STADT TAMBACH-DIETHARZ BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG UND BEDARFSERMITTLUNG WOHNUNGEN BIS 2020

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1 STADT TAMBACH-DIETHARZ BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG UND BEDARFSERMITTLUNG WOHNUNGEN BIS 2020 STAND: NOVEMBER 2011

2 AUFTRAGGEBER : AUFTRAGNEHMER : BEARBEITER: STADT TAMBACH-DIETHARZ BURGSTALLSTRASSE 31A TAMBACH-DIETHARZ PLANUNGSBÜRO KEHRER & HORN FREIE STADTPLANER PLATZ DER DEUTSCHEN EINHEIT SUHL DIPL.-ING.-ARCH. H. HORN STAND: NOVEMBER 2011

3 Inhaltsverzeichnis Inhalt Seite Vorwort 1 Bevölkerungsentwicklung der Stadt Tambach-Dietharz 1 Bevölkerungsentwicklung von 2000 bis Bevölkerungsprognose 4 Bedarfsermittlung Wohngebäude, Wohnungen, Wohnflächen und Bautätigkeit Wohnungsneubau in der Gemeinde von 2001 bis 2011 Bedarf an Wohnungen / Wohnbauflächen 6 und anderen Wohnformen Bauplätze, Baulücken und Leerstände 6 Neuausweisung von Wohnbauflächen 7

4 Vorwort Die im REP Mittelthüringen festgeschriebenen Leitbilder der Siedlungsentwicklung bilden die Grundlage für die nachfolgenden Untersuchungen und Darstellungen. Das Grundzentrum Tambach-Dietharz erfüllt die standörtliche Zuweisung für die Funktionen Wohnen und Arbeiten. Tambach-Dietharz verfügt über eine gute infrastrukturelle Ausstattung und ist in Thüringen eine der Städte mit der größten Industriedichte und niedrigsten Arbeitslosenquote. Diese liegt bei 3 Prozent. Die Stadt ist Wohn- und Gewerbestandort. Es siedelten sich große Unternehmen wie - Jahn GmbH (Pressgussteile) - EJOT (Befestigungssysteme) - GEIGER Automative (Spritzgussteile) - LORENZ (Plastiksysteme) - Anschütz (Nadeln) an. Allein diese Unternehmen haben 100 Arbeitsplätzen geschaffen und weitere Arbeitsplätze sind durch diese Unternehmen geplant. Die zurzeit noch große Zahl vorhandener Einpendler könnte bei weiter steigenden Mobilitätskosten zu Zuwanderern werden und damit in Tambach-Dietharz einen Bevölkerungszuwachs prognostizieren. Allerdings steht diesen derzeit kein entsprechender Wohnraum bzw. entsprechendes Bauland zur Verfügung. Bevölkerungsentwicklung der Stadt Tambach-Dietharz Grundlage für die nachfolgenden Aussagen zur Einwohner- und Bevölkerungsentwicklung bilden die Gemeindezahlen für Thüringen des Thüringer Landesamtes für Statistik sowie die 12. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung (12.KBV) des Thüringer Landesamtes für Statistik. Bevölkerungsentwicklung 2000 bis 2010 Übersicht Bevölkerung Kennziffer Bevölkerung männlich weiblich Jahr gesamt Quelle Thüringer Landesamt für Statistik 1

5 Die Übersicht zeigt, dass die Einwohnerentwicklung der Stadt seit 2000 rückläufig ist. Sie verlor von 2000 bis Einwohner, das entspricht einem Rückgang von insgesamt 8,8% was wiederum einen durchschnittlichen jährlichen Rückgang von ca. -0,9%, bedeutet. Dieser Rückgang verlangsamte sich in den letzten beiden Jahren erheblich, so dass erwartet werden kann, dass bei anhaltender Dynamik sogar ein geringer Zuwachs zu erwarten ist. Um die dargestellte Einwohnerentwicklung besser interpretieren und entsprechende Schlussfolgerungen ableiten zu können, ist es wichtig auch die natürliche und räumliche Bevölkerungsentwicklung zum Vergleich heranzuziehen. Natürliche und räumliche Bevölkerungsbewegung von Jahr bis Kennziffer 2010 Geburten Sterbefälle Natürlicher Saldo Zuzüge Fortzüge Wanderungssaldo Zugänge Abgänge Gesamtentwicklung Quelle Thüringer Landesamt für Statistik Sowohl die Sterbefälle als auch die Fortzüge bestimmen den Einwohnerrückgang in Tambach-Dietharz, wobei die Fortzüge überwiegen. Da in der Stadt große Unternehmen mit ca. 100 Arbeitsplätzen angesiedelt sind, können die Fortzüge nicht die Ursache für ein fehlendes Arbeitsplatzangebot sein. Schlussfolgernd ist abzuleiten, dass in der Stadt nicht ausreichend Wohnraum und entsprechende Wohnungsgrößen zur Verfügung stehen. 2

6 Nachfolgend wird die Bevölkerung nach ausgewählten Altersgruppen betrachtet und es ergibt sich folgendes Bild: Einwohner und Altersgruppen Jahr Kennziffer Einwohner Altersgruppe unter 6 Jahre Anteil in % 3,4 3,4 3,4 3,4 3,4 3,4 3, 3, 3,8 3,8 3,6 Altersgruppe Jahre Anteil in % 8, 7,7 7,3 6,,6,,2 4,9,1,3, Altersgruppe Jahre Anteil in % 68,4 68,4 68,2 68,1 68,0 66,4 6,0 64,3 63, 62,3 62,3 Altersgruppe und mehr Jahre Anteil in % 19,7 20, 21,1 22,0 23,0 24,7 26,3 27,3 27,6 28,6 28,6 Quelle Thüringer Landesamt für Statistik Die Übersicht zeigt, dass die Altersgruppe 6 und mehr Jahre seit 2000 um ca. 8,9% gestiegen ist und diese Altersgruppe bereits knapp 30% der Einwohner von Tambach-Dietharz erreicht. Obwohl sich auch hier der Trend der demographischen Entwicklung in Deutschland darstellt ist der Anteil im Vergleich zu anderen Städten sehr hoch. Die Altersgruppe unter 6 Jahren ist die ganzen Jahre stabil und verzeichnet seit 2006 einen Aufwärtstrend. Die Altersgruppe 6-1 Jahre stellt sich mit geringen Schwankungen als relativ stabil dar. Der Anteil der Altersgruppe 1-6 Jahre verringerte sich seit 2000 um ca. 6%. Neben der Alterung kann hier auch das Fehlen von entsprechendem Wohnraum für diese Personen im arbeitsfähigen Alter sein, so dass ein Teil dieser Personen höchstwahrscheinlich ins Umland abwanderte. Gleichzeitig verhindert das nicht vorhandene Wohnungsangebot die im Demografiebericht festgestellte potentiellen Wanderungsgewinne für den Raum Gotha sowie der Nachbargemeinden. 3

7 Bevölkerungsprognose Für die Berechnung wird der Wert des Demografieberichtes des Freistaates Thüringen 2006 für den Landkreis Gotha zum Ansatz gebracht. Dieser geht von einem Rückgang der Bevölkerung von - 10% vom Jahr 2004 bis zum Jahr 2020 aus. Bringt man diesen Wert zum Ansatz, ergibt das folgende Prognose: Einwohner Einwohner Einwohner 2020 bei % 4166 Einwohner Einwohner 2020 bei 10 % 3946 Einwohner Wie die Berechnung zeigt, wird die Einwohnerzahl von Tambach-Dietharz im Jahr 2020 zwischen 4166 Einwohner und 3946 Einwohnern liegen. Es wird davon abhängig sein, ob es der Stadt gelingt, die Attraktivität des Ortes zu erhöhen, die vorhandene Infrastruktur zu erhalten, weitere Arbeitsplätze in den ortsansässigen Gewerbebetrieben zu schaffen sowie ausreichend kostengünstiges Wohnbauland bereitzustellen. Die Stadt verfügt über eine gute infrastrukturelle Ausstattung und ist in Thüringen eine der Städte mit der größten Industriedichte und niedrigsten Arbeitslosenquote. 4

8 Bedarfsermittlung an Bauplätzen / Wohneinheiten für die Stadt Wohngebäude, Wohnungen, Wohnflächen und Bautätigkeit Derzeit liegen komplexe Ausgangsdaten bis 2008 für die Bedarfsermittlung seitens des TLS (Gemeindezahlen für Thüringen / Ausgabe 2010) vor. Sie bilden die Grundlage für nachfolgende Bedarfsermittlung. Jahr Kennziffer Wohngebäude gesamt davon mit 1 Wohnung 2 Wohnungen 3 Wohnungen und mehr Wohnungen gesamt davon mit 1 Wohnraum 2 Wohnräumen 3 Wohnräumen mit noch mehr Wohnraum Wohnfläche gesamt m² Wohnfläche / Wohnung m² Wohnfläche / Einwohner m² , 3, ,8 36, ,2 37, , 38, ,2 40, ,4 41,7 Fertigstellung v. Wohngeb. gesamt davon mit 1 und 2 WE Wohnungen gesamt Die Übersicht zeigt, dass sich in dem Zeitraum von 1998 bis 2008 die Anzahl der Wohngebäude, die Anzahl der Wohnungen und die Größe der Wohnflächen stetig erhöht haben. Der Anteil von Wohngebäuden mit einer Wohnung/ Einfamilienhaus ist ebenfalls gestiegen. Die Übersicht zeigt auch, dass bei der Fertigstellung von Wohngebäuden der Einfamilienhausbau dominiert. Wohnungsneubau in der Gemeinde von (Zuarbeit Stadt) Durch die Stadt wurde eine Analyse der Bautätigkeit von 2000 bis 2011 erstellt. Diese ergab, dass in diesem Zeitraum 68 Wohneinheiten (meist Einfamilienhäuser) neu errichtet wurden. Das bedeutet durchschnittlich bis 6 Wohnungen / Einfamilienhäuser pro Jahr.

9 Bedarf an Wohnungen / Wohnbauflächen und anderen Wohnformen Die Rechnungen durch Veränderung der Haushaltsstruktur sowie nach Wohnfläche bringen auf Grund der rückläufigen Einwohnerentwicklung bis 2020 keinen neuen Bedarf an Wohnbauflächen. Aber wie bereits im Vorwort schon dargestellt verfügt Tambach-Dietharz über eine gute infrastrukturelle Ausstattung und über 100 Arbeitsplätze in Großunternehmen und ist somit in Thüringen eine der Städte mit der größten Industriedichte und niedrigsten Arbeitslosenquote. Diese liegt bei 3 Prozent. Weitere Arbeitsplätze sind in diesen Unternehmen geplant. Deshalb ist es wichtig, dass für die zukünftige Entwicklung der Stadt ausreichend Wohnbauflächen bereitgestellt werden, um eine weitere Abwanderung von Bürgern und Gewerbetreibenden zu verhindern, die Ansiedlung von Arbeitskräften zu gewährleisten, die Existenz von jungen Familien und den Ruhestand von älteren Menschen in den Gemeinden zu sichern. Wie bereits in der Bevölkerungsentwicklung dargestellt, können die Fortzüge aus Tambach-Dietharz nicht allein die Ursache des fehlenden Angebotes an Arbeitsplätzen sondern das Fehlen an entsprechenden Wohnraum sein. Die Verringerung der Altersgruppe im arbeitsfähigen Alter könnte neben der Alterung auch das Fehlen von entsprechendem Wohnraum sein, so dass ein Teil dieser Personen ins Umland abwanderte. Des Weiteren besteht nach Umfragen bei 90% von Mietern in Deutschland der Wunsch nach Wohneigentum. Ebenso hält der Trend nach weiterer Eigentumsbildung in Form von Einfamilienhäuern, speziell im ländlichen Raum, weiter an. Wie die bisherige Bautätigkeit von 2000 bis 2011 zeigt, wurden in diesem Zeitraum jährlich bis 6 Wohnungen / Einfamilienhäuser gebaut. Sollte die zukünftige Bautätigkeit so bestehen bleiben und keine Erhöhung eintreten, würde das bis 2020 einen Bedarf zwischen 40 und 4 Wohnungen / Einfamilienhäusern ergeben. Derzeit besteht eine nicht zu befriedigende Nachfrage nach Wohnraum von insgesamt 31 Familien bzw. Einzelpersonen. Bauplätze, Baulücken und Leerstände Im Rahmen einer Bestandsanalyse wurden durch die Stadt 28 Baulücken ermittelt. Eine direkte Nachfrage bei den Eigentümern ergab, dass davon lediglich 4 Baulücken verfügbar wären. Siehe hierzu auch Karte. Im kommunalen Bereich gibt keine und im privaten Bereich so gut wie keine Leerstände. 6

10 Neuausweisung von Wohnbauflächen Wie aus obigen Betrachtungen ersichtlich, hat die Gemeinde bis 2020 einen errechneten Bedarf zwischen 4 und 4 Bauplätzen. Als Lücken stehen noch 4 Bauplätze zur Verfügung. Um den Wohn- und Gewerbestandort Tambach-Dietharz weiter zu sichern und auszubauen, ist es erforderlich im Rahmen der Bauleitplanung weitere Wohnbauflächen auszuweisen. 7