Material- und Kosteneffizienz in der Abfallwirtschaft durch Weiterentwicklung der Materialflusskostenrechnung
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- Karin Sommer
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1 Material- und Kosteneffizienz in der Abfallwirtschaft durch Weiterentwicklung der Materialflusskostenrechnung 2. Wissenschaftskongress Abfall- und Ressourcenwirtschaft der DGAW e.v. Mag. a Daniela Schrack Institut für Betriebliche und Regionale Umweltwirtschaft Johannes Kepler Universität Linz
2 Steigende Bedeutung von Ressourceneffizienz auf Makround Mikroebene Makroebene: Fahrplan für ein ressourcenschonendes Europa sowie Pläne auf nationaler Ebene (österreichischer Ressourceneffizienz-Aktionsplan) Mikroebene: Materialeffizienz als Strategie zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit und Schonung der Ressourcen Entwicklung der Materialkosten in den letzten fünf Jahren: Erwartungen über die Entwicklung der Materialkosten für die nächsten Jahre: Quelle: The Gallup Organization 2011, S. 9 ff. 2
3 Ziele und Charakteristika der Materialflusskostenrechnung (engl. MFCA) Ziel: Steigerung der Ökoeffizienz durch Reduktion von Umweltwirkungen und Materialkosten Quantifizierung und Visualisierung von Material- und Energieverlusten (Non-Produkt-Output, Abk. NPO) Materialflüsse als Kostentreiber: verursachungsgerechte Allokation von Material-, System-, Energie- und Abfallmanagementkosten auf die Outputkategorien Produkt und NPO Allokation der Produktionskosten auf die Outputkategorien Produkt und NPO Internationale Normung: EN ISO 14051:2011 Umweltmanagement Materialflusskostenrechnung Allgemeine Rahmenbedingungen 3
4 Elemente der Materialflusskostenrechnung Mengenstellen Materialbilanz Materialflussmodell Kostenrechnung Beispielhafte Materialbilanz Materialkosten Energiekosten Systemkosten Abfallkosten Beispiel eines Materialflussmodells mit zwei Mengenstellen 4
5 Elemente der Materialflusskostenrechnung Allokationsschlüssel für NPO: 15% Allokationsschlüssel für NPO: 25% Produkt NPO Monetär bewertete Ineffizienz: 40% Beispielhafte Darstellung von Kostenflüssen und der Allokation der Kosten auf Produkt und Non-Produkt-Output 5
6 Erweiterte Produktionstheorie für die Abfall- und Kreislaufwirtschaft Die bestehende MFCA berücksichtigt nur Kosten, Erlöse werden vernachlässigt. In Reduktionsprozessen (Abfall- und Recyclingwirtschaft) werden neben Faktoren aber auch Abfälle als Inputobjekte eingesetzt (= Reduzenda). Der Einsatz von Reduzenda ist mit realen Erträgen verbunden. Einsatz- und Ergebniskategorien der Produktion-Reduktion (in Anlehnung an Dyckhoff 1992 und Prammer 2009) 6
7 Weiterentwicklung der Materialflusskostenrechnung Integration von Reduzendaflüssen und -erlösen ad Schritt 5: Getrennte Berechnung von Reduzendaflüssen ad Schritt 7: Getrennte Berechnung und Darstellung von Kosten und Erlösen ad Schritt 8: Getrennte Ergebnis- und Kennzahlendarstellung für Kosten und Erlöse Prozessmodell der Materialflusskostenrechnung und Änderungsbedarf durch die Integration von Reduzenda 7
8 MFCA am Beispiel einer fiktiven Abfallvergärungsanlage Annahmen und Voraussetzungen Einstufige, thermophile Feststoffvergärung mit Intensiv-Nachrotte*) Jährliche Einsatzmenge an biogenen Abfällen: to (80% Biotonnenabfälle, 20% gewerbliche Küchenabfälle) Jährliche Produktion von rund MWh Strom und rund MWh Nutzwärme Zusammenfassung der Prozesse zu drei Mengenstellen *) Intensiv-Nachrotte nicht Teil des betrachteten Systems 8
9 MFCA am Beispiel einer Abfallvergärungsanlage Stoffund Energieflussmodell 9
10 MFCA am Beispiel einer Abfallvergärungsanlage Kosten- und Erlösflüsse Inputkosten: Legende: RR Reduzendaerlöse MC Materialkosten WMC Abfallmanagementkosten Produktkosten: NPO-Kosten:
11 MFCA am Beispiel einer Abfallvergärungsanlage Materialflusskostenmatrix Legende: RR Reduzendaerlöse MC Materialkosten SC Systemkosten EC Energiekosten WMC Abfallkosten 11
12 MFCA am Beispiel einer Abfallvergärungsanlage Endergebnisse Legende: RR Reduzendaerlöse MC Materialkosten SC Systemkosten EC Energiekosten WMC Abfallmanagementkosten 12
13 Fazit und Ausblick Reduzendaflüsse und -erlöse müssen im Rahmen der Materialflusskostenrechnung berücksichtigt werden Die Integration von Reduzendaflüssen und -erlösen stellt keinen merklichen Mehraufwand im Vergleich zum konventionellen MFCA dar MFCA ist somit auch für Reduzenten und Reproduzenten anwendbar und kann monetäre Aussagen über (In-)Effizienzen leisten Breitere Anwendung des MFCA nicht nur im produzierenden Gewerbe Weiterer Forschungsbedarf im Hinblick auf die Ausweitung des MFCA auf die Lieferkette und in Bezug auf die Integration von externen Kosten 13
14 Mag. a Daniela Schrack Institut für Betriebliche und Regionale Umweltwirtschaft Johannes Kepler Universität Linz daniela.schrack@jku.at phone: website:
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