1. Das BV-Plugin-Framework

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1 1. Das BV-Plugin-Framework 1.1 X11 X11 ist eine Implementation des X-Window-System, die es einem unter OS X ermöglicht, für dieses Fenster-System geschriebene Fenster-Anwendungen auszuführen. Gimp ist eine solche Anwendung, und wenn man hübsche Filter programmieren will, braucht man X11. X11 besorgen Bei einer standardmäßigen OS X-Installation ist X11 schon vorhanden und befindet sich unter Programme im Ordner Dienstprogramme: Wenn sich einem dieses Bild bietet, so kann voller Zuversicht mit dem zweiten Schritt weitergemacht werden. Falls X11 sich weigert, an genannter Stelle aufzutauchen, es befindet sich auch auf der Installations-CD des Betriebsystems oder lässt sich auch kostenlos von Apples Internet-Seite runterladen (gegen die Angabe von Namen und -Adresse): 1

2 X11 installieren Dieser Schritt ist verständlicherweise nur dann notwendig, wenn X11 noch nicht installiert ist. Also los, installiert das Teil! :) 1.2 Fink Fink ist eine Open-Source-Bemühung, die vielen freien Unix- und Linux- Programme für OS X verfügbar zu machen. Der große Vorteil des Fink- Systems ist, dass ein spezieller Ordner angelegt wird, in dem alle Programme, die man jemals mit Fink installiert, abgelegt werden, man also nicht befürchten muss, dass wichtige Systemprogramme überschrieben werden oder anderweitige Änderungen am System vorgenommen werden. Fink besorgen Fink läßt sich von der Fink-Internet-Seite runterladen: fink.sourceforge.net Fink installieren Natürlich muss man auch Fink installieren. In der heruntergeladenen.dmg- Datei befindet sich zu diesem Zweck der Fink... Installer. Doppelklicken und das Wunder des Installieren entfaltet sich. Ein weiteres wichtiges Programm befindet sich im Unterordner FinkCommander, und zwar der, nun ja... der FinkCommander eben, das grafische Front-End zu dem eigentlich kommandozeilen-basierten Fink. Der FinkCommander ermöglicht es uns, schon vorkompilierte Programme zu installieren, was wesentlich schneller ist, als alle Programme selber zu kompilieren. Nach der Installation von Fink sollte man den gesamten FinkCommander-Ordner zu einer Örtlichkeit seiner Wahl auf der eigenen Festplatte ziehen (auch aus dem Grund, weil er nicht von innerhalb der.dmg-datei gestartet werden sollte). FinkCommander einrichten Falls man den FinkCommander an der Uni verwenden will, muss man noch zwei Einstellungen bezüglich der Uni-Proxies vornehmen: FinkCommander von der Festplatte aus starten Einstellungen aus dem Menü wählen Tab mit Namen Download wählen Einstellungen gemäß des folgenden Bildes vornehmen: 2

3 Erforderliche Pakte mit FinkCommander installieren Folgende Pakete müssen installiert werden (ruhig auch in der Reihenfolge): gimp gimp-dev gtk+ glib Es gibt auch die Pakete gtk+2 und glib2. Dies hilft einem hier leider aber überhaupt nicht weiter, man braucht schon die ältere Version. Das Installieren geht recht einfach vonstatten. Einfach nach dem zu installierenden Pakte suchen, es aus der Liste auswählen und den Button Install Binary aus der Symbolleiste klicken: 3

4 Schwuppdiwup, in Nullkommanichts hat man den größten Schritt Richtung Gimp-Entwicklung getan. Gimp starten Um Gimp zu starten, muss erst X11 geöffnet werden. Also, Doppelklicken auf das Programm X11 aus /Programme/Dienstprogramme/. Man erhält nach dem Starten ein xterm-fenster mit einer Eingabeaufforderung. Gimp startet man nun mit dem Befehl /sw/bin/gimp: Beim ersten Start von Gimp sieht man nun den Einstellungsdialog, bei dem man allerdings gut beraten ist, die Voreinstellungen zu übernehmen, weil dort auch ein Unterverzeichnis angelegt wird (.gimp-1.2 ), auf das sich dieses Dokument später beziehen wird. Nachdem man die Einstellungen abgeschlossen hat, besitzt man eine funktionsfähige Gimp-Version. Toll! Ein Nachtrag: Für den Rechtsklick, ohne den bei der Bildbearbeitung mit Gimp nichts läuft, muss man, wenn man keine Maus angeschlossen hat und nur mit dem Touchpad von Power- oder ibook arbeitet, Apfel+Maustaste drücken... und nicht, wie sonst, Ctrl+Maustaste. 4

5 1.3 BV-Plugin-Framework installieren Nun geht s an s Eingemachte... BV-Plugin-Framework besorgen Das Framework gibt s auf der zuständigen BV-Plug-In-Seite als zip-datei. Dieses lädt man also runter und bewegt es in ein Verzeichnis seiner Wahl und entpackt es dort. Es erscheint ein Ordner namens plugin-lecture2004 : Im Unterordner plugin-adapter-gimp befindet sich eine Datei namens Makefile und eine andere namens Makefile.osx. Die erstere muss (und kann getrost) gelöscht werden. Die zweite muss nämlich in Makefile umbenannt werden: Nun begibt man sich wieder in die Kommandozeile, denn das Framework muss noch kompiliert werden. Dafür wechselt man wieder zu X11, schließt, wenn nötig, Gimp, so dass man wieder ein xterm-fenster hat (ein neues xterm-fenster läßt sich auch mit Apfel-N öffnen). Für diejenigen mit Kommmandozeilen-Erfahrung die Kurzanleitung: In den Unterordner plugin-adapter-gimp wechseln. Den Befehl make rel eingeben. Für diejenigen mit weniger Kommandozeilen-Erfahrung: Wir wollen die Schritte mal an einem Beispiel durchgehen, das lustigerweise an die unmittelbare Realität angelehnt ist: 5

6 Ich hab die.zip-datei in dem Verzeichnis /uni/bildverarbeitung entpackt. Die Tilde gibt mein Benutzerverzeichnis an, ist also quasi eine Abkürzung für /Users/Erik in meinem Fall. In einem xterm-fenster kann man mit dem Befehl cd Unterordner in einen Unterordner wechseln (cd steht für change directory). Da ich mich, wenn ich ein neues xterm-fenster geöffnet habe, in meinem Benutzerverzeichnis befinde, muss ich mich also in den Unterordner uni und dort in den Unterordner bildverarbeitung bewegen, um in den Ordner zu wechseln, wohin ich das BV-Framework entpackt habe. Da ich keine Lust habe, zweimal den Befehl cd zu schreiben, kann ich auch schreiben cd uni/bildverarbeitung, also weitere Unterodner mit einem Schrägstrich getrennt anfügen. Die Tabulator-Taste hilft beim Vervollständigen von langen Wörtern. Mit einem Druck auf die Enter-Taste führt man den geschriebenen Befehl aus: Mit cd.. wechselt man in den darüberliegenden Ordner. Wir wollen aber noch ein zwei Ebenen tiefer. Also gebe ich noch den Befehl cd plugin-lecture2004/plugin-adapter-gimp ein, um in den Ordner zu wechseln, in dem sich das zu kompilierende Framework befindet: Mit dem Befehl ls -l zeigt man die Ordnerinhalte mit allen Attributen an: 6

7 Wir stellen fest, dass sich in dem Ordner die umbenannte Datei namens Makefile befindet. Das ist die Datei, mit dem der folgende Befehl arbeitet. In der Datei Makefile stehen alle Anweisungen, die der Befehl make braucht, um das Framework zu kompilieren und die kompilierten Dateien an die richtigen Stellen zu verschieben. Wir tippen den Befehl make rel ein, weil wir einen ganz bestimmten Ablauf, der im Makefile angegeben wurde, ausführen wollen. Danach beginnt das Kompilieren. Das Kompilieren dauert ein bisschen, ja nachdem, wie schnell der Rechner ist. Bei mir (800 Mhz G4) hat s eine halbe Stunde gedauert. Das nur als kleine Abschätzung. 1.4 Plugins unter Gimp verfügbar machen Nun muss Gimp nur noch was von den geschriebenen Plugins wissen. Also ruft man den Einstellungsdialog von Gimp auf: 7

8 Dort befindet sich auch eine Möglichkeit die Ordner festzulegen, in denen nach Plug-Ins gesucht werden soll: Wie man sehen kann, habe ich dort schon den korrekten Plug-In-Ordner eingetragen, nämlich [...]/plugin-lecture2004/plugin-adapter-gimp/release. Dorthin verschiebt make nämlich die selbstgeschriebenen kompilierten Plug-Ins. 1.5 Selbstgeschriebene Plug-Ins kompilieren Doch wie kompiliert man denn sie selbstgeschriebenen Plug-Ins? Denn der make-befehl von oben hat ja nur das Framework benutzbar gemacht. Die Antwort: Selbstgeschriebene Plug-Ins kommen als Quelltext-Dateien in den Ordner [...]/plugin-lecture2004/plugin-pool: 8

9 Wenn man den Befehl make (diesmal ohne rel) in eben diesem Ordner ausführt, dann werden sie kompiliert: Danach sind sie als Plug-Ins in Gimp verfügbar: HEUREKA! 9