, lieb fiep ntept mehr mieberperftellen. 3 meiunbfecpzigjäprig fanf 3opann eorg 0tulz inb rab. 3n feiner Heimat Hippenbeint erinnert ein enfmal unter alten popen 93äumen, unmeit beb von ipm geftifteten 0pifalb unb unmittelbar an ber lauten 9?eicpbftrabe 3, an ben über bie 9^abel zum 3lbel gelangten babifepen xofenfcpen-- freunb. erne unb mit begreiflicher enugtuung rühmte man in Greifen ber 20leifter ber 34abel in beutfepen anben bie 33ebeufung beb zu pöcpfter eltung gelangten anbb-- ntanneb in nglanb. 0 o lieft man in einem 'Sücplein, in bent bie ebcnbfcpidfale von 3mölf Gcpneibern" gefcpilbert merben, bie boep entporftiegen, u. a. 0o trat ber 0 cptteiberfopn von.ttippenbeim tn bie erfte 9?eipe jener QSerüpmtpeiten j'eineb emerbeb, mie fie mepr unb mehr in jeber groben Hauptftabf mtrften. reipig 3apre vor 0tulz mar ein anberer eutfeper ber gefeiertste unb reiepffe Gcpneiber in onbon, 0forcp aub püringen. in anberer 0 opn beb babifepen anbeb, 2Rutfcp von 30?annpeim, maepte efma zur gleichen 3 eif mie 0 tulz fein lüd in ' eter3burg. 0 ein Atelier an ber de beb 94emffij-cProfpefteb unb beb flehten OZorffoi mar von ben quipagen ruffifeper roper unabläfjtg belagert, bie alle von bent berühmten faiferlicpen Hoffcpneiber ein-- gefleibet fein moüten. frutj'd) ging fpäter alb Millionär naep xdlainz, mo er fid) eine prächtige 3?illa bauen lieb- in armer Gcpmctzerbub, 3opann 3acob 0taub, glcicpfallb ein 3eitgenoffe von 0tulz, fepmang fiep in artb auf ben pron ber Herrenntobe. r mürbe ber Hauptlieferant für bie Uniformen ber franzöfifepen lrmee unter 3fapoleait I. Q3ergeffen fei aud) niept ber 0cpneiber ungl in 2Bien, ber j einen prgeiz barein fepte, bie präcptigften <21benbgefellfcpaften zu geben. 3 u ihnen pflegte er bie hohe 3lriftofratic cinzulabeit. 'Ißennfcpott er bei biefen heften ber liebenbmütbigffe unb fretgebigfte QBirt ber nobeln Wiener Qöelt mar, fo nahm er boep feinen *2lnftanb baran, anbern ageb ben von ihm am $lbenb zuvor bemirteten ^unben 9?od unb Q3einfleib anzumeffen.. Unter allen biefen poepangefepenen 3etfgenoffen feineb 93erufeb napm unfer eorg 0tulz offenbar eine befonberb rümlicpe 0 tellung ein, mie ben Quellen zu entnehmen, bie von feinem 0 cpaffcn unb QBirfen 5?unbe geben! 5?arlbrube-- urlacp O tto rnft 0 u f te r

50 3ot)ann 3atob Summet obann 3 afob Sum m et (33üftc, 23ilbf)cmer iinbefannt) 3 of)ann 3 a!ob $utnmd itt babifcber Q3erfebrdunternebmer oor 100 3abrett ft \te napoleortifdjen Kriege unb bie oon bem großen Torfen oorgenommenen gewaltigen ^'p o litifd jen 94eubilbungen batten and) im Q3erlebrdwefen ticfgebcnbc Umwälzungen beroorgerufen. urcb ein im 3abrc 1804 cingcfübrfed Oibeinft >iffabrtooftvoi erlitt bie 9?beinfct>iffabrt einen gewaltigen 9?üdfd)lag, fo baf> bie nnabmen and bemfelben oom 3abrc 1807 bid 1810 oon Spanien auf Jran fen jurüctgingen. er Q3erlebr wanberte in furjer 3eit auf bie oon biefer Abgabe nicht belasteten «anb-- ftrafjen, befonberd auf jene bed red)ten Stromuferd, ab. 3 ur Q3eförberung ber anfallen-- ben üfer jwifcben ben Saubtbanbeldplätzen bilbeten fid) baber prioate tfubranftalten. Unb ba war ed ein unternebmenber unb weitblicfenber 202ann aus bem Sanauerlanb, ber mit Umfid)t unb Energie ein Unternehmen fdmf, welcbed in furjer 3eif bad bebeutenbffe efd)äft biefer 2lrt in ganz Sübbeutfd>(anb würbe unb bad man bezüglich bed burd)-- gebenbcn üteroerfebrd atd ben Vorläufer ber fenbabn in 93aben bezeichnen barf. d war bied ber am 8. Februar 1791 in ierdbeim geborene 3obann 3afob Summel. a, wo bie beiben grofjen Strafen oon ffenburg unb 9?aftatt fid) oereinigen, auf bem Ocbfenfopf in 93 oberdweier, war ebebem bie 3o(lftelle für ben 92beinübergang nad) Strasburg. Äier mußten bie anfommenben üfer oerzollt werben. leid)zeifig aber würben fte nach ihren oerfd)iebenen 93efttmmungd orten unb ihrem ewicbt fordert, um banacb über bie nabe Ocbeinbrüde nad) Strasburg unb 3nnerfranlreicb, über bie Scbwarzwatbpäffe nach bem 93obenfee unb 3talien, nach Jranffurt a. 20J. unb 94orb-- bcutfd)lanb wetferbeförbert zu werben. 3afob Summel, einer alten 20?üUerfamitie aud bem babifcben Sattauerlanb entffammenb, fam nun auf ben ebanfen, biefen loaren-- umfcblag in bem ganz nahe feiner Scimaf ierdbeim gelegenen 93oberdweier wenn

51 344 3 obann 3atob Aummel ntöglid) ganj p übernehmen nnb gcmerbämäfng auäpüben. So»ermittelte er au0 {(einen Anfängen berauö feit bem 3abrc 1812 biefe Sortierung unb ben Sranäport. Valb»erlegte er feinen QBofjnfit? nach Strasburg, mo er ftcb insmifeben mit ber Tochter (Doro«tf>ee bcö Vkinbänbler«reiner t>ereb>eticf)t batte; biefelbe mar geboren im 3anuar 1796, p r 3 eit, al nad) berffamilicnübcrlicferung bie uillotine bureb bie affen Sllt-Straßburgs fuhr. Äicr in Strasburg brad)te e0 ber unternebmenbe Vfann halb p b»ben bren unb großem iunfeben, it. a. mürbe er babifebjer unb bat)erifc^er $?onful. *21(0 Vabcn im SQJai 1835 bem eutfeben 3oll»crein beitrat, bie 3ollffellc infolge«beffen nad) SM)!»erlegt mürbe,»erlegte er fein efd?äft ebenfalls babin, ermeiterte ed bebeutenb unb führte ben ütertranöport nunmehr $ag unb 9iad)t burd). Seine fyubrmcrfc belebten bie Strafen nad) bem Vobcnfee, nad) Sübfranfreicb unb 3falien, bonauabmärfö nad) bünj, QBien unb in bie Schmeiß. 21uf ben fdpeebebedten Sllpenpäffen maren bie febmeren Äutnmclfubrmcrlc ebenfo belannt mie auf ben Strafen p r Ceipjiger 3??effe. 2lud) Äeinrid) iöan^jalob bat bie rteftgen Scbultermagen beö Äaufe0 Äummel" in feiner übeimat gar mobl gelaunt. 92eben Äunberten»on gemieteten ihllorbpferben benüßfc ba0 meituersmeigte Unternehmen über fünfzig eigene ^ferbc unb bebiente ftd) auf allen großen Umfd)lag0plciben eigener Stallungen mit beut pgebörigen anbrnerler«perfonal. 90fit ber auffommenben '?ampffd)iffabrt»erlegte Aumutel ben Äauptfib feinet großen Spebition0unternehmen0 nad) fofannbeitn, bem bamaligen nbpunft ber 9?bein«batnpffcbiffabrt. be aber biefe fueugrünbung in betrieb genommen mürbe, ftarb ber tatlräftige SCRann unermarfet am 26. SfTZai 1845 unb mürbe, mie fpäter im 3abre 1858 feine attin, auf bem St.--ibelenen--fyriebbof in Strafburg begraben. 94ad) bes> Vaters 5ob übernahm ber im 3abre 1824 geborene Sohn ufta» 21bolf ben au0gebebnten betrieb, beffen Äauptftfse nunmehr in rofannbeim, Strafburg unb SM)l maren, mobei fid) in SM)l bauptfäd)lid) bie 3entrale für ben f^uhrparl mit ber Scbmiebe befanb. Filialen maren in Stanlfurt a. 3)?. unb eopolb0b»h«/ feit 1851 in Äaltingen. ufta» ummel p g nad) Mannheim, mo er 1847 ba0 Vürgerred)t ermarb unb halb eine 9?eibe»on brenätutern belleibete. Unter anberm mar er»on 1866 bt 1870 rofitglicb ber Smeitcn,»on 1870 bi0 1878»on roßberpg Jriebrid) I. berufen föfitglieb ber rften Kammer, ufta» 2lbolf Aummel, ein begeifferfer Verehrer V i0mard0, ftarb in Mannheim am 19. 3unt >a mit bem Vorbringen ber ifenbabnen bie 3 eit ber Canbfpebition»orbei mar, mürbe bic Jirnta Äuntmel & o. im 3abre 1874 aufgclöft, ba0 efci)äft0bau0 in &ebl auf beut ipiab ftef)f b^de ba0 35»ftgebäube p Einfang biefe0 3abrbunbert0, jeneä p Strafsburg im Sanuar 1914»erlauft. 3?ur baä große Kontor«unb QBobnbauS,»on 3 alob Aummel noch felbft begonnen, aber erft nad) feinem Sobe»ollcnbet, befinbet ftef) noch in yfamilicnbeftts. 2öcnn aud) beute»on betn großen ffracbtfubrunterncbmcn 3 obann 3 alob Aummeles nid)t0 mehr geblieben ift, fo mar e0 bod) p feiner 3 eit für ben gefamten großen ütererlebr in Vaben»on größter Vcbeutung unb feine folge trugen {ebenfalls mefenflicb b a p bei, baß ftd) Vabend Oeegicrung unb Vollsoertretung fo rafcb unb umfaffenb p m V au»on fenbabnen cutfd)ließen tonnten. 5?arl0rube ü lu g u ft J e ß l e r Q uellen: Vaer, bronit über Straßenbau unb Straßenoertebr in Vaben, Verlin 1878, Vab. Viograpbien VI. Seil (1935) S. 451, Elften beo Vab. encrallanbcsarcbioo foroie freunbt. Vlitteilungen oon ber Urcnlelin»on 3obann 3afob Äummel, fjrl. Dr. med. Sic«mentinc». Söepben, 3}(annl)cini.

52 Äcnnann öt} 345 A c r m a n n ü t; Hermann ö 93ont IZßertbeimer Schiffsjungen sum Scf)iffSreeber in Königsberg /' yrver war Aermann ötj, wirb bcr efcr fragen, ein ^M;i(ofopf>, ein xdiuftfer? ~ 0 i, er mar nicht nur, er ift gtüdlicbermcife noch bcr liebenömürbige CanbStnann, ber im hoben frorbcftett bes 9?eicbeS feinet angeerbten ScbifferberufeS maltet, ein 9Jiann aus eigener Kraft. s»crlobnt ftcf>, feinen nterfmürbigen ßebensmeg ju crjäblen. igentlid) bin ich felbft erft bureb meine rforfcbuttg beö öpfeben Stammbaums auf ihn aufmerffam gemorben. xoiariclc ötj, feine Scbmefter, mar ju Aaufe bei ben alten Item geblieben, batte bie erfte Ortsgruppe ber in Ißcrtbeim ins Ceben gerufen: fie batte alfo febon mehr»on ftcb reben gemacht unb bie allgemeine Olufnterlfamfeit ber ganjen S tabt auf ftcb gezogen. 3bre erfolgreiche politifebe 5icitigfeit bat bureb ihre '33erebelicbung mit bem Obcrgebictsfübrer ffriebbcltn Kemper einen romantifeben 'Jlbfcbluf; gefunben. Aermann öb ift i>mte ScbiffSrccbcr in Königsberg. 3t?m gehören bie ftattlicben antpfer, melcbe im Qhtfcbluff an bie ifenbabn ben ienft ber Kutifcbett Gehrung entlang als Q3erbinbung jmifeben Königsberg unb idicmcl oerfeben. Superbem gehört ihm bie KönigSberger <2öaffertranSport»ermittlungS. m. b. A., ein Unternehmen mit nieten ^ahrjeugen aller Olrt, in ber Aauptfad)e bcr Q3innenfcbiffabrt gemibmet. "3ßir merben noch hären, mie int auf ber Seit noch Kurhäufer, AotelS unb attbere Unter--

53 346 Aermann 0(5 neßmungen, aucß ein lanbwirtfcßaftlicßes ut, in bcn ^flicßtenfreiö unferes unternehmen» ben SanbsmannS bapfamen. 3n feiner Baterftabt Söcrtbcim hat Aermann öß 1895 bis 1902 bie einfache 03olf-3» fchule befud>t unb bann bei feinem B ater fowie bei ber $irm a Valentin Aerj bie Scbiffcrci künftig erlernt, wie es feine 'Vorfahren 400 3aßre lang auch getan haben. Sein B ater batte ftef) in ber Aauptfad)c ber Sanbbaggerei auf bem Blain pgewenbet; bei harter Slrbeit unb einer fpartanifcß einfachen SebenSWeife hatten bie Item einen gewiffen BBoßlftanb erlangt. J ü r ben Cebrjungen begann bas 3:agewerf früh um 3 Uhr mit beut Aeijen bes Baggers auf bem f^luß. 3 u ber härteften Arbeit gehörte bantals noch bas Ainaufjiehen ber leeren großen Sanbfäßne gegen ben Strom ; ein Schiffer lenft bcn &aßn, unb ein anberer jießt am anb mit Aitfe einer langen Seine bas Schiff p Berg. Oiefelbe Seine, an welcher fi<±> ber junge Blatut einft faft bis p n t 3ufammenbred)en abguälte, bient bem heutigen ScßiffSreeber jeßt als feine Jlaggenleine! B ei jener fchtocren Arbeit bas ift mir befonbers ttterfwürbig vorgefommen überliep fich ber junge Blantt nicht etwa bem Stumpffinn; er befefjäfttgte feinen regen eift immer mit betn Sinnen unb SluSbenfen über alle möglichen wirtfchaftlichen Probleme ober über felbftgeftellte 9led)enaufgaben. OllS ein Beifpiel aus vielen mag gelten, baß er ber S tabt Bkrtbeint im Sitter von 20 3abren einen ^ la n einreichte, wie mit Ailfc eines BlotorfcßiffcS bie bantals noch oorhanbene üde in ber Babnverbinbung jwifeßen SBertßeim unb Stahtprojeltcn überbrüdt werben fönnte. SOSit einem anberen ^rojeft aus feiner 3ugenbscif eilte er bem allgemeinen Begriffsvermögen noch mehr voraus: er wollte auf bem Blain ein fchwimmenbes 5\ itto etnrießfen, bas bie bem Jluß entlang liegenben Stabte regelmäßig befuchen follte! Bermutlicß hätte ein folcßes Unternehmen vielen 3ufprud) unb bantit ben >anf ber Befucßer gefunben. aß es einen jungen Blann mit fo regen geiftigen unb wirtfd>aftlid)en Sntereffen mit S0Sarf)t in bie SBelt binausfrieb, war felbftverftänblich; pbetn hatte ihn bic B atur mit einer eifernen efunbßeit unb mit berfulifeßen Kräften ausgeftattet. BlancßcS luftige Stlidlein wäre aud) bavon p erpßlett. 3n einer Blannhcimer AanbetSfcßule eignete er [ich faufmännifeße J?enntniffe an. Bacß vielen vergeblichen Berfucßen gelang ihm ber Übergang vom einfachen Sdßffer p u t Spcbiteurberuf, unb es gliidtc bem 3üngting, bei einer B h c i tt fd) i f f a h r t S= c fe ll fd)aft bie erfte Slnftellung p fittben. Sie pteife Stufe biefer Saufbabn war feine Berfeßung nad) Bubrort, bem größten Binnenhafen ber Sßelt. >a gab es viele neue inbrüde. Bleiff rebeten bie eute plattbeutfcß, auch famen bollänbifcße ober belgifcße Schiffer in ben Betrieb unb brad)fcn ihre Slnliegen wieber in ganj anbern Sprachen ober Blunbarten vor. B lit SBeltßrmen galt es p verfehren, beren rjeugniffe p verlaben waren, beren unft für bie jirm a ein Bermögen bebeufete. BlancßeS ganj große efcßäft fomttc Aermann öß ba feiner fyirnta pfüßren. $roßbem betrug feine ntlohnung für bie SlnfangSftelle im Blonaf nur 50 Blarf. )avon erforberten SBohnung, fyrübftüd unb Blittageffen auch bei forgfältigfter inteilung gewöhnlich 48 B larf; für bas Slbenbbrof blieben alfo monatlich nur 2 Biarf verfügbar, ^roßbem war ber junge Beatm viel 51t ftolj, um fieß üon p Aaufe eine Beiftiffe auspbitten, wo bie gute Blutfer ja manches Schöne an eräueßertem hängen hafte. >a er aber immer nach Aaufe feßrieb, es geße ißm gut, fo hatten bie Ifern feine Slßnung bavon, wie oft fieß ißr rftgeborener mit fnurrenbem Blagen p B ett legen mußte. OXIS fein Borgcfeßtcr erfranfte, leitete er anbertßalb 3ahre lang ben Betrieb allein; über 300 Jaßrpuge gehörten b ap! B u r feiner 3ugenb wegen glaubte bann bie fyirma, ihm an Stelle bes iitswifcßen verftorbenen Aerrtt einen anbern Beamten vorjießen p follen. a gab er feine Stellung lieber auf unb fam fo naeß HtiSburg, fpäfer naeß Botter» bam, unb fammelfe fid) wertvolle ft etmtniffe unb rfahruttgett.

54 Hermann öt) 347 Glm GBeltfrieg nal)tn Hermann öt) von 1915 bis 1918 mit Gluspichnung teil, bis if>n eine Bertvunbung btenftunfauglid) machte. Gins bent rufftfcf>cn 'Jclbjug fam er nach Königsberg, rtic )t abttcnb, bah il)m hier bic Entfaltung feiner organifatorifchen Kräfte unb Talente befchieben fein feilte. 3uerft in einer untergeorbncfcn Stellung bcfcf)äftigt, mürbe er fd)on im näd)ftcn 3abr 1919 p n t efcbäftöfübrer ber neu-- gegrünbeten Göetevau" (= GöaffertrarrsportvermittlungS--@efellfcbaft) berufen. Ilm mit ben nieten einzelnen Kleinfcbiffern leichter arbeiten ju fönnen, mürbe Damals noch in ilftt ein Scf)iffcrverein gegrünbet, ber brei 3abre fpäter p m ' rivatfdhffervcrband ausgebaut mürbe. BerbanbSvorfihenber mürbe Hermann öt;. Seine mertvollen Kenntrtiffc unb Erfahrungen batte er bereitmilltgft in ben teuft ber GUlgemetnbeit geftellt. Selbft von Haufe aus ein Kleinfcbiffer, muffte er nur p gut, mo Sie SOZifgticber ber Schul) brüdte. B alb mürbe auch bie Regierung felbft auf feine mohlbegrünbeten enf-- fchriffen unb utachten aufmerlfam; umgefehrt lernte er bie fübrenben SSJtänner perfönlid) fennen. Schon 1922 mürbe er in ben Ganbeseifenbabnrat als ein ftellverfretenbes SDittglieb berufen. ilnb 1925 mürbe er p m Bcitglieb bes Oftpreuhifchen 'JöafferftrapenbeiratS ernannt. Spille Bemühungen auf Hebung bcs KleinfchifferftanbeS fcf)citertcn freilid) an ber Snflation unb ihren oerbecrcnbcn folgen, bie manchen Kleittfchiffer faft bis p r Ber-- gmeifbtng brachten; 3mietracht unb Reib erlangten bie OberbattD unb führten fcblieflid) bte Gluflöfung bes fo hoffnungsvoll begonnenen BerbanbeS herbei. 3n ben 3abren 1925 bis 1928 mar bie R o t fo grofi, bah bie oftpreuhifchen Kleinfchiffer faunt nod) bas Geben friften lonnten. Hermann öt; ftellte biefe beflagensmerten 3uffänbe ber Regierung einbringlid) vor Glugen unb erreichte aud), bafs unter feiner Geifung eine Binnenfd)iffer= Krebitgenoffenfchnft in Königsberg feinen Borfcf)lägen entfprechenb gebilbet mürbe, bie einzige im ganzen Reichsgebiet. Bfit bereu Hilfe fonnte er bann Hunberttaufenbc von olbmart in <5orm von arleben an bie Schiffer hinausgeben unb es bei niebrigent 3insfufs vielen ermöglichen, fiel) bie Eriftenj p erhalten. ie efchäftsanfeile ber ermähnten GBaffertranöportvermitflung" hotte Hermann öh fchon 1922 ermerben lönnen. arnit muhte er ftd) fein B ro t verbienen, benn ber Borfit; int Berbanb ober in ber Krebitgenoffenfchaft brachte feine Reich türner ein; mer ber Glllgemcinbeit aufrichtig bienen mill, bringt ihr lieber felbft Opfer. Gluf feiner flagge in ben alten fchivarjmeihtoten ffarben ftanb aber nicht umfonff W. T. V.", mas auf beutfeh GöaffertranSportvermiftlung" Reiften follte; Hermann öt; las es anbers unb überfeine bie brei Buchftaben mit GBir rächten BormärfS!" iefes rächten hotte ihn fchon unmittelbar nach her Revolution bal)in geleitet, mit felbftausgebachten eräten ben Königöbcrger Hafen von*@ranaten unb fonftiger Blunition p reinigen, bie Hafenarbeiter bort bitieingcmorfcn hotten unb bie jet?t eine bauernbe cfabrenqucuc bilbefen. ie Regierung mar gern auf feine entfprechenben Borfchläge eingegangen, unb es mar bei ber urchfülmung auch lein einziger HnglüdS-- fall p beflagen. ES fam alfo nicht von ungefähr, bah ihm von feiten bes Staates bie TBeiterfülmtng einer pfammengebrochenen ampferltnie angebofen mürbe, bie p tn Glnfcfduh on bie Eifenbahn für Oftpreuhen lebensnotmenbig mar. as Gingebot mar ohne 3 tveifel eftrenb, aber boch immerhin mit efalm verbunben; mancher märe mol>l prüdgefchredt. er neue Herr muhte aber p rechnen. Er muhte auch, bah nur ber etmas nehmen fann, ber ctmas gibt! Hatte früher Streit, 3anf unb Glnorbnung auf ben ampfern geherrfd)t, fo trat jet;t Sauberfeit, Ruhe unb Orbnung ein unb ein fparfames GBirtf«haften bei pünftlicher 3ohlung. B on allergröhter Göichtigfett mar unferm CanbSmann bie ^tage, mie ber Berfebr gefteigert merben fönnte. Biele Klagen maren fchon barüber laut

55 348 ermann 6$ geworben, baf 9?eifenbe in manchen aftftätten an Orten, wo bie Kämpfer antegten, fcffecht ober ju teuer bebient worben waren; baburd) oerfdmidf man bie jremben auf 97immerwieberfeben. Überhaupt waren bic meiften biefer aftftätten non ben 73cquem- Iid)fettcn weit entfernt, bie man in Sübbeutfdfanb ober am Schein für felbftöerftänblid) anfiebf. ilnb als jwei biefer ^Betriebe»erfauft würben, erfanntc ermann öfj beren infuf auf bad ebeiben feiner ampferlinie. Kuräentfd)loffen taufte er fie unb ge-- ftaltefe fie in ber ffolge ju SJuifterbetrieben aud; mit billigen greifen unb forgfältiger 73ebienung gebad)fe er fic > bie unft bed reifenben ublifumd ju gewinnen. atfädfid) finb bie Unfoffen eined ampferd faft biefclben, wenn er befetjt ift ober nid)t; im 73erbienft ift ed babei aber umgefebrf. 0 o fam ermann öts ju feinem ofel in rattjbeef unb ju feinem Kurbaud nebft neuem äftelpeim in Scoffittcn. Eeftered bat allein über 100 aftjimmer mit entfprechenben 0 älen unb Tlufentbaltdrämnen mit bcrrlic >er Oludfict>f; bei ber inweibung ift ber groffigige Neubau ald eine at unb ald ein 73orbilb für gan$ Oftpreufen oon ber Regierung gewürbigt worben. 3u bem 73efh gehört auch ber biftorifche 9?ubeplah ber Königin Cuife. 3n lebtet Seit fam noch ein utsbof mit entfpred)cnber anbwirtfd)aft ju bem oielfeitigen 73etricb. Tßer bic Tlbnentafel bed 73efiberd fennt, weif, wieniet gefunbed 73auern-- btut in feinen Tlbertt rollt; hier bat ftd) jeft bad müttcrlicbc rbgut 73lut unb 73oben burebgefeft. 73ei ber Kartoffelernte machte ed ibm bie gröfte fyreube, ben rntefegen mit feinem faufmännifd)cn erfonal ein^ubringen, er felbft öotrt frühen Jorgen mit an ber Spifc! ie lefte rwerbung ift bad D7oforfebiff Freiherr oom Stein", bad feitber ald gröfted unb febönfted Jotorfabrgaftfchiff auf bem Schein befannt war; mit biefem 3 u- wad)d hofft bem gefteigerfen 73erfe()r noch beffer gerecht werben ju fönnen. 73on ber 7luöbebnung bed»ielfettigcn 73efriebed mag bie atfadje fpreeben, baf täglich bäufg mehr ald taufenb erfonen»erföftigt werben unb baf mehr atd breibunbert auch ein guted 94acf)tquarticr fnben fönnen; man würbe ed begreiflich fnben, wenn ber alleinige Unternehmer cincd folcben 9cicfenbetriebed ein recht neroöfer unb ungemütlicher efelle wäre. Unfern lieben Canbdmann ficht ed aber nicht weiter an. r macht fid) bäufg bie fyreubc, ald 9ceifenber auf feinen ampfern mitjufabren unb an ber allgemeinen Unterhaltung teiljunebmen; febt er bann, wie bie fabrenben Sungend ober fäbeld bie lebten rofehen jälfen unb überlegen, ob ed noch 3U einem 73iffen reicht, bann legt er beim Kellner ein gufed TBort ein unb f ehe ba, nun ift allem Jangel wie burcl) ein Tßunber abgebolfcn. Kommen aber gar Canbdleute aud bem 73abner Canb, aud ber fernen, fchönen eimat, bann bitrfen fie eined befonberd berjltchen Töillfommd ocrfichcrt fein. reu bängt ermann öf an feiner eimatftabt 70ertbeim, wo er fid) fein Itern-- bäudeben noch erhalten bat. r jäblt fid) aud) noch S«r Tßertbeimer Schiffer-- unb ffifcher-- junft unb oerfäumt ed feiten, an beren 3abrtagen pcrfönlich teiljunebmcn. ann werben bie alten 3ugenberinnerungen wteber aufgefrifd)t, ba wirb auch bie traute TJditterfpradje nod) berb unb unoerfälfebt gefprochen. Unb mancher erinnert fid) noch <»«bie 3eit, ald ein fleincr Töertbeimer 73ub emüfe unb Obft in bic äufer trug unb oerfaufte, wad bie feifige, gute futtcr in ihrem arten geerntet batte. Offenbar bat ed bod) feine Scidfigfeit mit bem öffd)en Töablfprucf): <3(eif unb üdfigfeit, rcblichc Olrbcit unb Sparfamfeit führen $u rfolg unb 7Bol)lftanb!" Kreujwertbeim Otto Canggutf

56 5öand 3afob Gbriftof oon rimmeldbaufen 349 Ä. 3. f)t. oon rimmeldbaufen Umjcidimntfi Don SSilfjelm Scfiulj, 9)!ünd)en, nacfi betn Site!«lupferbeS SimpIicijHmuS 1H70 für timmebticmfetts Saletiber, beraiibgeoeben Don C. Oegont. anö 3afob fjriftof fcon rimmelsljaufen olbat unb O icbter rimmeldbaufen gehört zu ben erftaunlichften Srfcbeinungen ber beutfcbcn Literatur, erffaunlicb fcf>on bedbalb, weil hier bie llnerflärbarleit ber eburt bed enied ftrf> und aufbrängt. Sin einfacher ohn bed Q3otfed trop bed abligen oon" ift rimmeldhaufen nichts anbered fcbreibt er in wenigen 3ahrctt eine Ginzahl oon GBerfen, beren innere f^ülle, Srjäblungdlunft unb menfcblicbe Uböhe einzigartig ift unb fie bid beute lebenbig erhält. Oie 3abl ber Gieubntcfe bed Simpliciffimud bewetff, wie jung biefed <3öer? geblieben ift unb wie beuffd) ed und anfpricht. Gifmltcb war ber Srfolg ber Originalauftagen. 3iebt man beute bad 3eitbebingte ab, bie barode Q3ielwtfferei, rkptbologie unb fonftige Glufjcrlich feiten, fo bleibt eine überaud blutoolle Oicl>tung übrig mit reicher 3eitfcbilberung, GNenfcbenbarftetlung unb gebrängter ScbicffalfüIIe. Oie Straft bed enied erlahmt auch in ben anbern Göerfen nicht, oor allem bleibt bie Srjäbler-- frcube ftetd auf ber gleichen ioöbc. 2CRan famt ben rimmeldhäufen auffchlagen wo man will: ftetd ift man gepadf üon bem männlichen Solang feiner f)>rofa, bie ibobed unb emeined, Oiefed unb Schmerzliches, Trauer unb uft jeweild mit ber natürlichften Selbftoerftänblicbfeit ju treffen weif), rimmeldbaufen haftet nie an ber Oberfläche, er fteigt ind 3nnere, benn er weif) um bad ebeimnid bed Gebend, beffen grofjed Olnflitj hinter allem fleht, wad er erjählenb, prebigenb, rügenb, läcbelnb, liebenb, oerffebenb oor füfit-- unb Fachwelt audbreitet. Oabei bleibt ed ber iteraturwiffenfd)aft feinedwegd oerborgen, bah biefer urfprüng-- liche eniud auch feinen feffen ^ la p in ber Sntwidlung bat, baf) er an egebened an-- fnüpft unb ed weiter, ja recht eigentlich zur fööbe führt. Oie fimplicianifchen cpriften

57 350 iöan? 3afob briftof von rimmel?baufen fufjen auf Den pitarifeben Romanen, Den fpanifd)ett 0cbelmengefcbicbtcn, anbere? ftammt au? Volf?gut, au? gelehrten 0amrnclmcrlen ( arzoniu?, Cploftbene?, ^heatrum uropäum unb Dgl.); aber in rintmel?baufen? Äanb mtrb Da? alle? eigenmüebfig unb»erfcbmilzt»oll 0 elbft»erftänblid)teit mit feinem igenen. C in erftaunlicber rülcnfd) in Der 0 a t, non Dem man gern habere? erfahren will. 0 e r OBeg p feiner Viograpfüe mar mit pbltofcn 0d)ranfcn gefperrt, unb e? be-- burfte eine? 3abrbunbcrt? pbilotogifrfjcr Arbeit, um alle Äinberniffe binmegpräurnen unb fooiel Klarheit p febaffen, baf) nun ba? Vitb feiner cperföniid)leit Deutlich»»» un? ftebf. 0 a? erfte Äemmni? maren Die»erfebiebenen 0ednamen, hinter Denen Der 0id)ter fid) unb Die Orte feiner OBirffamfeit fpielerifcb»erborg: 0amuel reifnfon»on ftirfd)-- felb, erman 0 cbleifbeim»on 0 ul?fort, Michael Regulin». 0 ebm?ftorff ufm., fomie ernbeim, Vereinen, Äpbfpintbal. Olu? ma? llrfacbe er aber feinen kanten Durch Vcr-- febung Der Vucbftaben»eränbert unb... auf Den 0itul gefettet, ift mir unmijfenb", febreibt er mit Der ihm eigenen 0chelmerei im Vefcbluf?" De? implictffimu? nnb Datiert: 9?beinnec, Den 22. OXprili? Olnno Ä p. p ernbeim." 9fbeinncc unb ernbeim finb au? Den Vucbftaben De? BRamen? Ocenicben pfammengefebt, unb Die injelbucbftaben entziffern mir al? Aan? 3afob frniftof»on rimmel?baufen, praeto r unb itberfebett Da? mit 0cbultbeifi. Olbcr Die perfebicbenen 0ednamen, Deren ntftebung er felber Durch Verfefmng Der Vucbftaben crllärt,»erbüllten Die inbeif feine? 0cbrift-- gute? unb fd)ieben e?»cm jenen Veröffentlichungen, Die unter feinem mirflicben Bcamen erfebienen finb. 0 ie jmette Verbuntclung»erfcbulbete Der erffe Kommentator feiner OBerte (1684), Der unter Dem 0cbein perfönlicber Kenntni? allerbanb ln»erbürgte?, ja galfcbe? über ilp in Umlauf febte. 3unt Dritten brad)te Die efamtau?gabe einige 0d)riffen, Die nicht»on rimmcl?baufen»erfaßt finb (fonbern Dem Olngelu? 0ilefiu? bjm. Valtb. Venator pgebören), unb fcf)lie^lic > mirb Da? Jetden cigenbänbiger BXieberfcbriften Der biebte-- rifeben OBcrfe fomie einer lüdenlofen Jolge Der miebtigften eben?urfunben (j. V. über eburt unb 0 aufe) al? abträglich empfunben. Äier, jum lebten 0 unft bat freilich Die l5 orfd)ertätig(eit in mübfeltger Kleinarbeit, aber auch begünftigt»on glüdlicbeit Junbeit fooiel au?gcgraben, baf Die miebtigften 3üge De? 2eben?bilbe? nicht mehr»erzeiebnet merben tönnen. 3u Den Urlauben unb 3ird)i»ftüden, Die un? über Die berufliche 0ätigleit Oluffdüujj geben, aber laum etma? über Den 0icf)tcr»erraten, gefeiten fid) Olnjpietungen unb Vc-- merfungen mit autobiograpbifebem OBert in Den OBetfen Da unb Dorf, Die freilich febr bebutfam gebeutet merben müffen. 0 ie 3eit ift ja»orüber, mo man Den 0implieiffimu? für eine perfbnticbe eben?gcfcbicbte, eine 31rt 0 id)fung unb OBabrbeit" hielt unb munter feine 0cblüffe auf Den Verfaffer z»ö- OBir tönnen beute leicht Die egenprobe machen. 3um Veifpiel erzählt Der 9vontanbelb»on z»»ei ben, Die er gefchloffeit bat, eine in OBeftfalen, Die anbere im todimarzmatb. Über rimmel?baufen unb feine befrau miffen mir aber fo genau Vefcbeib, bah «ür hier einen 9?üdfd)lufs»out 9coman auf Die 3Birtlid)feit leicht «überlegen lönnen. 0 ie inzell;eiten, metche Könnede, 9vuppert, Vechfolb, 0d)olte, Vapcr, 0etcrfen u. a. z«fammengetragen haben, fügen ftef) faft lüdenlo? aneinanber unb ftellen unfern rimmel?baufen auf gefieberten Voben. 0 a? eheimni? feine? enie? tönnen mir freilich Daran? nur abnenb bemunbern. Urtunben au? Dem 14. 3abrbunbert nennen un? Konrab»on rt)malf?bufen unb Heinrich»on rt)malt?bufen in r(rittelbeutfd)tanb; bann tauchen 9Xamen?»ermanbtc in Äeffen auf unb zwar in elnhaufen an Der Kinzig, ba? Durch fei««varbaroffapfalz berühmt ift. Aier ermirbt fid) org briftof»on rimmel?haufen eine OBolmung

58 ÄanS 3afob priftof oott rimmelspmtfcn 351 in ber apbergaffe. ie abltgen Äerren oon r. Ratten ftcf> injwifc^cn bürgerlichen Serufett zugewanbt. vomcbior non r., ber 1640 oerftorbene rofioater unfereö SchriftftellerS ber SimpliciuS beiht wohl nach ihm Slctcbior lebte als Säcfer itnb Eöirt im eigenen ÄauS in ber Schmibtgaffe. 3nt Setrieb half ihm fein Sohn 3obann briftof, geboren r heiratete mit jungen 3ahren unb belam oon feiner fjrau ertraub zwei Söhne: afpar briftof, geboren etroa 1617, ber 1640 als apitain b armes in Etanau oorfommf unb bort 1651 finberlos geftorben ift; fomie unfern etwa fünf 3ahre nach bent Stammhalter geborenen iöans 3afob, ber ben S ater fchon frühe oerlor. enn im Elpril 1627 ging feine Sfutter eine zweite he mit bent barbier 3oh. 'Surf aus ffranffurt ein, bem Sohn bes bortigen SfagifterS Eeonharb S u rf. ie 3eiten waren brobenb, unb bie SCRutter ber zwei Knaben brauchte einen rnäbrer unb Sefcpüber brattg ber feit fechjehn 3ahrcn entflammte 5hrieg auch über ben Speffart. elnhaufen mürbe im September eingenommen unb geplünbert. Äier barf auf eine Stelle im SimpltciffimuS" oerwiefen werben, bie burchaus ben inbntcf perfönlichen rlebens macht: Such I, Schluß Oon Kapitel 18- unb Anfang oon 19: 3ch begab mich auf etnhaufen p unb fanb bafelbft bie ore offen... 3cp ging hinein, fonnte aber feines lebenbigen EOfcnfcbcn gewahr werben.. berowegen fehrete ich wieber um, ging aber burd) bie Eine neben hin unb fam auf eine gänge Eanbftrafte.. S ift möglich, bah er «ad) Aanau fam, prnal er im SimplicifftmuS ben 5?ommanbauten 3afob TRamfap einführt, ber tatfächlich oon 1634 bis 1638 bort fchwebifcher ouoerneur war. ah er ihn p m Sruber ber oerftorbenen Sfutter bes jungen S im - plicius macht, ift beutlid) romanhafte rfmbung. agegen ift ber ft roatenoberft orpes (II. 15) wieber eine gefd)id)tlichc erfönlichfeit. aran fchlieht ftch eine Angabe int wig--währenben ^alenber p m 25. Februar, bie ben Stempel ber d)tbeit trägt unb ein Eicht auf rimmelshaufens EebenSweg wirft: Einno 1635 Würbe ich in ftnabettmeis oon ben Äeffen gefangen unb nach Gaffel geführt.. Ecutt befanb fich ber etwa reizehnjährige mitten in bem Solbatengetriebe, bem er bis JrtebenSfchluh angehörte unb bas fein Eöerf beoölfert. r felbft würbe einer faiferlichen Elbteilung cinoerleibt unb ähnlich wie fein literarifches egenbilb oorn &riegsglücf hin-- unb hergewirbelt. 3m Satirifchen ilgram" fmfd e^ :»Ohne 9fubtn ju melben, ich hin ehemalen auch barbei gewefen,. ba man einanber bas EBeifte in ben Elugen befchauet... " Öfter fpiett er auf feine grof;e 3ugenb an, obwohl er etwas übertreibt, wenn er fchon im zehnjährigen Ellter ein rotziger SluSgucbirer worben" fein will. ie weftfälifchen Elbfcpnitte mit ben reigniffen in Soeft unb Eippftabt (bas nur mit. bezeichnet ift), mit bem Oberften aniel Saint Elnbree, ber 1637 bort Äontmanbant war (unb nur mit S. El. angebeutet wirb), bie genaue Kenntnis einzelner Örtlichfeiten ufw. beuten auf perfönlicfw rfahrung hi«/ unb man nimmt es gerne als SefenntniS auf, wenn ber SimpliciuS bort allerhanb Süd>cr las" (II 29, III 18, III 19), z- S. Sibttcps Elrcabia" (bie Öpih 1629 oerbeutfeht hatte). EBemt es auch oerfrüpt ift, bah er feine eigenen fchriftftellerifchen Serfuche in biefe 3eit oerlegt (III, 19: ber farrer, ber ihm aus feiner Sibliotpef viel Sücher lehnete, las meinen 3ofef", welchen ihm mein EBirt ohne mein EBiffen geliehen hatte), fo hat es hoch etwas für fich, baf; rim - melshaufen ben eftaltungsbrang fchon lange oor feiner ÄauptfchaffenSzeit in ftch fpürte. Eluch für ben SintpliciffimuS benubte er fpäter ntwürfe, bie 3af>re oor ber enbgültigen Raffung liegen1. 1 toter möchte icf) erwähnen, bah her oerftorbene Elrchiorat ffranfpaufer mir fepon oor etwa zwanzig 3apren baoon Eifitteilung machte, er habe in einem elfäffifcf>en Elrcpio eine Solbatengefchfchte gefunbett, bie ficber zum SimpliciffimuS in Seziepung fiepe. ffranfbauferift tot, wer finbet fte Wieber?

59 352 Sbans 3afob ßbrtffof von rimmetöfxtufen (Olit ber Nennung (II, 30) nähern wir un«wieber einer für rimmel«haufen wichtigen (perfönlichfeit. Oenn mit feiner hlrntcc fam er von Westfalen in«oberrheinifchc ebiet, gegen (Bernharb von Weimar rüden foüte. (fr verlor bie Schlacht bei Wittenmeier am 9. Rluguft 1638 (weft(id) von ahr) nnb bezog im Sd>warztvalb gegen Württemberg bin bic Winterquartiere 1638/39. Oie Schlacht von Witfenweter wirb im Simpl. IV, 13 unb 26 unb im Sw. ^alenber am 19. Aeumonat, ferner in ben Rlnefboten 46 unb 85 erwähnt. Wichtiger ift bie Rlnef-- bote 3 Oie verfehrte W elt": Rll«id) in meinem 17jährigen Filter noch ein (!Ru«fctiercr ober Dragoner war unb nach vollenbefem Felbzug... im Winterquartier lag..." Oazu fügt ftef) Rlnefbote 6 er teutfd>e (Bauer": 3d> würbe einffmal«mit einer gartet) von ber öt(ifchen Rlrtnee, bie barmal 51t (Rcuftabt auf bent Sd)warjwalb tag, in bie Scbwabenbeit fommanbirt..." (Bon ba nach Offenburg ift nur ein furjer Weg. Hnb mit Offenburg betreten wir urfunblid) gefieberten csoben, ber un«genug Eingaben für rimmcl«haufen«cben«-- gang liefert, bie wieberum au«bem fchriftftellerifchen W ert ober biefe«au«ben Belegen id)t empfangen. So tritt un«gleich bie Rlnefbote 34 entgegen: (Rad) roberung Q3reifacb rüftef ficb Aerzog (Bernbarb von Weimar, Offenburg zu belagern, worin ber fapferl. Obrifte von Schauenburg fommaubirte. afelbft würbe bamalen im (Ottihl-- bacb ein 'platteihlein gefangen ber ein noch febr junger ODiusfctirer, von eburt ein etnbäufer, macht biefe Rlu«legung barüber: «würbe bie S tabt Offenburg, fo lang ber Obrifte lebe unb barin fommanbire, nid)t eingenommen werben..." Ai er flohen bie eben«mege bc«obriften 3oh. (Reinharb von Schauenburg unb be«jungen elnhäufer«jufammen, bic nun auf 3ahre l;inau«vereinigt bleiben follen. 3n feinem (Regiment bient rimmetöbaufen al«solbat unb rüdf infolge feiner (Brauchbarfeit halb al«schreiber in bie (Regiment«fanzlei, wo er at«bie rechte Aanb feine«(borgefehten, be«ehemaligen (Dlagtfter«3oh. Witfch, für feine ntwidlung allcrbanb (Ruhen 50g. (91 and)er ^Bericht au«rintmel«baufcn«(yeber ging an ben oberften Ariegsbcrrn ber fatbolifchcn P artei, Aerzog (ÜJarimilian von (Bapcrn, gelegentlich 0011 einer 3eichnung begleitet trat er in ba«(regiment be«oberften 3ob. (Burfharb von Ifer über unb jwar»vicber al«(diuftcrfcbreiber, beffen Schriftftüde au«wafferburg am 3nn cbcnfall«noch frei ben Elften liegen. Stnjelne 3üge unb (Begebenheiten im Springin«-- felb" erinnern an ben bortigen Rlufenthalt. 3m ffrühfommer 1649, nad) 3 rieg«enbc, lehrte er nach Offenburg jurücf unb griinbete einen eigenen Aau«ftanb. Rim 30. ßluguft 1649 Würbe in Offenburg bie oppcl-- hochseit ber beiben Töchter be«wad)tmeifter-- eutnant«3ob. Aenninger au«3abern gefeiert, unb jwar würbe Katharina Aenningerin mit bem ehrbaren 3ohann 3afob hriftof von rimmel«haufen be«tob. Iterifdwn (Regiment«Sefretariu«, Aerrrt 3ohanni«hriftof rhfn., (Bürger jtt elnhaufen hinterlaff. ehcl. Sohn getraut. (Diefer von Aönnecfe in feinem ßitcraturafla» 1895 perft veröffentlichte 5?irchenbuch-- eintrag ift ein dftein in ber eben«gefchichte be«dichter«: (Rame unb Stanb, Aerfunft«ort unb Q3ater«namen finb hier etnwanbfrei beglaubigt. Hm beim Familienleben ju bleiben, fei gleich angefügt, bah bie he mit jehn 5?inbcrn gefegnet war. Sech«aufetnfräge finb in Oberfird) verzeichnet (1650, 52, 53, 54, 59, 67), ein fiebter in (Renchctt (1669), brei weitere noch nicht feftgeftellt. ßlu«biefen (Buchungen wie au«ber fpäteren Sterbcurfunbe geht hervor, bah rimmel«haufen, ber Spröhling eine«lutherifchen efd)led)t«, jum Äatholijiömu«übergetreten ift; er hat fid) aber feinen freien (Btid unb feine butbfame Rluffaffung in fonfeffionellen tngen nicht trüben (affen. Oer lange 5\'ricg war ju nbe, unb rimmel«haufen trat al«schaffner ober (Berwalter in fchauenburgifche Oienftc unb zwar in ai«bach, wo ber alte Stammfth be«

60 ÄanS 3afob Sßriftof»on rimmelsßaufen 353 efcßlecßts»on feinem Q3erg»orfprung auf TRcncßtal unb TRbeinebcne ßernieberfcßaut. hinten im örflein mar ein iöerrenfiß entftanben, in beffen Scßaffnei nun unfer junger Seemann einen neuen JöirtungStreiS fanb, bcr feine efcßäftstücßtigteit ermies unb feiner (Jeher alsgemacß aud) einen meifcren Spielraum gemäl;rfe. Sr ermarb fid) einen deinen runbbefiß, bie Spitalbüßnb (moraus er Äßbfpintbal machte) unb eröffnete bie 'JBirtfcßaft 3unt filbernen Stern" in feinem Sd)affnei--Äaus. So tonnte er 1660 bie burcß Unftimmigfeiten»cranlaßtc 5bünbigung ber Scßauenburg fcßen Äerrfcßaft rußigen 2RuteS binnebmen bts 1665 ocrmaltete er bie in ber '(Räße gelegene, jc^t»erfcßmunbene illletiburg, ein T3cftßtum bes Straßburger SlrjteS Dr. 3ob. Ä üffer, moburcb bie bereite beftebenbcn literarifeben 93ejießungen p r febönen 3(Rünfterftabt nun aud) eine gefd)äftlid)e QSinbung befamen. 9Rad) brei 3abren übernahm er in aisbaeß mteber ben Silbernen Stern unb faßte fo abermals feften (yuß in ber neuen Äeimat. 3mmer enger mirb feine (Jüßlung mit 2anb unb Ceuten, mit Sitten unb R3räucßen, mit Sagen unb Scbmänfen. Sr felbff mirb p m Srpßler, aber auch p einem lefemütigen, bilbungsßungrigen 'Sücßerfreunb, ber bem abenteuerlichen 2 eltgefcßeßen, bas er felber erlebt batte, nun auch einen geifttgen jöinfergrunb unb 3ufammenbalt p geben bas 93ebürfniS empfanb mirb fein fcßriftftellerifcßer Srftling angepigt, ber 1667 im ruef erfebien unb 1666»on &bbfpintßal batiert ift: Scßmars unb <2Beiß ober ber Satirifcbe ' itgram." Benn bas 93ücbtein auch biebterifeb nießt»iel bebeutet, ift es bod) in mehrfacher.öinfießt auffd)lußreicb für rimmelsbaufen, in bem ber cpilger= ebante nun»erfeßiebene <21uS-- prägung ßnben unb für ben bie gleichmäßige 21uffaffung ber bunden unb bellen Seite bes CebenS, bes Schmarren unb Meißen maßgebenb bleiben follte erfeßien auch ber ^eufeße 3ofef", ber in ben Cippftabfer Spifoben bes SimplicifftmuS feßon ermähnt ift. 3m gleichen 3aßr 1667 trat ein neuer 'JBanbel in rimmelsbaufens äußerem eben ein: er befam auf feine kmerbung bin bie Stelle bes bifeßöfließ ftraßburgifeßen Scßult-- ßeißen in TRencßen, momit er nun aueß äußerlich an gehobenerem ' laße ftanb unb mirlen burfte. Q3on hier aus traten bie befannten Berte rimmelsbaufens ißre Beltfaßrt an. Sd)on 1669 bas unfterblicße Äauptmerf: er SimplicifjtmuS teutfeß", ber ßinter-- einanber meßrfaeß umgearbeitefe Auflagen erlebte, bie ben Bert ber ürfaffung für uns nid)t»erbunfein tonnen (bie Scßolte jeßt neu ßerauSgegeben bat). 3ßm folgten bietjf aufeinanber Simplicifftmt Smigmäßrenber SÜalenber, baneben bie 3aßrgänge bcr Suropäifcßen Bunbergefcßicßten--ft)a(enber mit ben Sontinuationen" bes SimplicifftmuS; ferner ruß--simpiej ober bie Canbftörprin Sourafcße (1670) unb er feltfame SpringinSfelb (1670), momit ber große 5triegsroman feine hoppelte lusmeitung erfußr; as munberbarlicße 3ogelneft (1672), morin bie bürgerlid)en 3uftänbe ber 9 acßfrtegspit nooelliftifcß p r arftellung tarnen, unb fcßließ= ließ eine feibe fleinerer Scßriften: TRatio S tatus, (Bärenhäuter, aufcltafcße, 9?at-- ffübel MutoniS, eutfeßer ORtcßel, Stoljer Relcßer, algenmännlein mit ihrer (Jüllc»on SrpßlungSgut, 3eleßrung unb ßerjbaften (Äußerungen p fragen ber 3eif. BaS für ein großartiger SrpßlungSbrang mar hier in langen Saßrcn aufgeftaut unb braeß fieß nun in unmiberfteßlicßem bluffe 3aßn! emiß bienten früßere (Rieber-- fcßriften unb Sntmürfe als Unterlage. Iber bie Cebenbigfeit unb innere (Jütte ber (Jorm erflärt fieß nur aus einem ScßaffenStrieb, ber reid) unb guellenb in ber Seele eines ge-- reiften SCRenfcßen aufbraeß. a p treten noeß bie beiben bößfeßen CiebeSromane ietmalb unb Imeltnbe" (1670) fomie >rofimus unb Cpmpiba (1672), mo er fieß mit feinem maßten rramen als 3erfaffer nennt, mäbrenb bie fimplictanifcßen Scßriften,»or allem ber SimpliciffimuS felbft, namenlos mie ein 03olfSbucß in bie 3ufunft gefeßritten finb. 23

61 354 and 3afob priffof oon rimmeldpaufen Ilm Ilnfang oon rintmcld häufend Geben fte^t bet ft rieg; am ttbe feines 'Ißirfend fiept mieberum ber ft rieg brachen bie 'Jranjofen unter Antenne in bie 92petnebene unb ben Scpmarjmalb ein. er grope Antenne felbft mürbe bei Sadbacp»on einer üüanonenfugel getötet. S ie retgniffe riefen in ber bebropten egenb bie fampffäpigen Männer ju ben Tßaffen. Hucp rimmetd häufen, ber litte ber fünfziger ffanb, ntelbete ftcf) trop fcpmanlenber efunbbeit in»atertänbifcper 93egeifterung jur GOiitig. Seine Familie mar, mie niete inmopner, ins ebirge geflüchtet. a fcplug unferm Streiter ber harte Witter ob jählings bad Schmert aus ber Äanb. ie Söhne eilten and Sterbe-- lager bes Q3aters, ber mit ben Saframenten ber latpolifcpen &ircpe nerfepen, am 16.1luguft 1676 non biefer <2ßelt ging. Verehrung unb kmunberung fpridpt and bem lateinifchen ^ircpenbucpeintrag, mo 3opanned priffopboruö non rimmeldhcmfen atd ein larat honestus et magno ingenio et eruditione gepriefen mirb. ine literarifche 'löürbtgung feined löerfed im einzelnen mag ^ier unterbleiben, mo ed galt, ben tebendgefcpicptlicpen iltntifs bed iamtes feenhaften, ber jmifepen Gutper unb unferer flafftfchen Giteratur atd ber einzige lebenbige unb malmpaft mirffante, beutfepe unb ooftdoerbunbene iepfer ftept. 93om iepter felbft miffen mir unmittelbar immer noep menig genug, il eine Aanbfcprtft eined QBerled, fein 93rief an ben Verleger, an bie grofje Familie, an litcrarifcpe fyreunbe gibt und näperen inblid. ad Q3erl)älfnid jmtfepen lenfep, Geben unb '20er! tff nur aud ben TMtcpern felbft?>u erfcpliepen, unb bie 'Jorfcpung iff unermübtiep habet, alle tnjelpeiten aufzupellen. Ilucp bie literarifepe Ißirfung auf 3 eifgenoffen unb 92acpfapren über bie 9vomanti! bid in unfere 3 eit, zeugt für bie blutuotlc Gebenbigfeit feined einzigartigen S<paffend, in melcpent bie beutfepe erzäplenbe ieptung einen ipfet erftiegen pat. Karlsruhe 'Iß.. Oeftering 2lud ber ffülle ber Giteratur fei nur bad löicptigfte angeführt: uft. Äönttede, Quellen unb fjorfepungen zur Gebendgefcpicpfe r d. iödg.üon Sd)olte. 1926; cpolte, robleme ber r.=3orfcpung. 1912; ecpfolb, r. unb f. 3eit. 1914; 2. Gluft. 1919;. rmatinger, 2Belt* eutung in r. d Simpl. 1925; ßupporion, 3eitfcprift f. tt.= efcpid)fe, rgänzungdpeff ; 91. Cocpncr, r., ein beutfeper lenfcp tm 17.3aprp. 1924; 3eftfcprift ber Stabt 9lencpen ;u r. d 300. eburfdtag. 1924; io. Sb. 23orcperbf, im leitung zu f. Gludgabe öon r. d Werten. 1921; Scpotte, ßinl. zu f. Gludgabe ber ourafepe. 1923; 3ul. eferfen, in: ie gropen euffepen. Sfteue beutfepe Q3iograppie 93b. 1, S. 579 bid

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