Gesundheitsökonomie & Versorgungsforschung aus Sicht der pharmazeutischen Industrie. Dr. Ch.-Markos Dintsios
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- Helmut Falk
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1 Gesundheitsökonomie & Versorgungsforschung aus Sicht der pharmazeutischen Industrie Dr. Ch.-Markos Dintsios
2 Agenda Basics Gesundheitsökonomische Evaluation Konklusionen Seite 2
3 Was ist Ökonomie? Economics is the science which studies human behaviour as a relationship between ends and scarce means which have alternative uses (Robbins). Seite 3 3
4 Gesundheitsökonomie befasst sich mit dem Verhalten der Akteure im Gesundheitssystem unter den Bedingungen der Ressourcenknappheit Seite 4 4
5 Verhalten der Nachfrager Welche Faktoren beeinflussen die Nachfrage nach gesundheitlicher Versorgung und wie? - Subjektiver Bedarf (Krankheitsempfindung) - Information - Versicherung gegen Krankheitsrisiko - Kosten (Preise, Zuzahlungen, Zeit) - Angebotsfaktoren (Technologien, Zusammensetzung und Dichte der Leistungserbringer) Seite 5 5
6 Verhalten der Anbieter Welche Faktoren beeinflussen das Angebot der gesundheitlichen Versorgung und wie? - Finanzielle Anreize (Vergütungsformen) - Altruismus - Organisationsgefüge und institutionelle Strukturen (z.b. niedergelassene vs selbständige Ärzte) und - andere Umwelteinflussfaktoren - Seite 6 6
7 Interaktion von Anbietern und Nachfragern Wie Nachfrage nach und Angebot von gesundheitlichen Leistungen interagieren und welche Effekte sich aus diesem Zusammenspiel ergeben? - Verfügbare Gesundheitstechnologien - Ihre Effektivität (einschl. Über- und Unterversorgung) - Ihre Kosten - Ihre Effizienz (Kosten-Effektivität) - Seite 7 7
8 Interaktion von Anbietern und Nachfragern... - Andere Outcomes der gesundheitlichen Versorgung (z.b. Prozessnutzen) - Zugang zu Gesundheitsleistung (Wartelisten bzw. andere Rationierungsmechanismen) - Verteilungsaspekte der gesundheitlichen Versorgung Seite 8 8
9 Normative Fragestellungen Wie kann das gesellschaftliche Optimum gesundheitlicher Versorgung erzielt werden (Effizienz und Gerechtigkeit in der gesundheitlichen Versorgung)? - Rolle/Zusammenspiel von Markt/Wettbewerb und Staat/Regulierung (Budgetierung, Personalallokation) bei der Finanzierung und Organisation gesundheitlicher Versorgung Seite 9 9
10 The greatest challenge is to define the value of health... Seite 10 10
11 Agenda Basics Gesundheitsökonomische Evaluation Konklusionen Seite 11
12 (Gesundheits-)Ökonomisches Instrumentarium Ziel Mittel Wirkungsanalyse Ziel: Rationalisierung vor Rationierung Effiziente Ressourcenallokation Gesundheitsziele Mittel: Priorisierung Wirkung: Zielerreichung(sgrad) Seite 12
13 Interventionen und deren Komplexität Gesundheitstechnologien o Arzneimittel & Heilmittel o Hilfsmittel o Medizintechnologien o Großgeräte o Operationen, Prozeduren, Methoden o Leitlinien o Gesundheitsprogramme o Versorgungsformen Zunehmender Komplexitätsgrad Seite 13
14 Versorgungsebenen & Evaluation Seite 14
15 Studientypen ICER = Wert des Ressourcenverbrauchs Wert der Gesundheitsveränderung Kosten-Nutzen Kosten-Effektivität Kosten-Nutzwert Kosten-Minimierung Kosten-Konsequenz Kosten-Wert
16 Auftrag der Institutionen Institutionen und die Bedeutung der gesundheitsökonomischen Evaluation LFN wird gegründet, um das Kosten-Nutzen-Verhältnis von Arzneimitteln zu prüfen. ( Value for Money ) 1953 PBAC 1989 CCOHTA (CADTH) NICE CVZ 2002 LFN (TLV) IQWiG : AMNOG 1987: Bewertung der Kosten- Effektivität wird gesetzlich verankert und seit 1993 regelhaft durchgeführt 1994: Erste Leitlinien zur gesundheitsökonomischen Bewertung veröffentlicht 2002: NHS muss Medikamente erstatten, die per HTA guidance empfohlen werden 2002: CCOHTA initiiert den Common Drug Review (CDR) 2007: IQWiG bekommt den gesetzlichen Auftrag zur Kosten- Nutzen-Bewertung Seite : CVZ obligatorische gesundheitsökonomische Bewertung neuer Medikamente mit Zusatznutzen
17 Weg zur Entscheidung Entscheidung Empfehlung Appraisal GER: G-BA SE: LFN UK: NICE AU: Minister of Health/PBAC CA: Drug plans (Versicherer) NL: Ministry of Health AU: PBAC CA: CEDAC (CADTH) NL: CVZ Empfehlung Assessment AU: PBAC CA: CADTH/CDR NL: CVZ SE: LFN UK: NICE Gesundheitsökonomische Analysen, Modelle etc. Input in das Assessment Initiierung/Beauftragung Hersteller, Experten, Arbeitsgruppen Alle anderen: Hersteller GER: IQWiG / Experten UK: DH GER: G-BA Seite 17
18 AMNOG Einreichung eines Dossiers durch den Hersteller Markteintritt Therapiekosten Bewertung (durch das IQWiG) Monat 3 Beschluss zum Zusatznutzen durch den G-BA Monat 6 nein Zusatznutzen? ja Festbetrag ja festbetragsfähig? nein Preisverhandlung GKV / Hersteller ggf. Kosten-Nutzen- Bewertung Preis ohne Mehrkosten zur Vergleichstherapie nein Einigung? ja Rabatt den auf Abgabepreis Monat 12 Beschluss der Schiedsstelle Monat 15 ggf. Kosten-Nutzen- Bewertung Seite 18
19 Methodische Aspekte Wahl der Komparatoren AU, CA: drug most likely to be replaced UK: NL: SE: GER: therapies routinely used in the NHS, current best practice.? most appopriate alternative treatment zweckmäßige Vergleichstherapie im betrachteten Indikationsgebiet AMR vs. SGB V Diskussionen über die Bewertung mehrerer Vergleichstherapien auch in anderen Ländern Seite 19
20 Methodische Aspekte implizite/explizite Schwellenwerte für Entscheidung über Wirtschaftlichkeit AU: CA: NL: SE: implizit flexibel (~40-50,000 AU$) kein Schwellenwert (implizit?) kein Schwellenwert (implizit?) kein Schwellenwert (implizit?) UK: explizit, threshold range (20,000-30,000 ) GER: kein Schwellenwert, aber Erstattungsrabatt als eine Art Maximalbetrag für die Erstattung Verhandlungsmodus und Heuristiken in den ersten Verhandlungen zwischen GKV-SV & pu zu klären Seite 20
21 Link zwischen Bewertung und Preissetzung? Preis der LFN Bewertung bindend für county councils, keine Preisverhandlungen STARK Pharmaceutical Benefits Pricing Authority (PBPA) gibt Preisempfehlung basierend auf PBAC Bericht Department of Health and Ageing (DoHA) verhandelt Preis Zustimmung durch Minister CEDAC (CADTH) Bewertung Preisbindung für Hersteller, weitere Verhandlungen auf Ebene der Versicherer IQWiG s frühe Nutzenbewertung nach Beschlussfassung evtl. Grundlage für Rabattverhandlung/-entscheidung NICE hat keinen Einfluss auf Preise; indirekter Link: Hersteller berücksichtigen NICE-Appraisal (neue Preisregulierungsmechanismen im PPRS 2009 flexible pricing / patient access schemes ) aktuelle Entwicklungen SCHWÄCHER Seite 21 keine direkte Verbindung; CVZ-Festbetrag ist eine Basis für die Preise in den Dossiers der Hersteller
22 Agenda Basics Gesundheitsökonomische Evaluation Konklusionen Seite 22
23 Konklusionen Pharmazeutische Industrie für Förderung der gesundheitsökonomischen Forschung in Deutschland o Begrüßt Einrichtung gesundheitsökonomischer Zntr. o Erhofft sich Etablierung der evaluativen Gesundheitsökonomie Pharmazeutische Industrie glaubt an den Mehrwert ihrer Produkte o Bekämpfung, Heilung und Linderung von Krankheiten o Hebung von Effizienzpotenzialen durch pharmaz. Innovationen (Cost-offsets) Gesundheitsökonomie ist die geeignete Disziplin um der Gesellschaft den Mehrwert von (innovativen) Arzneimitteln wissenschaftlich fundiert darzulegen. Seite 23
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