Vater-Kind-Kontakt und kindliches Wohlbefinden in getrennten und nicht-getrennten Familien

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1 Vater-Kind-Kontakt und kindliches Wohlbefinden in getrennten und nicht-getrennten Familien Harald Werneck, Maximilian O. Eder, Simone Ebner und Sonja Werneck-Rohrer Summary Father-Child-Contact and Well-being of the Children in Separated and Non-Separated Families This study investigated determinants of the contact between children and fathers after parental separation and the interplay of family status (non-separated vs. separated families), father-child relationship-quality and child s well-being. We compared 254 adolescents aged 15 to 19 years, from non-separated and separated families, by administering an adaptation of the Inventory of Life Quality in Children and Adolescents (Mattejat u. Remschmidt, 1998) and the scale emotionality of the FPI-R (Fahrenberg, Hampel, Selg, 2000). Contact between fathers and children after parental separation was mainly associated with parental conflict and contact during and after the separation. No significant associations were found with age and gender of the child, maternal remarriage or paternal education. The relationship to the father mediated the effects of family arrangement on different measures of child well-being. In separated families children with little contact to their fathers showed worse relationships to them compared to children in intact families. Good father-child relationships were positively associated with different measures of children s well-being. A central conclusion of this study is, that the father-child relationship is an important source for child s well-being. Prax. Kinderpsychol. Kinderpsychiat. 64/2015, Keywords father parental separation father-child-relationship child well-being Zusammenfassung In dieser Arbeit wurden Determinanten des Kontaktausmaßes von Kindern zum getrennt lebenden Vater sowie Zusammenhänge zwischen dem Familienstatus (nicht-getrennte und getrennte Familien), der Beziehung zum Vater und Kriterien des kindlichen Wohlbefindens untersucht. Dazu wurden 254 Jugendliche im Alter von 15 bis 19 Jahren aus nicht-getrennt und getrennt lebenden Familien befragt. Vorgegeben wurde eine Adaptation des Inventars zur Erfassung der Lebensqualität bei Kindern und Jugendlichen (Mattejat u. Remschmidt, 1998) und die Skala Emotionalität aus dem FPI-R (Fahrenberg et al., 2000). Das Kontaktausmaß zum Vater nach der Trennung stand vor allem mit dem zwischenelterlichen Konflikt- und Kontaktausmaß während und nach der Scheidung in Zusammenhang. Nicht relevant waren das kindliche Geschlecht und das Alter, der Partnerschaftsstatus der Mutter oder das Bil-

2 136 H. Werneck et al. dungsniveau des Vaters. Die Beziehung zum Vater stellte sich als bedeutsame Mediatorvariable der Unterschiede zwischen den getrennten und nicht-getrennten Familien bezüglich des kindlichen Wohlbefindens heraus. Kinder aus getrennten Familien mit wenig Kontakt zum Vater gaben eine geringere Beziehungsqualität zu diesem an als jene aus nicht-getrennten Familien. Eine gute Beziehung zum Vater ging wiederum mit erhöhten Werten im Wohlbefinden einher. Wichtig erscheint in dieser Hinsicht, dass vor allem die Beziehungsqualität zum Vater maßgeblich mit dem kindlichen Wohlbefinden in Zusammenhang steht. Schlagwörter Vater elterliche Trennung Vater-Kind-Beziehung kindliches Wohlbefinden 1 Hintergrund Dass Vätern generell eine große Bedeutung für die Entwicklung ihrer Kinder beizumessen ist, wurde mittlerweile mehrfach empirisch belegt (z. B. Lamb, 2010). In einer Metaanalyse von 59 Studien zur Beziehung zwischen Vätern und ihren Kindern wurden zahlreiche Zusammenhänge zwischen der väterlichen Unterstützung und dem kindlichen Wohlbefinden gefunden (Amato, 1998). Es verwundert daher nicht, dass der Verlust des Kontaktes zum nicht sorgeberechtigten Vater für betroffene Kinder häufig einen zentralen Stressor in der Entwicklung darstellt (Amato, 2000). Metaanalysen (z. B. Amato u. Gilbreth, 1999) bestätigen, dass sich eine gute Beziehung der Kinder zum getrennt lebenden Vater als förderlich für die kindliche Entwicklung erweist (Amato, 2000; Kelly, 2003; Moxnes, 2003). Viele Studien zeigen, dass eine gute Beziehung durch häufigen Kontakt zwischen Vater und Kind begünstigt wird (Adritti u. Keith, 1993; Fabricius u. Luecken, 2007; Sobolewski u. King, 2005; Whiteside u. Becker, 2000). Aus diesem Grund erscheint es von Interesse, die potenziellen Determinanten des Kontaktausmaßes nach der Trennung zu ergründen. 1.1 Determinanten des Kontaktausmaßes zum Vater nach der Trennung Einen bedeutsamen Zusammenhang zum Kontaktausmaß zwischen Kindern und ihren getrennt lebenden Vätern zeigt das elterliche Konfliktverhalten. Grundsätzlich ist es wichtig, das Konfliktverhalten der Eltern nach und vor der Trennung zu differenzieren (King u. Heard, 1999). Mehrere Studien berichteten einen negativen Zusammenhang zwischen elterlichem Konflikt vor beziehungsweise nach der Trennung und der väterlichen Erziehungsbeteiligung (z. B. De Graaf u. Fokkema, 2007). Kelly (2006) wies nach, dass elterlicher Konflikt nach einer Trennung zu weniger väterlicher Beteiligung führte. In einer Metaanalyse fanden sich höhere Konfliktraten bei getrennten Eltern mit alleiniger Obsorge im Vergleich zu jenen mit geteiltem Sorgerecht (Bauserman, 2002). Pruett, Williams, Insabella und Little (2003) zeigten,

3 Vater-Kind-Kontakt und kindliches Wohlbefinden 137 dass elterlicher Konflikt zu weniger Beteiligung des nicht zu Hause lebenden Vaters führte. Kooperative Kommunikation und interparentale Kooperation standen zudem in einem positiven Zusammenhang mit der Häufigkeit des Vater-Kind- Kontaktes (Whiteside u. Becker, 2000). Konflikte zwischen Eltern können also dazu führen, dass Väter den Kontakt zu ihren Kindern verringern, um konflikthafte Begegnungen mit der ehemaligen Partnerin zu vermeiden. Dennoch wiesen manche Untersuchungen nur sehr geringe oder keine Zusammenhänge zwischen väterlicher Beteiligung und elterlichem Streit nach der Trennung auf (z. B. Adritti u. Keith, 1993; Sobolewski u. King, 2005). Vereinzelte Befunde zeigten sogar positive Zusammenhänge zwischen elterlichem Konflikt nach einer Trennung und der Beteiligung des abwesenden Elternteils (z. B. Amato u. Rezac, 1994). King und Heard (1999) betonten, dass elterlicher Konflikt nach einer Trennung ein Hinweis darauf sein kann, dass beide Eltern weiterhin in die Erziehung ihres Kindes involviert sind. Kein Konflikt zwischen den Eltern nach der Trennung könnte laut Autorinnen ausdrücken, dass diese eine wenig konflikthafte Beziehung zueinander pflegen, aber auch, dass sie kaum oder gar keinen Kontakt zueinander haben. Fehlender Elternkontakt könnte sich wiederum negativ auf den Kontakt zwischen Vater und Kind auswirken. Diese Ergebnisse könnten darauf hinweisen, dass elterliches Konfliktverhalten nach der Trennung einen Indikator für aktives väterliches Engagement darstellt. Die Eltern wären dementsprechend dazu bereit, Konflikte zu riskieren, um den Kontakt zwischen Kind und getrennt lebendem Elternteil aufrechtzuerhalten. Ebenso kann ein positiver Zusammenhang zwischen Kontakt und elterlichem Konflikt aber auch daraus resultieren, dass häufiger Kontakt mehr Gelegenheit für Streit bietet. Ein Ziel der vorliegenden Untersuchung bestand daher darin zu untersuchen, inwiefern sich das Konflikt- und Kontaktverhalten der Eltern nach und vor der Trennung auf das Ausmaß des Vater-Kind-Kontaktes auswirken. Ein weiterer relevanter Faktor für das väterliche Engagement nach der Trennung ist der Partnerschaftsstatus der Eltern. Seltzer (1991) stellte fest, dass die Heirat mit einem neuen Partner die väterliche Einbindung reduzierte. Gingen die Ex-Partnerinnen neue Partnerschaften ein, führte dies zu weniger Kontakt zwischen Kindern und deren Vätern und bei diesen zu Gefühlen der Rivalität und Konkurrenz (Sieder, 2001; Skevik, 2006), Angst vor Kontaktverlusten zu ihrem Kind und zu einer Reduktion der Besuchskontakte (Schmidt-Denter, 2000). Väter mit neuen Partnerinnen zeigten ebenfalls weniger Kontakt zu ihren Kindern aus der früheren Partnerschaft (Swiss u. Le Bourdais, 2009). Gegensätzliche Ergebnisse, welche positive Zusammenhänge zwischen einer Heirat der Elternteile mit neuen Partner/innen und dem Kontaktausmaß zwischen Vater und Kind feststellten, wurden jedoch ebenfalls gefunden (Aquilino, 2006; Skevik, 2006). Darüber hinaus wurde das Kontaktausmaß nach einer Trennung in Zusammenhang mit dem kindlichen Geschlecht untersucht. Manche Studien zeigten, dass Väter häufigeren Kontakt zu Kindern eines Geschlechts, meist Buben, hatten (King, Harris, Heard, 2004; Seltzer, 1991; Swiss u. Le Bourdais, 2009). Andere Autor/innen wiede-

4 138 H. Werneck et al. rum konnten kaum Zusammenhänge nachweisen (Cooksey u. Craig, 1998; Manning, Stewart, Smock, 2003; Sobolewski u. King, 2005). Ebenfalls diskutiert wurde der Einfluss des väterlichen Bildungsniveaus auf das Kontaktausmaß zwischen Vätern und Kindern (Adritti u. Keith, 1993; Amato u. Rezac, 1994; Cooksey u. Craig, 1998; King et al., 2004). Bisherige Ergebnisse zeigen, dass das Bildungsniveau des Vaters positiv mit dem Kontaktausmaß nach der Trennung in Zusammenhang steht. Widersprüchliche Hinweise bestehen hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen dem Kontaktausmaß und dem Alter des Kindes. Furstenberg (2000) argumentierte, dass ältere Kinder häufiger Zeit mit Peers verbringen, was sich negativ auf das Kontaktausmaß zum Vater auswirke. Andere Autor/innen zeigen hingegen, dass Väter mehr Kontakt mit ihren älteren Kindern pflegen, unter anderem weil Brief- und Telefonkontakte mit diesen leichter möglich sind (Cooksey u. Craig, 1998; Manning et al., 2003; Seltzer, 1991). 1.2 Zusammenhänge zwischen Familienstatus, Vater-Kind-Kontakt und kindlichem Wohlbefinden Eine zentrale Annahme der vergangenen Forschung war, dass Kinder aus getrennten Familien tendenziell niedrigere Werte im Wohlbefinden aufweisen als jene aus nichtgetrennten Familien. Meist wurden geringe Effektstärken berichtet, jedoch zeigte sich dieses Muster über einige Jahrzehnte relativ konsistent (Albertini u. Garriga, 2011; Amato, 2000, 2010; Amato u. Keith, 1991). Welche Variablen in diesem Zusammenhang mit dem kindlichen Wohlbefinden in Beziehung stehen, ist nach wie vor unklar. Zahlreiche Studien untersuchten den Zusammenhang zwischen der Kontaktfrequenz von getrennt lebenden Vätern zu ihren Kindern und kindlichem Wohlbefinden, und konnten wenige bis gar keine Assoziationen finden (Amato u. Gilbreth, 1999, King u. Heard, 1999, Whiteside u. Becker, 2000). Viele Autor/innen hoben hervor, dass nicht das Kontaktausmaß direkt, sondern viel eher die Qualität der Vater-Kind Beziehung bedeutsam für das Wohl der Kinder sei (Amato u. Gilbreth, 1999; Booth, Scott, King, 2010; Hawkins, Amato, King, 2007; Kelly, 2006; Sobolewski u. King, 2005). Dabei ließ sich die Qualität der Vater-Kind Beziehung als Mediatorvariable zwischen dem Kontaktausmaß und Maßen des kindlichen Wohlbefindens empirisch bestätigen (Fabricius u. Luecken, 2007). Regelmäßiger Besuch erlaubte den Vätern eine gute Beziehung zu den Kindern aufrechtzuerhalten oder aufzubauen (z. B. Adritti u. Keith, 1993; Fabricius, 2003; Fabricius u. Luecken, 2007). Auch die Ergebnisse einer Metaanalyse zeigten, dass das Kontaktausmaß positiv mit der Qualität der Vater-Kind-Beziehung und diese wiederum mit dem Wohlbefinden, den sozialen und kognitiven Fähigkeiten der Kinder in Zusammenhang stand (Whiteside u. Becker, 2000). Ein positiver Zusammenhang zwischen regelmäßigem Kontakt, der Vater-Kind Beziehung und kindlichem Wohlbefinden ist jedoch nicht automatisch gewährleistet (Amato u. Gilbreth, 1999; Whiteside u. Becker, 2000). Booth et al. (2010) belegten, dass eine bestehende

5 Vater-Kind-Kontakt und kindliches Wohlbefinden 139 Ehe der Eltern oder regelmäßiger Kontakt zum getrennt lebenden Vater kein Garant für positives Wohlbefinden des Kindes war, sondern dieses meist von der Beziehungsqualität zum Vater abhängig sei. In der folgenden Untersuchung sollten die erläuterten Befunde für österreichische Familien anhand aktueller Daten überprüft und erweitert werden. Ausgehend von der facheinschlägigen Literatur vermuteten wir folgende Zusammenhänge: H1: Das Kontaktausmaß zwischen Vätern und ihren Kindern steht in Zusammenhang mit (a) dem Konflikt- und Kontaktverhalten zwischen den Eltern während und (b) nach der Trennung, (c) dem derzeitigen Partnerschaftsstatus der Mutter und (d) dem Bildungsniveau des Vaters. Aufgrund der unklaren Befundlage zum Zusammenhang zwischen dem kindlichen Alter sowie dem Geschlecht und dem Kontaktausmaß gingen wir davon aus, dass diesbezüglich keine relevanten Zusammenhänge zu finden sind. Darüber hinaus sollte der Zusammenhang zwischen dem Familienstatus (nichtgetrennte Familien und getrennte Familien), dem Kontakt zum Vater und Aspekten des kindlichen Wohlbefindens untersucht werden. Wir gingen davon aus, dass nicht nur der Familienstatus, sondern ebenso das Kontaktausmaß zum Vater in getrennten Familien einen bedeutenden Zusammenhang mit der Beziehung zu diesem und dem Wohlbefinden aufweist. H2: Kinder mit wenig Kontakt zu ihrem Vater nach einer elterlichen Trennung unterscheiden sich hinsichtlich der Beziehung zu diesem stärker von Kindern aus nichtgetrennten Familien, als Kinder mit viel Kontakt zu ihrem Vater nach einer elterlichen Trennung. Zudem erwarteten wir keine Unterschiede zwischen Kindern aus getrennten und aus nicht-getrennten Familien im kindlichen Wohlbefinden, wenn die Beziehungsqualität zum Vater mitberücksichtigt wird. H3: Es besteht kein Unterschied im Wohlbefinden zwischen Kindern aus getrennten und aus nicht-getrennten Familien, wenn die Beziehungsqualität zum Vater als Mediatorvariable berücksichtigt wird. Zusätzlich erwarteten wir, dass eine gute Beziehung zum Vater mit höherem kindlichen Wohlbefinden einhergeht. H4: Es besteht ein positiver Zusammenhang zwischen der Beziehung zum Vater und Maßen des kindlichen Wohlbefindens. 2 Methode Die in der Untersuchung erfasste Stichprobe setzte sich aus insgesamt 254 Jugendlichen (158 weiblich, 96 männlich) im Alter von 15 bis 19 Jahren (M = 16.35, SD = 1.16) zusammen. In 96 Fällen (37,8 %) lebten die Eltern getrennt und die Kinder bei der Mutter. Die eingesetzten Fragebögen wurden überwiegend in niederösterreichischen Schulklas-

6 140 H. Werneck et al. sen verteilt und beinhalteten vorwiegend eigens erstellte Items zu diversen Themenbereichen, welche von den Jugendlichen beantwortet wurden. Diese gaben an, ob ihre Eltern verheiratet waren oder eine Lebensgemeinschaft führten (nicht-getrennte Familie), beziehungsweise, ob sie geschieden oder getrennt waren (getrennte Familie). Im letzteren Fall konnten sie angeben, wie viel Zeit sie aktiv während der Woche mit ihrem getrennt lebenden Vater verbringen ( mindestens 10 Stunden pro Woche oder weniger als 10 Stunden pro Woche ). Aus diesen Angaben wurde die Variable Familienstatus erstellt. Dabei wurden die drei Gruppen nicht-getrennte Familie (Eltern verheiratet oder in Lebensgemeinschaft), viel Kontakt (getrennte Familie, in welcher das Kind mehr als zehn Stunden aktiven Kontakt zum Vater pro Woche hat) und wenig Kontakt (getrennte Familie, in welcher das Kind weniger als zehn Stunden aktiven Kontakt zum Vater pro Woche hat) gebildet. In 35 Fällen bestand trotz elterlicher Trennung viel Kontakt und in 61 Fällen nur wenig Kontakt zum Vater. Die restlichen 158 Jugendlichen stammten aus nicht-getrennten Familien. Das aktuelle Konfliktverhalten der Eltern wurde über die Frage Haben deine Eltern in letzter Zeit häufig Streit? mit den drei Antwortoptionen ja, nein oder meine Eltern haben keinen Kontakt erfasst. Das Konfliktverhalten während der Scheidung konnte über die Frage Ging die Scheidung deiner Eltern mit vielen Konflikten einher? mit ja oder nein beantwortet werden. Der Partnerschaftsstatus der sorgeberechtigten Mutter wurde über die Frage Lebt jener Elternteil, bei dem du wohnhaft bist, mit einem neuen Partner zusammen? mit den Antwortoptionen ja oder nein erfasst. Das Bildungsniveau des Vaters konnte über fünf Antwortmöglichkeiten ( Pflichtschule, Lehre, Fachschule, Matura, Universität ) angegeben werden. Zur Erfassung der Vater-Kind Beziehungsqualität und unterschiedlicher Maße des Wohlbefindens diente eine adaptierte Version des Inventars zur Erfassung der Lebensqualität bei Kindern und Jugendlichen von Mattejat und Remschmidt (1998). Daraus wurden 50 für die Beantwortung der vorliegenden Fragestellungen relevant erscheinende Items selegiert und reanalysiert. Faktorenanalytisch ergaben sich dabei sieben Skalen (siehe Ebner, 2006) von welchen folgende sechs in der Analyse berücksichtigt wurden: 1. Empfundene Belastung (9 Items; α =.81; z. B. Im letzten Monat hatte ich viele Ängste. ). 2. Allgemeines Wohlbefinden (7 Items; α =.81; z. B. Im letzten Monat ging es mir gut. ). 3. Beziehung zum Freundeskreis (6 Items; α =.74; z. B. Im letzten Monat konnte ich mit meinen Freunden über alles reden. ). 4. Schulische Anforderungen (5 Items; α =.66; z. B. Im letzten Monat hatte ich Angst, die Klasse nicht zu schaffen. ). 5. Interaktion mit dem Umfeld (3 Items; α =.58; z. B. Im letzten Monat hatte ich das Gefühl, dass andere Jugendliche mich nicht verstehen. ). 6. Beziehung zum Vater (3 Items; α =.87; z. B. Im letzten Monat konnte ich mich auf meinen Vater verlassen. ).

7 Vater-Kind-Kontakt und kindliches Wohlbefinden 141 Das Antwortformat wurde zur differenzierteren Erfassung der Informationen von dichotom auf vierstufig (stimmt genau/ein wenig/eher nicht/gar nicht) erweitert. Hohe Werte repräsentieren eine wünschenswerte Ausprägung. Ferner wurde aus dem revidierten Freiburger Persönlichkeitsinventar (Fahrenberg et al., 2000) die Skala Emotionalität (14 Items, α =.82) übernommen. Hohe Werte repräsentieren eine hohe Emotionalität. 3 Ergebnisse Um unsere erste Hypothese zu beantworten, wurde eine binär logistische Regression durchgeführt. In dieser wurden das Kontaktausmaß zum Vater als abhängige Variable und das aktuelle Konfliktverhalten der Eltern, das Konfliktverhalten während der Scheidung, das Geschlecht des Kindes, der Partnerschaftsstatus der Mutter, das Alter des Kindes und das Bildungsniveau des Vaters als Prädiktorvariablen definiert. Das Bildungsniveau des Vaters wurde auf Grund geringer Fälle in manchen Kategorien in die zwei Ausprägung Matura oder höher (Matura und Universität) und Fachschule oder geringer (Fachschule, Lehre, Pflichtschule) dichotomisiert. Die Prädiktorvariablen wurden mittels Einschlussmethode in die Analyse integriert. Insgesamt wurden die Angaben von 96 Jugendlichen mit getrennt lebenden Eltern analysiert. Tabelle 1 zeigt die Ergebnisse der binär logistischen Regression. Der Hosmer-Lemeshow Chi- Quadrat goodness of fit (GOF) und die Pseudo-R2 Maße zeigten eine gute Anpassung des Modells an (GOF p =.885; Nagelkerke s R2 =.484; Cox & Snell R2 =.354). Wie in Tabelle 1 ersichtlich sind sowohl das aktuelle als auch das Streitverhalten während der Trennung statistisch signifikante Prädiktoren. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind weniger als zehn Stunden pro Woche mit dem getrennt lebenden Vater verbrachte, war 5.7 Mal so hoch, wenn die elterliche Scheidung mit Konflikten einherging (OR = 5.738, 95 % KI = , p =.004). Interessanterweise zeigte sich kein von den aktuellen Konflikten der Eltern abhängiger Unterschied (OR = 0.646, 95 % KI = , p =.549). Jedoch war die Wahrscheinlichkeit mehr als 22 Mal so hoch, dass das Kind weniger Zeit mit dem getrennt lebenden Vater verbrachte, wenn die Eltern gar keinen Kontakt zueinander zeigten (OR = , 95 % KI = , p =.004). Das Geschlecht des Kindes (OR = 0.578, 95 % KI = , p =.413), der Partnerschaftsstatus (OR = 0.485, 95 % KI = , p =.215) das Alter des Kindes (OR = 0.781, 95 % KI = , p =.263) und das Bildungsniveau des Vaters (OR = 2.303, 95 % KI = , p =.151) zeigten keinen statistisch signifikanten Einfluss. Für die Beantwortung unserer letzten drei Hypothesen wurden für jede Facette des kindlichen Wohlbefindens Mediationsanalysen durchgeführt. Aktuelle Artikel zu mediationsanalytischen Verfahren kritisieren den von Baron und Kenny (1986) propagierten und häufig angewendeten causal-steps-approach als unbefriedigend (Hayes, 2009; Hayes u. Preacher, 2013; Preacher u. Hayes, 2004). Deshalb sollte in unseren Analysen auf eine von Hayes und Preacher (2013) berichtete Strategie zurückgegriffen

8 142 H. Werneck et al. werden. Dieser Ansatz erlaubt eine Quantifizierung des indirekten Effekts und weist zudem eine höhere Teststärke als der causal-steps-approach auf (Hayes, 2009). Tabelle 1: Ergebnisse der logistischen Regressionsanalyse für die abhängige Variable Kontaktausmaß zum Vater Prädiktoren Regressionskoeffizient (b) Standardfehler (SE) Odds Ratio (Exp(B)) 95 %-Konfidenzintervall (KI) Aktuelles Konfliktverhalten Nein vs. Ja , Nein vs. kein Kont. zu Ex-Partn ** * 2.728, Konflikt bei Scheidung a 1.747** * 1.739, Geschlecht b , Partnerschaftsstatus c , Alter , Bildungsniveau Vater d , Test χ 2 df p Evaluation des Gesamtmodells Likelihood Ratio Test ** Goodness-of-fit Test Hosmer & Lemeshow Anmerkungen: kein Kont. zu Ex-Partn. = kein Kontakt zu Ex-Partnerin, a Referenzgruppe = nein, b Referenzgruppe = weiblich, c Referenzgruppe = nein, d Referenzgruppe = Matura oder höher, Cox & Snell R 2 =.354; Nagelkerke R 2 =.484; *p <.05, **p <.01 Als unabhängige Variable diente der Familienstatus. Die Beziehung zum Vater wurde als Mediatorvariable und die Facetten des kindlichen Wohlbefindens (empfundene Belastung, allgemeines Wohlbefinden, Beziehung zum Freundeskreis, Interaktion mit dem Umfeld, schulische Anforderungen und negative Emotionalität) als abhängige Variable modelliert. Eine schematische Darstellung der Mediationsanalysen findet sich in Abbildung 1. Insgesamt wurden sechs Modelle analysiert, welche sich durch die jeweilige Facette des Wohlbefindens, unterschieden. Da unsere unabhängige Variable mehrkategorial war, entschieden wir uns für eine von Hayes und Preacher (2013) berichtete Analysestrategie. Hierfür wurden aus der Variable Familienstatus zwei Dummy-Variablen erstellt, bei welchen die Gruppe der Kinder aus nicht-getrennten Familien als Referenzkategorie diente. Somit wurde ein Vergleich zwischen Kindern aus getrennten Familien, mit viel Kontakt zu ihrem Vater, und Kindern aus nicht-getrennten Familien, sowie ein Vergleich zwischen Kindern aus getrennten Familien, mit wenig Kontakt zu ihrem Vater, und Kindern aus nichtgetrennten Familien, ermöglicht. Die Mittelwertunterschiede zwischen Kindern aus getrennten Familien und nicht-getrennten Familien konnten für die Beziehung zum Vater (a 1 & a 2 ) und die unterschiedlichen Maße des Wohlbefindens unter Konstanthaltung der Beziehung (c 1 & c 2 ) analysiert werden.

9 Vater-Kind-Kontakt und kindliches Wohlbefinden 143 Abbildung 1: Schematische Darstellung der berechneten Pfade. a-c repräsentieren die Pfadkoeffizienten zwischen den Variablen. a1 und a2 repräsentieren den Mittelwertunterschied in der Beziehung zum Vater zwischen Kindern mit getrennten und mit gemeinsam lebenden Eltern. b repräsentiert den Einfluss der Beziehung zum Vater auf Maße des Wohlbefindens. c 1 und c 2 repräsentieren den Mittelwertunterschied in Maßen des Wohlbefindens zwischen Kindern mit getrennten und mit gemeinsam lebenden Eltern, wenn die Beziehung zum Vater konstant gehalten wird. d repräsentiert die Vierfelderkorrelation zwischen den beiden Dummy-kodierten Variablen zum Familienstatus. e 1 und e 2 repräsentieren den Fehlerterm der abhängigen und mediierenden Variable. Insgesamt wurden sechs Modelle mit unterschiedlichen Maßen des Wohlbefindens analysiert. Um die statistische Signifikanz der indirekten Effekte (a1b & a2b) zu überprüfen, wurde für jeden indirekten Effekt ein fehlerkorrigiertes 97.5 %-Konfidenzintervall berechnet. Dieses wurde über Bootstrap-Analysen mit jeweils Ziehungen erstellt. Ein indirekter Effekt kann dann als statistisch signifikant angesehen werden, wenn das Konfidenzintervall den Wert 0 nicht beinhaltet (Preacher u. Hayes, 2004). Die Analysen wurden mithilfe eines von Hayes und Preacher (2013) erstellten Macros (MEDIATE) mittels SPSS 21 durchgeführt. Die Ergebnisse der Mediationsanalysen finden sich in den Tabellen 2, 3 und 4. Da die Koeffizienten für die Pfade a 1 und a 2, sowie die Vierfelderkorrelation d zwischen den beiden Dummy-Variablen in allen Modellen ident waren, werden diese zusammen in Tabelle 2 berichtet. Alle anderen Pfade (b, c 1 und c 2 ) werden getrennt für jedes Maß des Wohlbefindens in Tabelle 3 dargestellt. Die indirekten Effekte (a 1 b und a 2 b) und deren 97.5 %-Konfidenzintervalle werden getrennt für alle Maße des Wohlbefindens in Tabelle 4 angegeben.

10 144 H. Werneck et al. Tabelle 2: Pfadkoeffizienten zwischen Familienstatus und Beziehung zum Vater Bez. Vater Vierfelderkorrelation b SE r SE a ** **.009 a Anmerkungen: Bez. Vater = Beziehung zum Vater; a 1 und a 2 = Dummy-Variable zum Vergleich des Familienstatus; b = unstandardisierter Pfadkoeffizient, r = Korrelationskoeffizient, SE = Standardfehler; *p <.05, **p <.01 Wie in Tabelle 2 ersichtlich, unterschieden sich Kinder aus getrennten Familien, welche viel Kontakt zu ihrem Vater angaben, hinsichtlich ihrer Beziehung zu diesem nicht von Kindern aus nicht-getrennten Familien (a 2 =.17, p =.281). Kinder mit wenig Kontakt zu ihrem Vater nach der Trennung wiesen hingegen einen deutlich niedrigeren Mittelwert in der Beziehung zu diesem auf als jene aus nicht-getrennten Familien (a 1 = -.76, p =.000). Wie aus Tabelle 3 (folgende Seite) ersichtlich, unterschieden sich Kinder aus getrennten Familien (sowohl mit viel als auch mit wenig Kontakt zum Vater) hinsichtlich verschiedener Maße des Wohlbefindens nicht statistisch signifikant von jenen aus nicht-getrennten Familien (c 1 und c 2 ), wenn die Beziehung zum Vater konstant gehalten wurde. Die Beziehung zum Vater (b) wies einen statistisch signifikanten Zusammenhang mit den meisten Variablen zum Wohlbefinden auf. Eine gute Beziehung zum Vater ging mit günstigeren Ausprägungen in der empfundenen Belastung (b =.19, p =.000), dem allgemeinen Wohlbefinden (b =.23, p =.000), der Beziehung zum Freundeskreis (b =.13, p =.000), der Interaktion mit dem Umfeld (b =.17, p =.000) und der negativen Emotionalität (b = -.91, p =.000) einher. Wie aus Tabelle 4 (folgende Seite) ersichtlich, zeigte sich ein indirekter Effekt des Familienstatus auf vier Maße des kindlichen Wohlbefindens. Dieser zeigte sich ausschließlich im Vergleich zwischen Kindern aus nicht-getrennten Familien und Kindern aus getrennten Familien, welche weniger als zehn Stunden pro Woche aktiven Kontakt zu ihrem Vater angaben (a1b). Die Bootstrap-Analysen ergaben 97.5 % fehlerkorrigierte Konfidenzintervalle, die den Wert 0 nicht beinhalteten. Dies weist darauf hin, dass die Unterschiede in der empfundenen Belastung (97.5 %-KI = bis -.061), dem allgemeinen Wohlbefinden (97.5 %-KI = bis -.081), der Beziehung zu Freunden (97.5 %-KI = bis -.027) und der Emotionalität (97.5 % KI =.285 bis 1.284) zwischen den beiden Gruppen über die Beziehung zum Vater mediiert wurden. Für den Vergleich zwischen Kindern aus nicht-getrennten Familien und Kindern aus getrennten Familien, welche mehr als zehn Stunden aktiven Kontakt pro Woche zu ihrem Vater angaben, konnten diese indirekten Effekte nicht gefunden werden.

11 Vater-Kind-Kontakt und kindliches Wohlbefinden 145 Tabelle 3: Pfadkoeffizienten vom Familienstatus und der Beziehung zum Vater zu unterschiedlichen Maßen des kindlichen Wohlbefindens empfundene Belastung allgemeines Wohlbefinden Beziehung zu Freunden Interaktion mit dem Umfeld schulische Anforderungen Emotionalität b SE b SE b SE b SE b SE b SE b.19** ** ** ** ** c c Anmerkungen: Pfad b gibt den Einfluss der Beziehung zum Vater auf Maße des kindlichen Wohlbefindens an. Die Pfade c 1 und c 2 repräsentieren den Mittelwertunterschied zwischen Kindern aus nicht-getrennten Familien und Kindern aus getrennten Familien unter Konstanthaltung der Beziehung zum Vater. b = unstandardisierter Pfadkoeffizient, SE = Standardfehler; *p <.05, **p <.01 Tabelle 4: Indirekte Effekte des Familienstatus auf unterschiedliche Maße des Wohlbefindens empfundene Belastung allgemeines Wohlbefinden Beziehung zu Freunden b SE UGKI OGKI b SE UGKI OGKI b SE UGKI OGKI a 1 b a b Interaktion mit dem Umfeld schulische Anforderungen Emotionalität b SE UGKI OGKI b SE UGKI OGKI b SE UGKI OGKI 1 a b a b Anmerkungen: Die beiden Pfade a 1 b und a 2 b repräsentieren den Mittelwertunterschied zwischen Kindern aus nicht-getrennten und getrennten Familien in Maßen des kindlichen Wohlbefindens, der über die Beziehung zum Vater mediiert wird. Enthält das Konfidenzintervall (UGKI - OGKI) des indirekten Effektes nicht die Zahl 0, so ist dieser als statistisch signifikant anzusehen. b = unstandardisierter Pfadkoeffizient, SE = Standardfehler; UGKI = Untergrenze des 97.5 %-Konfidenzintervalls; OGKI = Obergrenze des 97.5 %-Konfidenzintervalls

12 146 H. Werneck et al. 4 Diskussion Ziel der vorliegenden Studie war es, Variablen zu identifizieren, welche mit dem Ausmaß des Kontaktes zwischen Kindern und ihren getrennt lebenden Vätern in Zusammenhang stehen. Außerdem sollten Zusammenhänge zwischen dem Familienstatus, der Beziehung zum Vater und Maßen des kindlichen Wohlbefindens analysiert werden. Unsere Annahmen, dass die Kontaktfrequenz zwischen Kindern und deren getrennt lebenden Vätern mit dem Konflikt- und Kontaktverhalten zwischen den Eltern während und nach der Scheidung, dem derzeitigen Partnerschaftsstatus der Mutter und dem Bildungsniveau des Vaters in Zusammenhang steht, konnten teilweise bestätigt werden. So zeigte sich in Übereinstimmung mit bisherigen Forschungsergebnissen (De Graaf u. Fokkema, 2007), dass das Kontaktausmaß zwischen Kindern und deren Vätern vom elterlichen Konflikt während der Trennung abhängig war. Die Wahrscheinlichkeit weniger als zehn Stunden pro Woche aktiv Zeit mit dem getrennt lebenden Vater zu verbringen, war mehr als fünf Mal so hoch, wenn das Kind Konflikte der Eltern während der Trennung angab. Interessanterweise zeigte sich, dass zwischen den Bedingungen vorhandenes und nicht vorhandenes Konfliktverhalten der Eltern nach der Trennung kein Unterschied im Kontaktausmaß zwischen Vater und Kind bestand. Kein Kontakt zwischen den Eltern nach der Trennung führte zu einer deutlich höheren Wahrscheinlichkeit, dass Kinder wenig Kontakt zu ihrem Vater angaben. Dieses Ergebnis ist vereinbar mit der Annahme von King und Heard (1999), welche besagt, dass Konflikte zwischen den Eltern nach der Trennung einen Hinweis auf ein bestehendes Engagement zur Kindererziehung des nicht sorgeberechtigten Elternteils darstellen können. Ebenso könnten vermehrte Kontakte zwischen den Eltern aber auch den Nährboden für weitere Konflikte bieten und deshalb miteinander in Zusammenhang stehen. Väter, die sich potenziellen Konflikten mit ihrer ehemaligen Partnerin aussetzen, sehen ihre Kinder also häufiger als jene, die keinen Kontakt zur Ex-Partnerin pflegen. Wie erwartet konnte kein Zusammenhang zwischen dem kindlichen Geschlecht und dem Kontaktausmaß gefunden werden. Somit bestätigen unsere Daten bisherige Befunde, die zeigten, dass das Geschlecht des Kindes einen zu vernachlässigenden Zusammenhang mit dem Kontaktausmaß zum getrennt lebenden Vater aufweist (Manning et al. 2003; Sobolewski u. King, 2005). Der Partnerschaftsstatus der Mutter zeigte im Gegensatz zu bisherigen Befunden (Schmidt-Denter, 2000; Seltzer, 1991; Sieder, 2001) keinen Zusammenhang mit dem Kontaktausmaß. Der fehlende Zusammenhang könnte daraus resultieren, dass in der Analyse der Zeitpunkt der mütterlichen Wiederheirat nicht einbezogen wurde. So weist Aquilino (2006) darauf hin, dass die Langzeiteffekte einer Wiederheirat gegenläufige Muster zu deren Kurzzeiteffekten zeigen können. In seinen Längsschnittanalysen ergab sich ein positiver Zusammenhang zwischen der elterlichen Wiederheirat und dem Kontaktausmaß, während Studien mit kurzen Untersuchungszeiträumen gegenläufige Ergebnisse berichteten (Schmidt-Denter, 2000; Seltzer, 1991). Unsere

13 Vater-Kind-Kontakt und kindliches Wohlbefinden 147 Stichprobe umfasst möglicherweise Trennungsfamilien, welche erst kürzlich, als auch solche, welche bereits vor längerer Zeit wieder geheiratet haben. Der Einfluss des Alters des Kindes auf das Kontaktausmaß war in unserer Studie ebenso nicht bedeutsam. Eine Berücksichtigung der verstrichenen Zeit seit der elterlichen Trennung hätte möglicherweise zu differenzierteren Resultaten geführt. In der Literatur stellt sich die Befundlage dazu widersprüchlich dar (Furstenberg, 2000; Manning et al., 2003), manche Autor/innen verweisen aber darauf, dass das kindliche Alter immer in Beziehung zur Zeit seit der elterlichen Trennung zu setzen ist, um bedeutsame Ergebnisse zu erzielen (Seltzer, 1991; Swiss u. Le Bourdais, 2009). Der Zusammenhang der väterlichen Bildung mit dem Kontaktausmaß nach der Scheidung konnte in dieser Studie ebenfalls nicht bestätigt werden. King et al. (2004) gingen davon aus, dass der Einfluss väterlicher Bildung besonders bei Familien ohne Migrationshintergrund evident sein sollte. Nachdem der Migrationshintergrund der Familie nicht kontrolliert wurde, besteht die Möglichkeit, dass ein fehlender Zusammenhang darauf zurückzuführen ist, dass dieser in der aktuellen Stichprobe einen nicht zu vernachlässigenden Anteil ausmachte. Konsistent mit unserer Annahme unterschieden sich Kinder aus getrennten Familien, welche wenig Kontakt zu ihrem Vater angaben, in ihrer Beziehung zu diesem stärker von Kindern aus nicht-getrennten Familien als Kinder aus getrennten Familien, die viel Kontakt zum Vater angaben. Vergleichbar mit den Ergebnissen von Fabricius (2003) zeigten Kinder, welche viel Kontakt zu ihrem Vater nach der elterlichen Trennung aufwiesen, ähnlich gute Beziehungen zu diesem wie Kinder aus nicht-getrennten Familien. Hingegen gaben Kinder aus getrennten Familien mit wenig Kontakt zum Vater auch eine bedeutend schlechtere Beziehung an als Kinder aus nicht-getrennten Familien. Dies ist vereinbar mit Ergebnissen welche nahelegen, dass die Beziehung zum Vater in direktem Zusammenhang mit dem Kontaktausmaß zu diesem steht (Adritti u. Keith, 1993; Fabricius, 2003; Fabricius u. Luecken, 2007; Whiteside u. Becker, 2000). Häufige Kontakte ermöglichen es, bedeutungsvolle Interaktionen und Beziehungen aufzubauen. Unter der Annahme, dass Kinder aus nicht-getrennten Familien öfter die Möglichkeit haben, mit ihrem Vater zu interagieren, verwundert es kaum, dass diese Kinder eine bessere Beziehung zu ihrem Vater angeben als jene aus getrennten Familien, welche nur sporadisch Kontakt zu ihrem Vater haben. Übereinstimmend mit unserer dritten Hypothese zeigte sich kein statistisch signifikanter Unterschied in Maßen des Wohlbefindens zwischen Kindern aus getrennten Familien und nicht-getrennten Familien, wenn die Beziehung zum Vater als Mediatorvariable berücksichtigt wurde. Passend zu unserer vierten Hypothese stand lediglich die Beziehung zum Vater mit Maßen des kindlichen Wohlbefindens in einem statistisch signifikanten Zusammenhang. Dies ist konsistent mit bisherigen Befunden welche zeigen, dass nicht das Kontaktausmaß zum Vater oder die Familienstruktur, sondern die Qualität der Vater-Kind-Beziehung in Zusammenhang mit dem kindlichen Wohlbefinden stehen (Amato u. Gilbreth, 1999; Booth et al., 2010; Fabricius u. Luecken, 2007; Hawkins et al., 2007; Kelly, 2006; Sobolewski u. King, 2005). Un-

14 148 H. Werneck et al. terschiede im Wohlbefinden zwischen Kindern mit wenig Kontakt zu ihrem getrennt lebenden Vater und jenen aus nicht-getrennten Familien wurden über die Beziehung zum Vater mediiert. Regelmäßiger Kontakt mit dem Vater kann die Beziehung zu diesem also begünstigen. Eine tragfähige Beziehung wiederum ermöglicht es dem Kind, mit seinem Umfeld, dem Freundeskreis und Belastungen wirkungsvoller umzugehen, ein Gefühl des Wohlbefindens aufzubauen und aufrechtzuerhalten. 4.1 Einschränkungen Die vorliegende Studie unterliegt einigen Einschränkungen, welche in zukünftigen Untersuchungen zu berücksichtigen sind. Zum einen wurden in der Analyse Querschnittsdaten verwendet, weshalb kausale Aussagen unmöglich sind. Hawkins et al. (2007) hoben beispielsweise hervor, dass auch inverse Effekte für den Zusammenhang zwischen der Beziehungsqualität zum Vater und dem kindlichen Wohl verantwortlich sein können. So könnten problematische Charakteristika des Kindes dazu führen, dass sich Väter zunehmend von ihren Kindern distanzieren. Kinder wiederum könnten ihr eingeschränktes Wohlbefinden auf die Abwesenheit ihrer Väter zurückführen und deshalb den Kontakt zu diesen meiden. Zukünftige Untersuchungen sollten deshalb vermehrt auf Längsschnittdaten zurückgreifen. Darüber hinaus wurden alle gesammelten Informationen ausschließlich über die Jugendlichen und über Fragebögen erhoben. Deshalb sollte das Problem der gemeinsamen Methodenvarianz auf Grund von Effekten, die in der berichterstattenden Personen verankert sind, für die Interpretation berücksichtigt werden. Fazit für die Praxis Das Kontaktausmaß des Kindes zum getrennt lebenden Vater steht mit dem elterlichen Konfliktverhalten während wie auch dem Kontaktverhalten der Eltern nach der Scheidung in Zusammenhang. Eine kooperationsförderliche Beziehung zwischen den Eltern sollte deshalb während und nach dem Scheidungsprozess durch Mediation oder Elterngruppen fokussiert werden. Die Beziehungsqualität zwischen Vater und Kind steht zudem in bedeutendem Zusammenhang zum Kontaktausmaß mit diesem sowie zum kindlichen Wohlbefinden. Beratungsund Interventionsprogramme müssen gezielt die Beziehung zwischen Vater und Kind fokussieren, um eine adäquate Anpassung an die geänderte Familiensituation zu ermöglichen. Gruppeninterventionsprogramme mit Kindern aus Trennungsfamilien sollten verstärkt eine Einbindung beider Elternteile anregen und die Beziehung zwischen Kind und Eltern stärker fokussieren.

15 Vater-Kind-Kontakt und kindliches Wohlbefinden 149 Literatur Adritti, J. A., Keith, T. Z. (1993). Visitation frequency, child support payment, and the fatherchild relationship postdivorce. Journal of Marriage and the Family, 55, Albertini, M., Garriga, A. (2011). The effect of divorce on parent-child contacts. European Societies, 13, Amato, P. R. (1998). More than money? Men s contributions to their children s lives. In A. Booth, A. C. Crouter (Hrsg.), Men in families. When do they get involved? What difference does it make? (S ). Mawah, N. J.: Erlbaum. Amato, P. R. (2000). The consequences of divorce for adults and children. Journal of Marriage and the Family, 62, Amato, P. R. (2010). Research on divorce: Continuing trends and new developments. Journal of Marriage and Family, 72, Amato, P. R., Gilbreth, J. G. (1999). Nonresident fathers and children s well-being: A metaanalysis. Journal of Marriage and the Family, 61, Amato, P. R., Keith, B. (1991). Parental divorce and the well-being of children: A meta-analysis. Psychological Bulletin, 110, Amato, P. R., Rezac, S. J. (1994). Contact with nonresident parents, interparental conflict, and children s behavior. Journal of Family Issues, 15, Aquilino, W. S. (2006). The noncustodial father-child relationship from adolescence into young adulthood. Journal of Marriage and the Family, 68, Baron, R. M., Kenny, D. A. (1986). The moderator-mediator variable distinction in social psychological research: Conceptual, strategic, and statistical considerations. Journal of Personality and Social Psychology, 51, Bauserman, R. (2002). Child adjustment in joint-custody versus sole-custody arrangements: A meta-analytic review. Journal of Family Psychology, 16, Booth, A., Scott, M. E., King, V. (2010). Father residence and adolescent problem behavior: Are youth always better off in two-parent families? Journal of Family Issues, 31, Cooksey, E. C., Craig, P. H. (1998). Parenting from a distance: The effects of paternal characteristics on contact between nonresidential fathers and their children. Demography, 35, De Graaf, P. M., Fokkema, T. (2007). Contacts between divorced and non-divorced parents and their adult children in the Netherlands: An investment perspective. European Sociological Review, 23, Ebner, S. (2006). Unterschiede im Wohlbefinden bei Jugendlichen mit viel bzw. wenig Vater-Kontakt nach einer elterlichen Scheidung. Unveröffentlichte Diplomarbeit, Universität Wien. Fabricius, W. V. (2003). Listening to children of divorce: New findings that diverge from Wallerstein, Lewis, and Blakeslee. Family Relations, 52, Fabricius, W. V., Luecken, L. J. (2007). Postdivorce living arrangements, parent conflict, and long-term physical health correlates for children of divorce. Journal of Family Psychology, 21, Fahrenberg, J., Hampel, R., Selg, H. (2000). Das Freiburger Persönlichkeitsinventar (FPI-R). Göttingen: Hogrefe. Furstenberg, F. F. (2000). The sociology of adolescence and youth in the 1990s: A critical commentary. Journal of Marriage and the Family, 62, Hawkings, D. N., Amato, P. R., King, V. (2007). Nonresident father involvement and adolescent well-being: Father effects or child effects? American Sociological Review, 72,

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17 Vater-Kind-Kontakt und kindliches Wohlbefinden 151 Korrespondenzanschrift: Harald Werneck, Universität Wien, Fakultät für Psychologie, Institut für Angewandte Psychologie: Gesundheit, Entwicklung und Förderung, Liebiggasse 5/1, A-1010 Wien/Österreich; Harald Werneck, Maximilian O. Eder und Simone Ebner, Universität Wien, Österreich; Sonja Werneck- Rohrer, Medizinische Universität Wien, Österreich

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