Prof. Dr. Mario Schmidt Wo verschwenden wir Wertschöpfung? Materialflusskostenanalysen in der Praxis
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- Leopold Maurer
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1 Prof. Dr. Mario Schmidt Wo verschwenden wir Wertschöpfung? Materialflusskostenanalysen in der Praxis
2 Transdisziplinäre Umweltausbildung in der Goldstadt Bachelor-Studiengang BWL / Ressourceneffizienz-Management Institut für Industrial Ecology der HS Pforzheim 35 Neuzulassungen/a Bachelor 24 Neuzulassungen/a Master 8 Professuren mit Nachhaltigkeitsbezug Master-Studiengang Life Cycle & Sustainability
3 Zu beachten: Graue Energie durch die Materialströme Im produzierenden Bereich ist der Energieverbrauch auch an die Materialströme gebunden. Materialeffizienz bedeutet deshalb immer auch Energieeffizienz. Plattform Energieeffizienz - Berlin
4 Ressourceneffizienz: Fokus auf Energie oder Materialien? Durchschnittliche Kostenzusammensetzung des erzeugenden Gewerbes 2013 in % des Bruttoproduktionswertes (Stat. Bundesamt 2015) Energie macht nur ein Bruchteil der Materialkosten aus. Materialkosten beziehen sich auf klassische Rohstoffe, insbesondere aber auf Halbfertig- bzw. Vorprodukte. Effizienzmaßnahmen sollten an den größten Beiträgen ansetzen das sind im erzeugenden Gewerbe heute nicht mehr die Personalkosten! Plattform Energieeffizienz - Berlin
5 Das Geld liegt auf dem Betriebshof!
6 Beispiel: Reststoffe aus der Metallbearbeitung Nebenrechnung eines Unternehmers: Alu-Einkauf: 3,50 /kg Alu-Schrott: 1,90 /kg Erlöse /a Wertverlust /a Schlimmer noch: Der Schrott wurde im Betrieb unnötig bearbeitet, transportiert, gelagert etc. : Zusätzliche Wertvernichtung!
7 (Energie-) Verschwendung durch Materialkreisläufe Beispiel: Gießen von hochwertigen Kunststofffolien Ausschuss von % Aber: Betriebsinternes Recycling! D.h % der Produktionskapazität ist durch nicht produktive Tätigkeit gebunden! Vgl. Parallele zu Lean Production-Ansätzen!
8 (Energie-) Verschwendung durch Materialkreisläufe Szenario: Ohne Schrott 6,6 Mio. Strom, - 8,1 Mio. Gas
9 Lessons learnt? (Extern) Verwerten ist besser als Entsorgen! Intern Verwerten / Recyceln ist (meistens) besser als extern Verwerten. Vermeiden ist besser als Verwerten! In den Materialströmen steckt auch Energie und Wertschöpfung! Ganzheitliche Betrachtung notwendig! Es sind anerkannte Methoden zur Analyse erforderlich.
10 Die ISO 14051: Material Flow Cost Accounting Methode in den 90ern in Deutschland entwickelt. Berücksichtigung der hidden costs Erfolgreich in Japan eingesetzt. Mit ISO findet Methode weltweit Verbreitung.
11 Grundidee Entsorgungskosten Materialkosten Logistikkosten Produktionskosten mit: Lohnkosten Investitionskosten Energiekosten usw. Abfallkosten Hidden costs
12 Grundidee
13 Cost types Konzept Direct costs Cost units (only products) Common costs?? Cost accounting Cost centers n Step 1 Step 2 Step 3 Step 4
14 Konzept Cost types Direct costs Products & Losses Common costs Cost units Cost centers n Step 1 Step 2 Step 3 Cost accounting Step 4
15 Ergebnisse Classical cost accounting Materials 500 Personnel 150 Machinery 100 Production step x Product 750 Resource A 10 kg: 200 Disposal costs 9 Resource B 20 kg: 300 Personnel: Machinery: Materials Product (85 %) 425 Losses (15 %) % Losses 4,5 kg Disposal Costs 9 (Disposal costs: 2/kg) Personnel 85 % 127,5 15 % 22,5 Machinery 85 % % 15 Material Flow Cost Accounting Total Losses 121,50
16 Materialflussmodell mit Mengenstellen Quelle: IMU Augsburg
17 Ergebnisdarstellung im MFCA (ISO 14051) Materialinput (80 kg) Material: A (70 kg) 3500 B (10 kg) 400 Mengenstelle 1 A: 20 kg = 1000 B: 10 kg = 400 Materialanfangsbestand Materialendbestand A:10 kg = 500 B: 0 kg = 0 Sonstige Kosten: Energiekosten 600 Systemkosten 800 Abfallkosten 300 Materialkosten A (50 kg) 2500 B (20 kg) 800 Energiekosten 420 Systemkosten 560 Gesamtkosten 4280 Produkt (70 kg) Materialverlust (30 kg) Materialkosten A (30 kg) 1500 Energiekosten 180 Systemkosten 240 Abfallkosten 300 Gesamtkosten 2220
18 Ergebnisdarstellung im MFCA (ISO 14051) In Abfallkosten Materialeinsätze vorheriger MS Neue Materialeinsätze in MS Summe in jedem MS Material Kosten Mengenstelle 1 (MS1) Summe in MS1 Energiekosten Systemkosten Abfallkosten Material Kosten Mengenstelle 2 (MS2) Energiekosten Systemkosten Summe in MS Produkt Materialverlust Gesamtkosten Materialverluste in MS1 und MS Gesamtkosten
19 Ergebnisdarstellung im MFCA (ISO 14051)
20 Beispiel: Canon / Produktion optischer Systeme Quelle: Schmidt/Nakajima 2014
21 Beispiel: Canon / Produktion optischer Systeme Quelle: Schmidt/Nakajima 2014
22 Beispiel: Katagiri Seisakusho Co.Ltd./Kaltumformen Quelle: METI 2010
23 Beispiel: Katagiri Seisakusho Co.Ltd./Kaltumformen Quelle: METI 2010
24 Beispiel: Nitto Denko Co. / Klebebänder Elektronik Quelle: METI 2010
25 Beispiel: Sumiron Co. Ltd. / Klebebänder Quelle: METI 2010
26 Was mit MFCA möglich ist: Systematische Erfassung von materiellen und energetischen Verlusten Monetäre Quantifizierung der Verluste, Berechnung der Hidden Costs Basis für echte Amortisationszeiten von Maßnahmen Grundlage für Priorisierung und Entscheidungen im Betrieb Kopplung an Informationsflussmodelle / ERP, Aufbau eines Controllingsystems und Suche nach Einflussfaktoren
27 Was mit MFCA nicht möglich ist: Direkte Identifizierung von technischen Maßnahmen zur Erhöhung der Effizienz / Produktivität Preiskalkulation für Produkte, da Sonderauswertung der Kosten! Komplexe Zurechnungen bei Kuppelproduktion im System Weitere Informationen: z.b. RKW Faktenblatt No. 2 (
28 10 Prozent sind immer drin! Kampagne der Landesregierung 2010 Informationen und Tools Booklet mit CD-ROM (5000 Exemplare)
29 Ressourceneffizienz- und Kreislaufwirtschaftskongress 2013 Allianz für mehr Ressourceneffizienz 2013 in Stuttgart
30 Ressourceneffizienz- und Kreislaufwirtschaftskongress 2014 Aufruf zur Teilnahme Erste Bewerbungen in 2014 In 2015 Auswahl der ersten Unternehmen durch eine Jury unter Beteiligung der Allianzpartner Bisher ca. 120 Bewerbungen, 80 bisher ausgewählt. Bewerbungen sind immer noch möglich und auch erwünscht!
31 Okt. 2015: Auszeichnung der Ersten von 100 Betrieben
32 Morgen: Veröffentlichung der ersten 53 Fallbeispiele als Buch Quelle: Schmidt et al. (2016) Ressourceneffizienzkongress 2016
33 Kostenlose Software bw!mfca für b.-w. Unternehmen Neues Tool bereitgestellt von der Landesregierung 2015 Vollwertige Software für Energie- und Stoffstromanalysen: CO2-Footprints, Kostenrechnung, MFCA Basiert auf der Software Umberto NXT Kostenlose Schulungen dazu werden von Umwelttechnik BW angeboten
34 Kostenlose Software bw!mfca für b.-w. Unternehmen
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