Quellenangaben + Zitate in wissenschaftlichen Texten
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- Johannes Tiedeman
- vor 8 Jahren
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1 IFE, Zentrum Lesen Quellenangaben + Zitate in wissenschaftlichen Texten Diese Handreichung versucht auf Fragen wie die folgenden eine Antwort zu geben: Warum muss man zitieren? Abschnitt 1) S. 1 Wann muss man zitieren? Abschnitt 2) S. 1 Welche Funktionen können Zitate haben? Abschnitt 3) S. 2 Was kann eine Quelle sein? Abschnitt 4) S. 4 Wann sinngemäss, wann wörtlich zitieren? Abschnitt 5) S. 4 Wie muss man Zitate markieren? Abschnitt 6) S. 4 Wie sieht ein Quellenbeleg aus? Abschnitt 7) S. 7 Wie sieht ein Quellenverzeichnis aus? Abschnitt 8) S. 7 Hinweis: Der Begriff «Quelle» wird als Oberbegriff für Literaturangaben, Angaben zu anderen verwendeten Quellen wie Bilder, Grafiken etc. verwendet. 1 Warum muss man zitieren? Quellenangaben, Zitate können den Lesenden den Denk-Weg der Schreiberin oder des Schreibers besser nachvollziehbar machen. Quellenangaben und Zitate erfüllen in wissenschaftlichen Texten bzw. im wissenschaftlichen Arbeiten zwei Hauptziele: a) Nachvollziehbarkeit der Argumentation, des (gedanklichen) Experiments Ein wissenschaftlicher Beitrag kann nur dann weiterverwendet werden, wenn sich die Argumentation, das (gedankliche) Experiment für die Lesenden überprüfen lässt. b) Unterscheidung zwischen eigenen und fremden Gedanken (geistiges Eigentum) Ideen, Beispiele, ein bestimmtes methodisches Vorgehen, Bilder, Grafiken, Tabellen u.a., die aus anderen Texten stammen, müssen als fremdes geistiges Eigentum ausgewiesen werden. Daraus ergeben sich Konsequenzen für den Umgang mit Quellen bzw. Literaturangaben. 2 Wann muss man zitieren? Grundsätzlich gilt, dass man dort, wo man sich an einem fremden Text oder fremden Ideen orientiert, entsprechende Angaben machen muss; manchmal also auch dann, wenn man etwas nicht wörtlich übernommen hat. a) Vermutlich stützt sich jedes Wissen, über das man verfügt, auf fremdes Wissen. Wann man das fremde Wissen als solches kennzeichnen muss, hat viel damit zu tun, wer der Adressat bzw. die Adressatin des Textes ist.
2 Wenn ein Begriff wie «formative Beurteilung» ohne kritische Stellungnahme in einer Arbeit an ein pädagogisch / didaktisch gebildetes Publikum verwendet wird und man den Begriff als bekannt voraussetzen kann, dann ist eine Literaturangabe dazu unnötig. Wird der Begriff «formative Beurteilung» dagegen in einem bestimmten Sinn verwendet, eine besondere Definition vorausgesetzt oder Ähnliches, dann ist eine Quellen- oder Literaturangabe sinnvoll und nötig. b) Wenn ein ganzer Textteil oder ein längerer Abschnitt sinngemäss, d.h. nicht wortwörtlich aus einem anderen Text übernommen wird, genügt es, wenn man zu Beginn im Lauftext oder auch in einer Fussnote angibt, worauf man sich stützt. B SENN (2003) beschreibt den Beurteilungskreislauf wie folgt: B Der Beurteilungskreislauf enthält vier Aspekte, nämlich Lernziel festlegen, beobachten, beurteilen und Fördermassnahmen festlegen (vgl. SENN 2003). c) Wie viel genau man im Einzelfall zitiert, ist zum Teil auch vom Fach oder von der Disziplin abhängig. Wichtig ist aber der Grundsatz, dass Verweise auf andere Quellen stets eine Funktion erfüllen müssen (siehe auch Abschnitt 3). d) Bei wörtlicher Übernahme ist die Quellenangabe in jedem Fall notwendig! Das gilt auch dann, wenn nicht ein ganzer Satz, sondern ein grösserer Ausschnitt eines Satzes Wort für Wort übernommen wird. B Hinzu kommt, dass Lesen und Schreiben «ein historisch durchaus veränderliches Profil» aufweisen (HURRELMANN 2002: 123). 3 Welche Funktionen können Zitate haben? Zitate können Ausgangspunkt der eigenen Argumentation sein, zur Absicherung verwendet werden, als Gegenpol zur eigenen Position dienen und vieles mehr. Ein Zitat erklärt nicht von sich aus, wofür es stehen soll: Die Funktion des Zitates muss den Leserinnen und Lesern deutlich gemacht werden. a) Ein Zitat kann der Ausgangspunkt für die eigene Argumentation sein. Wenn ein Zitat etwas besonders gut auf den Punkt bringt, ist es manchmal nützlich, dies genau so zu übernehmen. B In der jüngeren Literatur ist wiederholt festgestellt worden, dass «die traditionelle Auffassung, wonach Stockschläge im Unterricht zu besseren Leistungen führen, in dieser Form nicht mehr aufrechterhalten werden kann» (HANFKOPF 2005: 124). b) Ein Zitat kann als Gegenpol zur eigenen Argumentation dienen, von dem man sich abgrenzen will: B SCHULZE (1998: 45) kommt im Anschluss an eine Untersuchung der Ratgeberliteratur zum wissenschaftlichen Schreiben zum Schluss, dass insbesondere die formalen Aspekte des Zitierens das Schreiben erschweren. Im Folgenden soll jedoch gezeigt werden, dass formale Aspekte zwar nicht irrelevant sind, aber keinesfalls die Hauptursache von Zitier-Problemen darstellen. 2
3 c) Zitate können als Absicherung verwendet werden. Man verschafft sich wissenschaftliche Rückendeckung, z.b. indem man zum Ausdruck bringt, dass die eigene Meinung etabliert ist, von bekannten WissenschaftlerInnen geteilt wird etc. B Wie SALZMANN (2006), CHOMSKY (2007) und VON HEUSINGER (im Erscheinen) hinlänglich gezeigt haben, ist die traditionelle Auffassung, wonach Stockschläge im Unterricht zu besseren Leistungen führen, nicht mehr aufrechtzuerhalten. Ich werde mich daher im Folgenden auf die in diesen Arbeiten vertretene Position beziehen B Ich übernehme hier die in SALZMANN (2006), CHOMSKY (2007) und HANFKOPF (im Erscheinen) vertretene These, dass d) Zitate als Textbaustein: Vor allem bei Literaturinterpretationen kann es sein, dass man eine längere Textpassage einer Primärquelle das kann ein Roman, ein Gedicht etc. sein wörtlich zitiert, um sie dann zu analysieren, zu interpretieren. e) Zitate als Kommentar in der Fussnote: Damit kann zusätzliche Unterstützung für die Argumentation im (Lauf-)Text angeführt werden 1 oder aber auf eine konträre Ansicht hingewiesen werden, die man aber nicht gross diskutieren möchte. 2 Gerade Letzteres sollte aber nicht zu häufig erfolgen, da sonst der Eindruck entstehen könnte, man vermeide bewusst die Auseinandersetzung mit abweichenden Positionen. f) Das Zitat als Motto: Das kann dann Sinn machen, wenn in einem Zitat die Stossrichtung oder Methode der Arbeit besonders treffend zum Ausdruck kommt. Aber Achtung: Dies gilt nicht überall, in jedem Fach als angemessen. Grundsätzlich gilt: Zurückhaltung ist besser. Wenn ein Zitat als Motto verwendet wird, ist es nicht üblich, auf das Motto explizit einzugehen. Ein Motto soll eher für sich stehen können. Besonders gern werden Sprichwörter, Weisheiten, geflügelte Worte etc. von Philosophen, Dichterinnen, Staatsmännern, berühmten Autorinnen usw. eingesetzt. g) Sprachlich gibt es vielfältige Möglichkeiten, um die Funktion einer Quellenangabe oder eines Zitats den Lesenden zu verdeutlichen: B Wie HANFKOPF (2006) gezeigt hat Gemäss HANFKOPF (2004) ist Im Gegensatz zu HANFKOPF (2005) bin ich der Ansicht Im Folgenden beziehe ich mich im Wesentlichen auf die Erkenntnisse von HANFKOPF (2007), der Die Position von HANFKOPF (2006) ist aus folgenden Gründen problematisch Zu Recht betont HANFKOPF (2006), dass Analog zu HANFKOPF (2006) soll hier die These vertreten werden, dass (ähnlich auch HANFKOPF 2006) (vgl. HANFKOPF 2006) (vgl. auch HANFKOPF 2006) 1 2 Ähnlich hierzu GRAUSCHIMMEL (2005: 315): «Die Rolle von Stockschlägen darf nicht unterschätzt werden.» Vgl. aber den kritischen Hinweise in HANFKOPF (2003: 125), dem zufolge «die Rolle von Stockschlägen in diesem Zusammenhang oft überschätzt wird». 3
4 4 Was alles kann eine Quelle sein? In jedem Fach und in jeder Domäne gibt es spezifische Konventionen, was als Quelle zugelassen oder anerkannt wird. Monografien (= selbstständige Publikation, Buch), Aufsätze, Handbuchartikel, unveröffentlichte Vorlesungsnotizen und Arbeitsmaterialien (Skripte/Reader), Internetseiten, Umfragen, Experimente, Beobachtungen, Hörfunk- und Fernsehsendungen, Bilder, Texte von Schülern und Schülerinnen, Grafiken, Tabellen, Zeichnungen, transkribierte und anonymisierte Interviews, ein Fragebogen etc. Bei Materialien, die von Schülern und Schülerinnen, Lehrpersonen oder anderen Personen stammen, gilt, dass diese nur in einem Text verwendet werden dürfen, wenn die Personen ihr Einverständnis gegeben haben. 5 Wann sinngemäss, wann wörtlich zitieren? Es ist stark vom eigenen Schreibziel abhängig, was man besser wörtlich und was besser nur sinngemäss wiedergibt. Sinngemäss gibt man eine Stelle wieder, wenn der genaue Wortlaut keine Rolle spielt. «Sinngemäss wiedergeben» heisst, eine Textstelle paraphrasieren, in eigenen Worten wiedergeben. Wörtlich zitiert man dort, wo der Wortlaut an sich eine wichtige Rolle spielt, wo man es nicht mit eigenen Worten sagen kann oder darf, wo ein spezieller Begriff vorliegt; z.b. auch eine Aussage, die die eigene Position unterstützt. Das wirkt dann durch das wörtliche Zitat stärker. B Hinzu kommt, dass Lesen und Schreiben «ein historisch durchaus veränderliches Profil» aufweisen (HURRELMANN 2002: 123). B Hinzu kommt, dass Lesen und Schreiben kein historisch unveränderliches Profil aufweisen, im Gegenteil (vgl. HURRELMANN 2002: 123). 6 Wie muss man Zitate markieren? Grundsätzlich gilt: so klar als möglich und immer auf dieselbe Art und Weise. 6.1 Markierung von wörtlichen Zitaten a) Im Lauftext müssen doppelte Anführungszeichen verwendet werden. B "Das ist ein Zitat." Diese Anführungszeichen gelten als unschön. Das ist ein Zitat. Typografisch gesehen besser. «Das ist ein Zitat.» Typografisch gesehen die beste Form. So vor allem in der Schweiz üblich.»das ist ein Zitat.«So vor allem in Deutschland und Österreich üblich. 4
5 b) Verwenden Sie keine andere Schriftart, setzen Sie die Zitate auch nicht kursiv (schräg) oder fett und verwenden Sie im Lauftext auch nicht eine andere Schriftgrösse. Sie können aber grössere Zitate im Text absetzen (links und / oder rechts ein Einzug), dann ist auch eine kleinere Schrift erlaubt, und Sie können sogar auf Anführungszeichen verzichten. B Hinzu kommt, dass Lesen und Schreiben «ein historisch durchaus veränderliches Profil» aufweisen (HURRELMANN 2002: 123). Eine literale Gesellschaft unterliegt dabei sozialhistorischen Rahmenbedingungen: Am Ende des langwierigen und keineswegs linear verlaufenden Prozesses der Herausbildung literaler Gesellschaften bekommt das Lesen mehr und mehr den Charakter einer Kulturtechnik, deren Beherrschung eine Grundvoraussetzung der Teilnahme an gesellschaftlicher Kommunikation ist. (HURRELMANN 2002: 123) c) Kurze Zitate integriert man am besten in den Lauftext: Dann müssen aber auf jeden Fall doppelte Anführungszeichen verwendet werden. Um Missverständnisse zu vermeiden, ist es in einem solchen Fall sinnvoll, für Begriffe, die etwas anders verstanden werden sollen, einfache Anführungszeichen zu verwenden. B Um diesen Mangel vermeiden zu können, beschritt er, wie VON HEUSINGER (1993: 15 19) es formulierte, den «Weg der Sprachkorrektur». Hier meint die Schreiberin, dass das Wort Mangel nicht als Zitat zu verstehen ist. Vielmehr gibt sie mit den einfachen Anführungszeichen zu verstehen, dass sie etwas eher nicht als Mangel auffasst. 6.2 Hervorhebungen im Zitat a) Hervorhebungen im Original sollte man übernehmen, man kann sie aber den eigenen Konventionen anpassen (z.b. kursiv statt fett). In der Regel wird dies bei der Quellenangabe nicht speziell vermerkt. Man findet aber durchaus Texte, in denen die Schreibenden explizit darauf hinweisen. B «Runde Klammern sind im Zitat nur als Teil des zitierten Textes zulässig; im eigenen Text des Verfassers kann man sie in gewohnter Weise benutzen.» (Meyer-Krentler 1990: 52; Hervorh. im Original) b) Will man in einem Zitat eine Stelle hervorheben, die die Autorin oder der Autor selbst nicht hervorgehoben hat, muss dies bei der Quellenangabe unbedingt vermerkt werden. Es ist dabei üblich, die eigenen Initialen zu verwenden. B «Runde Klammern sind im Zitat nur als Teil des zitierten Textes zulässig; im eigenen Text kann man sie in gewohnter Weise benutzen.» (Meyer-Kren 1990: 52; Hervorhebung M.S.) 6.3 Fehler im Original a) Fehler im Original werden nicht korrigiert, sondern mit [sic] lat. für so gekennzeichnet. Dies sollte jedoch nur dann angewendet werden, wenn durch den Fehler ein Missverständnis entstehen könnte oder ein Text schwer lesbar wird (sonst wirkt es sehr schnell einmal als rechthaberisch). B «Zitate haben in wissenschaftlichen Texten charakterische [sic] Funktionen.» 5
6 b) Neue vs. alte Rechtschreibung: Wenn Sie Zitate verwenden, die in alter Rechtschreibung verfasst sind, so können Sie diese sowohl der neuen Rechtschreibung anpassen als auch in der alten Schreibung übernehmen. 6.4 Zitate im Zitat und aus Zitaten zitieren a) Wird in einem Zitat selber wieder zitiert, werden für das Letztere einfache Anführungszeichen verwendet: B Originaltext SCHULZE (2001: 157) Diese Annahme ist nicht unbestritten. So behauptet HANFKOPF (2006: 157): «Die strukturelle Asymmetrie des Geistes in seiner Wechselwirkung mit Materie ist noch nicht hinlänglich erforscht.» B Als Zitat im eigenen Text Schulze (2001:157) äussert sich hierzu wie folgt: «Diese Annahme ist nicht unbestritten. So behauptet HANFKOPF (2006: 157): Die strukturelle Asymmetrie des Geistes ins einer Wechselwirkung mit Materie ist noch nicht hinlänglich erforscht.» b) Angenommen, im Text von SCHULZE finden Sie ein Zitat, das Sie selber wieder als Zitat verwenden möchten, dann müssen Sie angeben, woher Sie das Zitat haben. B HANFKOPF hat darauf hingewiesen, «dass man sich bei der Diskussion der Funktion von Stockschlägen im Unterricht nicht immer auf die Asymmetrie des Geistes berufen kann» (HANFKOPF 2002: 125, zitiert nach GRAUSCHIMMEL 2006: 65). Achtung: Einzelne tun das ohne die Angabe, dass sie das Zitat aus einem andern Buch oder Text haben, sie geben als Quelle also nur HANFKOPF an. Die LeserInnen erhalten also den Eindruck, der oder die Schreibende hätte das Buch von HANFKOPF selbst gelesen. Dies gilt als unlauter. 6.5 Zitate kürzen a) Das Kürzen von Zitaten ist selbstverständlich erlaubt: Die ausgelassene Textstelle muss mit eckigen Klammern und drei Auslassungspunkten gekennzeichnet werden. B Originaltext «Zitate finden sich in allen wissenschaftlichen Texten, vom naturwissenschaftlichen Protokoll bis hin zum literaturwissenschaftlichen Essay, und werden auch in anderen, nicht-wissenschaftlichen Texten verwendet.» B Mit Kürzung «Zitate finden sich in allen wissenschaftlichen Texten [ ] und werden auch in anderen, nicht-wissenschaftlichen Texten verwendet», wie Schulze (1995: 145) betont. b) Die Kürzung darf jedoch den Sinn einer Textstelle nicht verändern. B Originaltext «Zitate finden sich in allen wissenschaftlichen Texten, vom naturwissenschaftlichen Protokoll bis hin zum literaturwissenschaftlichen Essay, und werden auch in anderen, nicht-wissenschaftlichen Texten verwendet.» B Unzulässige Kürzung «Zitate finden sich in allen [ ] Texten [ ]», wie SCHULZE (1995: 145) betont. 6
7 7 Form des Quellenbelegs im Text Grundsätzlich gilt: so klar und so einfach wie möglich. a) Wenn man sich im Lauftext auf eine Quelle stützt, so sollen die Leser und Leserinnen nachvollziehen können, um welche Quelle es sich handelt. Für die Schreibenden und Lesenden wäre es sehr mühsam, wenn man im Lauftext immer die vollständigen Angaben aufführen würde. Es hat sich deshalb für den Lauftext eine Kurzzitierform eingebürgert, die auf die vollständigen Angaben im Literaturverzeichnis verweist. Die Kurzzitierweise enthält nur den Nachnamen und in Klammern das Jahr sowie bei Bedarf die Seitenzahl, die durch Doppelpunkt oder durch Komma von der Jahresangabe getrennt wird. Häufig wird der Name in sogenannte Kapitälchen gesetzt. B Hanfkopf (2007), HANFKOPF (2007) HANFKOPF (2007: 13), HANFKOPF (2007, 13) HANFKOPF (2007: 13f.) gemeint: S HANFKOPF (2007: 13ff.) gemeint: S. 13?? HANFKOPF (2007: 13 15) b) Wird die Kurzzitierweise als Ganzes in Klammern gesetzt, werden für die Jahreszahl mit oder ohne Seitenzahl nicht nochmals Klammern verwendet. B Es wird immer wieder darauf hingewiesen, dass prinzipiell jede wissenschaftliche Textsorte Zitate beinhalten kann (so etwa SCHULZE 1997: 125 oder WAMPFLER 2005: 29). c) Abkürzungen wie «ebd.» oder «ebda», «a.a.o.», «op.cit» etc.: Um anzugeben, dass sich ein Zitat an der gleichen Stelle befindet wie das unmittelbar vorangehende, wird häufig «ebd.» oder Ähnliches verwendet. Dies ist allerdings nicht zu empfehlen, da es ausgesprochen leserunfreundlich ist: Die Lesenden müssen zuerst den letzten Quellenbeleg suchen und manchmal verliert man schnell die Übersicht. Allerdings ist diese Art des Verweisens vor allem im Fach Geschichte sehr üblich. d) Wenn es von einem Autor oder einer Autorin mehrere Quellen pro Jahr gibt, werden diese mit a z durchnummeriert. Diese Zusatzbuchstaben müssen auch im vollständigen Literaturverzeichnis enthalten sein. B SALZMANN (2001a) behauptete noch, dass dies unmöglich sei, während in SALZMANN (2001b) zugegeben wird, dass es in diesem Bereich durchaus Möglichkeiten gebe. 8 Quellenverzeichnis Jedes Fach kennt seine eigenen formalen Konventionen, die sich manchmal nur in Kleinigkeiten unterscheiden. Klären Sie im Zweifelsfall, ob für Ihr Fach ausformulierte Zitierregeln vorliegen. Im einem Quellenverzeichnis müssen genau die Quellen nachgewiesen werden, die im Text zitiert werden, nicht mehr und nicht weniger. 7
8 8.1 Literatur a) Die Literaturangaben müssen so sein, dass ein Leser oder eine Leserin die Quelle in einer Bibliothek finden oder bei Bedarf in einer Buchhandlung bestellen könnte. Zu den notwendigen Angaben gehören: Nachname, Vorname Herausgeberschaft (mit «Hrsg.» abkürzen) Titel, Untertitel Erscheinungsort Name des Verlags Erscheinungsjahr (bei mehreren Einträgen im gleichen Jahr zusätzlich a z; wenn noch nicht erschienen: «im Erscheinen») Buchreihe, Reihennummer (in Klammern mit «=» am Anfang) B Bertschi-Kaufmann, Andrea; Kassis, Wassilis und Sieber, Peter (2004): Mediennutzung und Schriftlernen. Analysen und Ergebnisse zur literalen und medialen Sozialisation. Weinheim: Juventa. (= Lesesozialisation und Medien). Bitte schreiben Sie die Vornamen aus: Ihre Leser und Leserinnen wissen dann, ob der Text von einer Frau oder einem Mann verfasst wurde. Stellen Sie sich vor, niemand würde das tun: In Ihren eigenen Texten wären Sie dann gezwungen, ständig z.b. SCHULZE zu schreiben, da sie nicht mit den Pronomen «er» oder «sie» auf den Autor oder die Autorin Bezug nehmen könnten. Nicht notwendig sind die ISBN-Nummer (es sei denn, das Literaturverzeichnis ist für Leser und Leserinnen gedacht, die sich die angegebenen Bücher anschaffen sollen!), der Preis u.a. b) Artikel in Zeitschrift: Name der Zeitschrift mit Nr. (falls vorhanden) und Seitenzahlen des Artikels. B Winter, Felix (2006): Die Leistungsbeurteilung als Gestaltungsaufgabe. Sieben kritische Fragen zu einem schwierigen Thema. In: ide 4. S c) Artikel in Sammelband: Sammelband vollständig angeben, am Schluss die Seitenzahlen des Artikels. B Sieber, Peter (2003): Modelle des Schreibprozesses. In: Ursula Bredel, Hartmut Günther, Peter Klotz, Jakob Ossner und Gesa Siebert-Ott (Hrsg.): Didaktik der deutschen Sprache. Ein Handbuch. 1. Teilband. Paderborn/München/Wien/Zürich: Schöningh. S (= UTB 8235). d) Mehrere AutorInnen oder HerausgeberInnen: mit «;» oder «/» verbinden, den letzten Namen mit «und» verbinden. Wenn es mehr als 6 sind so die Faustregel wird nur der erste Name mit Vorname angegeben und mit «et al.» ergänzt (lat. für «und andere»). Die Kurzzitierweise folgt ebenfalls diesem Muster (z.b. HOLZER ET AL. 2003). B Ammon, Ulrich et al. (2004): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. Berlin, New York: de Gruyter. 8
9 e) Skript/Reader: Behandeln Sie Ihre Fachhochschule als Verlag. B Reader zur Sprachdidaktik (2007). Zusammengestellt von der Fachgruppe Deutsch, Institut Primarstufe, Abt. Zofingen. Zofingen: FHNW, Pädagogische Hochschule. Wenn Sie aus dem Reader einen Artikel zitieren wollen, behandeln Sie den Text analog zu einem Artikel in einem Sammelband. B Lindauer, Thomas und Nänny, Stephan (2007): «Bei tranck kommt es mir komisch vor». In: Reader zur Sprachdidaktik. Zusammengestellt von der Fachgruppe Deutsch, Institut Primarstufe, Abt. Zofingen. Zofingen: FHNW, Pädagogische Hochschule. S Achtung: Sollten Sie einen Text schreiben, der nicht fürs Studium gedacht ist, sondern für eine Zeitschrift o.ä., dann ist es besser, Sie beschaffen sich den Originaltext und zitieren diesen und nicht den Reader. Denn: Ein Reader ist für Aussenstehende weder in einer Bibliothek auffindbar noch über den Buchhandel erhältlich. 8.2 Elektronische Medien Grundsätzlich unterscheiden sich die erforderlichen Angaben bei elektronischen Medien nicht von denjenigen eines Buches. Es sind zum Teil aber zusätzliche Angaben nötig. a) Fernsehen B Zeitreise. Putsch in Moskau. SF1 [TV], b) Radio B Rüfenacht, Hans Stefan (2003): Von der Pfanne in den Motor: Ist Sojaöl das Schmieröl der Zukunft? Radio DRS2 [Radio], B Doppelpunkt. Bier, Whisky-Cola oder Wodka: Jugendliche im Rausch. Radio DRS2 [Radio], c) Internet: Probleme ergeben sich in erster Linie in zwei Bereichen: 1. Die Inhalte sind oft sehr dynamisch bzw. ihre Archivierung ist nicht gesichert. 2. Die Autorin, der Autor der Inhalte ist oftmals nicht klar. Die Angaben müssen sich deshalb nach der Quelle richten. Adresse der Website und Datum des letzten Zugriffs auf die Website in eckigen Klammern sind in jedem Fall notwendig. Achtung: Beim Zitieren von Internetquellen ist besondere Vorsicht geboten. Nachweise von Online-Zeitschriften stellen in der Regel kein Problem dar. Daneben finden sich im Internet aber vornehmlich Inhalte mit nicht gesicherter Vertrauenswürdigkeit (z.b. Wikipedia). Der Einbezug solcher Quellen sollte nur sehr behutsam erfolgen. B Schmidt, Thomas (2002): Gesprächstranskription auf dem Computer das System EXMA- RaLDA. In: Gesprächsforschung. Online-Zeitschrift zur verbalen Interaktion 3. S [ ]. B Winter, Felix (2006): Die Leistungsbeurteilung als Gestaltungsaufgabe. Sieben kritische Fragen zu einem schwierigen Thema. In: ide 4. S [ ]. B Artikel Zitat. In: Wikipedia. [ ]. 9
10 B Kommentare zu Hanspeter Amstutz: Die Patchwork-Schule ist kein Zukunftsmodell. In: NZZ votum (Weblog) [ ]. 8.3 Bildverzeichnisse oder Ähnliches Wenn Sie Bilder aus Büchern, Zeitschriften oder anderen Quellen verwenden (als Kopie oder eingescannt), so gilt, dass Sie die Originalquelle unbedingt angeben müssen. Das gilt auch, wenn Sie Tabellen, Grafiken etc. aus anderen Publikationen verwenden. Wenn Sie in Ihrem Text viel solches Material verwenden, kann es sich lohnen, in einem Anhang die Quellenangaben dazu separat aufzuführen (am besten nummerieren Sie dann die Bilder, Tabellen etc. im Lauftext). B Grafik 1: Dimensionen der Lesekompetenz; aus: HURRELMANN (2002: 18). 8.4 Empfehlungen der Schreibberatung a) Grundmuster selbstständige Publikation (= Buch, Monografie) Name, Vorname (Jahr): Titel kursiv. Ort: Verlag. B Hanfkopf, Richard (2006): Zur materiellen Asymmetrie des menschlichen Geistes. Berlin: Cornelsen. b) HerausgeberIn: Name, Vorname (Jahr) (Hrsg.): Titel kursiv. Ort: Verlag. B Hanfkopf, Richard und Grauschimmel, Wolf-Dieter (2005) (Hrsg.): Die Asymmetrie des menschlichen Geistes in seiner zeitlichen Dimension. Berlin: Francke. c) Artikel in Zeitschrift: Name, Vorname (Jahr): Titel kursiv. In: Name Zeitschrift Nr.. S. X Y. B Hanfkopf, Richard (2005): Zur didaktischen Relevanz von Untersuchungen zur Asymmetrie des menschlichen Geistes. In: Psychologie 25. S d) Artikel in Sammelband: Name, Vorname (Jahr): Titel. In: Name, Vorname (Hrsg.): Titel. Ort: Verlag. S. X Y. B Hanfkopf, Richard (2005): Zum pädagogischen Wert von philosophischen Abhandlungen über die Asymmetrie des menschlichen Geistes. In: Hanfkopf, Richard und Grauschimmel, Wolf-Dieter (Hrsg.): Die Asymmetrie des menschlichen Geistes in seiner zeitlichen Dimension. Berlin: Francke. S f) Internet: Name, Vorname (Jahr): Titel kursiv. In: Name Zeitschrift Nr. S. X Y. [WWW-Adresse, Datum] B Thomas Schmidt (2002): Gesprächstranskription auf dem Computer das System EXMA- RaLDA. In: Gesprächsforschung. Online-Zeitschrift zur verbalen Interaktion 3. S [ ]. g) Weitere mögliche Angaben sind: Reihe + Bandangabe. Z.B.: (= UTB 235). Auflage (vor allem, wenn es eine erweiterte/verbesserte Auflage ist) 10
11 Anzahl der Bände bei mehrbändigen Werken Erscheinungsjahr der Übersetzung mit Angabe Name ÜbersetzerIn Literaturhinweise Zu dieser Handreichung Bünting, Karl-Dieter; Bitterlich, Alex und Pospiech, Ulrike (2002): Schreiben im Studium: mit Erfolg. Ein Leitfaden. Berlin: Cornelsen. Esselborn-Krumbiegel, Helga (2004): Von der Idee zum Text. Eine Anleitung zum wissenschaftlichen Arbeiten. Paderborn: Schöningh. (= UTB 2334). Weiterführende Literatur Boeglin, Martha (2007): Wissenschaftlich arbeiten Schritt für Schritt. Gelassen und effektiv studieren. München: Fink. (= UTB 2927). Kruse, Otto (2005): Keine Angst vor dem leeren Blatt. Ohne Schreibblockaden durchs Studium. 11. Auflage. Frankfurt a.m., New York: Campus. Wenn Sie diesen Text in Ihr Literaturverzeichnis aufnehmen wollen, verwenden Sie bitte folgende Angaben: Sturm, Afra und Salzmann, Martin (2007): Quellenangaben und Zitate in wissenschaftlichen Texten. Eine Handreichung. Aarau: Fachhochschule Nordwestschweiz, PH, IFE, Zentrum Lesen. [ DATUM]. 11
Quellenangaben und Zitate in. wissenschaftlichen Texten. Handreichung
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