Lagertypen. Technische Informationen. Lagerschalen. HL Hauptlager PL Pleuellager. AL Anlaufscheibe. FL Führungslager

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1 Technische Informationen Lagertypen Lagerschalen HL Hauptlager PL Pleuellager Lagerwanddicke Lagerbreite Durchmesser Gehäusebohrung (Lagerdurchmesser AL Anlaufscheibe Lagerwanddicke FL Führungslager Lagerwanddicke Lagerbreite Wangenabstandsmaß (Lagerbreite Durchmesser Gehäusebohrung (Lagerdurchmesser Lagerbuchsen BB Kolbenbolzenbuchse KB Kipphebelbuchse LB Lagerbuchse NB Nockenwellenbuchse Lagerbreite Durchmesser Gehäusebohrung (Lagerdurchmesser 4 MAHLE 2012

2 deutsch Lagereinbaustellen BB NB Nockenwellenbuchse Kolbenbolzenbuchse PL PL HL HL FL HL HL PL PL PL HL + AL FL HL Pleuellager Hauptlager + Anlaufscheibe Führungslager Hauptlager MAHLE

3 Technische Informationen Fachbegriffe, Bauarten, Werkstoffe Anforderungen an Gleitlager Gleitlager stützen rotierende Wellen wie z. B. Kurbelwelle, Nockenwelle, Kipphebelwelle oder Ausgleichswellen im Motorgehäuse bzw. im Pleuel ab. Die mechanischen Beanspruch ungen eines Gleitlagers im Verbrennungsmotor sind sehr hoch. MAHLE entwickelt und erprobt gemeinsam mit den Motorenherstellern die MAHLE Gleitlager indivi duell für jeden einzelnen Motorentyp. Damit das MAHLE Gleitlager trotz der starken Belastungen im Motor zuverlässig funktioniert, muss es wichtige Qualitätsmerkmale erfüllen: Ermüdungsfestigkeit Anpassungsfähigkeit Hohe Belastbarkeit Verschleißbeständigkeit Korrosionsbeständigkeit Geringe Reibung 6 MAHLE 2012

4 deutsch Bauarten Massivlager bestehen vollständig aus Lagermetall. Häufig kommen spezielle Bronzelegierungen zum Einsatz. Die meisten Massivlager sind Buchsen. Massivlager Zweistofflager bestehen aus der Stahlstützschale, einer Zwischenschicht und einer Schicht Lagermetall. Überwiegend werden als Lager - metall Aluminiumlegierungen verwendet. Zweistofflager kommen bei niedrig bis mittel belasteten Otto- und Saug-Dieselmotoren im Pkw- Bereich zum Einsatz. Dreistofflager bestehen aus der Stahlstütz - schale, einer Laufschicht, einer Sperr schicht und der Gleit schicht. In höher belasteten Motoren werden vorwiegend Dreistoffager verwendet. Das Sputterlager ist ebenfalls ein Dreistoffager. Durch das spezielle Produk tions verfahren (Sputtern) haben diese Lager eine deutlich größere Härte und Verschleiß festigkeit. Daher eignen sich diese Lager besonders für hoch aufgeladene Motoren mit Ladeluftkühlung. Sputterlager werden nach den Nkw-Motoren auch vermehrt in Pkw-Diesel-Motoren verwendet. Zweistoffager Alle Lagerbauarten werden in den meisten Fällen zusätzlich durch eine galvanisch aufgebrachte Zinnschicht gegen Korrosion geschützt. Dreistoffager MAHLE

5 Technische Informationen Werkstoffe MAHLE Gleitlager bestehen je nach Anwendung aus einer hochfesten Stahlstützschale, die mit mehreren verschiedenen Lagermetallen be schichtet ist. Die Lagerwerkstoffe werden so ge wählt, dass sich die positiven Eigenschaften der unterschiedlichen Werkstoffe ergänzen und für den je weiligen Anwendungsfall optimal sind. Die Materialentwicklung spielt eine Schlüsselrolle, um heutige und zukünftige Anforderungen am Gleitlager erfüllen zu können. MAHLE steht auf Grund langjähriger Erfahrung und Entwicklungs tätigkeiten eine Vielzahl hochwertiger Lager legie rungen zur Verfügung. Unter anderem aus Aluminium und Bronze. Werkstoff Metalle in % Cu Al Si Pb Sn Sb Sonstige Gleitschicht M M M M ,5 M 11 0, M M M P 77 M P 77 M M P 77, P 80, P94 M M M P 77, P 80 M M M ,5 M M M AlSn-Sputter M AlSn 40Cu-Sputter M M P 77 M ,5 M P 77 M 810 0, ,2 M ,3 1,7 17 M Q1 M P 77, P 78, P 80 M M ,3 M MAHLE 2012

6 deutsch Einbauempfehlungen 1. Während der Demontage des Motors sind die zusammengehörenden Teile zu kennzeichnen. 2. Beim Ausbau der Kurbelwelle dürfen keine Teile beschädigt werden. Die ausgebauten Teile sind sorgfältig zu reinigen. Die häufigste Ursache von Lagerschäden sind Verun reinigungen. Deshalb sind alle Teile des Ölkreislaufs, ganz besonders die Ölkanäle des Motor blocks und der Kurbelwelle, sorgsam zu reinigen. 3. Kontrolle der Teile Vor dem endgültigen Einbau ggf. Kontrolleinbau durchführen sind die Grundboh - rungen zu reinigen und die Konservie rung der neuen Gleitlager ist zu entfernen. Um Schäden durch trockenes Anlaufen zu vermeiden, sind die Lauffächen beim Einbau der Gleitlager mit sauberem Motoröl zu schmieren. Achten Sie bei Lagerpaaren, die aus unterschiedlichen Werkstoffen gefertigt sind, auf den richtigen Einbau. Auf den Lagerrücken dieser Gleitlager sind die Begriffe upper (oben) oder lower (unten) zu erkennen. Die mit upper gekennzeichnete Gleitlagerhälfte ist oben am Gehäuse, die mit lower gekennzeichnete unten am Deckel einzubauen. Nach richtiger Positionierung der Gleitlager sind die Deckelschrauben nach Vorschrift anzuziehen. Anschließend sind die Lagerbohrungsdurchmesser in drei Messebenen, davon ein Maß in Lastrichtung, exakt zu messen. Die Grundbohrungen und die Kurbel zapfen (Oberfläche, Radien und Ölaustrittsbohrungen) sind hinsichtlich ihrer Maße sowie der Rundheit, Härte, Rauheit und Zylindrizität zu prüfen. Achten Sie dabei auch auf Beschädigungen. 5. Vor Einbau des Führungslagers ist die Maßdifferenz zwischen der Wangenbreite der Kurbelwelle und der Gesamtbreite des Führungslagers zu überprüfen. Prüfen Sie beim Zusammenbau, ob sich die Kurbelwelle leicht und ruckfrei drehen lässt, und kontrollieren Sie dabei die axiale Verschiebbarkeit der Kurbelwelle. Kontrollieren Sie die Pleuelstangen auf Verbiegung und Verdrehung. Achten Sie bei der Prüfung des Pleuel-Axial - spiels auf leichte Verschiebbarkeit des Pleuels. Grundsätzlich sind die jeweiligen Vorschriften und Daten des Motorenherstellers zu beachten. 4. Die Form der Gehäusebohrung hat großen Einfluss auf die Lebensdauer der Gleitlager. Aus diesem Grund darf die Bearbeitung der Gehäusebohrung erst nach dem Anziehen der Schrauben entsprechend Anziehvorschrift des Motorenherstellers erfolgen. Grundsätzlich sind die geltenden Vorschriften und Daten des jeweiligen Motorenherstellers zu beachten. MAHLE