Hedwig Raskob. Die Logotherapie und Existenzanalyse Viktor Frankls. Systematisch und kritisch

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2 Springer und Umwelt ALS INTERNATIONALER WISSENSCHAFTLICHER VERLAG sind wir uns unserer besonderen Verpflichtung der Umwelt gegenüber bewusst und beziehen umweltorientierte Grundsätze in Unternehmensentscheidungen mit ein. VON UNSEREN GESCHÄFTSPARTNERN (DRUCKEREIEN, Papierfabriken, Verpackungsherstellern usw.) verlangen wir, dass sie sowohl beim Herstellungsprozess selbst als auch beim Einsatz der zur Verwendung kommenden Materialien ökologische Gesichtspunkte berücksichtigen. DAS FÜR DIESES BUCH VERWENDETE PAPIER IST AUS chlorfrei hergestelltem Zellstoff gefertigt und im ph-wert neutral.

3 Hedwig Raskob Die Logotherapie und Existenzanalyse Viktor Frankls Systematisch und kritisch SpringerWienNewYork

4 IV Dr. Hedwig Raskob Marquardt, Bundesrepublik Deutschland Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdruckes, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf photomechanischem oder ähnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Produkthaftung: Sämtliche Angaben in diesem Fachbuch (wissenschaftlichen Werk) erfolgen trotz sorgfältiger Bearbeitung und Kontrolle ohne Gewähr. Insbesondere Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen müssen vom jeweiligen Anwender im Einzelfall anhand anderer Literaturstellen auf ihre Richtigkeit überprüft werden. Eine Haftung des Autors oder des Verlages aus dem Inhalt dieses Werkes ist ausgeschlossen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Buch berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen Springer-Verlag/Wien Printed in Austria SpringerWienNewYork ist ein Unternehmen von Springer Science + Business Media Springer.at Satz: Grafik Rödl, 2486 Pottendorf, Österreich Druck: Druckerei Theiss GmbH, 9431 St. Stefan im Lavanttal, Österreich Umschlagbild: Alfons Schilling, Autobinäres Stereobild, 1984 Gedruckt auf säurefreiem, chlorfrei gebleichtem Papier TCF SPIN Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. ISBN SpringerWienNewYork

5 Raphael und Sophia, Michael und Matilde in Liebe und Dankbarkeit gewidmet V

6 VII Inhaltsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis XVI Einführung 1 I Zur Geschichte der Logotherapie und Existenzanalyse 1 Zur Entstehung der Logotherapie und Existenzanalyse Das Wiener Klima Der Kontakt zu Freud und der Bruch mit der Psychoanalyse Der Kontakt zu Adler und der Individualpsychologie Der Bruch mit Adler Heutige Kritik der Adlerianer an Frankl Psychologismus-Kritik und Entstehung der Logotherapie Frankls eigene philosophische Orientierung Frankls soziales Engagement und die Zeit der Gestation Die Geburt der Logotherapie Der Aufsatz von 1938: Zur geistigen Problematik der Psychotherapie Der Aufsatz von 1939: Philosophie und Psychotherapie Begriffsbildung in Anlehnung an die Psychoanalyse 39 Exkurs Logotherapie : Wer hatte den Begriff zuerst, Frankl oder Viktor von Weizsäcker? 40 Exkurs Existenzanalyse : Was heißt hier Existenz? Was heißt hier Analyse? Frankls ärztliche Praxis, die Kinderstube der Logotherapie 42 Exkurs Zu Frankls Experimenten Experimentum crucis (KZ-Erfahrungen) Gestaltwerdung Die Werke Frankls und die fünf Aspekte der Logotherapie 49 2 Zur Entwicklung der Logotherapie und Existenzanalyse Schulebildung und Institutionalisierung Erste gescheiterte Versuche der Institutionalisierung Das Schicksal der Logotherapie bis zu den 70er Jahren 56

7 VIII Inhaltsverzeichnis im deutschsprachigen Raum in den USA feste Etablierung der Logotherapie in den USA weltweit (zeitlich offen) Etablierung der Logotherapie im deutschsprachigen Raum (ab den 80er Jahren) Elisabeth Lukas (Süddeutsches Institut) Uwe Böschemeyer (Hamburger Institut) Günter Funke (Berliner Institut) Walter Böckmann (Logotherapie und Arbeitswelt) Wolfram Kurz (Religions-Pädagogik) Karl-Dieter Heines (für die Medizin und die DGL/DGLE) Alfried Längle (Gesellschaft für Logotherapie und Existenzanalyse, Wien. GLE) Frankl distanziert sich von Längle und der GLE Das Viktor-Frankl-Institut (Vesely, Wien) 94 3 Zur Tragik Frankls: die Verschattungen Frankls problematisches Verhältnis zur Psychoanalyse Das Entlarven, Zielscheibe seiner Kritik Das Thema Selbstwert bei Frankl Die Hölle für Frankl im psychoanalytischen Wien Frankls Psychoanalyse-Kritik teilweise berechtigt Die Auswirkung der persönlichen Verschattungen auf das Werk Selbst-Transzendenz als Selbstschutz Die Rechnung geht nicht auf 112 Exkurs Das Leben verlangt die rechte Ordnung und drängt auf Heilung (aus der Therapieform des Familienstellens nach B. Hellinger) Zur aktuellen Diskussion um Selbsterfahrung Wie könnte die Tragik Frankls zu verstehen sein? Weitere Elemente zur Geschichte der Logotherapie und Frankl Zur biographisch-chronologischen Entwicklung Öffentliche Ehrungen Frankls Einordnung der Logotherapie in der Fachwelt 124

8 Inhaltsverzeichnis IX II Die philosophisch-anthropologischen Grundlagen der Logotherapie und Existenzanalyse Vorbemerkung Der Mensch in seiner geistig-existentiellen Verfasstheit: Anthropologische Strukturfragen Intention und Anspruch Die dimensional-ontologische Konzeption Das Modell selbst Differenzierungen in den Verhältnisbestimmungen Macht und Ohnmacht des Geistes Die Unableitbarkeit und Unzerstörbarkeit des Geistes Unbewusste Geistigkeit Die medizingeschichtliche Bedeutung des Modells Geschichtliche Anmerkung zu Frankls Rede vom Geist Geist, ein korrelativer Begriff Der Geist, das jeweils Höchste der Rangordnung Der Geist bestimmt den Menschen, nicht umgekehrt Vernunft mehr als logische Vernunft Objektiver Geist Namensänderung in der Moderne: Existenz statt Geist Der Mensch als Sinnsuchender Der Wille zum Sinn, fundamentales anthropologisches Datum Motivationsansatz im Vergleich zu Freud und Adler Der bedingungslose Glaube an den unbedingten Sinn Die Freiheit als Voraussetzung der persönlichen Sinnfindung Zu den biologischen Bedingungen Zu den psychologischen Bedingungen Zu den soziologischen Bedingungen Verantwortung für die persönliche Sinnerfüllung Transzendentale und intentionale Verwiesenheit Intentionalität Transzendenz Der objektive Logos und die subjektive Sinnfindung Wertkategorien und Sinn-Universalien Die drei Wertkategorien Sinn-Universalien Frankls Logos und die Antike Die Frage nach dem Sinn des Lebens Inhaltliche Offenheit der Sinnfrage 175

9 X Inhaltsverzeichnis Die Frage nach dem Sinn des Ganzen Sinn ist person- und situationsbezogen Sinnfindung statt Sinngebung Das Gewissen als Sinnfindungsorgan mit Über-Ich-Qualitäten? als Stimme der Transzendenz als menschliches in seiner Fehlbarkeit 184 III Die logotherapeutische Neurosenlehre und Ärztliche Seelsorge 8 Aufriss der logotherapeutischen Neurosenlehre Klinische und paraklinische Neurosen Echte Neurosen und Pseudoneurosen Medizingeschichtlicher Zweck der Unterscheidung Die Unterscheidung aufgrund der Ursachenbereiche Unterscheidung und Gesamtschau Einführung in den Begriff der reaktiven Neurosen Hauptgruppe der neurotischen Reaktionsmuster Zufällig veranlasste neurotische Reaktionen Zur jatrogenen Erwartungsangst Zur bibliogenen Erwartungsangst Logotherapie bei Psychosen Existenzanalytische Grundauffassung Logotherapeutisches Therapieziel Frankl und die psychosomatische Medizin Die somatogenen Pseudoneurosen Basedowoide Pseudoneurosen Addisonoide Pseudoneurosen Tetanoide Pseudoneurosen Andere somatische Bedingungen für psychische Symptome Zum Gefälle: Somatogenese Psychogenese Die psychogenen Neurosen: Grundsätzliches Frankls Relativierung der Psychogenese Seelische Belastungen als solche nicht krank machend Seelische Belastungen sind universal Unlösbare Konflikte nicht Ursache, sondern Symptom Belastung kann gesundheitsfördernd sein Entstehungsbedingungen psychogener Neurosen 212

10 Inhaltsverzeichnis XI Konstitutionelle und organische Faktoren Konstitution, generell disponierend Organisches, unmittelbar disponierend Psychische Faktoren Frühe Traumata, generell disponierend (ergänzend zur Frankl schen Sicht) Andere psychische Erlebnisse, unmittelbar disponierend Erwartungsangst und Fehlreaktionen als eigentliche Entstehungsmomente Der neurotische Zirkelschluss Soziale Faktoren Die Bedingungen der Gesellschaft Krankheit der Zeit als disponierend Krankheitsgewinn als fixierend Geistig-existentielle Faktoren Existentieller Hintergrund Das existentielle Vakuum und die existentielle Frustration Psychogene Neurosen: die Hauptformen Angst und Zwang Angstneurotisches Reaktionsmuster Existentieller Hintergrund Die konstitutionelle Grundlage Unmittelbar disponierende Momente Das angstneurotische Geschehen Zur Phobienbildung Therapeutische Ansätze Aus der Kasuistik Zwangsneurotisches Reaktionsmuster Existentieller Hintergrund Die konstitutionelle Grundlage Unmittelbar disponierende Momente Das zwangsneurotische Geschehen Zur Phobienbildung Therapeutische Ansätze Aus der Kasuistik Psychogene Neurosen: Sexualneurotische und sonstige neurotische Störungen Existentieller Hintergrund Zur konstitutionellen Grundlage Unmittelbar disponierende Momente Das sexualneurotische Geschehen 234

11 XII Inhaltsverzeichnis 12.5 Therapeutische Ansätze Aus der Kasuistik Sonstige neurotische Funktionsstörungen Sonstige Neuroseformen: Organneurosen und Hysterien Die noogenen Neurosen Einführung und Grundsätzliches Definition der noogenen Neurose Abgrenzungen und Unterscheidungen Zur medizingeschichtlichen Bedeutung der noogenen Neurose Kasuistik Existentielle Angstneurose Noogene Karzinophobie Logotherapeutische Traumdeutung Ein existenzanalytisch-logotherapeutischer Traum Ergänzende logotherapeutische Behandlung Existenzanalytische Behandlung religiöser Probleme Existentielle Frustration. Tiefgreifende Sinnkrise Behandlungsformen: Paradoxe Intention und Dereflexion Zu den Indikationsgebieten von Paradoxer Intention und Dereflexion Darstellung der Paradoxen Intention Kernstück Humor und Eigeninitiative Medikamentöse Begleitbehandlung Phase der Aufklärung Herstellung der Vertrauensbasis Durcharbeitung der Widerstände und der Konfliktlage Begleitende Betreuung Zum persönlichen Einsatz des Therapeuten Theorien zur Wirksamkeit der Paradoxen Intention Durchbrechung der neurotischen Reaktionsmuster Zur Bedeutung des Humors und der Eigenverantwortlichkeit Umstellung der Einstellung Aus der Sicht der Verhaltenstherapie Aus der Sicht der Psychoanalyse Die Paradoxe Intention als Suggestion und Persuasion Michael Ascher und die Paradoxe Intention Zum Begriff Paradoxe Intervention Darstellung der Dereflexion Theorien zur Wirksamkeit der Dereflexion 290

12 Inhaltsverzeichnis XIII Intentionalität menschlicher Akte und Selbst-Transzendenz Vertrauen zum Unbewussten Weitere Behandlungsformen und -prinzipien Frankls Gebrauch fremder Methoden und Techniken Frankls Improvisieren und Individualisieren Hilfe zur Sinnfindung (Frankl) Methodische Weiterentwicklung (nach der Zeit Frankls) Umgang mit religiösen Fragen in der logotherapeutischen Praxis bei Frankl nach der Zeit Frankls Ein Beispiel Weitere unterschiedliche Positionen Weiterentwicklungsbedarf im Umgang mit religiösen Fragen Abschließend Ärztliche Seelsorge Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Ärztliche Seelsorge im weiteren Sinne Ärztliche Seelsorge im engeren Sinne Verpflichtung und Berechtigung des Arztes Frankls Argumente zur Legitimation Eingrenzung der ärztlichen Verpflichtung Grundlagen für die Konzeption der ärztlichen Seelsorge Glaube an die unbedingte Sinnhaftigkeit Anerkennung der medizinischen Grenze Keine Flucht vor der Wirklichkeit Inhalt und Ziel der ärztlichen Seelsorge Möglichkeit äußerster Sinnerfüllung Leidensfähigkeit und Aussöhnung mit dem Schicksal Theodizee Pathodizee Wachsen und Reifen durch Leiden Weg der Sinnfindung im Schicksal Zur Sinnfindung im Leid als höchster und letzter Sinnerfüllung Zwischen Sinnlosigkeit und falscher Leidensmystik Beispiele aus dem Leben Frankls Anmerkungen zum Sinn von Vergänglichkeit und Tod Zusammenfassend 337

13 XIV Inhaltsverzeichnis IV Logotherapie und Religion Einführung und Problemstellung Die religiöse Dimension menschlicher Existenz nach Frankl Die Verankerung des Religiösen im System der Logotherapie Frankls Argumente für die Einbeziehung der religiösen Frage Frankls Abgrenzungs- und Abwehrmanöver Reaktionen zu Frankls religiöser Position Frankls Religionsverständnis Über-Ich-geprägt Kategorial 365 Exkurs Das transkategoriale Religionsverständnis Ein konventionelles Religionsverständnis Frankls Religionsverständnis, Zusammenfassung Bedingungen und Begriffsklärungen für die alternative Perspektive Skizze der historischen Religionskritik Alte Welt Neuzeit/Aufklärung Moderne/20. Jahrhundert Jahrhundert/Postmoderne Postsäkulare Gesellschaft/Jetztzeit Zur nachchristlichen Religiosität Das neue Interesse an Religion in der Psychotherapie Zusammenfassend zur Religionskritik Alternative (1): Ein universelles Gottesverständnis Die falsche Alternative: Gott oder der Mensch Die Kongenialität von Gott und Mensch im kosmischen Verständnis Als Sein und Seiendes: Urgrund und Gewordenes Mythisch-mystisch gesehen In der Philosophie und Theologie Besprechung theologischer und psychologischer Konsequenzen Therapeutische Gesichtspunkte Theologische Rückfragen Alternative (2): Ein individualisiertes Religionsverständnis Brisanz der Gottfrage als solcher 413

14 Inhaltsverzeichnis XV 21.2 Institutionelle Bedenken Gottesbilder wandeln sich Kritische Fragen und theologische Argumente Gewissen und Ebenbildlichkeit Gottes Mystik und das individualisierte Gottesverhältnis Abschließend: Logotherapie und Religion 430 Schlusswort 433 Dank 434 Literatur 435

15 XVI Abkürzungsverzeichnis GLE Gesellschaft für Logotherapie und Existenzanalyse (Wien) DGL Deutsche Gesellschaft für Logotherapie ( ) DGLE Deutsche Gesellschaft für Logotherapie und Existenzanalyse (seit 1996) DGL/E Deutsche Gesellschaft für Logotherapie und Existenzanalyse (in Übergangssituation) RGG-3 Die Religion in Geschichte und Gegenwart. Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft, 3. Aufl. Hrsgg. von K. Galling u. a. RGG-4 Religion in Geschichte und Gegenwart. Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft, 4. Aufl. Hrsgg. von Hans Dieter Betz u. a. LthK Lexikon für Theologie und Kirche, 3. Aufl. Hrsgg. von Walter Kasper u. a.