Mitgliederversammlung der Lokalen Aktion "Kuno e.v." am im Dörpstreff in Börm, Dorfstraße 21

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1 Kuno e.v., Goosstroot 1, Bergenhusen Mitgliederversammlung der Lokalen Aktion "Kuno e.v." am im Dörpstreff in Börm, Dorfstraße 21 Anwesend waren 54 Mitglieder. Tagesordnung 1. Begrüßung durch den stellvertretenden Vorsitzenden 2. Genehmigung der Tagesordnung 3. Jahresbericht der Geschäftsführung für das Jahr Finanzbericht für das Jahr Bericht der Kassenprüfer 6. Entlastung des Vorstandes 7. Wahl eines neuen Kassenprüfers 8. Vorstandswahlen: Gruppe Naturschutz und Gruppe Ämter 9. Beschlussfassung über Satzungsänderung 10. Anträge / Verschiedenes 11. Vortrag von Dr. Johannes Thaysen, Landwirtschaftskammer SH: "Beratungsangebote für Grünlandbetriebe und Vorstellung der Weideplattform Schleswig- Holstein." Top 1: Begrüßung durch den stellvertretenden Vorsitzenden In Abwesenheit der 1. Vorsitzenden Renate Rahn begrüßte der 2. Vorsitzende Hans-Peter von Lanken die Anwesenden und hob die erfolgreiche Arbeit Kunos in den letzten Jahren hervor. Top 2: Genehmigung der Tagesordnung Aus der Versammlung kamen keine Änderungswünsche zur Tagesordnung. Top 3: Jahresbericht der Geschäftsführung Martina Bode stellte die Tätigkeiten des Vereins im abgelaufenen Jahr vor. Mitgliederanzahl und Finanzierung Die Mitgliederanzahl ist im Laufe des Jahres 2015 auf 204 angestiegen. 3 Vereinsaustritten standen 11 Eintritte gegenüber. Landwirte stellen 133 der Mitglieder. Neuerungen in der ELER-Förderperiode Ab dem ist der Anteil des Landes bzw. der EU an der Finanzierung der Geschäftsstelle Kunos auf 90 % gestiegen. Der Eigenanteil wird weiterhin durch die Mitgliedsbeiträge sowie durch Zuwendungen der Ämter Nordsee-Treene und Hohner Harde sowie 12 Gemeinden des Amtes Kropp- Stapelholm beglichen. Die Erhöhung der Förderung durch die EU war an die Übernahme einer weiteren Aufgabe, der Naturschutzberatung für landwirtschaftliche Betriebe bei vergrößerter Gebietskulisse, gebunden. Aufgrund der erweiterten Zuständigkeit wurden die Stellen der Geschäftsführung um insgesamt 15 Wochenstunden aufgestockt. Zudem ist seit dem weiterhin eine Bürokraft, Frau Sabrina Kendler, mit 8 Wochenstunden angestellt. Neben der Naturschutzberatung bleiben als weitere größere Aufgaben für Kuno e.v. u.a. die

2 Managementplanung, der Gemeinschaftliche Wiesenvogelschutz, die Gelegeschutzmaßnahmen beim Großen Brachvogel, das neue Vertragsnaturschutzmuster Grünlandwirtschaft Moor und die Öffentlichkeitsarbeit bestehen. Naturschutzfachliche Beratung Die Naturschutzfachliche Beratung ist KEINE betriebswirtschaftliche Beratung. Es wird aufgezeigt, welche Naturschutzmaßnahmen in landwirtschaftliche Betriebe integrierbar sind und welche Fördermöglichkeiten es gibt, z.b. (Vertrags-) Naturschutzmuster im Grünland und auf Acker: Welche werden für die Region angeboten, welche Auflagen und welche Honorierungen gibt es. Gemeinschaftlicher Wiesenvorgelschutz: Wer kann teilnehmen, welche Auflagen und welche Honorierungen gibt es. Biotopgestaltung: z.b. Anlage oder Aufwertung von Knicks oder Amphibiengewässern. Information über Flächenankauf oder langfristige Pacht Managementplanung Die Gebietskulisse, für die Kuno e.v. innerhalb der Managementplanung zuständig ist, umfasst insgesamt ca ha privates Grünland. Dieses ist zwecks besserer Bearbeitungsmöglichkeiten in elf Teilgebiete unterteilt. Für sechs Teilgebiete mit einer Fläche von insgesamt ca ha sind die Managementpläne inzwischen fertig gestellt. Drei Teilgebiete mit etwa ha befinden sich derzeit in Bearbeitung, bei zwei Teilgebieten mit zusammen 300 ha stehen die Pläne noch aus. Die Managementplanung muss bis Ende des Kalenderjahres 2017 abgeschlossen sein. Gemeinschaftlicher Wiesenvogelschutz Das im Kalenderjahr 2014 erreichte hohe Niveau wurde im Kalenderjahr 2015 weit übertroffen. Insgesamt wurden 740 (2013: 417/ 2014: 416) Wiesenvogelgelege bzw. -familien vor landwirtschaftlichen Verlusten geschützt. Im Einzelnen waren es 569 Kiebitze, 81 Uferschnepfen, 80 Große Brachvögel, 8 Rotschenkel, 2 andere. Es beteiligten sich 127 Landwirte am Programm (2014: 92). Sie hatten auf 466 ha Grünland Auflagen (2014: 293 ha), wofür sie insgesamt an Ausgleichszahlungen erhielten (2014: ). Der Bruterfolg war nach anfänglich lokal hoher Gelegeprädation gut. Gelegeschutzmaßnahmen beim Großen Brachvogel In 2015 wurden in der gesamten Eider-Treene-Sorge-Niederung 96 Reviere des Großen Brachvogels kartiert. Insgesamt wurden 69 Gelege gefunden. In 2 Teilgebieten (Meggerkoog/Tetenhusen und Bargstall/Prinzenmoor) wurden zum Schutz insgesamt 17 Gelege eingezäunt. Dies entsprach 24 % aller gefundenen Gelege innerhalb der ETS. Keines der eingezäunten Gelege wurde prädiert, was erneut den Schluss nahe legte, dass in dieser Region die Hauptprädatoren der Gelege auf dem Boden lebende Raubsäuger sind (aus der Luft kommende Prädatoren werden durch Elektrozäune nicht abgehalten). Der Schlupferfolg aus gezäunten Gelegen beider Teilgebiete betrug %, der aus ungezäunten Gelegen 9 %. Infolgedessen war auch der Bruterfolg mit 0,63 flüggen Juvenilen/Revierpaar in Gebieten mit Zaunaktivität höher als der in Gebieten ohne Gelegezäunung (0,16 Juvenile/Revierpaar) in der restlichen Eider-Treene-Sorge-Niederung. Durch das Zäunen in den beiden Teilgebieten konnte der Bruterfolg in der gesamten Eider-Treene-Sorge-Niederung auf einen bestandserhaltenden Wert von 0,42 Juvenile/Revierpaar erhöht werden. Somit stellte das Umzäunen von Einzelgelegen des Großen Brachvogels zum Ausschluss von Bodenprädatoren im Jahr 2015 in der ETS ein geeignetes Mittel dar, den Bruterfolg auf ein bestandserhaltendes Niveau zu erhöhen. Kommende Jahre müssen zeigen, ob unter anderen Bedingungen (Witterung, Prädation etc.) weiterhin ein derart hoher Bruterfolg erreicht werden kann. Die Methode ist allerdings sehr arbeitsaufwändig und aufgrund der Anschaffungskosten im ersten Jahr recht teuer. Da sie außerdem einen großen Eingriff in die natürliche Dynamik von Arten darstellt, sollte sie nur als eines der letzten Mittel zum Schutz stark gefährdeter Arten eingesetzt werden.

3 Vertragsnaturschutzmuster "Grünlandwirtschaft Moor" Das Pilotprojekt "Grünlandwirtschaft Eider-Treene-Sorge" läuft bereits ab 2015 als ratifiziertes Vertragsnaturschutzmuster "Grünlandwirtschaft Moor". Es ist ein auf die Region zugeschnittenes Vertragsnaturschutzmuster als gesamtbetrieblicher Ansatz, von Kuno e.v. entwickelt zusammen mit DVL, Integrierter Station sowie MELUR. Es ist auf moorige Niederungsstandorte mit Wiesenvogelvorkommen beschränkt. Ziel des Projektes ist die Lebensraumoptimierung für Wiesenvögel. Es soll aber auch eine sichere zusätzliche Einnahmequelle für Landwirte darstellen. Neben den vier Pilotbetrieben aus dem Jahr 2014 haben in 2015 zusätzlich sechs neue Betriebe Verträge abgeschlossen. Die Gesamtkulisse hat sich dadurch auf ca. 640 ha erhöht. Letzte Biotopmaßnahmen aus 2014 wurden witterungsbedingt in 2015 umgesetzt: Mulchen von Schilf an zugewachsenen Gräben sowie Anlegen von breiten Grüppen und Blänken. Kuno e.v. wird auch für die neuen Betriebe die Umsetzung der Biotop gestaltenden Maßnahmen übernehmen. Dazu ist allerdings in 2016 eine weitere Stellenaufstockung nötig, die durch das Land Schleswig-Holstein zu 100 % finanziell gefördert wird. Öffentlichkeitsarbeit / Umweltarbeit Die Öffentlichkeitsarbeit Kunos zielt darauf, die Region bekannter zu machen und Landwirte als anerkannte Partner im Naturschutz zu zeigen. Hierfür war Kuno e.v. im Laufe des Jahres mit Beiträgen zu mehreren Themen (Kooperation Landwirtschaft-Naturschutz, Wiesenvögel, Zwergschwäne) in Zeitungen/Zeitschriften (shz, KN u.a.) sowie im Radio und Fernsehen (NDR, RSH, ARD) vertreten. Was will Kuno zukünftig tun? Managementplanung gemeinsam mit den Menschen vor Ort Einflussnahme und Mitgestaltung Erhalt der Kulturlandschaft mit ihren typischen Arten Fortsetzung und Ausweitung der Zusammenarbeit Naturschutz Landwirtschaft Naturschutz als zusätzliches Standbein für die Betriebe, bei denen es passt, Naturschutzberatung Gelder für die Region akquirieren (Landwirtschaft und weitere Unternehmen) Sensibilisierung der Politik für Belange der Grünlandbauern Top 4: Finanzbericht für das Jahr 2015 Der Haushalt war erneut ausgeglichen. Top 5: Bericht der Kassenprüfer Die Kassenprüfer Rolf Jöns/stellvertretender Bürgermeister Norderstapel und Jan-Peter Thöming, vertreten durch Hans-Peter von Lanken/Bürgermeister aus Börm haben die Konten geprüft und für richtig befunden. Top 6: Entlastung des Vorstandes Hans-Peter von Lanken beantragte die Entlastung des Vorstandes. Der Vorstand wurde ohne Gegenstimme entlastet. Top 7: Wahl eines neuen Kassenprüfers Nach zwei Jahren scheidet Rolf Jöns als Kassenprüfer aus. Als Nachfolger wurde Bernd Christiansen aus Börm ohne Gegenstimme gewählt. Er wird 2016 zusammen mit Jan-Peter Thöming die Kasse prüfen. Top 8: Vorstandswahlen: Gruppe Naturschutz und Gruppe Ämter Zur Wahl standen die Vertreter der Naturschutzvereine und Ämter sowie die erste Vorsitzende an. Die Wahl wurde vom stellvertretenden Vorsitzenden Hans-Peter von Lanken geleitet. Renate Rahn vom

4 Naturschutzverein Meggerdorf wurde einstimmig als Vertreterin der Naturschutzvereine und 1. Vorsitzende wieder gewählt. Hans-Joachim Bellendorf aus Süderstapel scheidet als Vertreter der Ämter aus. Als Nachfolgerin wurde einstimmig Eva-Maria Kühl, Bürgermeisterin von Ostenfeld und stellvertretende Amtsvorsteherin des Amtes Nordsee-Treene, gewählt. Top 9: Beschlussfassungen über Satzungsänderung Folgende Satzungsänderungen (gelb unterlegt) wurden beschlossen: (Die vollständige Satzung ist im Internet einsehbar). Seite 1 oben: (Amtsbereiche Kropp-Stapelholm, Nordsee-Treene, Hohner Harde, Fockbek, Arensharde, Haddeby und Kirchspielslandgemeinden Eider) 1: 1. Der Verein führt den Namen Kuno e.v. in Bergenhusen - Er ist im Vereinsregister beim Amtsgericht Flensburg eingetragen. 2: Der Verein ist schwerpunktmäßig in der Eider-Treene-Sorge-Niederung tätig. Er betreut im Rahmen der Umsetzung der NATURA 2000-Richtlinie einen Teil des Vogelschutzgebietes Eider-Treene- Sorge (DE ), vorrangig die privaten Grünlandflächen. Für die Naturschutzberatung landwirtschaftlicher Betriebe ( 2 Pkt.3 d)) reicht die Gebietskulisse von Hollingstedt im Norden bis zum Nord-Ostsee-Kanal im Süden sowie von Friedrichstadt im Westen bis Fockbek im Osten. 2 Pkt. 3.: eingefügt: d) Naturschutzberatung landwirtschaftlicher Betriebe 16: 3. Im Falle der Auflösung oder bei Wegfall steuerbegünstigter Zwecke fällt das Vermögen des Vereins entsprechend der Höhe ihrer finanziellen Beteiligung an die Ämter Kropp-Stapelholm, Nordsee Treene, Hohner Harde, Fockbek, Arensharde, Haddeby und Kirchspielslandgemeinden Eider, die es unmittelbar und ausschließlich für naturschutzfachliche Zwecke zu verwenden haben. Top 10: Anträge / Verschiedenes Die anwesenden Mitglieder sprechen sich einstimmig dafür aus, dass die Vorstandsvorsitzende Renate Rahn in Zukunft eine jährliche Aufwandsentschädigung in Höhe von 200,- erhält, um ihre Fahrtkosten zu decken. Top 11: Vortrag von Dr. Johannes Thaysen, Landwirtschaftskammer SH: "Beratungsangebote für Grünlandbetriebe und Vorstellung der Weideplattform Schleswig- Holstein" Herr Dr. Thaysen berichtete zunächst von der neu ausgerichteten Grünlandberatung der Landwirtschaftskammer, deren Konzept dem Zielkonflikt zwischen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zielsetzungen Rechnung tragen muss. Nach Auffassung der LKSH werden die Potenziale der Grünlandnutzung in vielen Betrieben nicht vollständig genutzt. Hierbei sind ausdrücklich neben qualitativen und quantitativen Aspekten der Grobfuttererzeugung auch naturschutzfachliche und tiergesundheitliche Aspekte zu berücksichtigen. Die Grünlandberatung erfolgt in Kooperation mit den Partnern der Rinderspezial- und Agrarberatung, sie besteht aus verschiedenen, für Landwirte kostenfreien Modulen: 1. Modul Grundberatung Grünland : Umfang 8 Stunden. Einzelbetriebliche Analyse der Standortgegebenheiten und Beratung zur standortgerechten Nutzung

5 Identifizierung von Sachwachstellen im Betriebszweig Grünland und Beratung zu deren Behebung Aktuelle Empfehlungen zur Produktionstechnik von Grünland mit differenzierter Nutzungsintensität (z. B. Düngung, Neu- und Nachsaat) Erfassung des Einsparpotenzials beim Betriebsmitteleinsatz, besonders hinsichtlich Düngeund Futtermitteln 2. Modul Spezialberatung Grünland (1), Umfang 12 Stunden. Einzelbetriebliche Analyse der Standortgegebenheiten Beratung zur standortgerechten Grünlandnutzung u.a. durch Feldbegehung (Pflanzenbestandserfassung) Standort- und bestandsgerechter Einsatz von Wirtschafts- und Mineraldüngern Verbesserung der Weidehaltung durch Optimierung der Grünlandbewirtschaftung und des Tierwohls durch Weidegang Verbesserung der Narbenqualität durch Verfahren der Grünlanderneuerung, u.a. pfluglose Verfahren und Nachsaatverfahren 3. Modul Spezialberatung Grünland (2), Umfang 12 Stunden. Bewirtschaftungsplanung für Grünland mit hohem Naturschutzwert Bewirtschaftungsplanung für Grünland mit hohem Wert für Wiesenvogelschutz Verbesserung von tiergesundheitlichen Aspekten durch Weidehaltung Anpassungsstrategien an den Klimawandel erstellen Da trotz des Rückganges der Weidewirtschaft im Land die Beratungsnachfrage diesbezüglich steigt, ist vom Land zudem eine Weideplattform eingerichtet worden, deren Koordination ebenfalls von der Landwirtschaftskammer übernommen worden ist. In diesem Zusammenhang stellte Herr Dr. Thaysen die Vor- und Nachteile einer angepassten Weidebewirtschaftung sowie die einzelbetrieblichen Voraussetzungen vor, die dafür gegeben sein sollten. Als Grundlagen zum Weidemanagement nannte er: Die Kunst des Weidens bestehe darin, den Rindern immer eine optimale Weidefutterqualität bei gleichzeitig effizienter Nutzung der Weidepflanzen anzubieten. Effizientes Weidemanagement heiße: Ständige Anpassung der Besatzdichte an das aktuelle Weidefutterangebot (oder der Flächenwechsel). Anzustrebendes Ziel der Weidehaltung sei (nach Kohnen 2015): Nach dem Motto bessere Flächenausnutzung, weniger Futterverluste, höhere Tierleistung mit jedem Kilo Weide die Kosten zu senken sowie die Arbeit zu vereinfachen und somit mit weniger Arbeit, umweltschonend und artgerecht ein höheres Einkommen zu erwirtschaften. Hans-Peter von Lanken schloss die Sitzung gegen 22:00 Uhr. Für die Richtigkeit: Knut Jeromin Bergenhusen,