Gotthold Ephraim Lessing NATHAN DER WEISE

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Gotthold Ephraim Lessing NATHAN DER WEISE"

Transkript

1 Begleitmaterial zu Gotthold Ephraim Lessing NATHAN DER WEISE Regie: Jochen Strauch Bühne, Kostüme und Video: Frank Albert Musik- und Sounddesign: Matthias Schubert Dramaturgie: Saskia Zinsser-Krys Mit: Simon Ahlborn, Anna Gesewsky, Carolin Karnuth, Julius Ohlemann, Helmut Rühl, Johannes Simons, Jördis Wölk 1

2 Inhalt 1. Exposé NATHAN an der Landesbühne 1 2. Gotthold Ephraim Lessing 2.1. Leben und Wirken 2.2. Toleranz ist kein totes Wissen Ein fiktives Interview mit Lessing 3. NATHAN DER WEISE 3.1. Entstehung und Quellen 3.2. Aufnahme Figurenkonstellation Konkurrenz und Toleranz in Lessings Ringparabel Kreuzzüge 6.1. Krieg um die Heilige Stadt 6.2. Zeittafel 6.3. Der Dritte Kreuzzug Der Krieg im Nahen Osten NATHAN vor und nach dem 11. September Strategie der Radikalisierung Spielszenen Anregungen für Ihren Unterricht Buchungsinformationen und Kontakt 74 2

3 Exposé der Konzeption Nathan der Weise Jochen Strauch 5. März 2017 NATHAN DER WEISE Überzeugungsdialoge. Lesedrama. Dramatisches Gedicht. Es kann wohl sein, dass mein Nathan im Ganzen wenig Wirkung tun würde, wenn er auf das Theater käme, welches wohl nie geschehen wird. Genug, wenn einer sich mit Interesse wohl lieset und unter tausend Lesern nur Einer draus an der Evidenz und Allgemeinheit seiner Religion zweifeln lernt. Lessing an seinen Bruder Karl, Gotthold Ephraim Lessings Nathan der Weise aus dem Jahr 1779 gilt als das Aufklärungsdrama schlechthin. Durch Überzeugungsdialoge und insbesondere die eingelagerte Erzählung der Ringparabel gewinnt in diesem Stück ein auf Toleranz basierender Humanitätsgedanke auf beispielhafte Weise Gestalt. Auch heute kommt dem Stück angesichts weltweiter Religionskonflikte wieder besondere Aktualität zu. Doch hat Nathan der Weise vor allem als Lesedrama Karriere gemacht. Zu viel hehre Ideen, zu wenig spannungsgeladene Spielhandlung - so lauten die weiterverbreiteten Bedenken gegen das Bühnenwerk. Prof. Ortrud Gutjahr, Theater und Universität im Gespräch, Band 11, Hamburg 2010 Landesbühne Nord Wilhelmshaven, Premiere Premiere 21. Oktober

4 Exposé der Konzeption Nathan der Weise Jochen Strauch 5. März 2017 Vermächtnistext. Lessings unspielbares Drama voller unwahrscheinlichster Handlungen, die einer Soap-Opera den Rang ablaufen würden (verbotene Liebe unter Geschwistern, ein nach Indien fliehender Unterhändler, erpresserische Geldgeschäfte und intrigante Ränkespiele im Kloster) ist auch 2017 wieder das Stück der Stunde. Während die Welt mit postfaktisch-ausgerichteter Gesinnung in die Hände autokratischer Potentaten (Russland, Türkei, Amerika) gerät, bedroht uns aus dem Nahen Osten exakt jener Konflikt, der nach der kritischen Aufarbeitung der Kreuzzüge eigentlich ad acta gelegt worden war, mit einem schauerlichen, global erschütternden und unsere aufgeklärten Werte attackierenden Comeback. Diesmal mit ISIS als den Kreuzrittern Lessings letztes Drama ist sozusagen sein Vermächtnistext für eine Auseinandersetzung mit der Aufklärung - und eine aufgeklärte, tolerante Haltung als Konsens einer freien, modernen Gesellschaft scheint heute wieder in Gefahr. Soweit so sinnvoll. Doch wie nähern wir uns dem Stoff an? 2017, in Wilhelmshaven? Die gegenseitigen Zuschreibungen der Religionen (Jude, Muselmann, Christ, Derwisch etc.) sind die Grundlagen für die Vorurteile und Vorverurteilungen mit denen sich die Dramatis Personae und wir mit ihnen der Welt begegnen - und die auch und eben heute noch oder erneut die großen Konflikte und Kriege treiben. Theatral stellt uns allerdings schon allein eine möglicherweise antisemitisch zu bewertende Darstellung des Jüdischen vor unlösbare Herausforderungen, von den Fallstricken der Darstellung des gefährlich-nachdenklichen Sultans ganz zu schweigen. Und natürlich werden wir weder Krippenspiel noch Aladdin im Wunderland erarbeiten. Was ist das für ein Gott, der für sich muss kämpfen lassen? RECHA, III.1 Wir müssen, müssen Freunde sein! NATHAN, II.1 Eine Textbegehung: Wir nähern uns dem Stoff voller nachklingender Aphorismen und durchdachter dialogischer Wendungen ganz vom Text her. Als szenische Textanalyse, als große, theatralische Erforschung, als spielerisch-nachdenkliche Textbegehung. Wir wenden uns fokussiert den Teilen der Handlung zu, die in Spannung zum Zentrum des Lesedramas, zur Ringparabel und zu den religiösen Konfliktdiskursen stehen. Die Schauspieler nähern sich dem Abend als Erzähler Ihrer Rollen und der Geschichte. Langsam verdichten sich dann die Kostümelement zu immer geschlosseneren Figurenansätzen. Immer wieder können Textanteile auch von der Gruppe übernommen werden. Situative Setzungen und emotionale Vorgänge steigern sich dem Stück entsprechend im Verlauf der Handlung. Ein Vexierspiel aus geschlossenen und offenen Setzung mit einer Laterna Magica im Zentrum - und heutigen, vielschichtigen Kostümen als Ankerpunkt zeitgenössischer Assoziationen zu Figuren und Handlungskonstellationen. Landesbühne Nord Wilhelmshaven, Premiere Premiere 21. Oktober

5 Exposé der Konzeption Nathan der Weise Jochen Strauch 5. März 2017 Ein Arbeitskostüm gilt es zu erfinden, das bequem und ästhetisch den Spieler unterstützt sich blank dem Text auszuliefern. Im Verlauf der Proben gilt es zu verstehen und zu lernen, was war damals los im Nahen Osten - was ist dort heute noch die Grundlage der Konflikte? Was war Lessings Zugriff? Warum war sein Blick, die Perspektive des Kosmopoliten im Postkutschenzeitalter, gerade so poetisch fasziniert von Jerusalem? Was betrifft uns heute davon noch? Aus diesen Erzählhaltungen entstehen Begegnungen und Szenen, so dass sich die Figuren in den Schauspielern und so auch in unserer Phantasie entfalten. Die Spieler/ Erzähler können den psychologischen Bereich ihrer Rollen auch immer wieder verlassen. Wir werden gemeinsam diese Geschichte, dieses Märchen einer Welt erzählen, in der alle miteinander verwandt sind. Wir sehen erstmal keinen Juden, keinen Sultan - und können deshalb umso drastischer in die Konflikte der Sprachbilder einsteigen und als theatrale Erforschung pointieren. Zu Anfang und immer wieder zwischendurch sehen wir heutige, professionelle Menschen (wie Kortner Schauspieler nannte), die sich in diese Welten, historisch und politisch, hineindenken, miteinander den Text hinterfragen und argumentieren - und sich und so auch uns mit den Anschuldigungen religiöser Vorurteile konfrontieren. Auf der Erzählebene stellen wir außerdem verschiedene szenische Analyse- und Kommentarebenen zur Verfügung und montieren daraus eine vielschichtige Metaebene aus Fremdem und Vertrautem. Wir können Text fokussieren, aber auch historische Bilder (links i.e. eine Abbildung des Saladino aus der Dekamerone-Vorlage) aufblitzen lassen oder uns live nach Jerusalem zoomen und den Text so in Spannung zur Gegenwart setzen. Wir nutzen den gesamten Bühnenraum für eine vielstimmige Erzählung. Fremdartiges und Vertrautes: darf sich ineinander vermischen. Entsprechend haben wir nach einem Raum gesucht, der wie eine Erzählmaschine funktioniert: Ein Raum, der szenische Möglichkeiten anbietet, der sich verschließen kann und Geheimnis ausstrahlt, abweisend und offen zugleich ist, Projektionsflächen ebenso wie Begegnungsorte birgt. Landesbühne Nord Wilhelmshaven, Premiere Premiere 21. Oktober

6 Exposé der Konzeption Nathan der Weise Jochen Strauch 5. März 2017 Erzählmaschine Wir geben den Schauspielern Räume für spannungsgeladene, emotionale Begegnungen, die man miteinander aufbaut und dynamisch verändern kann. Einen Raum, den die Schauspieler selber in Bewegung bringen und so die Kontrolle über den Fortgang der Erzählung steuern. (Dabei natürlich die 1:1 Umsetzung an sämtlichen Spielorten bereits berücksichtigend mit eingebautem Licht und Transportfähigkeit, etc.) Je länger wir am Raum gearbeitet haben, desto klarer wurde uns, das dieser Ansatz einen ebenso dynamischen Umgang mit den Figuren verlangt. Wenn es keinen Gott gibt, ist alles erlaubt. DIE BRÜDER KARAMASOW, Fjodor Dostojewski Wir starten in einer uns von der Psychologie und den historischen Vorlagen befreienden Erzählhaltung und entwickeln mit den Schauspielern im Verlauf der Proben die Geschichte aus den Szenen. Entsprechend entstehen die Schichtungen der Kostüme je nach episch-dramatischer Situation auf der Szene. Im Verlauf des Probenprozess werden wir miteinander herausfinden, ob die Annahme einer miteinander verwandten Weltgemeinschaft eine Hoffnung stiftende Utopie ist - oder in einer dystopisch-ironischen Soap-Opera gipfelt ob uns das Kerndrama der Aufklärung also heute Märchen, T h e m e n s t e i n b r u c h o d e r Konfliktseismograph ist. Imagine there s no countries nothing to kill or die for and no religion, too / Imagine all the people living life in peace John Lennon Landesbühne Nord Wilhelmshaven, Premiere Premiere 21. Oktober

7 2.Gotthold Ephraim Lessing 2.1 Lessings Leben und Wirken Ich weiß, wie gute Menschen denken; weiß, Daß alle Länder gute Menschen tragen. Aufklärung und Toleranz sind die Werte, für die Gotthold Ephraim Lessing gestritten und geschrieben hat. Vor 275 Jahren geboren, gehört er heute noch zu den am häufigsten aufgeführten Autoren. Mit seinem Theaterstück "Nathan der Weise" mahnt er die Toleranz der Religionen an und ist damit unverändert aktuell wird Gotthold Ephraim Lessing in Kamenz (Oberlausitz) als zweiter Sohn des Pfarrers Johann Gottfried Lessing geboren. Da er sich schon in seinen ersten Schuljahren als außerordentlich begabter Schüler erweist, gewährt ihm 1741 der Kurfürst von Sachsen ein Stipendium, das es ihm ermöglicht, die fürstliche Eliteschule St. Afra in Meißen zu besuchen. 1746, im Alter von 17 Jahren, beginnt er auf Wunsch seines Vaters das Studium der Theologie an der Universität Leipzig. Dort angekommen, verliert er schnell das Interesse am Studium und fängt an, sich mehr und mehr für das Großstadtleben zu interessieren und sich mit dem Theater auseinanderzusetzen. Lessing wird zum Entsetzen des Vaters regelmäßiger Gast im Schauspielhaus und knüpft enge Kontakte zur progressiven Schauspieltruppe von Friederike Caroline Neuber, die 1748 auch sein erstes Schauspiel Der junge Gelehrte zur Aufführung bringt. Er bürgt für die Gruppe, verschuldet sich und flieht vor den Geldgebern aus Leipzig geht er nach Berlin, wo er verstärkt am literarischen Leben teilnimmt und versucht, seinen Lebensunterhalt als freier Autor zu bestreiten. In Berlin lernt er den Philosophen Moses Mendelssohn und den Schriftsteller und Buchhändler Friedrich Nicolai kennen, mit denen ihn fortan eine enge geistige Freundschaft verbindet. Alle teilen die aufklärerischen Werte der Vernunft, Toleranz und Meinungsfreiheit. Mendelssohn sieht sich in dieser Zeit immer wieder judenfeindlichen Angriffen ausgesetzt, gegen die ihn Lessing verteidigt. Für ihn wird der Wert eines Menschen nicht an seiner Religionszugehörigkeit, sondern an seinem aufgeklärten und vernünftigen Handeln und Verhalten festgemacht. Diese von den Ideen der Aufklärung geprägte Haltung zeigt sich auch in seinen theoretischen und philosophischen Schriften, in seinen literarischen Werken und journalistischen Arbeiten. Das Theater sieht er als wichtigen Ort des Gedankenaustausches und der öffentlichen Diskussion moralischer Standpunkte wird das erste deutsche Trauerspiel Miss Sara Sampson in Frankfurt an der Oder uraufgeführt. Neu ist, dass auch Figuren aus dem niederen Adel private Konflikte verhandeln und damit die gängigen Vorstellungen und Konventionen der Tragödie unterlaufen veröffentlicht er zusammen mit Friedrich Nicolai und Moses Mendelssohn die Briefe, die neuste Literatur betreffend wird Lessing zum Auswärtigen Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften gewählt. Weil er als freier Schriftsteller seinen Lebensunterhalt nicht sichern kann, nimmt Lessing 1760 eine Stelle als Bibliothekar in Breslau an, wechselt aber 1767 nach Hamburg, um dort am neu gegründeten Nationaltheater als Dramaturg wieder unabhängig arbeiten zu können. Um Eva König, verwitwete Mutter dreier Kinder, heiraten und für den Unterhalt der Familie aufkommen zu können, geht er 1770 nach Wolfenbüttel, und tritt dort eine Stelle als Bibliothekar an. Junges DT Spielzeit 2015/16 Materialien NATHAN DER WEISE 6 5

8 1776 erhält Lessing eine Gehaltserhöhung und kann endlich heiraten. Seine Frau Eva König bringt einen gemeinsamen Sohn zur Welt, der allerdings einen Tag nach der Geburt stirbt. Zwei Wochen darauf verstirbt Eva König selbst. Lessing bleibt weiterhin als Bibliothekar in Wolfenbüttel, weil ihm diese Stellung seine materielle Grundversorgung sichert und sie außerdem Freiheit für sein literarisches und philosophisches Schreiben lässt. Die Veröffentlichung der philosophischen Schriften des 1768 verstorbenen Hermann Samuel Reimarus, in denen eine kritische, verstandes- und vernunftgesteuerte Auseinandersetzung mit der Bibel gefordert wird, erregt das Aufsehen strenggläubiger Christen und gipfelt in einem Publikationsverbot durch Lessings Dienstherren, das die Veröffentlichung weiterer theologischer Schriften untersagt. In seinem 1779 entstandenen DramaNathanderWeise, seinem letzten Theaterstück, greift Lessing diesen Streit noch einmal auf und spricht sich auch hier für Humanität und religiöse Toleranz aus. Am 15. Februar 1781 stirbt Lessing nach vierzehntägiger Krankheit in Braunschweig wird Nathan der Weise in Berlin uraufgeführt. 6

9 2.2 Toleranz ist kein totes Wissen Ein fiktives Interview mit Lessing Würde Gotthold Ephraim Lessing heute unter uns weilen, wäre er vielleicht ein Friedensaktivist, der für eine NGO im Sudan arbeitet. Vielleicht wäre er auch ein avantgardistischer Schreiberling mit Hornbrille und Jutebeutel, der sich mit anderen Kreativen ins Berliner Nachtleben stürzt, um tags drauf weiter am großen Roman zu arbeiten. Doch was würde er zum Thema Toleranz sagen? Für das Interview mit Karola Kallweit ist Germanist Dr. Cord-Friedrich Berghahn in die Rolle des Hipster-Lessings geschlüpft. Karola Kallweit: Was ist für Sie Toleranz? Dr. Cord-Friedrich Berghahn alias Lessing: Eine Haltung, mehr: ein Lebensprinzip. Kein Inhalt, sondern ein Prozess. Lebenslang. Da gehört alles dazu: Irrtümer verzeihen, andere Wege respektieren, fremde Ideen ernst nehmen, überkommene Urteile selber prüfen, das eigene Denken stets und radikal beobachten. Denn nicht die Wahrheit, in deren Besitz irgend ein Mensch ist oder zu sein vermeint, sondern die aufrichtige Mühe, die er angewandt hat, hinter die Wahrheit zu kommen, macht den Wert des Menschen. Durch eigenes Nachdenken auf die Wahrheit kommen heißt aber fast immer irren - da ist Toleranz die einzig mögliche Haltung. Bei welcher Gelegenheit haben Sie sich zum letzten Mal tolerant gezeigt? In meinem Schauspiel "Nathan, der Weise" öffentlich - da habe ich 1779 mein credo abgelegt, mein Bekenntnis, demzufolge es auf die Praxis zwischen den Menschen, Völkern und Religionen ankommt, nicht auf die Theorie. Und privat in meinen Gesprächen und Briefen und im Umgang mit meinen Freunden - bis zuletzt. Wann waren Sie das letzte Mal intolerant? Im Kampf mit der protestantischen Orthodoxie; da habe ich meinem Gegner, dem Hauptpastor Goeze, mitunter auch Unrecht getan. Man halte mir allerdings zugute, dass es ein mächtiger und verbohrter Gegner war, dass ich ihn an seinem stärksten Punkte angriff und dass ich den Streit durch Publikationsverbot büßen musste. Überhaupt: Es sei, dass noch durch keinen Streit die Wahrheit ausgemacht worden: so hat dennoch die Wahrheit bei jedem Streite gewonnen. Kann man Toleranz lernen? Ja, und zwar nicht als Inhalt, sondern als Praxis. Das aber muss früh anfangen, muss früh auf geistige Autonomie und Kritikfähigkeit zielen, denn der größte Fehler, den man bei der Erziehung zu begehen pflegt, ist dieser, dass man die Jugend nicht zum eigenen Nachdenken gewöhnt. Toleranz ist aber immer eine lebendige Entscheidung, kein totes Wissen. Wo fehlt es in unserer Gesellschaft besonders an Toleranz? Überall, soweit ich sehe. Im Grunde sind die Themen, die ich zwischen 1747 und 1781 aufgegriffen habe, immer noch unerledigt, sind die Konflikte immer noch erschreckend lebendig - zwischen den Konfessionen, den Religionen, den Geschlechtern, zwischen Reich und Arm, Mächtigen und Ohnmächtigen. Daher sind meine Texte immer noch aktuell - und werden dies, schaut man in die Welt, wohl auch noch lange bleiben. Es scheint mir fast, als ob es die Aufklärung nie gegeben hätte... Quelle: Materialmappe zu NATHAN DER WEISE, Junges DT Spielzeit 2015/16 7

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

21

22

23

24

25

26 6. Die Kreuzzüge 6.1 Krieg um die Heilige Stadt Jerusalem war das Ziel der meisten Kreuzritter, die sich zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert auf den Weg in den Nahen Osten machten. Viele von ihnen kamen erst gar nicht in der Heiligen Stadt an. Aber selbst wenn sie die lange und beschwerliche Reise hinter sich gebracht hatten: Das Vorhaben, Jerusalem für die Christenheit zu erobern, war selten von Erfolg gekrönt. Oft hinterließen die Kreuzritter auf ihrem Weg Verwüstung und Tod. Doch die blutigen Feldzüge bescherten Europa auch einen fruchtbaren Austausch mit der orientalischen Kultur. Die Erfolgsgeschichte des Islam Als am 8. Juni 632 ein Mann namens Mohammed in den Armen seiner Frau Aisha stirbt, weiß die Welt noch nicht, was für eine kraftvolle Bewegung sich in den kommenden Jahrhunderten von der Arabischen Halbinsel aus verbreiten wird. Besonders im fernen Europa nimmt kaum jemand Notiz vom Islam, der von Mohammed gestifteten, neuen Religion doch das bleibt nicht lange so. Innerhalb weniger Jahre erobern die Moslems große Teile des Nahen Ostens und Nordafrikas. Bis 643 haben sie unter der Führung von Kalif Omar Ibn al-chattab unter anderem Damaskus (im heutigen Syrien), Jerusalem, Mesopotamien, Ägypten und Teile Persiens unter ihre Kontrolle gebracht. Auch vor Europa macht die islamische Expansion nicht Halt. Ab 711 erobern Muslime innerhalb weniger Jahre die Iberische Halbinsel und dringen bis nach Südfrankreich vor. Nur ein Jahrhundert nach dem Tod des Propheten Mohammed erstreckt sich der arabische Einfluss vom Atlantik im Westen bis ins heutige Pakistan im Osten. Auch Jerusalem und seine für Juden, Christen und Muslime gleichermaßen bedeutenden Wallfahrtsorte bleiben für mehrere Jahrhunderte unter muslimischem Einfluss. Urban II. ruft zum "Heiligen Krieg" auf Jerusalem ist für die Christen des Mittelalters neben Santiago de Compostela eine der bedeutendsten Wallfahrtsstätten. Zahlreiche Gläubige pilgern jährlich in die Heilige Stadt, in der Jesus Christus gestorben und auferstanden sein soll. Das können sie auch dann noch, als Jerusalem bereits unter muslimischer Herrschaft ist. Doch Mitte des 11. Jahrhunderts werden die Pilgerfahrten ins Heilige Land erschwert: Die Seldschuken, ein türkischer Volksstamm, erobern große Gebiete im Nahen Osten und bringen 1070 auch Jerusalem unter ihre Kontrolle. Mit ihrem Expansionsstreben bringen die Seldschuken auch das christliche Byzantinische Reich in Bedrängnis, das schließlich Papst Urban II. um Hilfe bittet. 24

27 Im November 1095 ruft Urban II. auf dem Konzil von Clermont dazu auf, gegen die Seldschuken in den Krieg zu ziehen und die heiligen Stätten Jerusalems wieder für christliche Pilger zugänglich zu machen. Sein Appell hat Erfolg zahlreiche Gläubige fühlen sich zum "Heiligen Krieg" berufen. Neben den religiösen Motiven ist auch die stetig steigende Bevölkerungszahl in Europa ein Grund für die Aufbruchsstimmung. Die Teilnehmer des Kreuzzugs erhoffen sich durch ihren Einsatz nicht nur das Seelenheil, sondern auch neue Ländereien. Blutbad in Jerusalem Die erste Armee, die sich nach dem Konzil von Clermont auf den Weg macht, ist ein ungeordneter Haufen unter der Führung von populären Predigern wie Peter von Amiens. Plündernd zieht diese Volksarmee gen Osten und verwüstet dabei unter anderem die jüdischen Viertel von Trier, Köln und Worms. Die Reise findet ein jähes Ende, als die Kreuzfahrer 1096 in Kleinasien vernichtend von den Seldschuken besiegt werden. Im selben Jahr bricht eine weit besser organisierte Armee aus französischen, lothringischen und normannischen Rittern zum eigentlichen ersten Kreuzzug auf. Mit Zwischenhalt in Konstantinopel, der Hauptstadt des Byzantinischen Reichs, erreicht das Heer 1099 Jerusalem und nimmt die Stadt ein. Es folgt ein Blutbad: Zahlreiche muslimische und jüdische Bewohner, darunter auch Kinder und Frauen, werden von den Kreuzrittern niedergemetzelt. Nachdem die Heilige Stadt wieder in christlicher Hand ist, rufen die Kreuzfahrer im Jahr 1100 das Königreich Jerusalem aus. Erster König wird Balduin von Boulogne. Mit Edessa, Antiochia und Tripolis entstehen drei weitere Kreuzfahrerstaaten. Als Edessa 1144 von einem muslimischen Heer erobert wird, ruft Papst Eugen III. zum zweiten Kreuzzug auf. Doch der Feldzug ist schlecht geplant und endet 1149, Edessa bleibt in muslimischer Hand. 25

28 Sturm auf Jerusalem Löwenherz versus Saladin Auch Jerusalem wollen die Muslime den Kreuzfahrern nicht kampflos überlassen gelingt es dem legendären Sultan Saladin, die Heilige Stadt unter seine Kontrolle zu bringen. Papst Gregor VIII. ruft daraufhin zum dritten Kreuzzug auf dem folgen unter anderem Kaiser Friedrich Barbarossa, König Philipp II. von Frankreich und der englische Herrscher Richard Löwenherz. Doch Barbarossa stirbt noch auf dem Weg ins Heilige Land, und auch seine Mitstreiter erreichen Jerusalem nicht. Richard Löwenherz gelingt es nur noch, einen Waffenstillstand mit Saladin auszuhandeln. Doch nicht nur Ritter und deren Herrscher fühlen sich zum "Heiligen Krieg" berufen. Auch das ganz normale Volk zieht es nach Osten, wie etwa im Kinderkreuzzug von Dabei brechen allerdings nicht ausschließlich Minderjährige ins Heilige Land auf, sondern mehrere Besitzlose aus Frankreich und vom Niederrhein. Der Kinderkreuzzug kommt jedoch nicht in Jerusalem an, viele Teilnehmer werden vermutlich während der Reise gefangen genommen und als Sklaven verkauft. Ende der Kreuzzugsbewegung Bis zum Jahr 1270 brechen noch vier weitere Kreuzzüge in den Nahen Osten auf, doch Erfolge bleiben meistens aus. Einzig Kaiser Friedrich II. gelingt es während des fünften Kreuzzugs noch einmal, Jerusalem für die Christen zu gewinnen. Das Besondere daran: 26

29 Friedrich erreicht sein Ziel mit Diplomatie. In einem Friedensvertrag mit dem ägyptischen Sultan al-kamil werden den Christen 1229 große Teile Jerusalems für zehn Jahre zugesprochen. Richtig in Schwung kommt die Kreuzzugsbewegung nicht mehr. Nach Ablauf des von Friedrich ausgehandelten Friedensvertrages verlieren die Christen im Jahr 1244 endgültig die Kontrolle über Jerusalem, die noch verbliebenen Kreuzfahrerstaaten halten sich nicht viel länger. Das eigentliche Ziel, die Verteidigung Jerusalems, verfehlen die Kreuzfahrer mit ihren blutigen Unternehmungen zwar. Doch ihre Feldzüge haben eine nicht zu unterschätzende Bedeutung für das Kulturleben Europas. Die westliche Welt kommt durch die Zurückkehrenden in Berührung mit der orientalischen Geisteswelt, exotische Gewürze und Früchte werden in Europa ebenso bekannt wie das arabische Zahlensystem, das bis heute in Gebrauch ist. 6.2 Zeittafel der Kreuzzüge Jahr Ereignis 395 Nach der Teilung des römischen Imperiums gehört Palästina zum Oströmischen Reich. 637 Die Araber nehmen Palästina ein. um 1000 Jerusalem-Wallfahrten werden immer beliebter. Bis 1078 haben christliche Pilger uneingeschränkten Zutritt zu den heiligen Stätten in Jerusalem Reform der Gesamtkirche, Reformpapsttum; Abspaltung der Ostkirche In Jerusalem gründet sich ein Hospitalbruderschaft zur Betreuung der Pilger und Pflege der Kranken. Aus dieser geht später der Johanniterorden hervor. Die Tracht der Johanniter war ein schwarzer, im Krieg ein roter Mantel mit weißem Kreuz. Hauptsitz der Johanniter war ab 1306 Rhodos, ab 1350 Malta (daher Malteser), nach der Reformation kommt es zur Ordensspaltung. Der evangelische Zweig bestand unter dem Namen Johanniter weiter, der katholische Zweig als Maltesterorden. Nach der Vertreibung von Malta durch Napoleon hat der Orden seinen Sitz seit 1834in Rom. Er ist heute ein kirchlicher Oden und Völkerrechtssubjekt mit diplomatischen Beziehungen zu über 80 Ländern Schlacht von Manzikert, die türkischen Seldschuken nehmen Anatolien, Antiochia und Jerusalem ein. Auslöser für den 1. Kreuzzug Erste Pläne für einen Kreuzzug zur Eroberung Jerusalems durch Papst Gregor VII., die Wirren des Investiturstreits verhindern aber die Umsetzung des Vorhabens Türkische Seldschuken erobern Syrien und auch Jerusalem. Christliche Wallfahrten nach Jerusalem sind nicht mehr uneingeschränkt möglich. 27

30 Bernhard von Clairvaux, geboren um 1090 auf der Burg Fontaines bei Dijon, gestorben am 20. August 1153 in Clairvaux bei Troyes, mittelalterlicher Abt, Kreuzzugprediger und Mystiker. Unter Ausnutzung seines diplomatischen Geschicks und seiner Redekunst arbeitete er erfolgreich am Zustandekommen des zweiten Kreuzzugs ( ). Er war im nördlichen Frankreich, Flandern und in der Rheingegend für die Kreuzzüge bis 28. November 1095, Synode in Clermont (Frankreich) unter Vorsitz von Papst Urban II. Es nehmen 182 Kardinälen, Bischöfen und Äbten aus Italien, Spanien und Frankreich und eine byzantinische Gesandtschaft teil. Am 27. November 1095 hält Papst Urban II. eine Rede, in der er die Volksmenge vor der Kathedrale von der Notwendigkeit eines Kreuzzugs überzeugt. Zum Ende der Rede nehmen die ersten den Ruf auf undbitten um die Erlaubnis, ziehen zu dürfen. Papst Urban II. hält danach noch weitere Synoden in Tours und Rouen ab, um den Aufruf zum Kreuzzug zu verbreiten. Denjenigen, die den Ruf folgen, wird Ablass für ihre Sünden zugesagt. Unter dem Motto Gott will es! wird allen die ins Heilige Landziehen versprochen, nie verwelkenden Ruhm im Himmelreich zu erlangen Volkskreuzzug, Vorläufer des Ersten Kreuzzugs, wird auch als Bauernkreuzzug oder Armenkreuzzug bezeichnet. Er dauerte nur sechs Monate (April bis Oktober) Die muslimischen Herrscher über Jerusalem schließen die bisher allgemein zugängliche Pilgerstätte im Heiligen Land Deutscher Kreuzzug, ist Teil des Ersten Kreuzzugs, allerdings richtet er sich nicht gegen Muslime, sondern gegen Juden. Die Predigten zum Ersten Kreuzzug verursachten vielerorts auch einen Ausbruch von Antisemitismus. Bereits 1095 soll es zu einem ersten Massaker gegen Juden im nordfranzösischen Rouen gegeben haben, 1096 breiteten sich diese antisemitischen Gewaltausbrüche auch in Deutschland aus Kreuzzug, Ziel ist Jerusalem. Zu diesen Kreuzzug hatte Papst Urban II aufgerufen. Er sollte die Rückeroberung Palästinas von den Moslems erreichen. Angeführt wird der 1. Kreuzzug durch Gottfried von Bouillon. Er endet 1099 mit der erfolgreichen Einnahme Jerusalems durch ein Kreuzritterherr und einem fürchterlichen Blutbad Oktober: Die Belagerung von Antiochia beginnt, die Dürre und Hungersnot trieb die Kreuzzügler während der sieben Monate andauernden Belagerungszeit zeitweise in den Kannibalismus. Juni: Antiochia wird durch Verrat eingenommen Januar: Das restliche Kreuzfahrerheer bricht in Richtung Jerusalem auf. Juni: Sie erreichen Jerusalem, das sich seit 1098 unter der Herrschaft der ägyptischen Fatimiden befindet. 13. Juni: Erster, aber erfolgloser Angriff auf Jerusalem. 15. Juli: Nach einem fünfwöchigen, verlustreichen Kampf nehmen die Kreuzfahrer Jerusalem ein. Die muslimische und jüdische Bevölkerung Jerusalems wird umgebracht. Der christliche Staat Jerusalem wird gegründet, dessen Beschützer (sein Nachfolger nannte sich schließlich König) wird Gottfried von Bouillon Der christliche Ritterorden der Johanniter wird in Jerusalem gegründet. Zunächst geht der Orden karitativen Aufgaben nach und die Johanniter unterhalten verschiedene Hospitäler. Hier können sich die Pilger von den Strapazen ihrer Reise erholen. Der militärische Zweig der Johanniter wird erst später entwickelt Kreuzzug, wurde nach dem erfolgreichen Ersten Kreuzzug organisiert. Der Kreuzzug von 28

31 1101 war nicht sehr erfolgreich Raimund von Toulouse errichtet an der syrischen Küste die Grafschaft Tripolis Hugo von Payens(oder Payns), französischer Ritter gründet zusammen mit Gottfried von Saint-Omer und sieben weiteren Rittern eine Organisation, die Straßen und die christlichen Pilger sichern sollte, den Orden der armen Ritter Christi vom Tempel Salomon Kreuzzug, Ziel ist Jerusalem 1146 Kreuzzug gegen die Wenden, Sachsenherzog Heinrich der Löwe geht nicht mit Konrad III. auf den Zweiten Kreuzzug ins Heilige Land, sondern kämpft gegen die heidnischen Wenden (Westslawen), die in der Region zwischen Elbe und Oder bis nach Stettin siedelten Friedrich Barbarossa wird zum Kaiser gekrönt Schlacht von Hattin, vernichtende Niederlage für das christliche Heer bei Hattin gegen Saladin Sultan Saladin nimmt das christliche Königreich Jerusalem, geschwächt durch innere Ohnmacht und Thronwirren, ein Kreuzzug, Ziel ist Jerusalem. An ihm beteiligt sich auch der englische König Richard Löwenherz. Dreijähriges Moratorium: Spielzeit von NATHAN DER WEISE 1190 Friedrich Barabarossa ertrinkt im Fluß Saleph Unter Papst Innozenz III. erreicht die päpstliche Machtstellung ihren Höhepunkt Papst Innozenz III. bestätigt den Deutschen Orden Kreuzzug, am Ende wird Konstantinopel erobert und geplündert Beginn der Kreuzzüge gegen die Albigenser (Katharer) in Südfrankreich Kinderkreuzzug Kreuzzug, Ziel ist Ägypten Kreuzzug, endet nach Verhandlungen durch einen Vertrag durch Kaiser Friedrich II. und Sultan Al-Kamil Kreuzzug gegen die Stedinger Friesen. Dem Erzbischof von Bremen ging es um die Abgaben der Stedinger, die sie ihm aus politischen Gründen verweigerten. Die Aufständischen werden bei Altenesch vernichtet. Der Rest erkennt die Forderungen an Endgültiges Ende der Albigenserkreuzzüge Kreuzzug unter Ludwig IX. von Frankreich gegen Ägypten. 29

32 Kreuzzug unter Ludwig IX. von Frankreich, Ziel ist Tunis Aragonesischer Kreuzzug 1291 Akkon, die letzte Festung der Christen im Heiligen Land, fällt. Ende der Kreuzzüge in Palästina Die Christen geben ihre letzten Stützpunkt im Orient auf Babylonisches Exil der Päpste in avignon. Ende der päpstlichen Weltherrschaft Der Templerorden wird durch den Papst offiziell aufgelöst Kreuzzug gegen Alexandria, geführt von König Peter I. von Zypern 1396 Kreuzzug von Nikopolis 14. Jahrhundert 15. Jahrhundert Über 50 Kreuzzüge gegen die damals heidnischen Pruzzen und Litauer. Diese Kreuzzüge wurden vom Deutschen Orden Organisiert und auch als Reisen bezeichnet. Insgesamt vier Kreuzzüge gegen die Hussiten, Anhänger verschiedener reformatorischer beziehungsweise revolutionäre Bewegungen in Böhmen Kreuzzug gegen das Osmanische Reich, dieser Feldzug wird als letzter Kreuzzug eingestuft. Er scheitert in der Schlacht bei Warna Konstantinopel fällt. 6.3 Dritter Kreuzzug Dauer Dritter Kreuzzug: August 1189 bis Juli 1191 bzw Ziele: Jerusalem Ausgang: Vertrag von Ramla zwischen Saladin und Richard Löwenherz. Waffenstillstand von drei Jahren. Jerusalem blieb unter Saladins Herrschaft. Folgen: Jerusalem kann nicht erobert werden, Pilger erhalten aber Zugang. Eroberungen von König Richard werden bestätigt. Zusammenfassung Zwischen dem Zweiten Kreuzzug und dem Dritten Kreuzzug lagen gleich mehrere Jahrzehnte. So war der Zweite Kreuzzug im Jahr 1149 nach mehreren Niederlagen der Kreuzfahrer im Heiligen Land zu Ende gegangen. Nach diesem Misserfolg gerieten die Kreuzfahrerstaaten immer stärker in Bedrängnis. Bis zu einer militärischen Reaktion, dem dritten Kreuzzug dauerte es aber, erst 1187 rief Papst Gregor VIII. mit der Bulle Audita tremendi dazu auf. Der Kreuzzug begann dann im Jahre Zu den drei wichtigen Anführern zählte Friedrich Barbarossa, der Kaiser des römisch-deutschen Reichs. Aber ehe Kaiser Friedrich Barbarossa das Heilige Land erreichen konnte, kam er ums Leben. Weitere Führer waren König Philipp II. von Frankreich sowie König 30

33 Richard Löwenherz von England. Nur Richard Löwenherz blieb mit dem Kreuzfahrerheer bis zum Ende des Kreuzzuges im Heiligen Land. Wichtigster und auch mächtigster Gegenspieler der Kreuzfahrer war Sultan Saladin gewesen. Nach dem er seine Feinde im muslimischen Lager besiegt hatte, widmete Saladin sich den Kreuzfahrerstaaten. Mit der Schlacht von Hattin, die von Saladin gewonnen werden konnte, war der Auslöser für den 3. Kreuzzug geschaffen. Der Kreuzzug begann zwar 1189, die englischen und französischen Kreuzfahrer erreichten aber erst 1191 das Heilige Land. Bald führte nur noch Richard Löwenherz die Kreuzfahrer an, er erkannte schnell, dass eine Eroberung Jerusalems nur einen kurzzeitigen Erfolg bringen würde, da Saladin zu dieser Zeit einfach zu mächtig war. Der dritte Kreuzzug endete schließlich im Jahre 1192 mit einem Friedensvertrag. Die Eroberung der Stadt Jerusalems durch die Kreuzfahrer gelang allerdings nicht. Immerhin sicherte der Friedensvertrag christlichen Pilgern den freien Zugang nach Jerusalem. Im Vertrag von Ramla wurden außerdem die meisten Eroberungen Richards bestätigt. Saladin starb Richard geriet auf dem Rückweg in sein Königreich in Gefangenschaft und es dauerte bis 1194, ehe er aus der Gefangenschaft entlassen wurde. Dritte Kreuzzug Ursachen Aufstieg Saladin Der Zweite Kreuzzug war gescheitert, in der Folge gerieten die immer noch existierenden Kreuzfahrerstaaten stärker in Bedrängnis. Das Emirat Damaskus wurde zudem 1154 durch Nur ad-din, dem Emir von Mossul aus der Dynastie der Zengiden erobert. Er verlagerte seinen Hauptsitz nach Damaskus. Im Jahre 1169 wurde Nur ad-din gegen die Kreuzfahrer aktiv. So schickte er den sarazenischen Feldherrn Saladin und dessen Onkel als Truppenführer eines Feldzuges gegen die Kreuzfahrer nach Ägypten. Der Feldzug hatte Erfolg. Er endete mit der Beseitigung des schiitischen Fatimiden-Kalifats von Kario durch Saladin im Jahr Saladin ernannte sich zum Sultan von Ägypten und begründete damit die Dynastie der Ayyubiden. Es kam zwar zu schweren Konflikten mit Nur ad-din, dieser starb aber Saladin besetzte nun auch Damaskus und große Teile Syriens. Aleppo, in den Jahrzehnten zuvor ein Zentrum des Widerstands gegen die Kreuzritter, wurde ebenfalls von Saladin eingenommen (1183). Drei Jahre später gelang ihm die Eroberung von Mossul. Saladin hatte seine muslimischen Feinde nun besiegt. Er wandte sich nun den Kreuzfahrerstaaten zu, die sich nun in seiner Umklammerung befanden. Schlacht bei Hattin und Eroberung von Jerusalem Nach seinem Aufstieg widmete sich Saladin den Kreuzfahrern. Und so zog er Richtung Palästina. Am 4. Juli 1187 kam es zur Schlacht bei Hattin. Saladin schlug ein Kreuzfahrerheer vernichtend. Beinahe ungehinderte gelang es Saladin dann den Kreuzfahrern Städte wie Akkon zu entreißen. In der Folge eroberte er auch ein Großteil des Königreichs Jerusalem. Nach kurzer Belagerung nahmen Saladins Truppen schließlich am 2. Oktober 1187 Jerusalem selbst ein. Die Bevölkerung wurde teilweise versklavt. Nur wer ein Lösegeld aufbringen konnte, entging dem Schicksal der Sklaverei. Nach der Eroberung Jerusalems kontrollierten die Kreuzfahrer nur noch Tyros, Tripolis und Antiochia. Aber auch diese Orte griff Saladin ab 1188 an. 31

34 Bestürzung in Europa Die Nachricht Palästinas und der Heiligen Stadt Jerusalem gelange natürlich auch nach Europa. Hier war die Bestürzung groß. Für Papst Urban III. war die Nachricht wohl zu viel, der Pontifex starb. Die Forderung nach einem neuen Kreuzzug wurde lauter und lauter und so dauerte es nur bis zum 29. Oktober 1187 bis Papst Gregor VIII. mit der Bulle Audita tremendi zum Dritten Kreuzzug aufrief. Papst Gregor VIII. starb bereits im Dezember, auch sein Nachfolger Papst Clemens III. rief weiterhin zum Dritten Kreuzzug auf. Verlauf des 3. Kreuzzugs Einer der Anführer des 3. Kreuzzugs war Kaiser Friedrich I. Barbarossa. Dieser brach bereits am 11. Mai 1189 in Regensburg auf. Er stand dem vermutlich größten Kontingent vor, dass jemals ein einzelner Fürst zu einem Kreuzzug beisteuerte, vor. In Friedrichs Begleitung fanden sich einige Vertreter des deutschen Hochadels. Im Vorfeld des Aufbruchs hatte Kaiser Friedrich mit diversen Herrschern über freien Durchzug und Verpflegung für sein Heer auf den Weg ins Heilige Land erfolgreich verhandelt. Das Heer zog auf dem Landweg die Donau entlang. Die Kreuzfahrer wählten die Balkanroute und zogen dann durch Kleinasien. Im Mai 1190 kam es zur Schlacht bei Philomelion auf kleinasiatischen Boden. Zwar setzten sich die Kreuzfahrer gegen die Türken durch, es wurde aber schwieriger für sie. Die Landschaft war gebirgig, Lebensmittel wurden knapp. Krankheiten brachen aus. Trotz dieser Hindernisse gewannen die Kreuzfahrer noch die Schlacht bei Ionium gegen die Türken. Man nahm deren Hauptstadt ein und erbeutete Pferde, Lasttiere und Lebensmittel. Danach zog Friedrich Barbarossa mit seinem Heer weiter. Am 10. Juni 1190 stand er kurz vor Seleucia. Dann passierte das Unglück, Kaiser Friedrich I. Barbarossa ertrank im Fluss Saleph. Nur ein Teil der bis hierher gelangten Kreuzfahrer setzten die Reise unter Führung von Friedrichs Sohn, Friedrich von Schwaben fort. Ein großer Teil machte sich nach dem Tod Friedrichs Barbarossas auf den Heimweg. Im Oktober 1190 erreichte der Rest von Kaiser Friedrichs Kreuzfahrerheer die belagerte Stadt Akkon und schloss sich den christlichen Belagerern an. Vor Akkon starb dann am 20. Januar 1191 Friedrich V. von Schwaben an den Folgen einer Malariaerkrankung. Für ihn übernahm Leopold V. von Österreich den Oberbefehl über das restliche deutsche Kontingent. Philipp und Richard Start in den Kreuzzug Der französische König Philipp und der englische König Richard zogen zunächst gemeinsam los. Die beiden Armeen trennten sich aber noch in Frankreich wieder. Beide erreichten dann aber im September 1190 Sizilien. Hier hatte nach dem Tod von König Wilhelm II. von Sizilien Tankred von Lecce die Herrschaft übernommen und Wilhelms Ehefrau Johanna gefangen genommen. Johanna war eine Schwester Richards und so eroberte er Messina auf Sizilien und befreite seine Schwester. Das Kreuzfahrerheer überwinterte dann auf Sizilien. Im März 1191 wurde ein 32

35 formeller Friedensvertrag zwischen Tankred, Philipp und Richard geschlossen und so konnte die Reise in Richtung Palästina weiter gehen. Die beiden Herrscher reisten weiterhin getrennt. Richard Löwenherz erobert Zypern Richard hatte kein Glück auf hoher See und so geriet seine Flotte vor Kreta in einen Sturm. Ein Teil der Flotte wurde nach Zypern abgetrieben. Ausgerechnet Richards Kriegskasse war davon betroffen, und auf den Schiffen hatte sich neben seiner Schwester Johanna auch seine Verlobte Berengaria von Navarra befunden. Zyperns Herrscher Kaiser Isaak Komnenos wollte die Notlage ausnutzen, am Ende setzte sich aber Richard militärisch durch. Und so hatte Richard mit Zypern eine reiche Nachscubbasis für seinen Kreuzzug erobert. Zudem belegte er die Inseln mit hohen Sondersteuern und ihm fiel Isaaks Staatsschatz in die Hände. Im Juni 1191 ging es dann aber weiter in Richtung Palästina. Im Heiligen Land Philipp landete im April 1191 in Tyros. Im Juni erreichte auch Richard Löwenherz diesen Ort im Heiligen Land. Im Oktober 1190 hatten bereits die übrig gebliebenen deutschen Kreuzfahrer das Gebiet erreicht. Der Kampf um Akkon Philipp und Richard schlossen sich dem Kampf um Akkon an. Die Belagerung war von Guido von Lusignan, ehemaliger König von Jerusalem, im August 1189 begonnen worden. Akkon sollte als Basis für die Wiedererrichtung seines Königreichs dienen. Aber die Verteidiger von Akkon verteidigten sich und auch Saladin griff ein. Und so waren die Belagerer von Akkon von den Truppen Saladins eingeschlossen. Die englischen und französischen Kreuzfahrer brachten nun Bewegung in den Kampf um Akkon. Mit ihren Schiffen konnte die Belagerung von See verstärkt werden. Nun brachen in Akkon Seuchen aus. Die Kreuzfahrer begannen damit die Stadtmauer zu unterminieren, der Einsturz drohte. Die Wasserversorgung war ebenfalls abgegraben worden. Mit Einverständnis Saladins wurde Akkon schließlich am 12. Juni an die Kreuzfahrer übergeben. Für die muslimischen Bewohner der Stadt wurde ein hohes Lösegeld ausgehandelt. Führer der Kreuzfahrer sind uneins Nach dem Fall von Akkon wehten über der Zitadelle der Stadt nun drei Banner. Zum einen das Banner des englischen Königs Richard Löwenherz, zum anderen natürlich auch das Banner des französischen König Philipp II. und dann noch das deutsche Banner Leopold V. von Österreich, einem Herzog, der aber nach dem Tod von Friedrich von Schwaben, dem Sohn Kaiser Barbarossas, den Oberbefehl über das deutsche Kontingent übernommen hatte. Da sich Leopold als Vertreter des römisch-deutschen Kaisers ansah, beanspruchte er nicht nur den gleichen Rang wie die beiden Könige, sondern auch den gleichen Anteil an der Beute. Für Richard Löwenherz war Leopold aber bestenfalls ein Herzog und so empörte er sich über die Anmaßung Leopolds. Da auch der militärische Anteil des ziemlich zusammengeschrumpften deutschen Kontingents an der Eroberung Akkons eher unbedeutend gewesen war, verwundert es wohl nicht, dass Richard zur 33

36 Tat schritt und das Banner Leopold von einem Knappen in den Burggraben werfen ließ. Nach dieser Demütung zog Leopold V. wenig später mit seinen Truppen nach Europa ab. Für Richard sollte dies später Folgen haben, als er auf dem Heimweg vom dritten Kreuzzug nach England den Landweg durch Europa wählte und dort festgesetzt wurde. Streit unter den Kreuzfahrern Der Streit unter den Kreuzfahrern hielt aber weiter an. Diesmal ging es darum, wer der zukünftige König von Jerusalem werden sollte. Man einigte sich darauf, dass diese Würde zunächst Guido von Lusignan und nach dessen Tod Konrad von Montferrat (Herr von Tyrus) inne haben sollten. Philipp II. verließ im Juli 1991 schließlich das Heilige Land und die übrigen Kreuzfahrer. Er machte sich auf dem Rückweg nach Frankreich. Ein Großteil seines Heeres blieb bei Richard. Richard Löwenherz war nun der alleinige Oberbefehlshaber über die christlichen Truppen. Richard lässt Gefangene enthaupten Unterdessen strebte Konrad von Montferrat hinter Richards Rücken einen Separatfrieden mit Saladin an. Etwa die Hälfte der Gefangenen wurde vom französischen Kreuzfahrerkontingent bewacht und von Konrad als Verhandlungsmasse eines solchen Separatfriedens verwendet. Als sich die Zahlung des Lösegeld für die muslimischen Gefangenen verzögerte, ließ Richard Ende August 1191 ca muslimische Gefangene enthaupten. Durch das Massaker an den Gefangenen entschied Richard den internen Konflikt für sich und demonstrierte drastisch seine Entschlossenheit. Saladins Truppen griffen darauf hin die inzwischen instandgesetzten Mauern Akkons zweimal an, wurden aber abgewehrt. Dann zog Saladin seine Truppen zurück, um sie für eine Verteidigung Jerusalems aufzusparen. Kreuzzug Richard Löwenherz und Geheimverhandlungen Richard zog nun in Richtung Süden. Am 7. September 1191 kommt es bei Arsuf zur Schlacht mit Saladins Hauptheer. Die Kreuzfahrer kommen zu ihrem ersten Sieg seit Hattin. Von da an mied Saladins Heer die offene Feldschlacht gegen die Kreuzfahrer. Richard feiert weitere Erfolge. Richard versucht zudem eine Einigung durch Heirat. So führte er Verhandlungen mit Al-Adil, dem Bruder von Sultan Saladin über einen Friedensschluss. Gegenstand dieser Geheimverhandlungen war eine Heirat zwischen Al-Adil und Johanna Plantagenet. Dem so vereinigten Paar sollte dann die Herrschaft über das Königreich Jerusalem zugesprochen werden. Eine Eroberung der Stadt durch die Kreuzfahrer hätte sich erübrigt. Da Saladins Bruder nicht zum christlichen Glauben übertreten wollte, scheiterten die Geheimverhandlungen. Richard zog zunächst weiter in Richtung Jerusalem. Dabei stellte er aber fest, dass das Hauptheer Saladins noch intakt war. Damit begann ein Umdenken. Eine Eroberung Jerusalems hätte wohl gelingen können, nur wäre die Stadt wohl kaum auf Dauer zu halten gewesen. Schon weil ein Großteil der Kreuzfahrer nach der Eroberung von Jerusalem ihr Kreuzzugsgelübde als erfüllt angesehen hätten und bald zurück nach Europa gekehrt wären. Damit wäre die christliche Streitmacht stetig geschrumpft. Richard brach nun den Zug nach Jerusalem ab und kehrte zur 34

37 Küste zurück. Eine unpopuläre Entscheidung. Zumindest bei den einfachen Soldaten und bei den Geistlichen und Chronisten. Mehr Zustimmung erhielt Richard hingegen bei den Adligen. Auf den Seiten der Protestler stand mit Herzog Hugo III. von Burgund, aber auch der Anführer des französischen Kontingents. Er protestierte gegen den Kurswechsel und zog mit der Mehrheit der französischen Kreuzfahrer nach Jaffa. Richard marschierte weiter nach Askalon. Askalon wurde im Januar 1192 von Richard besetzt. Er blieb dort bis Juni. Angeblich soll er bei dem Wiederaufbau der von den Muslimen zerstörten Stadtmauer selbst Hand angelegt haben. Kreuzfahrer und innere Streitigkeiten Richard wollte den Kreuzzug wohl beenden und zurück in sein Reich kehren. Schließlich hatte ihm in April 1192 die Nachricht erreicht, dass sein jüngster Bruder Johann in England den Thron beanspruchte. Und der französische König Philipp nutzte seine Abwesenheit zu Angriffen auf englische Lehen in Frankreich. Da ein schneller Sieg vor Jerusalem nicht möglich war, strebte Richard nun Waffenstillstandsverhandlungen mit Sultan Saladin an. Zunächst musste er sich aber Bemühen auch im inneren der Christen für Ruhe zu sorgen. Und so kassierte er den gefundenen Kompromiss darüber, dass Guido von Lusignan König von Jerusalem sein sollte und Konrad sein Erbe. Auch weil Guido sich gegen die Barone des Königreichs kaum durchsetzen konnte. Guido wurde der Kreuzfahrerstaat Zypern zum Lehen gegeben, Konrad wurde zum neuen König von Jerusalem gewählt. Noch bevor Konrad von Montferrat zum neuen König von Jerusalem gekrönt werden konnte, wurde er allerdings am 28. April auf offener Straße von zwei Assassinen erstochen. Ob Richard mit den Mördern in Verbindung stand, ist ungewiss. Konrads Nachfolger wurde, mit Zustimmung der Barone und Prälate des Reiches sowie Richards, Heinrich II. von Champagne, der dazu die Witwe Konrads, Isabella, heiratete. Zur gleichen Zeit blieb auch Saladin nicht untätig. Diesem gelang es mit einem Gegenangriff Jaffa zurückzuerobern. Richard gelang aber die Rückeroberung. Friede mit Saladin Waffenstillstand Am 2. Stepember 1192 kam es schließlich zu einem diplomatischen Abkommen zwischen Richard und Saladin. Saladin bestätigte die Eroberungen Richards an der Küste Palästinas. Allerdings mit Ausnahme der Stadt Askalon. Hier wurden die Befestigungsanlagen wieder geschleift und die Stadt an Saladin übergeben. Wichtigster Punkt beim Vertrag von Ramla war aber, dass christlichenpilgern der freie Zugang nach Jerusalem ermöglicht wurde. Die beiden Herrscher einigten sich zudem auf einen dreijährigen Waffenstillstand. Vertrag von Ramla und Ende 3. Kreuzzug Der Vertrag von Ramla sah vor, dass Jerusalem unter sarazenisch/muslimische Herrschaft blieb. Die Eroberungen Richards an der Küste Palästinas wurden bestätigt (Ausnahme Askalon). Unbewaffnete christliche Pilger sollten fortan freien Zugang nach Jerusalem erhalten. Dazu kam ein dreijähriger Waffenstillstand. Die Bilderhandschrift Corpus Christi um 1240 berichtet vom Friedensschluss zwischen Richard Löwenherz und Saladin. Der 3. Kreuzzug endete am 9. Oktober 1192 als Richard Löwenherz Palästina verließ. Quellen: 35

38 t100.html Der Krieg im Nahen Osten 22. Juni 2017 Naher Osten: Warum ist da immer Krieg? Das Morden in Syrien, die Kämpfe im Irak, der ewige Konflikt um Israel nirgends fließt heute so viel Blut wie im Nahen Osten. Das liegt daran, dass vor hundert Jahren drei Männer gleichzeitig versuchten, die Welt zu verändern. Von Bastian Berbner Der "Islamische Staat" hat eine Ölquelle bei Mossul in Brand gesteckt. Seit 2003 wird dort gekämpft. Moe Zoyari / Redux / laif Grenzen sind eine super Sache. Egal, ob als Mauer mit Stacheldraht obendrauf, als Zaun, als aufgeschütteter Sandwall in der Wüste oder als imaginierte Linie, sichtbar nur auf Landkarten Grenzen sind gut, wenn sie zwei Dinge bewerkstelligen. Wenn sie auf der einen Seite, drinnen, Menschen vereinen, die sich so ähnlich sind, dass sie sich bei der Frage einigen können: Wer soll uns regieren? Und wenn sie auf der anderen Seite jene draußen halten, mit denen sich die Menschen drinnen nie und nimmer auf eine Antwort einigen könnten. 36

39 Ist beides erfüllt, ist eine Grenze ein Instrument der Ordnung. Wenn nicht, ist sie ein Garant der Gewalt. Latakia ist eine Stadt in Syrien. Sie liegt am Mittelmeer und hat einen schönen Strand. Diesen Sommer planschen die Menschen dort wieder in der sanften Dünung und rauchen Wasserpfeife. Auch Idlib ist eine Stadt in Syrien. Dort werden Menschen von Fassbomben zerfetzt. Im Frühjahr gingen Bilder aus einem nahe gelegenen Dorf um die Welt. Sie zeigten vergaste Kinder mit schaumigen Mündern. Latakia und Idlib liegen nur 120 Kilometer voneinander entfernt. Beide Städte werden regiert von Baschar al-assad. Die Einwohner von Latakia, mehrheitlich Alawiten, finden das gut. Die Bewohner von Idlib, mehrheitlich Sunniten, wollen ihn stürzen. Sie sind Menschen, die drinnen sind, aber lieber draußen wären. Für sie sind die Landesgrenzen eine Gefängnismauer. Alawiten und Sunniten haben einen Herrscher. Sie hätten lieber zwei. Einige Hundert Kilometer weiter östlich liegt die Heimat der Kurden. Ein Land, durchzogen von massiven Bergkämmen, mächtigen Flüssen und schattigen Tälern aber auch von einer Vielzahl von Grenzen, der syrisch-türkischen Grenze, der irakisch-türkischen, der syrisch-irakischen, der iranisch-türkischen, der irakisch-iranischen. Die Kurden leben in vier Staaten. Sie hätten lieber einen einzigen. Ein eigenes Drinnen. In einer hügeligen Einöde mehrere Hundert Kilometer weiter südwestlich wiederum fährt Mohammed Nasser Tra ayra, 17 Jahre alt, an einem Sommertag 2016 zwei Kilometer ins Nachbardorf. Dort dringt er in ein Haus ein, schleicht sich ins Kinderzimmer, wo ein 13-jähriges Mädchen im Bett liegt und schläft. Er sticht mit einem Messer so lange auf das Mädchen ein, bis es tot ist. Tra ayra hat nichts gegen das Mädchen persönlich. Aber es wohnt in Kirjat Arba, einer israelischen Siedlung im palästinensischen Westjordanland. Es ist ein politischer Mord. Er, ein Palästinenser, tötet sie, eine Israelin, um ihrer Regierung eine Botschaft zu schicken: Dies ist unser Land! Wie soll eine Grenze sinnvoll in ein Drinnen und ein Draußen unterscheiden, wenn zwei Völker um denselben Boden streiten? Angenommen, man säße in einem Zeppelin, der hoch über Arabien schwebt. Der Blick reicht vom Mittelmeer bis zum iranischen Hochland, von den Gebirgen Anatoliens bis zum Persischen Golf. Angenommen, man könnte jeden einzelnen Bewohner dort unten als winzigen Punkt sehen. 82 Millionen Iraner. 80 Millionen Türken. 38 Millionen Iraker. 28 Millionen Saudi-Araber. 17 Millionen Syrer. 8 Millionen Libanesen. 8 Millionen Jordanier. 8 Millionen Israelis. 5 Millionen Palästinenser. Ein Bild aus 274 Millionen Pixeln. Wenn man sich weiter vorstellt, man sähe all die Menschen, die zufrieden mit den Grenzen ihres Landes und dessen Herrschaftsform sind, als weiße Pixel und 37

40 alle, die sich danach sehnen, diese zu ändern, als schwarze man blickte hinab auf riesige schwarze Flächen, die sich wie Krebsgeschwüre durch die Region fräßen. Im Westirak stellen sich die Sunniten gegen die schiitische Regierung in Bagdad. Im Osten Saudi- Arabiens hassen die Schiiten die sunnitische Regierung in Riad. Das Westjordanland, Gaza, die Kurdengebiete, der Osten Syriens: alles schwarz. Middle East, Proche Orient, Naher Osten egal in welcher Sprache, diese zwei Wörter werfen sofort das Kopfkino an. Bärtige Terroristen, die sich in die Luft sprengen. Brennende Ölfelder. Ausgebombte Häusergerippe. Pick-ups mit aufmontierten Maschinengewehren. Krieg in Syrien. Schlachten im Irak. Kämpfe in der Türkei. Intifada in Israel. Überall Terroranschläge. In den vergangenen hundert Jahren gab es etwa 80 Kriege und Krisen im Nahen Osten. Schätzungen zufolge sind dabei 6,5 Millionen Menschen gestorben. Wahrscheinlich waren es viel mehr. Wie konnte es dazu kommen? Warum wurde ausgerechnet der Nahe Osten zur Bühne für Blutrunst und Gemeuchel? Die gängige Antwort lautet: Zu viele Völker, zu viele Konfessionen auf engem Raum, aufgeheizt von religiösem Furor. Doch das ist nur auf den ersten Blick überzeugend, wie ein schlechtes Buch mit schönem Umschlag. Wer wirklich verstehen will, warum der Krieg in diesem Teil der Welt nicht endet, muss hundert Jahre zurückblicken, in eine Zeit, in der es die gegenwärtigen Grenzen noch nicht gab, in der all das, was heute "Naher Osten" heißt, ein einziges gewaltiges Reich war, ein untergehendes. Drei entscheidende Männer Regiert wurde dieses Osmanische Reich aus Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, sein Herrscher nannte sich Sultan. Sieben Jahrhunderte lang lebten in dessen Imperium die Völker und Religionen, Türken, Araber, Kurden, Muslime, Christen und Juden, verhältnismäßig friedlich zusammen. Es gab Konflikte, manchmal auch Kriege, natürlich, aber insgesamt vertrugen sie sich erstaunlich gut. Der Schlüssel war eine weitgehende Autonomie, Selbstverantwortung in einem Reich ohne Grenzen. Dann kam der Erste Weltkrieg. Unter dem Glühen der Kanonen wurden Länder eingeschmolzen und neu geformt. Reiche zerfielen, Reiche entstanden. Das galt für Europa, aber noch viel mehr für den Orient. Aus dem Osmanischen Reich erwuchs jene Staatenwelt, deren Umrisse man heute in fast jeder Nachrichtensendung sieht. Die Neuformung hatte nichts Zwangsläufiges. Es waren Politiker und Generale, Diplomaten und Agenten, die sie steuerten, Soldaten, die sie ausfochten, teils mit modernen Maschinengewehren feuernd, teils Säbel schwingend auf den Rücken von Kamelen. Entscheidend aber waren drei Männer. Zwei von ihnen waren Ideologen, einer war ein Opportunist. Alle drei waren sie Briten, und alle drei hatten sie sehr genaue Vorstellungen davon, welche Grenzen nach dem Krieg den Nahen Osten ordnen sollten. Leider passten diese Vorstellungen nicht zusammen. Denkt man die Konflikte von heute Jahr um Jahr zurück in die Vergangenheit, als blättere man ein Daumenkino rückwärts, so landet man am Ende immer bei diesen drei Figuren. 38

41 Bei dem Offizier Thomas Edward Lawrence, der sich 1917 aufschwingt, eine der tragischsten Heldengeschichten der Moderne zu schreiben. Bei dem Aristokraten Mark Sykes, über den der amerikanische Autor Scott Anderson kürzlich schrieb: "Es ist schwer, jemanden zu finden, der im 20. Jahrhundert ohne böse Absicht und ohne eine Armee mehr Verwüstung anrichtete." Und bei dem Chemiker Chaim Weizmann, der eigentlich der Schwächste in diesem Trio hätte sein müssen, ohne politisches Amt, ohne Geld, und der am Ende dennoch den größten Erfolg hatte. Vielleicht würde Syrien heute nicht brennen, vielleicht hätten die Kurden einen Staat, vielleicht hätte Mohammed Tra ayra kein Mädchen erstochen, hätten diese drei Männer vor hundert Jahren anders gehandelt. Ihre gemeinsame Geschichte beginnt nicht im Nahen Osten, sondern in London, Downing Street 10, am Sitz des britischen Premierministers, wo sich im Herbst 1915 die Mitglieder des Kriegskabinetts über große Landkarten beugen und sich fragen: Wie verhindern wir, dass die Deutschen den Krieg gewinnen? Aus schlammigen Gräben kletternd, rennen die Soldaten damals an der Westfront jeden Tag aufs Neue gegeneinander an. Die Deutschen von der einen, die Briten und Franzosen von der anderen Seite, wie ein gewaltiger Menschenwolf, der Millionen Leben zermalmt. Die Frage ist: Wer hält am längsten durch? Die britische Regierung fürchtet: Deutschland. Gerade ist auch noch der Sultan des Osmanischen Reiches auf deutscher Seite in den Krieg eingetreten und hat die Muslime der Welt zum Heiligen Krieg gegen die Alliierten aufgerufen. Im britischen Kolonialreich leben Millionen Muslime. In diesem Herbst 1915 benötigen die Strategen in London also eine Idee, dringend. Es meldet sich der britische Hochkommissar für Ägypten. Er ist der Kolonialverwalter in Kairo, und seine Leute haben einen Plan entwickelt, der beides bewerkstelligen soll den drohenden Aufstand der Muslime ersticken und die Deutschen niederzwingen. In Kairo lebt damals seit wenigen Wochen ein Mann, gerade mal 27 Jahre alt, gerade mal 1,65 Meter groß, der trotz seiner Jugend der wahrscheinlich beste Kenner des Nahen Ostens in Diensten der britischen Regierung ist zumindest er selbst sieht das so. Sein Name ist Thomas Edward Lawrence. Schon als Jugendlicher wanderte Lawrence allein durch den Nahen Osten und besichtigte Kreuzfahrerburgen. Später arbeitete er auf einer Ausgrabungsstätte in Syrien. In Südpalästina kartografierte er die Wüste. Er spricht fließend Arabisch, kennt Leute und Kultur, sodass ihn der Geheimdienst Seiner Majestät schnell anheuert, als der Krieg losbricht. In den Räumen der britischen Verwaltung hat Lawrence damals eine riesige Karte des Osmanischen Reiches aufhängen lassen. Manchmal, schreibt er später, steht er minutenlang davor, den Kopf im Nacken, grübelnd über die Dimensionen des Landes, das der Feind, der Sultan in Konstantinopel, kontrolliert. Aber kontrolliert er es wirklich? Der Hussein-Deal 39

42 Wenige Wochen zuvor, im Sommer 1915, ist ein Brief in Kairo eingetroffen, dessen Absender sofort das Interesse der Briten weckt Scherif Hussein, ein Stammesführer aus Mekka, der mächtigste Mann der Arabischen Halbinsel. Hussein hatte sich mit der Herrschaft des osmanischen Sultans eigentlich arrangiert, aber wenn schon mal Krieg ist, kann man die Situation ja zu nutzen versuchen. Hussein träumt von einem großarabischen Reich. Er will eine Grenze ziehen, ziemlich genau dort, wo heute die türkisch-syrische verläuft. Soll der Sultan doch die Türkei, die Gegend nördlich der Grenze, behalten. Das Land südlich, wo man Arabisch spricht, will Hussein für sich. Es wäre ein Riesenreich, bestehend aus dem heutigen Syrien, Libanon, Irak, Israel, Palästina, Jordanien und der gesamten Arabischen Halbinsel. In seinem Brief bietet Hussein den Briten ein Geschäft an: Er führt die Araber in eine Rebellion gegen den Sultan. Er hilft den Briten, den Krieg zu gewinnen, und dafür helfen die Briten ihm, nach dem Sieg seinen Staat zu gründen. Lawrence Vorgesetzter kabelt das Angebot nach London. Die Idee ist verlockend, eine Art Gegen- Dschihad, ausgerufen von einem Mann mit weißem Rauschebart, der im Gegensatz zum Sultan den Ehrentitel Scherif führt, wie es nur direkten Nachfahren des Propheten erlaubt ist. In den britischen Amtsstuben malen sie es sich aus: Die Araber zersetzen das Osmanische Reich von innen und entblößen die südosteuropäische Flanke Deutschlands. Auf einmal haben es die Deutschen mit einer dritten Front auf dem Balkan zu tun, und die zwingt sie in die Knie. Der Plan könnte den Krieg entscheiden. Und was hat man schon zu verlieren? Ein arabischer Staat nach Kriegsende? Bis dahin kann noch viel passieren. London schlägt ein. Für die Briten hat der Deal mit Hussein einen großen Vorteil: Sie müssen erst später liefern, bezahlt werden sie aber sofort. Tief im arabischen Hinterland beginnen die Vorbereitungen für die Rebellion. In Kairo ist Lawrence begeistert. Während seine Regierung den Arabern aus rein strategischen Gründen einen Staat verspricht, findet er, dass sie ihn tatsächlich verdient haben. Lawrence verehrt die Araber. Als er als Jugendlicher mit nichts als zwei Landkarten, einer Kamera und einer Mauser-Pistole durch die Wüste lief, traf er nur auf Gastfreundschaft. Als er später Ausgrabungen leitete, hatte er echtes Interesse am Leben seiner Arbeiter. Einer von ihnen, ein junger Syrer, wurde erst sein Assistent, dann sein bester Freund. "Dieses Land ist für Ausländer zu prächtig, um es in Worte zu fassen", schrieb Lawrence 1912 an seine Eltern. Jetzt, drei Jahre später, da sich seine Regierung zum Garanten der arabischen Unabhängigkeit gemacht hat, beschließt er, alles dafür zu tun, dass sie Wirklichkeit wird, dass Hussein tatsächlich seine Grenze bekommt. An anderer Stelle löst die Nachricht vom Hussein-Deal einen Schock aus. Im November 1915 treffen in London britische Diplomaten mit François Georges-Picot zusammen, Attaché an der französischen Botschaft in London. Picot ist ein Alliierter, ein Freund. Aber als die Briten ihm vom Versprechen an die Araber berichten, reagiert er mit "kompletter Ungläubigkeit", wie ein Teilnehmer festhält. Nachdem so viele Franzosen gestorben seien, argumentiert Picot, könne man nicht einfach potenzielle Kriegsbeute im Nahen Osten wegschenken. "Er redete von Syrien und Palästina, als ob sie Frankreich gehörten wie die Normandie", schreibt der Teilnehmer. Französische wie britische Außenpolitik ist damals Kolonialpolitik. Paris und London haben sich die Welt aufgeteilt, die Franzosen herrschen in Westafrika, das britische Empire spannt sich vom Osten Afrikas über Indien bis nach Ozeanien. Dieser Krieg bietet zum ersten Mal seit Jahren eine Chance zur weiteren Expansion und Frankreich will sie nutzen. 40

43 Picot überbringt in London eine klare Botschaft. Frankreich will Syrien, gern auch das biblische Palästina. Die Idee eines großarabischen Reiches empfindet er als lächerlich. Die Briten sind alarmiert. Einen Streit mit Frankreich können sie im Moment nicht brauchen. Die Achse Paris London ist das Rückgrat des Krieges gegen Deutschland. In London überlegen die Diplomaten, wie sich der Konflikt lösen lässt. Vielleicht hat dieser junge Parlamentarier namens Mark Sykes eine Idee, der sich im Nahen Osten so gut auskennt? Sykes hat eine Landkarte dabei, als er am späten Vormittag des 16. Dezember 1915 den Amtssitz des Premierministers betritt. Sykes, 36 Jahre alt, seit fünf Jahren Abgeordneter, hat den Nahen Osten bereist und ein Buch über die Region veröffentlicht. Dass vieles darin nicht stimmt, weiß niemand von denen, die ihm an diesem Morgen zuhören, nicht der Premierminister, nicht der Kriegsminister, auch nicht der aufstrebende Munitionsminister David Lloyd George. Sykes begegnet den wichtigsten Politikern seines Landes mit dem Selbstbewusstsein des englischen Adels. Er breitet seine Karte auf dem Tisch aus und sagt: "Ich schlage vor, eine Linie zu ziehen vom e in Acre bis zum letzten k in Kirkuk." Er fährt mit dem Finger über die Karte. Alles oberhalb der Linie solle Frankreich zufallen das heutige Syrien, der Libanon, die Südtürkei, der Nordirak. Alles unterhalb der Linie solle Großbritannien bekommen das heutige Israel, Palästina, Jordanien, den größten Teil des Iraks und die Arabische Halbinsel. In der Region, die Sykes Finger teilt, spricht nichts für eine solche Grenze. Nicht die ethnischen, nicht die religiösen Strukturen. Im Gegenteil, eine solche Grenze würde die Völker teilen, Stämme und Familien fänden sich auf zwei Seiten einer Grenze wieder. Lawrence von Arabien Sykes Vorschlag ist kolonialer Gestus, aber er gefällt dem Premierminister. Frankreich wäre besänftigt, und es spränge auch etwas für Großbritannien heraus. Natürlich weiß der Premier, dass diese Lösung mit dem Versprechen an Hussein kollidiert. Es geht um dasselbe Land. Aber was soll er tun? Entscheidet er sich für die Araber und gegen die Franzosen, gefährdet er die Allianz gegen Deutschland. Entscheidet er sich für die Franzosen und gegen die Araber, könnten sich diese auf die Seite des Feindes schlagen. Der Premier will beides und sein Mittel, um das zu bekommen, ist die Geheimhaltung. Die Araber müssen ja nichts von der Absprache mit Frankreich erfahren. Sollte es tatsächlich so weit kommen, dass sie ihren eigenen Staat einfordern dafür müsste man erst mal den Krieg gewinnen, kann man sich immer noch etwas einfallen lassen. Frankreich ist jetzt wichtiger. 41

44 Im Sykes-Picot-Abkommen einigten sich Briten und Franzosen 1916 auf Einflusssphären im Nahen Osten. London sollten die rot markierten Gebiete zufallen, Paris die blau markierten. Das Heilige Land sollte international verwaltet werden. ZEIT-GRAFIK Als Mark Sykes an diesem Tag Downing Street 10 verlässt, hat er das Kriegskabinett überzeugt, die britische Nahostpolitik in seine Hände zu legen. Die Minister glauben, Sykes spreche Arabisch undtürkisch. Er kann weder das eine noch das andere. Sykes ist ein Meister des Verdrehens, des Biegens und des Zurückhaltens von Informationen. Er ist ein Manipulator, dem schneller Erfolg wichtiger ist als langfristige Folgen. Fünf Tage später trifft Sykes zum ersten Mal den Franzosen Picot. In wenigen Tagen handeln sie ein Dokument aus, das zerstörerische Wirkung entfalten wird. Das Sykes-Picot-Abkommen ist gerade mal drei Seiten lang und enthält eine Karte des Nahen Ostens, in deren Zentrum ziemlich genau die Linie gezogen ist, die Sykes dem Kriegskabinett vorgeschlagen hat. Oberhalb der Linie ist die Fläche französisch blau eingefärbt, unterhalb ist sie britisch rot. Palästina mit seinen heiligen Stätten, darauf haben sie sich geeinigt, soll international verwaltet werden. Rechts unten an den Rand setzen die beiden ihre Unterschriften. Das Dokument ist streng geheim. Innerhalb weniger Wochen haben die Briten ein Land, das sie erst noch erobern müssen, zwei unterschiedlichen Parteien versprochen. Es ist, als hätten sie zwei Züge auf ein Gleis gesetzt, die jetzt aufeinander zufahren. Noch liegt eine weite Strecke zwischen ihnen. Noch wäre Zeit, einen der beiden Züge umzuleiten. Zunächst scheint das dreiste Spiel zu funktionieren. Am 5. Juni 1916 erklimmt Scherif Hussein einen Turm seines Palastes in Mekka und feuert eine alte Muskete in Richtung einer türkischen Festung, so erzählen es arabische Quellen. Überall in der Region schlagen kleinere arabische Trupps gegen osmanische Stellungen los. Es ist der Aufstand, den Hussein den Briten versprochen hat. Auch die Allianz zwischen Frankreich und Großbritannien hält. An der Somme starten die beiden Bündnispartner die größte Offensive dieses Krieges. Die Araber vertreiben die Osmanen aus Mekka und Dschidda, dann aber bleibt der Angriff stecken. Auch an der Somme kommen die Alliierten nicht voran. Nach fünf Monaten sind eine Million Soldaten tot, aber die Front hat sich nicht verschoben. Während die Strategen in London die Offensive an der Westfront einstellen und nach neuen Ideen suchen, gibt in Arabien ein Mann noch nicht auf: Thomas Edward Lawrence. Als er und seine Kollegen in Kairo vom Sykes-Picot-Abkommen erfahren, reagieren sie mit "kollektivem Brechreiz", wie er später schreibt. Er fühlt sich von seiner Regierung verraten. Wie kann sie in einer Zeit, in der der neue US-Präsident Woodrow Wilson ein Selbstbestimmungsrecht der Völker fordert, ein Abkommen schließen, das getränkt ist mit kolonialem Denken? Lawrence beschließt kurzerhand, den Sykes-Picot-Plan zu sabotieren und den Arabern zu ihrem Recht zu verhelfen. Er macht jetzt britische Außenpolitik auf eigene Rechnung. Im Oktober

45 fährt er nach Arabien und reitet auf dem Rücken eines Kamels, gehüllt in ein traditionelles Gewand, beschützt von zwei arabischen Bodyguards, 30 Stunden durch osmanisches Feindesland. Er ist auf dem Weg zu den arabischen Rebellen, um diesen zu helfen. Er ist auf dem Weg in den Krieg. Aus Thomas Edward Lawrence wird Lawrence von Arabien. Während sich in der Wüste eine der größten Heldengeschichten anbahnt, die das 20. Jahrhundert kennt, geschieht in London etwas, das oberflächlich betrachtet wenig mit dem Nahen Osten zu tun hat, in Wahrheit aber die vielleicht wichtigste Weichenstellung für die Zukunft der Region ist: Im Dezember 1916 wird David Lloyd George zum neuen Premierminister ernannt, einer der Männer, die sich ein Jahr zuvor von der Nahost-Kenntnis des Mark Sykes überzeugen ließen. Die zionistische Idee Lloyd George soll vor allem den Krieg in Europa gewinnen, aber der neue Premier hat auch eine Meinung zum Nahen Osten. In den Jahren zuvor hat ihn immer wieder ein ziegenbärtiger Mann besucht, der elegante Anzüge trägt und Englisch mit russischem Akzent spricht. Der Mann ist Chaim Weizmann. Als er Lloyd George im Jahr 1914 zum ersten Mal trifft, ist er 39 Jahre alt. Weizmann ist Chemiker, oder genauer: ein Chemiker mit politischem Anliegen. In Russland geboren, hat er in Deutschland studiert, in der Schweiz promoviert, seit zehn Jahren lebt er in Großbritannien, aber ein Land fehlt noch in seinem Leben, jenes, in dem er alt werden, in dem er begraben werden will. Das Problem ist, dieses Land gibt es noch gar nicht. Weizmann hat sich zur Lebensaufgabe gemacht, es zu schaffen. Ein Land der Juden. Weizmann ist der führende Zionist Großbritanniens, sein Ziel ist ein jüdisches Palästina. Aber die Osmanen, die bisher über Palästina herrschen, wollten nichts davon wissen. Doch jetzt ist Krieg, undim Krieg sind die Dinge in Bewegung. Wie Thomas Edward Lawrence, wie Mark Sykes will auch Chaim Weizmann eine Grenze ziehen. Das biblische Land zwischen Mittelmeer und Jordan soll den Juden erneut eine Heimat werden, den Menschen, die in den russischen und polnischen Ghettos unter Verfolgung leiden, aber auch den Juden in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, bei denen der allgegenwärtige Antisemitismus ein nationales Erwachen ausgelöst hat. Weizmann will die Briten davon überzeugen, nach dem Krieg Palästina an die Juden zu übergeben. Er macht sich an die Arbeit. Seine Kultiviertheit hilft, auch seine einflussreichen Freunde, in den ersten Kriegsjahren findet Weizmann schnell Zugang zu den höchsten gesellschaftlichen Kreisen Großbritanniens, auch zum Munitionsminister Lloyd George, der gerade Verwendung für einen findigen Chemiker hat. Lloyd George braucht Azeton. Der chemische Stoff wird zur Herstellung von Artilleriegeschossen eingesetzt. Weizmann arbeitet Tag und Nacht und ersinnt eine neue Methode, mit der sich in kurzer Zeit große Mengen Azeton herstellen lassen. Bei jedem Gespräch mit Lloyd George schwärmt Weizmann von den Vorteilen, die ein jüdischer Staat in Palästina für Großbritannien hätte. Wäre ein solcher Judenstaat nicht ein Stück Landbrücke vom britischen Ägypten ins britische Indien? Passt ein jüdisches Palästina nicht auch zum christlich-jüdischen Weltbild des gläubigen Lloyd George? Wäre es nicht gerecht, die Juden, 43

46 dieses Volk ohne Land, in Palästina, diesem Land ohne Volk, siedeln zu lassen? Und hat sich der treue Weizmann nicht eine Belohnung für seine Dienste in der Munitionsherstellung verdient? Lloyd George wird zum Anhänger der zionistischen Idee. Im Dezember 1916 weiß Weizmann, dass er auf den richtigen Mann gesetzt hat, Lloyd George wird Premierminister. Weizmann hat es geschafft, einen dritten Zug aufs Gleis zu setzen. Aus drei Richtungen fahren jetzt drei Züge aufeinander zu, ein arabischer, ein französischer, ein zionistischer. Noch immer liegt Raum zwischen ihnen. Zu Beginn des Jahres 1917 aber beschleunigt sich ihre Fahrt. Als Lawrence auf seiner Mission, das Sykes-Picot-Abkommen zu sabotieren, ins Wüstencamp der arabischen Rebellen einreitet, trifft er deren Kommandeur Feisal, Husseins Sohn. Lawrence wird sein wichtigster Berater und damit quasi der Befehlshaber der Rebellenarmee. Im Januar 1917 reiten sie nach Norden, Feisal voraus, in Weiß, Lawrence neben ihm in Weiß und Rot, dahinter drei Banner aus purpurner Seide, montiert an Stangen mit goldenen Spitzen, dann drei Trommler, gefolgt von Kamelen, dicht gedrängt, auf ihnen Reiter mit blitzenden Dolchen, Kriegsgesang aus tausend Kehlen, eine Masse aus Tier und Mensch, wogend wie ein wildes Meer. So hält es Lawrence später fest, der sich gefühlt haben muss wie in einem der mittelalterlichen Kriege, über die er in Oxford seine Doktorarbeit schrieb. Irgendwann in diesen Tagen Anfang Januar nimmt Lawrence Feisal zur Seite und wagt etwas, wofür er mit dem Tod bestraft werden könnte: Er erzählt dem Freund von Sykes-Picot. Er verrät den Verrat und entwirft einen neuen Plan. Wenn man es fertigbringe, den britischen und französischen Truppen zuvorzukommen und das Land, auf dem Feisals Vater Hussein sein Araber-Reich erschaffen will, allein zu erobern, könne man womöglich unabänderliche Fakten schaffen. Noch immer ist in der Welt die Ansicht verbreitet, dass, wer mit seinem Blut ein Land erobert, das Recht hat, über dieses Land zu verfügen. Lawrence will zunächst die Stadt Akaba einnehmen, die letzte osmanische Garnison am Roten Meer. Zum Wasser hin ist sie gesichert, alle Kanonen zeigen aufs Meer. Im Hinterland erheben sich schroffe Berge, da ist kein Durchkommen für eine Armee. Doch es gibt eine Schlucht, durch sie könnte ein Stoßtrupp von hinten in die Stadt eindringen, ein Überraschungsangriff. In einem Londoner Stadthaus empfangen am Morgen des 7. Februar 1917 die sieben führenden britischen Zionisten, unter ihnen Chaim Weizmann, einen Gast. Es ist der neue Nahost-Sekretär des Kriegskabinetts. Der Premierminister Lloyd George hat ihn gerade ernannt. Sein Name: Mark Sykes. Sykes weiß von den Sympathien des Premiers für den Zionismus. An diesem Morgen erzählen ihm Weizmann und die anderen, dass sie sich einen "jüdischen Staat unter der britischen Krone" wünschen. Keinesfalls wollten sie einen französischen Einfluss auf Palästina. Sie wissen nichts vom Sykes-Picot-Abkommen, von dem geheimen Plan, den ihr Gesprächspartner ein Jahr zuvor ausgehandelt hat und der genau das vorsieht: französischen Einfluss auf Palästina. Sie wissen auch nichts vom Versprechen an die Araber. Und Sykes schweigt eisern. Am 3. April bricht er in den Nahen Osten auf. Wenige Stunden vor seiner Abreise weist ihn der Premierminister Lloyd George an, dem Araberführer Hussein nichts zu versprechen, schon gar nicht in Bezug auf Palästina. "Die Juden können uns mehr nutzen als die Araber." Der Zionismus ist jetzt Teil der britischen Außenpolitik. 44

47 Ein riesiger Bluff Mark Sykes ist zu diesem Zeitpunkt einer der ganz wenigen Menschen, die von jedem der drei Züge wissen, die da aufeinander zurasen. Während der französische Zug unvermindert weiterrollt, hat Sykes vom Premierminister also den Befehl erhalten, den zionistischen Zug zu beschleunigen und den arabischen zu bremsen. Dafür aber muss er Lawrence von seiner Mission abbringen. Auch deswegen reist Sykes in den Nahen Osten. Anfang Mai treffen sich Lawrence und Sykes in einem Hafenort auf der Arabischen Halbinsel. Es gibt keine detaillierten Aufzeichnungen über das Gespräch, aber sicher ist: Lawrence begreift nun endgültig, dass London vom Versprechen an Hussein abgerückt ist. Vielleicht erzählt ihm Sykes auch, dass die Araber in den Zionisten einen weiteren Gegner haben. Plötzlich hat es Lawrence sehr eilig. Sofort bricht er mit seinen Kämpfern auf. Sie reiten durch die Wüste in Richtung der Stadt Akaba. Das Gespräch mit Sykes hat ihn schockiert. So sehr, dass es nicht der Gewaltritt ist, der Lawrence zu schaffen macht, nicht ein tagelanger Sandsturm, nicht das Fieber, an dem er leidet, nicht die Schreie sterbender Kamele oder die Giftschlangen, die drei seiner Gefährten töten es ist der Verrat seiner Regierung. So notiert er es in sein Tagebuch. Seine arabischen Mitstreiter wissen nichts von dem Vertrauensbruch, und Lawrence schämt sich. Später schreibt er: "Wäre ich den Arabern ein ehrlicher Berater gewesen, hätte ich ihnen sagen müssen: Geht nach Hause und riskiert hier nicht euer Leben!" Aber das tut er nicht, noch hat er Hoffnung. Anfang Juli erspähen sie im Hinterland Akabas eine 500 Mann starke Einheit der osmanischen Armee. Fast 300 Feinde sterben, als die Araber, aus allen Gewehren schießend, auf ihren Kamelen in sie hineingaloppieren. Die Schlacht ist so wild, dass Lawrence aus Versehen seinem eigenen Kamel in den Hinterkopf schießt. Danach reiten sie durch die kaum gesicherte Schlucht und nehmen Akaba ein, ohne eine weitere Kugel abzufeuern. Lawrence gilt über Nacht als Kriegsheld. Es vollzieht sich genau jene Entwicklung, auf die er gehofft hat. Lawrence spricht jetzt auf Augenhöhe mit britischen Generalen, deren Armee sich in Ägypten bereit macht für die Schlacht um Palästina. Lawrence hilft bei der Planung. Vielleicht können die Araber das Land doch an sich reißen? Auch sein Intimfeind Mark Sykes spürt, dass ihm Lawrence nun gefährlich werden kann er versucht es mit Charme. In einem Brief an einen Bekannten im Nahen Osten schreibt er: "Lawrence Plan war prächtig, und ich will, dass er zum Ritter geschlagen wird. Sag ihm, jetzt, da er ein großartiger Mann ist, muss er sich auch wie einer verhalten und seine Sicht erweitern. Zehn Jahre unter unserer Führung, und die Araber sind eine Nation. Sofortige Unabhängigkeit bedeutet Armut und Chaos." Lawrence schreibt zurück, sieben Seiten lang, teils triefend sarkastisch, teils unverstellt beleidigend, so böse, dass ein Vorgesetzter den Brief nicht an Sykes weiterleitet. Bald bricht Lawrence mit seinen Kämpfern wieder auf. Hinter den feindlichen Linien will er eine Art Guerillakrieg entfesseln, Brücken sprengen, Gleise sabotieren, osmanische Patrouillen überfallen. Nicht nur Lawrence hat es eilig. Auch Chaim Weizmann geht einen Schritt weiter. Hinterzimmersympathien für einen Judenstaat reichen ihm nicht mehr, er will eine öffentliche Erklärung der britischen Regierung. Etwas, worauf sich die Zionisten nach dem Krieg berufen können. Um das zu erreichen, scheut er, der Anführer der Juden, nicht einmal vor einem zutiefst antisemitischen Argument zurück einem, das seine britischen Gesprächspartner angesichts einer dramatischen Entwicklung im Sommer 1917 gerne hören. 45

48 Das Kriegsglück scheint Großbritannien zu verlassen. Im verbündeten Russland ist eine Revolution ausgebrochen. Ein einseitiger Frieden zwischen Deutschland und Russland wird von Tag zu Tag wahrscheinlicher. Für Großbritannien eine große Gefahr: Die Deutschen könnten dann ihre Truppen von der Ostfront als Verstärkung in den Westen verschieben. Es könnte den Sieg für Deutschland bedeuten. Großbritannien bleiben zwei Hoffnungen. Erstens: Russland hält durch und bindet die deutschen Truppen weiter. Zweitens: Die USA greifen endlich auf der Seite der Alliierten ein. Weizmann sagt, er könne bei beidem helfen. In Russland wie den USA leben viele Juden. Weizmann schlägt vor, die russischen Juden zu bitten, mithilfe ihres Einflusses in Moskau Russland im Krieg zu halten. Außerdem könnten die amerikanischen Juden Präsident Wilson davon überzeugen, endlich in den Krieg zu ziehen. Weizmann argumentiert mit dem Stereotyp der jüdischen Weltmacht. "Er war der Meinung, er könne den Antisemitismus nutzen, also tat er es", sagt der israelische Historiker Motti Golani, der gerade an einer großen Weizmann-Biografie arbeitet. Und für den Fall, dass das noch nicht deutlich genug war, fügt Weizmann ein weiteres Argument hinzu: Wenn die Briten nicht interessiert seien an der Zusammenarbeit mit den Zionisten, die Deutschen stünden bereit. All das ist ein riesiger Bluff: Die Deutschen stehen nicht bereit, die russischen Juden haben keinen Einfluss auf die Kriegspolitik Moskaus und die amerikanischen nur wenig auf Wilson. London fällt darauf herein. Am 31. Oktober 1917 tagt in einem Konferenzraum im Londoner Außenministerium erneut das Kriegskabinett. Vor der Tür, in einem Vorzimmer, sitzt Weizmann und wartet. Dann erscheint ein strahlender Mark Sykes mit den Worten: "Dr. Weizmann, es ist ein Junge!" Die Geburt Israels Das Kabinett hat einen von Weizmann vorbereiteten Text angenommen. Zwei Tage später veröffentlicht es die nach dem britischen Außenminister benannte Balfour-Erklärung: "Die Regierung Seiner Majestät betrachtet mit Wohlwollen die Errichtung einer nationalen Heimstätte für das jüdische Volk in Palästina und wird ihr Bestes tun, die Erreichung dieses Zieles zu erleichtern." Dort, in Palästina, zieht derweil Lawrence mit seinen Kriegern durchs Hinterland. In der Wüste lassen sie Eisenbahnwaggons mit türkischen Soldaten entgleisen und mähen die Überlebenden mit Maschinengewehren nieder. So bereiten sie die Invasion der britischen Armee vor, die am 11. Dezember Jerusalem erobert. Es ist ein frostiger, sonniger Tag, als zum ersten Mal seit 600 Jahren eine europäische Armee die Heilige Stadt einnimmt. Filmaufnahmen zeigen, wie der britische Befehlshaber am Jaffator die Altstadt betritt. Hinter ihm ist ein grinsender Lawrence zu sehen und der Franzose François Georges-Picot. Das Heilige Land ist jetzt im Besitz Großbritanniens. Es ist genau jene Situation eingetreten, die die Briten gleichzeitig erhofft und gefürchtet haben: Sie haben dieses Land drei Parteien versprochen, jetzt müssen sie entscheiden, welches Versprechen sie halten und welche sie brechen. Beim Bankett am Abend wendet sich Picot an den britischen Befehlshaber und sagt: "Und morgen, mein lieber General, werde ich die notwendigen Schritte einleiten, um eine Zivilregierung in der Stadt aufzubauen." Es folgt eine merkwürdige Stille, schreibt Lawrence, der ebenfalls im Raum ist. 46

49 "Salat, Hühnchen und Foie-Gras-Sandwiches lagen ungekaut in unseren nassen Mündern, während wir den General anstarrten." Der antwortet, die einzige Autorität sei einstweilen das britische Militär. Also er selbst. Solange der Krieg andauert, gibt es keine Entscheidung, soll das heißen. Lawrence bleibt noch ein wenig Zeit, und die will er nutzen. Mit seinen Kämpfern trägt er den Krieg weiter nach Norden, sie sprengen und überfallen, töten und befreien immer bejubelt von der arabischen Bevölkerung. Als sie auf ihren Kamelen in die Metropole Damaskus einreiten, singen und tanzen die Menschen in den Straßen, von den Balkonen bestreuen Frauen sie mit Rosenblättern. Die Osmanen sind besiegt, aber was ist das wert? Wird Lloyd George die anderen beiden Züge stoppen? Wird er den Arabern ein eigenes Land zugestehen? Der Premier steht nun endgültig vor der Situation, von der Sykes hoffte, sie werde nie eintreten. Picot hat Frankreichs Anspruch bekräftigt. Die Araber um Lawrence haben ihr Leben riskiert. Und Weizmann ist in den Nahen Osten gereist, um seiner Forderung vor Ort Nachdruck zu verleihen. Als Lawrence ihn trifft, in Ramla, einem kleinen Dorf in Palästina, ahnt er, dass seine Bemühungen umsonst gewesen sein könnten. Weizmann ist vorsichtig, er spricht nicht direkt von einem "Staat" der Juden, er versichert, die jüdische Einwanderung wäre kein Nachteil für die arabische Bevölkerung. Aber Lawrence durchschaut seine Rhetorik, nach dem Gespräch schreibt er: "Dr. Weizmann hofft auf ein komplett jüdisches Palästina in 50 Jahren und auf ein jüdisches Palästina hinter britischer Fassade bis dahin." Mit diesen Worten beschreibt Lawrence die Zukunft ziemlich präzise, bloß in einem Punkt irrt er sich: Es dauert keine 50 Jahre, nur 30. Dann gründen die Juden ihren Staat, nennen ihn Israel, und der erste Präsident wird Chaim Weizmann. Lloyd George lässt die Züge ineinanderrasen. Anfang Dezember 1919 kommt es in London zum entscheidenden Gespräch zwischen ihm und seinem französischen Kollegen George Clemenceau, festgehalten in britischen Akten. Clemenceau: "Sag mir, was du willst." Lloyd George: "Ich will Mossul." Clemenceau: "Sollst du haben. Noch etwas?" Lloyd George: "Ja, Jerusalem." Clemenceau: "Sollst du haben." Die britische Regierung bricht ihr Versprechen an die Araber. Auf den Friedenskonferenzen wird die Sykes-Picot-Grenze bis auf eine Abweichung in Kurdistan völkerrechtliche Realität. Lloyd George sagt: "Die Freundschaft zu Frankreich ist uns zehn Syriens wert", und überlässt den Franzosen das Mandat für das heutige Syrien und den heutigen Libanon. Sofort müssen sie erste Aufstände niederschlagen. Drei Jahrzehnte lang bluten die Franzosen in Syrien. In dieser Zeit geschieht etwas Interessantes: Die Araber sind so sehr damit beschäftigt, die französischen Fremdherrscher aus dem neu umrissenen Syrien zu vertreiben, dass sie nicht wirklich die Grenzen infrage stellen. Die Sykes-Picot-Linie verfestigt sich. Nicht nur auf dieser Seite. 47

50 Auf der anderen Seite der Linie schaffen die Briten zwei Kunststaaten, den Irak und Jordanien. In Bagdad installieren sie den Araberführer Feisal als König, ein Trostpflaster für den Krieger. In Amman inthronisieren sie dessen Bruder Abdullah. Husseins Söhne haben nun beide ein Interesse daran, die Grenzen und damit ihr Herrschaftsgebiet zu bewahren. In Palästina regieren die Briten selbst, fördern aber die jüdische Einwanderung, wie sie es Weizmann versprochen hatten. Eine halbe Million Juden strömen in den 30 Jahren des britischen Mandats ins Land, unter ihnen viele, die der Verfolgung durch die Nazis entkommen sind. Da Palästina aber eben kein Land ohne Volk ist, das nur auf diese Menschen gewartet hat, beginnt bald das Morden. Die einheimischen Araber gegen die eingewanderten Juden ziehen die Briten aus Palästina ab, ohne zurückzublicken. Die Juden füllen das Machtvakuum, weil sie unter britischer Herrschaft eine staatsähnliche Infrastruktur aufgebaut haben, über die die Araber nicht verfügen. Es ist die Geburt Israels. Die fragwürdigen Grenzen Lloyd Georges und Clemenceaus Grenzen waren eine späte Zuckung des Imperialismus, aber eine so heftige, dass sie bis heute zu spüren ist. Am Ende der Friedenskonferenzen, so schrieb es der amerikanische Historiker David Fromkin in seinem Standardwerk A Peace to End All Peace, "befand sich der Nahe Osten auf einem Weg, der zu endlosen Kriegen und eskalierendem Terrorismus führte". Die Grenzen von damals sind weitgehend auch die von heute. Was wäre gewesen, wenn Hussein sein arabisches Reich bekommen hätte? Wäre die Region zu einem Hort des Friedens geworden? Hätten sich die Völker in diesem Reich auf wundersame Weise vertragen? Womöglich hätte Husseins Arabien dem osmanischen Vorkriegszustand sehr geähnelt: ein riesiges, grenzenloses Land mit schwacher Zentralmacht nur dass dies nicht mehr der Sultan in Konstantinopel gewesen wäre, sondern der Scherif in Mekka. Sicherlich hätte es auch in einem solchen Staat Kriege gegeben "dennoch ist es schwer vorstellbar, dass dies eine traurigere Geschichte produziert hätte als diejenige, die tatsächlich passiert ist in den vergangenen hundert Jahren", schreibt der Lawrence-Biograf Scott Anderson. Vielleicht wäre eine schwache, weit entfernte Zentralmacht tatsächlich besser gewesen als ein starker Herrscher in der Nähe. In einem weitläufigen Reich, in dem sich die einzelnen Volksgruppen weitgehend selbst verwalten, gilt nicht jede Unmutsäußerung gleich als Aufstand, der niedergeschlagen werden muss. Es hilft, sich die neu begrenzten Länder als Grundstücke vorzustellen. Ein Stück Land und drum herum ein Zaun. Auf diesen Grundstücken mussten auf einmal Menschen zusammenleben, die gar nicht zusammenleben wollten, die einander hassten. Im neu geschaffenen Land Irak zum Beispiel Sunniten, Schiiten und Kurden. Im neu entstandenen Syrien Sunniten, Alawiten, Kurden und Christen. Da hilft auch der Hinweis nicht, dass der Territorialbegriff "Irak" seit tausend Jahren existiert und "Syrien" noch länger. Diese Wörter hatten eben immer nur vage umrissene Gegenden bezeichnet, keine Nationalstaaten. Niemandem gefiel der Zuschnitt der neuen Grenzen, der Verlauf der Zäune niemandem außer den von den Kolonialmächten eingesetzten Herrschern, den neuen Grundstücksbesitzern. Zunächst hießen sie Feisal und Abdullah, später Saddam und Assad. So schufen Briten und Franzosen eine neue Klasse politischer Akteure. Auf einmal gab es Herrscher, die die willkürlich gezogenen Grenzen verbissen verteidigten. Und weil die Menschen, die auf diesen Grundstücken lebten, so unterschiedlich waren, so widersprüchlich in ihrem Glauben und ihrer Herkunft, konnte es nur eine Art geben, sie zu beherrschen: mit harter Hand. Ein schwacher Regent hatte schnell ein Problem. In Syrien gab es 48

51 20 Staatsstreiche in 21 Jahren, einige waren erfolgreich, andere nicht, ehe Hafis al-assad, der Vater des heutigen Machthabers, dem Land diktatorische Stabilität verlieh. Die Voraussetzungen, dass aus diesen Gesellschaften je Demokratien würden, waren von Anfang an denkbar schlecht. Nun kann man argumentieren, es sei zu einfach, die Schuld bei den Kolonialmächten abzuladen. Schließlich hätte es in hundert Jahren genug Gelegenheiten gegeben, Grenzen zu korrigieren, Zäune umzustecken. Das stimmt, theoretisch. In der Praxis hätte eine solche Korrektur die stärkste und seltenste aller Tugenden eines Herrschers erfordert: Macht abzugeben. Schon in Demokratien kommt das selten vor, in Autokratien ist es nahezu unbekannt. Denn in der Regel sind es nicht die Genügsamen, die in diesen Staaten an die Macht kommen, sondern die, die gierig nach ihr greifen. Und wenn ein Diktator abtreten will, kann er sich nie sicher sein, was sein Nachfolger mit ihm anstellt. Wo der Hass tobt, sind friedliche Machttransfers rar. Hinzu kommt ein spezielles Nahostproblem: Der Abzug der Franzosen und Briten in den vierziger Jahren bedeutete nicht, dass die Araber in Ruhe ihre Grenzprobleme lösen konnten. Da der Wüstenboden unermessliche Ölvorräte barg und die Region geostrategisch wichtig war, mischten die Weltmächte weiter kräftig mit. Hatten sich Amerikaner oder Russen mit einem der Grundstücksbesitzer verbündet, wollten sie, dass er bleibt. Hatte er Probleme mit den Bewohnern seines Herrschaftsgebiets, schickten sie gern ein bisschen Geld oder ein paar Waffen. Was eben gebraucht wurde, um die Leute ruhigzustellen. Dass sich viele rebellische Bewohner ideologisch beim Islamismus bedienten, sorgte auch nicht gerade für Stabilität. Durchsucht man die nahöstliche Geschichte der vergangenen hundert Jahre nach Momenten, in denen ein Herrscher eine Entscheidung hätte treffen können, um die blutige Spirale anzuhalten, stellt man fest, dass es immer ziemlich kompliziert war. Was also kann man heute tun, um das ewige Töten vielleicht doch zu beenden? Kann man nicht einfach die Grundstücksbesitzer vertreiben? Darüber streiten Amerikaner und Russen in Syrien. Die Debatte verstellt aber den Blick auf den Kern des Problems. Selbst wenn Assad geht, reicht das nicht. So wie es nicht reichte, Saddam zu stürzen. Solange sich die Menschen im Nahen Osten nicht als Iraker, Syrer oder Jordanier sehen, sondern als Schiit oder Sunnit, als Kurde oder Araber, Jude oder Christ, sind die Staaten nur lebensfähig, wenn ihre Grenzen diese Spaltungen reflektieren. Fast jeder Nahostkrieg gebiert auch große Friedenskonferenzen. Dort wird dann über alles Mögliche diskutiert, nur nicht über das eine Thema, das tatsächlich den Frieden bringen könnte: die Neuvermessung der fragwürdigen Grenzen, die vor hundert Jahren gezogen wurden. Vielleicht lägen am Ende Latakia und Idlib nicht mehr im selben Land. Vielleicht regierten sich die Kurden dann selbst. Denkbar sind solche Lösungen, überall in der Region, mit einer Ausnahme Palästina. Wenn zwei Völker dasselbe Land beanspruchen, kommen die Grenzen an ihre Grenzen. Dann zählt nur noch Stärke. 49

52

53

54

55

56

57

58

59

60

61 9. Strategie der Radikalisierung DER SPIEGEL 35/2017 Strategie des Aufstands Die einen wollen den Gottesstaat, die anderen wollten die Weltrevolution: Islamistische Täter und RAF-Terroristen haben unterschiedliche Motive die Radikalisierung verläuft ähnlich. Späterer RAF-Terrorist Baader um 1963: Spitzen aus Politik, Militär und Wirtschaft treffen Vier überlebten, immerhin. Vier junge Männer, die angeblich am Anschlag von Barcelona beteiligt waren. Vielleicht reden sie, vielleicht geben sie seltene Antworten auf Fragen, die sich nach jedem Anschlag stellen: Woher der Hass? Woher die Hemmungslosigkeit? Was war das Ziel? 59

62 Das frühe 21. Jahrhundert etabliert sich als Zeitalter des Terrorismus. Kaum ein Tag ohne islamistischen Anschlag, kaum ein Tag ohne Tote. Paris, Brüssel, Istanbul, Berlin, London, Manchester, aber auch Burkina Faso, Afghanistan, Ägypten, neulich ein Messerstecher in Hamburg, nun einer in Finnland, ein weiterer in Sibirien. Unsere Aufmerksamkeitsspanne wird kürzer, die Erinnerung verblasst schneller, wer kann die Orte des Schreckens noch in die richtige Reihenfolge bringen? Auch das Entsetzen stumpft ab, unsere Empathie für die Opfer, doch die Fragen werden drängender: Wo liegen die Ursachen des Terrors, welche Dynamik beschleunigt ihn, wie ist er endlich zu bremsen? Dass er bald zu stoppen ist, daran glaubt ohnehin kaum noch einer. Die Antworten fallen schwer. Viele islamistische Attentäter töten sich oder werden von Polizisten getötet wie der Todesfahrer von Barcelona, Younes Abouyaaqoub. Die Überlebenden schweigen meist, selbst dann, wenn sie sich vom Terrorismus losgesagt haben. Nur wenige sprechen. Das ist heute so, im Sommer 2017, das war vor 40 Jahren so, im Deutschen Herbst 1977, als die Rote Armee Fraktion (RAF) einen Höhepunkt ihrer Brutalität erreichte. Zu den Bullen kein Wort, gab Andreas Baader die Losung aus. Das Einhalten der Omertà, damals wie heute, zählt zu den Tugenden eines Terroristen. Ein Mann wie Peter-Jürgen Boock, der von 1975 bis 1980 der RAF angehörte, ist daher eine Ausnahme. Er legte vor 25 Jahren eine von ihm sogenannte Lebensbeichte ab. Heute reflektiert er ausführlich sein Leben und sein Morden. Es ist nicht zu rechtfertigen, sagt Boock. Ich empfinde bis heute Scham und manchmal auch Hass auf mich selber. Man kann einen RAF-Terroristen von damals nur schwer mit einem Dschihadisten von heute vergleichen, man kann religiös-extremistischen nicht mit sozialrevolutionärem Terrorismus gleichsetzen. Zu unterschiedlich sind die Ideologien, die Motive, die Taten, die Opfer. Die RAF wollte die Spitzen aus Politik, Militär und Wirtschaft treffen, ermordete dabei aber auch deren Personenschützer und Polizisten. Dschihadisten dagegen töten willkürlich und wahllos, friedliche Muslime sind am häufigsten ihre Opfer. In der RAF waren die Ideologen auch die Täter, die Dschihadisten trennen Prediger und Attentäter. Die RAF verband ihre Taten oft mit politischen Forderungen, wollte mit Entführungen die Freilassung ihrer inhaftierten Genossen erpressen. Dem dschihadistischen Terror fehlt dieses Erpressermoment, sagt Sebastian Winter von der Arbeitsgemeinschaft Politische Psychologie, einem Zusammenschluss von Sozialwissenschaftlern, die zu kollektiver Gewalt forschen. Stattdessen locke der Dschihadismus mit apokalyptischem Heilsversprechen. Er imaginiere eine Welt wie bei Herr der Ringe": Wir gegen die, nur eine Gruppe kann überleben. Indem er das Kollektiv über das Individuum stelle, sei er dem rechtsextremen Terror ähnlich, sagt Winter. Viele Mitglieder der RAF stammten aus der Mitte der Gesellschaft, sie entwuchsen der Studentenbewegung. Sie und ihre Taten sind zu einem Kapitel der Zeitgeschichte geworden. Später wurde die RAF in der Popkultur romantisiert: Baader als Dandy des Bösen ("Kursbuch"), der Prada Meinhof -Schriftzug auf hippen T-Shirts eines Hamburger Labels, eine Punkband, die einst die RAF als geilen Haufen bejubelte. Zu den runden Jahrestagen des Deutschen Herbstes sind routiniert Bücher und historische Serien erschienen. Diesmal ist es anders. Der Terror aus der Vergangenheit lässt sich nicht mehr nur aus akademischer und kulturhistorischer Distanz betrachten, wenn der Terror der Gegenwart fast jeden Tag seine tödlichen Schneisen schlägt. Zwangsläufig stellt sich die Frage, was eine 60

63 Gesellschaft aus den Gewaltexzessen der Vergangenheit lernen kann. Was verbindet den Terror von einst mit dem von heute? Was bringt Menschen dazu, den zivilisatorischen Konsens über die Grundwerte zu verlassen, was treibt sie an, andere zu töten, damals wie heute? Trotz nötiger Differenzierung, es gibt Gemeinsamkeiten, es gibt einen Bogen, der sich von den Anarchisten und Nihilisten des 19. Jahrhunderts über die RAF, über 9/ 11, über den Rechtsterror des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) bis zu Anis Amri, dem Attentäter vom Berliner Breitscheidplatz, und weiter bis nach Barcelona spannt. Terrorismus ist keine Ideologie, sondern eine Strategie des Aufstands, schrieb schon vor über 40 Jahren der Historiker Walter Laqueur in seinem Standardwerk Terrorismus. Daran hat sich fast nichts geändert, höchstens dass das Gefühl der Demütigung bei heutigen Terroristen ausgeprägter scheint als noch vor 40 Jahren. Terror entstehe aus dem Empfinden von Ohnmacht, sagt der Bremer Jurist und Psychoanalytiker Lorenz Böllinger, er ende häufig in Allmachtsfantasien, nicht selten im Tod. Böllinger gehörte zu einer Gruppe von Wissenschaftlern, die Ende der Siebzigerjahre im Auftrag der sozialliberalen Bundesregierung das Phänomen RAF ergründen sollten. Heraus kam 1982 eine bemerkenswerte Studie in fünf Bänden mit dem Titel Analysen zum Terrorismus. Ihre Aussagen missfielen dem damaligen Innenminister der CSU, weshalb ein Teil der Studie zunächst in der Schublade verschwand. Ihre Ergebnisse, sagt Böllinger, seien aber noch heute relevant. Attentat auf Zar Alexander II., 1881, historische Illustration: Ohnmacht verwandelt sich in Hass und rauschhafte Größengefühle 61

64 Er hatte 150 Linksterroristen im Gefängnis angeschrieben, sieben erklärten sich zu Tiefeninterviews bereit. Aus diesen Gesprächen und weiteren Recherchen erarbeitete Böllinger mehrere Entwicklungsstufen, die aus seiner Sicht terroristische Karrieren kennzeichnen. Die Lebensläufe der späteren Täter begannen demnach mit frühen Belastungen in der Familie oder in Heimen. Viele der RAF-Terroristen, oft aus dem Bildungsbürgertum, wuchsen ohne Vater auf. Es folgte der Bruch mit der bisherigen Umwelt und der Rückzug in einen Kreis Gleichgesinnter. Dort entwickelte sich ein Konformismus. Man sah sich als Kämpfer und übernahm die Metaphorik des Krieges. Wer im Gefängnis landete, radikalisierte sich womöglich weiter, auch durch die harte Behandlung der RAF-Gefangenen durch die Justiz. Diese Stufen, sagt Böllinger, seien bei einem RAF-Terroristen genauso zu finden wie bei einem IS-Kämpfer. Sie führten im Extremfall zur Bereitschaft zu morden. Wer sich im Krieg sieht, der schafft sich eine Legitimation dafür. Die Ohnmacht verwandelt sich in Hass und mitunter rauschhafte Größengefühle. Hemmungen werden abgebaut, Schuldgefühle ausgeschaltet, immer im Glauben, für eine höhere Sache zu kämpfen, eine Ideologie, eine Religion. Terroristen sind zwischen 20 und 30 Jahre alt, sie sind getrieben von der Arroganz der Adoleszenz, von der Unsicherheit, wo ihr Platz in der Gesellschaft ist. Anschlag in New York, World Trade Center, 2001 Der Kreis der Gleichgesinnten nimmt ihnen diese Unsicherheit ab und bietet Orientierung. Der Gegner wird entmenschlicht, Polizisten werden zu Schweinen, Christen zu minderwertigen Ungläubigen, die eigenen Ziele überhöht. In der Gruppendynamik entsteht ein Wettbewerb der Agitation. Für die Weltrevolution erscheint am Ende Töten gerechtfertigt, für den Sieg des Kalifats ebenso. Manchmal entwickelt sich ein romantisierender Todeskult. Alle Terroristen, sagt der 62

65 Münchner Psychoanalytiker Wolfgang Schmidbauer, Autor des Buchs Der Mensch als Bombe, griffen auf eine archaische Rachefantasie zurück. Nur wenige Tage nach dem Barcelona-Anschlag lag erneut das Wort Krieg in der Luft. EU- Parlamentspräsident Antonio Tajani forderte eine bessere Zusammenarbeit der europäischen Behörden, um den Krieg gegen den Terror zu gewinnen. Auch Fritz Sack war an der RAF-Studie der Siebzigerjahre beteiligt. Der Kriminologe würde das Wort Krieg nie verwenden, weil es von den Ursachen des Terrorismus ablenke. Er erinnert an die Vorgeschichte der RAF, die unterbliebene Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus, die Notstandsgesetze, die Wiederbewaffnung. Heute sieht der 86-Jährige ähnliche Mechanismen am Werk: Die fortschreitende Ungleichheit zwischen dem Westen und anderen Gesellschaften bildet den Nährboden, auf dem islamistischer Terror gedeiht. Gefährder könnten, heute wie damals, nicht allein durch polizeiliche Mittel gebremst werden. Der Westen darf sich nicht länger weigern, diese Ungerechtigkeiten zu thematisieren, sagt Sack, sonst drohe eine weitere Eskalation. In der Studie legte Sack sein Augenmerk auf das Wechselspiel zwischen den Revolutionären und der Polizei. Schon in der Studentenbewegung der Sechzigerjahre habe die Interaktion der Polizei mit den Protestierenden die Bedingungen des endgültigen Schritts in die Gewalt eher begünstigt als beseitigt. Andere Forscher fanden heraus, dass die meisten späteren Terroristen zuvor bei Demonstrationen von Polizisten zusammengeschlagen worden waren. Lorenz Böllinger erinnert daran, dass auch viele Flüchtlinge, die zu Dschihadisten werden, zuvor gedemütigt wurden und häufig traumatisiert sind. Doch nicht alle Gedemütigten werden zum Attentäter, nur eine Minderheit. Die meisten bleiben friedlich. Andere schaffen den Ausstieg. Auch wenn die Wege aus der Gewalt lang, verworren und schmerzhaft sind, wie das Beispiel von Peter-Jürgen Boock zeigt. Kann man aus seiner Geschichte, aus den Erfahrungen mit der Roten Armee Fraktion lernen? Gerhart Baum war vier Jahre lang als liberaler Innenminister mit der Bekämpfung der RAF beschäftigt. Das Bewahren der Freiheit angesichts terroristischer Bedrohungen ist sein Lebensthema. Heute, mit 84 Jahren, engagiert er sich für Programme, die Islamisten beim Ausstieg aus der Gewalt unterstützen sollen. Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung junger Menschen seien die entscheidenden Wurzeln des Terrorismus, sagt Baum. So war es damals, so ist es heute. Quelle: paign=centerpage 63

66 10. Spielszenen DRITTER AUFZUG Erster Auftritt Szene: in Nathans Hause. Recha und Daja. Recha. Wie, Daja, drückte sich mein Vater aus?»ich dürf' ihn jeden Augenblick erwarten?«wieviel Augenblicke Sind aber schon vorbei! Ich will allein In jedem nächsten Augenblicke leben. Er wird doch einmal kommen, der ihn bringt. Daja. O der verwünschten Botschaft von dem Sultan! Denn Nathan hätte sicher ohne sie Ihn gleich mit hergebracht. Was dann? Dann hoff ich, daß auch meiner Wünsche wärmster Soll in Erfüllung gehen. Mein Wunsch, dich in Europa, dich in Händen Zu wissen, welche deiner würdig sind. Recha. Was diesen Wunsch zu deinem macht, Das nämliche verhindert, daß er meiner Je werden kann. Dich zieht dein Vaterland: Und meines, meines sollte mich nicht halten? Daja. Sperre dich, soviel du willst! Des Himmels Wege sind des Himmels Wege. Und wenn es nun dein Retter selber wäre, Durch den sein Gott, für den er kämpft, dich in Das Land, dich zu dem Volke führen wollte, Für welche du geboren wurdest? Recha. Daja! Was sprichst du da nun wieder!»sein, sein Gott! für den er kämpft!«was ist das für ein Gott, der für sich Muß kämpfen lassen? Und wie weiß Man denn, für welchen Erdkloß man geboren, Wenn man's für den nicht ist, auf welchem man Geboren? Wenn mein Vater dich so hörte! Was tat er dir, mir immer nur mein Glück So weit von ihm als möglich vorzuspiegeln? Was tat er dir, den Samen der Vernunft, Den er so rein in meine Seele streute, Mit deines Landes Unkraut oder Blumen So gern zu mischen? Liebe, liebe Daja, Er will nun deine bunten Blumen nicht Auf meinem Boden! Und ich muß dir sagen, Ich selber fühle meinen Boden, wenn Sie noch so schön ihn kleiden, so entkräftet, 64

67 So ausgezehrt durch deine Blume; fühle In ihrem Dufte mich so betäubt, So schwindelnd! Und schon dein Engel, Wie wenig fehlte, daß er mich zur Närrin Gemacht? Noch schäm ich mich vor meinem Vater Der Posse! Daja. Posse! Als ob der Verstand Nur hier zu Hause wäre! Posse! Posse! Wenn ich nur reden dürfte! Recha. Darfst du nicht? Wenn war ich nicht ganz Ohr, sooft es dir Gefiel, von deinen Glaubenshelden mich Zu unterhalten? Hab ich ihren Taten Nicht stets Bewunderung; und ihren Leiden Nicht immer Tränen gern gezollt? Ihr Glaube Schien freilich mir das Heldenmäßigste An ihnen nie. Doch so viel tröstender War mir die Lehre, daß Ergebenheit In Gott von unserm Wähnen über Gott So ganz und gar nicht abhängt. Liebe Daja, Das hat mein Vater uns so oft gesagt; warum untergräbst Du denn allein, was du mit ihm zugleich Gebauet? FÜNFTER AUFZUG Letzter Auftritt Szene: in Sultans Palast. Saladin. Ah, meine guten lieben Freunde! Dich, Dich, Nathan, muß ich nur vor allen Dingen Bedeuten, daß du nun, sobald du willst, Dein Geld kannst wieder holen lassen! Nathan. Sultan! Saladin. Nun steh ich auch zu deinen Diensten Nathan. Sultan! Saladin. Die Karawan' ist da. Ich bin so reich Nun wieder, als ich lange nicht gewesen. Komm, sag mir, was du brauchst, so recht was Großes Zu unternehmen! Denn auch ihr, auch ihr, Ihr Handelsleute, könnt des baren Geldes Zuviel nie haben! Nathan. Und warum zuerst Von dieser Kleinigkeit? Ich sehe dort Ein Aug' in Tränen, das zu trocknen, mir 65

68 Weit angelegner ist. (Geht auf Recha zu.) Du hast geweint? Was fehlt dir? bist doch meine Tochter noch? Recha. Mein Vater!... Nathan. Wir verstehen uns. Genug! Sei heiter! Sei gefaßt! Wenn sonst dein Herz Nur dein noch ist! Wenn deinem Herzen sonst Nur kein Verlust nicht droht! Dein Vater ist Dir unverloren! Recha. Keiner, keiner sonst! Tempelherr. Sonst keiner? Nun! so hab ich mich betrogen. Was man nicht zu verlieren fürchtet, hat Man zu besitzen nie geglaubt, und nie Gewünscht. Recht wohl! recht wohl! Das ändert, Nathan, Das ändert alles! Saladin, wir kamen Auf dein Geheiß. Allein, ich hatte dich Verleitet; itzt bemüh dich nur nicht weiter! Saladin. Wie gach nun wieder, junger Mann! Soll alles Dir denn entgegenkommen? Alles dich Erraten? Tempelherr. Nun du hörst ja! siehst ja, Sultan! Saladin. Ei wahrlich! Schlimm genug, daß deiner Sache Du nicht gewisser warst! Tempelherr. So bin ich's nun. Saladin. Wer so auf irgendeine Wohltat trotzt, Nimmt sie zurück. Was du gerettet, ist Deswegen nicht dein Eigentum. Sonst wär' Der Räuber, den sein Geiz ins Feuer jagt, So gut ein Held wie du! (Auf Recha zugehend, um sie dem Tempelherrn zuzuführen.) Komm, liebes Mädchen, Komm! Nimm's mit ihm nicht so genau. Denn wär' Er anders; wär' er minder warm und stolz: Er hätt' es bleibenlassen, dich zu retten. Du mußt ihm eins fürs andre rechnen. Komm! Beschäm ihn! tu, was ihm zu tun geziemte! Bekenn ihm deine Liebe! trage dich ihm an! Und wenn er dich verschmäht; dir's je vergißt, Wie ungleich mehr in diesem Schritte du Für ihn getan, als er für dich... Was hat Er denn für dich getan? Ein wenig sich Beräuchern lassen! ist was Rechts! so hat Er meines Bruders, meines Assad, nichts! So trägt er seine Larve, nicht sein Herz. Komm, Liebe... 66

69 Sittah. Geh! geh, Liebe, geh! Es ist Für deine Dankbarkeit noch immer wenig; Noch immer nichts. Nathan. Halt Saladin! halt Sittah! Saladin. Auch du? Nathan. Hier hat noch einer mitzusprechen... Saladin. Wer leugnet das? Unstreitig, Nathan, kömmt So einem Pflegevater eine Stimme Mit zu! Die erste, wenn du willst. Du hörst, Ich weiß der Sache ganze Lage. Nathan. Nicht so ganz! Ich rede nicht von mir. Es ist ein andrer; Weit, weit ein andrer, den ich, Saladin, Doch auch vorher zu hören bitte. Saladin. Wer? Nathan. Ihr Bruder! Saladin. Rechas Bruder? Nathan. Ja! Recha. Mein Bruder? So hab ich einen Bruder? Tempelherr (aus seiner wilden, stummen Zerstreuung auffahrend). Wo? wo ist Er, dieser Bruder? Noch nicht hier? Ich sollt' Ihn hier ja treffen. Nathan. Nur Geduld! Tempelherr (äußerst bitter). Er hat Ihr einen Vater aufgebunden: wird Er keinen Bruder für sie finden? Saladin. Christ! ein so niedriger Verdacht wär' über Assads Lippen nicht Gekommen. Gut! fahr nur so fort! Nathan. Verzeih Ihm! Ich verzeih ihm gern. Wer weiß, was wir An seiner Stell', in seinem Alter dächten! (Freundschaftlich auf ihn zugehend.) Natürlich, Ritter! Argwohn folgt auf Mißtraun! Wenn Ihr mich Eures wahren Namens gleich Gewürdigt hättet... Tempelherr. Wie? Nathan. Ihr seid kein Stauffen! Tempelherr. Wer bin ich denn? Nathan. Heißt Curd von Stauffen nicht! Tempelherr. Wie heiß ich denn? 67

70 Nathan. Heißt Leu von Filnek. Tempelherr. Wie? Nathan. Ihr stutzt? Tempelherr. Mit Recht! Wer sagt das? Nathan. Ich; der mehr, Noch mehr Euch sagen kann. Ich straf indes Euch keiner Lüge. Tempelherr. Nicht? Nathan. Kann doch wohl sein, Daß jener Nam' Euch ebenfalls gebührt. Tempelherr. Das sollt' ich meinen! Nathan. Denn Eure Mutter die war eine Stauffin. Ihr Bruder, Euer Ohm, der Euch erzogen, Dem Eure Eltern Euch in Deutschland ließen, Als, von dem rauhen Himmel dort vertrieben, Sie wieder hierzulande kamen: Der Hieß Curd von Stauffen; mag an Kindes Statt Vielleicht Euch angenommen haben! Seid Ihr lange schon mit ihm nun auch herüber- Gekommen? Und er lebt doch noch? Tempelherr. Was soll Ich sagen? Nathan! Allerdings! So ist's! Er selbst ist tot. Ich kam erst mit der letzten Verstärkung unsers Ordens. Aber, aber Was hat mit diesem allen Rechas Bruder Zu schaffen? Nathan. Euer Vater... Tempelherr. Wie? auch den Habt Ihr gekannt? Auch den? Nathan. Er war mein Freund. Tempelherr. War Euer Freund? Ist's möglich, Nathan!... Nathan. Nannte Sich Wolf von Filnek; aber war kein Deutscher... Tempelherr. Ihr wißt auch das? Nathan. War einer Deutschen nur Vermählt; war Eurer Mutter nur nach Deutschland Auf kurze Zeit gefolgt... Tempelherr. Nicht mehr! Ich bitt Euch! Aber Rechas Bruder? Rechas Bruder... Nathan. Seid Ihr! Tempelherr. Ich? ich ihr Bruder? Recha. Er mein Bruder? 68

71 Sittah. Geschwister! Saladin. Sie Geschwister! Recha (will auf ihn zu). Ah! mein Bruder! Tempelherr (tritt zurück). Ihr Bruder! Recha (hält an, und wendet sich zu Nathan). Kann nicht sein! nicht sein! Sein Herz Weiß nichts davon! Tempelherr. Meine Schwester! Nathan. Blanda von Filnek. Tempelherr. Blanda? Blanda? Recha nicht? Nicht Eure Recha mehr? Gott! Ihr verstoßt Sie! gebt ihr ihren Christennamen wieder! Verstoßt sie meinetwegen! Nathan! Nathan. Und was? O meine Kinder! meine Kinder! Denn meiner Tochter Bruder wär' mein Kind Nicht auch, sobald er will? (Indem er sich ihren Umarmungen überläßt, tritt Saladin mit unruhigem Erstaunen zu seiner Schwester.) Saladin. Was sagst du, Schwester? Sittah. Ich bin gerührt... Saladin. Und ich, ich schaudere Vor einer größern Rührung fast zurück! Bereite dich nur drauf, so gut du kannst. Sittah. Wie? Saladin. Nathan, auf ein Wort! (Indem Nathan zu ihm tritt, tritt Sittah zu dem Geschwister, ihm ihre Teilnahme zu bezeigen; und Nathan und Saladin sprechen leiser.) (Hör! hör doch,) Nathan! Sagtest du vorhin Nicht? Nathan. Was? Saladin. Aus Deutschland sei ihr Vater nicht Gewesen; ein geborner Deutscher nicht. Was war er denn? Wo war er sonst denn her? Nathan. Das hat er selbst mir nie vertrauen wollen. Aus seinem Munde weiß ich nichts davon. Saladin. Und war auch sonst kein Frank? kein Abendländer? Nathan. Oh! daß er der nicht sei, gestand er wohl. Er sprach am liebsten Persisch... Saladin. Persisch? Persisch? Was will ich mehr? Er ist's! Er war es! Nathan. Wer? Saladin. Mein Bruder! ganz gewiß! Mein Assad! ganz Gewiß! 69

72 Nathan. Nun, wenn du selbst darauf verfällst: Nimm die Versichrung hier in diesem Buche! (Ihm das Brevier überreichend.) Saladin (es begierig aufschlagend). Ah! seine Hand! Auch die erkenn ich wieder! Nathan. Noch wissen sie von nichts! Noch steht's bei dir Allein, was sie davon erfahren sollen! Saladin (indes er darin geblättert). Ich meines Bruders Kinder nicht erkennen? (Wieder laut.) Sie sind's! Sie sind es, Sittah, sind's! Sie sind's! Sind beide meines... deines Bruders Kinder! (Er rennt in ihre Umarmungen.) Sittah (ihm folgend). Konnt's auch anders, anders sein! Saladin (zum Tempelherrn). Nun mußt du doch wohl, Trotzkopf, mußt mich lieben! (Zu Recha.) Saladin (zum Tempelherrn zurück). Mein Sohn! mein Assad! meines Assads Sohn! Tempelherr. Ich deines Bluts! So waren jene Träume, Womit man meine Kindheit wiegte, doch Doch mehr als Träume! (Ihm zu Füßen fallend.) Saladin (ihn aufhebend). Seht den Bösewicht! Er wußte was davon, und konnte mich Zu seinem Mörder machen wollen! Wart! Alle: Unter stummer Wiederholung allseitiger Umarmungen fällt der Vorhang. 70

73 11. Anregungen für Ihren Unterricht Figurenstandbild als alternative Szenenfotos Fordern Sie die Klasse auf, ein Standbild zu den Figuren zu kreieren. Natürlich muss zuvor diskutiert werden: Welche Figuren gehören welcher Religion an? Wer bildet zum Anfang des Stückes eine Familie? Wo gibt es Konflikte? Lassen Sie drei Entwicklungsstadien nachstellen: Der Beginn des Stückes // Kurz vor oder nach der Ringparabel // am Ende des Stückes. Was verändert sich und weshalb? Lassen Sie andere Schüler ein neues Standbild bauen und sprechen sie mit ihnen über die unterschiedliche Wahrnehmung. Wenn hat, und wo die fromme Raserei, Den bessern Gott zu haben, diesen bessern Der ganzen Welt als Besten aufzudringen, In ihrer schwärzesten Gestalt sich mehr Gezeigt, als hier, als itzt?. Tempelherr 71

Geschichte in fünf Der Dri4e Kreuzzug

Geschichte in fünf Der Dri4e Kreuzzug Geschichte in fünf Der Dri4e Kreuzzug 1189 1192 Überblick Die Beteiligten Kaiser Friedrich I Barbarossa (1122 1190) Philip II von Frankreich (1122 1190) Datum: 1189 1192 Ziel: Jerusalem Ergebnis: Friedensvertrag

Mehr

Geschichte in fünf Der Fün5e Kreuzzug

Geschichte in fünf Der Fün5e Kreuzzug Geschichte in fünf Der Fün5e Kreuzzug Kreuzzug von (1217 1221) & Kreuzzug Friedrichs II (1228 1229) Überblick Die Beteiligten Kreuzfahrer & Kreuzfahrerstaaten Ayyubiden Kaiser Friedrich II (1194 1250)

Mehr

Die Kreuzzüge. Thesenblatt

Die Kreuzzüge. Thesenblatt Die Kreuzzüge Thesenblatt I. Die Hintergründe der Kreuzzüge II. Die Kreuzzüge Der Kreuzzug der Armen Der 1. Kreuzzug Der 2. Kreuzzug Der 3. Kreuzzug Der 4. Kreuzzug Der 5. Kreuzzug Der 6. Kreuzzug Der

Mehr

Geschichte in fünf Der Sechste Kreuzzug

Geschichte in fünf Der Sechste Kreuzzug Geschichte in fünf Der Sechste Kreuzzug 1248-1254 Überblick Die Beteiligten Kreuzfahrer & Kreuzfahrerstaaten Ayyubiden-Sultanat Datum: 1248 1254 Ziel: Ägypten & später das Königreich Ergebnis: Obwohl der

Mehr

Geschichte in fünf Der Erste Kreuzzug

Geschichte in fünf Der Erste Kreuzzug Geschichte in fünf Der Erste Kreuzzug 1096 1099 Überblick Die Beteiligten Nahezu alle führenden Reiche Europas Datum: 1096 1099 Ziel: Jerusalem Ergebnis: Gründung des Königreichs Jerusalem & weiterer Kreuzfahrerstaaten

Mehr

Gewaltbegrenzung? Friedensethik? bei den Zisterziensern Bernhard von Clairvaux, Aelred von Rievaulx und Isaak von Stella

Gewaltbegrenzung? Friedensethik? bei den Zisterziensern Bernhard von Clairvaux, Aelred von Rievaulx und Isaak von Stella Gewaltbegrenzung? Friedensethik? bei den Zisterziensern Bernhard von Clairvaux, Aelred von Rievaulx und Isaak von Stella Gewaltbegrenzung oder Aggressionsverstärkung? Das Mittelalter als prägende Epoche

Mehr

Der Deutsche Orden und der Johanniterorden

Der Deutsche Orden und der Johanniterorden Geschichte Mishel Marcus Der Deutsche Orden und der Johanniterorden Essay 1. Einleitung Nach der Ausbreitung des Islams im 7. Jahrhundert kommt es zu diversen Kriegen zwischen Muslimen und Christen. Da

Mehr

Saladin war ein arabischer Herrscher

Saladin war ein arabischer Herrscher Beistandspakt gegen die Kalifen von Cordoba. Wie er zum edlen Märchenkalifen wurde, der verkleidet durch Bagdad zieht, um Unrecht aufzuspüren, ist ein Rätsel. Saladin war ein arabischer Herrscher Sultan

Mehr

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Kampf um Jerusalem! (Klasse 7) Das komplette Material finden Sie hier:

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Kampf um Jerusalem! (Klasse 7) Das komplette Material finden Sie hier: Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Kampf um Jerusalem! (Klasse 7) Das komplette Material finden Sie hier: School-Scout.de III Kreuzzüge des Mittelalters (Klasse 7) Mittelalter

Mehr

Facharbeit Religion Thema: Gewalt in der Bibel angewandt auf die Kreuzzüge

Facharbeit Religion Thema: Gewalt in der Bibel angewandt auf die Kreuzzüge Dezember 1994 Facharbeit Religion 13.1 Thema: Gewalt in der Bibel angewandt auf die Kreuzzüge Geschichte und Verlauf der sieben Kreuzzüge: Kreuzzüge wurden zwischen dem 11. und dem 13. Jh. vom christlichen.

Mehr

3.1 Zeitgeschichtlicher Hintergrund der Romanhandlung

3.1 Zeitgeschichtlicher Hintergrund der Romanhandlung 4 RezeptioNSgeschichte 5 materialien 6 prüfungsaufgaben 3.1 Zeitgeschichtlicher Hintergrund der Romanhandlung 3. Textanalyse und -interpretation 3.1 Zeitgeschichtlicher Hintergrund der Romanhandlung Sieben

Mehr

Ernst Klett Schulbuchverlag Leipzig

Ernst Klett Schulbuchverlag Leipzig Asmut Brückmann Rolf Brütting Peter Gautschi Edith Hambach Uwe Horst Georg Langen Peter Offergeid Michael Sauer Volker Scherer Franz-Josef Wallmeier Ernst Klett Schulbuchverlag Leipzig Leipzig Stuttgart

Mehr

2. Der Dreißigjährige Krieg:

2. Der Dreißigjährige Krieg: 2. Der Dreißigjährige Krieg: 1618 1648 Seit der Reformation brachen immer wieder Streitereien zwischen Katholiken und Protestanten aus. Jede Konfession behauptete von sich, die einzig richtige zu sein.

Mehr

Aufführung am im Elisabeth-Haus der Ev. Kirchengemeinde Roßdorf

Aufführung am im Elisabeth-Haus der Ev. Kirchengemeinde Roßdorf Aufführung am 31.08.2013 im Elisabeth-Haus der Ev. Kirchengemeinde Roßdorf Gespannte Erwartung Begrüßung und rätselhafter Start Fronarbeit der Bauern im Rheintal für den Vater des Grafen Wilhelm Ungenügende

Mehr

KARL DER GROßE UND DAS FRANKENREICH

KARL DER GROßE UND DAS FRANKENREICH 1 Karl der Große und das Frankenreich KARL DER GROßE UND DAS FRANKENREICH Lernziele: 1. Erkläre, wer die Germanen waren und beschreibe die Geschichte der Sachsen zur Zeit Karls des Großen. 2. Nenne wichtige

Mehr

Schautafel-Inhalte der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Bremen zur Nakba-Ausstellung

Schautafel-Inhalte der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Bremen zur Nakba-Ausstellung Schautafel-Inhalte der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Bremen zur Nakba-Ausstellung Die Nakba-Ausstellung will das Schicksal und das Leid der palästinensischen Bevölkerung dokumentieren. Wer ein Ende

Mehr

David, Der König (Teil 2)

David, Der König (Teil 2) Bibel für Kinder zeigt: David, Der König (Teil 2) Text: Edward Hughes Illustration: Lazarus Adaption: Ruth Klassen Auf der Basis des englischen Originaltexts nacherzählt von Markus Schiller Produktion:

Mehr

Neuer Lehrplan. Neues Buch. Ihr Stoffverteilungsplan. Geschichte und Geschehen. Sekundarstufe I, Ausgabe A für Nordrhein-Westfalen, Band 1

Neuer Lehrplan. Neues Buch. Ihr Stoffverteilungsplan. Geschichte und Geschehen. Sekundarstufe I, Ausgabe A für Nordrhein-Westfalen, Band 1 Neuer Lehrplan. Neues Buch. Ihr Stoffverteilungsplan. Sekundarstufe I, Ausgabe A für NordrheinWestfalen, Band 1 Was geht mich Geschichte an? S. 8 Was ist eigentlich Geschichte? S. 10 Wie finden wir etwas

Mehr

Bibel für Kinder zeigt: David, Der König (Teil 2)

Bibel für Kinder zeigt: David, Der König (Teil 2) Bibel für Kinder zeigt: David, Der König (Teil 2) Text: Edward Hughes Illustration: Lazarus Adaption: Ruth Klassen Auf der Basis des englischen Originaltexts nacherzählt von Markus Schiller Produktion:

Mehr

Die Kreuzzüge Gottes Wille!?

Die Kreuzzüge Gottes Wille!? Die Kreuzzüge Gottes Wille!? Kreuzzüge Ursachen: Anlass: Motive der Kreuzfahrer: 1. Kreuzzug: Die Eroberung Jerusalems Weiterer Verlauf der Kreuzzüge: Kulturelle und gesellschaftliche Folgen der Kreuzzüge

Mehr

2.1 Kreuzzug der Armen / Bauernkreuzzug (1096) Kreuzzug (Beginn August 1096)

2.1 Kreuzzug der Armen / Bauernkreuzzug (1096) Kreuzzug (Beginn August 1096) 1 Kreuzzüge 1. Ursachen und Hintergründe 2. Verlauf der Kreuzzüge 2.1 Kreuzzug der Armen 2.2 1. Kreuzzug 2.3 Kreuzfahrerstaaten 2.4 2. Kreuzzug 2.5 3. Kreuzzug 2.6 4. Kreuzzug 2.7 Kinderkreuzzüge 2.8 5.

Mehr

Inhalt I. Die Gesellschaft zur Zeit Karls des Großen II. Herkunft und Ansehen der Karolinger

Inhalt I. Die Gesellschaft zur Zeit Karls des Großen II. Herkunft und Ansehen der Karolinger Inhalt I. Die Gesellschaft zur Zeit Karls des Großen 1. Wie groß war das Frankenreich Karls, und wie viele Menschen lebten darin? 11 2. Sprachen die Franken französisch? 13 3. Wie war die fränkische Gesellschaft

Mehr

Klasse 4ct / 4i Referate

Klasse 4ct / 4i Referate Klasse 4ct / 4i Referate Allgemeine Info für alle: Kurzbiographie bedeutet kurz! Eine Kurzbiographie sollte folgende Informationen enthalten: Lebensdaten, Herkunft, Beruf/Tätigkeit, wichtigste Werke (sofern

Mehr

Manchmal geben uns die Leute einen Spitznamen.

Manchmal geben uns die Leute einen Spitznamen. 8 Lektion Ein neuer Name und ein neuer Freund Apostelgeschichte 11,19-26; Das Wirken der Apostel, S.129-131,155-164 Manchmal geben uns die Leute einen Spitznamen. Vielleicht hast du auch so einen Spitznamen.

Mehr

Albert Hourani DIE GESCHICHTE DER ARABISCHEN VÖLKER

Albert Hourani DIE GESCHICHTE DER ARABISCHEN VÖLKER 2008 AGI-Information Management Consultants May be used for personal purporses only or by libraries associated to dandelon.com network. Albert Hourani DIE GESCHICHTE DER ARABISCHEN VÖLKER S.Fischer INHALT

Mehr

Jeremia, ein Mann mit Tränen

Jeremia, ein Mann mit Tränen Bibel für Kinder zeigt: Jeremia, ein Mann mit Tränen Text: Edward Hughes Illustration: Jonathan Hay Adaption: Mary-Anne S. Übersetzung: Siegfried Grafe Produktion: Bible for Children www.m1914.org 2013

Mehr

Inhalt. Vorwort Themen und Aufgaben Rezeptionsgeschichte/Materialien Literatur

Inhalt. Vorwort Themen und Aufgaben Rezeptionsgeschichte/Materialien Literatur Inhalt Vorwort... 5... 6 1.1 Biografie... 6 1.2 Zeitgeschichtlicher Hintergrund: Lessings Breslauer Jahre, der Siebenjährige Krieg und das Lustspiel Minna von Barnhelm... 10 1.3 Angaben und Erläuterungen

Mehr

(no title) Ingo Blechschmidt. 5. März Lernen durch Lehren: Papsttum generell und Verhältnis zu den Staufern Stoffsammlung...

(no title) Ingo Blechschmidt. 5. März Lernen durch Lehren: Papsttum generell und Verhältnis zu den Staufern Stoffsammlung... (no title) Ingo Blechschmidt 5. März 2005 Inhaltsverzeichnis 0.1 Lernen durch Lehren: Papsttum generell und Verhältnis zu den Staufern...................... 1 0.1.1 Stoffsammlung................... 1 0.1

Mehr

Der Nahe Osten. Schwerpunkt. Nahostkonflikt

Der Nahe Osten. Schwerpunkt. Nahostkonflikt Der Nahe Osten Schwerpunkt Nahostkonflikt Abschlusskolloquium für Bachelor-Studenten und -Studentinnen Leitung: Dr. Janpeter Schilling Ersteller: Ariya Kouchi Gliederung Einführung Geographische Einordnung

Mehr

Inhalt. Vorwort Themen und Aufgaben Rezeptionsgeschichte Materialien Literatur (Auswahl)...

Inhalt. Vorwort Themen und Aufgaben Rezeptionsgeschichte Materialien Literatur (Auswahl)... Inhalt Vorwort... 5... 7 1.1 Biografie... 7 1.2 Zeitgeschichtlicher Hintergrund... 14 1.3 Angaben und Erläuterungen zu wesentlichen Werken... 19 2. Textanalyse und -interpretation... 21 2.1 Entstehung

Mehr

Aufbruch und Gestaltung Deutschland

Aufbruch und Gestaltung Deutschland ALFRED HAVERKAMP Aufbruch und Gestaltung Deutschland 1056-1273 VERLAG C. H. BECK MÜNCHEN Inhalt Einführung 11 I. Das Zeitalter in europäischer Perspektive 17 1. Expansion des Westens im Mittelmeerraum

Mehr

predigt am , zu jesaja 43,1-7

predigt am , zu jesaja 43,1-7 predigt am 12.7.15, zu jesaja 43,1-7 1 und nun, so spricht der herr, dein schöpfer, jakob, und der dich gebildet hat, israel: fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem namen

Mehr

Österreichische Geschichte von den Anfängen bis ca Das Habsburgerreich und die Osmanen

Österreichische Geschichte von den Anfängen bis ca Das Habsburgerreich und die Osmanen Österreichische Geschichte von den Anfängen bis ca. 1815 Das Habsburgerreich und die Osmanen Peter Rauscher Sommersemester 2015 Das Habsburgerreich, Ungarn und die Osmanen Osmanisches Reich: Ursprünglich

Mehr

Colonna, deren Grundbesitz er für die Kirche eroberte. Und schließlich streckte er die begehrliche Hand auch nach einem uralten Hoheitsgebiet des

Colonna, deren Grundbesitz er für die Kirche eroberte. Und schließlich streckte er die begehrliche Hand auch nach einem uralten Hoheitsgebiet des Colonna, deren Grundbesitz er für die Kirche eroberte. Und schließlich streckte er die begehrliche Hand auch nach einem uralten Hoheitsgebiet des Kaisers aus, nach Norditalien, und das hieß: Florenz. Die

Mehr

Die Kreuzzüge. Jan Bruners ErsterKreuzzug Zweiter Kreuzzug Dritter Kreuzzug 3

Die Kreuzzüge. Jan Bruners ErsterKreuzzug Zweiter Kreuzzug Dritter Kreuzzug 3 Die Kreuzzüge Jan Bruners Inhaltsverzeichnis 1 1096-1099ErsterKreuzzug 2 2 1147-1149 Zweiter Kreuzzug 2 3 1189-1192 Dritter Kreuzzug 3 4 1202-1204 Vierter Kreuzzug 3 5 1212 Kinderkreuzzug 3 6 1228-1229

Mehr

ALEXANDER DER GROßE. Von: Ioannis P.

ALEXANDER DER GROßE. Von: Ioannis P. ALEXANDER DER GROßE Von: Ioannis P. Klasse: 11AS8A GLIEDERUNG ALEXANDER III DER MAKEDONIER Geburtstag: Gestorben: Eltern: Größe: Titel: Sommer 356 v.chr. in Pella (Makedonien) 10. Juni 323 v.chr. in Babylon

Mehr

9. Februar, Einführung und Ausblick, Pfrn. Dr. Caroline Schröder Field, Münsterpfarrerin

9. Februar, Einführung und Ausblick, Pfrn. Dr. Caroline Schröder Field, Münsterpfarrerin Im Schatten des Halbmonds Christentum in der islamischen Welt Eine Vortragsreihe der Münstergemeinde Basel Jeweils donnerstags, 19.30 bis 21.00 Uhr 9. Februar, Einführung und Ausblick, Pfrn. Dr. Caroline

Mehr

Der nahöstliche Friedensprozess zwischen dem Oktoberkrieg 1973 und dem Camp David - Abkommen 1979

Der nahöstliche Friedensprozess zwischen dem Oktoberkrieg 1973 und dem Camp David - Abkommen 1979 Politik Jana Antosch-Bardohn Der nahöstliche Friedensprozess zwischen dem Oktoberkrieg 1973 und dem Camp David - Abkommen 1979 Studienarbeit Ludwig-Maximilians-Universität München Geschwister Scholl Institut

Mehr

GETRENNT SEIN VOM GOTTES TEMPEL

GETRENNT SEIN VOM GOTTES TEMPEL CHRISTLICHE MISSIONARISCHE GEMEINSCHAFT INTERNATIONAL DEUTSCHLAND PREDIGT 21/12/14 GETRENNT SEIN VOM GOTTES TEMPEL DER TEMPEL : EIN ORT DER ZUFLUCHT Ghislain D. Guezet Gott gab Israel einen König und einen

Mehr

Stundenvorbereitung. Geschichte und Sozialkunde / Politische Bildung

Stundenvorbereitung. Geschichte und Sozialkunde / Politische Bildung Stundenvorbereitung Geschichte und Sozialkunde / Politische Bildung Basisinformationen zum Unterricht Thema der Einheit: Kreuzzüge Einführung und Überblick Einzelstunde (50 Minuten) 8. bis 9. Schulstufe

Mehr

Mirjam Pressler: Nathan und seine Kinder (Klasse 9/10) Verlauf Material LEK Glossar Literatur

Mirjam Pressler: Nathan und seine Kinder (Klasse 9/10) Verlauf Material LEK Glossar Literatur Reihe 48 S 6 Verlauf Material Schematische Verlaufsübersicht Welcher Glaube ist der richtige? Mirjam Presslers Jugendroman Nathan und seine Kinder Stunde 1 Der Inhalt des Romans Überprüfung des Leseverständnisses

Mehr

Lektion Von welchem Stammbaum stammte Jesus ab? - Von dem Stammbaum Abrahams, Isaaks und Jakobs.

Lektion Von welchem Stammbaum stammte Jesus ab? - Von dem Stammbaum Abrahams, Isaaks und Jakobs. Lektion 46 1. Von welchem Stammbaum stammte Jesus ab? - Von dem Stammbaum Abrahams, Isaaks und Jakobs. 2. Von dem Stammbaum welchen jüdischen Königs stammte Jesus außerdem ab? - Von dem Stammbaum des Königs

Mehr

Die Heilig-Blut-Legende

Die Heilig-Blut-Legende Die Heilig-Blut-Legende Der kostbarste Schatz der Basilika ist das Heilige Blut. Es wird in einem prachtvollen Gefäß aufbewahrt. Schon vor Hunderten von Jahren fragten sich die Menschen und die Mönche

Mehr

Christentum. Alles, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun, das tut auch ihr ihnen ebenso. Christentum 1

Christentum. Alles, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun, das tut auch ihr ihnen ebenso. Christentum 1 Christentum Alles, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun, das tut auch ihr ihnen ebenso. Ingrid Lorenz Christentum 1 Das Christentum hat heute auf der Welt ungefähr zwei Milliarden Anhänger. Sie nennen

Mehr

Die Krisen im Nahen Osten als Brennpunkt des Weltfriedens

Die Krisen im Nahen Osten als Brennpunkt des Weltfriedens Mensudin Dulic Die Krisen im Nahen Osten als Brennpunkt des Weltfriedens SUB Hamburg A2012/2297 LIT Inhalt Vorwort 5 Abstract (Englisch): 8 I.EINLEITUNG..' 11 1.1 Theoretischer Ansatz 16 1.2 Methodische

Mehr

1 B Kloster: Gelübde. 1 A Kloster: Mönch. Wie nennt man einen männlichen Bewohner eines Klosters?

1 B Kloster: Gelübde. 1 A Kloster: Mönch. Wie nennt man einen männlichen Bewohner eines Klosters? 1 A Kloster: Mönch Wie nennt man einen männlichen Bewohner eines Klosters? 1 B Kloster: Gelübde Wie nennt man das Versprechen, das jemand beim Eintritt in ein Kloster gibt? 1 C Kloster: Nonne Wie nennt

Mehr

Ernst Klett Schulbuchverlag

Ernst Klett Schulbuchverlag I E Asmut Brückmann Rolf Brütting Peter Gautschi Edith Hambach Gerhard Henke-Bockschatz Uwe Horst Georg Langen Peter Offergeid Volker Scherer Susanne Thimann-Verhey Franz-Josef Wallmeier Ernst Klett Schulbuchverlag

Mehr

B Gelübde C Nonne D Augustiner-Orden. A Mönch C Nonne D Augustiner-Orden

B Gelübde C Nonne D Augustiner-Orden. A Mönch C Nonne D Augustiner-Orden 1 A Kloster: Mönch Wie nennt man einen männlichen Bewohner eines Klosters? 1 B Kloster: Gelübde Wie nennt man das Versprechen, das jemand beim Eintritt in ein Kloster gibt? B Gelübde C Nonne D Augustiner-Orden

Mehr

Königliche Hoheiten aus England zu Gast in der Pfalz

Königliche Hoheiten aus England zu Gast in der Pfalz Karl Erhard Schuhmacher Königliche Hoheiten aus England zu Gast in der Pfalz Lebensbilder aus dem Hochmittelalter verlag regionalkultur Inhaltsverzeichnis Einleitung... 6 Mathilde von England: Kaiserin

Mehr

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus:

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Lernwerkstatt: Mittelalter - Das Leben von Bauern, Adel und Klerus kennen lernen Das komplette Material finden Sie hier: School-Scout.de

Mehr

34. Sonntag im Jahreskreis - Christkönigssonntag - Lk 23, C - Jesus, denk an mich, wenn du in deiner Macht als König kommst

34. Sonntag im Jahreskreis - Christkönigssonntag - Lk 23, C - Jesus, denk an mich, wenn du in deiner Macht als König kommst 34. Sonntag im Jahreskreis - Christkönigssonntag - Lk 23, 35-43 - C - Jesus, denk an mich, wenn du in deiner Macht als König kommst Wir hören König und denken an Macht und Glanz auf der einen, gehorsame

Mehr

PREDIGT: Epheser Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.

PREDIGT: Epheser Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen. PREDIGT: Epheser 2.17-22 Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen. Liebe Gemeinde! In den letzten Jahre sind viele Menschen

Mehr

Hast und Eile, Zeitnot und Betrieb nehmen mich gefangen, jagen mich. Herr, ich rufe: Komm und mach mich frei! Führe du mich Schritt für Schritt!

Hast und Eile, Zeitnot und Betrieb nehmen mich gefangen, jagen mich. Herr, ich rufe: Komm und mach mich frei! Führe du mich Schritt für Schritt! Meine Zeit steht in deinen Händen. Nun kann ich ruhig sein, ruhig sein in dir. Du gibst Geborgenheit, du kannst alles wenden. Gib mir ein festes Herz, mach es fest in dir. Sorgen quälen und werden mir

Mehr

Sizilien in der Spätantike

Sizilien in der Spätantike Geschichte Michael Portmann Sizilien in der Spätantike Studienarbeit Proseminar für Alte Geschichte, SS 1999 Sizilien in der Spätantike Von den Vandalen bis zur arabischen Eroberung Proseminararbeit Michael

Mehr

Stundenskizze 3: LERNINHALTE UNTERRICHTS- VERFAHREN. 1. Motivation: Die Vernichtung der Juden zwischen 1933 und 1945 warum wurden die Juden verfolgt?

Stundenskizze 3: LERNINHALTE UNTERRICHTS- VERFAHREN. 1. Motivation: Die Vernichtung der Juden zwischen 1933 und 1945 warum wurden die Juden verfolgt? Stundenskizze 3: Lernziele: Die Schüler erhalten einen knappen Überblick über die jüdische Geschichte zwischen 3.000 vor und 1.500 nach Christus. Sie wenden ihre Fertigkeiten bei der Erschließung eines

Mehr

Ehrwürdiger. Meister vom Stuhl. Ehrwürdige, würdige. und geliebte. Brüder Alle. Die Ringparabel

Ehrwürdiger. Meister vom Stuhl. Ehrwürdige, würdige. und geliebte. Brüder Alle. Die Ringparabel n a t Na e s i e der W g n i s s e L m i a r h p E d l o h t t o G Ehrwürdiger Meister vom Stuhl Ehrwürdige, würdige und geliebte Brüder Alle Die Ringparabel S A P E R E A U D E Tempelrede RINGPARABEL

Mehr

Der Weise König Salomo

Der Weise König Salomo Bibel für Kinder zeigt: Der Weise König Salomo Text: Edward Hughes Illustration: Lazarus Adaption: Ruth Klassen Auf der Basis des englischen Originaltexts nacherzählt von Markus Schiller Produktion: Bible

Mehr

Die Quelle des Glaubens

Die Quelle des Glaubens Die Quelle des Glaubens Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt, dein Reich komme, dein Wille geschehe auf der Erde, wie er im Himmel geschieht. (Matthäus 6,9-10) Durch Glaube errichten wir das

Mehr

Es gibt Fragen, die sich im Kreis drehen.

Es gibt Fragen, die sich im Kreis drehen. Es gibt Fragen, die sich im Kreis drehen. Lieber Leser Die Welt ist voll von Menschen, die sich die Frage ihrer Existenz stellen. Es gibt viele gute Ansätze, wie man darüber nachsinnt, was nach dem Tode

Mehr

Petrus und die Kraft des Gebets

Petrus und die Kraft des Gebets Bibel für Kinder zeigt: Petrus und die Kraft des Gebets Text: Edward Hughes Illustration: Janie Forest Adaption: Ruth Klassen Deutsche Übersetzung 2000 Importantia Publishing Produktion: Bible for Children

Mehr

Hesekiel, ein Mann mit Erscheinungen

Hesekiel, ein Mann mit Erscheinungen Bibel für Kinder zeigt: Hesekiel, ein Mann mit Erscheinungen Text: Edward Hughes Illustration: Lazarus Adaption: Ruth Klassen Deutsche Übersetzung 2000 Importantia Publishing Produktion: Bible for Children

Mehr

G. E. Lessing. Nathan der Weise. Inhaltsangabe. Quelle: www.inhaltsangabe.de

G. E. Lessing. Nathan der Weise. Inhaltsangabe. Quelle: www.inhaltsangabe.de G. E. Lessing Nathan der Weise Inhaltsangabe Quelle: www.inhaltsangabe.de G. E. Lessing Nathan der Weise Inhaltsangabe Das Drama»Nathan der Weise«von Gotthold Ephraim Lessing aus dem Jahr 1779 spielt in

Mehr

(monos = allein) Antike - Die Griechen. Was versteht man unter einer Monarchie? Monarchie ist die Herrschaft eines Königs (=Monarch).

(monos = allein) Antike - Die Griechen. Was versteht man unter einer Monarchie? Monarchie ist die Herrschaft eines Königs (=Monarch). Was versteht man unter einer Monarchie? (monos = allein) Monarchie ist die Herrschaft eines Königs (=Monarch). Der höchste griechische Berg ist der OLYMP. Wie heißt der höchste griechische Berg? Wie wurden

Mehr

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus:

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Der Sonnenkönig Ludwig XIV. und der Absolutismus - Regieren zwischen Ehrgeiz, Macht und Prunksucht Das komplette Material finden Sie

Mehr

Predigt zu allein die Schrift und allein aus Gnade am Reformationstag 2017

Predigt zu allein die Schrift und allein aus Gnade am Reformationstag 2017 Predigt zu allein die Schrift und allein aus Gnade am Reformationstag 2017 Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit Euch allen. Amen

Mehr

Hintergrundinformation zu Lukas 7,1-10 Der Hauptmann von Kapernaum

Hintergrundinformation zu Lukas 7,1-10 Der Hauptmann von Kapernaum Hintergrundinformation zu Lukas 7,1-10 Der Hauptmann von Kapernaum Personen! Jesus Christus! Hauptmann: befehligt etwa 100 Soldaten. Obwohl er Herodes gedient haben dürfte, könnte er einen Teil der römischen

Mehr

Bibel für Kinder zeigt: David, Der König (Teil 1)

Bibel für Kinder zeigt: David, Der König (Teil 1) Bibel für Kinder zeigt: David, Der König (Teil 1) Text: Edward Hughes Illustration: Janie Forest und Lazarus Adaption: Lyn Doerksen Deutsche Übersetzung 2000 Importantia Publishing Produktion: Bible for

Mehr

David, Der König (Teil 1)

David, Der König (Teil 1) Bibel für Kinder zeigt: David, Der König (Teil 1) Text: Edward Hughes Illustration: Janie Forest und Lazarus Adaption: Lyn Doerksen Deutsche Übersetzung 2000 Importantia Publishing Produktion: Bible for

Mehr

Predigt des Erzbischofs em. Friedrich Kardinal Wetter zum Weihnachtsfest 2013 im Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern in München

Predigt des Erzbischofs em. Friedrich Kardinal Wetter zum Weihnachtsfest 2013 im Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern in München 1 Predigt des Erzbischofs em. Friedrich Kardinal Wetter zum Weihnachtsfest 2013 im Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern in München In der Christmette hörten wir vom Kind, das in Windeln gewickelt in

Mehr

Ein Referat von: Christina Schmidt Klasse:7a Schule: SGO Fach: Geschichte Thema: Hundertjähriger Krieg England gegen Frankreich Koordination: Der

Ein Referat von: Christina Schmidt Klasse:7a Schule: SGO Fach: Geschichte Thema: Hundertjähriger Krieg England gegen Frankreich Koordination: Der Ein Referat von: Christina Schmidt Klasse:7a Schule: SGO Fach: Geschichte Thema: Hundertjähriger Krieg England gegen Frankreich Koordination: Der Konflikt zwischen England und Frankreich INHALT 1. Warum

Mehr

Lektion Viele Jahre waren vergangen seitdem Gott versprochen hatte, den Retter zu senden. Vergaß Gott Sein Versprechen? - Nein.

Lektion Viele Jahre waren vergangen seitdem Gott versprochen hatte, den Retter zu senden. Vergaß Gott Sein Versprechen? - Nein. Lektion 42 1. Viele Jahre waren vergangen seitdem Gott versprochen hatte, den Retter zu senden. Vergaß Gott Sein Versprechen? 2. Wem gab Gott Seine Botschaft über den kommenden Retter? - Den Propheten.

Mehr

Petrus und die Kraft des Gebets

Petrus und die Kraft des Gebets Bibel für Kinder zeigt: Petrus und die Kraft des Gebets Text: Edward Hughes Illustration: Janie Forest Adaption: Ruth Klassen Deutsche Übersetzung 2000 Importantia Publishing Produktion: Bible for Children

Mehr

Das Gesetz: Die Lebensregel des Christen? Johannes 14,21; 1.Johannes 3,21-24; Römer 7 8

Das Gesetz: Die Lebensregel des Christen? Johannes 14,21; 1.Johannes 3,21-24; Römer 7 8 Das Gesetz: Die Lebensregel des Christen? Johannes 14,21; 1.Johannes 3,21-24; Römer 7 8 Charles Henry Mackintosh Heijkoop-Verlag,online seit: 28.10.2003 soundwords.de/a780.html SoundWords 2000 2017. Alle

Mehr

Maria, die Mutter von Jesus wenn ich diesen

Maria, die Mutter von Jesus wenn ich diesen Maria auf der Spur Maria, die Mutter von Jesus wenn ich diesen Namen höre, dann gehen mir die unterschiedlichsten Vorstellungen durch den Kopf. Mein Bild von ihr setzt sich zusammen aus dem, was ich in

Mehr

Jesus Christus Geburt und erstes Wirken

Jesus Christus Geburt und erstes Wirken Die Bibel im Bild Band 12 Jesus Christus Geburt und erstes Wirken Die Welt, in die Jesus kam 3 Lukas 1,5-22 Ein Geheimnis 8 Lukas 1,23-55 Der Wegbereiter 9 Lukas 1,57-80; Matthäus 1,18-25; Lukas 2,1-5

Mehr

Predigt am , zu Markus 3,31-35

Predigt am , zu Markus 3,31-35 Predigt am 10.9.17, zu Markus 3,31-35 Da kommen seine Mutter und seine Geschwister, und sie blieben draußen stehen, schickten zu ihm und ließen ihn rufen. Und das Volk saß um ihn herum, und sie sagen zu

Mehr

Geschichte Spaniens im Mittelalter

Geschichte Spaniens im Mittelalter Klaus Herbers Geschichte Spaniens im Mittelalter Vom Westgotenreich bis zum Ende des 15. Jahrhunderts Verlag W. Kohlhammer Inhalt Verzeichnis der Abbildungen und Karten 9 Zur Einführung: Eine Geschichte

Mehr

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen. Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen. Liebe Weihnachtsgemeinde! Es ist wohl gar nicht so einfach, noch einmal nach

Mehr

Die Reformation und das Deutsche Reich Das Mönchtum im Mittelalter Wahrer Gott und wahrer Mensch- Grundzüge des christologischen Streites

Die Reformation und das Deutsche Reich Das Mönchtum im Mittelalter Wahrer Gott und wahrer Mensch- Grundzüge des christologischen Streites Klausurthemen Kirchengeschichte Sommersemester 1995 Die Entfaltung der cluniazensischen und der lothringischen Reform Reich, Kaiser und Reformation von 1518 bis 1555 Origenes und seine Stellung in der

Mehr

Die Flucht aus Palästina. Es war eine schwere Zeit

Die Flucht aus Palästina. Es war eine schwere Zeit Die Flucht aus Palästina Es war eine schwere Zeit ع مر خليل الش امي (OMAR CHALIL EL-CHAMI) Eine schwere Kindheit, die Omar immer noch begleitet. 1974 begann der Bürgerkrieg in Palästina-Libanon und endete

Mehr

Napoleon Bonaparte ( )

Napoleon Bonaparte ( ) Napoleon Bonaparte (1769 1821) Aufstieg als Offizier während der Revolutionskriege 1796 Sieg gegen die österreichischen Heere 1798 Sieg in Ägypten 1799 Sturz der Direktoriumsregierung, neue Verfassung,

Mehr

Schulinternes Curriculum Geschichte, Jahrgang 7

Schulinternes Curriculum Geschichte, Jahrgang 7 Wilhelm-Gymnasium Fachgruppe Geschichte Schulinternes Curriculum Jg. 7 Seite 1 von 5 Schulinternes Curriculum Geschichte, Jahrgang 7 Hoch- und Spätmittelalter / Renaissance, Humanismus, Entdeckungsreisen

Mehr

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Religion und Kultur: Der Islam. Das komplette Material finden Sie hier:

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Religion und Kultur: Der Islam. Das komplette Material finden Sie hier: Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Religion und Kultur: Der Islam Das komplette Material finden Sie hier: School-Scout.de Inhaltsverzeichnis 1 Arbeitsblatt-Nr. Titel

Mehr

I I 2. Ernst Klett Verlag Stuttgart. Leipzig. Autoren Sven Christoffer. Peter Offergeid. Klaus Leinen. Aufgabenautor Dirk Zorbach

I I 2. Ernst Klett Verlag Stuttgart. Leipzig. Autoren Sven Christoffer. Peter Offergeid. Klaus Leinen. Aufgabenautor Dirk Zorbach I I 2 Autoren Sven Christoffer Maria Heiter Peter Offergeid Klaus Leinen Aufgabenautor Dirk Zorbach Ernst Klett Verlag Stuttgart. Leipzig 1 Religionen und Kulturen begegnen sich 10 1 Der jüdische Glaube

Mehr

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Mit Kolumbus in die "Neue Welt" Das komplette Material finden Sie hier:

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Mit Kolumbus in die Neue Welt Das komplette Material finden Sie hier: Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Mit Kolumbus in die "Neue Welt" Das komplette Material finden Sie hier: School-Scout.de Reihe 8 S 1 Verlauf Material Klausuren Glossar

Mehr

Predigt: Jesaja 9,1-6 Ein Kind schreit. Es ist dunkel. Plötzlich geht die Tür auf. Sie schiebt sich sanft über den Teppich. Ein Licht scheint in den

Predigt: Jesaja 9,1-6 Ein Kind schreit. Es ist dunkel. Plötzlich geht die Tür auf. Sie schiebt sich sanft über den Teppich. Ein Licht scheint in den Predigt: Jesaja 9,1-6 Ein Kind schreit. Es ist dunkel. Plötzlich geht die Tür auf. Sie schiebt sich sanft über den Teppich. Ein Licht scheint in den Raum. Ein Leuchten von draußen -warm und hell-spaltet

Mehr

Lektion Kann Besitz uns von Sünde, Tod und Satan befreien? - Nein. 3. Was geschah mit dem reichen Bauern? - Gott ließ ihn sterben.

Lektion Kann Besitz uns von Sünde, Tod und Satan befreien? - Nein. 3. Was geschah mit dem reichen Bauern? - Gott ließ ihn sterben. Lektion 64 1. Angenommen ein Mann besäße alle Reichtümer dieser Welt. Würden ihm diese Reichtümer etwas nützen, wenn er in den Pfuhl des ewigen Feuers eingehen würde? 2. Kann Besitz uns von Sünde, Tod

Mehr

Geschichte Spaniens im Mittelalter

Geschichte Spaniens im Mittelalter Klaus Herbers Geschichte Spaniens im Mittelalter Vom Westgotenreich bis zum Ende des 15. Jahrhunderts Verlag W. Kohlhammer Inhalt Verzeichnis der Abbildungen und Karten 9 Zur Einfuhrung: Eine Geschichte

Mehr

Handlung. Auftritt I. / 1. Flur in Nathans Haus. en Nathan, Daja

Handlung. Auftritt I. / 1. Flur in Nathans Haus. en Nathan, Daja Gotthold Ephraim Lessing Nathan der Weise Aufzug / Ort Auftritt I. / 1. Flur in Person en I. / 2. I. / 3. I. / 4. I. / 5. Strand, I. / 6., Handlung Als Nathan von einer Reise zurückkehrt erfährt er von,

Mehr

Herrscher im ostfränkischen bzw. im deutschen Reich

Herrscher im ostfränkischen bzw. im deutschen Reich Herrscher im ostfränkischen bzw. im deutschen Reich Name Lebenszeit König Kaiser Karl der Große Sohn des Königs Pippin d. J. Ludwig I. der Fromme Jüngster Sohn Karls d. Großen Lothar I. Ältester Sohn Ludwigs

Mehr

Mandatsgebiet Palästina, in dem sich nach der Staatsgründung 1948 die Politiker Israels um eine sichere Heimat, einen Zufluchtsort für ein verfolgtes

Mandatsgebiet Palästina, in dem sich nach der Staatsgründung 1948 die Politiker Israels um eine sichere Heimat, einen Zufluchtsort für ein verfolgtes Mandatsgebiet Palästina, in dem sich nach der Staatsgründung 1948 die Politiker Israels um eine sichere Heimat, einen Zufluchtsort für ein verfolgtes Volk, bemühten. Doch auch in Israel sollte das Volk

Mehr

Die Handlung spielt zur Zeit des Dritten Kreuzzugs ( ) während eines Waffenstillstandes in Jerusalem.

Die Handlung spielt zur Zeit des Dritten Kreuzzugs ( ) während eines Waffenstillstandes in Jerusalem. Nathan der Weise ist der Titel und die Hauptfigur eines fünfaktigen Ideendramas von Gotthold Ephraim Lessing, das 1779 veröffentlicht und am 14. April 1783 in Berlin uraufgeführt wurde. Die Handlung spielt

Mehr

Inhaltsverzeichnis. Wir begegnen der Vergangenheit. 1. Halbjahr Vorgeschichte und Antike. 1 Menschen der Ur- und Frühgeschichte. Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis. Wir begegnen der Vergangenheit. 1. Halbjahr Vorgeschichte und Antike. 1 Menschen der Ur- und Frühgeschichte. Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis So findet ihr euch im Buch zurecht............................. 8 Vorwort der Herausgeber................................... 11 Wir begegnen der Vergangenheit Geschichte erzählt: Geschichte

Mehr

Weihbischof Wilhelm Zimmermann. Ansprache im Gottesdienst der Antiochenisch-Orthodoxen Gemeinde Hl. Josef von Damaskus

Weihbischof Wilhelm Zimmermann. Ansprache im Gottesdienst der Antiochenisch-Orthodoxen Gemeinde Hl. Josef von Damaskus Weihbischof Wilhelm Zimmermann Ansprache im Gottesdienst der Antiochenisch-Orthodoxen Gemeinde Hl. Josef von Damaskus in der Kirche St. Ludgerus, Essen-Rüttenscheid Sonntag, 19. Juni 2016 Sehr geehrter,

Mehr

Predigt des Erzbischofs em. Friedrich Kardinal Wetter zum Fest Peter und Paul am 29. Juni 2013 in der Frauenkirche in München

Predigt des Erzbischofs em. Friedrich Kardinal Wetter zum Fest Peter und Paul am 29. Juni 2013 in der Frauenkirche in München 1 Predigt des Erzbischofs em. Friedrich Kardinal Wetter zum Fest Peter und Paul am 29. Juni 2013 in der Frauenkirche in München Wir feiern heute das Fest Peter und Paul. Die beiden großen Apostel stehen

Mehr

Gott kehrt die Verhältnisse um. Das Törichte ist wertvoll, die Weisheit und den Verstand der Menschen will er verwerfen.

Gott kehrt die Verhältnisse um. Das Törichte ist wertvoll, die Weisheit und den Verstand der Menschen will er verwerfen. 1 5.n.Tr. 26.6.2016 Frauenkirche 1.Kor.1,18-25 Liebe Gemeinde, Gott kehrt die Verhältnisse um. Das Törichte ist wertvoll, die Weisheit und den Verstand der Menschen will er verwerfen. Deshalb hat Jesus

Mehr

Chancen auf Frieden im Nahen Osten?

Chancen auf Frieden im Nahen Osten? Geisteswissenschaft Benjamin Tappert Chancen auf Frieden im Nahen Osten? Positionen in Bezug auf den Besitzanspruch des Heiligen Landes und konfliktäre Vorgehensweisen von Israel und den Palästinensern

Mehr

Die Araber und Europa

Die Araber und Europa Die Araber und Europa 2000 Jahre gemeinsamer Geschichte Bearbeitet von Alfred Schlicht 1. Auflage 2008. Taschenbuch. 226 S. Paperback ISBN 978 3 17 019906 4 Format (B x L): 15,5 x 23,2 cm Gewicht: 345

Mehr