26. Niederbayerischer Lehrertag: Heterogenität

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1 ZKZ November Inklusion kommt: Aber wie kann sie umgesetzt werden? BLLV-Gesundheitstag für Lehramtsanwärter 26. Niederbayerischer Lehrertag: Heterogenität

2 Editorial/Inhalt Kommentar Inhalt 3 Kommentar Liebe Kolleginnen und Kollegen, 26. Niederbayerischer Lehrertag 4 Rückblick auf Vorträge und Workshops Liebe Leserinnen, liebe Leser, Heterogenität Unterschiede nutzen, Schulen stärken lautete das Motto des Lehrertages, bei dem wieder rund 750 Kolleginnen und Kollegen aller Schularten dabei waren und sich fortbildeten. Einen Rückblick auf die Veranstaltung finden Sie ebenso in diesem Heft wie viele Artikel und Reportagen, die den Gedanken Heterogenität weiter fassen. Und schon sind wir beim Thema Inklusion, einer der größten Herausforderungen für Lehrer. Deutschland hat 2009 die Unterschrift unter die UN-Behindertenrechtskonvention gesetzt. Seitdem wird in den Bundesländern wie in allen anderen beteiligten Ländern daran gearbeitet, behinderte und nicht behinderte Kinder gemeinsam zu unterrichten. Wenn man sich allerdings länger mit dem Thema beschäftigt, fällt vor allem eines auf: Scheinbar sind viele weiter bei der Umsetzung als wir. Auch wenn Kultusminister Ludwig Spaenle vor wenigen Wochen stolz in die Kamera lächelte und Inklusionsschulen in ganz Bayern auszeichnete, darf das doch nicht darüber hinwegtäuschen, dass Bayern in Sachen Inklusion zumindest in dieser Hinsicht eher Schlusslicht als Vorreiter ist. Woran das liegt? Prof. Christina Schenz, Hauptreferentin des Lehrertages, hat offen über die Gründe gesprochen, warum wir in Bayern so hinterherhinken. Auch wenn Bayern in Sachen Inklusion noch Entwicklungsland ist, finden sich in Niederbayern echte Pioniere. Mit viel Engagement, Geduld und Kraft haben sie Wege gesucht und gefunden, echte Inklusion statt partielle Integration zu leben auch wenn sie dafür den staatlichen Rahmen verlassen mussten. Den Lehrerinnen der Ilztalschule war beispielsweise das Korsett der Regelschulen zu eng, um ihre Vision durchsetzen zu können. Kathrin Glasschröder und Eva Kallmünzer hingegen versuchen Inklusion im Rahmen der staatlichen Regelschulen in Deggendorf umzusetzen. Ihre beiden Schulleiterinnen halten den Frauen den Rücken frei und leisten ebenfalls Pionierarbeit, indem sie bei Eltern für Inklusion werben. Obwohl die Theodor-Eckert-Grundschule inklusiv arbeitet, darf sie sich nicht Inklusionsschule nennen. Warum das so ist, erfahren Sie ab Seite 14. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Claudia Rothhammer Schriftleiterin, redaktion@niederbayern.bllv.de Inklusion 7 Interview mit Prof. Christina Schenz 11 Nominierung für den Jakob-Muth-Preis 14 Zu Besuch an der Theodor-Eckert-Grundschule BLLV 18 Gesundheitstag für Lehramtsanwärter 19 Pensionistentag in Winzer Niederbayern 20 Bestandsaufnahme Inklusion 21 Fortbildungsprogramm VITA! 22 Integrationspreis für drei Landshuter Schulen Kreisverbände 23 KV Wolfstein 24 Termine IMPRESSUM Herausgeber: Bezirksverband Niederbayern des Bayerischen Lehrerund Lehrerinnenverbandes BLLV, Bezirksvorsitzende: Judith Wenzl, Eisvogelweg 18, Oberahrain; Tel.: / 8579, Fax: / 7101, Vorsitzende@niederbayern.bllv.de Redaktion und Layout: Claudia Rothhammer (cro), Unterhirschwell 1, Mengkofen Tel.: / , redaktion@niederbayern.bllv.de Titelfoto zeigt die Klasse 2a der Theodor-Eckert-Grundschule Deggendorf: Foto: cro Druck: Neumann Druck OHG, Benzstraße 1, Landshut Tel.: 0871 / , info@neumann-druck.de Adressänderungen an: Inge Bölsterl, Weingartenstraße 8, Loiching; Tel.: 08731/4944; ingeboelsterl@hotmail.com Der Bezugspreis ist für Verbandsmitglieder im Mitgliedsbeitrag enthalten. Für Nichtmitglieder beträgt der Bezugspreis jährlich E 10,50. Nichtmitglieder können die Niederbayerische Schule bestellen bei: Sebastian Hutzenthaler, Adolph-Kolping-Str. 1, Ergoldsbach. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen die Meinung der Verfasser dar. Die Zeitschrift erscheint jährlich sechsmal. ISSN , 27. Jahrgang Hinweis_ Die Namen der Kinder auf den Seiten 11 bis 16 wurden von der Redaktion geändert. eine BLLV-Umfrage unter Lehrkräften hat bestätigt, was viele geahnt hatten: Inklusion wird in Bayern mangelhaft umgesetzt und droht, zum Frustprojekt zu werden. Die befragten Lehrkräfte stehen der Idee der Inklusion aufgeschlossen gegenüber, fühlen sich aber mit der Umsetzung allein gelassen. Das besorgniserregendste Ergebnis der Umfrage: Lehrkräfte, die bereits Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf in der Regelklasse haben, sind erheblich skeptischer als die, die noch keine Erfahrung mit integrativem Lernen gemacht haben. Damit ist klar: Inklusion ist eine gute Idee, ihre Umsetzung erfordert allerdings völlig andere Rahmenbedingungen als die, die wir derzeit vorfinden. Die Untersuchung hat in erschütternder Deutlichkeit aufgezeigt, dass die konkreten Bedingungen, unter denen an Schulen mit dem Schulprofil Inklusion gearbeitet werden soll, grundsätzlich motivierte Lehrkräfte überfordern. Für 70 Prozent der Inklusions-Pioniere aus den Kollegien der allgemeinen Schulen gab es keine Fortbildung oder Beratung durch Kollegen aus den Förderzentren oder Hilfen von außerschulischen Fachkräften wie Psychologen, Heilpädagogen oder Beratungslehrer. Über 60 Prozent der befragten Lehrkräfte fühlten sich auch vom MSD nicht ausreichend unterstützt. Entsprechend fühlten sich die Lehrkräfte allein gelassen und auf sich gestellt. Da mag es kaum verwundern, dass organisatorische und didaktische Maßnahmen, die für ein Gelingen inklusiver Schule unabdingbar sind, in großen Teilen nicht umgesetzt werden konnten. Am ehesten waren noch Dinge zu realisieren, die eine Lehrkraft alleine schaffen kann: Nachteilsausgleich bei der Leistungsfeststellung, Verzicht auf Notengebung oder Absprachen mit anderen Lehrern der Klasse. Individuelle Förderplanung oder lernzieldifferenter Unterricht war nur für gut ein Viertel, zusätzlicher Förderunterricht oder Teamteaching nur für ein Zehntel in ausreichendem Umfang gewährleistet. Eine vorübergehende Anwesenheit eines Sonderpädagogen im Unterricht erlebten nur sieben Prozent der befragten Lehrer. Fazit: Für viele Lehrkräfte war der gemeinsame Unterricht trotz hohen Engagements und trotz der festen Überzeugung, dass die Idee Inklusion richtig ist, eine zutiefst frustrierende Erfahrung. Wenn das Projekt Inklusion nicht schon unmittelbar nach den ersten Erfahrungen zum Frustprojekt werden soll, muss schleunigst nachgebessert werden. Inklusion stellt Lehrerinnen und Lehrer schon unter idealen Bedingungen vor eine schwierige Aufgabe: Sie müssen die Balance finden zwischen gemeinsamen Lernen und notwendiger Differenzierung. Dazu reicht es nicht, Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf in die Regelschule gehen zu lassen und den Mobilen Sonderpädagogischen Dienst ein paar Mal vorbeizuschicken. Stattdessen müssen die Voraussetzungen gegeben sein, die der BLLV für eine gelingende Inklusion einfordert: Schulklassen dürfen höchstens 20 Schüler haben, davon nicht mehr als vier mit sonderpädagogischem Förderbedarf Für eine kindgerechte Förderung müssen diese Klassen mit Fachpersonal versorgt sein und durchgängig mit einem Lehrertandem besetzt sein Die Lehrkräfte mit einer Ausbildung für den Einsatz an allgemeinen Schulen müssen auf den Unterricht mit Kindern und Jugendlichen mit Förderbedarf und die grundständige Zusammenarbeit mit Sonderpädagogen vorbereitet werden Nur wenn die Lehrkräfte, die sich auf die spannende Aufgabe Inklusion einlassen, mit den erforderlichen personellen und sachlichen Ressourcen unterstützt werden und Lehrkräfte der allgemeinen Schulen wie auch Sonderpädagogen sich auf die neuen Felder konstruktiver Zusammenarbeit konzentrieren können, profitieren die, um die es bei all den holprigen Bemühungen eigentlich geht: die Kinder und Jugendlichen. Ihr Dr. Markus Wolfer Abteilung Berufswissenschaft 2 Niederbayerische Schule Ausgabe 7 / November 2012 Niederbayerische Schule Ausgabe 7 / November

3 Lehrertag Lehrertag Der Freistaat muss Geld in die Hand nehmen Heterogenität und defizitäre Lehrerversorgung waren Thema beim Lehrertag Mangelnde Lehrerversorgung und Heterogenität waren Thema beim 26. Niederbayerischen Lehrertag. Rund 750 Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten waren in Essenbach dabei. Die Veranstaltung stand unter dem Motto Heterogenität Unterschiede nutzen, Schulen stärken. Den Hauptvortrag hielt Prof. Dr. Christina Schenz. Die Lehrstuhlinhaberin für Grundschulpädagogik an der Universität Passau referierte zum Thema Vielfalt! Ein Plädoyer für eine demokratisch-inklusive Schulentwicklung. Im Anschluss daran hatten die Lehrkräfte Gelegenheit, je zwei von 24 verschiedenen Workshops zu besuchen. sam gemacht. Der Minister wiederum konterte jedes Mal relativ unbeeindruckt. Ludwig Spaenle habe stets beschwichtigt, dass alles Panikmache sei. Diese Ignoranz eines Ministers für die tatsächlichen Gegebenheiten, vor allem aber auch für die notwendigen Bedarfe und Bedürfnisse der Schulen und damit der Schülerinnen und Schüler ist unerträglich und ein Skandal, sagte Judith Wenzl. Der Saal dankte ihr diese klaren Worte mit viel Applaus. Es kann nicht sein, dass wir Lehrerinnen und Lehrer diesen Mangel ständig mit Vertretungen, Zusammenlegungen von Klassen und Doppelführungen kaschieren helfen. Sie appellierte deshalb an alle Schulleiter, die Eltern über den wahren Grund für Stundenausfälle zu informieren. Es muss in diesem Schuljahr öffentlich werden, wie defizitär die Schulen mit Lehrern ausgestattet sind. Judith Wenzl betonte außerdem: Wenn Schule mit all ihren Herausforderungen und erst recht mit der Mammutaufgabe Inklusion künftig gelingen soll, muss der Freistaat richtig Geld in die Hand nehmen. Ohne Wenn und Aber. Alles andere ist Augenwischerei und wird weder dem Anliegen noch den Bedürfnissen der Kinder, Eltern und Lehrkräfte gerecht. Über Vielfalt im Klassenzimmer sprach im Anschluss Prof. Christina Schenz. Ihr theoretisch-wissenschaftlicher Ansatz frischte das Wissen aus Studienzeiten auf. Sie erinnerte die Zuhörer daran, wie positiv Heterogenität für Kinder sein könnte und es im Grunde homogene Lerngruppen gar nicht gebe. Einige waren aber auch ein wenig enttäuscht, dass der praktische Aspekt dieser Thematik ihrer Meinung nach beim Vortrag etwas kurz ausfiel. Ab Seite 7 berichtet Prof. Christina Schenz deshalb über ihre Erfahrungen mit Heterogenität in inklusiven Schulen. cro Die Gutscheine, die der BLLV Wirtschaftsdienst beim Lehrertag verlost hat, sind bis (!) gültig. Die Einführung zum Thema übernahm BLLV-Bezirksvorsitzende Judith Wenzl. In der Schule stehen wir vor einem Dilemma: einerseits sollten wir Schülerinnen und Schüler möglichst gleich behandeln. Alle sollten eine Grundbildung erhalten, um möglichst Chancengleichheit zu erreichen. Dabei bringen Kinder in einer Klasse verschiedenste Voraussetzungen mit. Schule muss also den Spagat zwischen dem Recht auf Gleichheit und dem Recht auf Verschiedenheit hinbekommen. Heterogenität in Lerngruppen sei deshalb eine Herausforderung für jeden Lehrer. Dennoch sei Heterogenität etwas grundsätzlich Positives und Bereicherndes wenn man diese Heterogenität nutzt und auch in die Lage versetzt wird, sie nutzen zu können. Im Falle der Inklusion von Kindern und Jugendlichen mit sonderpädagogischem Förderbedarf in die Regelschule allerdings fühlten sich viele bayerische Lehrerinnen und Lehrer nicht ausreichend unterstützt. Eine Befragung unter 1500 Lehrkräften habe ergaben, dass ohne entsprechende Verbesserungen Inklusion nicht zufriedenstellend, also zum Wohle aller Schüler, umgesetzt werden könne. 93 Prozent der Befragten sprechen sich für eine Verkleinerung der Klassen auf maximal 20 Schüler aus. 83 Prozent wünschen sich die Möglichkeit des Teamteachings und 84 Prozent fordern zusätzlich Differenzierungsstunden. Nur unter diesen Voraussetzungen, so die Befragten, könne man allen Schülern im Sinne der Inklusion gerecht werden. Aber die Realität sähe anders aus. Die Klassenhöchstgrenze liegt in der Grundschule in den Jahrgangsstufen 1 bis 3 bei 28 Schülern, in der 4. Klasse bei 29. Ich erinnere in diesem Zusammenhang daran, dass der Kultusminister im Jahr 2009 versprochen hatte, die Höchstgrenze sukzessive auf 25 Schüler zu senken, erinnerte Judith Wenzl. Dieses Versprechen hat man genau zwei Jahre eingehalten. Nach dem Hauptvortrag im Musiksaal nutzen viele die Gelegenheit, sich in der Eskara-Halle neues Unterrichtsmaterial zu besorgen oder einen der vielen Workshops zu besuchen. Bei Brigitte Wintergerst konnte man Blüten basteln. Silke Gulder (Mitte) klärte über Lebensmittelimitate auf, während Charlotte Birchinger (r.) ihren Teilnehmern Atem- und Stimmübungen zeigte. BLLV-Bezirksvorsitzende Judith Wenzl (oben) eröffnete den Niederbayerischen Lehrertag, bei dem Prof. Christina Schenz (unten) über Heterogenität referierte. Auch die Lehrerversorgung in Niederbayern sei dieses Jahr äußerst unzureichend, mobile Reserven seien so gut wie nicht mehr vorhanden. Schon zum Schuljahresende zeichnete sich eine eklatante Unterversorgung ab. Der BLLV habe Kultusminister Ludwig Spaenle mehrmals auf diese Situation aufmerk- 4 Niederbayerische Schule Ausgabe 7 / November 2012 Niederbayerische Schule Ausgabe 7 / November

4 Lehrertag Inklusion Marlene Lex sorgte für Urlaubsstimmung, was die Kolleginnen dankbar annahmen. Viele zeichneten, tupften und bastelten im Workshop Schablonendruck auf Stoff, Papier und Keilrahmen - African Style. Die kleinen Kunstwerke durften natürlich alle mit nach Hause nehmen. Die neue Projektprüfung in AWT und Soziales interessierte sehr viele Lehrerinnen und Lehrer. Sehr gut besucht war der dreistündige Kurs Malen und Zeichnen in der Grundschule, den Stephanie Müller anbot. Die Workshops der Referentin sind jedes Jahr sehr beliebt. Aber es gab in diesem Jahr auch neue Gesichter beim Lehrertag. Neu unter den Referenten waren zum Beispiel zwei Vierbeiner. Panama und Daschuba sorgten für viel Spaß und Abwechslung beim Workshop Helfer auf vier Pfoten und freuen sich schon auf Einladungen niederbayerischer Schulklassen. Alles hört auf sein Kommando: Der Workshop Selber Musik machen war nicht nur bis auf den letzten Platz besetzt, es war auch einiges los, so dass Referent Stefan Waitl alle Hände voll zu tun hatte, sein großes Orchester zu dirigieren. Beschwingt und viel zu schnell ging der eineinhalbstündige Workshop vorbei. Viele bekamen trotz schönsten Herbstwetters regelrecht Lust auf Weihnachten, denn im Workshop wurde sogar ein Adventslied einstudiert. Fotos (11): Rothhammer Inklusion ist notwendig und machbar Prof. Christina Schenz über die Umsetzungsmöglichkeiten in der Praxis Heterogenität ist ja schön und gut, aber eine gewaltige Herausforderung - vor allem, wenn es darum geht, Kinder mit sonderpädagogischen Förderbedarf und Handicap in der Regelschule zu unterrichten. Viele Lehrer fragen sich, wie das funktionieren soll. Prof. Christina Schenz, die Hauptreferentin des Lehrertags, hat sich dazu Gedanken gemacht. Inklusion ist eine schwere Hausaufgabe, die Regelschulen von der Politik bekommen haben. Ist sie machbar? Schenz: Wenn man den Umgang mit Heterogenität als selbstverständliche Haltung von Lehrkräften ansieht, dann ist Inklusion nur die logische Konsequenz davon. Dann ist die Hausaufgabe nicht nur machbar, sondern notwendig. Ist Inklusion in jedem Fall sinnvoll? Oder in welchem Fall sagen Sie: Das kann kein Lehrer mehr leisten. Schenz: Eine Lehrkraft muss in inklusiven Strukturen nichts anderes leisten als bisher. Sie muss in jedem Falle nur pädagogisch handeln und damit ist es egal, ob es sich um Menschen mit oder ohne Behinderung handelt, egal, ob die Kinder hochbegabt sind oder lernbehindert. Eine Lehrkraft muss somit in inklusiven Strukturen nicht Therapeut sein oder Psychologe. Aber auf was es in inklusiven Schulen mehr ankommen wird, ist die Zusammenarbeit mit Experten, wie z.b. Therapeuten oder Psychologen. Eine Frage ist allerdings, wie ich mir dieses Expertenwissen ins Haus hole, damit ein gemeinsames Arbeiten zum Wohle des Kindes passieren kann. Da sind wir aber bei der großen Angst der Lehrer: Wie soll ich mit einem behinderten Kind umgehen, damit es optimal gefördert wird? Haben Sie darin Erfahrung? Schenz: Ich habe jahrelang als Sonderpädagogin in einem sonderpädagogischen Zentrum unterrichtet, das dann in eine allgemeine Regelschule umgewidmet wurde. Insofern ja, ich habe sehr gerne dort unterrichtet. Wie muss man sich Ihren Unterricht an dieser inklusiven Regelschule vorstellen? Schenz: In der Klasse waren zwei Lehrer. Aber man hat da nicht gewusst, wer ist der Sonderpädagoge, wer der Regelschullehrer, weil wir uns unsere Arbeit nach aktuellem Bedarf des einzelnen Kindes aufgeteilt haben und nicht nach Schularten. Vom Lehrplan her gesehen hatten wir Kinder, für den wir den Schwerstbehindertenlehrplan, Sonderschullehrplan, Hauptschullehrplan oder Gymnasiallehrplan angewendet haben, und alle waren in einer Klasse. Mal war ich der allgemeine Lehrer und die Regelschullehrerin hat sich um ein paar besondere Kinder gekümmert und dann umgekehrt. In den Klassen, in denen ich war, waren immer zwei Jahrgänge zusammen. Wir hatten natürlich andere Strukturen. Wir hatten keinen 45-Minuten- Takt, hatten jede Woche Teamsitzungen, jede Woche gemeinsame Vorbesprechungen, wo wir besondere Vorkommnisse und Fälle, aber auch unsere Stunden gemeinsam besprochen haben. Das hat gut funktioniert und es geht. Aber wir müssten uns von Frontalunterricht und Noten verabschieden? Schenz: Unser individualisierender Unterricht hatte natürlich auch seine Fortsetzung in der Beurteilung. Wir haben die Kinder nicht wie in üblichen Klausuren miteinander verglichen, sondern wir haben ihren individuellen Lernfortschritt dokumentiert. Denn was bringt es einem Kind zu wissen, ob es besser ist als sein Nachbar? Viel wichtiger ist es doch zu wissen, was ein Kind noch braucht, um den nächsten Lernschritt zu gehen, um selbständig zu werden. Wir haben deshalb bis zur Mitte der 8. Schulstufe von Noten abgesehen und Pensenbücher und Portfolios geführt. Um den Kindern nach der 8. Schulstufe den Übertritt in andere Schulen zu ermöglichen, haben wir am Ende der 8. diese Ergebnisse auch in traditionelle Noten übergeführt. Aber das war eigentlich nur eine pragmatische Notwendigkeit und hatte auch für die Kinder wenig Bedeutung. Sie wussten ja, was sie gut konnten und was nicht durch die Portfolios. Damit erklärt sich, warum Sie sich für Inklusion einsetzen und warum Sie zu einer entsprechenden Impuls-Tagung an die Uni geladen haben. Was war das Ergebnis? Schenz: Es waren viele wichtige Ergebnisse. Zunächst wollte ich, wie der Name der Tagung verrät, einen Impuls setzen, weil ich etwas in Bewegung setzen wollte. Zum einen wollte ich das Verständnis von Inklusion klären, also dass Inklusion nicht Integration heißt, sondern eben wirklich die Aufnahme und Beschulung aller Kinder meint. Zum anderen wollte ich Lehrern Mut machen und zeigen, wie viele gelungene Beispiele es bereits gibt. Drittens wollte ich auch Vereinbarungen treffen: Ich wollte die Schulbehörden vor Ort nicht gehen lassen, ohne dass ich Ihnen schriftlich etwas mitgeben konnte. Haben Sie alle Punkte erreicht? Schenz: Ich habe den Eindruck, dass alle drei Punkte erfüllt worden sind. Es gab spannende Diskussionen, vor allem, als klar wurde, dass Integration nicht Inklusion ist. Wo genau ist denn der Unterschied zwischen Inklusion und Integration? Kein anderes Land der Welt unterscheidet zwischen beiden Begriffen. Im Englischen bedeutet inclusion doch Integration. Schenz: In wissenschaftlichen Veröffentlichungen wird Inklusion im schulischen Kontext meist als gemeinsame Beschulung aller Kinder, unabhängig von bzw. mit Würdigung ihrer unterschiedlichen Merkmale - Migrationshintergrund, Hochbegabung, Geschlecht, Bildungshintergrund, Behinderung - im Sinne einer positiven Vielfalt verstanden. Damit liegt ein weites Verständnis von Inklusion vor, dem wir uns 6 Niederbayerische Schule Ausgabe 7 / November 2012 Niederbayerische Schule Ausgabe 7 / November

5 Inklusion Inklusion anschließen. Inklusion heißt vereinfacht: Alle Kinder sind in der Schule willkommen, die Schule passt sich damit den Bedürfnissen der Kinder an und nicht umgekehrt. In vielen anderen Publikationen und in der Auffassung des Kultusministeriums wird jedoch ein Verständnis deutlich, das sich ausschließlich auf die Inklusion von Menschen mit Behinderung bezieht und damit als enges Verständnis von Inklusion gefasst wird. Was wären denn die ersten Schritte, die wir auf dem Weg zu einer inklusiven Schule machen müssten? Schenz: Es gibt viele erste Schritte. Fangen wir bei den Behörden an. Wie sieht deren erster Schritt aus? Schenz: Der erste Schritt von den Behörden ist ganz klar: Sie müssen den Rahmen schaffen und Personal entsprechend bereitstellen. Gerade in der Zeit der Umstrukturierung muss man auch Gelder zur Verfügung stellen. Die Umstrukturierung einer Regelschule kostet nunmal Geld, indem Förderzentren mit Regelschulen zusammengelegt werden und Personal umgeschichtet wird. Klingt nach sehr viel Geld. Schenz: Mittelfristig wird die Inklusion aber nicht mehr Geld kosten als bisher. Denn wenn wir ehrlich rechnen, müssten wir die hunderttausend Euros an Nachhilfe, Stützkosten und Therapien ja auch heute in den Haushalt mitrechnen, der im Moment extern läuft, weil die Schulen sich für gewisse Kinder und ihre Bildungswege nicht zuständig fühlen damit meine ich nicht nur behinderte Kinder. Das heißt: Ja, die Umsetzung inklusiver Strukturen wird kurzfristig sicher Geld kosten, weil Personal geschult, Strukturen verändert und Unterricht angepasst werden muss. In einigen Klassen wird es auch ständig eine zweite Lehrkraft geben müssen, das kostet sicher auch Geld. All das kommt aber den Kindern unmittelbar zugute. Ich weiß also nicht, ob man diese positive Aussicht auf die Entwicklung der Kinder mit Geld überhaupt wegdiskutieren kann, wenngleich man sie berechnen muss, das stimmt. Es ist trotzdem viel Geld. Schenz: Mittelfristig werden sich diese Ausgaben aber auch finanziell amortisieren, weil ja damit jenes Geld, das bisher in die Erhaltung der Sonderschulen geflossen ist, den Regelschulen zugute kommt. Ein Sonderschullehrer kostet ja für die Regelschule letztlich nicht mehr als in seiner alten Sonderschule. Eingespart werden kann dann auch sicher in Stützkosten, die bisher bezahlt werden mussten, um die Kinder den Systemen anzupassen. Das sind versteckte Kosten, die zumeist die Eltern bisher aufgebracht haben und in einem inklusiven System aber nicht mehr notwendig sind, weil ja sowieso alle in eine Schule gehen. Professor Wocken hat vor einiger Zeit schon eine Bilanzierung vorgelegt, die diesen Ausgleich zwischen traditionellen und inklusiven Strukturen nochmals verdeutlicht. Letztlich: Schauen wir doch in viele Länder rings um uns, wo es Inklusion längst gibt: Das sind nicht die ärmsten Länder. Also in Summe und langfristig gesehen wird auch Deutschland von der Inklusion profitieren. Die Kinder sowieso. Was müssen Lehrer machen? Schenz: Eine ganz wichtige Rolle haben hierbei Schulleiter: Sie müssen das Feld in einer Schule so aufbereiten, dass man inklusiv arbeiten kann: unterstützende Teamarbeit, Unterstützung bei Projektarbeiten, Unterstützung in jahrgangsgemischten Klassen. Ein erster Schritt für die Lehrkräfte: Bereitschaft zeigen. Ich habe Lehrer getroffen, die Ängste haben und sich fragen: Wie soll das gehen? Darf das überhaupt gehen? Obwohl es schon so viele Beispiele gibt, dass es geht, haben viele Lehrer noch immer ein bisschen Angst davor, dass sich ihr Beruf verändert. Vor allem stelle ich das bei Sonderpädagogen fest, die sich fragen: Wo ist denn dann unser Platz? - Ich sage dann immer zu ihnen: Euer Platz wird aufgewertet. Nur weil Sonderschulen zusperren, heißt das nicht, dass ihr dann arbeitslos werdet. Ihr bekommt an einer Regelschule einen ganz wichtigen neuen Platz. Für mich ist es untragbar, wenn ich von Sonderpädagogen höre: Unsere Kinder sollen in der Sonderschule bleiben. Das ist sehr kurzsichtig gedacht. Bleiben wir bei den Lehrern: Sie haben Angst, fühlen sich von der neuen Aufgabe und der inklusiven Schule überfordert. Wie überzeugen Sie Ihre skeptischen Kollegen? Schenz: Lehrer sagen oft, dass ihre Klassen keine homogenen Gruppen sind, sondern heterogen. Deshalb müssten sie ja sowieso schon differenziert unterrichten. Ich sage, wenn dem so ist, dann brauchen sie auch keine Angst vor der inklusiven Schule haben. Die macht genau das. Eigentlich ändert sich in der Arbeit nicht so viel. Blicken wir in Ihr Heimatland: Sie sind gebürtige Wienerin. Sind uns die Österreicher in Sachen Inklusion wirklich so weit voraus? Schenz: Österreich ist zwar, was Inklusion betrifft, voraus, aber davon darf man sich nicht beeindrucken lassen. Die Inklusionsbewegung war in den 80er Jahren in Österreich wirklich gut. Da gab es Geld vom Staat, um inklusive Modelle zu testen. Außerdem wurde strukturell auch ein großer Rahmen bereit gestellt. Da ist auch ganz viel passiert: Rahmenlehrpläne wurden geändert und transparent gemacht. In den 90er Jahren aber ist die Inklusion zwar nicht eingeschlafen, aber ziemlich müde geworden. Was geblieben ist, sind Schulen und das Wissen, das es geht. Aber von der großen Inklusionswelle kann man heute nicht mehr sprechen. Was können wir von den Österreichern dann lernen? Schenz: Wir können viel lernen. Was uns die Wiener zum Beispiel voraus haben: Dass sie ganz viel Mut haben, etwas umzusetzen und den Rahmen, der ihnen politisch zur Verfügung gestellt wurde, total ausreizen - ich sag das mal mit Augenzwinkern. Und dass sie es einfach tun. Hier in Bayern sind die Menschen viel vorsichtiger und vielleicht auch ängstlicher gegenüber den Behörden. In Wien hat man ziemlich schnell gelernt, dass Behörden auch Partner sein können. Behörden können wirklich Partner sein - diese Erfahrung mache ich z.b. gerade mit dem Schulamt in Passau da sind großartige Leute, die auch gemeinsam etwas bewegen wollen und es laufen viele gemeinsame Projekte zwischen dem Schulamt und dem Lehrstuhl. Ansonsten nehme ich den Umgang jedoch noch anders wahr. Hier ist manches viel hierarchischer und hier hat man eher Angst vor den Schulbehörden, warum auch immer. Wenn man aber eine inklusive Schule werden möchte, dann ist nicht alles sofort perfekt. Das heißt jetzt nicht, das inklusive Schule die perfekte Schule ist - aber sie ist ganz sicher die bessere Schule, nämlich für Kinder. In Österreich werden inklusive Schulen zumindest von den Eltern sehr gut angenommen. Schenz: Das stimmt. In der Schule, in der ich war und die zunächst eine Sonderschule war, hatten wir unglaublich viele Anmeldungen von so genannten normalen Schülern, weil die Eltern gesehen haben, dass man in dieser Schule sehr viel besser und sehr viel sensibler mit den Bedürfnissen der Kinder umgeht, und zwar mit allen Bedürfnissen aller Schüler. Deshalb ist es egal, ob dieses Kind behindert, auffällig oder begabt ist oder normal ist, was auch immer das heißt. Bei uns war immer der Blick darauf, was braucht das Kind, um seinen Weg am besten weitergehen zu können. Und das hat sich sehr schnell rumgesprochen. Und diese Schule ist proppevoll. Gehen wir von Österreich nach Bremen zu Ihrer Kollegin Prof. Simone Seitz. Sie hat gesagt, dass sie sich nicht sicher sei, ob die Deutschen damals wirklich wussten, was sie mit ihrer Unterschrift unter die UN- Konvention wirklich unterschreiben, dass die Forderung nach Inklusion auch eine schulische Revolution bedeutet. Teilen Sie diesen Eindruck? Schenz: Ich glaube schon, dass sie wussten, was sie da unterschreiben. Ich bin mir nur nicht sicher, ob sie sich anders verhalten hätten können. Der Druck war relativ groß und die sachlichen Argumente überzeugen. Es gibt in der Tat kein pädagogisches Argument gegen Inklusion. Wir haben auch viele empirische Studien, die klar beweisen, dass eine inklusive Schule auf Dauer eine bessere Schule ist. Kinder werden ganzheitlich gefördert und sind selbstbewusster im Umgang mit anderen. Es gibt auch Studien, dass die so genannten begabten Schüler in inklusiven Klassen nicht benachteiligt werden. Was können wir denn von Bremen lernen? Schenz: Den gelebten Radikalismus, ganz klar. Diesen Satz muss man jetzt natürlich mit Augenzwinkern lesen, denn Radikalismus ist sicher nichts Positives, aber was ich sagen möchte: In Bremen hat man die Idee der Inklusion einfach konsequent umgesetzt. Dem gegenüber steht Österreich. Prof. Feyerer hat ja geraten: Radikal denken, pragmatisch handeln. Bremen hingegen denkt radikal und handelt radikal. Deshalb gibt es in Bremen auch keine Sonderschulen mehr. Radikalismus in Bayern? Schenz: Natürlich könnte man das hier auch so machen. Aber damit würden alle Lehrkräfte vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Ich denke aber, dass der Widerstand in Bayern dann nur noch größer werden würde und wir damit die Einsicht der Lehrer verzögern würden, in inklusiven Schulen wirklich etwas Gutes zu sehen. Die Auflösung der Förderzentren von heute auf morgen empfinde ich als zu radikal und außerdem sollte auch Zeit gegeben werden, damit Förderzentren und Regelschulen zusammenwachsen können. Aber Bremen ist mit seinem Radikalismus sehr erfolgreich. Schenz: Man wird sehen, wie erfolgreich Bremen bleibt. Andererseits darf man auch nicht in das andere Extrem fallen, sich drücken und immer nur sagen: Jaja, inklusive Schule braucht Zeit. Dabei vergisst man nämlich, dass viele Kinder auf der Strecke bleiben. Man darf sich also nicht immer nur Zeit lassen. Zwischen radikal und nie gibt es noch etwas dazwischen. Und schon sind wir in Bayern: Ellen Kunstmann vom ISB hat die Ausführungen von Prof. Seitz bei der Fachtagung an der Uni mit den Worten kommentiert: Bremen ist eben deshalb so viel weiter als Bayern, weil sie einen zeitlichen Vorsprung gehabt haben. Liegt Bremen nicht mehr in Deutschland oder hat den Bayern niemand von 8 Niederbayerische Schule Ausgabe 7 / November 2012 Niederbayerische Schule Ausgabe 7 / November

6 Inklusion Inklusion der Unterschrift unter die UN-Konvention erzählt? Schenz: Ich bin Wienern, aber so viel ich weiß, liegt Bremen immer noch in Deutschland. Das Problem hierzulande ist der Föderalismus. Als Deutschland die Unterschrift unter die UN-Konvention gesetzt hat, haben die Bundesländer unterschiedliche Rahmenbedingungen gesetzt. Bremen hat wahnsinnig schnell und klar reagiert. Bayern nicht. Das Ergebnis sieht man jetzt. Jetzt geht es also darum, die Vorgaben in Bayern schnell umzusetzen. Ellen Kunstmann hat auf die Lehrerfortbildungsmöglichkeiten in Dillingen verwiesen. Reicht ein solches Seminar, um fit für die Inklusion zu sein? Schenz: Weder mit einem Kurs noch in Dillingen. Es ist zwar gut, wenn man Fortbildungen macht und vielleicht auch auf ein Wochenende beschränkt, aber wenn man sich mit dem großen Thema Inklusion beschäftigt, dann reicht das nicht. Gerade zur Inklusion sind viele Dinge neu zu lernen, anzupassen und an das vorhandene Wissen anzudocken. Deshalb haben wir auch den Weiterbildungslehrgang an der Uni angesiedelt, der im nächsten Herbst startet und auf ein Jahr ausgelegt ist. Wenn es um Inklusion geht, bedarf es einer längerfristigen Fortbildung. Die Lehrer müssen dabei auch die Möglichkeit haben, das, was sie hören, in der Praxis zu testen, um dann mit ihren Erfahrungen wieder zurück in den Kurs zu kommen und so weiter. Wir begleiten also die Lehrer, die bei uns den Weiterbildungslehrgang besuchen, bei der Umsetzung einer inklusiven Schule. Haben Sie mittlerweile eine Reaktion des Kultusministeriums zu Ihrem Weiterbildungslehrgang? Schenz: Nein, bisher noch nicht. Aber ich scheue mich auch nicht, den Kurs zu starten, auch wenn ich von Seiten der Regierung null Echo habe. Wenn vom Kultusministerium gar nichts kommt und wir unter die Rubrik Wochenendkurs à la Dillingen gesetzt werden, dann wird einfach nicht erkannt, welche Chancen und Angebot wir als Uni bieten. Allerdings muss man den Bayern schon zugute halten: Es gibt die ersten Modellschulen. Wie finden Sie die? Schenz: Naja, wir haben uns ein paar Impuls- und Modellschulen angesehen. Es hat sich herausgestellt, dass es eigentlich keine Inklusionsschulen sind, sondern Integrationsschulen. Die Gefahr sehe ich dabei, dass man ein falsches Bild davon bekommt, was Inklusion nun sein soll und die Behörden auch ein falsches Bild davon bekommen und dementsprechend einen zu engen Rahmen setzen. Wenn man Modellschule werden will, sollte man sich schon sehr genau ansehen, was man da genau unterschreibt. O je: Wir haben zu lange mit der Inklusion gewartet und die ersten zaghaften Schritte gehen in die falsche Richtung. Außerdem kostet das Ganze wahnsinnig viel Geld. Gleichzeitig liest man immer wieder Meldungen, dass Eltern ihr Kind mit sonderpädagogischen Förderbedarf auf Regelschulen schicken möchten, aber die Behörden zum Beispiel Gehörlosendolmetscher nicht finanzieren und Eltern so lange vertrösten oder zur nächsten Behörde schicken, bis diese resigniert aufgeben und ihr Kind doch wieder auf die Förderschule schicken. Mal ehrlich: Sollten wir das mit der Inklusion nicht doch lassen? Schenz: Nein, auf keinen Fall. Möglicherweise ist es nämlich genau das, womit viele Politiker auch rechnen und deshalb solange Steine in den Weg werfen, bis die Menschen aufgeben. Das ist aber auch in Österreich passiert und kein neues Phänomen. Das ist eine gute Strategie, um den Menschen den letzten Nerv zu ziehen. Umso mehr aber müssen wir Schulen finden, die den neuen Weg gehen und den gesetzlichen Rahmen bis aufs Äußerste ausreizen. Der Rahmen ist gar nicht so eng in Bayern wie man meint. Lehrer müssen sich einfach sehr genau informieren und Inklusion selbstbewusst umsetzen. Wie hat Österreich diese Blockaden überwunden? Schenz: In Österreich gab es Eltern, die unbedingt eine inklusive Schulen wollten. Es gab auch eine relativ große Zahl an Lehrer, die das umsetzen wollten und auch viele Idealisten als Schulleiter, die gesagt haben: Das machen wir jetzt einfach. Punkt. Diese Modellschulen haben ängstlichen Schulen den Weg gezeigt. Wie viel Zeit werden wir in Bayern noch brauchen, um die Hausaufgabe Inklusion zu erledigen? Schenz: Inklusion ist ein Prozess, der an unterschiedlichen Orten unterschiedlich gesetzt werden kann. Da traue ich mir keinen Zeitpunkt zu setzen. Aber ich denke, wir müssen uns sofort auf den Weg machen und es gibt kein Zurück im Sinne des Kindes. Es gibt auch gesetzlich kein Zurück mehr. Wir sollten uns in Bayern auch fünf Jahre Zeit zum Experimentieren lassen, um herauszufinden, wie inklusive Schule hier im ländlichen Raum funktionieren kann. Das hat man auch in Norwegen und Schweden so gemacht. Man hat Jahre experimentiert. Diese endgültigen Lösungen passen meist nicht punktgenau, sondern man muss sie individuell anpassen. Fest steht, wir müssen jetzt beginnen. Und man wird uns auch daran messen, ob wir in einigen Jahren den Anschluss komplett verloren haben oder zumindest Bemühungen vorweisen können. Das Gespräch führten Dr. Markus Wolfer und Claudia Rothhammer Lisa Kanamüller beobachtet drei Mädchen ihrer Schule bei der Lösung ihrer Aufgaben und hilft, wenn es bei den Wochenplanarbeiten nicht mehr recht vorwärts gehen sollte. Preisverdächtige Schule für alle Die Ilztalschule arbeitet inklusiv und ist für den Jakob-Muth-Preis nominiert Die Ilztalschule für Alle in Kalteneck/ Hutthurm bekommt viel Besuch: von Eltern, Lehramtsstudenten, Lehrerkollegen und Professoren. Die private Grundschule mit dem Leitbild demokratisch- inklusiv im Landkreis Passau gilt als Vorbild in Sachen inklusive Schule. Sie ist deshalb auch für den Jakob-Muth-Preis 2013 nominiert die erste und bislang einzige niederbayerische Einrichtung, die in den Kreis der Nominierten für hervorragende inklusive Schulen aufgenommen wurde. Dabei gibt es die Einrichtung erst seit Gegründet wurde die Schule von zwei Lehrerinnen, Irmgard Paulik und Lisa Kanamüller, die ihre eigene Vorstellung von Inklusion als Schulleitungsteam damit verwirklichten. Montag, 7.30 Uhr, Ilztalschule Kalteneck bei Passau: Während ich die Besucher- Hausschuhe anziehe, kommt Katharina. Die Zehnjährige ist wirklich gut gelaunt für Montagmorgen. Guten Morgen, Katharina. Schön dich zu sehen, begrüßt sie Sonderpädagogin Irmgard Paulik und gibt ihr die Hand. Das machen wir jeden Morgen und jeden Tag, wenn wir nach Hause gehen, erklärt mir die Pädagogin und bittet Katharina, mir die Schule zu zeigen, die Erst- bis Viertklässler besuchen. Katharina nickt und nimmt mich mit ins Klassenzimmer wobei Zimmer das falsche Wort ist. Wir stehen in einem Flur. An der linken Wand hängt eine Tafel. Der Stundenplan für heute. Katharina schaut kurz hin, geht zu einem Tischchen, schnappt sich aus unzähligen Wäscheklammern das mit ihrem Namen und heftet es an den Pappkarton mit der Aufschrift Ich bin da. Es sind bereits erstaunlich viele da. Eigentlich fast alle. Ich dachte, die Schule geht um 8 los?, sage ich, mehr fragend als feststellend. Ja, sagt Katharina und das Thema ist für sie erledigt. Ich hingegen frage mich, wo sich die 32 Klassenkameraden von Katharina versteckt haben. Ist ja ganz schön ruhig hier, sage ich. Ja, sagt Fotos (4): cro Katharina. Thema erledigt. Für Katharina ist das normal. Das ist unser Kosmischer Gang, erklärt mir Katharina. Ein Blick in die Regale sagt mir auch, warum er so heißt: Bücher über Delfine, Löwen und Raumfahrt finde ich dort ebenso wie Planetenmodelle oder einen Chemietisch mit Reagenzgläsern. Und das sind unsere Schildkröten, sagt Katharina stolz und führt mich zu ihnen. In Kürze lerne ich Mario, Mohrli, Luigi und Flecki kennen, erfahre, dass es Wasser- und Landschildkröten gibt, sie zu den Reptilien gehören, sehr gut riechen und sehen können, aber dafür schlecht hören. Und dann hat Katharina auch schon keine Zeit mehr, da sie mit Maria die Schildkröten versorgen will. Rechts vom Flur gehen zwei Räume ab: die Klassenzimmer. Aber eigentlich sind sie keine. Es stehen zwar Tische und Stühle darin, aber die Tafel suche ich vergebens. 10 Niederbayerische Schule Ausgabe 7 / November 2012 Niederbayerische Schule Ausgabe 7 / November

7 Inklusion Inklusion Neben Freiarbeitsphasen gibt es für alle Mädchen und Buben der Ilztalschule, egal wie alt sie sind, auch gemeinsame Lernzeit im Kreis. Dafür finde ich viele kleine fleißige Schüler, die ihre Hefte und Federmäppchen bereits aufgeschlagen haben und zum Beispiel über Englischvokabeln brüten, Wortarten bestimmen oder Geschichten schreiben. Nur Kevin liest in einem Märchenbuch und hat sich im Schaukelstuhl verkrochen. Im nächsten Raum liegen die meisten Kinder am Boden, drei spielen mit bunten Perlenketten. Erst beim zweiten Blick erkenne ich, dass die Perlenketten farblich sortiert sind. Lukas, Maximilian und Marie arbeiten gerade daran, eine Einmaleins-Kette mit den Perlen zu erstellen, sagt Irmgard Paulik, die plötzlich hinter mir steht. Kommen Sie mit. Ich zeige Ihnen den Rest. Wir gehen zur Tür. Auf dem Weg dorthin kommen wir an Paul vorbei, der es sich ebenfalls auf dem Teppich gemütlich gemacht hat und in sein Heft die Überschrift Die Bruchrechnung malt und dick unterstreicht. Vor ihm eine ganze Reihe Kreise, die in unterschiedlich viele Stücke geteilt sind. Ich dachte, Bruchrechnen kommt erst in der Sekundarstufe I dran, sage ich mehr fragend als feststellend. Mal wieder. Kommt es eigentlich auch erst, aber wenn Paul sich schon jetzt mit Bruchrechnen beschäftigen will, dann darf er das. Jetzt gehen wir mal in unser Büro, sagt Irmgard Paulik und da stehen wir schon mittendrin. Die Tür ist eigentlich immer offen, erfahre ich. Am Computer sitzt Dennis und surft im Internet als wäre es das Normalste der Welt, nur eben nicht für mich. Hast du schon rausgefunden, wie groß der Erdumfang ist?, kommt Korbinian Jakob Muth-Preis Gemeinsam lernen mit und ohne Behinderung. Das ist das Motto des Jakob-Muth-Preises für inklusive Schulen, der einmal im Jahr verliehen wird. Der Namensgeber der Auszeichnung ist Professor Jakob Muth ( ), der sich intensiv für die gemeinsame Erziehung von behinderten und nicht behinderten Kindern einsetzte. Als engagierter Pädagoge war er überzeugt, dass jedes gute Beispiel Früchte trägt. Der Jakob-Muth-Preis will mit seiner Auszeichnung dazu beitragen, dass mehr und mehr Schulen Inklusion wagen und umsetzen. Aussicht auf den Preis haben nur gelungene Beispiele von Inklusion, die auch zum Nachahmen einladen. Hinter dem Preis stehen der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, Hubert Hüppe, sowie die Bertelsmann Stiftung, die Deutsche Unesco- Kommission sowie die Sinn-Stiftung. Die Preisverleihung für 2013 findet im Januar statt. Weitere Informationen dazu unter fragend ins Zimmer, während er zielsicher auf Dennis zusteuert. Ich hab schon wegen der Weltreise nachgeschaut. Und schon sind beide Buben wieder draußen. Irmgard Paulik erklärt mir, dass die beiden sich am Freitag vorgenommen haben, heute gemeinsam eine Geschichte zu schreiben, in der ein Hase zu Fuß einmal um die ganze Welt geht. Die Mitschüler sind schon gespannt, was alles in der Geschichte vorkommen wird. Auch das Referat von Tim und Ben wird mit großer Vorfreude erwartet. Die beiden beschäftigen sich gerade mit Bartagamen und wollen ihren Mitschülern das erarbeitete Wissen in den nächsten Tagen weitergeben. Statt Spannung und Vorfreude herrschen bei Tina und Sophie allerdings Anspannung und Frust. In der Laborecke will es einfach nicht so, wie sich die beiden Mädchen das gedacht haben. Auch nach dem vierten Versuch geben sie nicht auf, schauen immer wieder in Büchern nach, warum das Experiment Flaschen-Springbrunnen bei ihnen nicht funktionieren wollte. Nach geraumer Zeit steigt der Lärmpegel. Ein Blick auf die Uhr verrät: es ist kurz vor 9 Uhr. Die Konzentration der meisten Kinder lässt jetzt merklich nach. Es wird Zeit für den Morgenkreis. Obwohl es so viele Kinder sind, kommt jeder zu Wort. Der eine darf Datum und Wetter auf Englisch sagen, der andere darf erzählen, was er in den Nachrichten gehört hat und was ihn dabei beunruhigt hat. Dann kommen Mario, Mohrli, Luigi und Flecki dazu. Sie werden gewogen. Die Kinder müssen zunächst schätzen, wer wie viel zugenommen hat. Dann geht es ab auf die Waage. Das neue Gewicht der Schildkröten wird sorgfältig notiert. Gemeinsam rechnen die Kinder im Sitzkreis, wie viel Gramm jede zugenommen hat. Dann steht noch deutsche Grammatik mit auf dem Stundenplan. Grundschullehrerin Lisa Kanamüller übernimmt diesen Part mit den Schülern. Dass ein Unterrichtsgespräch und Erarbeitung von Stoff auch mit so unterschiedlichen Kindern und im Sitzkreis funktionieren kann, wird bald deutlich, aber es überrascht. Auf Schwächere wird Rücksicht genommen, aber auch die flinken Köpfe langweilen sich nicht. Auch eine differenzierte Kopfrechenphase steht noch auf dem gemeinsamen Programm. Während wir alle am Boden sitzen, frage ich mich allerdings, warum die Ilztalschule eine Inklusionsschule sein soll. Abgesehen von einem gehbehinderten Mädchen sehe ich kein Kind mit Handicap. Ich beschließe, die beiden Lehrerinnen in der Pause zu fragen. Doch ich muss warten. Denn in der Ilztalschule machen die Lehrkräfte und Erzieherinnen gemeinsam mit den Kindern Pause. Die ersten Minuten wird gemeinsam gegessen und Pausenbrote ausgetauscht. Wenn alle mit der Stärkung Auch die Rechenaufgaben werden von den Kindern am liebsten auf dem Boden erledigt. fertig sind, darf getobt werden oder in den Garten hinaus. Tina und Sophie sind die ersten, die draußen sind. Im Gepäck ihr Flaschen-Experiment. Ich glaub, ich weiß Die Schildkröten werden von den Kindern gefüttert, gepflegt und jede Woche gewogen. Irmgard Paulik rechnet mit den Schülern aus, wie viel die Schildkröten zugenommen haben. jetzt, warum es nicht funktioniert hat, sagt Tina. Einige Mädchen folgen den beiden. Nach der Pause haben die Kinder in kleinen Grüppchen Musik, Werken und Soziales Spiel. Anders als an vielen Schulen müssen die Schüler zum jeweiligen Lehrer kommen, der den Raum für seine kleinen Gäste bereits vorbereit hat. Kurz vor Schulschluss treffen sich alle wieder im Untergeschoss, reflektieren für sich den Tag und halten in einem Heft fest, was sie heute alles geschafft haben. Zum Abschluss wird noch gemeinsamen gesungen. Als wir jeden Schüler einzeln und mit Handschlag verabschiedet haben, kann ich endlich fragen, wo die I-Kinder waren. Schüler mit Behinderung oder mit Förderbedarf waren sehr viele da, klären mich Irmgard Paulik und Lisa Kanamüller nachmittags auf, als sie wie jeden Tag nach Schulschluss im Büro zusammen sitzen, über die Lernfortschritte und Arbeitsverhalten der Kinder reflektieren und die nächsten Lernziele und Förderpläne für ihre Schüler schreiben. Die meisten Kinder würden eben in so einer offenen Unterrichtsform nur nicht mehr so auffallen, sagen die beiden Lehrerinnen. Ich staune, wie viele Mädchen und Buben ich heute kennen lernen durfte, die in Wahrheit lernbehindert oder geistig behindert sind, bei denen Entwicklungsstörungen oder Hochbegabung diagnostiziert worden ist. Auch einige Kinder mit ADHS sind dabei. Überrascht hat mich am Ende aber dann vor allem, dass die Mädchen und Buben der Ilztalschule wie selbstverständlich zusammengearbeitet haben, egal, ob sie hochbegabt oder lernbehindert, in der ersten oder vierten Klasse waren. Da entpuppte sich das Geschichtenschreiberteam als ebenso heterogen wie das Labor-Team oder die Bartagamen-Experten. Die Kinder haben trotz ihrer unterschiedlichsten Diagnosen zusammengearbeitet und gemeinsam Fortschritte gemacht als ob Alter, Behinderungen, Beeinträchtigungen oder besondere Begabungen überhaupt keine Rolle spielen würden, als ob Verschiedensein eben doch das Normalste der (Schul-)Welt wäre. Claudia Rothhammer 12 Niederbayerische Schule Ausgabe 7 / November 2012 Niederbayerische Schule Ausgabe 7 / November

8 Inklusion Inklusion Kinder haben Migrationshintergrund. Heterogener kann es in einer zweiten Klasse kaum sein. Unterricht im zweiten Klassenzimmer der Klasse 2a: Kathrin Glasschröder bespricht die Ergebnisse der Gruppenarbeiten. Inklusiv und doch nicht inklusiv Warum die Theodor-Eckert-Grundschule keine Schule mit Inklusions-Profil ist Vor wenigen Wochen hat Kultusminister Ludwig Spaenle Inklusionsschulen in Bayern ausgezeichnet und sich gefreut, dass die ersten Schulen inklusiv arbeiten. Die Theodor-Eckert-Grundschule in Deggendorf bekam kein Inklusions-Siegel von ihm verliehen. Dabei ist das, was die Lehrerinnen an dieser Schule leisten, wirklich Inklusion im wahrsten Sinne des Wortes. Für das Ministerium aber vielleicht ein Stück zu viel Inklusion? Das Klassenzimmer der 2a ist toll: Hell, bunt und großzügig. Die Zweierbänke sind alle auf die ultramoderne Smartboard- Tafel ausgerichtet. Im hinteren Teil steht ein Lesesofa. Daneben ist eine Tür, die zu einem zweiten Klassenzimmer führt. Dort hängt auch die altbekannte grüne Tafel. Es dient als Gruppenraum, wo in Kleingruppen gearbeitet wird oder wo man sich im Stuhlkreis trifft. Die beiden Klassenzimmer der 2a sind aus einem bestimmten Grund so eingerichtet. Dort unterrichtet Klassenlehrerin Kathrin Glasschröder eine inklusiv geführte Partnerklasse, die aus 24 Mädchen und Buben besteht. Darunter sind sechs Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Michael und Tom fallen sofort auf: Sie haben das Down-Syndrom. Auch Toms Banknachbar Maximilian hebt sich von der Masse ab: Er sitzt im Rollstuhl, hat spastische Lähmungen und Entwicklungsstörungen. Auf den zweiten Blick fällt ein kleinwüchsiger Bub auf. Christoph ist einen Kopf kleiner als sein Banknachbar. Ansonsten aber fällt optisch niemand auf. Mittwochmorgen, 8 Uhr. Der Unterricht beginnt. In der Klasse 2a haben die Mädchen und Buben aber bereits die Zeit vor Unterrichtsbeginn genutzt, um ihre Wochenaufgaben zu bearbeiten. Lehrerin Kathrin Glasschröder kontrolliert die Arbeiten und gibt jedem Kind unmittelbar Rückmeldung. Doch die Klassenlehrerin ist nicht allein. Eva Kallmünzer ist Studienrätin im Förderschuldienst und übt gerade mit Maximilian, der im Rollstuhl sitzt. Um 8.15 Uhr dann der interne Gong für die Kinder Fotos (4): cro der 2a: Kathrin Glasschröder lässt das Glockenspiel erklingen. Das heißt: Hefte weg und aufpassen. Um 8.23 Uhr erinnert nichts mehr an die Wochenplanarbeit. Es ist normaler Frontalunterricht. Ob das mit I-Kindern funktioniert? Ja, es funktioniert. Während Kathrin Glasschröder den Zahlenraum bis 100 einführt, sitzen alle Kinder da und hören ihr zu, auch Kinder wie Tom oder Maximilian. Zu Wort kommen beim Unterrichtsgespräch allerdings hauptsächlich die Grundschulkinder, aber auch die I-Kinder melden sich und bringen ihre Gedanken ein. Als der Unterricht zur Erarbeitungsphase kommt, löst Kathrin Glasschröder die Sitzordnung auf. In kleinen Gruppen sollen die Kinder herausfinden, wie man 100 Nudeln, Kugeln, Büroklammern und Moosgummi- Plättchen übersichtlich bündeln kann. Die Gruppen sind gemischt, d.h. in jeder sitzt ein Kind mit erhöhtem Förderbedarf. Auch die Kinder mit Migrationshintergrund sind in fast allen Gruppen vertreten, was auch nicht verwundert. Rund 70 Prozent der Die Gruppen arbeiten alle gut zusammen. Die Grundschulkinder nehmen Rücksicht auf die Kinder mit Handicap. Die Lösung wird gemeinsam erarbeitet. Jeder trägt im Rahmen seiner Möglichkeiten dazu bei. Während Lisa entdeckt, dass sich insgesamt zehn Zehnerpäckchen bilden lassen, zählt Michael immer zehn Nudeln ab. Lisa versucht ihm auch zu erklären, auf welche Lösung sie gekommen ist. Ob Michael Lisa versteht, ist unklar. Aber er nimmt sie in den Arm und schenkt ihr ein Lächeln. Die Ergebnisse werden nicht im Klassenzimmer mit den vielen Bänken besprochen, sondern im zweiten Raum, in dem sich zuvor schon einige Gruppen zur Arbeit zurückgezogen hatten. Die Kinder sitzen mit ihren beiden Lehrerinnen auf dem Boden. Auch Maximilian sitzt dort. Dabei war das für ihn ganz schön anstrengend. Kinderpflegerin Claudia Zacher, die Dritte im Klassenteam der 2a, hat ihn aus dem Rollstuhl gehoben und auf den Boden gelegt. Hinsetzen sollte sich Maximilian alleine. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis er versucht sich aufzuraffen. Doch seine 23 Klassenkameraden lassen ihm die Zeit. Kein blöder Spruch. Keine Hänselei. Stattdessen aufmunternde Worte von seinen Mitschülern. Am Ende gibt Maximilian doch auf. Er schafft es heute nicht aus eigener Kraft. Klassenlehrerin Kathrin Glasschröder steht auf, um ihn aufzurichten. Auch jetzt kein Kommentar von den Kindern. Stattdessen aufmunterndes Lächeln und Schulterklopfen für Maximilian. Nach der ersten Erarbeitungsphase geht es zurück an den Platz im großen Klassenzimmer. Die Kinder sollen das Mathebuch auf S. 14 aufschlagen. Marcel steht auf, als er merkt, dass Tom die Seite im Buch nicht findet. Er hilft. Im Unterrichtsgespräch und anhand der Buchseite erarbeitet Kathrin Glasschröder dann die Bündelung von 100. Maximilian und Michael kommen offensichtlich nicht mehr mit. Aber Eva Kallmünzer ist bereits bei Maximilian und Claudia Ob Handicap oder keines, ob Lernprobleme oder Überflieger: In der Theodor-Eckert- Grundschule in Deggendorf ist es für die Schüler der Klasse 2a normal, miteinander zu arbeiten, zu lernen oder zu basteln, auch wenn man verschieden ist. Zacher setzt sich neben Michael. Sie reden leise mit den beiden. Oft ist in Situationen wie dieser noch eine vierte Kraft, eine Praktikantin, mit dabei, um ein anderes Kind aufzufangen, das hilfesuchend und fragend in die Runde blickt. Fragende Blicke gibt es oft, wie in jeder Klasse. Nicht jeder kommt gleich mit. Da muss man nicht unbedingt ein Kind mit erhöhtem Förderbedarf sein. Auch die Grundschulkinder sind ganz froh, wenn ihnen ein Erwachsener zu Hilfe eilt und Fragen beantwortet. Gerade jetzt entsteht der Eindruck, dass es mehr als nur zwei weitere Kinder mit sonderpädagogischen Förderbedarf geben könnte. Aber die Klassifizierung ist egal. Das Klassenteam hat jedes Kind im Auge. In der Klasse von Kathrin Glasschröder fallen vor allem drei Dinge auf: Der zusätzliche Klassenraum ist Gold wert. Denn dann können sich Lehrkräfte mit einzelnen Kindern oder die Kinder allein zurückziehen und extra Aufgaben machen. Zweitens: Nicht jedes Kind mit sonderpädagogischem Förderbedarf fällt im Unterricht auf. Manchmal sind es auch Grundschulkinder, die ein bisschen mehr Hilfe bei dieser oder jener Aufgabe brauchen. Drittens: das Dreierteam wird allen Kindern gerecht. Wie das allerdings funktionieren 14 Niederbayerische Schule Ausgabe 7 / November 2012 Niederbayerische Schule Ausgabe 7 / November

9 Inklusion Kreisverbände Unsere Kinder- und Jugendzeitschriften sollte, wäre Kathrin Glasschröder alleine? zweit, müssten wir vieles anders machen, Leseerziehung kann nicht nur bei der theoretischen Erkenntnis Eigentlich gibt es darauf nur eine Antwort: sagt Studienrätin Eva Kallmünzer. Besser Wie alles begann stehen bleiben, Tsondern muss vor allem für konkrete Lese - Gar nicht. allerdings wären drei Kräfte. Und ich angebote sorgen. Der BLLV tut das als Herausgeber eigener wüsste nicht, wie ich so viel differenzieren Die Theodor-Eckert-Grundschule und Kinder- und Jugendzeitschriften wie FLOHKISTE und floh!. An der Personalfrage hapert es allerdings sollte, wenn ich alleine wäre, wirft Kathrin St.Notker-Schule arbeiten seit mehreren Jahren zusammen, beispielsweise Deshalb ist es sehr wichtig, dass engagierte OLehrerinnen auch, warum die Theodor-Eckert-Grundschule kein Inklusion-Etikett bekommen wird jedes Mal in sechs verschiedenen gibt es seit Längerem eine gemein- und Lehrer bei Eltern- und Informationsabenden auf den Wert Glasschröder ein. Allein der Wochenplan kann. Es sind zu viele Erwachsene, die Differenzierungsstufen angeboten. Dabei same Schulgarten-AG. von FLOHKISTE und floh! hinweisen und den Eltern sich um die Kinder der 2a kümmern. Wir sind die Kinder gerade mal in der zweiten den Bezug empfehlen. haben eine inklusiv geführte Partnerklasse, keine Inklusionsklasse, betont Klasse wird nur funktionieren, wenn ich Schulleiterinnen, Rektorin Irene Egle- Klasse. Inklusion in der dritten und vierten Vor drei Jahren setzten die beiden Klaus Wenzel, Präsident des BLLV auch Schulrektorin Irene Egleder. Die auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der und Sonderschulrektorin Monika A G Klasse bestünde aus 18 Grundschülern der der Kinder eingehe, gibt auch Rektorin Herold-Walther, die erste Partnerklasse um. Schüler beider Einrichtungen FLOHKISTE/floh! ist die älteste noch erscheinende Jugendzeitschrift der Welt. Theodor-Eckert-Grundschule, während die Irene Egleder zu Bedenken. Denn dann sechs übrigen Kinder eigentlich Schüler werden zum einen die Aufgaben in der wurden in bestimmten Fächern Wir sind stolz darauf, dass es unseren Kolleginnen und Kollegen an den der St. Notker-Schule in Deggendorf seien, Schule komplexer, zum anderen stehe wie Musik, Sport und Handarbeit Schulen vor Ort durch ihre Lese-Empfehlung an die Eltern Rgelungen ist, unser einem privaten aber staatlich anerkannten der Übertritt und damit mehr Proben und gemeinsam unterrichtet. pädagogisches Produkt präsent zu erhalten! Dafür müssen wir auch weiter Förderzentrum mit Förderschwerpunkt Noten für die Grundschüler an. Die Proben im Einsatz bleiben: Gerade jetzt, wo Kinder und Jugendliche durch die geistige Entwicklung. Durch die gemeinsame Kooperation sei es möglich, dass mitgeschrieben. Das allein oder höchstens An der Grundschule wurde die erste werden von den St. Notker-Schülern nicht Vor zwei Jahren der nächste Schritt. zunehmende Präsenz von Handys richtige Sprache verlernen und wertvolle, sowohl die Grundschule als auch das Förderzentrum mit zwei Kräften zu stemmen? Die Rektorin inklusiv geführte Partnerklasse ein- kindgerechte Informationsvermittlung durch das Internet eher die Ausnahme ist. Personal zur Verfügung stelle. ist skeptisch. So gerne wie wir die Ausgerichtet, die ein Teil der Grundschul- Hans Fischer, BLLV-Kreisvorsitzender in Dingolfing Wären wir eine Inklusionsklasse, wäre zeichnung Inklusions-Schule auch haben kinder sowie ein Teil der Förderschulkinder Frau Glasschröder alleine, bekäme aber möchten, wenn wir dafür auf Personal besuchte. Es handelt sich um ein paar Stunden Unterstützung von einer verzichten müssen, verzichten wir lieber die jetzige 2a von Kathrin Glasschröder und Eva Kallmünzer. Die Eltern Förderschulkraft, erklärt Rektorin Irene auf die Auszeichnung. Denn damit sei den Warum ich Schülerinnen und Schülern und deren Eltern Egleder. Wie das allerdings funktionieren Kindern mehr geholfen als mit dem Titel. davon zu überzeugen, sei anfangs solle, weiß sie auch nicht. Denn neben nicht so einfach gewesen, erinnert FLOHKISTE oder floh! zum Bezug empfehle? dem Lehrertandem seien die Kinderpflegerin und Praktikantin wertvolle Mitarbei- profitieren übrigens alle Kinder, bestätigen Informationsveranstaltungen und Die FLOHKISTE und floh! O Mich begeistert das FLOH-Lesefitness- Von der inklusiv geführten Partnerklasse sich Irene Egleder. Es waren viele terinnen. Ohne eine ständige 2. Kraft im die beiden Lehrerinnen Kathrin Glasschröder und Eva Kallmünzer. Die einen lernen Einsatz der beiden Schulleiterinnen Aufklärungsarbeit nötig. Aber der wirken sowohl durch ihre Training auch, weil... Klassenzimmer sei Inklusion ihrer Ansicht nach überhaupt nicht machbar. Bei allem wertvolle soziale Kompetenzen wie und ihrem jeweiligen Kollegium hat Themenauswahl als auch... die Schüler die Wörter Engagement der Kolleginnen, die viel Zeit Rücksichtnahme und Respekt, die sich gelohnt. Die erste Partnerklasse durch die Form als genauer lesen, um richtig und Kraft aufbringen, darf man die Lehrergesundheit schwächeren Regelschüler wiederum konnte realisiert werden. Zeitschrift motivierend auf anzukreuzen. nicht aus den Augen lassen. empfinden es nicht als Scham, wenn sie die,leselust der Kinder.... die Kinder gerne Geschichten Eine zweite Kraft, wenn nicht sogar eine etwas nicht gleich kapieren. Für die 2a ist Viel Überzeugungsarbeit war auch Daneben ermöglicht die lesen sie üben das genaue dritte sei nötig. es seit dem ersten Schultag normal, dass nötig, als es um die zweite Klasse jeder verschieden ist. Auch die I-Kinder dieser Art ging. Dieses Mal ist die Verbindung zu HSU-Themen Nachlesen im Verständnistest. Auch Kathrin Glasschröder und Eva Kallmünzer sehen das so. Wären wir nur zu Partnerklasse profitieren, betont Eva allerdings nicht in der Grundschule, Arbeiten. haben. Auch weil die würden von der inklusiv geführten inklusiv geführte Partnerklasse fächerübergreifendes... die Kinder dabei Spaß G Kallmünzer. Sie orientieren sondern im Förderzentrum angesiedelt. Der Unterricht laufe zwar genau- Maria Eberl Arbeiten nicht benotet sich an den anderen Kindern TR Grundschule Loiching und wollen das dann eben so ab wie in der ersten Klasse dieser werden. auch können. Einer meiner Art, aber der Ort machte einigen... die Schüler immer Schüler hat heute kapiert, dass Eltern zu schaffen. Viele hatten A besser werden. hundert aus zehn mal zehn Bedenken, dass ihre Kinder ins... sie zum Lesen besteht. Das ist toll. Eva Förderzentrum müssen. Aber wir motiviert werden. Kallmünzer ist stolz auf ihre haben auch hier genügend Eltern Kinder. Dabei will sie nicht gefunden, die damit einverstanden Vor allem durch falsch verstanden werden. Ich waren, sagt Irene Egleder erleichtert. die themenbezogenen bin von meiner Schulart Sogar ein hochbegabtes Kind sei S Ausgaben der Zeitschrift. absolut überzeugt, aber auch jetzt in der inklusiven Partnerklasse Gabriele Knischeck von Inklusion. Die ist zwar nicht an der St. Notker-Schule und fühle Verraten Sie uns, Grundschule Loiching für alle Kinder geeignet, aber sich dort sichtlich wohl. cro diesen hier tut sie gut. cro was Sie den Eltern sagen? 16 Niederbayerische Schule Ausgabe 7 / November 2012 Niederbayerische Schule Ausgabe 7 / November /

10 BLLV BLLV Wer mit Disziplinstörungen umgehen kann, tut was für seine Gesundheit. Die Teilnehmer hörten Referent Stephan Bock deshalb aufmerksam zu. Viele Lehrer arbeiten viel zu viel Lehramtsanwärter informierten sich beim BLLV-Gesundheitstag über Burnout In jungen Jahren macht man sich für gewöhnlich noch wenig Gedanken um die Gesundheit, weiß BLLV-Bezirksvorsitzende Judith Wenzl. Für 70 Lehramtsanwärter aus Niederbayern, die bald an ihrem Zweiten Staatsexamen arbeiten, veranstaltete der BLLV deshalb einen eigenen Gesundheitstag in Regen. Hauptreferent war Dr. Peter Vogt, der Leiter des Sanatoriums Beer in Bad Tölz ist, das sich der Behandlung von Lehrkräften mit Burn-Out-Syndrom widmet. Manch einer fragt sich vielleicht, warum wir einen Gesundheitstag für Lehrer anbieten, die erst am Anfang ihres Berufslebens stehen, gab Judith Wenzl zu. Nun, ganz einfach: Der Lehrberuf ist ein sehr schöner, aber auch bisweilen anstrengender Beruf. Unser Anliegen ist es, möglichst früh das Bewusstsein für die Belastungen im Lehrerberuf zu wecken und Strategien zur Lösung anzubieten. Deshalb ist Prävention enorm wichtig. Sie ist der Schlüssel zur Erhaltung der Gesundheit im Beruf. Auch der Regierung von Niederbayern ist der Gesundheitstag für Lehramtsanwärter sehr wichtig. Regierungsschuldirektor Franz Karpfinger, der für die Seminarausbildung in Niederbayern zuständig ist, legte den jungen Lehrerinnen und Lehrern nahe, auf sich und ihre Gesundheit zu achten auch bereits am Anfang ihres Berufslebens. Die Verantwortung als Lehrer sei hoch. Auch wenn es ein interessanter Beruf sei, manchmal sei er auch nervenaufreibend. In Zeiten, in denen Vertretungsstunden vermehrt anstehen, werde die Belastung für die Lehrkräfte sicherlich höher sein. Umso wichtiger sei es, trotz vieler Arbeit Zwei Referenten, die Lehramtsanwärter fit für den Beruf machen und erhalten wollen: Stimmtrainer Florian Falkenberg (l.) und der Mediziner Dr. Peter Vogt. Fotos (3): cro sich auch Zeit für sich zu nehmen. Ich weiß, ich hatte auch nie Zeit, vom Schreibtisch aufzustehen und spazieren zu gehen, erzählte Franz Karpfinger von seiner Zeit als Lehrer. Aber gerade diese kleine Auszeit tue so gut. Dr. Peter Vogt konnte dem nur zustimmen. Er hat nicht nur sehr viel Erfahrung bei der Behandlung von Lehrkräften mit Burnout, sondern war auch maßgeblich an der Potsdamer Lehrergesundheitsstudie beteiligt, die unter der Federführung von Prof. Uwe Schaarschmidt Burnout-Faktoren und Bewältigungsmuster im Lehrberuf untersuchte. Dr. Vogt stellte typische Symptome vor, die hellhörig machen sollten. Wir können alle an einem Punkt unsere Balance verlieren. Der eine früher, der andere später. Durch dieses Ungleichgewicht allerdings entstehe Stress. Gehe der Stress über Wochen und Monate, werde es gefährlich. Sehen Sie den Körper als Feedback-System: Wenn der Kopf es nicht merkt, dann meldet es Ihnen bald ihr Körper, dass jetzt alles zu viel ist. Körperliche Beschwerden sollten ruhig als rotes Warnlämpchen wahrgenommen werden. Im Auto haben Sie die ja auch und wenn die rot aufleuchten, fahren Sie auch nicht weiter, sonst geht Ihr Auto kaputt. Nur beim Körper sind wir nicht so einsichtig. Ein frühes Warnsystem seien Schlafstörungen. Sie sollten jede Nacht so schlafen, als hätten Sie am nächsten Tag frei, riet Dr. Peter Vogt den jungen Lehrern. An ihrer Reaktion hingegen konnte man feststellen, dass die meisten von ihnen bereits nicht mehr so gut schlafen. Schlafstörungen haben Sie deshalb, weil sehr viele Lehrer, die ich kenne, bis tief in die Nacht arbeiten. Dann falle man zwar irgendwann todmüde ins Bett, aber stressbedingt könne man in der Nacht nicht mehr durchschlafen oder man wache jeden Morgen zu früh auf. Ebenfalls krank würden Kränkungen, Ängste und Verbitterung machen. Gestörte und schwierige Beziehungen machen ebenfalls krank, führte Dr. Peter Vogt aus. Deshalb empfinden die meisten Lehrkräfte den Umgang mit verhaltensauffälligen Schülern als große Belastung. Als Lehrer wolle man den Schülern etwas beibringen, aber diese wollen nicht. Das macht die Berufsausübung schwierig bis fast unmöglich. Und das belaste viele Kollegen. Viele fühlten sich in Situationen wie diesen auch alleine gelassen, klagen übe mangelnde Unterstützung durch Kollegen oder Schulleiter. Dabei wäre gerade ein tragendes Betriebsklima im Umgang mit schwierigen Schülern eine große Stütze. Der Mensch ist ein Beziehungsmensch. Deshalb spielt auch das uns sozial umgebende Wesen eine große Rolle: entweder macht es uns krank oder es stützt uns. Nicht vergessen dürfe man, dass das Arbeitspensum eines Lehrers wirklich sehr groß sei. Sie haben keinen Halbtagsjob, betonte der Arzt, auch wenn das Nachbarn oder Freunde oft annehmen. Im Gegenteil: Lehrer arbeiten zu viel. Das Jahressoll liege bei 1840 Arbeitsstunden, also ferienbereinigt bei rund 48,5 Wochenstunden. Untersuchungen hätten ergeben, dass viele sehr viel mehr, andere um einiges weniger arbeiten. In der Grundschule ergaben sich Arbeitsleistungen bei vollem Stundendeputat von 1289 bis 2478 Stunden im Jahr, im Gymnasium klaffte der Jahreseinsatz weit auseinander: zwischen 930 bis 3562 Stunden. Viele arbeiten mehr als wofür sie eigentlich bezahlt werden, betonte Dr. Peter Vogt. Nicht nur ein Problem bei Vollzeitkräften. Viele engagieren sich bei Teilzeit noch mehr für die Schule. Doch was tun? Der Arzt legte den Anwärtern nahe, für sich selbst zu sorgen, also für ausreichend Schlaf, regelmäßige Bewegung, gute Beziehungen und tägliche Freuden. Auch Pausen in der Schule wären sehr wichtig. Der Alltag allerdings gleiche bei vielen Lehrern leider einem Hetzmanagement. Dr. Peter Vogt: Gesund sein heißt nicht, dass Sie alles freuen muss und Sie sich immer wohlfühlen, sondern dass Sie widerstandsfähig sind und den Widrigkeiten im Leben Stand halten können. Im Anschluss konnten die Teilnehmer einen Workshop besuchen. Die Themen: Bei Stimme bleiben, Elterngespräche professionell führen, Umgang mit verhaltensauffälligen Kinder und Umgang mit Disziplinstörungen. cro Für einen Blick in die Sterne 100 Ruheständler beim Pensionistentag in Winzer Einen rundum gelungenen Pensionistentag verbrachten rund 100 Ruheständler des BLLV-Lehrerverbands Niederbayern bei strahlendem Sonnenschein im neu sanierten Markt Winzer. Erste Station war das Ziegelmuseum in Flintsbach, das bereits von Weitem durch den hohen Kamin zu erkennen ist. Hier erfuhren die Teilnehmer in drei Gruppen in den modernen Ausstellungsgebäuden die historischen und technischen Zusammenhänge von Lehm und Kalk bis hin zur heutigen industriellen Herstellung von Ziegelund Kalkprodukten. Auf dem Freigelände wurde die kleine Schmiede, eine Maschinenhalle, der Trockenstadel, die Lehm- und Kalkgrube und der Ziegelofen aus römischer Zeit besichtigt. Außerdem konnten das im Jahr 2005 entstandene Ziegelforum bewundert werden. Im Anschluss begrüßte der 1. Bürgermeister des Marktes Winzer, Jürgen Roith, persönlich die Gruppe im Museum. Die Besucher erhielten viele Informationen über die Sanierung des Ortes in den vergangenen Jahren, über das angebotene Kulturprogramm am Ort und viel Geschichtliches über den Markt. Hier brachten Pensionisten ihre Bewunderung für die Schönheit des neuen Winzers klar zum Ausdruck: Da hat sich was getan in den letzten Jahren, Winzer ist schön geworden! Diese Aussage trifft auch auf den zum Abendessen besuchten Gasthof zur Post im Herzen von Winzer zu. In gepflegter Atmosphäre speiste man sehr gut und nutzte die Zeit für sehr viel privaten Gesprächsstoff, bevor der Weg zur Sternwarte über den Dächern von Winzer auf den Pledlberg führte. Sternenkunde hautnah auf der Sternwarte nicht nur ein Slogan. Mittels Teleskop stand der Sternenbeobachtung auf dem ersten Höhenzug des Bayerischen Waldes nichts im Wege. Den Gruppen standen der Mond- und Planetenturm, das Planetarium und die Sternenterasse zur Verfügung. Bei Vollmond und einer klaren Sternennacht ließen die Ruheständler den Tag ausklingen, für den die Referatsleiterin und Initiatorin Alexandra Schuster-Grill viel Lob von den Ausflüglern zu hören bekam. An dieser Stelle möchte ich es nicht versäumen, allen Teilnehmern für ihr treues Kommen zu danken und Ihnen alles Liebe und Gute zu wünschen. Bleiben Sie bis zu einem Wiedersehen im Frühjahr 2013 in Finsterau gesund, wünschte Referatsleiterin Alexandra Schuster-Grill. Bürgermeister Jürgen Roith, Referatsleiterin Alexandra Schuster-Grill und die niederbayerischen BLLV-Pensionisten im Ziegelmuseum. Text und Foto: Schuster-Grill 18 Niederbayerische Schule Ausgabe 7 / November 2012 Niederbayerische Schule Ausgabe 7 / November

11 Niederbayern Niederbayern Kalender Kinder mit Körperbehinderung haben einen Jahreskalender zum Thema Mein größter Traum gestaltet. Der Kalender ist kostenlos, aber nicht im Handel erhältlich. Beziehen kann man ihn über den Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e.v., bsk-ev.org; weitere Infos dazu unter redi Verbraucherbildung Internetshopping, Musikdownloads, Handyverträge - die Verlockungen für Kinder sind groß. Dabei haben die wenigsten finanzielle und rechtliche Konsequenzen im Blick. Damit möglichst wenig in die Kosten- und damit Schuldenfalle tappen, haben vier niederbayerische Schulen Unterrichtsmaterial zum Thema erarbeitet. 18 bayerische Schulen, darunter die Realschule Bad Griesbach, die Wirtschaftsschulen Passau und Eggenfelden sowie das Tassilo- Gymnasium in Simbach haben mehr als 150 Konzepte und Materialien zusammengestellt auf www. verbraucherbildung.bayern.de redi Raute fürs SFZ Passau Mit der Foto-Story Cyber-Mobbing im Klassenzimmer hat die 7a der Hans-Bayerlein-Schule Passau den Schülerzeitungspreis Die Raute in der Kategorie Journalistischer Einzelbeitrag gewonnen. Die Freude der Schüler und Lehrer des Sonderpädagogischen Förderzentrums war riesengroß, vor allem aber beim Redaktionsteam der Schülerzeitung Kunterbunte Schatztruhe. Überreicht hat die Auszeichnung Kultusminister Ludwig Spaenle und Hans Zehetmaier, Vorsitzender der Hanns-Seidl-Stiftung. Die Stiftung hatte den Wettbewerb zum dritten Mal ausgerufen. 15 der 228 angetretenen Schulen wurden in den Kategorien Keativität, Informationsvielfalt und Einzelbeitrag prämiert. cro Drei neue Inklusionsschulen Auch eine Realschule in Niederbayern ist dabei Die Grundschule Furth, die Grundschule Bischofsmais und die Realschule Ergolding dürfen sich ab sofort Schule mit dem Schulprofil Inklusion nennen. Damit hat sich die Zahl der Inklusionsschulen in Bayern auf 86 erhöht. Dabei bemühen sich mehr als 86 Schulen, den Auftrag Inklusion umzusetzen, auch wenn sie sich nicht Inklusionsschulen nennen dürfen. Das Kultusministerium verweist hierbei auf die Möglichkeit der Einzelinklusion an der Sprengelschule, auf Kooperations- und Partnerklassen. Warum aber diese Unterschiede? Das KM erklärt, dass der Freistaat bei der Umsetzung der UN- Behindertenrechtskonvention nach dem Motto Inklusion - eine Vielfalt schulischer Angebote verfahre. Was aber zeichnet nun Schulen mit Profil Inklusion aus? Eine Umfrage unter entsprechenden Schulen hat ergeben, dass die räumliche Ausstattung der Inklusionsklassen gut ist. Alle können auf einen zweiten oder dritten Raum zurückgreifen. Die Klassenlehrerin kann sich in der Regel auf eine heilpädagogische Förderlehrerin oder einen Sonderschullehrer stützen, aber es ist nicht gesagt, dass die oder der auch volles Stundendeputat hat. Viel besser hingegen scheint die Versorgung mit Integrationshelfern zu sein. Die Umfrage-Ergebnisse decken sich mit denen, die der BLLV für eine Studie gemacht hat. Rund 1500 Lehrer wurden zur Umsetzung von Inklusion befragt. Die Ergebnisse ernüchtern, aber sind keineswegs überraschend. Erschreckend hingegen ist die Auswertung der Umfrage- Ergebnisse von Lehrkräften, die bereits inklusiv arbeiten. Die meisten fühlen sich bei der Umsetzung im Stich gelassen. Statt im Zweierteam unterrichten zu können, wird hier gespart. 31,8 Prozent der Befragten gaben an, dass zwar zweitweise ein Sonderpädagoge anwesend wäre, aber die Zeit viel zu kurz bemessen sei. 61,3 Prozent hingegen würden sich freuen, überhaupt zeitweise auf einen Sonderpädagogen zurückgreifen zu können. Nur 9,9 Prozent erleben Teamteaching wie es sein sollte. Aber gerade die personelle Ausstattung sei das A und O, bei der Umsetzung betonten auch alle niederbayerischen Schulleiter bei einer Umfrage der NBS. Der Weg zur Inklusion ist spannend, sagt ein Schulleiter, aber die Lehrkräfte sind oft am Rande der Belastungsgrenze. cro Leben ist mehr als ein Existieren Bischöfliches Schulreferat stellt neues Fortbildungsprogramm Vita! vor Vita Leben und ein Ausrufezeichen dahinter, das ist die große Überschrift über das aktuelle Fortbildungsprogramm des Bischöflichen Schulreferates. Ein Leben, das mehr sein will als ein Existieren, braucht Aufmerksamkeit und Achtsamkeit. Dieses Leben braucht bewusste Gestaltung und die Kultur eines carpe diem. Und so ein Leben kann auch zumindest teilweise gelehrt und gelernt werden, betonte Schulreferent Dr. Hans-Peter Eggerl bei der Vorstellung des aktuellen Programms. Schule ist einer der Haupt- Lebensräume für alle jungen und viele erwachsene Menschen. Damit ist sie mehr als eine Stätte des organisierten Lernens. Sie ist Beziehungsort, Erlebnisraum, Spielplatz, sie ist Kirche und Gebetsraum, sie ist Wohn- und Esszimmer, Trauerkammer und Ort der Freude, sie ist Tor zur Welt, erinnerte Eggerl die Zuhörer. Diese Welt will das Bischöfliche Schulreferat vor allem bei ihrem Lehrertag für Lehrkräfte aller Schularten (am 25. April 2013 in Passau) in den Blick nehmen. Bildungsmesse Lehrkräfte aller Art sind zur Berufsbildungsmesse und zum 12. Bayerischen Berufsbildungskongress eingeladen. Ein Besuch der Messe Berufsbildung 2012 in Nürnberg wird laut Pressemitteilung als Fortbildung anerkannt. Natürlich sind auch Schulklassen willkommen. Das Messemotto lautet Find heraus, was in dir steckt. In vier Messehallen werden Wie Leben im Schulalltag gestaltet werden kann, erläuterten in Passau: (v.li.n.re.) Franz Schneider, Regierungsschulrat; Monika Mandl-Niekrawitz, Schulamtsdirektorin; Dr. Hans-Peter Eggerl, Schulreferent der Diözese Passau; Josef Zimmermann, Diözesanbeauftragter für KiS; Dr. Klaus Metzl, Generalvikar. Foto: Toni Gschrei Nach Ansicht von Fortbildungsreferent Josef Zimmermann bereite das Studium allein nicht ausreichend auf die schulischen Herausforderungen vor. Das Fortbildungsprogramm des Schulreferats stelle daher eine wertvolle Möglichkeit dar, den Schulalltag für Schüler und Lehrer fruchtbarer zu gestalten. Die Bandbreite der Veranstaltungen ist daher sehr vielfältig. Im Fortbildungsangebot sind Klassiker wie die Fortbildungswoche Labyrinth, Fortbildungstage zur Lehrergesundheit, künstlerisch-kreative Angebote, um Religion, Spiritualität, Natur und Bewegung sowie Gemeinschaft und Miteinander zu erleben, Medienseminare und Veranstaltungen zur Krisenseelsorge. Aber auch Angebote zu Kombi-Klassen, Gestaltung von Ganztagsschulen, Gesprächsführung und Streitschlichterausbildung haben einen festen Platz im Programm. Monika Mandl-Niekrawitz, Schulamtsdirektorin im Landkreis Deggendorf, zeigte sich beeindruckt über das Fortbildungsprogramm. Es seien sehr kreative Fortbildungen, die inspirierende Impulse für die Kinder bieten und damit das staatliche Angebot bereicherten. über 250 Aussteller vertreten sein, die Ausbildungsangebote für Schüler aller Schularten vorstellen. Das Spektrum reicht von der dualen Ausbildung und schulischen Ausbildungsgängen bis hin zur Hochschule Dual. Zur Messe werden auch Referenten wie Jürgen Bischoff erwartet. Lehrer finden aber auch themenbezogene Lehrerfortbildungselemente auf der Messe, die vom 10. bis 13. Für Generalvikar Dr. Klaus Metzl ist Vita Leben eine zentrale Kategorie des christlichen Glaubens. Jesus habe gesagt: Ich bin gekommen, damit ihr das Leben habt und es in Fülle habt. Die Arbeit mit Kindern sei Leben. Die Fülle des Lebens sei besonders in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen spürbar. Damit dieses Leben konkret werde, bieten die Fortbildungen eine wertvolle Unterstützung, betonte Metzl. Nähere Infos: Das Fortbildungsprogramm ist erhältlich unter: schulreferat.passau@bistum-passau.de Toni Gschrei Dezember in der Nürnberg-Messe stattfindet. Beispielsweise gibt es Infos zu folgenden Themen: Welche Kompetenzen erwarten Firmen von Auszubildenden? Grüne Berufe! Kolloqium Ausbildungsmarkt. Der Eintritt zur Messe und allen Veranstaltungen ist frei. Anmeldungen werden dennoch erbeten. Mehr Infos dazu unter bayern.de redi 20 Niederbayerische Schule Ausgabe 7 / November 2012 Niederbayerische Schule Ausgabe 7 / November

12 Niederbayern Kreisverbände MINT-Schulen 35 Schulen aus Bayern, die einen Schwerpunkt auf naturwissenschaftliche-technologische Bildung legen, haben vom Kultusministerium den Titel MINT-freundliche Schule bekommen. In Niederbayern sind dies die Grundschulen in Pfarrkirchen, Zeilam, Untergriesbach, Mitterskirchen, Aschau und St. Peter in Straubing. Auch die Grund- und Mittelschule Gangkofen darf sich nun mit diesem Etikett schmücken wie auch vier Realschulen in Passau, Landau, Plattling und Pfarrkirchen. Die Auszeichnung ging auch an die Wirtschaftsschule Deggendorf, das Anton-Bruckner-Gymnasium in Straubing und das Gymnasium Pfarrkirchen. red Was ist mit Tom? Kinder akzeptieren es leichter, wenn jemand anders als sie ist. Aber im Fall von Tom ist das nicht so einfach. Tom spielt gerne alleine, begrüßt viele Kinder nicht mal. Tom hat das Aspergersyndrom. Britta Seger hat zwei Bilderbuchgeschichten herausgebracht, die Mädchen und Buben Autismus und Aspergersyndrom näher bringen können. Die Autorin will das Buch Was ist mit Tom? bewusst als Aufklärungsbuch für Kindergärten und Grundschulen verstanden wissen. Zu jeder Geschichte gibt es einen didaktischen Leitfaden, der die Arbeit mit dem Buch erleichtert. cro Kinder in der Krise Die Kinder- und Jugendpsychiaterin Ulrike Mattern-Ott hat ihre Kolumnen für das Magazin Prisma als Buch herausgegeben. Es trägt den Titel Von ohnmächtigen Tyrannen und hungrigen Suppenkaspern. Begegnungen mit Kindern in der Krise. red Schüler für Schüler ist top Integrationspreis für drei Landshuter Schulen Das Projekt Schüler für Schüler Förderpaten für St. Nikola ist ausgezeichnet worden. Die Regierung von Niederbayern hat das Landshuter Projekt zusammen mit fünf anderen Projekten prämiert, die zur interkulturellen Bildung beitragen. Regierungspräsident Heinz Grunwald verlieh den niederbayerischen Integrationspreis bei einem Festakt im Kloster Seligenthal. Das Landshuter Projekt ist eines von sechs, das sich laut Pressemitteilung der Regierung von Niederbayern besonders erfolgreich dafür einsetzt, dass Menschen mit ausländischen Wurzeln in der Region Fuß fassen und Einheimische mit fremden Kulturen vertraut gemacht werden. Bei dem Projekt Schüler für Schüler betreuen Förderpatinnen der Oberstufe des Gymnasiums Seligenthal Schüler mit Migrationshintergrund der Grundschule St. Nikola. Seit dem Frühjahr 2010 besuchen 15 bis 20 Schülerinnen einmal wöchentlich ihr Patenkind, um Lerninhalte zu wiederholen, Rückstände aufzuarbeiten, spielerisch Lernfreude zu wecken und beim Erzählen die Sprachfertigkeit der Kinder zu trainieren. Die Förderpatinnen helfen ihren Schützlingen dabei, die deutsche und bayerische Kultur zu verstehen und Barrieren abzubauen. Sie selbst lernen in dem Projekt den Umgang mit Kindern und erfahren viel über die Kultur des jeweiligen Heimatlandes ihres Patenkindes. Interkulturelles Training ist ein wichtiger und wesentlicher Bestandteil dieser Förderstunden. Betreut werden die Förderpatinnen von den Klassenlehrern und dem Sonderschullehrer der Grundschule St. Nikola. Die Schülerinnen des sozialwissenschaftlichen Zweigs des Gynmnasiums Seligenthal können auch ihr Praktikum an der Grundschule St. Nikola absolvieren. Sonderschullehrer Joachim Schmohel, der als mobiler Sonderpädagogischer Dienst an der Grundschule tätig ist, koordiniert das Projekt und leitet die Schülerinnen an. Die Freude über den Integrationspreis war an den beteiligten Schulen sehr groß. Es ist für mich eine ganz besondere und große Freude, dass unser Projekt die Anerkennung dieser Auszeichnung erhält. Vielen Dank allen, die sich dafür eingesetzt und ausgesprochen haben. Dass unser Einsatz und Bemühen gesehen und anerkannt wird ist ein zusätzlicher Ansporn weiter zu machen, sagte Stefanie Horinek von der Grundschule St. Nikola beim Festakt. Sie erinnerte auch an die Anfänge des Projekts: Wenn man sich viel mit Inklusion,von innen, also aus dem Bedarf heraus, durch die Arbeit mit und an Kindern, beschäftigt, dann merkt man, dass das Wichtigste die Zeit ist. Die Zeit, Kinder zu fördern, zu ermutigen, sich mit ihnen zu beschäftigen, ihnen Raum zu geben und ihnen zu zuhören. Und so entstand die Idee, angeregt von Joachim Schmohel, die Kooperation mit dem benachbarten Gymnasiums Seligenthal zu erweitern und Schülerinnen einzuladen, mit unseren Kindern als Patinnen Zeit zu verbringen, zu arbeiten, zu spielen, zu reden und oftmals auch einfach zuzuhören. So entstand das Projekt,Schüler für Schüler Förderpaten für St. Nikola, das jetzt in das vierte Schuljahr geht. Ein Projekt, in dem drei Schulen zum Wohl unserer Schüler kooperieren, ein Projekt, das jungen Menschen aber auch die Chance gibt, anderen Kulturen zu begegnen, über den Tellerrand hinaus zu blicken, sich als Vorbild auf ein Kind einzulassen, Zeit zu schenken und auch einen kleinen Einblick zu erhalten, wie schwer es sein kann, ein Kind über längere Zeit motiviert und bei der Stange zu halten. Stefanie Horinek betonte auch: Dass dieses Projekt möglich wurde, hängt an dem Einsatz in erster Linie der Förderpatinnen, von Joachim Schmohel, den Klassenlehrerinnen, namentlich zum Beispiel Christiane Vogel und Anna Scholz, den Schulleiterinnen der kooperierenden Schulen, Ursula Weger und Gabriella Lohmüller. Vielen Dank für Ihre Unterstützung, die Offenheit und die Bereitschaft, neue Wege zu gehen und,menschlich zu denken und zu handeln. cro KV Wolfstein Drei Tage Mittelfranken unsicher gemacht Reisegruppe des KV Wolfstein erkundet Feuchtwangen, Dinkelsbühl, Bad Windsheim und Rothenburg o.d. Tauber Josef Übelacker kann es nicht lassen: Mit den Kreuzgang-Festspielen in Feuchtwangen hat er nun seine 29. Tour recht feucht hinter sich gebracht und mit ihm 31 Reiseteilnehmer aus dem KV Wolfstein. Allerdings war der Regenschirm in den drei Tagen in Mittelfranken der ständige Begleiter für die Reisegruppe. Im zarten Alter von über 60 plus 11 Jahren kommt Josef Übelacker mit Mittelfranken seinen Wurzeln in Unterfranken immer näher. Auch hat sich die Schlagzahl bei den Besuchen von Burgen, Schlössern und Kirchen merklich verringert. In den vormaligen Zeiten waren Kondition und Leidensfähigkeit gefordert. Jetzt dagegen nehmen die Orientierungslegastheniker merklich zu. Auch jene, die Hinweise auf Ort und Zeitpunkt mehr als Schall und Rauch wahrnehmen, rudeln sich. Jetzt ist Führungskunst gefordert. Die weiblichen Teilnehmer nimmt er dann in seine weiten Arme und alles ist wieder gut. Vor dem Marsch mit dem Nachtwächter durch Dinkelsbühl, dem Ort, in man im Hotel Blauer Hecht Quartier bezog, feierte Margarete Pangerl einen großen, runden Geburtstag. Es gab ein Gratulieren, Umarmen, Loben und Besingen. Nur zu dumm, dass man nicht vorher wusste, dass an diesem Abend alle Getränke frei waren. Der Bedienung hätte man eine große Freude bereitet. So bewegte sich der Getränkekonsum im üblichen Rahmen eines A12er-Gehalts oder einer entsprechenden Pension. Nach dem Abendessen tauchte die Gruppe ein in das abendliche Dinkelsbühl, das an diesem Wochenende noch die Kinderzeche feierte. Am nächsten Tag war der Klassiker Rothenburg ob der Tauber auf dem Plan. Das Fränkische Freilandmuseum Bad Windsheim mit seinen über 100 Gebäuden, die zum Teil noch bewirtschaftet werden, wurde der Reisegruppe ebenfalls noch auf das touristische Auge gedrückt. Abends waren dann eine blick- und winddichte Kleidung, der Regenschirm sowie diverse Plastik-Ganzkörperverhüllungen im Trend, um im Rahmen der Kreuzgangspiele Der Name der Rose zu sehen und zu erleben, wie ein Ensemble mit einem ansehnlichen Werk in Buch und auch Film damit umgeht und sich aus der Affäre zieht. Der Wille und das Werk waren zu loben. Der Aufwand an roter Farbe, um das Blut und die Grausamkeiten zum Ausdruck zu bringen, war gewöhnungsbedürftig und erreichte bei den Sensibelchen eine ablehnende Haltung. Ansonsten war die Gruppe leicht zufrieden zu stellen, zumal es während des Agierens nicht regnete und das Hauptziel, ohne nass zu werden durchzukommen, erreicht wurde. Vom Winde geplagt, dafür vom Regen kurz verschont: Die Reisegruppe des KV Wolfstein im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim (unten). Reiseleiter war, wie sollte es auch anders sein, Josef Übelacker (r.). Es war seine 29. Tour. Fotos (2): Kölbl Tags darauf folgte noch eine obligatorische Fahrt auf einem See. Der Brombachsee musste dafür herhalten und den Spieltrieb des Reiseleiters befriedigen. Als schlaues Kerlchen hätte Josef wissen müssen, dass der Anker nichts für kleine und große Kinder ist. Das Ungetüm ratterte kurz vor der dem Anlegen runter, so dass sich das Schiff zur Anlegestelle mühte. Josef war verdattert, der Kapitän erstaunt und die übrigen Seefahrer merkten davon nichts. Und das war gut so. Anschließend ging es wieder in Richtung Heimat. Im Bus kam dann der große Auftritt von Josefs Fanclub. Ehrentraud Hammerschmid und Vroni Anetzberger sangen ein Loblied auf den Reiseleiter. Sie übertrieben dabei wieder ein wenig und streiften ihm als Höhepunkt ein T-Shirt mit dem Aufdruck Reiseleiter in Weiß auf Schwarz über. Stolz trug er sein Hemdchen, bei dem sich die Brust in all ihren Besonderheiten trotz der XXL-Größe abzeichnete. Kreisvorsitzender Karl Wiesmeier holte ihn wieder herunter auf Normalgröße und dankte ihm für die Fahrt nach Feuchtwangen verbunden mit dem Wunsch, die Zahl 30 voll zu machen. Georg Kölbl 22 Niederbayerische Schule Ausgabe 7 / November 2012 Niederbayerische Schule Ausgabe 7 / November

13 Kalender BLLV-TERMINKALENDER 30. November/ 1. Dezember pack ma s: Schulen Stadt und Landkreis Kelheim 19. Dezember Redaktionsschluss für die Niederbayerische Schule WEIHNACHTSFERIEN 16. Januar BLLV-Akademie in Regensburg: Moderne Unterrichtsmethoden im Schulalltag 23. Januar BLLV-Akademie: Flexible Grundschule BLLV-Akademie: FASCHINGSFERIEN Das neue Seminar-Jahresprogramm 2013 ist da! Auch schulhausinterne Fortbildungen ( SchiLF ) sind wieder möglich. Mehr Infos dazu unter / 23. Februar Perspektivteam 9. März Kindergarten- und Grundschultag 11. März BLLV-Akademie: Inklusion - Die Mischung macht s Hat sich bei Ihnen etwas geändert? Sind Sie umgezogen? Hat sich Ihre Teilzeitstundenzahl geändert? Sind Sie ab sofort in Elternzeit oder beurlaubt? Haben Sie eine neue Bankverbindung? Sind Sie pensioniert worden oder haben Ihre Altersteilzeit begonnen? Unterrichten Sie an einer anderen Schule? All dies sollte der Kassier Ihres Kreisverbandes wissen, damit Ihr Beitrag in richtiger Höhe abgebucht werden kann bzw. wir unsere Zeitschriften und Informationen zusenden können. Bitte geben Sie Änderungen Ihrer Daten an den Kassier Ihres Kreisverbandes oder direkt an die Mitgliederorganisation des BLLV Niederbayern - ingeboelsterl@hotmail.com - weiter. 24 Niederbayerische Schule Ausgabe 7 / November 2012

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