Spirituelle Verfügung
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- Julian Lang
- vor 6 Jahren
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1 Spirituelle Verfügung Karl-Heinz Feldmann, Jürgen Janik, katholische Klinikseelsorge Universitätsmedizin Mainz, 04/2016 in Anlehnung an einen Vorschlag von Prof. Dr. Franco Rest, Dortmund I. Wenn es einmal so weit ist : Wünsche in Bezug auf mein Sterben Was das Leben sinnvoll und lebenswert macht, ist für jeden Menschen unterschiedlich. In einer Patientenverfügung werden rechtlich verbindliche Festlegungen im Blick auf eine medizinische Behandlung am Lebensende getroffen. Mit der spirituellen Verfügung, die eine Patientenverfügung nicht ersetzt, gibt der Mensch sich, seiner Familie und den behandelnden Ärztinnen und Ärzten Einblick in seine Werte und seine Überzeugungen, in seinen persönlichen Lebenssinn und in seine Wünsche im Blick auf sein Lebensende. Dies ist auch eine Hilfe zur Entscheidungsfindung in den Fragen, die sich bei schwerer Krankheit im Blick auf das Sterben stellen. Name:... Geburtsdatum:... Das hat meinem Leben bisher Sinn gegeben:... ( wichtige Lebenserfahrungen, erfüllende Ereignisse, wichtige Beziehungen, Partner, Familie, Beruf, Lebensaufgaben, Gelungenes, ) Das Leben ist für mich lebenswert, es hat für mich Qualität, wenn... ( z.b. ich Folgendes tun, erleben kann ): Bei unheilbarer Krankheit und Erwartung stark eingeschränkter Lebensqualität - wünsche ich umfassende Aufklärung - wünsche ich schonende, schrittweise Aufklärung (z.b. in Gegenwart von...) - sollen nur meine Bevollmächtigten bzw. Betreuer umfassend aufgeklärt werden - soll meine Familie umfassend aufgeklärt werden -. Ich möchte solange leben wie möglich, - solange ich einigermaßen gesund bin - solange eine Aussicht auf Besserung besteht - auch wenn ich für immer bewusstlos bin - auch wenn ich geistig unzurechnungsfähig bin - auch wenn ich ständig die Hilfe anderer benötige - wenn es noch Menschen gibt, für die ich wichtig bin - nach den Maßstäben, die Gott mir setzt
2 Ich könnte auch (körperliche und seelische) Schmerzen ertragen, wenn - ich dadurch den kommenden Tod besser erkennen kann - das meiner Familie und Freunden Kraft geben würde - ich dadurch noch Unerledigtes erledigen könnte - ich dadurch meine Wachheit behalte - der Schmerz nicht andauernd ist und medizinisch gedämpft werden kann - mein Glaube und meine Hoffnung dadurch nicht stark in Zweifel gestellt werden -... Ich möchte, dass alle lebensverlängernden Maßnahmen eingestellt werden, wenn ( hier sind grundsätzliche Aussagen möglich, die jedoch eine Patientenverfügung nicht ersetzen. ): Wenn ich noch einige Wochen Zeit hätte, würde ich mich noch um folgendes kümmern wollen: 1. Projekte, die ich noch abschließen möchte: (Beruf; Finanzen; Vereine; ehrenamtliche Engagements; Hobbies; was mir sonst noch wichtig ist): 2. Regelungen für die Familie und/oder andere mir wichtige Personen: 3. Klärung von Beziehungen, die noch offen sind (Konfliktregelungen; Aussprachen; wichtige Mitteilungen; Vergebung und Versöhnung; Verabschiedungen): Wenn nicht wäre, würde es mir (vermutlich) besser gehen beim Sterben. 4. Versöhnung mit mir selbst in Bezug auf Personen und Angelegenheiten, die ich nicht mehr klären will oder kann 5. Meinen Frieden mit Gott, meinen Seelenfrieden wen oder was brauche ich dafür? (z.b. Gottesdienste; Musik; Gebet und Segen; Abendmahl/Kommunion; Buße/Beichte; Krankensalbung/Letzte Ölung; sonstige Rituale; Begleitung von wem?) 1. Wenn ich unmittelbar im Sterben bin, möchte ich - wenn irgend möglich zu Hause sein - in vertrauter Umgebung sein. Das kann auch ein Krankenhaus, Pflegeheim, Hospiz oder eine Palliativstation oder... sein. - dort sein, wo medizinische, pflegerische und menschliche Betreuung gesichert ist - im Kreis mir nahestehender Menschen sein - folgende Personen bei mir haben: - - folgende Personen auf keinen Fall bei mir haben: - von den oben unter (5) Frieden mit Gott / Seelenfrieden genannten Punkten und weiteres:... 2
3 Vorbereitungen für geliebte und befreundete Menschen für ihre Trauerzeit nach meinem Tod: - Mitteilungen in Bezug auf meine Beerdigungswünsche (Form: Erd- oder Feuerbestattung, Ort der Bestattung, Todesanzeige; Gottesdienst; Grabstein) - mein Testament findet sich (Ort): - persönliche und personenbezogene Abschiedsgeschenke, Abschiedsbriefe ( wichtige Mitteilungen, Danksagungen, Wünsche, Vergebung, Vermächtnis, Segen etc. ) - Andere:... II. Wünsche in Bezug auf meinen Tod und meine Beerdigung Vorsorge 1. Habe ich eine Liste für meine Hinterbliebenen, worauf steht, was ich mir wünsche, dass es jetzt unmittelbar nach meinem Tod getan wird? Wo befindet sich diese Liste? 2. Wo befinden sich meine wichtigsten Dokumente und Vorsorgepapiere? Sind sie für meine Angehörigen leicht erreichbar? Geburtsurkunde; Familienpass; Personalausweis; Adressenverzeichnis; biographische Daten 3. Wem soll mein Tod mitgeteilt werden? ( Adressenliste hierfür anlegen ) 4. Wie soll meine Todesanzeige oder eine andere Form der Mitteilung aussehen, die ich gerne den Menschen zukommen lassen möchte? 5. Wenn Menschen mir zu Ehren eine Spende leisten wollen, wohin soll diese Spende gehen? Totenwache/Besucher 1. Möchte ich Besucher an meinem Totenbett? Welche? 2. Soll es an meinem Totenbett eine Abschiedsfeier/Aussegnung geben? Gibt es dafür Gestaltungselemente, die mir wichtig sind? Wer soll eine solche Feier leiten und wer soll dabei sein? Bestattung 1. Wo soll meine Bestattung stattfinden? Wünsche ich eine Feuer- oder eine Erdbestattung? 2. Welchen Sarg wünsche ich? Möchte ich etwas in meinem Sarg mitnehmen, das man mir hineinlegen soll? Mit welcher Kleidung möchte ich bestattet werden? 3
4 3. Welche Form von Gottesdienst oder Bestattungsfeier möchte ich? Wer soll ihn/sie halten? 4. Welche Texte ( Bibeltexte; Gebete; andere Texte ) sollen gelesen werden? Von wem? 5. Soll jemand - und wenn, wer meine Grabrede/Nachruf halten? 6. Ich habe eine eigene Rede vorbereitet. Sie liegt Welchen Blumenschmuck und welche anderen Symbole wünsche ich als Dekoration? 8. Welche Musik wünsche ich bei der Trauerfeier? Welche Lieder sollen gesungen werden? 9. Soll es Sargträger für meinen Sarg geben? Wen wünsche ich mir als Sargträger? 10. Soll meinem Grab etwas beigegeben werden? Wünsche ich einen besonderen Ritus am Grab? Habe ich im Fall einer Einäscherung einen besonderen Wunsch für die Urnenbestattung? Nachsorge: Wie möchte ich, dass an mein Leben erinnert werden soll? - Inschrift auf meinem Grabstein - eine Spende; Schenkung; Stiftung - die Anpflanzung eines Baums, einer Pflanze - ein Bild; ein Gegenstand, der an einem bestimmten Ort aufgestellt werden soll - ein Gedicht; Gebet; Brief; Botschaft, was an bestimmte Menschen ausgeteilt werden soll - eine jährliche familiäre Zusammenkunft zu meinem Gedenken - ein jährlich wiederkehrendes Gedenken in einem Gottesdienst - Anderes:... III. Meine Einstellung zum Tod und zu einem Leben danach Wenn mein Sterben vollbracht ist: - beginnt die Verwesung und sonst nichts mehr - beginnt ein Geheimnis, das mir rätselhaft ist und mir ein mulmiges Gefühl macht - gehe ich in eine andere Welt - bleibe ich auf irgendeine Weise bei euch - beginnt das eigentliche Leben - begegne ich in Gott einem umfassenden Du, bei dem ich für immer geborgen bin - dürft ihr trauern, solange ihr wollt und das braucht - hoffe ich, dass ihr mich in guter Erinnerung behaltet und mir alles Böse verzeiht - wünsche ich mir, dass mein Leben und Sterben für euer Leben und Sterben eine Hilfe ist - dürft ihr ein Leben ohne mich beginnen, sobald sich ein solches Leben ankündigt 4
5 Mein Glaube als mein Vermächtnis für euch: - Ereignisse und Erfahrungen, die meine Vorstellungen geprägt und meine Hoffnung an ein Weiterleben geweckt haben:... - (Glaubens-)Worte und Zeugnisse, Personen und Vorbilder, die mir wichtig sind:... - Meine Bilder und Vorstellungen, was im Tod mit mir geschieht:... - Anderes :... Ich habe mit... über all diese Dinge eingehend gesprochen, so dass er/sie meine Niederschrift und meine Vorstellungen erläutern und deuten kann, wenn ich es selbst nicht mehr vermag. Ich möchte, dass diejenigen Menschen, von denen ich wünsche, dass sie mich bei meinem Sterben begleiten, meine hier formulierten Gedanken, Wünsche und Vorstellungen kennen. Ich wünsche mir, dass sie mich dann mit wohlwollendem Verständnis für meine Gedanken, Wünsche und Vorstellungen begleiten können. Name: Ort/Datum: 5
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