DAS Schullandheim. Fachzeitschrift des Verbandes Deutscher Schullandheime e. V.

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1 DAS Schullandheim Fachzeitschrift des Verbandes Deutscher Schullandheime e. V. Bundesarbeitstagung 2010 Schullandheime stellen sich der gesellschaftlichen Verantwortung vom in Schwerin Schloss Schwerin slh Heft 2 ISSN

2 Inhalt: Seite Vorwort Peter Krössinger 3 Programm des Festaktes 4 Begrüßung durch den Vorsitzenden des Landesverbandes der Schullandheime Mecklenburg-Vorpommern e.v. Bernd Karsten 5-6 Grußwort der Schirmherrin Sylvia Bretschneider, Präsidentin des Landtages Mecklenburg-Vorpommern 6-7 Grußwort des Vorsitzenden des Verbandes Deutscher Schullandheime e.v. Peter Krössinger 7-9 Grußwort der Oberbürgermeisterin der Stadt Schwerin Angelika Gramkow 10 Referat Bildung für nachhaltige Entwicklung des Ministers für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus Referat Demokratie und Toleranz - Ein Bildungs- und Erziehungsauftrag der gesamten Gesellschaft des Ministers für Bildung, Wissenschaft und Kultur Henry Tesch Gefahr durch Rechtsextremismus Auszüge aus dem Vorwort zu Nazis in Nadelstreifen der Journalistin und Buchautorin Andrea Röpke Empfang im Schweriner Schloss 18 Berichte aus den Arbeitsgruppen Möckelbörger Abend Messen Bundesverdienstkreuz für Peter Krössinger Zur Diskussion gestellt Föderalismusreform Rolle rückwärts? Impressum Das Schullandheim ist die Fachzeitschrift des Verbandes Deutscher Schullandheime e.v. Herausgeber: Verband Deutscher Schullandheime e.v., Bundesgeschäftsstelle, Schloßstr 48, Berlin, Telefon: 030 / , Telefax: 030 / , info@schullandheim.de Redaktion: Jörg-Reiner Grötzner, joerg.groetzner@schullandheim.de Vertrieb: Verlag Verband Deutscher Schullandheime e.v., Mendelssohnstraße 86, Hamburg, Telefon: 040 / , Telefax: 040 / , verband@schullandheim.de, Internet: Bestellungen über den Verlag Fotos: Franz Gusinde, Willi Kiesow, Jens Hertwig, Horst Aye Druck: DAS PRODUKTIONSBÜRO AKonline.de Alexander Knick, Waldstraße 226, Offenbach Die namentlich gekennzeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des Verbandes Deutscher Schullandheime e.v. oder der Redaktion wieder. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion 2

3 Liebe Leserinnen und Leser, liebe Freunde der Schullandheimarbeit! Diese Ausgabe unserer Fachzeitschrift enthält die Dokumentation unserer äußerst gelungenen Bundesarbeitstagung vom Mai 2010 in Schwerin. Hier werden in leicht gekürzter Form die Grußworte, Referate, die Arbeit der fünf Arbeitsgruppen sowie deren Arbeitsergebnisse und die gesellschaftlichen Highlights aufgezeigt. Eine ausführliche Darstellung finden Sie im Internet. Der Verband Deutscher Schullandheime e.v. führt alle vier Jahre solche Tagungen abwechselnd in Kooperation mit einem Landesverband durch. Ziel dabei ist es, bundesweit an der Schullandheimarbeit Interessierte zusammenzubringen und gleichzeitig Menschen der Region mit einzubeziehen. Die aus Gründen der Kapazität begrenzte Teilnehmerzahl auf 100 Personen war schnell erreicht. Erfreulich war, dass viele Interessierte aus der Region zu den Arbeitsgruppen am Samstag kamen. Hier brachten sich Referentinnen und Referenten aus dem Land wie auch vom Bundesverband ein. In Schwerin berücksichtigte der Bundesverband als Gesamtorganisator die Wünsche des Landesverbandes der Schullandheime in Mecklenburg-Vorpommern e.v. hinsichtlich der Auswahl der Themen in den fünf Arbeitsgruppen. So wurde die Arbeitsgruppe Demokratie und Toleranz im Schulalltag aufgenommen, weil in Mecklenburg-Vorpommern im Bereich des Rechtsextremismus Probleme aufzuarbeiten sind. Es besteht dort inzwischen ein Netzwerk zwischen Ministerien, Schulen, Schullandheimen, der Landeszentrale für Politische Bildung und weiteren Initiativen. Aufgrund der Autonomie in Sachen Bildung bekommen hier die Bildungspolitiker des jeweiligen Bundeslandes die Chance, sich hinter die Arbeit zu stellen, die von Haupt- und Ehrenamtlichen in den Schullandheimen geleistet wird. Diese Gelegenheit nahmen in Schwerin vorbildhaft gleich mehrere Politiker wahr und unterstrichen, dass sie allesamt der Schullandheimbewegung im Land einen hohen Stellenwert einräumen. Bei der Festveranstaltung im Schloss Schwerin konnten Bernd Karsten als Landesvorsitzender wie auch der Bundesvorsitzende Peter Krössinger, der die Tagung offiziell eröffnete, zahlreiche Landes- und Regionalpolitiker begrüßen. Die Tagung stand unter der Schirmherrschaft der Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider und des Ministers für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Henry Tesch, die beide ein Grußwort überbrachten. Dies taten auch der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, Dr. Till Backhaus und die Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow. Minister Dr. Backhaus hielt ein Referat zum Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung, Minister Tesch zum Thema Demokratie und Toleranz. Zu der vorher anberaumten Pressekonferenz ließen es sich die beiden Minister nicht nehmen, anwesend zu sein. Dort konnte Minister Tesch überraschend verkünden, dass die Reisekosten für die Lehrkräfte zu 100 Prozent gesichert seien. Eine Besichtigung des Schweriner Schlosses sowie ein festlicher Empfang durch die Landtagspräsidentin am Abend waren Beweis genug für die Wertschätzung der Schullandheimarbeit durch die Honoratioren. An dieser Stelle möchte ich noch einmal meinen besten Dank aussprechen an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Landesverband, den Referenten aus dem Land wie aus dem Bund, den interessierten Gästen. Dieser Dank gilt den Vorstandsmitgliedern im Bundesverband, den beiden Mitarbeiterinnen Frau Gabriele Stier in Hamburg und der Geschäftsführerin Frau Stefanie Hallaschka in Berlin sowie dem Leiter der Pädagogischen Arbeitsstelle in Hamburg, Herrn Klaus Kruse, die das Tagungsbüro kompetent betreuten. Peter Krössinger Vorsitzender Weitere Informationen, Berichte, Texte, Präsentationen und sonstige Unterlagen der Bundesarbeitstagung sind unter veröffentlicht. Jörg Grötzner, Redaktion 3

4 Festveranstaltung im Schloss Schwerin Eröffnung der Bundesarbeitstagung 2010 am Freitag, dem 07. Mai 2010 in Schwerin unter der Schirmherrschaft von Sylvia Bretschneider, Präsidentin des Landtages MV, und Henry Tesch, Vizepräsident der Ständigen Konferenz der Kultusminister (KMK). Programm: Auftakt: Chor des Goethe-Gymnasiums unter der Leitung von Ines Gromoll, Christiane Sobke und Werner Doßmann Hevenu shalom - aus Israel, Satz: G. Deutschmann, Dona, dona - S. Secunda, Ich will keine Schokolade; J. Morrow / S. Geissler Begrüßung: Bernd Kasten, Vorsitzender des Landesverbandes der Schullandheime MV e.v. Grußwort der Schirmherrin Sylvia Bretschneider, Präsidentin des Landtages MV Grußwort: Peter Krössinger, Vorsitzender des Verbandes Deutscher Schullandheime e.v. Grußwort: Angelika Gramkow, Oberbürgermeisterin der Stadt Schwerin Referat Bildung für nachhaltige Entwicklung, Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Referat Demokratie und Toleranz - Ein Bildungs- und Erziehungsauftrag der gesamten Gesellschaft, Henry Tesch, Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur Referat Gefahr durch Rechtsextremismus, Andrea Röpke, Journalistin und Buchautorin Ausklang: Saxofonquartett MICMAC des GoetheGymnasiums Libertango - A. Piazzolla Joshua fit the Battle of Jericho - Spiritual 4

5 Begrüßung durch Bernd Karsten, Vorsitzender des Landesverbandes der Schullandheime Mecklenburg-Vorpommern e.v. Vielen Dank an die qualitätsvolle Darbietung des Chores des Goethe- Gymnasiums Schwerin unter der Leitung von Frau Sobke, Frau Gromoll und Herrn Doßmann. Der Chor hat sich erst in diesem Jahr aus Schülern der Klassen gefunden. Seine Sänger streben eine Mitgliedschaft im gerade mit einem 1. Preis auf dem 58. Musikfestival im belgischen Neepelt ausgezeichneten Jugendchor ihrer Schule an. Dafür wünschen wir viel Erfolg und bedanken uns herzlich für die heutige Darbietung. Mit den Musikstücken begrüßte der Chor auch in unserem Namen Sie, liebe Teilnehmer und Gäste unserer Tagung, die unter dem Motto steht Schullandheime stellen sich der gesellschaftlichen Verantwortung. Wir freuen uns, dass wir eine Reihe von Gästen aus dem öffentlichen Leben begrüßen können, die durch ihr Hiersein Interesse an unserer Arbeit an und mit der Jugend zeigen: Ein herzliches Willkommen der Schirmherrin der heutigen Veranstaltung Frau Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider. Ihnen verdanken die über 100 Teilnehmer aus ganz Deutschland, dass sie sich für einen Tag fürstlich fühlen und ein Schloss genießen dürfen. Ihr Ruf als Initiatorin einer breiten Bewegung gegen Rechts und Gewalt und für Demokratie und Toleranz wird durch diese Tagung noch mehr Verbreitung finden. Ebenso herzlich begrüßen wir die Damen und Herren Abgeordnete des Bundestages, die leider wegen der Griechenlandabstimmung in der heutigen Bundestagssitzung erst später zu uns stoßen werden. Herr Dietrich Mohnstadt von der CDU und Herr Hans-Joachim Hacker von der SPD möchten Kenntnis, aber auch Anregungen von unserer Tagung mitnehmen. Die Fraktionen des Landtages aus Mecklenburg-Vorpommern sind vertreten durch Frau Schlupp (CDU) und Herrn Andreas Bluhm(DieLinke). Frau Angelika Gramkow, Oberbürgermeisterin der gastgebenden Stadt Schwerin, setzte sich seit der Wende immer wieder für die Belange der Schullandheime ein. Dafür an dieser Stelle unser Dank an Sie Frau Gramkow. Besonders dankbar sind wir den Referenten der heutigen Veranstaltung, die mit ihren Beiträgen deutliche Zeichen setzen für die Verbundenheit mit der Schullandheimarbeit: Herr Henry Tesch, Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur und heute gleichzeitig als Vizepräsident der Ständigen Konferenz der Kultusminister fachlicher Schirmherr, Herr Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz heute oberster Fachmann in Fragen Bildung für nachhaltige Entwicklung und Förderer der Schullandheime, Frau Andrea Röpke, freie Journalistin und mutige Kämpferin gegen den Rechtsextremismus, bekannt aus dem Fernsehen und vielen Medien sowie als Buchautorin. Es ist schön, dass wir viele gesellschaftliche Partner begrüßen dürfen: Herr Reinhard Schwarz, Vorsitzender der AG Junges Land für junge Leute heute auch Vertreter des Landestourismusverbandes. Er setzt sich für die Vernetzung der Schullandheime mit anderen Jugendübernachtungsstätten ein, organisiert Weiterbildungsmaßnahmen und ist maßgeblich für die Durchsetzung eines Qualitätsmanagements in den SLH verantwortlich. Herr Friedhelm Heibrock, Landesjugendring, ein verlässlicher Partner in allen Fragen der Jugendarbeit. Herr Jochen Schmidt, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung, mit seinen Mitarbeitern immer wieder Helfer in der praktischen politischen Arbeit mit Jugendlichen. Ein ganz herzliches Dankeschön entrichten wir als Landesverband unserem Dachverband, dem Verband Deutscher Schullandheime e.v., der es uns als Veranstalter ermöglichte, unser Land Mecklenburg-Vorpommern und unsere eigenen speziellen Leistungen in einem Rahmen präsentieren zu können, der uns nur selten geboten wird. Es sind neben dem Vorsitzenden Herrn Peter Krössinger und seinem Vorstand sowie einer Reihe von Mitgliedern des Pädagogischen Arbeitskreises engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem gesamten Bundesgebiet anwesend. Herzlich Willkommen hier in Mecklenburg-Vorpommern! 5

6 Ein herzliches Willkommen gilt dem Mitgastgeber, der AWO Schwerin mit Herrn Bernd Sievers als Vorsitzenden des Kreisverbandes Schwerin- Parchim und Herrn Axel Miele als Geschäftsführer der AWO Soziale Dienste ggmbh Westmecklenburg. Sie schufen mit dem Feriendorf Mueß, worin das Schullandheim integriert ist, eine wunderbare Tagungsstätte, die wir in vollem Maße genießen und anderen Veranstaltern empfehlen können. Lassen Sie mich jetzt die Schullandheime in MV vorstellen. Voller Stolz bekunden die 16 im Landesverband zusammengeschlossenen Schullandheime, dass sie bereit sind, ihren Beitrag zum Wohle unseres Landes zu leisten. Das geschieht in erster Linie im pädagogischen Bereich, in der Unterstützung der Bildungs- und Erziehungsarbeit, aber auch im Bereich der Jugendhilfe. Wir sind engste Partner der Schulen und bieten als schulergänzender Lernort beste Bedingungen zur Entwicklung von Sozial- und Selbstkompetenzen. Durch das enge Zusammenleben an mehreren Tagen, verbunden mit vielen unvergesslichen Erlebnissen, entwickelt sich ein nachhaltiges Lehrer-Schüler-, aber auch ein stressabbauendes Schüler- Schüler-Verhältnis. Alle lernen sich unter neuen Bedingungen näher kennen, entdecken wertvolle Charaktereigenschaften beim anderen, können sich selbst in die Gemeinschaft einbringen und tragen kleine Konflikte gewaltfrei untereinander aus. Die Schule kann das nicht in gleichem Maße leisten, sie braucht hier den ergänzenden Lernort! Die äußeren Bedingungen eines in beruhigter Umgebung liegenden Schullandheimes schaffen Raum für solche schulergänzenden Veranstaltungen, die im getakteten Ablauf der Schule nur schwer zu verwirklichen sind. Die Schullandheimaufenthalte, in der Zwischenzeit zu einem Wertbegriff geworden, unterliegen nicht dem 45- Minuten-Rhythmus der Schule. Sie bieten Raum für intensives, projektorientiertes Verweilen bei einer Sache. Ganz wichtig ist daneben immer, dass Kinder - fast ausschließlich Einzelkinder - ihren Tag und ein paar Nächte mit anderen Kindern zusammen gestalten und erleben. Die Schullandheime in den neuen Bundesländern weisen eine spezielle Entwicklung auf. Waren die sogenannten außerschulischen Einrichtungen vor der Wende noch voll in das staatliche Bildungssystem als Pflichtaufgabe integriert, so entstand nach 1989 ein ziemliches Vakuum. Ihre neue Aufgabenerfüllung zählte nunmehr als freiwillige Aufgabe. Keiner wusste so richtig, was das war. Viele Einrichtungen wurden abgewickelt, andere blieben zunächst in kommunaler Trägerschaft, ehe auch sie in die freie Trägerschaft entlassen wurden. Von den insgesamt 42 Schullandheimen sind heute noch 16 Mitglieder im Landesverband verblieben. 5 wurden Opfer von Rückübertragungen der Immobilien, 4 von Liquidationen, 7 von Umprofilierungen und 5 durch Verkauf. 5 traten aber auch aus, weil sie den Beitrag für den LV nicht mehr aufbringen konnten! Lassen Sie es mich abschließend noch einmal betonen: Die Schullandheimarbeit HEUTE orientiert sich inhaltlich an Zielstellungen aus Natur und Gesellschaft. Projektthemen sind Umweltbildung, Verkehrserziehung, Integrationsfragen, Teambildung, Gesundheitserziehung und aktuell Demokratie und Toleranz. Die einzelnen Schullandheime entwickelten entsprechende Programmangebote und profilierten sich dabei. Herausragende Beispiele entstanden bisher mit dem Rolli-Segler und dem Schwimmenden Lernort im Schullandheim Ueckermünde, mit dem Verkehrsgarten in Peetsch, dem Naturlehrpfad in Bremerhagen oder mit dem zentralen Projekt It`s Team Time. Weitere gute Ergebnisse werden morgen in den fünf Arbeitsgruppen/Workshops dargestellt. Liebe Gäste, meine sehr verehrten Damen und Herren des öffentlichen Lebens, Sie sehen, auf Schullandheime kann man nicht verzichten. Wir leisten einen wichtigen Beitrag für das Zusammenleben in gesellschaftlicher Verantwortung und sind bestrebt, unsere Arbeit auf dem Laufenden zu halten und den jeweiligen Erfordernissen anzupassen. Dass Sie dafür Interesse zeigen, danke ich Ihnen. Grußwort der Schirmherrin Sylvia Bretschneider, Präsidentin des Landtages Mecklenburg-Vorpommern Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde der Schullandheimarbeit, gern bin ich dem Anliegen des Verbandes Deutscher Schullandheime e.v. und dem Landesverband der Schullandheime Mecklenburg- Vorpommern e.v. nachgekommen und habe die Schirmherrschaft für die Bundesarbeitstagung übernommen. Ich begrüße Sie alle ganz herzlich hier im Schweriner Schloss, das 6

7 vor allem der in der Verfassung festgeschriebene Sitz des Landtages ist, aber auch das Schlossmuseum, die Schlosskirche und die Gastronomie beherbergt. ( ) Das Schloss ist, und das zeigt sich immer wieder, ein Besuchermagnet für in- und ausländische Gäste, ein beliebter und nachgefragter Treffpunkt, Kommunikations- und Kulturzentrum und Ort vielfältiger Veranstaltungen. Veranstaltungen, so wie der heutige Tag Ihrer Bundesarbeitstagung. Unter dem Motto Schullandheime stellen sich der gesellschaftlichen Verantwortung wollen Sie sich in verschiedenen Arbeitsgruppen, anspruchsvollen Themenbereichen wie Demokratie und Toleranz, Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie Qualitätsentwicklung und -sicherung der Schullandheimarbeit stellen. Diese Themenbereiche sollen aus unterschiedlichen Sichten der Lehrer, Eltern, Schüler, Lehrerverbände, Vereine und Institutionen, Behörden, Gäste und Förderer aus dem In- und Ausland betrachtet werden, um so die verschiedensten Erfahrungen und Anforderungen zu diskutieren und daraus Schlussfolgerungen für den weiteren Weg zu ziehen. Hierfür wünsche ich Ihnen gutes Gelingen und viel Glück. Schullandheime sind besonders bei jährigen Jungen und Mädchen sehr beliebt. Hier haben sie Gelegenheit, gemeinsam in vielfältigen Projekten und Aktivitäten sich selbst und ihre Umwelt zu entdecken und kennenzulernen. So können an Erlebnistagen Naturerfahrungen gemacht werden, in denen die Umwelterziehung eingebunden ist. Bewegung, Spiel und Sport bieten Gelegenheit, die Kräfte zu messen und dabei auch die Grenzen auszutesten. Ich halte es für hervorhebenswert, dass Schullandheime mit ihren pädagogischen Konzepten die Chance bieten, Erziehungs- und Bildungsziele zu verwirklichen. Hierbei geht es auch um die Achtung vor den Menschen, die Verantwortung der Natur gegenüber und die Entwicklung eines ökologischen Bewusstseins. Diese Kinder brauchen Angebote und Orientierung. Die Altersgruppe der Jährigen ist Zielgruppe der Rechtsextremisten. Mit Erlebnissen oder Ange boten (z. B. Zeltlager u. ä.) lotsen sie die Kinder, organisieren deren schleichende Beeinflussung durch rechtsextremes Gedankengut. Ich begrüße es sehr, dass sich die Bundesarbeitstagung auf Wunsch des Landesverbandes Mecklenburg- Vorpommern e.v. verstärkt mit dem Thema Demokratie und Toleranz befassen wird. Dies vor dem Hintergrund, dass in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 16 Schullandheime ein regionales Netz bilden, das durch unterschiedliche örtliche Voraussetzungen, Träger, Bildungsangebote und personelle Ausstattungen eine heterogene Struktur mit bundesweitem Beispielcharakter bietet. Demokratie und Toleranz, ein Thema von grundlegender Bedeutung. Mit diesem Thema stehen Sie sozusagen an der Seite des landesweiten Bündnisses WIR. Erfolg braucht Vielfalt. Das Bündnis versteht sich als Netzwerk und Dachmarke. Das Bündnis ist von den Kirchen, den Sozialpartnern und den demokratischen Kräften des Landtages, mit mir als Präsidentin an der Spitze, gegründet worden. Das Ziel besteht darin, alle demokratischen Kräfte in Mecklenburg-Vorpommern zu vereinen. Jeder kann so nach außen deutlich machen: Wo dieser Slogan und diese Dachmarke verwendet werden, ist kein Platz für Extremisten. Es geht darum, dass die Zivilgesellschaft Flagge zeigt und möglichst wenige Lücken lässt, in die die Extremisten stoßen können. Ganz wichtig ist für mich dabei, dass das Bündnis nicht in Konkurrenz zu bestehenden lokalen Initiativen steht. WIR. Erfolg braucht Vielfalt. will verstärken und deshalb vor allem als Plattform dienen. Wir wollen gemeinsam sichtbar machen: Viele Menschen, denen Mecklenburg-Vorpommern am Herzen liegt, stehen an der Seite derjenigen, die sich für die Werte unserer Gesellschaft einsetzen. Und: Viele Menschen möchten diese Initiative unterstützen und auch helfen, durch eigene Aktionen das Engagement zu verbreiten. In diesem Kontext sehe ich auch das Wirken der Schullandheime und all derjenigen, die mit ihnen zusammenarbeiten. Ich wünsche Ihnen nochmals für Ihre Bundesarbeitstagung viel Erfolg und viele gute, fruchtbringende Diskussionen und Schlussfolgerungen für Ihre weitere Arbeit. ( ) Vielen Dank für die Aufmerksamkeit. Grußwort des Vorsitzenden des Verbandes Deutscher Schullandheime e.v. Peter Krössinger Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste, liebe Schullandheimfreundinnen und Schullandheimfreunde, nachdem unser Lokalmatador Bernd Karsten als Vorsitzender des Landesverbandes der Schullandheime Mecklenburg-Vorpommern e.v. Sie bereits begrüßt hat, haben Sie sicher 7

8 Verständnis, dass ich mich nicht mehr wiederhole und alle Honoratioren einzeln begrüße. Seien Sie von mir genauso recht herzlich gegrüßt! Bevor ich mich an die erwachsenen Gäste wende, darf ich mich bei den nun leider schon abwesenden Schülerinnen und Schülern des Goethe- Gymnasiums und den Begleiterinnen und dem Begleiter herzlich für die musikalische Umrahmung bedanken. In Schullandheimen gibt es viel Zeit und Raum für Musisches, sei es Theater, Basteln oder eben Musizieren, mehr als in der Schule. Im Namen des Verbandes Deutscher Schullandheim e.v., dem Veranstalter dieser BAT, darf ich mich bei Ihnen, Frau Landtagspräsidentin Bretschneider, für Ihre Grußworte recht herzlich bedanken. Dass Sie sich spontan bereit erklärt haben zusammen mit Herrn Minister Tesch die Schirmherrschaft für unsere Tagung zu übernehmen, hat uns angenehm überrascht und ich möchte Ihnen hiermit beiden herzlichst danken. Ich werte dies als Ihre Wertschätzung für unsere Bildungs- und Erziehungsarbeit, die wir für Kinder und Jugendliche in den Schullandheimen bundesweit und speziell hier in Mecklenburg-Vorpommern durch Ehrenamtliche und Hauptamtliche leisten. Diese Wertschätzung brauchen wir genauso dringend wie Sie als Politiker. Alle kennen Schullandheime, aber nur wenige tun etwas dafür, vor allem in Zeiten knapper Kassen. Es gab noch keine Tagung unseres Verbandes, bei der so viel hochkarätige politische Prominenz und Kompetenz uns die Ehre ihrer Anwesenheit erwiesen hat wie hier in Schwerin. Siegmund Freud sagte: Gegen Angriffe kann man sich wehren, gegen Lob nicht. Ich kann die political correctness der Landesregierung in Mecklenburg- Vorpommern hier offen loben, denn entgegen anderen (alten) Bundesländern können wir unsere Rollups im Schloss ausstellen, ohne einen Cent dafür bezahlen zu müssen. Und wir können entspannt Gespräche mit den Ministern führen, die umsonst, nein, die gratis sind. Es sei mir gestattet ein zweites Lob hier auszusprechen, noch bevor es die Presse veröffentlicht hat: Herr Minister Tesch hat heute Morgen in der Landespressekonferenz verkündet, dass ab dem neuen Schuljahr die Reisekosten für die Lehrkräfte, die zu außerschulischen Lernorten fahren, zu hundert Prozent in Höhe von abgedeckt werden. Unser Verband führt turnusmäßig solche Tagungen jeweils in einem anderen Bundesland durch. Wir sind das erste Mal mit solch einer Tagung gerne in Mecklenburg-Vorpommern Ihre Gäste. Schon im Vorfeld durften wir vor Ort große Unterstützung durch ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfahren. Jeder Tagungsort hat zwar seinen besonderen eigenen Charme, Ihr über Jahrhunderte gewachsenes Schloss in dem wir zu Gast sein dürfen, bietet uns allen ein einmaliges Ambiente. ( ) Unsere Bundesarbeitstagung steht unter dem Motto. Schullandheime stellen sich der gesellschaftlichen Verantwortung. Schullandheime erfüllen in der Tat eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, weil sie als Stätten der Erziehung und Bildung die Arbeit der Schulen aller Schularten und Schulstufen ergänzen. Sie sind zugleich auch ein nicht unerheblicher Wirtschaftsfaktor für die jeweilige Region, weil hier Arbeitsplätze bestehen, regional eingekauft wird sowie örtliche Handwerker beauftragt werden. Gerne haben wir den Wunsch unseres Mitgliedslandesverbands aufgegriffen, das Thema Demokratie und Toleranz im Schulalltag, morgen am Samstag in einer unserer fünf Arbeitsgruppen zu bearbeiten. Rechtsradikalismus ist nicht nur ein Thema hier im Land, wir sind uns bewusst, dass es ein gesamtdeutsches Problem ist, gegenüber dem wir die Augen nicht verschließen dürfen. Auch in Stuttgart, wo ich lange Jahre eine Schule geleitet habe, versuchen Rechtsradikale auf den Schulhöfen junge Leute mit Musik CDs (Titel: Anpassung ist Feigheit Lieder aus dem Untergang) für ihre verquerten Vorstellungen zu gewinnen. Jeder weiß inzwischen, dass es nicht mehr die Glatzen mit Springerstiefel sind. Sie versuchen als Wolf im Schafspelz in gediegenen Klamotten die benachteiligten Jugendlichen zu ködern, die persönlich wie beruflich wenig oder keine Chancen für ihre Zukunft sehen. Ich weiß, dass hier im Land viel gegen das Problem von rechts getan wird. Die Schullandheime hier haben sich gedacht, dass durch die verstärkte Jugendarbeit der rechtsextremen Szene in Mecklenburg-Vorpommern es von Nöten ist, ein Schullandheim bezogenes Konzept Demokratie und Toleranz zu entwickeln. Dadurch wollen sich die Schullandheime dem Kampf für Demokratie und Toleranz anschließen. Durch das geschichtlich und sozial geprägte mangelnde Demokratieverständnis ist es wichtig, gerade hier jungen Menschen demokratisches Verständnis und Toleranz zu vermitteln. Im Alltag konsequent Nein zu sagen gegenüber menschenverachtenden Ideologien muss geübt werden. Es muss gelernt werden, der vermeintlichen Stärke des Unmenschlichen 8

9 die eigene Stärke entgegenzusetzen. Hierzu wollen die Schullandheime aufgrund ihres Selbstverständnisses einen Beitrag leisten. Auch Schullandheimträger müssen auf der Hut sein, wenn sich rechte Jugendgruppen in den Einrichtungen anmelden wollen und hier ihre rechtsextreme Erziehung an Kindern und Jugendlichen vollziehen wollen. Unsere Träger sind aufmerksam, weil gewarnt. Es gibt in Mecklenburg-Vorpommern zurzeit eine Reihe von Initiativen zur Bekämpfung des Rechtsextremismus. Darüber werden wir sicherlich nachher noch mehr erfahren. Aus keinem Kinderwagen schaut uns ein Neonazi an darf ich Uwe-Karsten Heye zitieren, der 1. Vorsitzende und zusammen mit dem damaligen Zentralratsvorsitzenden der Juden, Paul Spiegel, Mitbegründer des Vereins Gesicht zeigen, der inzwischen zehn Jahre alt ist. Damals im Gründungsjahr 2000 gab es eine Serie von rechtsextremen Gewalttaten und eine große Gegendemonstration am Brandenburger Tor. Erfreulich waren die friedlichen Demos gegen die rechte Szene in vielen Städten am 1. Mai letzten Samstag, bei der die Neonazis ordentlich ausgebremst wurden. Das einzige, was weitgehend gegen die allzu dämliche rechte Agitation immun machen kann, ist eine gute Bildung und Ausbildung. Da müssen ganz klar Eltern und Lehrerschaft Verantwortung übernehmen und die Bildungspolitiker die richtigen Rahmenbedingungen setzen. Ich möchte Ihnen, Herr Minister Tesch, nicht vorgreifen, da Sie sich dem Thema Demokratie und Toleranz nachher widmen werden. Eins kann ich aus unserer Warte mit Bestimmtheit sagen: Ein Schullandheim ist ein günstiger Ort, an dem mit genügend viel Zeit sowie mit der nötigen Ruhe ein solches Thema in der Gemeinschaft gründlich und nachhaltig behandelt, vielmehr aber gelebt werden kann. Herr Minister Dr. Backhaus, Sie haben sich bereit erklärt zum Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung zu uns zu sprechen. Dafür danke ich Ihnen. Der Dank gilt auch Ihrem Ministerium, das seit Mitte der 90er Jahre intensiv die Schullandheime im Hinblick auf Umwelterziehung unterstützt und seit einiger Zeit bei der Bildung für nachhaltige Entwicklung begleitet. In einer der Arbeitsgruppen steht dieses Thema ebenfalls im Mittelpunkt. Insbesondere auch Praxisbeispiele aus Ihrem Bundesland werden dort vorgestellt. Ich möchte mich bei Ihnen, Frau Röpke, bedanken, dass Sie heute zu uns zum Thema Rechtsextremismus sprechen. Sie sind eine der wenigen Persönlichkeiten, die kontinuierlich nach den Rechten schaut. Ihre Sendungen in Panorama und Kontraste sowie Spiegel TV habe ich stets mit großem Interesse verfolgt. Ich kann ihren Mut energisch gegen die Rechten zu stehen nur bewundern. Inzwischen sind Sie einer der best gehassten Menschen bei den Neonazis, die Sie auch schon körperlich angegangen sind. Ich bin erschrocken über die verleumderischen Worte, die in einem verwirrten Stil gegen Sie verwendet, ja eigentlich müsste man sagen, ausgekotzt werden. Schlimm finde ich, wenn Biedermänner, wie z.b. ein Bürgermeister, Sie als Nestbeschmutzer beschimpft, nur weil Sie auf einen Treff von Rechtsextremisten in seiner Gemeinde aufmerksam machen. Ich bin gespannt auf Ihr Insiderwissen. Der morgige Tag dient dazu, dass unsere Tagungsteilnehmerinnen und teilnehmer in fünf Arbeitsgruppen intensivst Themen bearbeiten, die wichtige Impulse von der Basis aus für die Zukunft unserer Arbeit in den Schullandheimen setzen werden. Davor ist es nötig, dass über aktuelle Themen diskutiert und Erfahrungen ausgetauscht werden, denn wie in der Schule können wir alle voneinander lernen. Folgende Themen, die auch in der Einladung aufgeführt sind, stehen im Mittelpunkt: 1. Demokratie und Toleranz 2. Erlebnispädagogik 3. Bildung für nachhaltige Entwicklung 4. Trägerschaft und Wirtschaftsführung 5. Qualität in Schullandheimen offensiv entwickeln Für morgen wünsche ich, dass in den Arbeitsgruppen lebhaft diskutiert wird und wichtige Pflöcke für die Zukunft eingeschlagen werden. Nach getaner Arbeit dürfen wir uns alle auf den Meckelbörger Abend freuen. ( ) Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich darf nun offiziell unsere Bundesarbeitstagung eröffnen. Ich verspreche Ihnen für heute einen interessanten Nachmittag und wünsche Ihnen zwei spannende Stunden, mit anschließender Schlossbesichtigung und einem Empfang der Landtagspräsidentin. 9

10 Grußwort der Oberbürgermeisterin der Stadt Schwerin Angelika Gramkow Sehr geehrter Herr Karsten, meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Ehrengäste, meine sehr verehrten Gäste, ich hoffe sehr, dass Sie sich in der Landeshauptstadt Schwerin, der kleinsten aber schönsten Landeshauptstadt der Bundesrepublik Deutschland, sehr wohl fühlen. Und das sage ich auch mit dem Hintergedanken, dass Sie wenn es Ihnen bei uns gefällt, und Sie aufgrund der arbeitsreichen Tagung noch nicht genug gesehen oder erlebt haben in dieser Stadt sehr, sehr herzlich eingeladen sind, wiederzukommen. Wir sind 850 Jahre jung, wir haben ein wundervolles Angebot an Kunst, Kultur, an Architektur und letztendlich unser wundervolles Märchenschloss. Wir haben im letzten Jahr eine hervorragende Bundesgartenschau sozusagen unter dem Motto Stadt und Land - durchgeführt, und die Durchführung wird uns Gewinn bringen. Und wenn Sie aus dem Fenster schauen, wenn Sie sich fünf Minuten Zeit nehmen und ein bißchen umher wandeln, dann sehen Sie die hervorragenden hergestellten historischen Gärten und den modernen Garten des 21. Jahrhunderts. Und ich weiß, Sie erleben ein Schullandheim in dieser Landeshauptstadt, das sich wirklich sehen lassen kann und auf das wir sehr, sehr stolz sind. Und natürlich ist es für die Landeshauptstadt sehr wichtig - gerade im Umgang mit Kindern und Jugendlichen - dass wir dieses, unser Schullandheim haben, weil es Anlaufpunkt ist sowohl für Schülerinnen und Schüler in der Landeshauptstadt Schwerin als auch des gesamten Landes. Und wer dort ist und sich beschäftigt, der besucht die Landeshauptstadt Schwerin, der nimmt Eindrücke mit und es führt dann dazu, dass hier und da auch mal Eltern sich dazu bewegen lassen, die Landeshauptstadt zu besuchen. Auch wir unterstützen die Initiative WIR. Erfolg braucht Vielfalt - auch ich bin Mitglied -, um deutlich zu machen, dass unser Land wunderschön, ein Gastgeberinnen-, ein Gastgeberland ist und hier eigentlich Extremisten, besonders Rechtsextremisten, keinen Platz haben. In diesem Sinne, seien Sie uns herzlich willkommen. Und sollte es Ihnen Ihre Zeit möglich machen und Sie etwa im letzten Jahr die Bundesgartenschau nicht besucht haben, empfehle ich Ihnen zum Beispiel das Festwochenende vom 4. bis zum 6. Juni in der Landeshauptstadt Schwerin, den Mecklenburg-Vorpommern- Tag, an dem das ganze Land sich im August repräsentiert, oder eine der über 250 unterschiedlichen Veranstaltungen, die unsere Landeshauptstadt bundesweit repräsentieren. Sie sind alle herzlich eingeladen. Bildung für nachhaltige Entwicklung, Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Ob nun mit dem Rollisegler hart am Wind die Küsten Mecklenburg-Vorpommerns entlang, oder eine Fahrt mit dem Elektroroller und dabei CO2 einsparen, oder das Leben der Fischer kennenlernen, oder auf dem Hirschgang und dem Kauzpfad eine Reise durch den Wald antreten... Das sind nur wenige Kostproben der vielfältigen Angebote unserer Schullandheime und Jugendwaldheime in Mecklenburg-Vorpommern, die neugierig machen auf mehr. Daher bin ich heute gern Ihrer Einladung gefolgt, Ihnen mein Verständnis der Umsetzung des Begriffes Bildung für Nachhaltigkeit, insbesondere in den 16 Schullandheimen und drei Jugendwaldheimen in Mecklenburg- Vorpommern, zu erläutern. Das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung zielt auf die Verwirklichung einer Lebensweise, welche die Bedürfnisse der heutigen Generation befriedigen, ohne die Befriedigung der Bedürfnisse zukünftiger Generationen zu gefährden. Hierbei spielt die Bildung eine zentrale Rolle. Bildung für nachhaltige Entwicklung soll die Menschen ein Leben lang dazu befähigen und motivieren, die Welt in diesem Sinne zu gestalten. Sie soll dabei unterstützen, Gestaltungskompetenz zu entwickeln und muss daher an unseren derzeitigen Lebensstil anknüpfen. Bei diesem umfassenden politischen und pädagogischen Bildungskonzept geht es daher in erster Linie nicht darum, die damit verbundenen Themenbereiche nur auf der Wissensebene zu vermitteln. 10

11 Das Ziel der Bildung für nachhaltige Entwicklung ist es, jedem Einzelnen Fähigkeiten mit auf den Weg zu geben, die es ihm ermöglichen, aktiv und eigenverantwortlich die Zukunft mitzugestalten. In diesem Zusammenhang spielen ebenso emotionale wie auch handlungsorientierte Komponenten eine entscheidende Rolle. Die Konferenz in Rio 1992 hat nachdrücklich die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen für zukünftige Generationen gefordert. Daraufhin hat der Deutsche Bundestag die Umweltbildung zu einer tragenden Säule im weltweiten Projekt Bildung für nachhaltige Entwicklung erklärt. Dabei sollen insbesondere Jugendliche bei der Erarbeitung von Lösungsansätzen einbezogen werden. Auch im Kontext der Johannesburg-Vereinbarung aus dem Jahre 2002 spielt das ressortübergreifende Thema Bildung eine große Rolle. Die von der Staatengemeinschaft ausgerufene Dekade der Bildung für Nachhaltigkeit ist zugleich Chance und Aufgabe, Bildungsarbeit übergreifend zu betrachten und konkrete Maßnahmen zu ergreifen. Die Weiterentwicklung von Umweltbildung in Richtung Bildung für Nachhaltigkeit macht eine Stärkung und Ausweitung dieses Ansatzes in den verschiedenen Bildungseinrichtungen. Projekte zu Themen wie Energie, Klimaschutz, Mobilität, Ernährung, Gesundheit, Tourismus, Naturschutz und Biodiversität, sind bereits heute Bestandteil vieler Programme von Schullandheimen und Jugendwaldheimen. Auch Partizipation und Stärkung demokratischer Strukturen, Welthandel, Armutsbekämpfung und Migration sowie soziale Gerechtigkeit sind Themen, die mit Nachhaltigkeit zu tun haben und gleichzeitig wichtige Schlüsselthemen meines Ressorts und des Bildungsressorts sind. Eine fruchtbare Partnerschaft ist somit vorhanden. In Mecklenburg-Vorpommern muss Bildung für nachhaltige Entwicklung einerseits die globale Dimension im Blick haben und andererseits die konkreten Ziele des Landes beachten. Wir bemühen uns, sie daher inhaltlich und methodisch sowohl im schulischen als auch außerschulischen Bereich zu verankern. Die Entwicklung von Schulprofilen, die Erarbeitung neuer Rahmenpläne sowie die Förderung der außerschulischen Bildungsarbeit lassen dabei viel Spielraum. Damit diese Vorhaben auch konzentriert verfolgt werden, haben wir sie deutlich in die Koalitionsvereinbarung geschrieben. In diesem Zusammenhang freut es mich besonders, gemeinsam mit dem Bildungsminister an dieser Bundesarbeitstagung teilzunehmen. Ich begrüße außerordentlich den Erlass seines Hauses zur Bildung für Nachhaltigkeit. Er ist aus meiner Sicht eine deutliche Hilfe, das Anliegen einer nachhaltigen Entwicklung in den Schulunterricht zu integrieren und die notwendige Verflechtung mit dem außerschulischen Bildungsbereich zu gewährleisten. Die noch bis 2014 laufende Weltdekade Bildung für nachhaltige Entwicklung soll dabei genutzt werden, um die Prinzipien nachhaltiger Entwicklung in den Bildungssystemen zu verankern. Die UNESCO wurde beauftragt, die Dekade zu koordinieren. Für Deutschland wurde dafür 2005 erstmalig ein nationaler Aktionsplan vorgelegt, der vier Ziele beschreibt. Dazu zählen: die Weiterentwicklung und Bündelung der Aktivitäten sowie Transfer guter Praxis in die Breite, die Vernetzung der Akteure, die Verbesserung der öffentlichen Wahrnehmung der Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie - die Verstärkung internationaler Kooperationen. Zur Einordnung in unserem Bundesland habe ich unter anderem in dem im Jahre 2007 vorgelegten Perspektivpapier Land hat Zukunft Mecklenburg-Vorpommern 2020 das Lebenslange Lernen als Megatrend bezeichnet, dem sich das Land konsequent stellen muss. In dem Perspektivpapier sind auch die Vision und ein Leitbild zur Umsetzung der Umweltbildung als ein Baustein zur Bildung für nachhaltige Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern enthalten. Als Vision 2020 findet Bildung für nachhaltige Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern in vielfältigen Formen statt. Dazu gehören unter anderem Netzwerke für die schulische und außerschulische Bildung, mobile Bildungsangebote und generationenübergreifende Bildung. Dass Bildung nicht nur in der Schule stattfindet, ist inzwischen bekannt. Die Vielzahl von Aktivitäten in Mecklenburg-Vorpommern, die außerhalb der Schulen, in Vereinen und Verbänden geleistet wird zeigt, dass umweltpädagogische Arbeit sowohl ressortals auch generationsübergreifend erfolgreich möglich ist. Angebote im Rahmen von Grünen Klassenzimmern, in Zoos, in den Forstämtern und besonders in den Schullandheimen und Jugendwaldheimen sind eine wunderbare Bereicherung des formalen Bildungsbereiches. Sie bieten aber auch die Grundlage für eine abwechslungsreiche Fortsetzung im Schulunterricht. 11

12 Nicht zuletzt durch die UN-Dekade gewinnt dieser Bereich deutlich an Gewicht. Mit dem Begleitkonzept und Aktionsplan Lebenslanges Lernen habe ich Strukturen erarbeiten lassen, die als Grundlage für die Aktivitäten in unserem Lande dienen. Im strategischen ersten Teil dieses außerschulischen Teils des Landesaktionsplans wird die Bedeutung von dezentralen Netzwerken in unserem dünn besiedelten Land als eine wirksame und unterstützenswerte Form der Vernetzung hervorgehoben. Als besonders wichtig erachte ich die intensive Kooperation der Schulland- und Jugendwaldheime. Hier lassen sich nicht nur mit einem gemeinsamen starken Auftritt mehr Gäste werben, die einmaligen, pädagogisch wertvollen und dabei auch noch kostengünstigen Angebote lassen sich viel besser publizieren. Hier kann noch viel mehr geschehen. Das ausgezeichnete Dekadeprojekt unserer Landesforst Wald macht Schule wird in der morgigen Arbeitsgruppe BNE unter anderem die Kooperationsmöglichkeiten der Landesforst mit den Jugendwaldund Schullandheimen zum Inhalt haben. Das Interesse an diesen Angeboten ist enorm, wenn man sich vor Augen führt, dass allein im vergangenen Jahr Gäste die Angebote unserer Jugendwaldheime in Anspruch genommen haben. Ein weiterer Schritt wird eine gemeinsame Publikation sein, die pünktlich zum Schuljahresbeginn allen Schulen des Landes und über das Internet natürlich auch allen Interessierten in ganz Deutschland vorliegen wird. Darüber hinaus sehe ich einen weiteren Schwerpunkt in der Unterstützung von mobilen Bildungsangeboten. In diesem Zusammenhang möchte ich Sie neugierig machen auf das bundesweit einmalige und von uns geförderte Projekt des Schwimmenden Lernortes, das Ihnen am morgigen Tag ja auch vorgestellt werden kann. Am 19. Mai 2010 startet das Projekt offiziell mit einer traditionellen Schiffstaufe. Danach wird sich der Katamaran in Schulklassengröße auf den landesweiten Wasserstraßen bewegen und das ist das Besondere zu den Schülern fahren, natürlich mit umweltfreundlichem Antrieb. Soweit mir bekannt, ist die Nachfrage bereits jetzt sehr groß. Da Wasser keine Balken hat und sich auch nicht durch Landesgrenzen aufhalten lässt, wollen wir in Zukunft auch unsere Nachbarländer bereisen. Damit komme ich zu einer weiteren Facette des lebenslangen Lernens. Mecklenburg-Vorpommern gehört zur norddeutschen Partnerschaft zur Unterstützung der Dekade der Bildung für Nachhaltigkeit. Unter dem Motto: Miteinander arbeiten voneinander lernen gemeinsam verändern, versuchen die norddeutschen Länder gemeinsame Bildungsprojekte anzustoßen und Erfahrungen auszutauschen. Mecklenburg-Vorpommern war am 03. und 04. September 2009 im Rahmen der BUGA Schwerin Gastgeber für die Bildungsakteure der norddeutschen Länder. Ich kann mir gut vorstellen, mit dem Schwimmenden Lernort bzw. den Schullandheimen weitere Projekte zu realisieren. Für die Schullandheime in M V sind Umweltbildung und BNE wichtige Schwerpunkte der inhaltlichen Arbeit. Die Lage der Häuser am Rand der Städte oder mitten in der Natur bietet ungeahnte Möglichkeiten, den Unterricht zum Lernort Natur zu verlegen. Diese Kombination und gleichzeitige Distanz zum üblichen Lernort Schule stellen hervorragende Möglichkeiten dar, eingefahrene Unterrichtsmethoden, aber auch bereits zuvor erwähnte Verhaltens- und Wahrnehmungsmuster zu verändern. Ich kann nur jedem Lehrer oder Gruppenleiter dringend empfehlen, die nächste Klassenfahrt, den nächsten Aufenthalt in einem Schullandheim in Mecklenburg-Vorpommern zu verbringen. Nicht zuletzt trägt die Akzeptanz und somit verstärkte Nutzung durch Schulklassen, Vereine und Verbände zu neuen und nachhaltig wirkenden Erkenntnissen und somit auch zur wirtschaftlichen Sicherung unserer Schullandheime bei. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit. Demokratie und Toleranz - ein Bildungs- und Erziehungsauftrag der gesamten Gesellschaft Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur Henry Tesch Sehr geehrte Damen und Herren, zunächst möchte ich Ihnen die herzlichsten Grüße der Kultusministerkonferenz übermitteln. Gerne habe ich die Einladung angenommen, hier zu sprechen. Die Frage lautet: wie können wir Schülerinnen und Schüler zur aktiven Gestaltung einer friedliebenden, freiheitlichen und gemeinschaftlichen Umwelt befähigen? Ich möchte Ihnen an ein paar Beispielen verdeutlichen, welche Schritte das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern unternimmt, damit Demokratie und Toleranz an Schulen in praktisches Handeln und Erleben transformiert werden. Denn unsere Schülerinnen und Schüler müssen erfahren, wie wenig selbstverständlich Freiheit, Menschenwürde, Toleranz und Demokratie sind. Dazu gehört der Gedanke, den Bundespräsident Horst Köhler gestern in Berlin äußerte, nämlich dass es äußerst wichtig sei, auch in Zukunft das Bewusstsein für die 12

13 besondere geschichtliche Verantwortung Deutschlands wach zu halten. Demokratie und Toleranz können nicht nur von der Politik gestaltet und ausgefüllt werden, sondern beruhen auf individuellem Engagement. Hier müssen Konzepte zu Demokratieerziehung ansetzen. Aufgabe ist es, das Verständnis junger Menschen für die Zusammenhänge von Demokratie, Toleranz und Integration zu fördern. Eine tragende Säule hierbei ist die schulische Bildung. ( ) Dabei sind sowohl die Auseinandersetzung mit unserer Geschichte als auch das Wissen um die Funktionsweise und den Wert einer Demokratie wichtige Bestandteile einer umfassenden Bildung. Politischhistorische Bildung ist daher eine Daueraufgabe: Ein modernes Land braucht weltoffene, aktive Bürger, die sich für ihr Gemeinwesen engagieren. Der ehemalige Bundespräsident Johannes Rau hat dies in präziser Weise auf den Punkt gebracht: Eine freiheitliche Demokratie ohne politische Bildung zerfällt, und dann werden aus Bürgern Untertanen oder gar Rechtlose. Wissen das auch die Jugendlichen, die in den kommenden Wochen das allgemeinbildende Schulsystem verlassen werden, um einen Ausbildungsplatz oder ihr Studium anzutreten? Wissen sie die Vorzüge unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens in Freiheit, Rechtsstaatlichkeit, in Demokratie und unter Wahrung der Menschenrechte zu schätzen? Es scheint ein ernst zu nehmendes Dilemma moderner Demokratien zu sein: Je erfolgreicher sie sind, umso selbstverständlicher werden die Werte und Grundrechte genommen, auf denen sie fußen. Oder anders ausgedrückt: Ist die Demokratie erst einmal erreicht, werden ihre immensen Vorteile immer geringer geschätzt, rücken Missstände und Fehlleistungen der handelnden Persönlichkeiten in den Vordergrund Politikverdrossenheit schleicht sich ein und greift um sich. ( ) Wie aber ist politische Bildung umsetzbar? Lassen Sie mich zwei konkrete und erfolgreiche Beispiele aus Mecklenburg-Vorpommern sowie ein deutschlandweites Projekt anführen. 1. Demokratie auf Achse Sehr erfolgreich wird in unserem Bundesland das Projekt Demokratie auf Achse umgesetzt, welches das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur gemeinsam mit der Landesbeauftragten für die Unterlagen der Staatssicherheit und der Landeszentrale für politische Bildung auf den Weg gebracht hat. Der Bildungsbus ist als zusätzliches Angebot für die Schulen gedacht, um Schülern Politik und Geschichte näher zu bringen. ( ) Das Konzept sieht vor, vormittags auf den Schulhöfen, nachmittags auf dem Marktplatz und abends bei unterschiedlichen Veranstaltungen zu sein. Dass dies sehr gut angenommen wird, zeigen die gelaufenen Kilometer, die der Bildungsbus im vergangenen Jahr durch unser Bundesland zurückgelegt hat. Dabei wurden gut 40 Schulen und über 50 Städte und Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern angesteuert. 2. Gedenkstättenfahrten Ich bin sehr froh, dass es mir im Jahre 2008 in Mecklenburg-Vorpommern gelungen ist, gemeinsam mit dem Landtag eine Regelung auf den Weg zu bringen, die die Fahrten von Schulklassen zu KZ-Gedenkstätten sowie zu Gedenkstätten und orten für Opfer der jüngeren deutschen Geschichte finanziell und inhaltlich unterstützt Euro stehen in Mecklenburg- Vorpommern für die Bezuschussung solcher Klassenfahrten jährlich zur Verfügung, eine Handreichung für die Lehrerinnen und Lehrer liegt vor, begleitende Fortbildungsveranstaltungen für die Kolleginnen und Kollegen werden angeboten. ( ) 3. Projekttag zum 9. November ( ) Während der Präsidentschaft Mecklenburg-Vorpommerns in der Kultusministerkonferenz im letzten Jahr haben wir den Jahrestag des 9. November 1989 zum Anlass genommen, um diesen Tag als jährlich wiederkehrenden Geschichtsprojekttag in den Sekundarstufen I und II zur Stärkung der Demokratieerziehung und zur Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert durch die Kultusministerkonferenz auszurufen und durchzuführen. Hiermit erfolgt eine bewusste Schwerpunktsetzung zu Gunsten einer nachhaltigen Befassung mit der Geschichte und den Wirkungen von Demokratie und Diktatur in Deutschland. Eine fachübergreifende Befassung mit dem Thema ist möglich, die Schülerinnen und Schüler können Gedenkstätten und Lernorte zur Geschichte der Sowjetischen Besatzungszone/der DDR, des Nationalsozialismus oder der deutschen Teilung aufsuchen, Diskussionsveranstaltungen und Lesungen organisieren oder historische Spurensuche in Archiven und Materialsammlungen vornehmen. Die thematische Ausrichtung des Projekttages am 9. November kann zu den einzelnen, mit diesem Datum verbundenen Ereignissen erfolgen (Revolution von 1918/19, Putschversuch 1923, Reichspogromnacht 1938, Friedliche Revolution und Mauerfall 1989). Gleichzeitig bietet der 9. November aber auch in einzigartiger Weise die Chance, die Kontinuitäten und Brüche der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert und darüber hinaus (am Beispiel der Revolution von 1848/49) epochenübergreifend mit Schülerinnen und Schülern zu diskutieren. So bietet dieser Tag den Anlass, sich in den Schulen unter immer neuen Akzenten mit der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts zu beschäftigen. 13

14 Unserem Aufruf sind alle Bundesländer gefolgt. Es war für mich eine besondere Freude, dass hier in Mecklenburg-Vorpommern nahezu alle Schulen ebenso dem Aufruf Rechnung getragen haben und sich mit verschiedensten Projekten in den unterschiedlichsten Formen dieser Thematik gewidmet haben. ( ) Eines ist mir natürlich bewusst: Kinder- und Jugend-Projekte schüttelt keiner aus dem Ärmel. Themen und Methoden müssen attraktiv genug sein, die Beteiligung junger Menschen muss ehrlich erwünscht sein und wir müssen sie wirklich ernst nehmen. Im Sinne der im Schulgesetz geforderten Öffnung von Schule wird jede Schule bestrebt sein, vielfältige Partnerschaften mit nichtschulischen Einrichtungen und Institutionen einzugehen. Hierbei sind die örtlichen Gegebenheiten besonders zu beachten. Durch sie können außerschulische Lernorte und Fachleute in den Bildungs- und Erziehungsprozess der Schule einbezogen werden. Einerseits erhalten Schüler die Chance, lebensnah und praxisorientiert zu lernen. Andererseits ermöglichen solche Partnerschaften einer breiten Öffentlichkeit Einblick in den Schulalltag, um so das Verständnis füreinander zu vertiefen. Nun spreche ich hier auf einer Veranstaltung der Schullandheime, die sich den Titel Schullandheime stellen sich der gesellschaftlichen Verantwortung gegeben hat. Daher möchte ich die Gelegenheit nutzen, und etwas zu meinem Verständnis von Schullandheimen als solche und als zivilgesellschaftliche Kooperationspartner von Schulen sagen: In unserem Bundesland sind die Schullandheime sowohl im Schulgesetz als auch im Schulfahrtenerlass fest verankert und leisten gemeinsam mi t anderen Jugend(übernachtungs) stätten wichtige Bildungs- und Erziehungsarbeit. Das Schullandheim ist ein Teil der Bildungsarbeit, denn es ergänzt Schule. Schullandheime sind wichtige außerschulische Lernorte. Ein mehrtägiger Aufenthalt stellt für die Klassenverbände eine besondere Form des Zusammenlebens dar, das als gemeinsamer Lern- und Lebensraum von Schülern und Lehrern in eigener Verantwortung gestaltet wird. Unterricht und Erziehung werden ganzheitlich miteinander verknüpft. Sie ermöglichen intensive Erfahrungen in der Natur, in der gemeinsamen Arbeit an Projekten, im täglichen Umgang miteinander. Sozial- und Selbstkompetenzen erwachsen aus dem Zusammenleben über einen längeren Zeitraum. Lehrer und Schüler erleben sich in dieser Zeit von einer ganz anderen Seite, aus der ganzheitlichen Sicht. In Schullandheimen haben die Schüler vielfältige Möglichkeiten, sich selber einzubringen, sich zu entfalten und ihre Stärken zu zeigen. Anders als oft in der Schule sind hier insbesondere handwerkliche Fähigkeiten und gesellige Begabungen im Interesse einer dynamischen Gruppenentwicklung gefragt. Entsprechend der Definition als außerschulischer Lernort lehnen sich die Themen an die Lehrpläne an, ergänzen sie um Praxisanteile, oder es werden neue Inhaltsbereiche erschlossen und erprobt. Die wichtigsten Themenbereiche in Schullandheimen sind: Bildung für nachhaltige Entwicklung Gesundheitserziehung Demokratie und Toleranz Teambildung Verkehrserziehung. Frei vom schulischen Stundentakt können sich Schulklassen intensiv mit Themen befassen, die in der Schule nicht oder nur sehr schwer durchführbar sind. Dazu gehören alle Angebote des direkten Umgangs mit der Natur, Stadtrallyes oder spezielle Beschäftigungen wie Chorübungen oder Einstudieren von Theateraufführungen. Freie Themen und viele Freizeitangebote ergänzen die Schullandheimaufenthalte: Besuch von Gedenkstätten oder Museen, Lagerfeuer, sportliche Betätigungen, Wanderungen mit einem Förster oder praktische gesellschaftliche Arbeit. In vielen Schullandheimen besteht die Möglichkeit, dass die Schulklassen auf Wunsch sich selber verpflegen oder gesunde Kost selber erstellen können. Schullandheime tragen gesellschaftliche Verantwortung. Sie erfüllen eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe, indem sie parteienübergreifend politische und pädagogische Arbeit vor Ort leisten, besonders in der Gemeinwohlarbeit als sozio-kulturelle Zentren und im Kampf gegen Extremismus und für Demokratie und Toleranz. Nicht zuletzt stellen Schullandheime einen Wirtschaftsfaktor in den ländlichen Regionen dar. Die Gäste der über Übernachtungen pro Jahr bundesweit wollen verpflegt und kulturell betreut werden. Mit ihren Aufgaben und ihrem Selbstverständnis, das durch das Motto dieser Veranstaltung noch unterstrichen wird, sind Schullandheime wichtige Bündnispartner von Schulen, um Aspekte von Demokratie und Toleranz hautnah zu erleben. Ich darf mich an dieser Stelle für die bishe- 14

15 rige ausgezeichnete Zusammenarbeit zwischen Schullandheimen und Schulen bedanken und wünsche mir, dass sich diese auch künftig fortsetzt. Anhand des Programms Ihrer Bundesarbeitstagung kann ich erkennen, dass Sie viele Schwerpunkte für die Arbeit festgelegt haben, um neue Ufer zu erreichen. Genau deswegen ist es richtig und notwendig, sich die Frage zu stellen, wie die Zusammenarbeit zwischen Schule und Schullandheimen weiter verbessert werden kann und wie man komplexe Themen schülerfreundlich aufbereitet. Dabei wünsche ich Ihnen einen konstruktiven Austausch, kreative Ideen sowie erfolgreiche Diskussionen. Gefahr durch Rechtsextremismus, Journalistin und Buchautorin Andrea Röpke Im Rahmen der Festveranstaltung referierte Andrea Röpke zum Thema Demokratie und Toleranz über Gefahr durch Rechtsextremismus und veranschaulichte ihre Aussagen mit einer Power-Point-Präsentation, die im Internet unter im Rahmen der Dokumentation der BAT 2010 veröffentlicht wurde. Engagiert und anschaulich trug sie in freier Rede vor. Daher veröffentlichen wir an dieser Stelle einige Auszüge aus dem Vorwort ihres Buches Neonazis in Nadelstreifen Die NPD auf dem Weg in die Mitte der Gesellschaft. ( ) Die NPD schickt sich an, einen alten Traum zu verwirklichen: sich als»nationale Sammlungsbewegung «zu etablieren, die die parlamentarische Führung im extrem rechten Lager übernimmt. In den letzten Jahren hat sie nicht nur ihre Mitgliederzahl auf 7200 verdoppeln können und ist damit erneut seit ihrer Gründung 1964 zu einer der mitgliederstärksten Partei der völkisch-nationalistischen Bewegung geworden, sie hat sich auch zu einem»gravitationsfeld«der rechten Szene entwickelt. Seit dem Januar 2009 schickt sich die Deutsche Volksunion (DVU) allerdings an, nicht mehr als die ewiggestrige Altherrenriege zu erscheinen. Der neue Bundesvorsitzende Matthias Faust versucht mit engen Vertrauten die DVU neu aufzustellen. Mit der NPD, so Faust immer wieder, blieben die Absprachen aber bestehen. Konkurrenz durch Wahlantritte oder Personalwerbung, sollen nicht entstehen. Die kommenden Wahlen für Europa, Bund, Länder und Kommunen dürften nach den Ergebnissen aber zu weiteren Überlegungen führen. Faust scheint ein gewiefter Drahtzieher, so pflegt er trotz gemäßigter Aufmachung mit einem Vorzeigepolitiker wie Andreas Molau weiterhin enge Kontakte ins radikale Milieu der Freien Kräfte in Norddeutschland. Er scheint sich alle Optionen offen zu halten. In den vergangenen Monaten war die NPD bei Kommunalwahlen bereits erfolgreich, so konnte sie in Sachsen ihre Mandate vervierfachen. Negative Schlagzeilen über NPD-Kandidaten mit Strafregister, oder über Parteiquerelen hielten Wähler nicht ab, bei der NPD ihr Kreuz zu machen. Bei der Bundestagswahl 2005 votierten schon über Wähler für die NPD.»In Mitteldeutschland findet eine geräuschlose völkische Graswurzelrevolution statt«, frohlockt Parteitheoretiker Jürgen Gansel hinsichtlich des Wählerpotentials in den neuen Bundesländern. Für diesen Erfolg ist eine neue Strategie verantwortlich, die sich in den letzten Jahren immer deutlicher herauskristallisiert hat. Ihre Elemente sind Professionalisierung und Modernisierung der Partei, eine veränderte Bündnispolitik sowie eine gezielte Einbindung von rechten Milieus, die der früher eher altbacken auftretenden NPD bislang skeptisch gegenüberstanden: die»freien Kameradschaften«mit ihrem Umfeld zwischen aggressivem Rechtsrock und gewaltbereiten Neonazis. Ohne die Kameradschaften vor Ort kann die NPD keinen großen Wahlkampf führen. In bestimmten Regionen, das offenbaren Kommunalwahlkämpfe, sind allein die Kameradschaftsanführer zugleich auch tragende Parteifunktionäre mit oder ohne Parteibuch. Neben den»klassischen«ausländerfeindlichen Kampagnen setzt die NPD längst verstärkt auf soziale und regionale Themen, sei es Hartz IV oder»heimatschutz«. Die Parteimitglieder forcieren ihre kommunalpolitischen Aktivitäten und ihr gemeinnütziges Engagement, durch das sie sich eine größere gesellschaftliche Akzeptanz als bisher versprechen. Sie folgen einem Slogan, den Udo Voigt schon vor rund zehn Jahren vorgegeben hat:»bürgernähe zeigen, vor Ort siegen auf kommunaler Ebene kann die Ausgrenzung unterlaufen werden«. Er wusste, dass diese Strategie der kommunalen Verankerung ( ) viel Zeit brauchen würde. Die Partei vollzieht einen Imagewandel auch im äußeren Erscheinungsbild: weg von der glatzköpfigen Skinhead- und Hooligan-Partei hin zur seriös-biederen Interessenvertretung des kleinen Mannes. Dazu gehören Anzug, Schlips und Scheitel, selbstbewusstes Auftreten und rhetorische Schlagfertigkeit ebenso wie das offene Bekenntnis zur Radikalität, mit der man sich im Kampf gegen die»herrschenden Bonzen«als einzig wahre Opposition empfiehlt. Sozial, national, radikal das ist der Dreiklang, mit dem die NPD populistisch auf Stimmenfang geht. Die kommunale Verankerung soll zudem 15

16 dafür sorgen, dass nicht nur Protestwähler kurzfristig an die Wahlurne gelockt werden, sondern das Protestpotential nachhaltig an die Partei gebunden wird. Mit dieser zweigleisigen Politik von»verbürgerlichung«und Radikalisierung durch die Öffnung für gewalttätige Kameradschaftsführer wandelt die NPD auf einem schmalen Grat. Manchmal rutscht sie auch ab. In den vergangenen Monaten brachen immer wieder Diskussionen in der NPD über die Zusammenarbeit mit den Kameradschaften der»autonomen Nationalisten«auf. Gerade erst gewonnene neue Mitglieder aus der Szene verließen in Sachsen die Partei wieder, sie war ihnen zu»verbonzt«und zu»parlamentaristisch«. In der NPD ist nicht bloß Parteiideologe Jürgen Gansel der Meinung, dass der militante Gestus der»autonomen Nationalisten «das neue Image der Partei karikieren und damit gefährden könnte. ( ) Die NPD hat Antworten gefunden, nicht nur im Umgang mit»internen Problemen«. Bei der Umsetzung der angestrebten kommunalen Verankerung werden angehende Nachwuchspolitiker umfangreich geschult und mit Argumentationshilfen ausgestattet. Mit der allmählichen Professionalisierung in der Partei geht eine vielfach unterschätzte Intellektualisierung einher. In feinen Anzügen, geschult in Rhetorik und Wortergreifung, besetzen sie immer mehr gesellschaftlichen Raum. Gerade in den alten Bundesländern sind NPD- Funktionäre keine Randexistenzen mehr, unter ihnen befinden sich Gymnasiasten, Lehrer, Anwälte, Handwerker und Unternehmer. Die NPD ist auf dem Weg in die Mitte der Gesellschaft. Das heißt nicht, dass sie demokratisch geworden wäre. Dass sich die Ziele und Botschaften trotz allem Imagewandel nicht geändert haben, können weder feines Tuch noch gepflegter Haarschnitt verbergen. Nicht nur Personal, Programme und Parolen, sondern vor allem die politische Praxis der NPD innerhalb und außerhalb der Parlamente zeigen: Auch Neonazis in Nadelstreifen bleiben Neonazis. Im Juli 2008 brachten zwei stadtbekannte Neonazis in Templin Bernd K. um.»einer am Rand«, beschreiben Anwohner in der brandenburgischen Stadt das Opfer. Die Tat verlief äußerst brutal, die beiden Rechten wollten das Opfer anzünden, erklärte Lolita Lodenkämper, Oberstaatsanwältin aus Neuruppin. In der Urteilsbegründung zu langjährigen Haftstrafen hieß es im Mai 2009, die Täter hätten sich als Herr über Leben und Tod aufgespielt und aufgrund ihrer Gesinnung den alkoholkranken 55-jährigen als minderwertig angesehen. In Sachsen-Anhalt töteten Rechtsextreme im August 2008 zwei junge Menschen. Rick L. starb hinter einer Bushaltestelle in Magdeburg, nachdem er von einem Neonazi zusammengetreten worden war. Marcel W., ein junger Gelegenheitsarbeiter, wurde in Bernburg von einem einschlägig vorbestraften Rechten in dessen Wohnung erstochen. In der Öffentlichkeit ist von der NPD meist nur die Rede, wenn ihre Abgeordneten mal wieder für einen außergewöhnlichen Eklat gesorgt oder ihre Anhänger außerhalb des Parlaments eine besonders schwere Gewalttat verübt haben. Was in der NPD und ihrem Umfeld alltäglich passiert, das wird kaum wahrgenommen. Ohne einen Blick hinter die Kulissen und in die verdeckten Strukturen dieser Partei sind aber die in den letzten Jahren erfolgten strategischen Veränderungen nicht zu verstehen. ( ) Alarmierend ist die zunehmende Verankerung der Partei in Sachsen und Brandenburg. Die dort erzielten kommunalpolitischen Erfolge sind für die demokratischen Parteien eine Herausforderung. Selbstsicher sucht die NPD mittlerweile die Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner. Auf dessen Veranstaltungen erscheinen Parteikader, um den Verlauf der Diskussion zu bestimmen. Diese Taktik der Wortergreifung gelingt auch, weil die Rechten nicht bloß ihre alten Positionen zeitgemäß formulieren können. Längst ist eine Intellektualisierung der»nationalen Opposition«im Gange. ( ) Die ideologische Neuausrichtung wird auch von der Jugendorganisation der NPD vorangetrieben. In der Öffentlichkeit werden die Bemühungen der Jungen Nationaldemokraten oft nicht wahrgenommen. Vielleicht, weil sie kaum noch die Klischeevorstellung von Glatze, Bomberjacke und Springerstiefel erfüllen. Stattdessen kommen sie im lässigen Schick von Studenten daher und feilen an ihren Schreibtischen an den Argumenten für ihre Kameraden auf der Straße. Frauen und Mädchen sehen sich als Teil einer nationalistischen Front. Sie wollen nicht mehr nur die Freundin eines Neonazis sein, sondern rechte Politik mitgestalten. Die NPD hat das große Potential interessierter Frauen erkannt und versucht, sie langfristig an die Szene zu binden. Der im Herbst 2006 gegründete Ring Nationaler Frauen soll als rechtes Pendant zu den frauenpolitischen Gruppen etablierter Parteien ausgebaut werden. ( ) Es gelingt rechten Mädchen und Frauen in den Kommunen schneller ( ), von der Gesellschaft akzeptiert zu werden, und so das Image der Partei in der öffentlichen Wahrnehmung verändern. Doch solche Frauen stoßen auch an Grenzen, die von der männerdominierten Szene gesetzt werden; Aussteigerinnen berichten von Gewalt und Sexismus. Selbst verdiente»straßenkämpferinnen «, das zeigen Röpke und Speit, werden irgendwann an ihre angebliche»biologische Verpflichtung «als Frau und Mutter erinnert. 16

17 Die NPD geht mit dem harmlos klingenden Begriff»Volksgemeinschaft«auf Wählerfang. Sich am Nationalsozialismus orientierend, sollen im Sinne eines»lebensbundprinzips «ganze Familien der Kameraden in die politische Arbeit eingebunden werden. Das heißt: 24 Stunden Neonazi sein. In diesen»sippen«herrschen straffe Hierarchien und militante Erziehungsmethoden.»Jeder, der in der rechten Szene was auf sich hält«, so die Aussteigerin Tanja Privenau,»gibt seine Kinder in die HDJ.«Die Heimattreue Deutsche Jugend war eine bundesweit agierende Organisation, die seit Jahren im großen Stil, aber äußerst konspirativ Lager und Schulungen für Hunderte von Kindern und Jugendlichen durchführte. Seit dem 31. März 2009 ist sie verboten. Doch die NS-orientierte Kindererziehung wird weitergehen. Am Beispiel der HDJ lassen sich Hitler-Verehrung, Ausbildung zu fanatischer Besessenheit und Unterwanderung der Gesellschaft warnend aufzeigen. Nach dreijähriger, gefährlicher Recherche weist Andrea Röpke darauf hin, dass es trotz des Verbotes von Hitlerjugend und Waffen-SS als verbrecherische Organisationen seit Kriegsende immer geheimen Kinderdrill von rechts gegeben hat unbeachtet von der Öffentlichkeit. Die Rechtsrock-Experten Christian Dornbusch und Jan Raabe dokumentieren, wie die NPD in den letzten Jahren mit Erfolg den Schulterschluss mit der rechten Musikszene gesucht und vollzogen hat. Mittlerweile nutzt sie nationalistische und rassistische Liedermacher, um ihre politischen Botschaften in ein breiteres Spektrum zu transportieren. Rechtsrock wird nicht zuletzt massiv eingesetzt, um an den Schulen mit Gratis-CDs für die Partei zu werben und rechtes Gedankengut unter die Schüler zu bringen. Rechtsextreme Gewalt ist in den letzten Jahren bedrohlich angestiegen. Seit 1990 kamen dabei mehr als 141 Menschen ums Leben. ( ) Immer noch müssen Opfer rechter Gewalt selbst auf den politischen Hintergrund des Angriffs hinweisen. Und längst gibt es»zonen der Angst«, die Jugendliche und Menschen mit Migrationshintergrund meiden. ( ) Die weltweite Empörung über die Vorfälle in Mügeln und Halberstadt, wo ein rechter Mob ausländische Mitbürger bzw. Mitglieder einer Theatergruppe angriff, zwang die Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft, sich mit dem Problem Neonazismus erneut auseinanderzusetzen. Gelder wurden bewilligt, neue Präventionsstellen eingerichtet. Doch eine Unterstützung von laufenden Projekten gegen neonazistische Bestrebungen ist immer noch nicht nachhaltig gewährleistet. Stattdessen müssen sich Opferberatungsstellen von Zuschuss zu Zuschuss durchhangeln. Etablierte Präventionseinrichtungen entlassen qualifizierte Mitarbeiter aus Kostengründen oder können Projekte nur kurzfristig bewilligen. Eine klarere Grenzziehung zur NPD, die schon mit ihrer Vorstellung von einer homogenen»volksgemeinschaft«gegen den Gleichheitsgrundsatz im Grundgesetz verstößt, ist vonnöten. Aber staatliche Repressionen müssen einhergehen mit einer in der»mitte der Gesellschaft «geführten Debatte. Einer menschenverachtenden Politik entgegenzutreten ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Oft geben nichtstaatliche Initiativen aber auch erst die nötigen Impulse. Sie thematisieren vor Ort, was Städte und Gemeinden nicht thematisieren wollen. Selbstorganisierte, alternative Initiativen gegen Neonazismus werden allerdings von Politik und Behörden häufig skeptisch beobachtet. Doch nur eine breite und vielschichtige Gegenwehr kann das Vordringen neonazistischer Kräfte und das Erstarken rechter Ressentiments aufhalten. Ständiger Widerspruch gegen die rechte Alltäglichkeit ist nötig in Ost und West. 17

18 Empfang im Schweriner Schloss Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider ließ es sich nicht nehmen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Bundesarbeitstagung zu einem abendlichen festlichen Empfang in das Schlosscafé einzuladen, das ein ganz besonderes, feierliches Ambiente ausstrahlt. Aus Termingründen konnte die Landtagspräsidentin leider nicht daran teilnehmen, weswegen ihr Stellvertreter Andreas Bluhm auf seine charmante und humorvolle Art die Gäste herzlich begrüßte und den lukullisch geprägten Abend eröffnete. Er führte die Gäste durch die Geschichte des Schweriner Schlosses, das die Tagungsgäste selbst auf Einladung der Landtagsverwaltung am selben Tag mit einer kompetenten Führung vom Kellergewölbe bis unters Dach besichtigen durften. Der Bundesvorsitzende Peter Krössinger bedankte sich für den generösen Empfang und die freundlichen Worte von Andreas Bluhm. Er bewertete die Gastfreundschaft, die allen so herzlich entgegenschlug, als Zeichen der Wertschätzung der Arbeit, die in den Schullandheimen - insbesondere im Land Mecklenburg-Vorpommern - durch ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geleistet wird. Anschließend konnten sich die Gäste mit vielen Köstlichkeiten vom reichlich ausgestatteten Buffet im Vorraum des Schlosscafés selbst bedienen. Viele flanierten anfangs erst einmal an den fürs Auge wunderschön vorbereiteten Speisen vorbei, um einen groben Überblick zu bekommen, was individuell wohl am besten munden könnte. Alles Angebotene zu versuchen war schlicht nicht möglich. Neben den vielen lukullischen Feinheiten gab es den jahreszeitlich üblichen Spargel aus Mecklenburger Landen als Spezialität. Es fehlte an nichts, kurz gesagt: es war ein fürstliches Angebot für demokratische Genießer. Freundliche und kompetente Kellnerinnen und Kellner achteten aufmerksam darauf, dass es niemandem an Getränken mangelte. Durch die aufgelockerte Sitzweise an Gruppentischen konnten die Gäste aus der gesamten Bundesrepublik in entspannter Atmosphäre gemeinsam genießen und nebenher miteinander plaudern. Völlig zufrieden fuhren die Tagungsteilnehmerinnen und teilnehmer mit dem Bus in ihre Quartiere. Am Tag darauf wartete die Arbeit in den geplanten Arbeitsgruppen. Berichte aus den Arbeitsgruppen AG 1: Demokratie und Toleranz Leitung: Joachim Nüsing, MV und Stefan Baerens, MV Ziele der Arbeitsgruppe: Die Arbeitsgruppe Demokratie und Toleranz setzte sich das Ziel, Informationen über die Situation des Rechtsextremismus in Deutschland und seine Erscheinungsformen zu geben und positive Beispiele zur Umsetzung von Demokratie und Toleranz vorzustellen. Ablauf 1. Kranzniederlegung anlässlich des Tages der Befreiung: Demokratie und Toleranz hat viel mit Gedenkstättenarbeit zu tun. Gerade, weil die Rechtsextremen negative Erscheinungsformen des Dritten Reiches leugnen, ist es wichtig, an Gedenkstätten der Gräueltaten zu gedenken. In der Nähe des Tagungsortes befindet sich eine Gedenkstätte zum Todesmarsch der Häftlinge aus dem KZ Sachsenhausen. Dort nahmen die Teilnehmer an einer Kranzniederlegung teil und wurden vom anwesenden Ministerpräsidenten des Landes Mecklenburg- Vorpommern, Herrn Sellring, persönlich begrüßt. Christine Kindt, Lehrerin am Fridericeanum Schwerin, legte passend zur Kranzniederlegung ihre mit Schulkindern gemachten Erforschungen und Entdeckungen zum Todesmarsch dar. Es war ein sehr gutes Beispiel, wie Schüler in das Thema einbezogen werden konnten. 2. Die aus Rundfunk und Fernsehen bekannte Journalistin Andrea Röpke erläuterte ihre Forschungen Jüngste Erscheinungsformen rechtsradikaler Gruppierungen und ihre Wirkungen. Sehr anschaulich beschrieb sie die rechte Szene in Deutschland und schilderte dabei ihre nicht ungefährlichen Recherchen. Beim Vorstellen der Literatur zum Thema Rechtsextremismus erfuhren die Teilnehmer von den verschiedensten Erscheinungsformen bei Kleidung und Verhalten der Leute und von ihren geheimen Treffen. Die Diskussion war verständlicherweise sehr umfangreich und tiefgründig. 3. Passend dazu legte Herr Ohse von der RAA (Regionalzentrum für demokratische Kultur) Dokumente vor, wie sich Schullandheime und andere 18

19 Übernachtungsstätten vor rechtsextremistischem Missbrauch schützen und rechtlichen Schutz erhalten können. 4. Frau Antje Lorenz war leider kurzfristig erkrankt, hatte aber genügend Material bereitgestellt, wie der Bundesrat als demokratische Einrichtung genutzt werden kann. Das Interesse an den Broschüren war groß. Herr Nüsing vom Sozialministerium konnte eigene Erfahrungen zum Besuch des Bundesrates mit Jugendlichen beisteuern. 5. Herr Hornig und Herr Socke stellten den Demokratiebus vor, der von der Landeszentrale für politische Bildung betrieben wird. Die Teilnehmer erhielten einen Einblick, wie der Bus vor Ort angefordert und praktische Demokratiearbeit geübt werden kann. 6. Eine sehr intensive Form praktischer Demokratiearbeit erläuterte Frau Graf vom Landesjugendring. Sie organisierte mehrfach das Projekt Jugend im Landtag, an dem jeweils über 60 Jugendliche teilnahmen und eine Woche lang direkt mit den Abgeordneten unterwegs waren. Sie übten sich im Rollenspiel als Abgeordnete und erhielten auf diese Weise emotionelle Anregungen, sich mit der Politik auseinander zu setzen. 7. Weitere praktische Beispiele aus Schullandheimen kamen von Stefan Baerens (SLH Dreilützow) und Detlef Sydow (SLH Mueß). Sie zeigten, wie die Schüler mit modernen Mitteln, mit GPS auf Schatzsuche oder auf den Spuren von Demokraten, neues Wissen in spielerischer Form erwerben können. 8. Der Vorsitzende des Landesverbandes der Schullandheime aus MV, Herr Karsten, erläuterte das vom LV geleitete dreijährige Projekt Demokratie und Toleranz. Er fasste die Ergebnisse aller Schullandheime zusammen und gab das Versprechen, dass sich die Schullandheime der gesellschaftlichen Verantwortung stellen und aktive Beiträge zum Üben von Demokratie leisten wollen. In einer Power-Point-Präsentation fasste der Seminarleiter die Ergebnisse der Tagung zusammen und stellte sie in einem Forum den anderen Arbeitsgruppen der Tagung vor. Er stellte fest, dass das Thema Demokratie und Toleranz zwar schwierig zu händeln ist, aber die Notwendigkeit zum Handeln besteht, sonst füllen andere extremistische Gruppen die Lücke aus. Abends erhielt das Thema Demokratie und Toleranz eine ganz andere Form. Der Humorist Jörg Klingohr alias Bauer Korl überraschte seine Zuhörer als Folksfilosof mit der wahren Wahrheit und klärte die Teilnehmer über das aktuelle politische Geschehen auf. Bernd Karsten Vorsitzender des LV der SLH MV AG 2: Erlebnispädagogik: Lernen mit Kopf, Herz und Hand Leitung: Tobias Eckstein, MV und Harald Jäger, MV Erlebnispädagogik ist für Schullandheime einerseits eine Möglichkeit, durch pädagogisch wertvolle Angebote gemäß dem Motto dieser Arbeitstagung gesellschaftliche Verantwortung wahr zu nehmen. Andererseits ist der Signalbegriff Erlebnispädagogisches Angebot auch ein oftmals schlagendes Argument und eine Chance zur besseren Auslastung der Häuser. Begriffe wie Erlebnis, Kletterwand oder Hochseilgarten ziehen eben nach wie vor. Der Workshop bewegte sich zwischen (erlebnis-) pädagogischen Ansprüchen und den organisatorischen Möglichkeiten, Erlebnispädagogik im Schullandheim umzusetzen. Nach einem handlungsorientierten Einstieg mit leichten Bewegungsund Problemlösungsaufgaben wurden im ersten Teil Definitionen und Abgrenzungen der Erlebnispädagogik vorgestellt und diskutiert. Wir sind dabei vor allem darauf eingegangen, was die Erlebnispädagogik ausmacht und welche gesellschaftlichen Bildungschancen sich dadurch eröffnen. Im zweiten Teil des Workshops sind wir selbst nach draußen ins Mueßer Holz gegangen und wurden zu Handelnden: In Gruppen-Aktionen wurden einerseits persönliche Erlebnisse geschaffen, zum anderen wurden Beispiele für die Abgrenzung zwischen Erlebnis und Erlebnispädagogik praktisch erlebt. Die Aktionen enthielten ein Kletterelement und einige Beispiele für Abenteueraktionen und erlebnispädagogische Arrangements. Im dritten Teil wurden verschiedene Möglichkeiten präsentiert, wie erlebnispädagogische oder erlebnisorientierte Angebote im Schullandheim organisiert und wie sie pädagogisch gewinnbringend arrangiert werden können. Als Beispiele dienten: 19

20 Seilas Erlebnislernen, Kooperationspartner der Schullandheime Dreilützow und Schwerin Mueß (Harald Jäger), Erlebnistage Schweriner See, Kooperationspartner des Schullandheims Schwerin Mueß (Tobias Eckstein), Schullandheim Ueckermünde (Horst Gollatz), Kooperationen des Schullandheims Schwerin Mueß (Peter Busse). AG 3: Bildung für nachhaltige Entwicklung Leitung: Klaus Kruse, HH; Dirk Niewöhner, MV und Horst Cürette, SL Nach der Begrüßung und Vorstellung der Teilnehmer (über 20) führte am Vormittag im ersten Teil der Veranstaltung zunächst Klaus Kruse, Leiter der Pädagogischen Arbeitsstelle im Verband Deutscher Schullandheime e.v., kurz unter dem Leitthema Schullandheime auf dem Weg von der Umwelterziehung (UWE) zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BieNE) in die Thematik der AG ein, erklärte Abkürzungen (z.b. BieNE statt BNE?) und einige Begrifflichkeiten und erläuterte den Ablauf der Veranstaltung. Umwelterziehung gehört seit Ende der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts zu den prägenden pädagogischen Impulsen der Schullandheimpädagogik. Für die Implementierung des fächerübergreifenden Themenbereiches Umwelterziehung in die Schullandheime war der Modellversuch des Verbandes Deutscher Schullandheime e.v. Umwelterziehung im Schullandheim ökologischer Lern- und Erziehungsverbund, der als Modellversuch der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Wissenschaft und der Länder finanziell gefördert wurde, von größter Bedeutung. Während der Laufzeit des Modellversuchs und in der Folgezeit ist ein breites Spektrum an Materialien und Anregungen erarbeitet, erprobt und dokumentiert worden. Darüber hinaus sind Grundaussagen zu einer Umwelterziehung auf der Grundlage eines nachhaltigen Bildungsverständnisses entwickelt worden. So befinden sich seit einigen Jahren auch bereits Schullandheime auf dem Weg von der Umwelterziehung zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Der Verband Deutscher Schullandheime e.v. möchte die Schullandheime auf diesem Entwicklungsweg unterstützen, Anregungen geben und begleiten. Ziel ist es u.a., ein gemeinsames Lern-Netzwerk von Schullandheimen mit dem Profil Bildung für nachhaltige Entwicklung aufzubauen, um sich gemeinsam im Rahmen von Qualifizierungsmaßnahmen weiterzubilden, um sich intensiver mit BNE auseinanderzusetzen, die bestehenden Angebote der Schullandheime auf die Anforderungen der BNE hin zu überprüfen und zu überarbeiten, bzw. neue BNE-fähige Angebote zu entwickeln und zu erproben. Der Verband Deutscher Schullandheime e.v. hat in diesem Zusammenhang bereits in seinen Leitlinien zur Schullandheimarbeit (2007) ausdrücklich auf die Zielsetzungen im Sinne von Bildung für nachhaltige Entwicklung hingewiesen und in dem Qualitätsleitfaden für Schullandheime 2008 wird in der Einführung darauf eingegangen, dass im Mittelpunkt allen Handelns eine Bildung für nachhaltige Entwicklung steht, damit die Bedürfnisse der heutigen Generation befriedigt und die Gestaltungsmöglichkeiten der kommenden Generation nicht beeinträchtigt werden (S.7). Denn das Schullandheim ist der ideale Ort, an dem Schülerinnen und Schüler, Kinder und Jugendliche in besonderer Weise Kompetenzen erwerben und entwickeln können. Die Gestaltung der pädagogischen Arbeit in den Schullandheimen schafft dabei die Voraussetzungen für den Erwerb der erforderlichen Kompetenzen. Bewusst sind in die Auflistung der erforderlichen Kompetenzen auch Gestaltungskompetenzen im Sinne von BNE eingearbeitet worden. Daher sollte nun die Weiterentwicklung der Umwelterziehung zu einer Bildung für nachhaltige Entwicklung im Rahmen der Schullandheimpädagogik weiter vorangetrieben werden. Ein Baustein auf diesem Wege ist diese Veranstaltung der AG 3 im Rahmen der BAT Die Veranstaltung im Rahmen dieser AG 3 während der BAT 2010 war so konzipiert, dass die Teilnehmer sich sowohl mit praktischen Beispielen / Modellen als auch mit grundsätzlichen Fragestellungen und theoretischen Aspekten auseinandersetzen konnten. Daher stand im weiteren Verlauf des Vormittags (Zweiter Teil) das Kennenlernen der Ziele und Inhalte des praktischen Beispiels Schwimmender Lernort im Mittelpunkt. Für die Vorstellung dieses BNE-Projektes hatte Dirk Niewöhner, BNE-Koordinator für Mecklenburg-Vorpommern im Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz und Vertreter des Landes M V in der NUN, die Verantwortlichen Sebastian Preuß und Claudia Buchholz vom Schullandheim im ZERUM Uekermünde gewinnen können. Claudia Buchholz stellte anhand einer Power- Point-Präsentation die Entwicklung 20

21 des Projektes, die Ziele, Inhalte und zukünftige praktische Umsetzung im Lande Mecklenburg-Vorpommern vor. In der Zwischenzeit hatte Sebastian Preuß am Schweriner See alles für die Möglichkeiten von Praxiserfahrungen für die Teilnehmer vorbereitet. Die Teilnehmer wurden herzlich begrüßt und mit dem weiteren Verlauf der Aktivitäten vertraut gemacht. Nach einer interessanten Gruppenbildungsphase wurden die Gruppenaufträge verteilt und die Teilnehmer in ihre Aufgaben eingewiesen. Für die Untersuchungen auf dem Schweriner See stand noch nicht der geplante neue Schwimmende Lernort zur Verfügung, der uns in der Präsentation vorgestellt wurde sondern nur die Vorläufer-Version, die aber den Teilnehmern auch schon einige Möglichkeiten bot. Nun wurden die Teilnehmer aktiv: Auf die Auswertung der Arbeitsgruppenergebnisse legte Sebastian Preuß sehr viel Wert, um deutlich auf die Unterschiede zwischen den Ansätzen der Umwelterziehung und der Bildung für Nachhaltigkeit am Praxisbeispiel einzugehen. Die Zeitvorgaben erlaubten leider keine längere Behandlung dieses Projektes. Teilnehmer äußerten den Wunsch, bei einer anderen Veranstaltung sich noch ausführlicher mit dem Konzept und der Umsetzung des Projektes Schwimmender Lernort auseinanderzusetzen. Nach dem Mittagessen (Dritter Teil) referierte Peter Rabe vom Landesforst Mecklenburg-Vorpommern zum Thema Der Wald als Lernort für Bildung für nachhaltige Entwicklung. Engagiert und sehr authentisch schilderte er seine Vorstellungen und Erfahrungen und ergänzte sie durch eine Power-Point-Präsentation. Zum Schluss seiner Ausführungen stellte Peter Rabe den in Mecklenburg-Vorpommern erarbeiteten Praxisordner für Schulen Wald macht Schule vor, der von den vielen Teilnehmern aufgrund der vielfältig hier zusammengetragenen Praxisanregungen sehr gern auch gleich vor Ort gekauft wurde. Im vierten Teil referierte Richard Häusler von Stratum, Berlin, zum Thema: Nachhaltigkeit Bildungsund Entwicklungsthema im Schullandheim ; seine Fragestellungen und Anregungen gliederte er in: - Gibt es BNE in einer nichtnachhaltigen Umgebung? Warum der USP der Schullandheime in der Nachhaltigkeit liegt. - Wie entwickele ich BNE-Angebote systematisch? Der BNE-Generator. - Diskussion und Anwendung Mit dem BNE-Generator Angebote entwickeln, verbessern und evaluieren. In der abschließenden Runde äußerten sich die Teilnehmer über ihre Erfahrungen, Erlebnisse und Erkenntnisse in Kurzform. Durchweg wurde diese Arbeitsgruppentagung als sehr wertvoll und positiv bewertet. Das Programm war wohl etwas zu voll aber sehr anregend! Der Wunsch wurde sehr deutlich formuliert, solche Veranstaltungen mit jeweils größerem Zeitvolumen den Teilnehmern, den Mitarbeitern und Aktiven in Schullandheimen anzubieten. AG 4: Trägerschaft und Wirtschaftsführung von Schullandheimen Leitung: Peter Krössinger, BW und Hartmut Wolf, MV Einführung: 1. Trägerschaft Die Schullandheime in der Bundesrepublik sind aus nachfolgenden Gründen sehr vielschichtig: Historische Gründe: Gründung in den 20er Jahren im letzten Jahrhundert in ganz Deutschland, unterschiedliche Entwicklung nach dem 2. Weltkrieg in der Bundesrepublik und in der DDR, neue Entwicklung / Weiterentwicklung nach der Einheit in allen Bundesländern. Am bezeichnendsten ist das große Spektrum von Schullandheimen bezüglich der verschiedensten Trägerschaften: Es gibt gemeinnützige (e.v., ggmbh), kirchliche, kommunale (Landkreise, Kommunen) sowie private Träger. Größe der Schullandheime: Die Mehrzahl der Schullandheime sind 2-klassige Häuser. Natürlich gibt es auch 1-klassige wie auch 3- und mehr-klassige Häuser. Davon hängt die Zahl der dort Tätigen ab. 21

22 Profile: Jedes Schullandheim hat sein eigenes Profil in den pädagogischen Angeboten sowie in der Ausstattung und seiner Lage. 2. Wirtschaftsführung Verschiedene Trägerschaften und unterschiedliche Größen stellen jeweils andere Anforderungen an die Wirtschaftsführung. Hier wird in der Arbeitsgruppe Gelegenheit gegeben, über die verschiedenen Modelle der Wirtschaftsführung zu diskutieren. Allen gemeinsam ist das Ziel, eine gute Auslastung des eigenen Schullandheims zu erzielen, wobei die Frage der Messbarkeit und des daran zu messenden Vergleichs untereinander allein schon schwierig zu definieren ist. Gemeinnützige, kirchliche und kommunale Häuser sind zumeist auf Zuschüsse angewiesen. Bei kommunalen Häusern herrscht ein ewiges Schweben zwischen Hoffen und Bangen, weil ein Schullandheim keine Pflichtaufgabe der Kommune ist, sondern davon abhängt, wie der Gemeinderat oder der Landkreistag die zur Erhaltung der Einrichtung notwendigen Zuschüsse genehmigt oder auch nicht. Private Häuser müssen sich selbst tragen. Da immer weniger Schulklassen die Häuser besuchen, muss ein zweites Standbein das Überleben der Einrichtungen sichern, weil die Aufenthalte für Klassen in den letzten Jahren immer kürzer wurden. Also müssen Belegungen durch andere Gruppen während der Ferien und an Wochenenden angenommen werden. Schließzeiten sind notwendig wegen des Urlaubs der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie für Sanierungsmaßnahmen. Manche Einrichtungen schließen in den Wintermonaten zumindest Bereiche davon. Wirtschaftlichkeit hängt selbstverständlich vom Tagessatz ab, der kann gerade in der heutigen Krisenzeit nicht unbegrenzt zur Deckung erhöht werden, auch da gibt es eine Schmerzgrenze. Kommen dazu noch besondere pädagogische Programme (z.b. erlebnispädagogische Angebote) als Bestandteil einer zusätzlichen Dienstleistung, verteuert sich der Aufenthalt zwangsläufig. Zu einer guten Auslastung der Schullandheime kann heute ein wohl durchdachtes Marketing beitragen. Dazu bedarf es in den meisten Fällen professioneller Unterstützung, denn das Erscheinungsbild muss nach innen und außen richtig abgestimmt werden. Dazu gehören die Gestaltung der Kommunikationsmittel (Firmenzeichen, Geschäftspapiere, Werbemittel, Verpackungen, Internetauftritt und andere). Hierzu wird Holger Herrmann (Firma Maxpress) wichtige Informationen weitergeben können. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieser Arbeitsgruppe 4 sollen verschiedene Arten von Trägerschaften aus einigen Bundesländern kennen lernen. Dazu gibt es breiten Raum zu gegenseitigem Erfahrungs- und Gedankenaustausch, bei dem sich alle Anwesende einbringen können Verlauf der Veranstaltung und Resüme Im Verlauf des Vormittages wurden die Mitglieder der Arbeitsgruppe 4 mit unterschiedlichen Trägerstrukturen ausgewählter Schullandheime bekannt gemacht: SLH Schwer in-mueß, AWO-Kreisverband Westmecklenburg ggmbh, M-V, Axel Mielke, SLH Nieblum / Föhr, SLH Nieblum des Gymnasiums Othmarschen e.v., HH, Michael Scharrer, Kleinwalsertaler Jugend- und Gruppenhäuser Alpintreff (Privatunternehmer) BW, Frieder Bantel, SLH Oberthal, Regionalverband Saarbrücken, Saarland, Werner Hillen, SLH Schönau, SLH des Lessing- Gymnasiums Mannheim, BW, Rainer Schunck, Vor allem Eckdaten wie materielle und personelle Ausstattung, Wirtschaftsführung und Auslastungszahlen wurden von den Zuhörern aufgenommen und, zum Teil, heftig diskutiert. Am Nachmittag klärte Holger Herrmann, seines Zeichens Werbe- und Marketingexperte in der Region Schwerin, über Formen und Möglichkeiten zielgerichtet wirkenden Marketings auf. Hartmut Wolf (Landesverband MV) zeigte am Beispiel der neuen Internetseiten des Landesverbandes MV Möglichkeiten der Vernetzung der einzelnen Schullandheime, um marktwirtschaftliche und strategische Potenzen zu bündeln und für den Einzelnen erschließbar zu gestalten. Der abschließende Beitrag von Andreas Reißmann zur Nutzung der Buchungssoftware Orka zielte ebenfalls auf die Nutzung von Vernetzungsmöglichkeiten einzelner Schullandheime zur gemeinsamen Auslastung wirtschaftlicher Potenzen. Leider musste von den Teilnehmern der Arbeitsgruppe 4 festgestellt werden, dass der zeitliche Rahmen 22

23 zu gering bemessen war, um tiefgreifende Diskussionen und Erörterungen zu führen, die aber von allen sehr gewünscht wurden. Schlussfolgerungen bzw. Hinweise für alle Schullandheime, die sich aus den aufgezeigten Problemfeldern in der Arbeitsgruppe ergaben, sind: Regionale und überregionale Netzwerke aufbauen oder nutzen, Programmangebote von Drittanbietern zur Bereicherung der eigenen inhaltlichen Ausrichtung nutzen, Multiplikatoren in Wirtschaft und Politik suchen und nutzen (Lobby aufbauen), in Trägerverein auf Altersstruktur achten, Vereinsmüdigkeit gerade jüngerer Mitglieder durch attraktives Vereinsleben entgegenwirken, Mitarbeiter in Schullandheimen zeigen ein sehr hohes Engagement, man sollte aber darauf achten, dass dieses Engagement nicht in Verschleiß übergeht, Qualitätsmanagement Jugendreisen vergleichbare Standards werden immer öfter von potenziellen Gästen der Schullandheime als Entscheidungsfaktor für oder gegen den Aufenthalt in einem bestimmten Schullandheimen herangezogen, gezieltes Marketing und kontinuierliche Pressearbeit helfen die Außenwirkung des Schullandheimes zu unterstützen, Internet ist zu einem bestimmenden Faktor in der Darstellung und Werbung der Schullandheime, der Netzwerkarbeit und vor allem einer schnellen, zielgerichteten Kommunikation untereinander geworden. AG 5 Qualität in Schullandheimen offensiv entwickeln Leitung: Helge Jansen, SLH Rantum, SH. Referenten: Richard Häusler, BE; Reinhard Schwarz, Junges Land für junge Leute, M V Nach einer Begrüßung der Teilnehmer erläuterte Herr Jansen das Ziel der Arbeitsgruppe: Es soll an Hand unterschiedlicher Modelle eines Qualitätsmanagements verdeutlich werden, dass alle Modelle eine gleiche inhaltliche Basis verbindet. Ein Qualitätsmanagement kann nur gelingen, wenn die Mitarbeiter der zu bearbeitenden Einrichtung bereit sind, die Grundsätze eines qualitativen Arbeitens eigenständig mitzutragen. Dieses soll durch die Referenten erläutert werden. Nach der Mittagspause würde die Gruppe, orientiert am Qualitätsleitfaden des Verbandes Deutscher Schullandheime e.v. an die Arbeit mit verbandeseigenem Beispiel eines Qualitätsmanagements herangeführt. Dabei sollten auch Erfahrungen mit dieser Thematik ausgetauscht werden. Nach dieser Einleitung bat Herr Jansen die Teilnehmer um eine Vorstellung ihrer Person. Der Vorstellungsrunde schloss sich ein Referat Qualität kommt von innen von Herrn Richard Häusler an. Zu Beginn seines durch eine Power-Point-Präsentation unterstützten Vortrags stellte er verschiedene Qualitätsmanagementsysteme vor und fragte in die Runde, welchen Nutzen man von einem Qualitätsmanagement erwartet. Die Frage: Wie definieren wir Qualität? verblüffte die meisten Teilnehmer. Es erwies sich als nicht so einfach, den vermeintlich einfachen Begriff schnell zu erklären. In seinen Ausführungen ging Herr Häusler auf die verschiedenen Verstandesebenen ein und fragte: Welches Hirn braucht unser Qualitätsmanagement? Mit eindrucksvollen Darstellungen machte er deutlich, dass in unseren Köpfen unterschiedliche Bereiche der Wahrnehmung angesprochen werden. Man kann dabei von einer Vierteilung der Empfindungen sprechen: Wahrheit - Sicherheit Kreativität Vertrauen. Auf Grund der lebhaften Diskussion verkürzte er seine Präsentation und ließ den Ausführungen der Teilnehmer zu dem Für und Wider eines Qualitätsmanagements breiten Raum. Dabei wurde am Ende einmütig festgestellt, dass es sinnvoll ist, die eigene Arbeit zu hinterfragen. Möglicherweise kommt man dabei nicht ohne eine Hilfe aus. Die Arbeit mit einem Qualitätsmanagement wurde somit als Hilfsangebot akzeptiert. Nach Herrn Häusler stellte Herr Reinhard Schwarz das System QMJ vor. In seinen Ausführungen ging er auf die Entstehung des Projektes Junges Land für junge Leute in Mecklenburg Vorpommern ein. Es war aus der Erkenntnis entstanden, dass die Jugendbildungseinrichtungen einen wirtschaftlichen, touristischen Faktor im Land bilden. Das Projekt wird vom Tourismusverband MV getragen. Im Weiteren machte er deutlich, dass das von ihm vertretene Qualitätsmanagement ein wirtschaftsorientiertes 23

24 Angebot an die Jugendunterkünfte darstellt. Die Basis des QMJ Systems ist eine Schulung aller Mitarbeiter, um diese voll in die Bearbeitung mit einbeziehen zu können. Als drittes Beispiel eines Qualitätsmanagements stellte Helge Jansen den Qualitätsleitfaden des Verbandes Deutscher Schullandheime e. V. vor. Er erläuterte, dass der Qualitätsleitfaden eine Checkliste darstelle, mit dessen Bearbeitung sich die Mitarbeiter in den Schullandheimen in einen Bewusstseinsprozess begeben, bei dem die Situation im eigenen Schullandheim hinterfragt wird. Die Abarbeitung der Fragestellungen sollte unter Beteiligung aller Mitarbeiter im Heim durchgeführt werden. Bei Bedarf kann natürlich Hilfe angefordert werden. Es sollte aber nicht missachtet werden, dass die Diskussion über die einzelnen Arbeitsabläufe einen wichtigen Teil des Bewusstseinsprozesses darstelle. Herr Jansen schloss damit den Bogen zu der Eingangsthese Qualität kommt von innen. Im anschließenden Erfahrungsaustausch über Qualitätsmanagement im Schullandheim war festzustellen, dass bisher nur in wenigen Einrichtungen eine intensive Bearbeitung des Themas erfolgt ist. Es wurde kritisch überlegt, ob es eine Zukunft ohne Qualität geben kann. Die Fragestellung wurde natürlich verneint. In der Regel würde aber nicht gesehen, dass man mit einem Schullandheim in einem landesweiten Wettbewerb stehe. Die Frage müsse also lauten, ob es ein Bestehen von Schullandheimen ohne Qualitätsmanagement geben kann? Der Qualitätsleitfaden des Verbandes bietet sich als Arbeitsmittel für ein Schullandheim an, um in eine Qualitätsbearbeitung einzusteigen. Der Prozess bei der Bearbeitung, die Durchsicht der eigenen Arbeitsweise stellt einen Schritt dar, dem die Suche nach Antworten folgen muss. Der zweite Schritt muss sorgfältig bearbeitet werden. Eine Delegation der Beantwortung der offenen Fragen an Außenstehende würde den Prozess unter den Heimmitarbeitern behindern. Es ist ggf. erforderlich den Mitarbeitern in den Heimen eine Hilfe bzw. Beratung anzubieten, um in den Prozess einsteigen zu können. Die Bearbeitung sollte auf mehrere Monate ausgedehnt werden, damit die einzelnen Schritte wirklich sorgfältig bearbeitet werden können. Am Ende der Abarbeitung des Qualitätsleitfadens steht die Bestätigung der erfolgreichen Bearbeitung durch den jeweiligen Landesverband. Dieses wird mit der Aushändigung einer Urkunde durch den Verband belegt. In der Aussprache unter den Teilnehmern wurde die Empfehlung formuliert, dass der Bundesverband sich dazu bereiterklären sollte, Berater zum Qualitätsleitfaden auszubilden. Dieses könnte z. B. in einer Zusammenarbeit mit dem BundesForum Kinder und Jugendreisen e.v. erfolgen. In einer etwas humorvollen Fragestellung wurde angemerkt, ob sich der Verband Deutscher Schullandheime selbst auch eines Qualitätsmanagement annehmen sollte. Eine weitere Anmerkung zielte auf die Internet - Plattform des Verbandes. Bei der Überarbeitung sollte ein Forum angeboten werden. Damit wäre ein schnellerer Wissensaustausch zu erreichen. Die Diskussionsrunde wurde mit der Feststellung beendet, dass ein Qualitätsmanagement in den Schullandheimen erforderlich sei, um den eigenen Qualitätsanspruch zu sichern und eine gute Basis zur Wettbewerbsfähigkeit herzustellen. Möckelbörger Abend Gute alte Tradition ist es seit jeher, dass sich bei solchen Tagungen wie der in Schwerin der Landesverband und die Region vorstellen. Dies geschah am Samstag, dem 8. Mai, nachdem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tagung den Samstag über in den 5 Arbeitsgruppen intensiv gearbeitet hatten, getreu dem Motto Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Der Landesvorsitzende Bernd Karsten konnte im Schullandheim neben den vielen Tagungsgästen einige regionale Künstler und den SPD-Bundestagsabgeordneten Hans-Joachim Hacker begrüßen. Gleich zu Beginn überraschte das Petermännchen, der gute Schlossgeist des Schweriner Schlosses, die Besucher und erzählte von seinem Treiben. Er hatte der Sage nach seine Wirkungsstätte in den Kellergewölben des Schlosses, das die Tagungsteilnehmer tags zuvor besichtigen durften. Der gutmütige Kobold mit finsterer Miene arbeitete als Schmied. Er soll mit Laterne, Schwert und Schlüsselbund ausgerüstet gewesen sein und Diebe und Eindringlinge mit Plagen, Späßen und nächtlichem Poltern bestraft und in die Flucht getrieben haben, wäh- 24

25 rend er ehrliche Menschen belohnte. Außerdem weckte der Kobold eingeschlafene Soldaten, die zur Nachtwache eingeteilt waren. Er soll Wallenstein, den Kaiser Ferdinand II. während des Dreißigjährigen Krieges 1628 mit dem Herzogtum Mecklenburg belehnte, während seiner ersten Nacht im Schloss Schwerin so arg gepiesackt haben, dass der große General am nächsten Morgen vollkommen übernächtigt wieder abreiste und Schwerin nie wieder betrat. Es folgte Dr. Ralf Gehler, seines Zeichens Musiker, Volkskundler und Fachmann für historische Volksmusik und deren Instrumente sowie wissenschaftlicher Mitarbeiter am Museum in Hagenow. Er faszinierte mit seinem virtuosen Spiel auf verschiedenen Dudelsäcken, Pfeifen und der Maultrommel. Dass Dudelsäcke ob groß oder klein, laut oder leise - seine Leidenschaft sind, konnte er überzeugend darbieten. Mit kompetenten Hinweisen und netten Anekdoten zur Geschichte der verschiedenen alten Instrumente brachte er diese allen näher. Ein ausgezeichnetes, von der AWO gesponsertes Buffet, zog inzwischen die Blicke aller Anwesenden intensiv auf sich. Das Programm sah jedoch noch einige Abschluss- und Dankesworte vor. Hausherr Axel Mielke und Bundesvorsitzender Peter Krössinger zogen eine positive Bilanz der gesamten Tagung. Letzterer bedankte sich bei allen, die zum Gelingen der Tagung beigetragen haben, den ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Landesverband wie im Bundesverband. Peter Krössinger wollte nun das Buffet offiziell eröffnen, wurde jedoch vom Landesfürsten Bernd Karsten gebremst, da MdB Hacker ein kurzes Statement über den pädagogischen hohen Stellenwert der Schullandheime abgeben wollte. Als tourismuspolitischer Sprecher der SPD- Bundestagsfraktion ist ihm bewusst, dass Kinder, die zufrieden aus einem Schullandheim nach Hause zurückkehren, die künftigen Touristen in der Region sein werden. Er lobte, dass bei der Tagung das Thema Demokratie und Toleranz aufgegriffen wurde, weil in Mecklenburg-Vorpommern noch Bedarf sei sich mit dem Thema intensiv auseinander zu setzen. Nun konnten sich alle Gäste auf das Buffet einlassen, das einem 4-Sterne Restaurant nicht im Geringsten nachstand. Nach dem Motto das beste Bier ist das Freibier, sponserte Lübzer Bier tatsächlich eine gehörige Ration Freibier. Der ganze Vorgang des Flanierens ums Buffet, des Aussuchens der Speisen und der Vertilgung der angebotenen kulinarischen Köstlichkeiten untermalte DJ Holger (Herrmann) mit seiner ausgesuchten Musik, die später zum Abtrainieren der eingefangenen Kalorien viele zum Tanzen animierte. Nach dem vergnüglichen Mahle war wieder Arbeit angesagt. Arbeit für den wachen Geist, die Lachtränendrüsen und für mächtig applaudierende Hände, denn beim hereinplatzenden Bauer Korl mit gnadenlose unmodischer Hornbrille, dem mecklenburgischen Folksfilosofen mit Stallgeruch, blieb kein Auge trocken. Mit bauernschlauem Augenzwinkern, mal urkomisch, mal sarkastisch, mal satirisch, mal provokant filosofierte er über die politische Lage vor Ort und seiner Befindlichkeit. Benachteiligt, also unterprivilegiert, zurückgeblieben, ob im Geiste oder als alleingelassene Person, steht er zu seinen Schwächen. Prompt blitzte sein hellwacher Geist auf, wenn er tabulos mit den menschlichen Abgründen, den Ost-West-Unter-schieden, der Geschichte, der Politik und anderen Katastrophen abrechnete. Der sehr amüsante Möckelbörger Abend klang mit einem Absacker in Form des Plater Kartoffelschnapses aus, der bei vielen anlässlich der aufgelegten Tanzmusik schnell wieder hinaustranspiriert wurde. Das Urteil des Bundesvorsitzenden: Der Abend war köstlich, interessant und erfrischend. Peter Krössinger 25

26 Die Schullandheime auf der didacta die Bildungsmesse und dem 14. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag Im Jahr 2011 wird der Verband Deutscher Schullandheime auf zwei Bildungsmessen mit einem Stand vertreten sein: von Dienstag, 22. Februar bis zum Samstag, 26. Februar 2011 auf der didacta - die Bildungsmesse in Stuttgart und von Dienstag, 07. Juni bis zum Donnerstag, 09. Juni 2011 auf dem 14. Deutschen Kinderund Jugendhilfetag (DJHT), ebenfalls in Stuttgart. Eine Investition in Ihre Zukunft Die VerwaltungsSoftware für Schullandheime Jugendbildungsstätten Jugendherbergen Der HausManager Ein einzigartiges Werkzeug für Effizienz in Planung, Verwaltung und Steuerung. DER HAUSMANAGER integriert übergreifend flexibel Zusammen mit dem Schullandheimverband Baden-Württemberg e.v. werden wir auf die Schullandheimarbeit aufmerksam machen und für Schullandheimaufenthalte, Klassenfahrten sowie Gruppenreisen werben. Unser Ziel als Aussteller ist es, unsere vielfältigen Angebote für Schulklassen, sowie Kinder- und Jugendgruppen zu präsentieren und auf die besonderen pädagogischen Möglichkeiten der über 360 Schullandheime hinzuweisen. Interessierte können in den Veröffentlichungen des Verlages Verband Deutscher Schullandheime stöbern und bei Bedarf kaufen. Außerdem bieten wir Prospekte und Verzeichnisse von Schullandheimen aus dem gesamten Bundesgebiet. Nutzen sie die Gelegenheit und informieren sie sich über die vielfältigen Angebote der Schullandheime. Eintrittspreise, Anreisehilfe und andere wichtige Informationen finden Sie für die didacta unter cms.messe-stuttgart.de/cms/didacta11-messe0.0.html und für den 14. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag unter Adressen Belegungen Hauswirtschaft Abrechnung Dokumenten- Management Historie Zimmer, Räume, Technik Statistiken Ersparen Sie sich Experimente! Seit über 12 Jahren prägt Der HausManager den Markt. Über Anwender arbeiten täglich mit dieser Software. Nutzen auch Sie diese Erfahrung! Gern präsentieren wir Ihnen unverbindlich unsere Software. Computer-L.A.N. GmbH Königstraße Fulda Der HausManager Kontakt +49 (0)

27 Bundesverdienstkreuz für Peter Krössinger, Vorsitzender des Verbandes Deutscher Schullandheime e.v. Auf der letzten Sitzung des Vorstandes in Gut Eichenberg im Juli erfuhren wir, dass unserem Vorsitzenden Peter Krössinger am Donnerstag, d. 9. September 2010 in Stuttgart das Bundesverdienstkreuz für sein ehrenamtliches Engagement im Schullandheimverband Baden- Württemberg e.v. und in unserem Verband Deutscher Schullandheime e.v. sowie in seiner Gemeinde in Möglingen verliehen werden soll. Die Vorstandsmitglieder freuen sich für ihren Vorsitzenden, der diese Auszeichnung wirklich verdient hat. Darüber hinaus empfinden wir große Freude darüber, dass auf diese Weise auch die ehrenamtliche Arbeit, die viele Schullandheimfreunde in ganz Deutschland leisten, eine Wertschätzung von höchster Stelle erfährt. Vom Schullandheimvirus wurde Peter Krössinger erstmalig während der Gymnasialzeit angesteckt bei einem Schullandheimaufenthalt in Klasse 11 mit Lehrer Ernst Waldemar Bauer (bekannt vom TV). Der Aufenthalt im Donautal war toll organisiert mit mehreren wählbaren Projekten und vielen Freiheiten also Vertrauen-, aber auch Superergebnissen und ein einmaliges Lehrer-Schülerverhältnis. Seinen zweiten Anstoß bekam Peter durch seinen Schulleiter in Stammheim. Er war sein Vorgänger als Geschäftsführer (auch als Schulleiter). Er bezog ihn gleich in die Verbandsarbeit mit ein, an der er sofort Gefallen fand. So ist er bis heute dabeigeblieben. Selbstverständlich nahm ich als Vertreter des Bundesvorstandes gern die Einladung an, bei der Verleihung dabei zu sein. Ich erwirkte meine Freistellung vom Dienst, überlegte, wie ich am Einfachsten an einem Tag von Werder nach Stuttgart und zurück kommen könnte und buchte letztendlich zwei Flüge, die nur die Hälfte des Bahnpreises kosteten. So konnte ich dann pünktlich in Stuttgart sein und einige Zeit mit Peter Krössinger und seiner Familie verbringen. Nach einem gemeinsamen Mittagessen liefen wir zum Stuttgarter Neuen Schloss, in dessen Weißem Saal die Verleihung stattfinden sollte. Die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Peter Krössinger sowie zwei weitere Preisträger wurde von der Kultusministerin Frau Prof. Dr. Schick vorgenommen. Der Weiße Saal war entsprechend dem Anlass vorbereitet, so dass für die Preisträger und ihre Gäste mit Getränken und einem kalten Buffet gesorgt war. In ihrer Ansprache würdigte die Kultusministerin im Namen des Bundespräsidenten die ehrenamtliche Tätigkeit von Peter Krössinger im Schullandheimverband B.-W. e.v., im Verband Deutscher Schullandheime e.v. und im Gemeinderat von Möglingen. Dann steckte sie ihm die Ehrennadel an und übergab ihm das Bundesverdienstkreuz am Bande nebst Urkunde. In seiner anschließenden Rede bedankte sich Peter Krössinger sehr für diese Ehrung und nutzte natürlich die Gelegenheit, der Politikerin einige Gedanken zur Schullandheimarbeit als wichtiges Bildungsangebot mitzugeben und die Unterstützung der Politik anzumahnen. Danach konnten sich die Geehrten und die Gäste am Buffet bedienen und den einen oder anderen Gesprächskontakt aufnehmen. Auch für mich ergab das die Möglichkeit, neue Menschen kennenzulernen und auch lange nicht gesehene zu begrüßen. Auch Peters Familie war mit von der Partie, besonders Flo, der stolze Enkel. Gemeinsam mit Peters Gästen spazierten wir anschließend in ein großes Gartenrestaurant, wo alle noch einige Zeit bei Kaffee und Kuchen zusammensaßen. Am späten Nachmittag wurde ich dann von Peter und seiner Familie noch zur S-Bahn (Stuttgart 21!!) begleitet, wo es an diesem Tag keine Demonstrationen gab. Die Polizei war zwar vor Ort und einige Personen campierten zwischen den Bäumen im Park, aber es war friedlich. Die schweren Auseinandersetzungen sollten erst später folgen. So war für mich an diesem Tag die ganze Bandbreite politischer Vorgänge in unserem Land sichtbar. Es zeigte sich wieder, dass man in seinem Engagement für eine gute Sache nie nachlassen darf. Dafür, dass Peter Krössinger dies auch immer so getan hat, erhielt er zu Recht und als Anerkennung seines Einsatzes für unser Land und dessen Kinder diese Auszeichnung. Jörg Grötzner 27

28 Peter Krössinger Stationen Geboren am in Esslingen am Neckar Grundschul- und Gymnasiumbesuch in Esslingen Kinderkirchenhelfer an der ev. Johanniskirche Esslingen nach der Konfirmation 10 Jahre Betreuer im Evang. Waldheim Esslingen während der Sommerferien Studium an der Pädagogischen Hochschule Stuttgart 1966 Anstellung als Lehrer an der Grundund Hauptschule Stuttgart-Stammheim Ausbildungslehrer der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg 1966 Heirat, Geburt des Sohnes Markus 1967 Vorstandsmitglied als Schriftführer im Schullandheimverband Baden- Württemberg e.v Konrektor an der Hanfbachschule Möglingen Beauftragter als AG-Leiter im Lernbereich Schulrechtskunde im Staatlichen Schulamtsbereich Ludwigsburg Rektor an der Grund- und Hauptschule Stuttgart-Stammheim (33 Klassen / 800 Schüler / 50 Lehrer) Lehrbeauftragter am Seminar für Schulpraktische Ausbildung Sindelfingen im Fach Schulrecht seit 1967 im Vorstand, seit Vorsitzender und ehrenamtlicher Geschäftsführer im Schullandheimverband Baden-Württemberg e.v. Organisation und Durchführung von zahlreichen Lehrerfortbildungsveranstaltungen an den Staatl. Akademien Calw, Comburg und Donaueschingen und in Schullandheimen (auch während der Ferien) 2006 Geschäftsführung im Schullandheimverband Baden-Württemberg e.v. abgegeben, zum Ehrenvorsitzenden gewählt Organisation und Durchführung von zahlreichen Lehrerfortbildungsveranstaltungen an den Staatl. Akademien Calw, Comburg und Donaueschingen und in Schullandheimen (auch während der Ferien) 1972 Mitglied als Delegierter von Baden- Württemberg im Erweiterten Vorstand des Verbands Deutscher Schullandheime e.v. Mitarbeit im Pädagogischen Arbeitskreis und am Orientierungsrahmen 2000 im Verband Deutscher Schullandheime e.v Gründungsmitglied des Sächsischen Landesverbands der Schullandheime 1992 stellvertretender Vorsitzender im Verband Deutscher Schullandheime e.v. seit 1966 Mitglied in der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft seit 1970 SPD - Mitglied seit 1974 AWO - Mitglied seit 1980 Mitglied im Gemeinderat Möglingen 1972 Gründungsmitglied des Bürgervereins Stuttgart-Stammheim, gegründet als Bürgerinitiative gegen Luftlandeplatz, 4 Jahre Vorstandsarbeit / Schriftführer, seit 2006 Ehrenmitglied Gründungsmitglied des Vereins Kinder- und Jugendhaus und des Heimatvereins Stammheims 1981 Gründung des Vereins der Freunde der Grund- und Hauptschule Stuttgart-Stammheim, bis 2006 im Vorstand, 2006 Ehrenmitglied 1992 Gründungsmitglied Jufo (Jugenforum e.v.) in Möglingen 2001 Gründungsmitglied Heimatverein Möglingen (Vorstandsmitglied als Schriftführer) Vereinsmitglied im CVJM und Abenteuerspielplatz, Möglingen 2008 Vorsitzender des Verbandes Deutscher Schullandheime e.v. 28

29 Zur Diskussion gestellt Sind wir schon wieder so weit? Jede Leserin und jeder Leser dieser Zeitschrift wird bemerkt haben, dass sich ein Thema durch viele Beiträge gezogen hat: Die Verteidigung unserer Demokratie und die Frage, wer hier eigentlich in der Verantwortung steht. Mich haben diese Aussagen dazu bewogen, noch kritischer in meine eigene Umgebung zu schauen und dabei hat mich teilweise ungläubiges Entsetzen erfasst. Ich möchte das an einigen Beispielen erläutern. Ich arbeite als Schulrat für Grundschulen im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg und begleite in dieser Tätigkeit eine meiner Grundschulen in der schwierigen Situation, dass viele Schülerinnen und Schüler, die eigentlich im Einzugsbereich wohnen, von den Eltern an anderen Schulen angemeldet werden. Der Grund: Der hohe Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund (z.zt. 80%). Die Fakten: Die Schule unternimmt viel, um die Eltern zu informieren. Sie hat nach einer Schulinspektion ein überdurchschnittlich gutes Ergebnis zurückgemeldet bekommen. Mehr als 80% der Kinder bestehen vor der Einschulung den Deutschtest. Als gebundene Ganztagsschule bietet sie den Kindern von 7:30 bis 16:00 Uhr ein vielfältiges Angebot. Ich nahm daher an einem Elternabend, zu dem kürzlich die Schule alle Eltern (140 Familien) der Schulanfänger des kommenden Schuljahres eingeladen hatte, teil. Es waren etwa 35 Familien, meist mit Migrationshintergrund, gekommen. Vor diesem Publikum stellte eine Mutter (selbstbeschrieben als bildungsorientiert) fest, dass es doch logisch sei, dass man vor einer solchen Schule flüchte, weil die Mischung in den Klassen nicht stimme. Dann fragte sie mich, was ich als Schulaufsicht zu tun gedenke, damit diese Mischung verbessert wird. Ich konnte ihr nur fassungslos antworten, dass die Fähigkeiten der Kinder nicht von ihrer ethnischen Herkunft abhängen und die Mischung ja stimmen würde, wenn nur alle deutschen Eltern ihre Kinder anmeldeten. Die von mir anschließend dargestellten Fakten bis hin zu den Übergängen auf das Gymnasium interessierten die Mutter nicht. Wieso wird bei uns ein unverhohlener Rassismus ausgelebt, obwohl die Integration der Mehrheit dieser Menschen bestens stattgefunden hat, wie ein glühendes Plädoyer einer jungen türkischen Mutter für diese Schule im besten Deutsch im Anschluss an diese Diskussion zeigte? Gleichzeitig finde ich folgende Meldungen (alle in der Berliner Zeitung v ): Herr Seehofer fühlt sich in seinen Äußerungen zum Zuzug missverstanden. Wir sind ein Team, Fußballbegeisterte Mädchen aus Israel und Palästina kommen auf Trainingsbesuch nach Berlin. Der Artikel beschreibt eindrucksvoll die Probleme und Lösungsansätze in diesem schwierigen Verhältnis. Wortmonster im Kulturkampf Textauszug: Die schwadronierenden Politiker müssen sich fragen lassen, ob sie Deutschland als offene und moderne Gesellschaft wollen, die wirtschaftlich leistungsfähig und kulturell attraktiv ist. Wenn sie für letztere eintreten, müssen sie keinem verklärten Multikulturalismus das Wort reden. Aber sie können auch nicht länger so tun, als ließe sich das Staatswohl am Flughafencounter regulieren. Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund schießen schöne Tore, treten aber manchmal auch auf der Straße Autospiegel ab. Über beides sollte man reden. Begriffe wie Kulturkreis und Deutschenfeindlichkeit helfen da nicht weiter. Der weiße Speckgürtel, Reiche New Yorker Vororte wehren sich gegen den Zuzug von Schwarzen. Wowereit nimmt junge Migranten in Schutz Das sind nicht mal alle Artikel, die sich an einem Tag (hier dem ) aus unterschiedlichster Weise mit den Fragen beschäftigen, die eigentlich längst geklärt sind. Es ist in Deutschland ein Grundrecht, dass kein Mensch wegen seiner Religion, Herkunft, sexueller Orientierung oder Weltanschauung bevorzugt oder benachteiligt werden darf. Wie kann es dann nach einer Umfrage der Friedrich-Ebert-Stiftung in Deutschland sein, dass 25% der Befragten sich eine Diktatur mit völkischem Hintergrund wünschen oder vorstellen können? Es ist Zeit, dass wir alle an jeder Stelle furchtlos den Mund aufmachen, wenn Fremdenfeindlichkeit geduldet und unterstützt wird, sei es durch entsprechende Witze oder durch intellektuell verbrämte Argumentationsketten, die alle nur darauf abzielen, Stimmung mit Verallgemeinerungen zu machen. Und es ist Zeit, dass unsere Gesellschaft ihre Aufgabe ernst nimmt und sich um alle Menschen kümmert. 29

30 Dazu gehören Bildung, Arbeit und das Gefühl dazuzugehören. Sind vielleicht eine Reihe der Politiker daran interessiert, dass wir als Volk uns mit solchen Ängsten beschäftigen, damit wir von den eigentlichen Problemen abgelenkt werden, die einer dringenden Lösung bedürfen? Die Schere zwischen Arm und Reich wird immer größer, unser Land treibt einem Zustand entgegen, der wieder Dinge möglich erscheinen lässt, die wir doch längst überwunden geglaubt haben. Wer profitiert eigentlich davon?? Jörg Grötzner Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln oder die Rolle rückwärts im Kulturföderalismus Föderalismusreform nur ein Segen? So schrieb mein Vorgänger Horst Aye im Jahre 2006 in der Fachzeitschrift, bewusst mit einem Fragezeichen versehen. Einen großen Segen können wir alle nicht erkennen. Es war einmal eine Kultusministerin namens Annette Schavan in Stuttgart, die die CDU-Ministerpräsidenten, also ihre Parteifreunde, in ihrer Absicht vehement unterstützte die Föderalismusreform in Sachen Bildung mit Hilfe einer Grundgesetzänderung durchzudrücken. Diese Ministerpräsidenten wehrten sich vehement gegen eine Fremdbestimmung durch Bundesgelder, behalten sie doch wenigstens noch ein kleines Feld, wo die Länder mit Eifer Einfluss nehmen können, denn inzwischen hat die Kompetenz des Bundes wie auch der europäische Einfluss in allen anderen Bereichen enorm zugenommen. Seitdem ist durch ein Kooperationsverbot dem Bund untersagt Bildungsinvestitionen in den Ländern für die Bildung zu tätigen oder entsprechende Projekte zu finanzieren. Unseren Verband traf dies auch knallhart, denn die guten Jahre der vom Bund mitfinanzierten Modellversuche waren just vorbei. Ein Antrag bei der Kultusministerkonferenz auf eine Förderung unseres Verbandes war deswegen zwangsläufig zum Scheitern verurteilt. Diese Reform trifft besonders jene Familien hart, die durch Umzug in ein anderes Bundesland feststellen müssen, dass ihre Kinder die unterschiedlichen Anforderungen nicht bewältigten, weil Leistungsstandards z. T. nicht vergleichbar sind. Die 16 deutschen Schulsysteme sind für Eltern und deren Kinder ein wahrer Irrgarten in dem sie eingesperrt sind. Wie können Eltern begreifen, dass in den Bundesländern die Grundschule zwischen 4, 5 oder 6 Jahren dauert und darauf Hauptschulen, Mittelschulen, Sekundarschulen, Realschulen, Realschulen plus, Werkrealschulen, Regionalschulen, Stadtteilschulen, Oberschulen, Gesamtschulen, Gemeinschaftsschulen, Verbundschulen, Gymnasien mit G9 oder G8, Aufbaugymnasien aufbauen! Gibt es inzwischen noch mehr Angebote? Außerdem ist das Schulsystem hier mal zwei-, dort drei- woanders viergliedrig. Bayern schneidet derzeit beim schulpolitischen Ländervergleich mit der Note 3,3 noch am besten ab, Schlusslicht ist Schleswig-Holstein mit der Note 4,2 (dpa-meldung v ). Es ist festzustellen, dass in keinem anderen Feld als in der Bildungspolitik die Politiker so konträr zur Volksmeinung stehen. In manchen Bundesländern haben Eltern inzwischen entdeckt, dass sie Schulreformen von oben massiv angehen können. Dort müssen sich Bildungspolitiker ganz schön warm anziehen. In Hamburg scheiterte die Schulreform vor Kurzem. In unserem rohstoffarmen, exportorientierten Land muss Einigkeit darüber bestehen, dass nur eine gute Bildung unser wichtigster Rohstoff für die Zukunft ist. Eltern sind bundesweit mehrheitlich dafür, dass der Bund wieder mehr Einfluss auf die Schulpolitik nehmen sollte. Eine von der Vodafone- Stiftung und dem Philologenverband in Auftrag gegebene Umfrage bestätigt diese Einstellungen. 45 % der Eltern fordern einheitliche Abschlussprüfungen in Deutschland. 64 % erhoffen sich mehr Kompetenz des Bundes für die Schulen und dadurch ein einheitlicheres Bildungsniveau in Deutschland. Nur 24% unterstützen die Länderthese, dass der Föderalismus zum Wettbewerb um das bessere Schulsystem führt. Wie sieht ein derartiger Wettbewerb aus? Von Bildungsgerechtigkeit kann nicht die Rede sein. Jedes Bundesland doktert an Reformen herum, meist um Geld zu sparen. Deswegen haben manche Kultusministerien keine Skrupel aus Gründen des Lehrermangels Lehrkräfte aus anderen Bundesländern abzuwerben und das vielleicht mit höherer Besoldung. Es 30

31 geht um Machtspielchen und nicht um optimale Lösungen. Fakt ist, dass benachteiligte Kinder worin die Benachteiligung auch immer liegt - weiterhin benachteiligt bleiben, 20% der Schulabgänger keinen Abschluss erreichen, inzwischen Betriebe diesen Schülern Nachhilfe geben, die Chance eines Professorenkindes etwa viermal größer ist aufs Gymnasium zu kommen als die eines Arbeiterkindes bei gleicher Leistung (Der SPIEGEL Nr.16/2010), Kinder aus höheren Schichten im Bundesdurchschnitt bei gleichbleibender Leseleistung immer noch drei Mal größere Chancen haben aufs Gymnasium zu kommen (Der SPIEGEL Nr. 16/2010). Annette Schavan, die inzwischen zur bildungspolitischen Grußtante schrumpfte, setzt derzeit zur Rolle rückwärts an. Sie hat zweifellos recht, wenn sie sagt mit der Föderalismusreform von 2006 hätten sich Bund und Länder einen Bärendienst erwiesen. Die Lage im teilweise unterfinanzierten Bildungsbereich hat sich eindeutig inzwischen verschlimmert. Jetzt möchte Frau Schavan unbedingt, dass der Bund wieder mehr Einfluss auf die Schulpolitik der Bundesländer nimmt, um im Bildungssektor die Leistungsfähigkeit gemeinsam sicherzustellen. Dies kam bei der Eröffnung der Didacta 2010 in Köln zum Ausdruck. Eine Umkehr zu mehr Zentralismus geht allerdings nicht ohne eine erneute Grundgesetzänderung. Und die dauert bekanntlich etwas länger, wenn sie überhaupt kommt. Die gegenwärtige Situation verträgt keinen Aufschub, wenn unser Schulund Bildungssystem im internationalen Vergleich bestehen soll. Es kann und darf nicht mehr bei der Patchwork Bildungspolitik bleiben, 16 Bundesländer, 16 verschiedene Fleckerl im Bildungs-Flickenteppich? Annette Schavan lässt inzwischen ihre Muskeln gegenüber den Länderchefs spielen. Sie kündigte an, die vorgeschlagene Förderung der Grundschulen in Höhe von einer Milliarde Euro notfalls ausschließlich durch den Bund zu finanzieren. Wir sind bereit, das alleine zu leisten. Wir können jetzt nicht noch vier Jahre diskutieren, was wer tut, so Schavan (Phoenix Presse vom ). Na, da sind wir aber gespannt. Peter Krössinger 31

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