Roter Faden. Typologie von Wahlen
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- Swen Burgstaller
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1 Roter Faden Unterscheidung von Wahlsystemen Differenzierung zwischen Entscheidungsregel und Repräsentationsprinzip mögliche Wirkungen von Wahlsystemen Erklärungsfaktoren des Wahlverhaltens GK Politische Systeme WS 05/06 Lehrstuhl für Politikwissenschaft I D.5.1 Typologie von Wahlen Modus der Wahl kompetitiv semi-kompetitiv nicht kompetitiv Auswahlmöglichkeit gegeben eingeschränkt Wahlfreiheit gesichert eingeschränkt aufgehoben Machtrelevanz groß Funktionen Legitimation des Systems Förderung der Konkurrenz Auswahl des Führungspersonals Ermittlung des Meinungsspektrums Bildung funktionsfähiger Repräsentationsorgane Legitimation bestehender Machtverhältnisse Entspannung nach innen Reputationsgewinn Kanalisierung von Protest Legitimation bestehender Machtverhältnisse Dokumentation der Identität von Volk und Führung gesellschaftliche Mobilisierung Verdeutlichung der Ideologie Bedeutung hoch niedrig (nahezu) GK Politische Systeme WS 05/06 Lehrstuhl für Politikwissenschaft I D.5.2
2 Wahlsysteme Repräsentationsprinzip Mehrheitswahl Proporz in kleinen WK (3-5) in großen WK (> 20) reine Entscheidungsregel Majorz relative Grabenwahl Mehrheitswahl in und Listenwahl ohne Verrechnung absolute (2er-Stichwahl) personalisierte Mehrheitswahl in und Listenwahl mit Verrechnung absolute (Mehrmann-Stichw.) GK Politische Systeme WS 05/06 Lehrstuhl für Politikwissenschaft I D.5.3 Mehrheitswahl trotz Proporzregel Annahmen: 300 Mandate 4 Parteien Hochburgen Partei Stimmen reine VW VW im 3-Mann-WK Anteil Mandate Mandate Mandatsanteil A 41% % Vergleich: reine im 3-Mann-Wahlkreis B 30% % C 20% 60 0 D 9% 27 0 GK Politische Systeme WS 05/06 Lehrstuhl für Politikwissenschaft I D.5.4
3 Einfluss technischer Elemente Bei Proporz: Wahlkreisgröße (Mandatszahl) Stimmenverrechnung Sperrklauseln Listengestaltung Stimmgebung Stimmenzahl Stimmenvergabe Bei Majorz: Mehrheitserfordernis relative vs. absolute Stichwahlregelung Unabhängig von Entscheidungsregel: Wahlkreiseinteilung bzw. -zuschnitt GK Politische Systeme WS 05/06 Lehrstuhl für Politikwissenschaft I D.5.5 Auswirkungen der Entscheidungsregeln Majorz Proporz Erfolgswert der Stimmen ungleich gleich Zuordnung von Stimmabgabe und Wahlergebnis einfach schwierig Hochburgenanfälligkeit relativ hoch niedrig Unabhängigkeit der Abgeordneten bedingt höher Zweifelhaft! Vgl. Großbritannien bedingt niedriger GK Politische Systeme WS 05/06 Lehrstuhl für Politikwissenschaft I D.5.6
4 Auswirkungen der Repräsentationsprinzipien Repräsentationsgerechtigkeit Parteiensystem Mehrheitswahl gering Zweiparteiensystem Zweifelhaft! hoch Mehrparteiensystem Regierungsbildung Einparteienregierung Koalitionsregierungen Regierungsstabilität bedingt hoch bedingt niedrig Zurechenbarkeit politischer Verantwortung Offenheit für politische Veränderungen eher hoch große Chance, Regierung komplett abzulösen responsible party model eher niedrig leichter Zugang für neue politische Strömungen GK Politische Systeme WS 05/06 Lehrstuhl für Politikwissenschaft I D.5.7 Sozialpsychologisches des Wahlverhaltens rationalistisches Kandidatenorientierung Columbia- School vorgelagerte Faktoren (z.b. Sozialstruktur) Parteiidentifikation Wahlentscheidung Cleavage- rationalistisches Issue- Orientierung Columbia- School GK Politische Systeme WS 05/06 Lehrstuhl für Politikwissenschaft I D.5.8
5 Ökonomische Theorie der Demokratie Axiom: Individuen streben nach individueller Nutzenmaximierung rational choice-ansatz Wähler wählt Partei mit höchster Nutzenerwartung Information verursacht Kosten Informationsaufnahme ist nur dann rational, wenn sie die Wahlentscheidung ändern kann bzw. der Nutzen der Änderung jenen der Informationsverarbeitung übersteigt zusätzliche Informationsaufnahme ist irrational GK Politische Systeme WS 05/06 Lehrstuhl für Politikwissenschaft I D.5.9 Fragen für die nächste Sitzung Welche Funktionen haben Interessengruppen? Welche Machtressourcen haben sie? Warum sind manche Interessengruppen mächtiger als andere? GK Politische Systeme WS 05/06 Lehrstuhl für Politikwissenschaft I D.5.10
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