Umschau PSYCHOSOZIALE. Aktuelles aus Psychiatrie & Gemeinde

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1 Einzelpreis 8 22.Jahrgang 4/07 PSYCHOSOZIALE Aktuelles aus Psychiatrie & Gemeinde Umschau aus dem Inhalt Psychiatrie & Gemeinde Soviel Trialog war noch nie Erste Tagung speziell für Heimbewohner Regionalbudgets Kritische Anmerkungen Psychiatrische Praxis & Therapie Psychotherapeutische Gemeindepsychiatrie Lebenswelten psychisch kranker Paare Kunst & Kultur Das Kunstprojekt Art-Transmitter»Ein Sommernachtstraum«auf dem Gelände der Uniklinik Köln Sozial- und Gesundheitspolitik Erfolgsmodell Berufsbetreuung Empfehlungen der GMK Arbeit & Rehabilitation Beispielhafte Teilhabe an Arbeit für»erwerbsunfähige«unterstützte Beschäftigung Angehörigenbewegung Die»richtige«Pille Depression Schicksal oder Herausforderung? Mitteilungen des Bundesverbandes Psychiatrie-Erfahrener WPA-Kongress zu Zwangsmaßnahmen Treffpunkt Mehrgenerationenhaus Kurz & knapp MHE-Konferenz Gründung des SGBV-BundesNetzwerkes Bücher und Medien Liebevolle Distanz lernen: Das»Schluss mit dem Eiertanz-Arbeitsbuch«Termine

2 EDITORIAL Soviel Trialog war nie... So begeistert überschreibt Jürgen Bombusch seinen ausführlichen Bericht vom 3. Gesamttreffen der Psychoseseminare, das in diesem Sommer in Potsdam stattgefunden hat. Und sehr wahrscheinlich kann man dies mit Fug und Recht auch für die Gesamtausgabe dieser Umschau behaupten. Da wäre z.b. der Bericht über die vom Bundesverband der Psychiatrie-Erfahrenen organisierte Gedenkveranstaltung am 1. Sep tember, wo sich Vertreter so ziemlich aller Organisationen und Verbände unserer psychiatrischen Landschaft in seltener Einmütigkeit in Berlin in der Tiergartenstr. 4 versammelten, um der Opfer der national sozialistischen Euthanasie zu gedenken. Von einer anderen Premiere berichtet Ursula Müller aus Dresden, wo die World Psychiatric Association erstmalig Zwangsmaßnahmen in der Psychiatrie zum Kongressthema erhoben hat unter maßgeblicher Beteiligung der Psychiatire-Erfahrenen. Sehr fachlich geht es zu auf den Seiten zur Entwicklung der gemeindepsychiatrischen Versorgung, wo die»profis«hier bestimmt Experten in eigener Sache Denkanstösse zur aktuellen Diskussion zwischen Budgets, Hilfeplankonferenzen und Teilhabe zur Arbeit geben. Auf der bundespolitschen Agenda steht in diesem Herbst die Reform der Pflegeversicherung ganz oben, ein Anlass für den Bundesverband der Angehörigen psychisch Kranker, die Berücksichtigung der Situation auch psychisch kranker Menschen bei der Neudefinition des Pflegebegriffes einzufordern. Dem sollte nichts entgegenstehen, denn in den Empfehlungen der Gesundheitsministerkonferenz zur Weiterentwicklung der Psychiatrie, wird ausdrücklich und damit schließt sich der Kreis die Beteiligung der Angehörigen und Betroffenen als ein wesentlich strukturelles Merkmal definiert. Eine Entwicklung, die zu begrüßen ist, meint Ihre Redaktion Zwei Hinweise in eigener Sache: Zum nächsten Jahr müssen in Anpassung an steigende Druck- und Vertriebskosten die Abopreise leider erhöht werden. Ab dem 1.Januar 2008 kostet das Umschau - abo 27 Euro, für Sozialhilfeempfänger 17 Euro (im Ausland 32 und 22 Euro). Das Einzelheft kostet weiterhin 8 Euro Die Postanschrift für den Dachverband Gemeindepsychiatrie und den Bundesverband der Angehörigen psychisch Kranker hat sich geänder. Beide Verbände sind nun in der Oppelner Straße 130, Bonn postalisch zu erreichen. Die Tefonnummern und -Adressen haben sich nicht geändert.

3 IN HALT PSY CHO SO ZIA LE Um schau Psychiatrie & Gemeinde Soviel Trialog war noch nie 3. Gesamttreffen der Psychoseseminare Jürgen Bombosch 4 Vor dem Vergessen bewahren! Birgit Görres 6 Der Weg aus dem Heim aber wie? Erste Tagung speziell für Heimbewohner Franz-Josef Wagner 8 Fit für die Zukunft? Jahrestagung 2007 des DV Gemeinde - psychiatrie Birgit Görres 10 Es kann nur besser werden Interview mit Volker Schwarz 12 Die Hilfeplankonferenz ein Brennglas der gemeindepsychiatrischen Kultur? Lothar Flemming 14 Regionalbudgets Kritische Anmer - kungen aus Sicht eines Leistungsträgers Gerhard Kronenberger 16 Psychiatrische Praxis & Therapie Psychotherapeutische Gemeindepsychiatrie 22 Was wir von der Bedürfnisangepassten Behandlung übernehmen könnten Nils Greve und Volkmar Aderhold 24 Die Gefühle hinter der Coolness Fragen an Mitarbeiter einer Drogenambulanz 25 Lebenswelten psychisch kranker Paare Astrid Thiel und Johannes Jungbauer 27 Kunst & Kultur Mit Mut und Kreativität neue Wege beschreiten Das Kunstprojekt Art-Transmitter Liberto Balaguer 30 Toll und kühn:»ein Sommernachtstraum«auf dem Gelände der Uniklinik Köln Ulrike Pyll-Heidkamp 31 Musik im Bild Die Ausstellung»Seitenwechsel«Hansgeorg Ließem 32 Sozial- und Gesundheitspolitik Erfolgsmodell Berufsbetreuung Kehrseite des Niedergangs der Sozialpsychiatrie? Wolf Crefeld 33 Mehr Vernetzung und Integration Empfehlungen der GMK Christian Zechert 35 Zwischenbericht 2. BtÄndG Wolf Crefeld 35 Zur Reform der Pflegeversicherung Stellungnahme der Familien-Selbsthilfe Psychiatrie 36 Arbeit & Rehabilitation Beispielhafte Teilhabe an Arbeit für»erwerbsunfähige«manfred Becker 37 Unterstützte Beschäftigung«als neue Förderform im Arbeitsleben Manfred Becker 39 SGB II- Änderungsgesetz Verbesserte Chancen auf Beschäftigung für Langzeitarbeitslose Jörg Holke 40 Angehörigenbewegung Die»richtige«Pille Risiken der Medikamentenbehandlung bei Psychosen Edith Mayer 41 Neues Leben Roswitha Müller 42 Depression Schicksal oder Herausforderung? Die Perspektiven im Familienalltag Gudrun Weißenborn 43 Foren-Master gesucht 44 Mitteilungen des Bundesverbandes Psychiatrie-Erfahrener Premieren-Fieber in Dresden: Die WPA thematisierte Zwangs - maß nahmen Ursula Müller 4 Selbsthilfegruppe plant Mehrgenerationenhaus Heidi Höhn 47 Die Wichtigkeit des Schlafs Matthias Seibt 49 Kurz & knapp MHE-Konferenz: Vom Slogan zur Umsetzung 50 Bundesregierung beruft Beauftragten für»zivilengagement«50 Freiwillige Arbeit schafft Teilhabe 50 Schnäppchen für Mittellose, Beschäftigung für psychisch Kranke 51 Dr. med. Mabuse wird Jahre Wohlfahrtsmarken 51 Gründung des SGBV-BundesNetzwerkes 51 Bücher und Medien Liebevolle Distanz lernen Randy Kreger und Paul Shirly: Das»Schluss mit dem Eiertanz-Arbeitsbuch«Petra Thaler 52 Entlastung für Betroffene und Therapeuten Alfred Drees, Prismatisieren mit freien Phantasien Reinhard Müller 52 Krankheit, Liebe, Aufbegehren Niels Schmidt: Sehnsucht wie ein Ozean Jörg Schüller 53 Impressum 54 Termine 54 Die Bilder dieser Ausgabe wurden von Art-Transmitter zur Verfügung gestellt (s. S. 30).

4 PSYCHIATRIE & GEMEINDE So viel Trialog war noch nie Subjektive Einblicke und Ausblicke vom 3. Gesamttreffen der Psychoseseminare Von Jürgen Bombosch Nach Bonn 1993 und Schwerin 2000 haben 2007 Peter Stolz, Professor an der FH Potsdam und PD Dr. Thomas Bock, Leiter der sozialpsychiatrischen Ambulanz an der Uniklinik Hamburg-Eppendorf zwei ausgewiesene»väter«der Psychoseseminare in Deutschland alle Psychoseseminar-Bewegten zum interdisziplinären trialogischen Diskurs ins schöne brandenburgische Potsdam eingeladen. Die zunächst auf Deutschland, Österreich und die Schweiz ausgerichtete Einladung konnte, zur freudigen Überraschung der mehr als 250 Teilnehmenden, durch Psychoseseminare oder Trialog-Foren aus Liechtenstein und Polen erweitert und bereichert werden. Damit war bereits ein erstes Highlight an den Anfang der rundum gelungenen Tagung in Potsdam gesetzt so das uneingeschränkt positive Feedback des Abschlussplenums wie des Autors dieser Zeilen. Damit befindet sich die Trialog-Bewegung erfolgreich auf erweitertem Euro - pakurs. Die Trialog-Bewegung wird erwachsen Peter Stolz trug das per Fax eingegangene Grußwort der inzwischen 90-jährigen»Mut ter«aller Psychoseseminare, Dorothea Buck, vor, die leider nicht persönlich nach Potsdam kommen konnte, da gleichzeitig der langjährige Leiter des»dorothea-buck-hauses«in Bottrop verabschiedet wurde. Dorothea Buck machte in ihrem Grußwort u. a. darauf aufmerksam, dass seit dem ersten Psychoseseminar in Hamburg, 1989, das sie mit Thomas Bock entwickelt hatte, inzwischen 18 Jahre vergangen sind und die Bewegung der Psychoseseminare damit»mündig«geworden sei. Der aufbrandende Beifall nach dem Verlesen des Faxes war von einem fast»ehrfürchtigen Raunen«begleitet, als sei Dorothea Buck selbst anwesend (oder war dies nur ein Gefühl des Autors?). Erste beispielhafte Impulse von Psychiatrieerfahrenen Welche Bedeutung haben Psychoseseminare in unserem Leben? Das war die Einstiegsfrage für die Tagung, die zunächst Lutz Zywicki beantwortete, der schon lange am Potsdamer Psychoseseminar (PPS) teilnimmt:»wer viel hineinträgt, kann viel mitnehmen«, schilderte er seine Erfahrung, und dass das Psychoseseminar zu seiner individuellen Balance beitrage. Trotzdem sei das PPS aber keinesfalls ein Kuschelkurs für ihn, und er erlebe immer wieder mit Erstaunen, wie unterschiedlich die Wirklichkeitswelten der verschiedenen TeilnehmerInnen doch seien. Anja Henke hat seit 2001 mit der Psychiatrie zu tun und gelangte über den Impuls aus einem Flyer im Wartezimmer eines Psychiaters zum Potsdamer Psychoseseminar. Sie war zunächst enttäuscht, da sie»etwas wissenschaftlich Fundiertes«hör en wollte und fragte sich anfangs, was dies alles mit einem»seminar«zu tun habe. Schon bald habe sie aber erkannt, dass im PPS viel mehr (empirische) Wissenschaft produziert wird als an manchen anderen Orten, die als hochwissenschaftlich ausgewiesenen sind. Für Daniela Schmidt ist das»aufeinanderprallen«unterschiedlichster Meinungen im Psychoseseminar ein besonderes Erlebnis. Hier kann sie zum ersten Mal auch Eltern zuhören, während das zu Hause, bei ihren eigenen Eltern, nur schwer oder gar nicht geht. Krister Volkmann beschreibt, warum er nach Jahren immer noch am Potsdamer Psychoseseminar teilnimmt, obwohl dies für ihn nach wie vor nicht selbstverständlich sei. Er müsse auf sich achten, eigene unkonventionelle Wege finden. Doch hier, im PPS, sei er nicht alleine und habe viele Menschen mit für ihn wertvollen Erfahrungen um sich. So könne er immer wieder eine neue Balance für sich herausfinden zwischen Über- und Unterforderung. Vom Erfahrungsschatz und Krisenschatz zur Schatztruhe Was sich in den ersten Beiträgen der Psychiatrieerfahrenen aus dem Potsdamer Psychoseseminar ankündigte, setzte sich in vielerlei Variationen sowohl in den Trialogen der Großgruppen wie in denen der Kleingruppen in Potsdam fort. Die bereits im Einladungs-Flyer gestellten Leitfragen waren: Was ist unsere Identität? Was bewirken Psychoseseminare im Lebensalltag, in Familien oder im psychiatrischen Arbeitsfeld? Welche Grenzen tun sich auf? Gibt es unerwünschte Wirkungen? Welche Rhythmen, Regeln und äußere Rahmenbedingungen haben sich bewährt? Welche praktischen, soziokulturellen und theoretischen Funktionen können trialogische Formen der Psychoseseminare ausüben? Wie lassen sich Auseinandersetzungsformen in anderen Öffentlichkeitsbereichen nutzen? Welche Chancen hat Streitkultur in Psychoseseminaren für die Zukunft? Was sind unsere nächsten Ziele? Diese Fragen zogen sich durch die prall gefüllten zwei Potsdamer Tagungstage und fanden viele differenzierte trialogische Antworten. Kein Wunder, dass der»schatz«zur beliebtesten und viel verwendeten Metapher in vielen Beiträgen des Plenums und Podiums wurde. Nach 18 Jahren Trialog-Kultur haben wir ja in der Tat eine riesige Schatztruhe voller Erfahrungswissen, die u. a. auch ganz wesent lich mit Krisenerfahrungen (daher: Krisenschatz) der einzelnen Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Psychoseseminare und Trialog-Foren gefüllt ist. Der entsprechend»kleinere«schatz ist der, den jeder einzelne Teilnehmende an Psychoseseminaren und Trialog-Foren in sich trägt und an dem sie und er andere teilhaben lässt. Das ist wirkliche Partizipation! Fünffacher Impuls In seinem Vortrag»Geschichte, Alltag, Breite, Tiefe und Zukunft«der Psychoseseminare und Trialog-Foren, der zahlreiche fruchtbare Diskussionen in Gang setzte, erinnerte Thomas Bock an die erste Begegnung mit Dorothea Buck 1989 in Hamburg. Ohne deren vehemente Forderung, als Psychiatrieerfahrene in einer primär als Studentenseminar ausgewiesenen Veranstaltung ebenfalls»interviewt«werden zu wollen, wäre dieser erste bewusste und daher historische Trialog, die Geburtsstunde der Psychoseseminare und der offiziellen Trialog-Kultur, wohl nicht so ohne Weiteres zustande gekommen. Die Begriffe»Trialog«und»trialogische Psychiatrie«sind dann seit dem XIV. Weltkongress für soziale Psychiatrie 1994 in Hamburg einer internationalen Fachwelt bekannt geworden. Die»Sensation von Hamburg«bestand ja insbesondere darin, dass alle Foren und Workshops des 4 PSY CHO SO ZIA LE Um schau 4/2007

5 PSYCHIATRIE & GEMEINDE Weltkongresses 1994 in Hamburg trialogisch besetzt wurden, was im Vorfeld gegenüber der»world Association of Social Psychiatry«durchgesetzt werden konnte:»wir machen es entweder trialogisch oder gar nicht (basta!).«nach Hamburg 1994 kam die kreative Welle der Trialog- Kultur auch verstärkt in der Schweiz und in Österreich an. Offene Aussprache Auf den Alltag bezogen erwähnte Thomas Bock, dass es inzwischen eine sehr große Themenpalette im Hamburger-Psychoseseminar (HPS) gebe. Früher eher tabuisierte Themenbereiche, wie beispielsweise sexuelle Gewalt, könnten inzwischen auch im HPS offen besprochen- und bearbeitet werden. Die»Alltagstauglichkeit der Trialog-Kultur«finde sich, so Bock weiter, z. B. auch in dem inzwischen weitgehend etablierten sozialpsychiatrischen Qualitätsstandard:»Verhandeln statt behandeln«wieder. Hier hat die»bielefelder Behandlungsvereinbarung«entsprechende Maßstäbe gesetzt. Psychotisch werden kann jeder gestehen, dass ihm bei diesen Worten den Rücken hinunterlief. Thomas Bocks Buch»Eigensinn und Psychose. Noncompliance als Chance«passt hierzu hervorragend als weiterführende Literaturempfehlung. Für die Zukunft wünscht sich Thomas Bock, dass sich die Trialog-Kultur weiter gesamtgesellschaftlich verbreitet, verankert und implementiert; dass Anti-Stigma- Initiativen wie beispielsweise»basta«, das Bündnis für psychisch erkrankte Menschen in München (vgl. menschlich«in Hamburg (vgl. und»irrsinnig menschlich Leipzig e. V.«(vgl. weitere Ableger bekommen; und neuere Modelle der Partizipation wie»experienced Involvement«(vgl. ebenfalls weitere Verbreitung erfahren, damit zunehmend mehr Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung als Dozenten und Mitarbeiterinnen in psychiatrischen Bereichen tätig sein können. Die wundersame Vermehrung der Professionellen in Potsdam Therapie ohne Absicht Unter dem Stichwort»Breite«beschrieb Thomas Bock das Phänomen, dass Teilnehmende im HPS etwas von sich erzählen, was sie in der Therapie nicht erzählen. Dies wurde durch heftiges Kopfnicken oder murmelndes Bejahen von Teilnehmenden in meiner Umgebung unterstrichen. Dies entspricht Bocks schon vor einiger Zeit herausgearbeiteten These einer»therapie ohne Absicht«durch die Psychoseseminare für Psychiatrieerfahrene, dem»positiven therapeutischen Effekt ohne therapeutisches Setting und ohne verabredetes Therapieziel«. Ebenso können Angehörige offensichtlich von fremden Psychiatrieerfahrenen eher als von ihren betroffenen Familienmitgliedern lernen. (»Familientherapie ohne Familie«) Schließlich können die professionellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Psychoseseminar oder Trialog-Forum ja gleich den Luxus einer»dreifachen Supervision«erleben. Zur Breitenwirkung der Psychoseseminare zählt Thomas Bock auch die gesamte Bewegung der Antistigmaarbeit, die inzwischen weit über die Psychoseseminare und Trialog-Foren hinausgewachsen ist. Unter»Tiefe«versteht Thomas Bock die Aufgabe jeder unzulässigen Vereinfachung, beispielsweise bezogen auf Erklärungsmodelle für Psychosen. Er stellte heraus, dass Psychotisch-Werden zum Wesen des Menschen gehört, es spielten vielerlei anthropologische Aspekte eine Rolle:»Die Genetik legt den Menschen nicht fest«, so Bock unter Applaus,»der Reduktionismus im Rahmen monokausaler Erklärungsmodelle hat in der Psychiatrie der Zukunft keine Zukunft.«Hier muss der Autor ein ganz subjektives und nicht ohne Weiteres definierbares wohltuendes Kribbelgefühl ein- Während Professionelle in den aktuell geschätzten rund 130 Psychoseseminaren oder Trialog-Foren bekanntlich eher Abwesende sind, waren von den Teilnehmenden beim 3. Gesamttreffen in Potsdam weit über ein Drittel in der Psychiatrie Tätige. Das versetzte alle Anwesenden in Erstaunen. Besonders die Profis selbst. Wo liegt der Grund dafür? In der Kleingruppe, die ich moderiert habe, wurde u. a. vermutet, dass Professionelle vermutlich eher an Psychoseseminaren und Trialog-Foren teilnehmen, wenn sie für ihre Karriere etwas davon haben, also beispielsweise dafür die entsprechenden Fortbildungspunkte der Ärzte- und Psychotherapeutenkammern erhalten. Es wur de aber auch die»angst der Professionellen«angesprochen, die Manfred Zaumseil schon 1998 (in Geislinger, Rose [HG.]: Experten in eigener Sache) so dargestellt hat:»obwohl Psychoseseminare keine therapeutischen Veranstaltungen darstellen, wird in ihnen durchaus zum Teil das erreicht, was Therapeuten in ihren Bemühungen anstreben nur anscheinend auf anderem Wege. Hierin liegt möglicherweise das Provozierende PSY CHO SO ZIA LE Um schau 4/2007 5

6 PSYCHIATRIE & GEMEINDE für viele Professionelle, die die Verbreitung von Psychoseseminaren eher argwöhnisch beobachten. (...) Zusätzlich werden Machtverhältnisse infrage gestellt und neu ausgehandelt.«in einer aktuelleren Untersuchung zu dieser Frage von Andreas Becher und Manfred Zaumseil (in: Bombosch u. a. [Hg.] 2004: Trialog praktisch) heißt es:»die Widersprüchlichkeiten und Unsicherheiten, die Professionelle aushalten müssen, um zu einem menschlichen Experten zu werden, sind jedoch vielfältig: Professionelle fungieren als Blitzableiter für abwesende Kollegen, konkurrieren darum, wer der bessere Profi ist, haben Angst, sich persönlich einzubringen, da dies in anderem Kontext gegen sie verwendet werden könnte, kommen in Konflikt mit der üblicherweise positiv konnotierten professionellen Distanz«. Auf dem Weg zur trialogischen Psychiatrie? Mit Potsdam haben wir Trialog-Bewegten sicherlich einen weiteren Meilenstein hinter uns gelassen und blicken nun ein Stück selbstsicherer, gestärkter und solidarischer nach vorne. Schaut man sich aktuell die Psychiatrie- Landschaft im europäischen Kontext und weltweit an, so scheint diese doch noch eher durch das biologisch-medizinische Modell geprägt zu sein. Doch auch hier ist inzwischen von weit mehr als einem schlichten Hoffnungsschimmer am entfernten Horizont zu berichten! Zurzeit schlägt dazu das Buch von Michaela Amering und Margit Schmolke hohe Wellen. Amering und Schmolke ist mit»recovery«in der Tat ein Brückenschlag zwischen der Selbsthilfeszene sowie den Psychoseseminaren und Trialog-Foren zum Weltverband für Psychiatrie, der»world Psychiatric Association«(WPA), gelungen. Damit aber auch in Zukunft weder die WPA noch die einflussreiche und bekanntlich auch eher mainstream-orientierte»deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde«(DGPPN) am Konzept der Trialog-Kultur für eine zukunftsorientierte empirische Psychiatrie vorbeikommen, ist durch die Psychoseseminare und Trialog-Foren noch viel Entwicklungsarbeit zu leisten. Dazu wurden auch im Plenum und auf dem Podium in Potsdam viele Fragen gestellt und beantwortet. Hier zum Abschluss drei exemplarische Beispiele: Frage: Wie kann die Vernetzung der bestehenden Psychoseseminare und Trialog- Foren europaweit besser vorangetrieben werden? Das kann auf Dauer nicht nebenbei geschehen, das muss professionalisiert werden. Vorhandene Dateien, wie z. B. vom Projekt Uferstraße, von Manfred Zaumseil in Berlin, wo bereits eine Datenbank aufgebaut wurde, aber jetzt leider nicht weitergeführt werden kann, sollten weiterentwickelt werden. Frage: Soll»Experience Involvement«(Ex-In), also die Ausbildung von Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung zu Dozentinnen oder Mitarbeitern für psychiatrische Projekte ab sofort ein»muss«für alle Psychoseseminar- und Trialog-Bewegten sein? Dies sollte jeder mit Gelassenheit für sich entscheiden! Hier haben auch die Angehörigen in Potsdam deutlich ihre Teilhabe eingeklagt. Peter Stolz hat hier für besonnene Zurückhaltung plädiert, da seines Erachtens die Psychoseseminare und Trialog-Foren noch lange nicht soweit konsolidiert sind, dass sich alle Teilnehmenden, insbesondere Psychiatrieerfahrene und Angehörige gleich in die nächste Herausforderung»stürzen«könnten. Die Meinung des Autors zu Ex-In lautet: Die Ex-In-Projekte sollten ein möglicher nächster Schritt aus dem Psychoseseminar heraus sein, mit dem Gefühl, immer wieder»nach Hause«zurückkehren zu können. Soll die biblische Zeitdimension des ak- tuellen»alle-sieben-jahre-rhythmus«für die bisherigen Gesamttreffen der Psychoseseminare und Trialog-Foren beibehalten werden? Die Antwort lautete deutlich:»nein«; zukünftige Treffen sollten alle zwei Jahre stattfinden. Für 2009 liegen bereits konkurrierende Angebote aus Liechtenstein und Nürnberg vor. Daher: Auf ein baldiges Wiedersehen im Süden! PS: Ist der Trialog inzwischen akzeptiert, oder bleibt er vielfach ein Lippenbekenntnis bei Fortbestand alter Machtverhältnisse? Hierzu (wie zum gesamten Beitrag) wünscht sich der Autor eine kritische Diskussion in den nächsten Ausgaben der Psychosozialen Umschau und fordert dazu alle Interessierten auf; insbesondere diejenigen, die bisher nicht besonders Trialog-bewegt sind! Jürgen Bombosch ist Geschäftsführer des Bereichs Sozialwesen des Diakonischen Werks der Evangelischen Kirche im Rheinland. Infotipp: Raum Psychosen verstehen: Einen Dokumentar- und einen Lehrfilm zum Psychoseseminar gibt es einer Box (Psychiatrie-Verlag, 24,90 Euro, ISBN ). Auch den Klassiker Stimmenreich gibt es in einer neuen Ausgabe, in der die wichtigsten Texte aus»stimmenreich«und»strom der Ideen«zusammengefasst sind (BALANCE buch + medien verlag, 14,90 Euro, ISBN ). Vor dem Vergessen bewahren! Von Birgit Görres Unter diesem Motto trafen sich am 1. September ca. 160 Menschen in Berlin, Tiergartenstraße 4, um der psychisch kranken und anderen Opfern der NS-»Euthanasie«zu gedenken. An diesem Ort, auf der Rückseite der jetzigen Berliner Philharmonie, befand sich die damalige zur Reichskanzlei gehörende Dienststelle, die von 1939 bis 1941 die planmäßige Tötung unter anderem von psychisch Kranken und Behinderten organisierte. Vorausgegangen war das 1933 verabschiedete»gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses«, das 1934 in Kraft trat. Auf der Grundlage dieses Gesetzes wurden bis Kriegsende ca Menschen zwangssterilisiert. Die»Aufartung«des NS-Staates fand ihren traurigen Höhepunkt in dem sogenannten»euthanasieerlass«, der nach aktuellem Forschungs stand mindestens Menschen das Leben kostete. Heute erinnert eine unauffällige Gedenkplatte im Boden an die Opfer des»euthanasie«-erlasses, den Adolf Hitler auf den 1. September 1939 zurückdatierte. Im Zuge der anschließenden»wilden Euthanasie«kamen nochmals mindestens Menschen ums Leben. Sowohl die Opfer der Erbgesundheitsgesetze als auch die Opfer des»euthanasieerlasses«sind bis heute nicht als Verfolgte des Naziregimes anerkannt. Eine wenig bekannte Opfergruppe Über die Opfergruppe der NS»Euthanasie«ist bislang wenig bekannt. In der öffentlichen Wahrnehmung spielt sie kaum eine Rolle, obwohl die Lebensgeschichten dieser Menschen auch heute noch in der zweiten und dritten Generation weiter leben. Es gibt kein bundesweites Dokumentationszentrum, in dem die Kranken- 6 PSY CHO SO ZIA LE Um schau 4/2007

7 PSYCHIATRIE & GEMEINDE akten gesammelt und erforscht werden. In einigen Kliniken gibt es gut aufbereitete Dokumentationssysteme und ein unterstützendes Vorgehen bei Anfragen von Angehörigen von anderen Kliniken wurden die Akten der Patienten an die Hauptstaatsarchive weitergeleitet und Anfragen Angehöriger werden abgewehrt. Knapp die Hälfte der lange verschollen geglaubten Krankenakten der»euthanasie«-toten wurden im Zuge der Öffnung der Stasi-Archive Anfang der 90er-Jahre aufgefunden und im Rahmen eines Projektes zu Lebensgeschichten von Opfern der na tionalsozialistischen»euthanasie«erforscht und veröffentlicht. Stolpersteine und vereinzelte Mahnmale Bislang existieren keine vollständigen Na menslisten der Opfer. Es gibt bis heute kein bundesdeutsches zentrales Mahnmal, jedoch einzelne Mahnmale und Gedenkstätten an den Standorten früherer Tötungsanstalten und Kliniken. Daneben konnten in der Vergangenheit in einigen Städten, wie auch in Berlin Reinickendorf in Kooperation mit Bürgern, gemeindepsychiatrischen Trägern und Politikern»Stolpersteine«für ermordete psychisch kranke Menschen gesetzt und ihr Schicksal damit vor dem Vergessen bewahrt werden. ( Viele Bündnispartner Der Bundesverband Psychiatrie-Erfahrener e. V. als Initiator dieser ersten bundesweiten Mahn- und Gedenkveranstaltung hatte ein breites Bündnis an Verbänden als Kooperationspartner gewinnen können: die Aktion Psychisch Kranke, das Aktionsbündnis für seelische Gesundheit, den Arbeitskreis der Chefärztinnen und Chefärzte von Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie an Allgemeinkrankenhäusern in Deutschland, die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde, die Bundesdirektorenkonferenz, den Bundesverband der Angehörigen psychisch Kranker, den Dachverband Gemeindepsychiatrie, die Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie sowie den Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderung Berlin. Im nächsten Jahr sollen weitere hinzukommen. Ein Ergebnis dieser Veranstaltung ist die Verabredung der Veranstalter, in jedem Jahr am ersten Septemberwochenende eine gemeinsame Gedenkveranstaltung für die Opfer an dieser Stelle durchzuführen. Die Opfer beim Namen nennen Ruth Fricke vom Bundesverband Psychiatrie-Erfahrener, die sich seit Jahren für das Zustandekommen einer Gedenkveranstaltung eingesetzt hatte, eröffnete die Veranstaltung. Das Referat von Dr. Michael von Cranach schilderte sehr eindrücklich die Organisation der menschenverachtenden Tötungsmaschinerie T4. Einige der von ihm vorgestellten Einzelschicksale zeigten die schuldhafte Verstrickung der Psychiatrie der»ns-zeit«. Er plädierte ausdrücklich dafür, die Opfer bei ihrem Namen zu nennen und ihre Lebensgeschichten öffentlich zu machen, um die Opfer nicht nur als Zahl, sondern als einzelne Menschen anzuerkennen. Auch die Angehörigen der Opfer sollen ermutigt und unterstützt werden, nach ihren Verwandten zu recherchieren, um den Verstorbenen einen besonderen Platz in der Familiengeschichte zu geben. Klaus-Dieter Kottnik, Präsident des Diakonischen Werkes, forderte in seinem Gruß wort, dass auch im neu geplanten Ge bäude der»topographie des Terrors«in Berlin der didaktischen Aufarbeitung und Vermittlung des Geschehenen ausreichend Raum gegeben wird. Verantwortung vor dem Hintergrund»bleibender Schmach«An die»bleibende Schmach, dass deutsche Ärzte aktiv an der Umsetzung des nationalsozialistischen Erbgesundheitsgesetzes, später an der Vorbereitung und Durchführung der Ermordung psychisch kranker und behinderter Menschen und am Missbrauch medizinischer Forschung beteiligt waren«, erinnerte Dr. Iris Hauth, Vorsitzende der Bundesdirektorenkonferenz und betonte die Verantwortung der psychiatrisch Tätigen, kompromisslos der Entwertung und Stigmatisierung psychisch Kranker entgegenzuwirken und dafür Sorge zu tragen, dass die individuelle Würde eines jeden Menschen unter allen Umständen gewahrt wird. Die anwesenden Veranstalter und Unterstützer werden im nächsten Jahr am ersten Septemberwochenende an dieser Stelle eine weitere Mahn- und Gedenkveranstaltung organisieren. Über die Frage, ob es eine gemeinsame Forderung sein könnte, ein Mahnmal für die Opfer der»ns-euthanasie«am Ort der Planung der»t4-aktion«zu realisieren, wird noch in den Verbänden kontrovers diskutiert. Einig sind sich jedoch alle Veranstalter, dass es einen zentralen Gedenkort, ein Dokumentationszentrum braucht, um eine Erinnerungskultur zu fördern. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter im Internet unter und PSY CHO SO ZIA LE Um schau 4/2007 7

8 PSYCHIATRIE & GEMEINDE Der Weg aus dem Heim aber wie? Erste Tagung speziell für Heimbewohner Von Franz Josef Wagner Mir hilft ungemein eine Frau aus der Haus- und Nachbarschaftshilfe. Auch Bürgerhelfer sind sehr wichtig. Sprecht mit dem Pfarrer in eurer Gemeinde. Wichtig ist, dass ihr irgendwie ein Beschäftigung findet. Vorsicht bei WfbM. Sie ist oft eine Sackgasse und eine sehr teure Form der Ausgliederung. Versucht Warum hat der LVPE Rheinland- Pfalz e. V. das Thema»Der Weg aus dem Heim aber wie?«gewählt? Ein Grund war die starke Resonanz der 9. Fachtagung»Woh nen und Betreuen Heute und Morgen«im Jahr 2005 in Hachenburg. Über 150 Teilnehmer (auch Heimbewohner!) kamen zu dieser Veranstaltung und nahmen dafür teilweise über drei Stunden Fahrzeit in Kauf. Noch zwei Jahre später werden wir von den damals anwesenden Heimbewohnern auf diese Tagung angesprochen. Konkrete Tipps aus eigener Erfahrung Hauptreferent war Klaus Laupichler. Er hatte ein Studium begonnen, war dann mehrere Jahre obdachlos, wurde mehrmals in die Psychiatrie eingewiesen und lebte dann in einem Heim für psychisch kranke Menschen. Heute hat er eine eigene Wohnung, ist Vorstandmitglied des Bundesverbandes der Psychiatrie-Erfahrenen (BPE) und vertritt auf vielen Tagungen die Sicht der Heimbewohner. Seine Erfahrungen und die anderer hat er in die folgenden Ratschläge für Betroffene einfließen lassen: Nie überstürzt aus dem Heim ausziehen, weil es z. B. Probleme gibt. Eher in ein anderes Heim wechseln. Den Auszug lange vorher planen, möglichst mit einem sehr verlässlichen Mitarbeiter, der dann auch später im Team der Nachbetreuung ist. Schaut euch die Wohngegend gut an. Wir können nur wenig Miete zahlen, geraten also meistens an Wohnbaugesellschaften. Passt auf, dass ihr nicht in ein Problemgebiet zieht. Sprecht mit dem Sozialamt. In der Nähe euerer Wohnung sollte es Einkaufsmöglichkeiten und Nahverkehrsverbindungen geben, die leicht erreichbar sind. Desgleichen auch Hausärzte und Psychiater. Bei der Auswahl des Hausarztes achtet darauf, dass er sich Zeit nimmt und auch eventuell Hausbesuche macht. Ihr habt weniger Geld als im Heim. Das hört sich paradox an, aber ist bei der Grundsicherung leider so. Ihr müsst jetzt alles selbst bezahlen. Mit dem Auszug aus dem Heim werdet ihr nicht gesund, die Probleme verschärfen sich, aber trotzdem lohnt es, selbstbestimmt zu leben. Schließt Patientenvereinbarungen und Vorsorgevollmachten ab. Achtung: Ihr bekommt mehr Bedürfnisse und Sehnsüchte als im Heim, die euch leider oft nicht erfüllt werden. Passt auf dass Geld auf. Z. B. beim Diskobesuch, der notwendig und richtig ist. Viele wollen euch gute Ratschläge geben, leider auch aus der Selbsthilfe bewegung und können sich doch nicht in euch hineinversetzen. Sucht euch wenige verlässliche Personen und meidet ansonsten gute Ratschläge, die verwirren nur! Kauft keine neuen Möbel etc. Ein Scheitern ist nicht schlimm, darf aber nicht zu Schul den führen. Oft klappt es erst beim zweiten und dritten Mal. Sucht euch normale Mitmenschen. Sehr hilfreich war bei mir eine ganz normale Mutter, die für die Selbstständigkeit ihrer Töchter sorgte. Die Sozialpädagogin meines Leidensgefährten hat zwar studiert, aber keine praktische Lebens - erfahrung. mit selbstständigen Ergotherapeuten über das persönliche Budget in Kontakt zu kommen. Ein sinnvolles Ehrenamt ist auch ganz wichtig und bringt mehr Lebensqualität als Schrauben zählen. Wichtig ist, dass ihr ab und zu einen Helfer feuert. Wir haben das Recht auf die Besten, und wir brauchen die Nöte und Sorgen der Profis nicht verstehen. Die haben sich ihren Beruf ausgesucht, und wir haben uns unsere Situation nicht ausgesucht. Lernt mit eurer Macke aufrichtig zu leben, ihr seid deshalb keine Menschen zweiter Klasse. Wir haben Grundrechte, und ein Mensch ohne Macke ist Kacke. Wichtig sind feste Zeiten. Es gibt Phasen, bei denen ich morgens sehr schlecht aus dem Bett komme. Dafür gehe ich immer zu einer bestimmten Zeit ins Bett. Haltet die Zeiten ein, auch bei Medikamenten. Achtet auf die Ernährung. Wichtig sind Vitamine und Ballaststoffe. Es gibt sehr günstige Müslis. Informiert euch in der Zeitung, im Wochenblatt, im Fernseher, in den Selbsthilfegruppen. Werdet mündige Bürger und, wenn es sein muss, auch Patienten. Aber ihr müsst auch Verantwortung übernehmen! Sucht euch Freunde und Freundinnen außerhalb der Psychoszene. Achtet auf Verhütung, das ist ganz wichtig. Anhand dieser Hinweise und der Beispiele aus seinem Leben wurde die Tagung lebendig, praktisch und informativ. Die Anwesenden haben den Landesverband der Psychiatrieerfahrenen Rheinland-Pfalz e. V. gebeten, eine ähnliche Tagung im Jahr 2008 zu organisieren. 8 PSY CHO SO ZIA LE Um schau 4/2007

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10 PSYCHIATRIE & GEMEINDE Fit für die Zukunft? Jahrestagung 2007 des Dachverbandes Gemeindepsychiatrie Von Birgit Görres chiatrischen Hilfen. Eine Fusionswelle der Anbieter fand Anfang der 90er-Jahre statt und ermöglichte ein übersichtliches und nachfrageorientiertes Netzwerk, die»geestelijke Gezond heitszorg Nederland«(GGZ). Die niederländische Haltung»Umgang mit Krise betrifft uns alle jeder kann in krisenhafte Zuspitzungen kommen«hat zur Folge, dass Hilfen interdisziplinär und nach dem Prinzip»Eine Eingangstür für alle«organisiert sind. Die konkrete Arbeit im Bereich psychiatrischer Prävention stellte Henk Bakker vom Zentrum Prävention innerhalb der GGZ Niederlande in einem Workshop vor. Seit 1980 ist in den Niederlanden psychiatrische Prävention Bestandteil der Versorgung. Ausgangspunkte präventiver Arbeit sind dabei ein stresstheoretisches Modell, ein klar definiertes Interventionsspektrum sowie eine Messung der Wirksamkeit. Henk Bakker verdeutlichte den niederländischen Präventionsansatz unter anderem am Präventionsprogramm der GGZ zu»hilfen für Kinder psychisch kranker Eltern«(mehr von Henk Bakker zur niederländischen Präventionsarbeit in der nächsten Umschau 1/2008). Im Rahmen der aufsuchenden Hilfe arbeitet auch das Kieler Projekt»Familienhebamme«. In ihm wirken Hebammen, Erzieher, Sozialpädagogen, systemische Berater sowie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten als Team der ambulanten Kinder-, Jugend- und Familienhilfen zusammen und beraten, begleiten und betreuen Schwangere und junge Mütter in problematischen Situationen, um krisenhafte Zuspitzungen zu vermeiden. Nutzer als Arbeitgeber Unter diesem Motto diskutierten auf der Tagung des Dachverbandes Gemeindepsychiatrie in Frankfurt vom 13. bis zum 15. Juni 350 Fachleute, Bürgerhelfer, Psychiatrie-Erfahrene und Angehörige aus allen Bereichen gemeindepsychiatrischer Arbeit über Modelle neuer Praxis und Finanzierung in der Gemeindepsychiatrie. Dabei wurde deutlich, dass die Einbeziehung von SGB V-finanzierten Hilfen für die Zukunft der Gemeindepsychiatrie bedeutsamer werden wird. Die gemeindepsychiatrischen Träger in Deutschland haben begonnen, ihr Spektrum an Hilfen um Angebote zur integrierten Versorgung, Soziotherapie und ambulanten psychiatrischen Krankenpflege zu erweitern und werden zunehmend als Vertragspartner für die Krankenkassen interessant. Globalisierung und Kooperation Vertreter von Mental Health Europe, Pro Mente Austria und Pro Mente Sana Schweiz betonten in ihren Grußworten die zunehmende Notwendigkeit, in einer globalisierten Welt die internationale Ver netzung auch im Bereich Sozialpsychiatrie voranzutreiben und warben für eine verstärkte projektbezogene Kooperation. Innovative Modelle aus Skandinavien, den Niederlanden und Großbritannien wurden in Vorträgen und Workshops vorgestellt. Eine Eingangstür Jaqueline Kok begann ihren Vortrag»Die Gemeindepsychiatrie der Niederlande ein Modell für Deutschland?«mit einer Darstellung der kulturellen Unterschiede, die die Haltung und das Handeln gegenüber Menschen mit psychischen Problemen prägen. In der niederländischen Praxis erfolgt der Zugang zum Hilfesystem immer über den Hausarzt, der Staat stellt als seine Pflichtaufgabe eine landesweite einheitliche Organisation der Versorgung sicher. Die Politik schuf mit den Instrumenten von Kostendämpfung, konsequenter Extramuralisierung, Organisation von strikt nachfrageorientierten Hilfen und der Verpflichtung, präventive Maßnahmen zu organisieren, die Voraussetzungen für eine Umgestaltung der psy- Katrin Lange und Torsten Mährlander zeigten mit ihrem Vortrag»Change happens: wie Nutzer in Birmingham zu Arbeitgebern werden«, wie eine gleichberechtigte, bezahlte und auch ehrenamtliche Einbeziehung von Psychiatrieerfahrenen bei der Begleitung von psychi schen Krisen (als»recovery-guide«) sowohl im Einzelfall hilfreich als auch kulturprägend und gesundungsfördernd für eine psychiatrische Hilfsorganisation sein kann. Eine Fortführung dieses englischen Modells und seine Anpassung an deutsche Verhältnisse wurde durch die Offene Herberge e. V., Stuttgart, bei der Psychiatrieerfahrene als Betreuungsmitarbeiter geschult und beschäftigt werden, vorgestellt. Häusliche Krisenbegleitung Nils Greve stellte in seinem Vortrag das skandinavische Modell des»need adapted treatment«vor (s. die Beiträge von Nils Greve und Volkmar Aderhold in dieser Ausgabe und in der 3/3007). Dieses Konzept hat zum Ziel, einen Menschen und ein Familiensystem unter Vermeidung eines Krankenhausaufenthaltes in der häuslichen Umgebung durch eine Krise zu begleiten. Bei dieser Akutbehandlung versucht das interdisziplinäre Team in den ersten Tagen des Kontaktes, eine Neu roleptikagabe ganz zu vermeiden und überhaupt mit wenig Neuroleptika auszukommen. Weitere Prinzipien dieses An satzes sind: Soforthilfe, Orientierung am sozialen Netzwerk, Flexibilität und Mobilität, Verantwortung, Kontinuität in der psychologischen Betreuung, Sichtweise von Psychose als Bewältigungsstrategie, Ertragen von Unsicherheit und offenen Fragen, offener Dialog. Die Mitarbeiter der Teams sind alle psychotherapeutisch-systemisch ausgebildet und gestalten ihre Interventionen vor diesem Hintergrund. Am Ende seines spannenden Vortrages stellte Nils Greve ein Modell zur schrittweisen Einführung von Need Adapted Treatment in Deutschland vor und schlug vor, unter dem Dach des Dachverbandes ein bundesdeutsches Netzwerk dazu zu gründen.»das Bremer Behandlungsmodell Rückzugsräume Empfehlungen nach drei Jahren Praxis für andere Regionen«wurde durch Wolfgang Faulbaum-Decke, Ge- 10 PSY CHO SO ZIA LE Um schau 4/2007

11 PSYCHIATRIE & GEMEINDE schäfts führer der Gesellschaft für ambulante psychiatrische Dienste (Gapsy) in Bremen vorgestellt (s. auch seinen Beitrag in 2/2006). Gapsy ist im Rahmen der integrierten Versorgung verantwortlich für die Sicherstellung der gesamten Versorgung und alleiniger Vertragspartner der Krankenkassen. Das Kosten- und Case-Management erfolgt durch Gapsy. Der Patient kann auf ein 24 Stunden Behandlungs- und Versorgungsangebot vertrauen, auch während einer Krise in seiner eigenen Wohnung bleiben und zusätzlich das Übernachtungsangebot der Rückzugsräume nutzen. Dass die Patienten die Rückzugsräume freiwillig aufsuchen, ist ein wichtiges Merkmal des Konzepts. Ein weiteres ist die Einbindung von Soziotherapie und psychiatrischer Krankenpflege, die sich nach Wolfgang Faulbaum-Decke»als eine große Bereicherung und unverzichtbar für eine verantwortliche gemeindepsychiatrische Versorgung erwiesen haben«. In den Workshops stieß das Thema»Begleitung/Behandlung in Krisen«auf großes Interesse. So wurden verschiedene Modelle der Organisation und Finanzierung von Krisenintervention und Begleitung vorgestellt und diskutiert. größten Kostenfaktor in der psychiatrischen Versorgung bilden. Der Anteil der Ressourcen, der für die psychotherapeutische Behandlung schizophrener und depressiver Patienten aufgewendet wird, ist dagegen vergleichsweise gering. Daneben ist nachzuweisen, dass psychische Erkrankungen in Deutschland weiter zunehmen und die stationären Angebote Regionen- und einwohnerbezogenes Budget bewährt sich Bürgerrecht auf Behandlung und Rehabilitation einfordern In ihrem Vortrag»Gesundheitsreform und Gesamtplanung der Hilfen neue Chancen für individuelle Hilfeplanung in der Region«stellte Prof. Dr. Petra Gromann die provokante Frage»Warum sollte Gemeindepsychiatrie über die bequemen Eingliederungshilfeleistungen hinausgehen?«in den Kontext des Rechtes auf Behandlung vor Rehabilitation und Rehabilitation vor Pflege. Sie forderte die Teilnehmenden auf,»unsere Klienten dazu zu motivieren, das Bürgerrecht auf Behandlung und Rehabilitation einzufordern«und ihnen damit Teilhabe am System der Hilfen zu sichern. Geld ist genug da In seinem Vortrag»Die Verteilung von Ressourcen in der psychiatrischen Versorgung«stellte PD Dr. Reinhold Kilian eine umfangreiche und aktuelle Bestandsaufnahme der Psychiatrie in Deutschland vor. Trotz hoher Ausgaben auch im internationalen Vergleich ist immer noch keine angemessene Versorgung psychisch erkrankter Menschen erreicht. Deutlich wurde, dass immer noch die stationäre Behandlung und die Medikamente den und neuen Medikamente keine Verbesserung der Erkrankungsraten bewirken. Der volkswirtschaftliche Schaden durch Produktivitätsverlust lässt sich beziffern. So gingen 2002 in Deutschland Arbeitsjahre wegen psychischer Erkrankungen verloren. Dies bedeutet für 2002 einen Produktivitätsverlust von 19,4 Milliarden Euro. Daneben sind seit 1996 psychische Erkrankungen in Deutschland die Hauptursache für vorzeitige Berentung Tendenz steigend. In Anbetracht der hohen Produktivitätsverluste durch psychische Erkrankungen erscheint der Anteil der Ressourcen, der für Rehabilitationsmaßnahmen aufgewendet wird, als zu gering. Auch aus wissenschaftlicher Sicht ist daher ein Umschwenken auf ambulante Hilfsangebote erforderlich. Kilians Fazit lautet:»geld ist genug da, man muss sich nur der Umgestaltung stellen und sich eventuell von Dingen verabschieden, für die sich keine Evidenz finden lässt«. Der Workshop zu regionen- und einwohnerbezogenen Budgets stieß auf besonders großes Interesse. Stefan Paulaeck von der der Gesellschaft für Gemeindepsychiatrie (GGP) Rostock stellte die Rahmenbedingungen bei der Einführung eines personenbezogenen Finanzierungssystem im Bereich der Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Menschen in Rostock vor. Ausgangspunkt war ein Landesmodellprojekt»Kommunale Psychiatrie«, an dem sich die Hansestadt Rostock von 2004 bis 2006 als Begleitregion beteiligt hat. Ziel des Projektes war die Weiterentwicklung der personenzentrierten Versorgungslandschaft Rostocks. Dazu wurde eine Zielvereinbarung zwischen dem Senatsbereich für Umwelt, Jugend, Gesundheit und Soziales der Stadt und dem Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern als Projektträger geschlossen. Ein Schwerpunkt war die Umstellung der Eingliederungshilfefinanzierung für seelisch behinderte Menschen von einer pauschalen Platzfinanzierung zu einer personenbezogenen und leistungsgerechten Finanzierung. Ein Vorhaben, das von Beginn an auch durch den gemeindepsychiatrischen Leistungserbringerverbund (GPLV) unterstützt wur- PSY CHO SO ZIA LE Um schau 4/

12 PSYCHIATRIE & GEMEINDE de. Diese frühzeitigen und umfassenden Kooperationsabmachungen ermöglichten erst den weiteren Prozess bei der Einführung eines personenbezogenen Finanzierungssystems. Dr. Hans-Joachim Kirschenbauer stellte mit seinem Beitrag»Das einwohnerbezogene Regionalbudget wie Frankfurt die psychiatrische Versorgung fit für die Zukunft machen will«den Zukunftsentwurf der Stadt Frankfurt und seinen aktuellen Entwicklungsstand vor. Erfahrungen aus dem Modellprojekt:»Regionales Teilbudget im Bereich Wohnen in zwei ländlichen Regionen in Hessen«zeigen, dass die Arbeit mit einem Budget positive Auswirkungen auf das gesamte Versorgungssystem hat. Die damit verbundene Initiierung einer verbindlichen trägerübergreifenden Struktur der kooperativen Zusammenarbeit zur Umsetzung des personenzentrierten Ansatzes wurde von Halgard Bestelmeyer-Grommet als ein wesentliches Ergebnis des Modellprojektes benannt. Rechtsansprüche auch juristisch durchsetzen Ein Beispiel zur juristischen Durchsetzung von Soziotherapie gab die Schweriner Rechtsanwältin Sigrun Schön von Anker e. V. Ihre Empfehlungen beinhalten die Schaffung fachlicher Leistungsvoraussetzungen als ersten Schritt sowie die Zugrundelegung einer realistischen Kalkulation. Es sollte keine Vereinbarung über einen Betrag getroffen werden, der unter dem Möglichen liegt, ggf. sollte ein Übergangsbeitrag schriftlich vereinbart werden. Bei einem Scheitern der Verhandlungen ist eine Klage nach Art. 12 GG notwendig. Die Erfahrungen mit einem solchen Vorgehen waren in Schwerin äußerst positiv. Auch Johannes Tack, von der Sozialpsychiatrischen Initiative (SPI) Paderborn, berichtete von positiven Erfahrungen bei der juristischen Durchsetzung von Interessen einer Trägerkooperation in Westfalen. Nichtpsychiatrische Hilfen von Bürgern für Bürger als Zukunftsaufgabe Christian Zechert stellte zehn Thesen zur psychiatrischen Bürgerhilfe vor (vgl. PSU 3/2007), die sehr kontrovers diskutiert wurden. Sein Ziel ist die Eröffnung einer kreativen Streitkultur zur Zukunft der»bürgerhilfe«in der Psychiatrie. Ohne eine sichere ökonomische Basis, ohne klare Information über die finanziellen Bedingungen kann bürgerschaftliches Engagement jedoch in Zukunft nicht existieren und sich weiterentwickeln. Einige Fragen zur Zukunft der Bürgerhilfe wurden ausführlicher diskutiert. So die nach der»nachwuchsförderung«in diesem Bereich. Welcher Nutzen, welcher Benefit ist für junge Bürgerhelfer legitim? Ist der Name»Bürgerhelfer«noch zeitgemäß? Welcher könnte an seine Stelle treten? Was erwarten Professionelle, die Psychiatrieerfahrenen, die Angehörigen von den engagierten Bürgern im Jahr 2007? Wo sind die Ausschreibungen, die spannenden Projekte, die Ideen? Wie kann eine Vernetzung mit den anderen Bereichen bürgerschaftlichen Engagements stattfinden? Welche Unterstützung benötigen interessierte Bürger? Es wurde deutlich, dass dieses Thema auf ein großes Interesse stößt und weiter bearbeitet werden muss. Bei der Tagung zeigte sich, so ein Geschäftsführer,»... wie innovative Projekte und knochentrockene Versorgungsforschung die Arbeit und Perspektiven der Träger bereichern«. Es herrschte ein hohes Interesse, nicht nur über die Erweiterung der Finanzierung ambulanter Hilfen durch das SGB V zu diskutieren, sondern auch kollegiale Hinweise und Hilfestellungen bei der Umsetzung zu geben. Daneben blieb ausreichend Raum für die Vorstellung neuer Betreuungs- und Behandlungskonzepte. Viele Mitgliedsvereine des Dachverbands Gemeindepsychiatrie waren an der Gestaltung der Tagung beteiligt eine hohe Praxisnähe und»geschäftsführerdichte«war ein Resultat. Es entstand der Wunsch, ein»netzwerk SGB V«(s. S. 51) und ein»netzwerk Arbeit und Zuverdienst ins Leben zur rufen. Dies ist zurzeit in Vorbereitung. Informationen dazu sowie die Tagungsdokumentation finden Sie unter Birgit Görres arbeitet als Referentin beim Dachverband Gemeindepsychiatrie. Es kann nur besser werden! Über Trias e.v., Chancen niedriger Finanzierung und Südamerika Wie überleben Ideen in der Zeit knapper Kassen? Die Umschau interviewt in loser Folge engagierte Menschen aus der Gemeindepsychiatrie. Für diese Ausgabe sprach Christian Zechert mit Volker Schwarz, Geschäfts - führer von Trias e. V. in Merzig, Saar land. PSU: Seit 16 Jahren bist du der Geschäftsführer von Trias e. V. Wie kam es zur Vereinsgründung? Was war bei Gründung der Auftrag von Trias e. V.? Volker Schwarz: Der Verein wurde bereits 1959 als Hilfsverein von Mitarbeitern des damaligen Landeskrankenhauses Merzig/Saarland gegründet. Es war ein vollständig ehrenamtlich tätiger Verein. Der Name steht für»wohnen«,»arbeit«,»frei - zeit«. Das vorrangige Ziel war zunächst, Mittel zu beschaffen, Räume auszugestalten und das Freizeitangebot für schwierige Menschen zu verbessern, die noch in der Klinik lebten. PSU: Kannst du sagen, was das Besondere an»trias e. V.«ist, worin unterschei - det sich der Verein von anderen Hilfsvereinen? Volker Schwarz: Es ist die Konsequenz, mit der wir unsere Prinzipien umsetzen.»hilfe zur Selbsthilfe«wird bei uns sehr ernst genommen. Wir wollen keine Strukturen schaffen, die nicht notwendig sind, z. B. stationäre Plätze, wie auch immer diese bezeichnet werden. Diese Grundhaltung macht uns die Sicherung der Finanzen nicht leicht. Die zweite Besonderheit ist die Einbeziehung der Betreuten in die Verantwortung beim Verein. Wir schaffen einen Übergang von der Ebene als Betreuter zur Ebene als Mitarbeiter. Wesentlich ist, dass dieser Übergang auch wirklich funktioniert. So besteht mindestens ein Drittel unserer Teams aus Psychiatrie-Erfahrenen. 12 PSY CHO SO ZIA LE Um schau 4/2007

13 PSYCHIATRIE & GEMEINDE PSU: Wie viele MitarbeiterInnen arbeiten insgesamt bei euch, wie viele Klienten werden betreut und welche Standardangebote habt ihr? Volker Schwarz: Wir haben 45 Mitglieder im Verein, das Betreute Wohnen umfasst 26 Plätze, heißt heute aber»ambulante Hilfen für psychisch Kranke«. In die Tagesstätte für den Kreis Merzig kommen durchschnittlich 15 Besucher pro Tag und im Arbeitstrainingsbereich haben wir eine Sollzahl von 15 Plätzen. Zuständig sind neun Mitarbeiter mit insgesamt 5,5 Stellen. Wir decken heute also tatsächlich die Trias Wohnen, Freizeit, Arbeit ab, wobei noch als Besonderheit zu vermerken ist, dass alle Plätze des Arbeitstraining»draußen«in der»freien Wirtschaft«angesiedelt sind und nicht in einer WfbM oder einer speziellen Arbeitseinrichtung. PSU: Der»Gemeindepsychiatrische Verbund«(GPV) hat sich als Begriff gut durchgesetzt, wurde aber in der Praxis noch wenig umgesetzt. Ist der GPV in Merzig ein Thema? Volker Schwarz: Es gibt hier kein Projekt dazu. Aber es gibt die Hilfeplankonferenz, an der die beteiligten Träger teilnehmen. Allerdings existiert keine Verfahrensregelung, es handelt sich um eine ausschließlich freiwillige Übung. Diese auszubauen und zu entwickeln, das ist für mich der GPV. Leider sollen im Saarland der GPV und auch die Hilfeplankonferenz nicht durch das saarländische Sozialministerium gefördert werden. Die Hilfen und Entscheidungen sollen beim Land zentriert bleiben. Das ist keine Entwicklung im Sinne der Regionalisierung. PSU: Es gibt weitere Schlagworte wie Integrierte Versorgung, Persönliches Budget, IBRP, Soziotherapie, Psychiatrische Hauskrankenpflege, Medizinisches Versorgungszentren, Regionalbudgets etc. Welche ist aus deiner Sicht die wichtigste Entwicklung innerhalb der Gemeindepsychiatrie? Volker Schwarz: Die Entwicklung geht zunehmend von stationär zu ambulant, zumindest hier im Saarland. Dies ist durch das Ministerium politisch so gewollt. Wir wissen jedoch nicht, wie das für uns ausgeht. Ob es eine Zurücknahme der Regulierung, also eine Deregulierung bisheriger Strukturen gibt. Zweitens wissen wir als kleiner Träger nicht, ob wir zukünftig mit großen Trägern konkurrieren müssen. Diese werden jetzt gezwungen, ambulant tätig zu werden, haben aber mehr finanziellen Rückhalt als wir. Und wir wissen nicht, was auf dem ambulanten Markt passiert, wenn die Konkurrenz der privaten Anbieter kommt. PSU: Die finanzielle Situation ist bei vielen Trägern angespannt. Budgetierung, reduzierte Fallpauschalen sind nur einige Stichworte. Wie sieht dies bei euch im Saarland aus? Volker Schwarz: Es mag überraschend klingen, aber bei Trias haben wir ein so niedriges Niveau, dass wir mit der Umsteuerung von Finanzierungsmitteln aus dem stationären in den ambulanten Bereich nur gewinnen können. So kritikwürdig die ambulanten Sätze auch sind sie werden in Zukunft besser sein als das, was wir bisher hatten. Unsere Schlüsselzahlen sind vermutlich die schlechtesten in ganz Deutschland und können kaum schlechter werden. Konkret: Der Betreuungsschlüssel wird sich von 1:15 auf 1:11 verringern. PSU: Ist diese niedrige Finanzierungsquote euch aufgezwungen worden oder Teil eures Konzeptes? Volker Schwarz: Sie ist sowohl Teil der Konzeption als uns aufgezwungen worden. Wir sind ein»problembetrieb«, also ein Betrieb, der für Probleme zuständig ist, und wir gehen mit dem Gegebenen um was es auch ist. Wir haben immer so gearbeitet. Wir könnten mit jedem Betreuungsschlüssel arbeiten, so schlecht er auch sein mag. Das ist Teil unserer Philosophie. Man kann immer etwas tun, unabhängig davon, ob man zu zweit, zu dritt oder zu zehnt ist. Was wir so jedoch nicht können, ist jeden Anspruch und jeden Auftrag erfüllen. PSU: Klaus Dörner würde euch lobend auf die Schulter klopfen. Volker Schwarz: Das hat er schon getan. PSU: Was fehlt der Gemeindepsychiatrie zur Weiterentwicklung am meisten? Volker Schwarz: Es wird im Laufe der Zeit leider nicht leichter, neuen Erkenntnissen eine Chance zu geben, wenn man schon lange in dem Bereich arbeitet. Deshalb denke ich, das, was uns am meisten fehlt, ist innovativer Nachwuchs mit neuen Ideen. Der Mangel ist auch durch unsere Struktur begründet, es gab bei uns in den letzten Jahren kaum Wechsel in der Mitarbeiterschaft. Egal, ob jung oder alt, man hat wenige Chancen bei uns reinzukommen. Ich hab auch den Eindruck, dass dies auch bei den Fachverbänden so ist. Es gibt auch keine Protestgeneration mehr, die an den Strukturen rüttelt. Das spricht allerdings nicht gegen unsere Arbeit, sondern eher dafür, dass wir nicht aufgeben sollen. PSU: Unsere letzte Frage: Was außer deiner Arbeit macht dir sonst noch Spaß? Volker Schwarz: Am meisten Spaß machen mir Reisen, hauptsächlich nach Lateinamerika. Was mir in Südamerika auffällt ist: Was bedeutet Armut dort? Wie müssen die leben, die raus fallen? Wie sieht Verrücktheit aus? Sieht man»sie«,»die Verrückten«, in der Öf fentlichkeit? Darauf achte ich auch dort. PSU: Wir wünschen dir noch viele Reisen nach Lateinamerika und danken für das Gespräch. PSY CHO SO ZIA LE Um schau 4/

14 PSYCHIATRIE & GEMEINDE Die Hilfeplankonferenz ein Brennglas der gemeinde - psychiatrischen Kultur? die inhaltliche Begründung für jeden Antrag auf Eingliederungshilfen zum Wohnen an den Kostenträger darstellt.»für jeden Antrag«meint: Der Hilfeplan wird für alle Menschen mit Behinderung erstellt unabhängig von der Art ihrer Behinderung, unabhängig von der Tatsache, ob sie bereits Hilfen in Anspruch nehmen oder nicht und unabhängig davon, ob sie ambulante oder eher stationäre Eingliederungshilfen benötigen. Ausgehend von seinen Zielen und Lebenswünschen stellt der Mensch mit Behinderung im Hilfeplan dar, was er zur Verwirklichung seiner Ziele tun kann und was ihn daran hindert; aus dieser Analyse seiner Handlungsmöglichkeiten und seiner behinderungsbedingten Beeinträchtigungen können konkrete Unterstützungsmaßnahmen abgeleitet werden. Der Hilfeplan endet mit Vorschlägen dazu, wie die Hilfen in Qualität und Quantität aussehen sollen und wer sie erbringen könnte. In der Regel wird der Mensch mit Behinderung bei der Erstellung eines Hilfeplanes durch Professionelle oder z. B. seinen rechtlichen Betreuer unterstützt. Durch ihre wesentlichen Beeinträchtigungen, was die Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft anbelangt, sind sehr viele Menschen mit Behinderung dem sog.»hilfesystem«in ihrer Wohnregion bekannt; umgekehrt kennen sich die Professionellen der regionalen psychosozialen Anbieter in der Regel über die Zusammenarbeit in Gremien aller Art. Und sie haben natürlich in der Arbeit zumindest mit den Klienten miteinander zu tun, die parallel oder nacheinander verschiedenste Dienste in Anspruch nehmen. Wir sprechen dann häufig von einem»komplexen Hilfebedarf«oder auch weniger fein von»heavy usern«oder»systemsprengern«, die sich nicht problemlos in die Angebote bzw. Arbeitsweise eines Dienstes, einer Einrichtung einfügen (lassen). Dieses wechselseitige Wissen über das regionale Versorgungssystem hat es in der Vergangenheit aber nicht verhindern können, dass eine beträchtliche Anzahl von Menschen mit Behinderung aus der Region wegziehen musste, um die für sie erforderlichen Hilfen zu erhalten. Es verwundert nicht, dass sich in dieser Gruppe die o. g.»schwierigen«befinden. Genau an dieser fachlich herausfordernden Stelle setzt das nächste Instrument an: die Von Lothar Flemming Wer einen Antrag auf Eingliederungshilfen beim Sozialhilfeträger stellt, geht»traditionell«davon aus, dass er eine Menge Papier ausfüllt und alles Weitere schriftlich passiert. In immer mehr Regionen der Bundesrepublik erhält er aber heute die Chance, seinen Antrag (der dann häufig Hilfeplan heißt) gemeinsam mit einem Berater oder einer Person seines Vertrauens auszufüllen und sein Anliegen in einer Runde mit Fachleuten und einem Vertreter des Kostenträgers zu besprechen. Am Ende einer sogenannten Hilfeplankonferenz weiß er dann genau, welche Hilfen er bekommen wird. So zum Beispiel im Rheinland: Seit dem ist der Landschaftsverband Rheinland (genauso wie der Landschaftsverband Westfalen-Lippe) neben den stationären Eingliederungshilfen zum Wohnen auch für die ambulanten Eingliederungshilfen zuständig, die erforderlich sind, um ein selbstständiges Wohnen zu ermöglichen oder zu sichern. Diese Zusammenführung der Zuständigkeiten bei den Landschaftsverbänden ist zunächst auf sieben Jahre befristet und ihre Effekte werden erforscht, bevor es zu einer langfristigen Zuweisung dann entweder weiterhin an die Landschaftsverbände oder die Städte und Kreise in Nordrhein- Westfalen kommt. Im Rheinland wurde die neue Aufgabe vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) als Chance gesehen, das gesamte System der Eingliederungshilfen zum Wohnen neu zu ordnen und durch aktive Steuerung konsequent am Grundsatz»ambulant vor stationär«auszurichten. Hierfür wurde ein Bündel von Steuerungsinstrumenten entwickelt und eingeführt stets in enger Abstimmung bzw. als Ergebnis gemeinsamer Entwicklungsarbeit mit den kommunalen Spitzenverbänden und den Spitzenverbänden der freien Wohlfahrtspflege. Individueller Hilfeplan Kernstück des»instrumentenkoffers«ist der individuelle Hilfeplan, der sozusagen Hilfeplankonferenz Hinter diesem etwas technokratisch klingenden Titel verbirgt sich ein fachlich sehr anspruchsvolles Unterfangen: Der angefragte Kostenträger entscheidet über einen bei ihm gestellten Antrag nicht mehr nach Aktenlage, sondern er versichert sich der regionalen psychosozialen Fachkompetenz zur Vorbereitung seiner Entscheidung. Im Arbeitspapier des LVR von 2004 heißt es hierzu:»hilfeplankonferenzen (HPK) sind fachkompetente Gremien, in denen die mit den Menschen mit Behinderung erarbeiteten Hilfepläne vorgestellt werden. Im direkten Kontakt zwischen dem Leistungsträger und möglichen Anbietern von Leistungen sowie mit dem Betroffenen wird beraten: welche Hilfen erforderlich sind; welchen Umfang die Hilfen haben müssen; wer die Hilfe erbringen soll; wo die Hilfe erbracht werden soll. Außerdem soll die Hilfebedarfsdeckung vorbereitet werden. Der Leistungsträger verpflichtet sich i. d. R., in der Sitzung über seine Leistungen zu entscheiden, soweit alle erforderlichen Voraussetzungen vorliegen.«nicht nur, dass ein Vertreter des LVR vor Ort ist und direkt über die beantragten Leistungen entscheiden kann die in die Hilfeplankonferenz entsandten Vertreter der Dienste und Einrichtungen geben eine fachliche Stellungnahme darüber ab, ob die erforderlichen Hilfen im Hilfeplan plausibel dargestellt wurden. Und da in aller Regel der Hilfeplan gemeinsam mit einem Leistungsanbieter erstellt wurde, befinden also die in der Hilfeplankonferenz sitzenden Fachkollegen (die auch Konkurrenten sind) über die Qualität erarbeiteter Hilfepläne! Und darüber hinaus: über die Sinnhaftigkeit der dargestellten Maßnahmen, die ja den Arbeitsansatz, das Arbeitsverständnis des Hilfeplan erstellenden Kollegen zum Ausdruck bringen. Dieser Ansatz entspricht nicht üblichen Kooperationsweisen in der Region, ein Einblick oder gar Eingriff in die konkrete Planung und Durchführung der Arbeit mit den Klienten wird vermieden bzw. 14 PSY CHO SO ZIA LE Um schau 4/2007

15 PSYCHIATRIE & GEMEINDE kommt schlicht nicht vor, da man selten gleichzeitig mit gleichartigen Aufträgen für einen Klienten zuständig ist (im Wohnheim findet die Wohnbetreuung statt, in der Werkstatt die Arbeit, beim Facharzt die Behandlung etc.). Natürlich wird kooperiert, aber bei der Formulierung von Ratschlägen aus der eigenen Erfahrung für einen Kollegen aus einem anderen Bereich muss man schon sensibel sein. Gemeindepsychiatrische Kultur Insofern wird die Hilfeplankonferenz zu einem Ort großer Transparenz, nicht nur werden über die Darstellung im Hilfeplan die eigenen Arbeitsansätze deutlich, sondern auch die fachliche Einstellung der anderen Fachkollegen am Tisch. Die Vermutung liegt nahe, dass man sich nach dem Motto:»eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus«gegenseitig schont und eher gegen den Kostenträger verbündet, von dem man schließlich eine Leistung bezahlt bekommen möchte. Die Praxis in den rheinischen Hilfeplankonferenzen der letzten zwei Jahren hat dies nicht bestätigt, es wird ganz überwiegend auf hohem fachlichen Niveau darüber beraten, wie für den einzelnen Menschen die individuell passenden Hilfen erbracht werden können immer häufiger über die Grenzen von Konzepten, Anbietern oder Kostenzuständigkeiten hinaus. Prüfstein sind dabei die oben erwähnten Menschen mit besonders komplexen Hilfebedarfen oder Menschen, die ein Angebot benötigen, das es so in einer Region aktuell noch nicht gibt. Hier ist die Hilfeplankonferenz besonders herausgefordert, es nicht bei der Feststellung des mangelhaft ausgebauten Versorgungssystems zu belassen, sondern den ja unbestreitbar vorhandenen Hilfebedarf zumindest provisorisch zu decken. Durch die Dokumentation der Beratung und ihrer Ergebnisse in jedem Einzelfall kann sehr gut nachvollzogen werden, wie die Teilnehmer der Hilfeplankonferenz diesen Auftrag annehmen, Lösungen in der Region für jeden Einzelnen zu finden und so den Anspruch einer Versorgungspflicht praktisch umzusetzen. Dabei kann es natürlich nicht immer einvernehmlich zugehen, dazu sind sowohl die Interessen der Beteiligten als auch ihre fachlichen Hintergründe zu unterschiedlich. Beispiel aus der Praxis In einem Artikel in dieser Zeitschrift (PSU 2/2006, S ) wird ein Fallbeispiel ausführlich dargestellt, um zu belegen, wie eine Hilfeplankonferenz»übers Ziel hinausschieße«, indem sie nicht dem gestellten Antrag folgt, sondern auf Klärung anderer Hilfen drängt und solange die des ambulanten betreuten Wohnens immer nur mit enger zeitlichen Befristung zur Bewilligung vorschlägt. Es wird von Druck und Drohungen gesprochen, von mangelnder fachlicher Kompetenz, von einer»paternalistisch-fürsorglichen Attitüde«. Mit deutlicher Polemik und verzerrender Darstellung wird von Wolf Crefeld und Sabine Gottwald gegen»die«hilfe plankonferenz argumentiert. Hieran wird deutlich, dass es eben noch nicht gelungen ist, ein Klima herzustellen, in dem die fachliche Auseinandersetzung offen miteinander geführt werden kann. Oft ist hierfür in den Sitzungen nicht genügend Zeit, aber in vielen Regionen gibt es begleitende Gremien, in denen genau solche Themen besprochen werden können. Der LVR ist in hohem Maße daran interessiert, eine solche Gesprächskultur zu befördern; die Hilfeplankonferenz macht wie in einem Brennglas deutlich, wie es um die Kooperation zwischen den sozialpsychiatrischen Akteuren in der Region steht und welche Fragen der Versorgung von psychisch Kranken noch nicht gut gelöst sind. In dem erwähnten Artikel ist dem letzten Satz zuzustimmen:»einen Menschen rechtlich zu betreuen, erfordert manchmal Mut und fachlich fundiertes Selbstbewusstsein.«Genau mit einer solchen Haltung sollte es möglich sein, in der Hilfeplankonferenz seine Position zu vertreten allerdings kann auch dann nicht immer erwartet werden, dass die Fachkollegen der eigenen Auffassung folgen. Und im Ergebnis der Kosten träger genau das bewilligt, was man selbst für erforderlich hält. Gerade in solchen Situationen ist es erforderlich, im Gespräch zu bleiben. Aus dem Schutze der Anonymität mit dem Finger auf andere zu zeigen, hilft keinem weiter. Der LVR ist an der Weiterentwicklung der gemeinsam aufgebauten Instrumente zur Neuorientierung der Eingliederungs - hilfen sehr interessiert; in regelmäßigen Konferenzen und Workshops wird z. B. darüber beraten, wie man die gemeinsame Arbeit in der Hilfeplankonferenz angesichts der Flut von Hilfeplänen sinnvoll strukturieren oder die Moderation so ausüben kann, dass es den Menschen mit Behinderung leichter fällt, selbst ihre Interessen zu vertreten. Auch der Individuelle Hilfeplan ist nach den ersten Erfahrungen verändert worden, derzeit wird eine Version in leichter Sprache und mit unterstützenden Medien hergestellt, damit ihn Menschen mit einer geistigen Behinderung als»ihren«hilfeplan erkennen und nutzen können. Die Hilfeplankonferenz nimmt bei diesen Bemühungen eine zentrale Stellung ein, sie ist der Ort, wo man miteinander im Arbeitsalltag sehr regelmäßig im Gespräch ist. So soll es bleiben, die Beteiligten sind erfahren genug, um zu verhindern, dass die»transparenz-lupe«, die die Hilfeplankonferenz unstreitig ist, tatsächlich zu einem Brennglas wird, an dem man sich die Finger verbrennen kann. Lothar Flemming ist Leiter des Medizinisch- Psychosozialen Fachdienstes im Dezernat Soziales, Integration des LVR. PSY CHO SO ZIA LE Um schau 4/

16 PSYCHIATRIE & GEMEINDE Regionalbudgets Weg oder Irrweg zur Finanzierung personenbezogener Teilhabe-Leistungen? Kritische Anmerkungen aus Sicht eines Leistungsträgers Von Gerhard Kronenberger Die Fachwelt scheint in folgendem Punkt einer Meinung zu sein: Wer personenzentrierte Hilfen umsetzen will, muss auch über eine entsprechende Form der Vergütung personen - bezogener Leistungen verfügen. Die herkömmliche einrichtungsbezogene Finanzierung von Plätzen und Hilfebedarfsgrup pen verhindert individualisierte Leistungen zur Teilhabe von Menschen mit Behinderungen. Die Kritik des bestehenden Vergütungssystems beantwortet jedoch noch nicht die Frage, nach welcher Systematik personenbezogene Leistungen am besten vergütet werden sollten. Gesucht werden Antworten auf die Frage, die Halfar (in: Socialmanagement, Heft 3/2003, S. 13) so formu liert hat:»wie müsste die jeweilige Finanzierungsart aussehen, die beim Einrichtungsträger Anreize für Qualität und für Mengenkontrolle fördert und beim Finanzierungsträger die Kontroll- und Verwaltungskosten minimiert?«verfolgt man die Fachdiskussion der letzten Jahre, dann gibt es auf diese Frage zumindest auf dem Feld der Sozialpsychiatrie eine scheinbar eindeutige Präferenz. Für die Zukunft der Psychiatrie heißt die Finanzierungsform der Wahl»Budget«. sind die bisher einzig bekannte und erprobte Finanzierungsform, die einen finanziellen Anreiz schafft, Hilfeleistungen nicht länger als erforderlich zu erbringen. Psychiatriebudgets werden als»konkreter Lösungsweg«auch für eine bessere Vernetzung der Angebote vor Ort beschrieben. Dabei wären Einrichtungsbudgets ein guter Anfang; Trägerbudgets ein weiterer Fortschritt und Regionalbudgets die Lösung des Problems. Die Endphase einer vorzugsweise gestuften Entwicklung wird in regionalen Psychiatriebudgets gesehen, in die die zuständigen Sozialleistungsträger, also vor allem Sozialhilfe, Krankenversicherung, Rentenversicherer und Arbeitsagenturen ihren Obolus entrichten. Unterm Strich heißt dies, die Hoffnungen und Erwartungen, die an diese Finanzierungssystematik geknüpft werden, sind groß. In auffallendem Kontrast hierzu steht erstens die theoretische Befassung mit dieser Thematik und zweitens die Anzahl und der Umfang praktischer Budgeterprobungen. Unter dem Terminus»Budget«firmieren in der Fachdiskussion höchst unterschiedliche Weisen der Bewirtschaftung einer bestimmten Geldsumme. Kirschenbauer und Holke haben den ehrenwerten Versuch gemacht, definitorische Klarheit in das Dickicht dessen zu bringen, welche Ansätze auf dem Feld der Sozialpsychiatrie als Budget bezeichnet werden (s. PSU 4/2006). Dennoch zeigt sich allenthalben, dass auch mit identischen Bezeichnungen Budgets: Erwartungen, Hoffnungen Die Vorteile von Budgets werden darin gesehen, dass sie den Leistungserbringern in der Gestaltung ihrer Leistungen in Inhalt und Form eine größere Flexibilität verschaffen, mehr Durchlässigkeit in dem»versäulten«hilfesystem ermöglichen sowie eine optimierte Ressourcennutzung verwirklichen. Nicht mehr die einzelne Leistung wird vergütet, sondern ein alle Leistungsbereiche vergütendes Gesamtbudget, dessen Verteilung nach fachlichen Kriterien und Erfordernissen durch den Leistungserbringer erfolgt. Auch der Knappheit der gesellschaftlich bereitgestellten finanziellen Ressourcen kann nach Auffassung von Fachleuten mithilfe der Budgetierung entronnen werden. Bud gets 16 PSY CHO SO ZIA LE Um schau 4/2007

17 PSYCHIATRIE & GEMEINDE unterschiedliche Sichtweisen hinsichtlich dessen, was als Budget verstanden wird oder damit gemeint sein soll, verknüpft werden. Zum Beispiel werden in Regionalbudgets sozialrechtlich und fachlich höchst divergierende Praktiken realisiert, etwa hinsichtlich der Bildung eines Budgets und seiner Bewirtschaftung. Dies macht die fachliche Kontroverse und Weiterentwicklung mühsam, weil zunächst immer Klarheit darüber hergestellt werden muss oder müsste, wovon denn eigentlich die Rede ist. Folgt man beispielsweise der weitgefassten Beschreibung eines regionalen Psychiatriebudgets als Gesamtbudget aller kommunalen Aufwendungen für die Zielgruppe der seelisch Behinderten, dann können wir uns in Hessen beruhigt zurücklehnen: Seit 2000 haben wir durch ein Zielgruppenmanagement für Menschen mit seelischen Behinderungen und Abhängigkeitserkrankungen im Landeswohlfahrtsverband Hessen (LWV) ein solches landesweites Gesamtbudget zur Finanzierung der sozialhilferechtlichen Teilhabe-Leistungen von gegenwärtig rd. 325 Millionen Euro. Die dominierende ambulante Leis tung dabei ist das ambulante Betreute Wohnen. Aber zur Realisierung personenbezogener Hilfen und personenorientierter Finanzierung ist mehr erforderlich. Budgets: Erfahrungen aus Hessen In der Zeit zwischen 2003 und 2007 ist der LWV Hessen als überörtlicher Sozialhilfeträger Partner eines Projekts mit den Vogelsberger Lebensräumen und dem Behinderten-Werk Main-Kinzig (Projekt A) sowie dem Sozialpsychiatrischen Verein Groß Gerau e. V. (Projekt B). Beide Projekte haben die Umsetzung subjektorientierter Hilfen im Sinne des personenzentrierten Ansatzes zum Ziel. Um personenzentrierte Leistungen unabhängig von tradierten Einrichtungs- und Finanzierungsstrukturen entwickeln zu können und Raum für neue Wege zu haben, waren sich die Projektpartner darin einig, dass ein Budget für das Projekt die geeignete Finanzierungsform darstelle. Weil notwendigerweise mehrere Leistungsbereiche dieser Anbieter in das Projekt einbezogen wurden, handelt es sich um Einrichtungsbudgets, die in diesem Fall auch als (sozialhilfefinanzierte) Regionalbudgets bezeichnet werden können, weil die beteiligten Leistungserbringer Versorgungsverpflichtungen für die jeweilige Gebietskörperschaft oder eine definierte Teilregion derselben übernommen hatten. Die Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem Verlauf dieser Projekte legen aus Sicht eines Leistungsträgers Schlussfolgerungen nahe, die dem Glanz der Budgets ein paar Schrammen verpassen. Hiervon soll im Folgenden die Rede sein. Was sind in diesen Projekten»Budgets«? Als Budget wurde die Summe der vom Kostenträger LWV-Hessen an den jeweiligen Leistungsträger für eine bestimmte Anzahl von Leistungsberechtigten gezahlten sozialen Transferkosten bezeichnet. Grundlage der Budgetberechnung war die vereinbarte Platzzahl und die Verteilung der Leistungsberechtigten auf die nach dem Hessischen Rahmenvertrag gem. 75 ff. SGB XII festgelegten Bedarfsgruppen. Die Ermittlung der Budgetsumme erfolgte stichtagbezogen und wurde auf ein Haushaltsjahr als Wirtschaftsperiode hochgerechnet. Sie berücksichtigte geplante und vereinbarte Ausweitungen oder Reduzierungen des Leistungsangebots. In Projekt A bei zwei unterschiedlichen Leistungserbringern sind alle stationären und ambulanten Leistungen im Bereich Wohnen in die Budgets eingeflossen. In Projekt B wurden außerdem die Leistungen der Tagesstätte und der Psychosoziale Kontakt- und Beratungsstelle berücksichtigt. Von der Budgetierung ausgenommen waren die klassischen Leistungen der Sozialhilfe, also Hilfe zum Lebensunterhalt bzw. Grundsicherung. Die vereinbarten Budgets waren nicht auf Kante genäht und nicht wie hie und da üblich, von vorneherein mit Kürzungen versehen. Die zwischen den Projektbeteiligten geschlossenen vertraglichen Ver einbarungen sehen u. a. vor, dass die Bewirtschaftung der von den Leistungsträgern finanzierten Budgets in die Kompetenz der beteiligten Leistungserbringer fällt. Grundlagen hierfür sind die vereinbarte Versorgungsverpflichtung für die definierte Region, eine mit den Leistungsträgern abgestimmte individuelle Hilfeplanung mittels integriertem Behandlungsund Rehabilitationsplan (IBRP) sowie die Zuordnung des einzelnen Leistungsberechtigten zu einer Hilfebedarfsgruppe, wie sie seit 2005 für das Betreute Wohnen für Menschen mit Behinderungen in Hessen gelten. Jeder Partner hatte laut Vertrag ein außerordentliches Kündigungsrecht. Nur bei gravierenden Abweichungen konnte über die Budgetgröße neu verhandelt werden. Hierzu ist es jedoch in keinem der Projekte gekommen. Aus Sicht aller Beteiligten haben die Projekte unbestreitbar wichtige und beachtliche Veränderungen hin zu einer personenbezogenen Versorgung der betroffenen Menschen erreicht. Bei der Verfolgung der Ziele wie Flexibilisierung der Leistungen, Durchlässigkeit der Leistungsbereiche, lebensfeldnahe Versorgung und regionale Vernetzung wurden erhebliche Fortschritte gemacht. Dies gilt auch für die höchst produktive Zusammenarbeit, die sich im Verlauf der Projekte zwischen den Leistungserbringern sowie den örtlichen und dem überörtlichen Sozialhilfeträger entwickelt hat. Als ein weiteres bedeutsames Ergebnis der Projekte kann festgehalten werden, dass eine konsequent lebensfeldorientierte Eingliederungshilfe in Verbindung mit einer entsprechenden Finanzierungssystematik nahezu zwangsläufig zu einer Ambulantisierung der Leistungen führt. Es sind zwar weiterhin Heime nötig, aber für weniger Menschen und mit einem Leistungsangebot, das höchst individuelle Arrangements statt konfektionierter Versorgungspakete ermöglicht. Die Beteiligung und Selbstbestimmung behinderter Menschen konnte spürbar verbessert werden. Die Laufzeit der Projekte endet vereinbarungsgemäß am Alle Beteiligten sind sich darin einig, dass die erreichten Ergebnisse gesichert werden sollen und der fachlich eingeschlagene Weg alternativlos ist. Die Leistungserbringer möch ten vorzugsweise an der praktizierten Budgetfinanzierung festhalten. Die Gründe hierfür sind nachvollziehbar: Neben den fachlichen und organisatorischen Freiräumen, die die Budgets schaffen, bieten sie den Einrichtungen einen auskömmlichen Finanzierungsrahmen und eine große wirtschaftliche Sicherheit. PSY CHO SO ZIA LE Um schau 4/

18 PSYCHIATRIE & GEMEINDE Aus Sicht des LWV Hessen als maßgeblichem Kostenträger sprechen jedoch zum heutigen Zeitpunkt einige zentrale Aspekte, die hier ohne Anspruch auf Vollständigkeit thesenhaft dargestellt werden, gegen diese Form der Finanzierung. Die Thesen wollen zur weiteren Fachdiskussion über geeignete Finanzierungsformen individualisierter Eingliederungshilfen beitragen. Eine neue, personenzentrierte Finanzierungssystematik muss folgende Mindestanforderungen erfüllen: sie muss personenbezogene Leistungen ermöglichen und fördern; sozialrechtliche Regelungen müssen eingehalten und umgesetzt werden; sie soll einen Beitrag zur Kostenbegrenzung leisten; die systematische Verknüpfung von individuellem Bedarf, regionaler Bedarfsplanung und Ressourcenverbrauch ist erforderlich; sie soll die Transparenz für alle Beteiligten erhöhen; der administrative Aufwand soll zumindest nicht ausgeweitet werden; sie muss Bestandteil eines ziel- und ergebnisorientierten Systems der Gesamtsteuerung sein. Vor diesem Hintergrund weisen sozialhilfefinanzierte Träger- oder Einrichtungsbudgets der oben beschriebenen Art Nach teile und ungelöste Probleme für Leistungsträger und Leistungsberechtigte auf: Transparenzprobleme Für Leistungen zur Teilhabe gilt, dass sie den individuellen sozialhilferechtlich relevanten Bedarf eines Leistungsberechtigten sicherzustellen haben. Dabei ist das Wunsch- und Wahlrecht zu berücksichtigen und der behinderte Mensch soll Klarheit über Art und Umfang der bewilligten Leistungen haben. Die budgetfinanzierten Projekte bieten die zur Beurteilung dieser Kriterien erforderliche Transparenz für die Leistungsträger nicht oder nur bedingt. Art und Umfang der Leistungen können jederzeit ohne Rückkoppelung mit der Hilfeplankonferenz und dem Leistungsträger verändert werden. Das ist nicht wünschenswert. Die Transparenz über die tatsächlich erbrachten Leistungen hat einen sehr hohen fachlichen und sozialrechtlichen Stellenwert. Sie tangiert die Rolle der Hilfeplankonferenz in der Region als fachlich steuerndes Gremium sowie das verwaltungsförmige Verfahren des Kostenträgers etwa in Bezug auf Gesamtplanverfahren, Leistungsbescheide als auch den sozialhilferechtlichen Einsatz von Einkommen und Vermögen. Sie tangiert aber auch die Rolle des behinderten Menschen selbst, denn es ist nur für den Leistungserbringer klar, welche Prozesse des Aushandelns und Vereinbarens von Leistungen in der Praxis stattfinden. Somit besteht zumindest tendenziell die Gefahr, dass die Stellung des Leistungsberechtigten und des Leistungsträgers unzulässig geschwächt werden. Auch der Hilfeplan in seiner jetzigen Form ist intransparent, weil es an differenzierter Beschreibung der zu erbringenden Leistungen und Ziele wie des damit verbundenen Personaleinsatzes fehlt. Der Bericht der wissenschaftlichen Begleitung des Projekts B konstatiert daher:»das vereinbarte Einrichtungsbudget entkoppelt den Leistungs- und Finanzierungsrahmen für die Projektzeit völlig und bewirkt dadurch, dass Schwankungen in der Leistungsmenge keine Auswirkung auf die Erträge, somit auch nicht auf den Aufwand und die Besetzung mit Personal haben. Prinzipiell kann diese Freizügigkeit die Ausrichtung der Hilfe an den Bedürfnissen der Leistungsempfänger begünstigen, denn es muss ja nichts allein wegen des Geldes getan werden. Es ist aber ebenso naheliegend, dass die einmal vorhandenen Mittel nun stets eingesetzt und Hilfe geleistet wird, die es unter anderen Umständen nicht zwingend braucht. (...) Im Ergebnis transportiert das Budget als Finanzierungsgrundlage jedenfalls keine ökonomische Information über den Leistungsabsatz und gibt keinen Anreiz, bestimmte Tätigkeiten tatsächlich zu erbringen und andere zu unterlassen.«(k.-d. Liedke) Wenn damit argumentiert wird, dass Budgets dafür sorgen, dass Klienten nicht länger als nötig versorgt werden, dann ist dies das offene Eingeständnis einer Praxis, die Ziel und Qualität der Leistungen aus den Augen verloren hat. Der finanzielle Anreiz wirkt nur so lange wie die entsprechende Nachfrage nach Leistungen vorhanden ist. Wird diese Nachfrage geringer, wächst das Interesse an Auslastung der vorhandenen Kapazitäten und damit die Tendenz, die der These nach durch das Budget verhindert werden soll. Auch mit einem Budget bleiben Sozialbetriebe Wirtschaftsbetriebe und damit in dem Spannungsverhältnis von fachlichen Ansprüchen und ökonomischen Zwängen. Weil die Leistungen über das Budget bereits (vor-)finanziert sind, muss sich der Leistungsträger Daten und Informationen von dem Leistungserbringer beschaffen, um eine verwaltungs- und rechtsförmige Fallbearbeitung realisieren zu können. Aus dem gleichen Grund besteht seitens des Leistungserbringers kein zwingendes Interesse, dass Ansprüche einzelner Leistungsberechtigten gegenüber anderen Sozialleistungsträgern wie z. B. dem Jugendhilfeträger geltend gemacht werden. Das heißt der Sozialleistungsträger ist in diesen Fragen stärker als in der herkömmlichen Praxis von der Informations- und Kooperationsbereitschaft abhängig. Effizienz fraglich Die der Budgetierung nachgesagte Behauptung, sie sei die wirtschaftlich effizientere Form der Rehabilitation und bewirke Kostenreduzierungen, konnte im Rahmen der Projekte nicht nachgewiesen werden. Ein Vergleich der Budgetfinanzierung mit der herkömmlichen fall- und leistungsbereichsabhängigen Vergütung zeigt nach Berechnungen im LWV Hessen, dass durch die Budgetierung Mehrkosten nicht in dramatischem Ausmaß, aber auch nicht in einer vernachlässigbaren Größenordnung entstanden sind. Hierbei muss jedoch eingeräumt werden, dass diese Vergleichsberechnung aus zweierlei Gründen angreifbar ist. Erstens ist es wegen unterschiedlicher»buchführung«bei Leistungserbringern und Kostenträger nur eingeschränkt gelungen, die Daten der Berechnung zwischen den Leistungserbringern und dem LWV Hessen zu validieren. Zweitens krankt der vorgenommene Vergleich daran, dass mit der fortschreitenden Auflösung der Kategorien»ambulant«und»stationär«die für die Vergleichsberechnung notwendige Zuordnung zu eben diesen alten Kategorien und den mit ihnen korrespondierenden früheren Vergütungssätzen immer ungenauer geworden ist. Festlegung des Budgets schwierig Ein Problem der Budgetfinanzierung ist die periodisch notwendige Bewertung der Angemessenheit des Budgets: In welchem Verhältnis steht die Gesamtheit der Leistungen zu der gezahlten Summe der sozialen Transferleistungen? Hier wären je Einzelfall detaillierte Daten erforderlich aus sozialrechtlichen, aus haushaltsrechtlichen und aus sozialpolitischen Gründen; Stichwort»Verteilungsgerechtigkeit«. Die Verantwortung hierfür tragen die Sozialleistungsträger. Sie ist nicht auf die Leistungserbringer übertragbar. Auch ist durch die systematische Entkoppelung der Finanzierung im Einzelfall 18 PSY CHO SO ZIA LE Um schau 4/2007

19 Individuelle Wege ins Arbeitsleben Jahrestagung der Aktion Psychisch Kranke e.v , Kongress Palais Kassel, Stadthalle Bei dieser Tagung stehen Entwicklungen und Ergebnisse des vom BMAS geförderten Projektes»Teilhabe an Arbeit und Beschäftigung für psychisch Kranke Entwicklung regionaler, integrierter und personenzentrierter Hilfesysteme«im Mittelpunkt. Die Realisierung wurde bundesweit in sieben Referenzregionen begleitet, durch wissenschaftliche Beratung gefördert und soll mit der Tagung der Fachöffentlichkeit bekannt gemacht werden. Thematische Stichworte der Tagung werden sein: Sozialer Arbeitsmarkt mit langfristiger Förderung, (Er-)Findung angepasster Arbeitsplätze, sozialrechtliche Rahmenbedingungen insbes. SGB II und SGB IX, inkl. des Persönlichen Budgets für Arbeit, bedarfsbezogene Orientierung, Abklärung und Hilfeplanung (Assessment), Werkstätten für behinderte Menschen & Alternativen, Erhalt des Arbeitsplatzes z.b. durch Job-Coaching & Eingliederungsmanagement, betriebsintegrierte Rehabilitation. Programm Montag, :15 Einführung Regina Schmidt-Zadel 10:40 Teilhabe am Arbeitsleben: Grundlagen, Konzepte, Perspektiven Heinrich Tiemann 11:00 Zukunft der Arbeit für Menschen mit langfristigen Vermittlungshemmnissen Michael Pflügner 11:20 Teilhabe und Beschäftigung psychisch Kranker aus Sicht des LWV Hessen Uwe Brückmann 11:35 Pause Chancen der Arbeitsmarktreform Arnd Schwendy 12:15 Teilhabe an Arbeit und Beschäftigung Vom Ist zum Soll Ulrich Krüger, Niels Pörksen 13:15 Pause 14:30 Parallelsymposien 1 Der richtige Start ist wichtig: Orientierung Klärung Entscheidung Peter Kruckenberg, Ulrich Krüger Impulse: Werkstattanspruch Otto Hahn, Birgit Kurbjuweit Betriebsintegrierte Förderung und Erprobung Dieter Saalmann, Gerd Grampp Im Rahmen des SGB II Armin Schönfelder Im Auftrag der ARGE Friederike Steier-Mecklenburg 2 Perspektiven für nicht erwerbsfähige Menschen Rainer Knapp, Ingmar Steinhart Impulse: Alternativen zur klassischen Werkstatt Projekt Kopernikus Michael Bartels Arbeitsbereich & Alternativen Susanne Bondzio Position zur strategischen Ausrichtung der WfbM Wilfried Hautop Beschäftigungsförderung nach SGB XII Jens Riesenberg Individuelle Wege ins Arbeitsleben 3 Chancen langfristiger Unterstützung nach SGB II & SGB IX Manfred Becker, Arnd Schwendy Impulse: Jobcoaching & ARGE Maik Adler Begleitung nach SGB IX (IFD) Manfred Becker Psychosoziale Leistung nach SGB II Rainald Rolfes Projekt RoNA Thomas Utermark, Antje Wrociszewski 4 Medizinische & berufliche Rehabilitation: Ab-, Um- oder Aufbruch? Jörg Holke, Heinrich Kunze Impulse: RPK-Empfehlungsvereinbarung Detlef Chruscz Medizinische Rehabilitation Hermann Mecklenburg Supported Employment Wulf Rössler Berufliche Rehabilitation Wolfgang Seyd 5 Behandlungsziel Arbeit! Matthias Rosemann, Gerhard Längle Impulse: Ergotherapie im GPZ Dirk Bennewitz Arbeit als Behandlung Matthias Heißler Arbeit, Sucht & Rehabilitation Ulrich Kemper Stellenwert der Arbeit im Rahmen von Krankenhaus-Behandlung Michael Swiridoff 6 (Er-)Findung von Arbeitsplätzen Petra Gromann, Anton Senner Impulse: Moderne Dienstleistungen Axel Graßmann Gemeinnützige Arbeitnehmerüberlassung Sabine Kanzler Reduzierung der Langzeitarbeitslosigkeit durch»bürgerarbeit«sylvia Kühnel Aktuelle Entwicklungen in Integrationsbetrieben Anton Senner 17:45 ArbeitsMARKT: Infostände der Projektregionen 19:00 21:30 Abendveranstaltung mit der Theatergruppe Chaosium Dienstag, :00 Diskurs: Arbeit durch Persönliches Budget Moderation: Ingmar Steinhart Teilnehmer: Selbsthilfe Klaus Laupichler, Hans-Peter Terno Familienselbsthilfe Psychiatrie Reinhard Peukert Bundesagentur für Arbeit Franz-Georg Simon Rheinland-Pfalz Richard Auernheimer 10:30 Pause 11:00 Recht auf Arbeit I: Steuerung durch Leistungsträger Möglichkeiten und Begrenzungen Moderation: Ulrich Krüger Teilnehmer: Bundesagentur für Arbeit Michael Pflügner Bundesministerium für Arbeit und Soziales Erika Huxhold ARGE Rainer Radloff Optionskommune Armin Schönfelder Deutsche Rentenversicherung Hanno Irle 12:45 Pause 14:00 Recht auf Arbeit II: Zukunft der Teilhabe Moderation: Niels Pörksen Teilnehmer: Bündnis 90 / Die Grünen Markus Kurth CDU / CSU Peter Weiß DIE LINKE Ilja Seifert FDP Jörg Rohde SPD Klaus Brandner 16:15 An die Arbeit! Regina Schmidt-Zadel Information und Anmeldung: Aktion Psychisch Kranke e.v., Oppelner Str. 130, Bonn, Tel , Fax , apk@psychiatrie.de, Internet oder

20 PSYCHIATRIE & GEMEINDE von den jeweiligen individuellen Leistungen die Grundlage zur Fortschreibung eines Budgets verloren gegangen: Die Anzahl der betreuten Menschen variiert, ihr Assistenzbedarf ändert sich. Welche Geldsumme ist angemessen, die Menschen dieser Region nach den vereinbarten Qualitätsstandards zu versorgen? Nach welchen Kriterien werden absehbare Veränderungen für die nachfolgende Wirtschaftsperiode bemessen (Zu- und Abnahme der Klienten, Bedarfsschwankungen, Anteile der Kostenträger u. Ä.)? Vergütungsprobleme Die Budgetfinanzierung wie sie innerhalb der Projekte zum Tragen kam, ist als Form der Regelfinanzierung rechtlich problematisch, weil sie die Umsetzung der gesetzlichen Regelungen der 75 ff. SGB XII behindert und den»budgetnehmern«als eher bürokratisches Hemmnis entgegentritt: Eine Zuordnung der einzelnen Person zu einer Bedarfsgruppe muss aus rechtlichen Gründen sein, ist aber für die Arbeit mit dem Klienten ohne Bedeutung. Und: Wie kann im Rahmen der Budgetfinanzierung die in 76 Abs. 2 festgeschriebene Trennung der Vergütung in die Bestandteile Mindestbestandteile Grund- und Maßnahmepauschale realisiert werden? Eine Frage, die in den Projekten wegen einer befristeten Sonderregelung vernachlässigt werden konnte. Die Budgetfinanzierung ist auch bedenklich sowohl in Hinsicht auf die Realisierung des Individualanspruchs auf Eingliederungshilfe als auch auf das sozialhilferechtliche»maß des Notwendigen (s. Punkt 5 und 6, Abs. 1 SGB XII) ein wichtiger Unterschied z. B. zu Psychiatriebudgets, die aus Mitteln des SGB V finanziert werden. Schwer wird auch die Berücksichtigung der persönlichen Budgets. Die finanztechnische Integration trägerübergreifender persönlicher Budgets in Einrichtungsoder Regionalbudgets erscheint schwer lösbar, denn im Grunde genommen hat der Leistungserbringer qua Budget und auf der Grundlage der Versorgungsverpflichtung die sozialen Transferkosten auch für die Menschen, die ein persönliches Budget möchten, bereits erhalten. Dass der individuelle Budgetnehmer sein Budget von dem budgetierten Leistungserbringer erhält, widerspräche dem Gedanken des trägerübergreifenden persönlichen Budgets vollkommen. Die»Erstattung«der Kosten der bewilligten trägerübergreifende Budgets an den Sozialleistungsträger, bei dem ein Betroffener sein Budget einfordert erscheint verwaltungsmäßig nicht einfach und würde den bürokratischen Aufwand steigern. Probleme für den Leistungsberechtigten Kritisch zu reflektieren ist die Rolle, die der Leistungsberechtigte im Rahmen von Einrichtungs- und Trägerbudgets erhält. Es kann festgestellt werden, dass seine Abhängigkeit vom Leistungserbringer durch die Finanzierungsform»Budget«eher größer als kleiner wird. Dies ist sozusagen die Kehrseite der Flexibilisierung. Wie können hier Elemente des Verbraucherschutzes implementiert werden? Ein anderes bislang nicht geklärtes Problem ist die»zulassung neuer Anbieter auf dem regionalen Markt«und die Berücksichtigung ihrer Leistungen im Rahmen eines Regionalbudgets. Es ist evident zu welchen Steuerungsproblemen es z. B. in Bezug auf die regionalen Ressourcen kommt, wenn sich der Kreis der Leistungserbringer erweitert. Von dieser Erweiterung ist tendenziell auszugehen, denn mit der damaligen Reform des 93 BSHG (jetzt 75 SGB XII) war die Einführung von»mehr Markt«in der Behindertenhilfe Absicht des Gesetzgebers. Fazit Die Vorstellungen und Wünsche, die mit dem Topos»Budget«verbunden werden, sind so vielfältig und unterschiedlich, dass sich auch anhand bisheriger Erfahrungen keine generalisierbaren Aussagen hinsichtlich der Vor- und Nachteile von Budgets machen lassen. Projekterfahrungen aus Hessen erfüllen zumindest seitens des Leistungsträgers LWV die hochgesteckten Erwartungen nicht und machen Grenzen dieser Finanzierungsform deutlich. An Aspekten der Budgetbildung, Budgetbewirtschaftung, Budgetsteuerung und Budgetfortschreibung müsste daher dringend theoretisch und konzeptionell weitergearbeitet werden, wenn diese Finanzierungsform in Zukunft praktisch relevant werden soll. Das SGB XII enthält keine gesetzliche Regelung zur Finanzierung von Einrichtungs- oder Trägerbudgets. Letztere stellen eine Abweichung von bestehenden gesetzlichen Regelungen und Landesrahmenverträgen dar und können insofern nur in Ausnahmefällen vereinbart werden. Wenn Budgets nicht nur in Projekten, sondern als Regel- und Dauerfinanzierung landesweit eingeführt werden sollen, müssen Antworten auf die hier aufgeworfenen und möglicherweise weitere Fragen vorher gefunden werden. Nach Meinung der beteiligten Fachkräfte im LWV Hessen können Einrichtungs-, Träger- oder Regionalbudgets geeignete Instrumente sein, um bestimmte Veränderungsprozesse zu unterstützen oder zu initiieren; sie garantieren jedoch als Finanzierungsform nicht automatisch die Umsetzung personenzentrierter Hilfen. Um Letzteres zu erreichen ist eine Veränderung der Haltung aller Professionellen im Rehabilitationsprozess unabdingbare Voraussetzung, anderenfalls sind auch Budgets nur eine andere Form des Geldausgebens ohne optimierten Nutzwert für die behinderten Menschen. Budgets scheinen aus heutiger Sicht, gemessen an fachlichen und sozialrechtlichen Kriterien, keine adäquate Form einer Regelfinanzierung für Teilhabe-Leistungen zu sein. Gerhard Kronenberger ist Leiter des Zielgruppenmanagements für Menschen mit seelischen Behinderungen und Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen beim Landeswohlfahrtsverband Hessen. 20 PSY CHO SO ZIA LE Um schau 4/2007

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