DerParitätische machtschule

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1 D20493 E DerParitätische machtschule Die Vielfalt des Lernens erleben Nachrichten Berichte Reportagen

2 Inhalt Editorial 3 Thema Der Paritätische macht Schule Die Vielfalt des Lernens erleben Bildung ist mehr als Schule 4 Hilf mir, esselbst zu tun 6 Lernen fürs Berufsleben 8 Spielend drei Sprachen lernen 10 In Liebe erziehen, in Freiheit entlassen 12 Bürgerschulen für alle! 14 Ohne Abschluss schlechte Perspektiven 15 Ich hatte voll viele Probleme im Unterricht 16 Informierte Eltern, engagierte Eltern 19 Gemeinsam lernen besser lernen 21 Arbeitshilfe zur beruflichen Integration 21 Gutscheine fürschulmittel 22 Projekt für Schüler mit Aphasie 22 Verbandsrundschau Bildung schafft Perspektiven 23 Versicherungen diskriminieren immer noch Menschen mit Behinderungen 24 UN-Konvention muss Realität werden 25 Neuer Ratgeber zum Versicherungsschutz 25 Beim Weltgesundheitstag informiert 26 Dokumentation des Sprachworkshops 26 Verbandstag 2008 online dokumentiert 26 Neues Tengo -Magazin macht Lust auf später 26 Arbeitshilfe zumkinderschutz 26 Nachruf zum Tode von Jost Biedermann 26 Sozialpolitik Leerzeiten statt Lehrzeiten 27 Armutsbericht lenkt Blick auf Familien 28 Kitas droht Personalmangel 29 Bundesrat: Leistungen für Kinder unverzüglich neu bemessen 29 Forum Hoch hinaus mit Wohlfahrtsmarken 30 Katastrophenhilfe für Myanmar Jahre Tafeln indeutschland 30 Erst das Vieh, dann der Mensch 31 Startschuss für Armutskonferenz in Brandenburg 32 Porträt Tshikudi Londji, Vorstandssprecher der Jugendhilfe Afrika lesen hören surfen 34 Rezensionen 35 Impressum 35 was wann wo

3 Editorial Heidi Merk, Vorsitzende des Paritätischen Gesamtverbandes Liebe Leserinnen und Leser, Für einen Verband, der sich für Armutsbekämpfung, soziale Gerechtigkeit, Chancengleichheit, Toleranz, Offenheit und Vielfalt einsetzt, liegt esnicht allzu fern, sich auch mit dem Bereich schulischer Bildung auseinanderzusetzen.bildung ist nicht alles imkampf gegen die Armut, aber sie ist zur Prävention enorm wichtig. In der verbandlichen Arbeit gibt es, wie das vorliegende Heft zeigt, bereits die verschiedensten ganz konkreten Schnittstellen zumbestehenden Schulsystem, beispielsweise im Rahmen der Jugendsozialarbeit. Doch werden Bildung und Jugendhilfe hierzulande meist strikt voneinander getrennt behandeltund leider (noch) viel zu selten als zwei Seiten ein und derselben Medaille erkannt. Die Ergebnisse des jüngsten Bildungsberichtes zeigen: Unser Schulsystem fördert die soziale Segregation, reproduziert und zementiert soziale Ungleichheiten. Nachwie vor werden darüber hinaus Geschlechterstereotypen zwischen Jungen und Mädchen befördert, die sich später nachteilig auswirken. Die gleichbleibend hohe Zahl von Schulabgängern ohne Hauptschulab- schluss, der steigende Anteil von Kindern, die in Armut aufwachsen und inbildungsfernen Familien leben und die Benachteiligungen im gesamten Bildungssystem zulasten von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund illustrieren das Versagen des staatlichen Schulsystems. Und trotzdem wird ausgerechnet hier gespart: Der Anteil der BildungsausgabeninDeutschland ist rückläufig, und beikindertagsstätten undschulen gibt es einen großen Personalbedarf. Was der Staat hier spart, wird er jedoch teuer bezahlen denn, wieheißt es:es gibt nur eine Sache auf der Welt, die teurer ist als Bildung.Und das ist keine Bildung. Die steigende Zahl der Privatschulen in Deutschland zeigt, dass nach PISA und Co. das Vertrauen in das deutsche Bildungssystem erschüttert ist. Anfang der 90er-Jahre gab es rund private und freie Schulen derzeit gibt es 2.800, darunter auch zahlreiche von Paritätischen Mitgliedsorganisationen getragene Schulen. Der Paritätische Landesverband Berlin fordert vor diesem Hintergrund in seinem Konzept Bürgerschule für alle eine grundlegende Reform des Schulwesens. Die Bürgerschule setzt auf mehr Autonomie, mehr Vielfalt und eine starke Gemeinwesenorientierung der Schulen. Auch arme Eltern müssen sich für eine Schule ihrer Wahl entscheiden dürfen. Hinter der allgemeinenschulpflicht stehtschließlichauch die Idee der Verwirklichung eines Rechts jedes Kindes auf (gute) Bildung. Der Paritätische geht anvielen Orten, in vielen kleinen und großen Schritten mitguten Beispielen voran, diehoffentlich Schule machen werden. Bildung ist nicht das Befüllen von Fässern, sondern das Entzünden von Flammen, so der antike Philosoph Heraklit. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der hoffentlich flammenden Lektüre! Herzliche Grüße, Ihre Heidi Merk

4 Bildungist mehr als Schule Ohne Chancengerechtigkeitund individuelle Förderunggehtesnicht Thema Jeder Mensch hat das Recht auf Bildung Die Ausbildung soll die volle Entfaltung der menschlichen Persönlichkeit und die Stärkung der Achtung der Menschenrechte und Grundfreiheiten zum Ziel haben (Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, Artikel 26) Die Bildung von Kindern und Jugendlichen ist in den gesellschaftlichen und politischen Fokus gerückt. Kinder und Jugendliche wachsen heute mit scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten in einer vielfältigen, pluralen und sich ständig verändernden Welt auf. In dieser Welt gelten formales wie nonformales Wissen und Können als wesentlicher Schlüssel sowohl für die individuellen Entfaltungs- und Teilhabechancen als auch für den Fortbestand der ökonomischen Leistungsfähigkeit einer Gesellschaft. Internationale Vergleichsstudienwie PISA undigludokumentieren aber, dass dies indeutschland nicht befriedigend gelingt und Bildungserfolge in erster Linie von der sozialen und ethnischen Herkunft abhängig sind. Auch der Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen für das Menschenrecht auf Bildung, Vernor Muñoz, hat die Situation in Deutschland kritisiert. Aufstieg durch Bildung die Qualifizierungsinitiative der Bundesregierung Im Koalitionsvertrag wurde festgeschrieben, dass jeder Jugendliche und jede Jugendliche in Zukunft qualifiziert, gebildet und ausgebildet wird. Dazu gehören die schulische Bildung als Voraussetzung für die Berufsausbildung, die Berufsausbildung selbst sowie die Perspektive, danach eine Beschäftigungzubekommen. Um dieses zukunftsweisende Vorhaben zu realisieren und um die verschiedenen Strategien der Bundesministerien aufeinander und mit den Ländern abzustimmen, initiierte die Bundesregierung im Januar 2008 eine nationale Qualifizierungsinitiative mit dem Titel Aufstieg durch Bildung. Die Initiative soll die Maßnahmen in Bereichen der Bildung, Ausbildung, dem Übergang sowie Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt bündeln und fördern. Schwerpunkte werden gelegt bei besserer frühkindlicher Bildung und der Umsetzung des Konzepts Jugend Ausbildung und Arbeit, das die Chancen besonders förderbedürftiger junger Menschenauf Ausbildungsplätzeerhöhen soll. Sind es wirklich die Schulversager, die im System Schule versagen? Ein Ziel der Qualifizierungsinitiative ist es, dass jeder Bildungswegzueinem Abschluss führen und die Zahl der SchulabbrecherInnen deutlich reduziertwerdensoll. Lehrkräfte undfachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe sind sich weitgehend einig, dass oftmals schon inder Grundschule zuerkennen ist, welche Kinder Probleme in der weiterführenden Schule haben werden. Besonders kritisch für das Gelingen des Schulbesuchs und Schulabschlusses ist allerdings die Phase der letzten zwei Jahre des Pflichtschulbesuchs, insbesondere in derhauptschule. Aktuelle Schätzungen gehen davon aus, dass etwa zehn Prozent der Schülerinnen und Schüler über Wochen und teilweise Monate hinweg den Unterricht schwänzen. Obwohl seit dem Jahr 2000 der Anteil der SchulabbrecherInnen zurückgeht, verließen im Schuljahr 2005/2006 insgesamt Jungen und Mädchen die Schule ohne Zeugnis das waren 7,9 Prozent. Dabei sind zwei Aspekte besonders auffällig: Knapp zwei Drittel der jungenmenschenohneschulabschluss sind männlich, und besonders häufig brechen Jugendliche mit Migrationshintergrund die Schule ab. 17,5 Prozent der SchülerInnen aus Zuwandererfamilien verließen im Jahr 2005 die Schule ohne Abschluss. Förder- und Unterstützungsangebote für Schuldistanzierte, die zum Ende der Pflichtschulzeit ansetzen, werden derzeit sowohl von der Bundesregierung als auch von Landesregierungen umgesetzt. Beispielhaft für die schulbezogene Jugendsozialarbeit sei hier das Bundesmodellprogramm des Bundesministeriums fürfrauen, Senioren, Familie und Jugend Schulverweigerung Die 2. Chance genannt. Seit September 2006 wurden über Jugendliche an 73 Projektstandorten durch individuelle Förderung wieder motiviert, regelmäßig zur Schule zu gehen. Noch 2008 soll das Programm auf 200 Projekte aufgestockt werden. Für den Ausbau des Programms sollen zunächst bis 2011 zusätzlich 17 Millionen Euro pro Jahr an Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds eingesetzt werden. Ein Tropfen auf den heißen Stein Angesichts der hohen Zahl von Jugendlichen ohne schulischen Abschluss erscheint die Ausweitung des Programms wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Strukturelle Veränderungen müssen deutschlandweit umgesetzt werden, damit die Zahl der jungenmenschenohneschulabschluss reduziert werden kann. Notwendig sind eine gezielte Kompetenzförderung,die aufdie persönliche Lebenssituation der Kinder und Jugendlichen zugeschnitten ist, der Ausbau der Ganztagsschulen, die Einführung von Schulsozialarbeitern an jeder Schule sowie eine langfristig angelegte, vernetzte und aufeinander abgestimmte Förderung insbesondere von sozial benachteiligten Kindern und Jugend

5 Thema lichen. Aber auch ganz praktische Aktivitäten zur Verbesserung der Bildungsgerechtigkeit, wie kostenfreie Schulbücher und die kostenlose Schulspeisung, können dabei helfen, Benachteiligungen abzubauen. Prävention statt Reparatur Bildung ist die beste Prävention gegen Arbeitslosigkeit. Das hatauchdie Bundesagentur fürarbeit(ba)erkannt. Sie will in Zukunft zwei bis drei Milliarden Euro jährlich für präventive Maßnahmen ausgeben. Für die Schulbildung sind seit der Förderalismusreform zwar die Bundesländer alleine verantwortlich doch Berufsbildung und Arbeitsmarktpolitik fallen in die Zuständigkeit des Bundes. So gibt es in fast allen Bundesländern derzeit Programme, von der Kompetenzfeststellung bis hin zum Auslandspraktikum, die von der BA mitfinanziert werden. Der Förderrahmen der Vertieften Berufsorientierung ( 33 SGB III) wurde im Oktober 2007 ausgeweitet. Für deren Umsetzung stellt die BA im Jahr 2008 insgesamt 70Millionen Euro bereit. Neu hinzukommen sollen Berufseinstiegsbegleiter, für deren Einsatz derzeit die gesetzliche Basis geschaffen wird. Die externen Berufseinstiegsbegleiter sollen SchülerInnen mitschwierigkeiten in Modellschulen bereits zwei Jahre vor dem Abschluss unterstützen undbis in dieausbildung hinein begleiten. Außerdem wird derzeit ein Gesetz zur Neuausrichtung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente vorbereitet. Wer künftig seinen Hauptschulabschlussnachholenmöchte, soll darauf einen Rechtsanspruch haben und imrahmen berufsvorbereitender Bildungsmaßnahmen unterstützt werden. Angesichts offensichtlicher Mängel im bestehenden Schul- und Bildungssystem ist das Bewusstsein gewachsen, dass der komplexe Bildungsauftrag nicht nur von einer Institution allein erfülltwerdenkann.ein ganzheitliches Bildungsverständnis ist die Grundlage, um eine optimale Entwicklungsförderung junger Menschen zu gewährleisten.hierzumüssenallefür Bildung und Erziehung verantwortlichen Träger und Institutionen in verbindliche Vernetzungsstrukturen eingebunden und die Familien einbezogen werden. Der Freien Wohlfahrtspflege kommt hierbei einebesondere Rolle zu sowohl als Interessensvertretung der sozial benachteiligten Menschen, als auch der Kinder- und Jugendhilfe sowie als Anbieter von frühkindlicher und schulischer Bildung. Kerstin Kruse,Referentin fürjugendsozialarbeitbeim ParitätischenGesamtverband

6 Thema Hilf mir, es selbst zu tun Unterricht an der Montessori-Schule Huckepack in Dresden Dezimalrechnen: 1,2. Das sind ein Ganzes und zwei Zehntel. Ein grünes Plättchen und zwei kleine blaue. Aus einem Karteikästchen holt Julius die Karten, auf denen vorne die Aufgabe steht und hinten die Lösung. Lernen durch Greifen und Begreifen mit Plättchen und Tafeln, Perlen und Ketten, Würfeln, Kreisen und Kegeln. Anfang des vorigen Jahrhunderts hat die italienische Ärztin und Pädagogin Maria Montessori eine eigene Methode und spezielle Materialien entwickelt, die beim Lernprozess die Individualität des Kindes stärker in den Mittelpunkt stellen. InDresden betreibt seit zwei Jahren der Verein Huckepack das bundesweit erste berufliche Gymnasium, das nach dem Montessori-Konzept arbeitet. Vor der Mittagspause lösen die Zehn-und Elfjährigen im Sitzkreis mit Lehrerin Kathrin vonloh und PraktikantinNora Philipp noch ein paar Rechenaufgaben Esfing nach der Wendemit einem Kinderladen an. Das Känguru in Dresden hatte weit mehr Anmeldungen als Plätze. Bei einem Infoabend vermittelte man daher den vielen interessierten Eltern, wie ein Kinderladen gegründet werden kann. So entstand 1992 der Verein Huckepack e.v. Zu seinen Gründungsmitgliedern gehörten zwei Pädagogen, die gerade eine Montessori-Ausbildung absolvierten. Was sie berichteten, klang interessant, also entschieden sich die Huckepackler, imneuen Kinderladen nach diesem Konzept zu arbeiten. Die Kinder wuchsen, der Wechsel auf die Grundschule stand an. Und da die Eltern nun mal von der Montessoripädagogik überzeugt waren, beschlossen sie: Eine Montessori-Schule muss her. Gesagt, gegründet war das. Na ja, und dann folgte 1999 die Mittelschule, erinnert sich Evelyn Kausch, die schon ziemlich lange bei Huckepack aktiv ist und sich mit Kati Gebhardt die Schulleitung teilt. Sowohl Grund- alsauchmittelschulesindvom Land Sachsen als Ersatzschule anerkannt. Evelyn Kausch ist optimistisch, dass dies auch für den 2006 hinzugekommenen neuen Schulzweig, das berufliche Gymnasium, gelingen wird. DerAntragist bereitsgestellt. Auch die Schülerinnen und Schüler hoffen,dass bald das staatliche Okay kommt. Denn den Absolventen des ersten Gymnasial-Jahrgangs, die jetzt in der zwölften Klasse sind, ist es schon ein bisschen mulmig angesichts ihrer Pionierrolle. Da die staatliche Anerkennung noch nicht durch ist, müssen sie nämlich eine externe Abiturprüfung ablegen. Unddie ist nichtohne: schriftliche Prüfung in Betriebs-und Volkswirtschaftslehre, Rechnungswesen, Deutsch und

7 Thema Mathematik, mündliche Prüfung in Englischund Französisch, Geschichte, Physik, Biologie und Informatik. Aber Evelyn Kausch ist überzeugt. Unsere Gymnasiasten werden das schon schaffen. Sie gehen gut vorbereitet in die Prüfungen. Arbeit inkleinen Gruppen Wir haben die Verantwortung, die Leute gut durchs Abitur zu bringen, betontinesschiller,lehrerinfür Wirtschaft undrechnungswesen.elf Gymnasiastinnen und Gymnasiasten werden gemeinsaminden Klassen elfund zwölf unterrichtet. Ines Schiller macht mit ihnen gerade einen Ausflug in die Kostenrechnung.Die Lineare Produktionsfunktion steht auf dem Programm.1:1 lässt sich da natürlich nicht mehr mit Maria Montessori arbeiten. Wir passen ihre Prinzipien an die gesellschaftlichen Erfordernissean,sagt Ines Schiller. Zu den gesellschaftlichen Erfordernissen gehören beispielsweise die sächsischen Lehrpläne, die auch für die Huckepack-Schüler Kursinhalte und Lehrziele festschreiben. Doch für den Weg zum Ziel bleiben Gestaltungsspielräume. Für den Unterricht bedeutet das: Nach Maria Montessoris Devise Hilf mir, esselbst zu tun lernen die Schülerinnen und Schüler selbstständiger und selbstverantwortlicher als inregelschulen. Es gibt weniger Frontalunterricht, dafür mehr Arbeit in Kleingruppen, Projektarbeit und Praktika, Schülervorträge, Freiarbeitsund Reflexionsstunden sowie viele Diskussionen über das, was gerade gelernt wird. Hier muss man total gut vorbereitet in den Unterricht gehen, weil die Schüler vieles hinterfragen, betont Ines Schiller. Die Beziehung zwischen Lehrer und Schüler ist hier privater, sagt Lukas, der zuvor auf einer staatlichen Realschule war. Die Fachlehrer bemühen sich mehr um den einzelnen Schüler, beispielsweise indem man Extra-Aufgaben inmathematik bekommt, wenn manineinem Bereich noch nichtsofit ist. Mitschülerin Paulina ist überzeugt: Wir lernen hier nicht weniger als aneiner staatlichen Schule. Verantwortungsmäßig wird man hier eher noch mehr gefordert. Da zeigt sich dann auch, wie gut die Schülerinnen und Schüler sich selbst strukturieren können. Noten erst abklasse neun Bei unsgilt: Du darfst undsollstselbst entscheiden, musst aber auch mit den Konsequenzen leben, sagt Schulleite- Montessori-Pädagogik Die Montessori-Pädagogik basiert auf der Überzeugung, dass Kinder ganz natürlich aus eigener Motivation heraus lernen wollen. Das können sie laut Maria Montessori am besten, wenn sie dabei ihrem eigenen Rhythmusund ihren Interessen folgen dürfen. Viel Wert wird in Montessori-Einrichtungen auf die Gestaltung eines anregenden Lernumfeldes gelegt und auf Lehrmaterialien, die die kindlichen Sinne besonders ansprechen. Auch der Verantwortung des Einzelneninnerhalb der Gesellschaft gibt die Montessori- Pädagogik einen hohen Stellenwert. Sie legt einen besonderen Schwerpunkt auf die kontinuierliche Entwicklung sozialer Kompetenzen, wozu auch das gemeinsame Lernen in alters- und leistungsgemischten Klassen beitragen soll. In Deutschland arbeiten nach Angaben des Montessori-Dachverbandes mehr als600 Kitasund 400Schulen nach den Prinzipien der Montessori- Pädagogik.Davon sind mehr als100 weiterführende Schulen. Weitere Informationen: Julius übt mit bunten Holzplättchen das Dezimalrechnen Fotos: Ulrike Bauer rin Evelyn Kausch. Das erfordere von den Lehrkräften aber auch immer wieder einen Balanceakt: Die Schüler dürfen bei aller Freiheit und Eigenverantwortung nicht überfordert werden, brauchen auch klare Strukturen und Orientierungspunkte, was am Ende einesschuljahres oder bis zumabi gelernt sein muss. Den eigenen Leistungsstand zuüberprüfen lernen die Schülerinnen schon früh, auch wenn esnoten erst von der neunten Klasse an gibt. Hast Du schon indein Einschreibebuch eingetragen, was Du heute gelernt hast?, fragt Mittelstufenlehrerin Kathrin von Loh kurz vor der Mittagspause den elfjährigen Franz. Na klar, antwortet der. Frederik hat inzwischen seine Packliste fürden geplanten Landheimbesuch fertig und will nun wissen: Kathrin, dürfen wir Stadt-Land-Fluss

8 Thema Schule und Geld Die Freie Montessori-Schule Huckepack in Dresden besuchen derzeit 340 Schülerinnen und Schüler in den Klassen 1 bis 12. Die erste 13 beginnt nach den Sommerferien.Die Elternzahlen für den Schulbesuch monatlich 60Euro Schulgeld, das bei Kindern von Arbeitslosengeld-II-Beziehern von den zuständigen Behörden übernommen wird. Hinzu kommen ein Vereinsbeitrag von zehn Euro und ein Förderbeitrag von 35 Euro. Die Kosten für die Hortbetreuung liegen ingleicher Höhewie anstädtischen Einrichtungen.Von den Eltern wird zudem ehrenamtliche Mitarbeit erwartet, beispielsweise bei der Instandhaltung des Schulgeländes, bei der Organisation von Klassenfahrten und bei Koordinierungsgesprächen. Monatlich sollen dafür zwei Stunden aufgebracht werden, die notfalls auch als Geldleistung ausgeglichen werden können. Wenn die Kinder vor der Mittagspause im Sitzkreis beispielsweise noch ein paar Rechnungen lösen, passen alle auf, dass auch Franzi eine Aufgabe bekommt, die ihren Fähigkeiten entspricht. 2plus 2plus 2soll sie jetzt rechnen. Derweil überlegen die anderen, was inkathrin von Lohs Garten los ist, wenn acht Schnecken sieben Junge bekommen. 56, ruft eines der Kinder. Aber dieachtalten Schnecken muss man eigentlich auch noch dazurechnen, meint Frederik. UB spielen? Wenn ihr das jetzt braucht, natürlich, antwortet die. Und schon verziehen Frederik und zwei andere sich inden Nebenraum, wo sie spielen können, ohne die anderen zu stören, die noch arbeiten: Julius, der sich mit Dezimalrechnung beschäftigt, Judith, die Present-Progessive-Beispiele von der Tabelle abschreibt und Franzi, die einenwerbeprospekt studiert undsich im Lesen übt. Auch die Zwölfjährige hat mit ihrer geistigen Behinderung einen Platz in der Klasse und wird von den anderen beim Lernen unterstützt. Kontakt Huckepack e. V.,Freie Montessorischule, Glashütter Straße 10, Dresden, Tel.: 0351/449510, montessorischule@huckepack-ev.de, Lernen fürs Berufsleben Die Produktionsschule vonbuntstift in Kassel Als Alicja Kuziemska vor eineinhalb Jahren zu Besuch nach Deutschland kam, gefiel es ihr hier sogut, dass sie beschloss, zu versuchen, in Deutschland selbstständig zu leben. Ihre Eltern und Freunde ließ sie in ihrer polnischen Heimat zurück. Über das Lokale Förderprojekt Lernen und Arbeiten (LoLA) in der Kasseler Nordstadt bekam die jungepolinkontakt zu BuntStiftund machtedortein Praktikum. Heuteist Alicja eine derauszubildenden in derholländischenstraße208. Konzentriert sitztalicjaamcomputer, arbeitet am Layout von Nordwind, dem von BuntStift herausgegebenen Magazin für die Kasseler Nordstadt. Alicja will Mediengestalterin werden. Auch Heiko Halves, Produktionsschüler, hat einen konkreten Berufswunsch. Tischler, sagt der 17-Jährige, während er die Kanten an einemholzkofferabschleift. 300 der ausgefallenen Gepäckstücke werden derzeit für die Stiftung Natur und Mensch in der BuntStift-Holzwerkstatt hergestellt. Da hat Heiko noch gut zu tun. 15 bis 20 Bewerbungen für einen Ausbildungsplatz hat er schon geschrieben alle erfolglos. Eine Erfahrung, die der 17-Jährige mit vielen der 50 Jugendlichen in der Produktionsschule teilt. Jugendliche, die aus vielfältigen Gründen noch keine Vorstellung für ihre Zukunft nach der Schule entwickelt oder auf dem freien Arbeitsmarkt wenig Chancen haben: weil sie psychische Probleme haben, aus schwierigen Familienverhältnissen kommen, Kinder mit Migrationshintergrund sind oder die Schule abgebrochen haben. Unsere Produktionsschule ist ein Lernort, an dem die Jugendlichen erst einmal Fuß fassen können, sagt Martin Mertens. Ein Lernort ohne Klassenzimmer, ohne festen Stundenplan, aber mit Aufgaben, an denen sie gut lernen können. Und mit der Möglichkeit, Berufserfahrungen insechs Arbeitsbereichen zu machen: im Büro, der Metall-oderHolzwerkstatt,den Arbeitsfeldern EDV/Neue Medien und Elektro/Umwelt- und Gebäudedienstleistungen sowie Recycling. Darüber hinaus macht das Haus allgemeinbildende Angebote von Ausflügen über Englischkurse bis zu Sport-Arbeitsgemeinschaften. Wer ohne Hauptschulabschluss kommt, kann ihn bei Bunt- Stift nachholen. Erste Produktionsschule Deutschlands Martin Mertens studierte noch, als er 1982 gemeinsam mit Ulli Wolkowski an der Gesamthochschule Kassel das Projekt Alternativen in der Berufsbil

9 Thema Betriebsschlosserin leitet die Metallabteilung.Freitags um11.30 Uhr ist Werkstattbesprechung. Ein verbindlicher Termin für ihre derzeit 25 Schützlinge, darunter zwei Mädchen. Soßen abschmecken, einbüfett arrangieren, Wäsche bügeln: Nach ihrer Prüfung sind die jungen Frauen in allendrei Disziplinen der Hauswirtschaft fit. Fotos: MediengestaltungBuntStift GmbH,Kassel dung initiierte. Zehn Jahre später resultierte daraus die Gründung der ersten Produktionsschule indeutschland. Heute ist der Physikingenieur und Berufspädagoge Betriebsleiter der Einrichtung. Noch immer arbeitet die Institution auf dem Gebiet vorberuflicher Bildung und Qualifizierung nach einem ganzheitlichen Bildungsansatz mit Jugendlichen, die einen besonderen Förderbedarf haben. Ihr Träger ist der Arbeitskreis Gemeindenahe Gesundheitsversorgung (Kassel). Finanziell gefördert wird BuntStift unter anderem vom Land Hessen und dem Europäischen Sozialfonds. Bis zu zwei Jahre können 14- bis 27-Jährige in der Produktionsschule mit ihren 50Plätzen bleiben. Ein Zeitraum, in dem sie in einen Arbeitsprozess integriert sind ndindividuelle Unterstützung erhalten. Denn jede/r Schüler oder Schülerin bekommt einen Ansprechpartner zur Seite, mit dem er oder sieeinen persönlichen Förderplan entwickelt. Obbeim Servieren im Bistro oder beim Sortieren im Recyclinghof: In allen Abteilungen des Hauses lernen und arbeiten die Produktionsschüler gemeinsam mit den rund 50 AuszubildendenderBuntStift-Betriebe. In der Arbeit angeleitet werden sie von 30 Lehrkräften, SozialpädagogInnen, Handwerksmeistern. 35 Stunden dauert ihre Arbeitswoche. Das Beschäftigungsverhältnis ist vertraglich geregelt, zum Abschluss gibt esein qualifiziertes Zeugnis. Pflicht für alle ist die Teilnahme an den Supervisionssitzungen. Ziel der Arbeitsberatung Soziales : die emotionale und soziale Persönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen zu unterstützen. Besonders wenn diejugendlichenaus familiär zerrütteten Verhältnissen kommenoderinihrem Verhalten noch sehr pubertär sind, können sie oft schwer eine Beziehung zu einerarbeit herstellen, beobachtet Anne Charton. Die 48-jährige Sonderpädagogin und Produktionsschulen Hohe Erfolgsquote Verbindlich muss Alexander (Name geändert) vier Wochen lang kommen. Denn Alexandermuss Schwitzenstatt Sitzen. Erfüllt erdie richterliche Weisung nicht, geht es ins Gefängnis. Auch der straffällig gewordene junge Mann bekommt in dieser Zeit eine individuell zugeschnittene Betreuung. Vielleicht wird er ein Werkstück fertigsstellen. Wenn die Jugendlichen stolz auf ihr Produkt sind und das Praktikum bei BuntStift loben, sagt Anne Charton, sei dies die größte Bestätigung ihrer Arbeit. Und natürlich, wenn die Jungen und Mädchen einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatzbekommen. Obwohl ein Migrationsanteil von 67 Prozent vorliegt, so steht es in der Statistik zum 25-jährigen Bestehen, ist der Erfolg bemerkenswert. Bereits in der Zeit der Weimarer Republik entstand die Reformidee der Produktionsschule. Das Ziel: Allgemeinbildende Schule sollten von der Dominanz geistiger Arbeit befreit und ummanuelle Tätigkeiten erweitert werden. In den 90er-Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde in Deutschland die Produktionsschule als ein altes Konzept für aktuelle Probleme neu entdeckt. Zielgruppe sind vor allem Jugendliche mit besonderem Förderbedarf, etwa aufgrund von Schuldistanz oder Langzeitarbeitslosigkeit. Sie sollen in Produktionsschulen durch eine hohe Praxis- bzw. Handlungsorientierung der Lernprozesse für die Aufnahme einer Ausbildung oder Arbeitstätigkeit qualifiziert werden. Dies geschieht aber inden meisten Fällen nicht in Schulen wie der Name vermuten lässt, sondern inaußerschulischen Berufsbildungseinrichtungen, wenngleich auch oft in Kooperation mit Schulen. Derzeit gibt esindeutschland rund 25 Produktionsschulen. Die Förderungder jungen Frauen und Männer wird zum großen Teil finanziert durch Zuschüsse verschiedener Kostenträger, aber zum Teil auch durch den Verkauf der Güter,die inden Berufsbildungseinrichtungen produziertwerden. DieProduktionsschüler erhalten je nach Finanzierungsgrundlage ihrer berufsbildenden Maßnahme ein monatliches Entgelt. DerParitätischehat eine Arbeitshilfe herausgegeben, mit der er die Diskussion über die Weiterentwicklung der beruflichen Qualifizierung in Produktionsschulen fördern möchte. Die Arbeitshilfe Produktionsschulen Mythos und Realität inder Jugendsozialarbeit kann heruntergeladen werden von der Internetseite

10 Thema 69 Prozent der Auszubildenden bestanden ihre Prüfung, bei den Produktionsschülern machten 40 Prozenteinen Abschluss. Ein wenig hat auch BuntStift von der Konjunkturbelebung profitiert. Aus dem Metallbereich haben zuletzt nach der Prüfung alle eine Stelle bekom- Kontakt BuntStifte.V., Holländische Str. 208, 34127Kassel, Tel.:0561/983530, men, berichtet Martin Mertens. Das dürfeallerdingsnicht darüberhinwegtäuschen, dass es noch immer viel zu wenige betriebliche Ausbildungsplätze gibt. Bislang hat auch Sandy vergeblich nach einem gesucht. Die 28-Jährige ist alleinerziehende Mutter einer vierjährigen Tochter.Zurzeit räumtsie als1,50-euro-jobberindas Geschirr im Bistro ab, lernt Waschen und Bügeln. Sandy möchte Hauswirtschafterin werden und ihre Ausbildung am liebsten bei BuntStift machen: Weil hier auf jeden Einzelnen eingegangen wird und nicht gleich gilt, wer s nicht packt, hat gelitten. Corinna Willführ Passt soder muss noch geschliffen werden? Auszubildende der Holzwerkstatt. Spielend drei Sprachen lernen Erasmus-Schule der Lehrerkooperative in Frankfurt am Main Donnerstagist gong-day in derfrankfurter Erasmus-Schule, der bundesweit einzigen dreisprachigen Ganztagsgrundschule. Da machen alle etwas zusammen, die Schul- und die Kindergartenkinder. Die Großen haben die Aufgabe, das gemeinsame Spiel- und Bastelprogramm vorzubereiten. Wir habenschmetterlinge gebastelt, Und Muschelbilder!, erzählen Valentin und Caroline aus der zweiten Klasse. Die Frankfurter Lehrerkooperative hat das Lern-, Spiel und Kinderhaus fürdrei- bis Zehnjährige gegenüber vom Frankfurter Messeturm zum Schuljahresbeginn 2006eröffnet.Bis dahin hatte sie alles um die Schule herum gemacht, wie Vorsitzender Rolf Schmidt betont. Der 1985 von Pädagogen gegründete Verein führt im Auftrag der Stadt Frankfurt am Main 18 Kindertagesstätten und eine Krabbelstube. Er engagiert sich zudem inder schulnahen Betreuung mit Hausaufgabenhilfen, Schülertreffs und Sozialpädagogischen Integrationshilfen. Mit seinen Angeboten will der Verein nicht nur die Bildungschancen der einzelnen Menschen verbessern, sondern auch dazu beitragen, dass die Vielfalt der Kulturen als Bereicherung erlebt wird. Menschenunterschiedlicher Herkunft, Religion, Hautfarbe und Kultur sollen eine tolerante Gesellschaft mitgestalten können. Vor diesem Hintergrund lief der Frankfurter Elternverein ampalmengarten bei der Lehrerkooperative offene Türen ein, als er die Gründung einer dreisprachigen Ganztagsgrundschule anregte. Der Elternverein, der von Beschäftigten der KfW Bankengruppe gegründet wurde, eröffnete 2004 die mehrsprachige Kinderkrippe Jardin Palmito für Kinder im Alter zwischen sechs Monaten und drei Jahren. Sie ermöglicht es nicht nur den Eltern, Kind und Erwerbsleben unter einen Hut zu bringen. Durch das Konzept der Mehrsprachigkeit sollen auch die Kinder besser auf die besonderen Anforderungen einer multikulturellen Gesellschaft vorbereitet werden. Gemeinsam mit dem Elternverein und der Deutschen Börse Group als Hauptsponsor entwickelte die Lehrerkooperative als Träger das Konzept für dieneueschuleund den Kindergarten, die nach Erasmus von Rotterdam benannt wurden, einem Humanisten und Europäer. DieInitiatorensind, wiesie es im Konzept formulieren, überzeugt: Die Grundschuleprägt alserste Schulstufe daskindineinem Alter höchster Lernfähigkeitfür seinenweiterenbildungsundlebensweg. Kinder lernen am besten in einer Situation, die ihnen Anerkennung und Zuwendung vermittelt und inder sie selber aktiv werden können. In einem solchen Rahmen könnten sich Kinder spielerisch und auf natürliche Weise ohne Stress und Pauken schon früh mehrere Sprachen aneignen. Erasmus-Schule und Kindergarten setzen dabei auf die Immersionsmethode. Die fremdsprachigen ErzieherInnen und LehrerInnen, die aus Kanada, Großbritannien, Australien, Nordamerika, Spanien, Argentinien, Kolumbien und Uruguay stammen, sprechenmit den Kindernnur in ihrermuttersprache, also Englischund Spanisch, diedeutschen PädagogInnen nur indeutsch. Sotauchen die Kinder im Alltag in verschiedene Sprachen

11 Thema ein. Zumal das auf der Reformpädagogik basierende Schulkonzept stark auf Lernen im praktischen Kontext setzt, etwa in Projekten oder einmal wöchentlichbeimunterrichtim Grünen Klassenzimmer amstadtrand. Gras wächst auch nicht schneller, wenn man daran zieht. Die Kinder verstehen nach drei, vier Monaten alle Sprachen imalltagsgebrauch, sagt Projektleiterin Christel Jahn, die das Konzept mit erarbeitet hat. Schreibenund Mathematik lernen die Kinder in Deutsch. Sachkunde, Musik und Sport werden von den Lehrkräften jedoch in ihrer jeweiligen Muttersprache unterrichtet. Ob das EnglischoderSpanischist,hängt davonab, ob ein Kind die englisch- oder spanischsprachige Klasse besucht. Dreisprachig wird es erst ab Klasse drei. Von der zweiten Klasse an beginnen diekinderjedochbereits englischoder spanisch zu schreiben. Wir achten sehr darauf, dass die Kinder nicht überfordert werden, sagt Christel Jahn. Gras wächst auch nicht schneller, wenn man daran zieht. Schließlich müssten die Kinder neben den Sprachen ja auch noch Kapazitäten für den Lehrstoff haben, der sich am hessischen Curriculum orientiert, dadie Erasmus-Schule als Ersatzschule anerkannt ist. Während der drei Gruppen starke Kindergarten von 60 Mädchen und Jungen im Alter zwischen drei und sechs Jahren besucht wird, ist die Schule noch nicht bei ihrer Höchst-Schülerzahl gelandet. Sie ist ja erst im Aufbau. Der erstejahrgangwechseltjetzt vomzweiten ins dritte Schuljahr. Nach den Sommerferien rücken dann 50 Erstklässler in zwei Klassen nach, von denen viele bereits den Erasmus-Kindergarten besucht haben. Schon jetzt ist klar: DieSchuleist so erfolgreich, dass sie auf absehbare Zeit ihr jetziges Domizil verlassen und in ein größeres Gebäude umziehen muss. Bereits jetzt sei es ein bisschen eng, meint denn auch Maren Menkens, deren sechsjähriger Sohn Jasper dort zur Schule geht. Aber Jasper stört das nicht. Der hüpft und springt morgens in die Schule, sagt Maren Menkens, die bei Lufthansa Cargo als Projektmanagerin arbeitet. Sie und ihr Mann haben sich für die Erasmus-Schule entschieden, weil sie Jasper zweisprachig erziehen. Darum wollten wir auch in der Schule ein zweisprachiges Umfeld. Wichtig ist Maren Menkens zudem die Ganztagsbetreuung. Jasper ist Einzelkind und wir möchten ihm möglichst viele soziale Kontakte ermöglichen. Außerdem habe sie das reformpädagogische Konzept überzeugt, die Loslösung vom Lernen im 45-Minuten-Takt, das Lernen durch Begreifen und Erleben. Unser Kind soll lernen, dass Lernen Spaß macht. Noch ist die Erasmus-Schule wider Willen eine Schule für Kinder, deren Elternsicheine Alternative zum staatlichen Schulsystem leisten können. 450Eurobeträgt dasmonatlicheschulgeld,wovon jedoch 250 auf Hortbetreuung und Essensgeld entfallen. Selbst diese 450 Euro, so betont Vereinsvorsitzender Schmidt, entsprechen nicht den realen Kosten, die eher bei 700 bis 750Eurolägen.Sie könnten nurgehaltenwerden, weil der Träger Sponsorengelder erhalte und Kredite aufgenommenhabe. Nach dem dritten Jahr kann dervereinnachdem Ersatzschulfinanzierungsgesetz mit staatlichen Mitteln rechnen, diejedochweitniedriger sind als das, was für den Unterricht an staatlichen Schulen gezahlt wird. Sobald es finanziell zustemmen ist, will die Lehrerkooperative ein Stipendiensystem einführen, das esauch Eltern mit geringerem Einkommen ermöglicht, ihre Kinder inder Erasmus- Schule anzumelden. Wir verstehen uns als Stadtteilschule und wollen keine Schule für Reiche sein, wie man uns vorwirft, betont Schmidt. Es ist eine politische Entscheidung, dass wir nicht besser finanziell unterstützt werden und gezwungen sind, Schulgeld zunehmen. Der große Run auf Privatschulen zeige jedoch, dass immer mehr Eltern das staatliche Schulsystem für dringend reformbedürftig halten. Schmidt ist optimistisch, dass langsam ein Umdenken einsetzt. Immerhin hat Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) die Schirmherrschaft über die Erasmus- Schule übernommen. UB Kontakt Dass Kerze auch candle heißt, lernen die Kinder inder Erasmus-Schule in praktischen Zusammenhängen. Foto:Erasmus Schule Erasmus -Schule, Friedrich-Ebert-Anlage 44, 60325Frankfurt am Main, Tel.: 069/ ,

12 Thema Bürgerschulenfüralle! Schulpolitisches Konzept des Paritätischen Landesverbandes Berlin Bürgerschulen füralle! Unter dieser Devise engagiert sich der Paritätische Landesverband füreine Reform der Berliner Bildungspolitik. Allein inden vergangenen fünf Jahren haben in Berlin mehr als Jugendliche die Schule ohne Abschluss verlassen, betont Landesverbands-Geschäftsführer Oswald Menninger. Zahlen wie diese zeigten: Wir müssenuns vonder Vorstellungverabschieden, dass derstaat derbeste Produzent von Bildung ist. Die von staatlicher Bürokratiegegängelten Schulen würden ihrembildungsauftrag kaumnochgerecht.als Alternativmodellhat derlandesverband Berlin das der Bürgerschule entwickelt Herr Menninger, warum engagiert ihr Landesverband sich jetzt so stark in der Bildungspolitik? Oswald Menninger: Essieht zwar so aus, als würden wir mit unserer Einmischung in die Schulpolitik Neuland betreten. De facto ist der Paritätische aber bereits lange in der Bildung aktiv beispielsweise als Träger von Kitas, die ja auch Bildungseinrichtungen sind.außerdem sind viele der zum Paritätischen gehörenden freien Träger der Kinder- und Jugendhilfe seit Jahren bewährte Partner der Institution Schule in der Schulsozialarbeit beispielsweise oder als Träger von Horten an Grundschulen. Und nicht zuletzt haben wir 13 Mitgliedsorganisationen, die insgesamt 15 freie Schulen in Berlin betreiben.diese haben einen enormen Zulauf, weil immer mehr Eltern vom staatlichen Schulsystem enttäuscht sind. Doch nicht nur das sind Gründe, warum wir uns verstärkt in der Bildung engagieren. Ein gutes Bildungssystem ist die beste Armutspolitik. Gute Bildung ist entscheidend für gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt und für gesellschaftliche Teilhabe. Doch das derzeitige Bildungssystem bietet kein Rüstzeug gegenarmut und Ausgrenzung. Statt sozialen Aufstieg zu ermöglichen, wird in derschulesoziale Ungleichheit zementiert. Dieses extrem selektive Schulsystem wollen wir mit unserem Konzept der Bürgerschule aufbrechen. Was ist eine Bürgerschule? Menninger: Die Bürgerschule soll eine Schule für alle sein. Der Paritätische will, dass alle Eltern sich die passende Schule für ihr Kind aussuchen können, nicht nur jene, die essich finanziell leisten können oder sich Scheinadressen zulegen, damit ihr Kind auf eine andere Schule außerhalb ihrer Schulbezirksgrenze gehen kann. Wir denken: Wettbewerb tut gut, der einzelnen Schule und dem Bildungssystem als Ganzem. Da ist dann auch Platz für unterschiedlichste Schultypen. Die Schulen selbst können sich die Kinder nicht aussuchen. Bürgerschulen müssen die Kinder aus der Umgebung aufnehmen, sie dürfen nicht sortieren, auch nicht durch Schulgeld. Wirstellen unsdie neue Schule außerdem nichtals isolierte Anstaltvor,sondern eingebettet inihr soziales Umfeld. Sie kooperiert mit außerschulischen Einrichtungen wie Jugendhilfeträgern, Sportvereinen und Unternehmen, bezieht aber auch Eltern und Angehörige der Kinder stärker ein. Ganz entscheidend aber ist: Die Bürgerschule ist eine autonome Schule. Das bedeutet? Menninger: Unser Verband schlägt vor, dieschulen ausden öffentlichen Organisationsstrukturen herauszulösen und in die Trägerschaft gemeinnütziger Organisationen beziehungsweise öffentlich- oder privatrechtlicher Stiftungen zu überführen. Der Staat soll zwar auch weiterhin eine zentrale Rolle spielen, indem er Zielvorgaben macht, beispielsweisezuden Bildungsstandards, und deren Einhaltung auch überprüft. Die Schulen sollen aber selbst entscheiden, welche Wege zum Ziel sie gehen wollen. Dazu brauchen dieschulleitungenaberauchpersonalhoheit, also die Möglichkeit, Lehrkräfte nach eigenen Kriterien auszuwählen. DerzeitwerdenhierinBerlin rund Lehrer und anderes Personal in einer Behörde zentral verwaltet und nach unübersichtlichen Zumessungsrichtlinien auf die Schulen verteilt. Oswald Menninger, Geschäftsführer des Paritätischen Landesverbandes Berlin

13 Thema Wie sollen sich die neuen Bürgerschulen denn finanzieren? Menninger: Die Finanzierung kann dann über Platzgelder erfolgen. Diese entsprechen den Kosten eines Platzes einer Schule, wie wir sie jetzt in staatlicher Trägerschaft haben. Für Schüler mit besonderem Förderbedarf muss es einen entsprechend höheren Fördersatz geben. Eine Finanzierung wäre aber auch über Bildungsgutscheine möglich, die Eltern bei der Schule ihrer Wahl einlösen. Das würde einen echten Wettbewerb zwischen den Schulen und Schultypen schaffen. Damit man die Schulen vergleichen kann und die Eltern auch wirklich wählen können, halte ich die Einführung von Zentraltests für sinnvoll. Glauben sie, dass Ihr Konzept echte Realisierungschancen hat? Menninger: Ein gutes Modell dafür, wie es klappenkönnte, ist dieübertragung staatlicher Kitas in freie Trägerschaft, die inden vergangenen fünf Jahren in Berlin erfolgreich praktiziert worden ist. Inzwischenbetreiben mehr als100 Paritätische Träger 421 Berliner Kindertagesstätten mit rund Plätzen.Von den Berliner Kitaplätzen befinden sich nur noch in öffentlicher Hand. Sicher ist bei der Übertragung von staatlichen Schulen auf freie Träger aufgrund rechtlicher Normen einiges komplizierter. Aber ich bin überzeugt, wenn der politische Wille daist, wird esmachbar sein. UB Ohne Abschluss schlechte Perspektiven Schulverweigerung Die 2. Chance Koordinierungsstelle in Bamberg Rund Jugendliche verlassen die Schule ohne Abschluss jedes Jahr.Das sind etwa acht Prozent aller Schüler und Schülerinnen.Ihr Wegführt meist direkt indie Arbeits-und Perspektivlosigkeit. Damit es gar nicht erst soweit kommt, startete das Bundesfamilienministerium das Projekt Schulverweigerung Die 2.Chance, Bundesweit sollen rund Jugendliche über regionale Koordinierungsstellen wieder in die Regelschule integriert werden.mehr als ein Viertel der derzeit 73 Koordinierungsstellen sind Mitglied im Paritätischen. Eine davon ist der Bamberger Verein Innovative Sozialarbeit e. V. Mama, ich geh heute nicht in die Schule, eröffnete Jan seiner Mutter zum Frühstück. Ihrer Aufforderung, er müsse doch, widersetzte sich der Junge standhaft. Seine Mutter spürte: Ihr 12-jähriger Sohn hatte Angst vor der Schule. Richtig Angst.Schließlich willigte sie ein,heute dürfe erdaheimbleiben, aber morgenmüsse er wieder hin. Am nächsten Morgen wiederholte sich das Spiel. Schließlich drohte der Vater, den Jungen zwangsweise zur Schule zubringen. Da floh Jan aus der Wohnung, nach langer Suche fanden ihn seine Eltern unter einem Strauch kauernd. Sie suchten Rat beim Jugendamt und wurden an die regionale Koordinierungsstelle Schulverweigerung Die 2. Chance verwiesen. Zehn Monate dauerte der Prozess, bis Jan wieder regelmäßig zur Schule gehen konnte, erinnert sich der Diplom-Sozialpädagoge Wolfgang Geiling vom Bamberger Verein Innovative Sozialarbeit. Wie in den meisten Fällen mussten viele Beteiligte ihren Beitrag leisten. Jans Eltern entschlossen sich zueiner Familientherapie. Jan ging regelmäßig zu einer Kinderpsychologin. In Gesprächen mit Eltern und Lehrkräften stellte sich schließlich heraus, dass ein Wechsel vom Gymnasium auf die Realschule für Jan gut sein könnte. Die Konrektorin der neuen Schule half entscheidend, den Jungen wieder einzugliedern. Sie lud ihn erstmal auf eine Tasse Kakao in ihr Büro. Schließlich durfte er stundenweise den Unterricht besuchen. Die neue Klassenlehrerin vermittelte geduldig zwischen Jan und den anderen Schülern und Schülerinnen, die Jans Privilegien nicht genossen.durchihre Arbeit kamestrotz der unterschiedlichen Behandlung nicht zueiner erneuten Ausgrenzung. Seit acht Monaten geht Jan nun wieder zur Schule und zwar gerne. Wie in Jans Fall sind meist viele Stellen beteiligt, doch oft ziehen nicht immer alle aneinem Strang, berichtet Wolfgang Geiling.Nimmt diebamberger Koordinierungsstelle Schulverweigerung Die 2. Chance einen Jugendlichen in ihr Programm auf, wird daher zunächst untersucht: Wer ist bereits an diesem Fall dran, und wo fehltesvielleichtankoordination?um zu entscheiden, welche Stellen zusätzlich eingeschaltet und welche Hilfen vermittelt werden sollten, wird die Lebenssituation des Schülers genau analysiert. Hohe Erfolgsquote Meist sind es eine ganze Reihe von Gründen, warum Schüler und Schülerinnen nicht mehr zum Unterricht gehen. Nach einer Auswertung des Bamberger Vereinsbleiben über 40 Prozent wegen familiärer Belastungen der Schule fern,ein Drittel hat einfach keine Lust auf Schule, zwölf Prozent sehen sich den schulischen Anforderungen nicht gewachsen, rund zehn

14 Thema Prozent kommen mit einer Lehrkraft nicht zurecht, und etwa neun Prozent haben Angst meist vor Mitschülern. Oft überschneiden oder bedingen diese Gründe einander. In rund 90 Prozent der Fälle zeitigte die Arbeit der Bamberger Koordinierungsstelle Erfolge. Die Fehlzeiten verringerten sich bei vielen deutlich, bei fast der Hälfte ganz. Auch bundesweit lief das Programm überwiegend positiv. Darum wurde es bis 2010 verlängert, bis zum nächsten Schuljahr soll die Zahl der regionalen Koordinierungsstellen, die aus Mitteln des EuropäischenSozialfonds gefördertwerden, von73auf 200aufgestocktwerden. Der Bamberger Verein hofft auf eine dritte Personalstelle, um seine Warteliste abzubauen. Außerdem will der Verein seinem Namen gemäß innovative Wege gehen. Wir wollen nicht nur an Einzelfällen rumdoktern, sondern auch das System verbessern, skizziert Wolfgang Geiling den Plan für die Zukunft. Einen Ansatzpunkt sieht erinder Zusammenarbeit von Sozialpädagogen und Lehrern. Denn hier treffen Fachleute aufeinander, die nicht immer leicht miteinander können. Wolfgang Geiling macht dies am Beispiel der unterschiedlichen Arbeitsrhythmen deutlich: Lehrer sind gewohnt, im Dreiviertelstunden-Takt voranzukommen, Sozialpädagogen gehen mit Lernprozessen um, die meist monatelang dauern. Gisela Haberer Kontakt Koordinierungsstelle Schulverweigerung Die 2.Chance für die RegionBamberg/Forchheim, Innovative Sozialarbeite.V., Wolfgang Geiling, Gutenbergstr. 5, 96050Bamberg, Tel.:0951/ , Ich hatte voll viele Probleme im Unterricht WerkpädagogischeKlassen ebnen den Wegzurück in die Schule Riesige blaue Augen Dragan hat sie andie Wand der Mädchentoiletten gemalt.saftiger grüner Rasen Ramazan hat ihn imeinst tristen Hinterhof gesät. Ihre Schule schöner gestalten? Vor ein paar Monaten hätten die beiden 15-Jährigen aus Berlin-Kreuzberg selbst nicht geglaubt,dassihnen dasspaßmachenwürde. Da ging es ihneneherdarum, dortmöglichst wenig Zeit zu verbringen. Den Unterricht zu schwänzen war fürsie nichts Besonderes. Doch seit Dragan und Ramazan die werkpädagogische Klasse an der Friedrich-Ludwig-Jahn-Schule besuchen, ist nicht nur ihr Fehlzeiten-Konto mächtig geschrumpft,auchihrenoten werden besser. Das Beispiel der beiden Jugendlichen beweist: die werkpädagogischenklassen, einkooperationsprojekt des Pestalozzi-Fröbel- Hauses mit vier Berliner Oberschulen, ist ein wirksames Konzept zur Förderung von Jungen und Mädchen, deren Schulabschluss wegen allzu häufigen Fernbleibens vom Unterricht gefährdet ist. Man nennt sie meist Schulverweigerer oder Schulmüde. Karl Antony ist der Begriff Schuldistanzierte lieber. Das ist eine sachlichere Beschreibung, sagt der Leiter des Projekts Arbeiten und Lernen. Denn die zunehmende Abwendung vieler Kinder und Jugendlicher von der Schule hat mannigfaltige Gründe. Häufig kommen diejungenund Mädchenaus Familien Dragans blaue Augen sind wirklich gut geworden. Foto: Michael Henze-Graetz

15 Thema Ramazan hat aus dem tristen Hinterhof der Schuleeine grüne Oase gemacht. Foto: Bauer mit einem Berg von Problemen: Arbeitslosigkeit der Eltern, Schulden, Alkoholabhängigkeit Der Alltag zu Hause ist geprägt von Streit, nicht selten auch von Gewalt, von emotionaler Unzuverlässigkeit und Verwahrlosung, von Existenz- und Zukunftsängsten. DieSchuleist da nurnochein weiteres Problem. Morgens pünktlich erscheinen, sich konzentrieren, Hausaufgaben machen dafür fehlt oft die Energie. Undhaben dieschüler wegenhäufigen Fehlens erst einmal den Anschluss verpasst, prasseln lauter Fünfen und Sechsen auf sie ein, steigen sie ganz aus. Treiben sich lieber draußen herum, beispielsweise amkotti, dem Kottbusser Tor, wo es andere gibt, für diedie Schule schonlängstjedebedeutung verloren hat. Wichtig: Hinschauen Es kann aber auch sein, dass ein Schüler in der Klasse Konflikte hat, gemobbt wird, sagt Karl Antony. Oder die Lehrer signalisieren ihm: Eigentlich ist es nicht soschlimm, wenn Du nicht kommst. Du störst sowieso nur. Oder der Unterrichtist ihmeinfach zu langweilig und er sieht keinen Sinn in dem, was er dort machen soll. Was auch immer die Gründe sind, für den 55-jährigen Diplom-Pädagogen, Familientherapeuten und ehemaligen Kunstschmied steht fest: Wenn ein Schüler oder eine Schülerin im Unterricht häufiger fehlt, ist das immer ein Grund, genauer hinzuschauen. Die Lehrer müssen signalisieren: Es fällt mir auf, dass du häufiger nicht zur Schule kommst. Und sie sollten nachfragen, was los ist, betont Antony. Kurz gesagt: Interesse zeigen! Das ist nichtleichtfür Lehrkräfte,die mehrere Klassen mit bis zu 30 Schülern unterrichten, von denen ein Großteil aus sozial benachteiligten Familien stammt, weiß der Pädagoge. Darum sei die Kooperation zwischen Schule und Jugendhilfe so wichtig wurde hier in Berlin eine Untersuchung über die Fehlzeiten von Schülern durchgeführt, deren Zahlen seitdem fortgeschrieben werden, berichtet der Projektleiter. Das Ergebnis: An Hauptschulen habenbis zu 20 Prozent der Jugendlichen hohe Fehlzeiten. Das sind die Stufen vier und fünf auf einer Skala, die mit eins für gelegentliches Fehlen an ein paar Tagen beginnt und mit fünf endet, was mehr als 40Fehltage bedeutet pro Schul-Halbjahr. An Gesamtschulen und Förderzentren mit dem Schwerpunkt Lernen, so der Projektleiter, sieht es nicht viel besser aus. An Realschulen und Gymnasien liegt die Quote bei vier bis fünf Prozent. Wer da häufig fehle, lande beinahe zwangsläufig eine Schulform tiefer und irgendwann dann in der Hauptschule. Oft sind dann schon drei, vier Jahre vergangen, ehe mal jemand das Problem wirklich ernst nimmt. Bei Dragan und Ramazan ist die Motivation, zur Schule zu gehen, deutlich gewachsen, seit sie die werkpädagogische Klasse besuchen, die anihrer Schule in Kooperation mit dem Pestalozzi-Fröbel-Haus etabliert wurde. Früher bin ich lieber mit meinen Freunden undcousins rauchengegangen, sagt Dragan. Der normale Unterricht hat mir überhaupt keinen Spaß gemacht. Wenn dann morgens mein Cousin angerufen hat,und gefragt hat, ob ich mitkomme und wir uns mit Mädchen treffen, dann bin ich da lieber hin. Bis ereine Schulversäumnisanzeige kassierte. Auch heute noch fällt esdraganschwer zuwiderstehen, wenn seine Cousins oder Freunde ihn zum Schwänzen animieren wollen. Er will die Clique nicht verlieren. Aber inzwischensagter: Man kann ja auch nachmittags Spaß haben. Und ich will ja auch die anderen in der Klasse nicht hängen lassen. Sonst geht es ja mit der Arbeit nicht voran. Außerdem wäre sonst MichaelHenze-Graetz, der Werkpädagoge, mächtig sauer und würde ihn zusammenstauchen. Aydin sagt: Jetzt kann ich mich viel besser konzentrieren Gemeinsam mit Aydin, ebenfalls 15 Jahre alt, und vier weiteren Schülern aus anderen Klassen hat Dragan die schäbigenwände der Mädchentoilette aufgepeppt. Viele Mädchen hatten sich die Neugestaltung gewünscht. Die Arbeit der Jungs kann sich sehen lassen, meint auch Michael Henze- Graetz. Aydin hat bei ihm soviel ge

16 Thema Arbeiten und Lernen Arbeiten und Lernen ist ein Projekt despestalozzi-fröbel-hauses in Kooperation mit drei Hauptschulen, einer Gesamtschule und einem Sonderpädagogischen Förderzentrum des Bezirks Friedrichshain/ Kreuzberg. Das Projekt wendet sich an schuldistanzierte Jugendliche ab der siebten Klasse beziehungsweise einem Alter von 13Jahren. Auf der Grundlage der Erfahrungen von Arbeiten und Lernen wurden die werkpädagogischen Klassen in den Oberschulen aufgebaut. Dochhäufig beginnen dieprobleme der Schülerinnen und Schüler schon inder Grundschule. Daher startete das Pestalozzi-Fröbel-Haus bereits vor sieben Jahren das Grundschulprojekt Bethanien für Jungen und Mädchen, die trotz sozialpädagogischer und therapeutischer Unterstützung nicht inden Regelunterricht integriert werden konnten. Inzwischen arbeiten am Grundschulprojekt insgesamt fünf Schulen mit. Eswerden Kinder aus der zweiten bis sechsten Klasse teilunterrichtet. Das Pestalozzi-Fröbel-Haus (PFH) wurde 1874von HenrietteSchrader- Breymann gegründet. Ihr Anliegen war es, die hohe Qualitätvon Fröbel-Kindergärten durch eine gute Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern zusichern. Zum PFH gehören heute: Fachschule für Sozialpädagogik Fachoberschule für Gesundheit und Soziales Kindertagesstätten Nachbarschafts- und Familienzentren mit zahlreichen Projekten und Angeboten wie einem Kinderzirkus, Eltern-Kind-Gruppen, Familienberatung,Schulstationen und vieles mehr Erzieherische Hilfen Jugendsozialarbeit inschulen Kooperationen mit Grundschulen lernt, dass er in den Ferien sogar die Wohnung seiner Großmutter renovierenkonnteund eingroßeslob kassierte. Ich hattevollvielprobleme im Unterricht, sagt der Achtklässler. Jetzt kann ich mich viel besser konzentrieren. Hier in der werkpädagogischen Klasse hat man bessere Chancen für den Schulabschluss. In der anderen Klasse würde ich es bestimmt nicht schaffen, aber hier kriegt man vielunterstützung. Die Schüler verdienen die bestmögliche Förderung, betont Ute Brödnow, die als Sozialpädagogin beim Pestalozzi-Fröbel-Haus angestellt ist, ihren Arbeitsplatz aber im Rahmen derwerkpädagogischenklasseander Friedrich- Ludwig-Jahn-Schule hat. Voriges Jahr haben von 14 Schülern der werkpädagogischen Klassen acht ihren Hauptschulabschluss geschafft, sagt sie. Acht Schüler, die sonst ohne jeglichen Abschluss nicht die geringste Perspektive auf dem Arbeitsmarkt gehabt hätten. Und auch von den anderen, die den Abschluss trotz der gezielten Förderung nicht schafften, hatte keiner den Schulbesuch abgebrochen. Die Fehlzeiten konnten um mehr als die Hälfte reduziert werden. Defizite aufholen In den werkpädagogischenklassen gelingt es den Jugendlichen in der Mehrzahl sind es Jungen, enorme Defizite aufzuholen. Dienstags und donnerstags gehen die Schüler statt in ihre reguläre Klasse in diesen werkpädagogischen Unterricht. Aus mehreren Werkbereichen können sie sich denjenigen aussuchen, der ihnen am meisten liegt: Malern und Renovieren, Steinmetzarbeiten, Metall- und Holzverarbeitung,Garten- undlandschaftspflege oder Arbeiten in Küche und Caféteria. Sie verschönern Schulgelände mit Beeten und lernen die Vielfalt der Pflanzen kennen, sie stellen Blumenkästen aus Holz und Metall her, bauen Sitzbänke oder produzieren Lasagne für die Schul-Caféteria. Die praktische Arbeit macht nicht nur Spaß, sie eröffnet auch neue Zugänge zum Lernen imfachbezogenen Unterricht, wenn man beispielsweise ausrechnen muss, wie viele Liter Farbe Auch Aydin kann auf sein malerisches Können stolz sein. gebraucht werden, um einen Raum zu streichen, nennt Werkpädagoge Michael Henze ein Beispiel.Dochauch soziales Verhalten, Verbindlichkeitund Zuverlässigkeit sind Lernziele, die in der Gruppenarbeit immer wieder thematisiert werden. Regelmäßig wertet das Team aus SozialpädagogInnen, Klassen- und FachlehrerInnen sowie WerkpädagogInnen gemeinsam mit den Schülern die Lernerfolge aus, die im Hilfe- und Bildungsplan festgelegt wurden. Sie gehen mit den Schülern ihre Tagesberichte durch und besprechen, warum ein Ziel erreicht wurde, oder woran es lag, wenn es nicht geklappt hat. Es gibt viel Lob, das die Jugendlichen motiviert dabeizubleiben. AberauchvieleAuseinandersetzungen, wenn es beispielsweise um die Einhaltung von Pausen, soziales Verhalten, den Umgang mit Arbeitsmaterialien und Zuverlässigkeit geht. Beziehungsarbeit, die Früchte trägt und von den Lehrerinnenund Lehrernalleine nicht zu leisten wäre, wie Projektleiter Karl Antony betont. Schließlich kommt auch noch eine intensive Zusammenarbeit mit den Eltern hinzu. Die Eltern sind glücklich, dass sich jemand kümmert, und sehr dankbar für die Hilfestellung, dieihren Kinderndurch das Projekt geboten wird, betont Klassenlehrer Raik Maser. Manche Eltern

17 Thema hätten selbst kaum Schulerfahrung und seien für die Unterstützung sehr offen. Viele rufen inzwischen aus eigenem Antrieb an und fragen, wie siesichfür dieförderung ihrerkinder engagieren können, freut sich Sozialpädagogin Ute Brödnow. Ausflüge in eine neue Welt In jeder der vier werkpädgogischen Klassen arbeitet eine Sozialpädagogin. Hinzu kommen fünf Werkpädagogen, die jeweils für mehrere Schulen zuständig sind. Insgesamt werden 60 Schülerinnen und Schüler gefördert. Ein besonderes Ereignis ist für sie stets die Teilnahme aneinem Forstcampam Bogensee bei Wandlitz. Für viele Jugendliche bedeutet das: Sie verlassen zumersten Malihren Kiez, betontprojektleiter Antony. Oft hätten die Jungs und Mädchen bislang noch nicht einmal den Alex oder den Berliner Zoo gesehen. Am Bogensee tut sich für sie eine neue Welt auf. Jede Menge Natur, frische Luft und Platz zum Rumtollen. Das bietet auch das neue Erholungsund Schulgelände am Mellensee bei Zossen, an dessen Gestaltung sich die Schülerinnen und Schüler beteiligen. Da können sie dannauchmal mit ihrer Familie übers Wochenende hinfahren und zeigen: Das Holzhaus habe ich gebaut. Ulrike Bauer Kontakt Pestalozzi-Fröbel-Haus, Karl-Schrader-Straße 7-8, 10781Berlin, Tel.: 030/ , ProjektArbeiten undlernen, Mariannenplatz 3, 10997Berlin, Tel.: 030/ , web.de. Informierte Eltern, engagierte Eltern Interkulturelles Projektdes Deutsch-TürkischenVereins Köln Ich hatte vom deutschen Schulsystem überhaupt keine Ahnung, sagt Fariye Dündar. Die 32-Jährige ist erst nach dem Ende ihrer eigenen Schulzeit vor 14 Jahren aus der Türkei nach Deutschland gekommen. Dass sie sich dennoch näher mit dem deutschen Schulsystem beschäftigen musste,hat einen triftigen Grund:Sohn Hasan Talha. Der geht inzwischenindie fünfte Klasse der KölnerHenry-Ford-Schule,einer Realschule. Hasan Talha ist ein guter Schüler, sagt seine Mutter stolz. Damit das so bleibt, hat sie an Hasans Schule einen nachmittäglichen Förderunterricht organisiert, in dem eine Lehramtsstudentin mit vier bis sieben Kindern türkischer Herkunft das morgens Gelernte noch einmal verfestigt vondeutsch über Englisch bis zu Mathe. Bezahlt wird das Honorar von den Eltern selbst. 26 Euro kostet die Doppelstunde. Je größer die Gruppe ist,desto günstiger wird es für die einzelne Familie. Viele Eltern verzichten auf so manche andere Ausgabe, um den Förderunterricht finanzieren zukönnen. Sie möchten, dass ihr Kind in einem individuellen Lernklima entsprechend seiner Fähigkeiten gefördert wird und so einen Schulabschluss schafft, mit dem ihm später ein guter Start ins Berufsleben gelingt. Es ist wichtig, die Eltern möglichst früh in den Bildungsprozess der Kinder einzubeziehen, denn sie können viel zum Schulerfolg beitragen, sagt Gönül Topuz, die beim Deutsch-Türkischen Verein Köln (DTVK) für interkulturelle Elternarbeit zuständig ist. Die 35-jährige Politologin und Germanistin fährt daher auch mehrgleisig, wenn es darum geht, die Eltern türkischerherkunftfür dasthema Schule zu begeistern und Schwellenängste gegenüber der Institution Schule abzubauen. Inenger Kooperation mit acht Kölner Schulen, die einen hohen Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund haben, lädt sie die Mütter und Väter im fünften und sechsten Schuljahr zu Elterabenden ein, organisiert aber auch Elternseminare und Betriebsbesichtigungen bei der Bahn, beim Westdeutschen Rundfunk, bei Ford, der Firma Ineos und anderen Unternehmen. Sie helfen, den Eltern die Vielfalt der Berufsausbildungsgänge anschaulich zu machen und über die notwendigen Bildungsabschlüsse zu informieren. Denn die Mütter und Väter spielen bei der späteren Berufswahl ihrer Kinder eine wichtige Rolle, sind aber oft überfordert, weil ihnen das notwendige Wissen fehlt. In der türkischen Sprache emotional zuhause Der Zuspruch zu den Angeboten des DTVK ist enorm. Rund 80 Prozent der türkischen Eltern folgen den Einladungen. Geschäftsführerin Walburga Schürmann ist überzeugt: Das liegt daran, dass wir die Elterninihrer Muttersprache anschreiben und ansprechen auch die, die gut Deutsch können. Aber Türkisch ist nun einmal die Sprache, in der sie sich emotional zu Hause fühlen. Bei den vom DTKV organisierten Elternabenden wird daher

18 Thema Treffen im Interkulturellen Zentrumdes Deutsch- Türkischen Vereins Köln: Geschäftsführerin Walburga Schürmann (links) tauscht sich mit den Müttern Fariye Dündarund Nazife Ölmez (sitzend von links) über die Erfahrungen mit dem Förderunterricht aus. Mit dabei: GönülTopuz und Honorarkraft Firat Aslan sowie die kleine Tochter von Nazife Ölmez. Foto: Bauer auch Türkisch gesprochen anders als bei den offiziellen Schul-Elternabenden. Das erleichtert esvielen Müttern und Vätern mitzudiskutieren. Gut kommen auch die Elternseminare an, bei denen Lehrer das Schulsystem erklären oder PsychologInnen oder Lehrkräfte erläutern, wie Eltern ihre Kinder gezielter fördern und mit möglichen Entwicklungsschwierigkeiten im Spannungsfeld zweier Kulturen besser umgehen können. Elternvertreter übernehmen Brückenfunktion Zum Konzept der DTVK-Elternarbeit gehört zudem,dassdie Väter undmütter während der Elternseminare aus ihren Reihen Eltern-VertreterInnen wählen. Diese übernehmen nicht nur eine Brückenfunktion zwischen Erziehungsberechtigten und Lehrern, sondern vermitteln auch den Schulbehörden die Interessen türkischer Eltern. Dabei werden die Elterninitiativen vom Verein ebenfalls unterstützt: durch Fortbildungen und regelmäßigen Informationsaustausch. Treten bei den Eltern-Treffen Probleme zutage, die sich nicht so leicht lösen lassen, bietet derdtvkauchindividuelleberatungsgespräche an. Die Elternarbeit ist ganz wichtig, um der Benachteiligung von Migrantenkindern im deutschen Bildungssystem zu begegnen und die Integration voranzubringen, sagt Gönül Topuz. Ihre Erfahrung: Informierte Eltern sind engagierte Eltern. Esgelte nur, Angebote zu schaffen, die für die Migrantinnen und Migranten auch attraktiv seien und ihnen das Gefühl geben, dass ihr kultureller Hintergrund geschätzt und nicht als Defizit angesehen wird. Pool mit Honorarkräften So ist auch Nazife Ölmez über die Elternabende dazu gekommen, sich an der Schule ihres Sohnes zuengagie- ren. Heute reicht es nichtmehr, wenn diekinderguteschüler sind,damitsie einen Ausbildungsplatz bekommen. DieFirmensuchensichunter denbesten die Besten aus, sagt die 36-jährige Elternvertreterin. Ihr Sohn, der elfjährige Ömer, geht ebenfalls auf der Realschule in die fünfte Klasse und besucht nachmittags den Förderunterricht, den Nazife Ölmez mit der Mutter eines türkischen Klassenkameraden organisiert hat. Der Deutsch-Türkische Verein hat uns dabei sehr geholfen, betont die engagierte Mutter. Er hat auch eine Mitarbeiterin aus dem Pool der 13 Honorarkräfte vermittelt, die den Förderunterricht gestaltet. Im Rahmen des 2007 abgeschlossenen Equal-Projekts erhielt der DTVK von der Europäischen Union fünf Jahre lang eine finanzielle Unterstützung für die interkulturelle Elternarbeit ab der achten Klasse. Trotz des Wegfalls dieser Förderung will der DTVK die Elternarbeit wegen der guten Erfahrungen nicht nur fortführen, sondern ausbauen: Nächstes Jahr soll sie auch aufgrundschulenausgedehntwerden, sagt Gönül Topuz. Denn da werden ja schon wichtige Weichen gestellt. UB Kontakt Deutsch-Türkischer Verein Köln, FlorenzerStraße20, 50765Köln, Tel.:0221/ oder ,

19 Thema Gemeinsam lernen besserlernen Elternorganisation hofftauf Fortschitte durch UN-Konvention In Deutschland besuchen mehr als Kinder und Jugendliche eine Sonder- oder Förderschule. Das hat der Bundesrepublik 2007 eine scharfe Rüge des UN-Beauftragten fürdas Recht auf Bildung eingebracht. Vernor Muñoz bemängelte, im selektiven deutschen Schulsystem würden behinderte Kindermassivbenachteiligt,ihr Menschenrecht auf Bildungverletzt. Seine Kritik war Wasser auf die Mühlen der Bundesarbeitsgemeinschaft Gemeinsamleben Gemeinsam lernen.die Elternorganisation setztsichseitmehr als 20 Jahren für den gemeinsamen Unterricht von Kindern mit und ohne Behinderungein.Fortschritteerhofftsie sich nundurch die UN-Konvention überdie Rechte von Menschen mit Behinderung. Die Bundesregierung hat die UN-Konvention im März unterzeichnet, ratifiziert ist sie jedoch noch nicht. Artikel 24 der Konvention besagt, dass kein Kind vom allgemeinen Bildungssystem ausgeschlossen werden darf. Inclusive Education heißt das in der englischsprachigen Fassung. In der amtlichen deutschen Übersetzung ist stattdessen vom integrativen Bildungssystem die Rede.Das istetwas völlig anderes, kritisiertsibylle Hausmanns, Leiterin des Projektbüros der Bundesarbeitsgemeinschaft von Gemeinsam Leben Gemeinsam lernen in Frankfurt am Main. Mit inclusive education ist gemeint: alle Kinder werden in der Schule gemeinsam unterrichtet auf unterschiedlichen Niveaus, entsprechend ihren persönlichen Voraussetzungen. In Deutschland werden von fast Kindern mit Förderbedarf jedoch 87 Prozentauf einersonder- oder Förderschule unterrichtet, fern von ihremsonstigen sozialenumfeld. Nur13 Prozent lernen in einer Regelschule gemeinsam mit nicht behinderten Kindern. Innerhalb der EU sind das durchschnittlich 78,9 Prozent. Sibylle Hausmanns: Wir haben in Deutschland für fast jede Form von Behinderung oder Beeinträchtigung einen eigenen Schultyp. Dabei müsste längst bekannt sein, dass Kinder mit Behinderung insonderschulen nicht optimal gefördert werden. 80Prozent der Kinder verlassen diese Schulen ohne Abschluss. Der Hamburger Professor für Lernbehindertenpädagogik, Hans Wocken, habe in Studien herausgefunden, dass der Intelligenzquotient eines Kindes sinke, je länger es eine Sonderschule Lernen besuche. Dafür seien sowohl Lerninhalte und Lernmethoden verantwortlich zu machen als auch die soziale Zusammensetzung der Lerngruppen. Die Sonderschule bereitet behinderte Kinder gerade nicht auf ihre spätere gesellschaftliche Integration vor, sondern verstärkt im Gegenteil die Abgrenzung, betont Hausmanns. Als Argument gegen die Aufhebung des vielgeteilten Schulsystems führten die Kultusminister aber immer noch die angeblich bessere Förderung behinderter Kinder auf Sonderschulen an. Dahinter steckt eine Sichtweise, Arbeitshilfe zur beruflichen Integration Sibylle Hausmanns, Projektleiterin bei Gemeinsam leben Gemeinsam Lernen Foto: UlrikeBauer Mit der beruflichen Integration von (lern)behinderten Jugendlichen in den allgemeinen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt beschäftigt sich die Paritätische Arbeitshilfe Nr. 7,die vom Bundeskoordinatorenteam Jugendsozialarbeit herausgegeben worden ist. Sie hat den Titel Berufliche Integration (lern-)behinderter Jugendlicher. Berufliche Perspektiven von Förderschülerinnen und Förderschülern. Die Broschüre kann im Internet heruntergeladen werden vonder Seite Ein Druckexemplar kann unter folgender Adressegratisbestelltwerden: Jugendsozialarbeit Paritätischer Gesamtverband e. V., Oranienburger Straße 13-14, Berlin,

20 Thema die sich immer noch an Defiziten orientiert. Wir hingegen betrachten ein Kind mit Behinderung nicht als defizitär, sondern sehen, wie kompetent es unter seinen speziellen Bedingungen ist und wollen, dass ihm individuelle Entwicklungsmöglichkeiten eröffnet werden, so die Projektleiterin der Elterninitiative. Die Erfahrungen mit den bestehenden Integrationsklassen hätten bewiesen, dass eine gezielte sonderpädagogische Förderung behinderter Kinder in Regelschulen möglich sei, betont Sibylle Hausmanns. Vom gemeinsamen Unterricht profitierten auch Jungen und Mädchen ohne Behinderung, weiß die Mutter vonviernicht behinderten Kindernaus eigenererfahrung.denndrei ihrer jetzt erwachsenen Kinder besuchten Integrationsklassen. Schüler lernten in heterogenen Gruppen viel effizienter als in homogenen. Mit Vielfalt umgehen zu lernen, ist Teil des Bildungsprozesses und Grundlage für gegenseitige Wertschätzung. Es stärkt die Schüler somit auch für die Demokratie, betont Sibylle Hausmanns. Derzeit treibt Gemeinsam leben Gemeinsam Lernen aber eher die Sorge um, dass diese Demokratie versucht, die Verantwortung für die Umsetzung des Menschenrechts auf Bildung für behinderte Kinder auf dem Instanzenweg loszuwerden. Inihrer Antwort auf einen offenen Brief der Bundesarbeitsgemeinschaft betonte Bundesbildungsministerin Annette Schavan zwar, die Bundesregierung werde sich im Rahmen ihrer Zuständigkeit auch weiterhin für gleichwertige Lebensbedingungen für Menschen mit und ohne Behinderung einsetzen. Zugleich wies sie aber auchdaraufhin,dass Bildung Ländersache sei. UB Kontakt Bundesarbeitsgemeinschaft Gemeinsam leben gemeinsam lernen, Projektbüro Frankfurt, Sibylle Hausmanns, Falkstr. 106HH, 60487Frankfurt am Main, Tel: 069/ , t-online.de, Projekt fürschüler mit Aphasie Jährlich erleiden in Deutschland etwa Kinder und Jugendliche bis zum Alter von 15Jahren eine Aphasie, eine Sprachbehinderung, die infolge einer neurologischen Beeinträchtigung auftritt. Ursache ist meist ein Schädelhirntrauma nach einem Unfall. Aphasie ist weder Körperbehinderung, Lernbehinderung noch Verhaltensauffälligkeit, muss aber in der Schule entsprechend berücksichtigt werden. Daher widmet sich ein neues Projekt der ZNS Hannelore Kohl Stiftung und des Bundesverbands Aphasie e. V. der Beschulung aphasischer Kinder. Ziel ist es, betroffenen Kindern und Eltern bei der Wiedereingliederung ins schulische Leben unterstützend zur Seite zu stehen. Nähere Informationen gibt es bei Melanie Kubandt, Projektleiterin Beschulung aphasischer Kinder, Bundesverband Aphasie, Wenzelstr. 19, Würzburg, Tel.: 0931/ , oder bei Carsten Freitag, ZNS Hannelore Kohl Stiftung,Rochusstraße24, 53123Bonn, Tel.:0228/978450, Gutscheine fürschulmittel DasneueSchuljahrbringtfürviele Kinder undihreeltern schon Wochen vorher düstere Gedanken:Ihnen fehlt dasgeldfürfüller,stifte, Hefte, Zirkel und vieles mehr,was Kinder brauchen, wenn sie eingeschult werden oder auf die weiterführende Schule wechseln.in der hessischenlandeshauptstadt Wiesbaden unterstützt sie die Initiative gegen Armut für Bildung, Arbeit und soziale Teilhabe. Sie verteilt Schulmittel-Gutscheine im Wert von35euroanfinanziell benachteiligtefamilien. Koordiniert wirddie Aktion vom Projektbüro in der Paritätischen Regionalstelle Wiesbaden. Die Gutscheine werden unbürokratisch an bedürftige Familien aufgrund ihrer Selbsteinschätzungausgegeben. Als bedürftig werden alle Familien angesehen, die entweder öffentliche Leistungen (Wohngeld, Kindergartenbeitragszuschuss, Kindergeldzuschuss oder Arbeitslosengeld Ioder II) erhalten. Auch Familien, die diese Leistungen nicht beziehen, aber bestimmte Einkommensgrenzen nicht überschreiten, erhalten einen Schulmittel-Gutschein. Angefordert werden können die Gutscheine von allen Eltern, deren Kinder neueingeschult werden,beiihrenkindertageseinrichtungen. Für Kinder, die indie 5. Klasse der weiterführenden Schule wechseln, gibt es zwei andere Anlaufstellen, eine davon ist das Projektbüro der Initiative gegen Armut beim Paritätischen. Die Gutscheine können bei rund 15 Fachgeschäften, Warenhäusern und Verbrauchermärkten eingelöst werden. Die Initiatoren deraktion Wohlfahrtsverbände, Kirchen und das Wiesbadener Sozialdezernat erwarten, dass rund Eltern einen Schulmittel-Gutschein bekommen. Die Kosten dieser Aktion trägt das Sozialdezernat imrahmen des städtischen Sofortprogramms für Bildung und soziale Teilhabe. Die Initiatoren wollen nicht nur konkret Familien unterstützen, sondern auch alle Beteiligten im Bildungssystem dafür sensibilisieren, insbesondere Familien mit geringeren Einkommen nicht weiter mit zusätzlichen Bildungskosten zu belasten. Kontakt: Tel.: 0611/174231, paritaet

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