Teil 3: Verschmelzen mit nicht-ebenen Freiformgeometrien
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- Mathilde Günther
- vor 6 Jahren
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1 Teil 3: Verschmelzen mit nicht-ebenen Freiformgeometrien Wir wollen uns nun dem dritten und vorerst letzten Teil der Tipps&Tricks widmen, der sich mit Beschriftungen / Aufprägungen auf Körpern befasst.soll die aufzubringende Schrift oder Geometrie mit dem Basisobjekt verschmelzen, so ist dies auf anderem Wege als bei den zuvor veröffentlichten Tipps&Tricks zu bewerkstelligen. Im Beispielbild sehen Sie die in jeder Richtung gekrümmte Fläche einer Mülltonne. Da Mülltonnen nicht jedermanns Sache sind, wollen wir ein Beispiel hernehmen, das vielleicht geläufiger ist. Im Zuge dieser Übung werden wir daher einen Dekanter erstellen, dessen Eichstrich und Liter-Angabe im Glas eingegossen sind. Sie können sich dies wie nebenstehend gezeigt vorstellen. Als kleine Übung werden wir den Dekanter selbst schnell erstellen. Und so gehen Sie dazu vor: 1. Wir beginnen eine neue 3D-Zeichnung mit den Arbeitseinheiten cm und mm. 2. Es wird zunächst die Kontur des Dekanters erstellt. Eine Hilfslinienkonstruktion leistet dabei gute Dienste. In unserem Falle wurde die Kontur im unteren Bereich mit einer Smartline und seitlich mit einem B-Spline erzeugt. Die einzelnen Bestandteile werden dann zu einer komplexen Kette vereinigt. Verantwortlich für die MicroStation Tippliste sind die Partnerunternehmen des CAD-Institute Netzwerkes 1
2 3. Als nächstes wird die Funktion "Oberfläche aus Rotation" aus dem Task "Flächenmodellierung verwendet, um die Konturlinie zu einem Gefäß zu machen. Dabei wird die Kontur um 360 rotiert. Die senkrechte Hilfslinie wird als Rotationsachse verwendet. 4. Vor dem entstandenen Gefäß platzieren wir nun den Text und einen Eichstrich, der aus einem Rechteck besteht. Dann verschieben wir die aufzudruckenden Elemente (Text und Rechteck) so, dass sich beide vollständig außerhalb des Gefäßes befinden, jedoch in der Vorderansicht immer noch mittig vor dem Dekanter liegen. 5. Sollten Sie MicroStation V8i (SS2) verwenden, so muss, wie in den beiden Beiträgen der Vormonate beschrieben, der Text wieder zerlegt und mühsam, Stück für Stück mit der Funktion "Flächenelemente durch Kurven trimmen" auf die Oberfläche des Gefäßes geprägt werden. 6. Mit MicroStation V8i (SS3) geschieht dies wieder sehr viel einfacher durch Verwenden der Funktion "2D-Elemente auf 3D-Geometrie projizieren". Verantwortlich für die MicroStation Tippliste sind die Partnerunternehmen des CAD-Institute Netzwerkes 2
3 7. Allerdings benötigen wir zur weiteren Bearbeitung später die Buchstaben nicht als zusammenhängendes Textelement, sondern als einzelne Buchstaben, weshalb wir den Text nun zuerst einmal zerlegen müssen. Wir verwenden dazu die Funktion "Element auflösen" mit den untenstehenden Funktionseinstellungen. 8. Nun kann die Funktion "2D-Elemente auf 3D-Geometrie projizieren" verwendet werden. Stellen Sie dabei die Funktionseinstellungen wie untenstehend gezeigt ein. Die Option "Richtung" in dieser Dialogbox besagt, dass die Projektion nur entweder in Z-Richtung oder in Richtung der Ansicht erfolgen kann. Verwenden Sie daher die Vorderansicht und projizieren Sie Text und Rechteck nun auf den Dekanter. Verantwortlich für die MicroStation Tippliste sind die Partnerunternehmen des CAD-Institute Netzwerkes 3
4 9. Das Ergebnis sehen wir uns in der isometrischen Ansicht an. Die Aufprägung wurde mit 1 mm Abstand zur Oberfläche des Gefäßes erstellt. 10. Jetzt haben es die Anwender der SS2-Version etwas einfacher. Die projizierten Elemente sind Polygonflächen und können direkt extrudiert werden, um Volumenkörper daraus zu machen. Doch bleiben wir einmal bei der SS3-Version. Die aufgeprägten Elemente sind nun vom Elementtyp her Netze. Diese lassen sich mit den Funktionen der Volumenmodellierung noch nicht extrudieren. Daher müssen sie zunächst mit der Funktion "In Oberfläche konvertieren" aus der Taskleiste "Flächenmodellierung", Zeile "F" in sogenannte "Smart-Oberflächen" konvertiert werden. Stellen Sie dabei die Funktionseinstellungen wie unten gezeigt ein. Am besten gelingt dies, indem man gleich alle zu extrudierenden Elemente auswählt und dann die Funktion anwendet. 11. Man sollte nun denken, wir wären soweit, um nun den einfachen Standard-Befehl "Volumenelement aus Extrusion" aus der Taskleiste Volumenmodellierung", Zeile "R" anzuwenden, doch diese Funktion lässt sich nicht auf gekrümmte Flächen anwenden. Verantwortlich für die MicroStation Tippliste sind die Partnerunternehmen des CAD-Institute Netzwerkes 4
5 12. Stattdessen ist hier die Funktion "Volumenelement aus Oberfläche verstärken" aus der Taskleiste "Volumenmodellierung", Zeile "R" zu benutzen. Wir beginnen dazu mit dem Buchstaben "L" des Wortes Liter" und extrudieren ihn auf diese Weise um 0,2 cm in Richtung des Dekanters. Wiederholen Sie den Vorgang auch mit den anderen zu extrudierenden Flächen. 13. Abhängig vom verwendeten Textfont kann es passieren, dass das Verstärken der Fläche zu einem Volumenelement nicht gelingen will. Dies passiert am häufigsten bei stark gekrümmten Flächen, wie es beim Buchstaben "e" der Fall ist. Es bleibt dann nur das mühsame Vereinigen der vielen kleinen Einzelflächen zu einer Gesamtfläche, die dann zu einem Volumen verstärkt werden kann. 14. Das Resultat sieht dann so aus: Sie werden sich erinnern; - die aufgedruckten Flächen standen in einem Abstand von 0,1 cm vor dem Gefäß. - Die Flächen wurden um 0,2 cm in Richtung des Gefäßes extrudiert. - Die Extrusionen werden also das Flächenmodell des Dekanters durchdringen und auf der Innenseite herausschauen. 15. Blicken wir von oben in den Dekanter hinein, so stellt sich dieser Sachverhalt wie nebenstehend gezeigt dar. Der Dekanter muss also noch eine Glasstärke erhalten und zu einem Volumenelement gemacht werden, damit wir die soeben erstellten Extrusionen mit dem Dekanter zusammenaddieren (verschmelzen) können. Verantwortlich für die MicroStation Tippliste sind die Partnerunternehmen des CAD-Institute Netzwerkes 5
6 16. Wenden Sie also für das Flächenelement des Dekanters auch noch einmal die Funktion "Volumenelement aus Oberfläche verstärken" aus der Taskleiste "Volumenmodellierung", Zeile "R" an. Verstärken Sie die Oberfläche auf 0,4 cm. 17. Dann verwenden Sie die Funktion "Volumenelemente vereinigen" aus der Taskleiste "Volumenmodellierung", Zeile "T". Sie haben nun die Schrift und den Eichstrich in das Glasgefäß integriert. Zur Perfektionierung könnte man nun noch... - den Schriftzug gegen das Gefäß abrunden - den Dekanter mit einer Abschneideebene schräg abschneiden - die abgeschnittene Fläche verrunden - dem Dekanter ein Glasmaterial zuweisen - das Ganze visualisieren Und so könnte das dann aussehen: Verantwortlich für die MicroStation Tippliste sind die Partnerunternehmen des CAD-Institute Netzwerkes 6
7 Man füge final noch Wein und Stimmung hinzu: Im Internet - Shop des CAD-Institutes erhalten Sie alles, was Sie zu einer schönen Visualisierung benötigen. Schau'n Sie mal rein unter Auch dieser Artikel wurde Ihnen präsentiert von Dipl.-Ing. Stefan Leybold, Krähenberg Schulungen. Die Administration des CAD-Institutes. Verantwortlich für die MicroStation Tippliste sind die Partnerunternehmen des CAD-Institute Netzwerkes 7
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