Bericht aus der Arbeit der Gedenkstätte Breitenau im Jahre 2014

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1 Bericht aus der Arbeit der Gedenkstätte Breitenau im Jahre 2014 von Gunnar Richter und Annika Stahlenbrecher Das Bildungsangebot der Gedenkstätte Breitenau wurde im Jahr 2014 von Personen wahrgenommen. Darunter befanden sich 196 Gruppen (Schulklassen, Jugendgruppen und Erwachsenengruppen), die mit insgesamt Personen in die Gedenkstätte kamen und hier eine Führung zur Geschichte Breitenaus erhielten oder einen Studienbesuch machten. Die Studienbesuche wurden in größerer Zahl bei einem ganztägigen Besuch der Gedenkstätte durchgeführt. An den insgesamt 50 Veranstaltungen (Vorträge, Lesungen, Sonderausstellungen, Diskussionsrunden und Seminaren), die von der Gedenkstätte zum großen Teil in Kooperation mit anderen Trägern durchgeführt wurden, nahmen Personen teil. Ferner nahmen 16 Personen das Angebot der Gedenkstätte, bei der Erstellung von Examens-, Haus- und Präsentationsarbeiten zu unterstützen (meist 2-3 stündiges Recherchieren und Arbeiten in Kleingruppen von 1-2 Personen), war. Die Gedenkstätte wurde außerdem von 656 Einzelbesuchern aufgesucht, von denen 292 Personen an Sonntagen kamen. Die 196 Besuchergruppen setzten sich aus 14 Studenten- und Referendargruppen, zwölf Jugend-, 80 Erwachsenengruppen und 90 Schulklassen zusammen. Die Schulklassen kamen wiederum aus verschiedenen Schulformen (Haupt- und Realschulen, Schulen für Lernbehinderte, Blindenstudienanstalt, Gesamtschulen, Gymnasien, berufliche Schulen) und verschiedene Schulstufen. Das Einzugsgebiet umfasste überwiegend nord- und osthessische Städte und Landkreise. Die Klassen kamen u.a. aus: Alsfeld, Bad Hersfeld, Darmstadt, Dormagen, Dreieich, Felsberg, Frankenberg, Frankfurt a.m., Fritzlar, Gotha, Guxhagen, Hess.Lichtenau, Hofheim, Homberg/Efze, Hünfeld, Immenhausen, Kassel, Korbach, Lollar, Marburg, Melsungen, Neukirchen, Kassel-Oberzwehren, Siegen, Sontra, Schwalmstadt, Waldau und Wolfhagen. Außerdem besuchten verschiedene Gruppen ausländischer Schüler, Jugendlicher und Erwachsener die Gedenkstätte, so z.b. im März eine französische Schülergruppe aus Evry (20 km südlich von Paris) im Zuge einer Klassen- und Austauschfahrt. Im Juni kam eine Gruppe der Sommersprachschule Dialog Institut Dr. Kilian mit 11 Studenten aus New York in die Gedenkstätte. Ebenfalls im Juni besuchten uns zwei Gruppen aus Mexiko, die im Zuge ihrer Sprachreisen die Geschichte Breitenaus kennenlernen wollten. Außerdem besuchte uns im Juli wieder eine Gruppe internationaler Studenten (China, Amerika, Indonesien, Namibia, Türkei, Australien) der Sommeruniversität Kassel. Im Laufe des Jahres hatten wir darüber hinaus mehrere Besucher von Kleingruppen aus Italien, Frankreich, Japan, den Niederlanden, den USA, Schweden, England, Israel, Norwegen und Polen. Unter den Jugendgruppen befanden sich u.a.: Mehrere Konfirmandengruppen aus Dagobertshausen, Spangenberg und Grifte, Eine Gruppe der Jugendwerkstatt Felsberg, Eine Gruppe des Jugendbildungswerks Kassel Mehrere Gruppen von Jugendlichen, die über den Sozialen Friedensdienst ein Freiwilliges Soziales Jahr im In- oder Ausland leisten. 5

2 Die Gedenkstätte wurde außerdem im Jahre 2014 von 80 Erwachsenengruppen besucht, die ebenfalls aus zahlreichen unterschiedlichen Bereichen kamen. Unter ihnen befanden sich z.b.: Bewohner der Vitos Rehabilitation für psychisch kranke Menschen Guxhagen, Seniorengruppen aus Kassel, Möhrfelden-Waldorf, Hertingshausen, Baunatal und Bad Hersfeld, Eine Gruppe des Kirchenkreises Spangenberg, Zwei Gruppen der Kirchengemeinde Neukirchen bei Hersfeld, Eine Gruppe von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gedenkstätte Dachau und Mitgliedern der Versöhnungskirche Dachau, ein Chor aus Jaroslawl, der russischen Partnerstadt Kassels, eine Gruppe Mitarbeiter der Gedenkstätte Hadamar, Mehrere Wandergruppen aus Hess. Lichtenau, Hertingshausen und Baunatal, Mehrere Gruppen der Zeugen Jehovas, Eine Gruppe vom Institut Lauterbad aus Kassel, Eine Gruppe der Starthilfe vom Ausbildungsverbund aus Homberg/Efze, Eine deutsch-französische Gruppe von Erzieherinnen, Eine Gruppe emeritierter Professorinnen und Professoren der Universität Kassel Eine Gruppe der Naturfreunde Stuttgart, Eine Gruppe Mitarbeiter von VW Baunatal, Eine Gruppe des Internationalen Bundes aus Kassel, Eine Gruppe Mitarbeiter des Regierungspräsidiums Kassel, Eine Seminargruppe/Multiplikatoren der Gedenkstätte Lichtenburg, Eine Gruppe des Frauennetzwerks aus Bad Hersfeld, Eine Gruppe Mitarbeiter der JVA Kassel, Mehrere Gruppen des Jägerregiments Schwarzenborn. Eine ganze Reihe der Besuche von Erwachsenengruppen fanden im Rahmen ihrer Ausbildung oder ihrer Weiterbildung statt. Bei den Studienbesuchen wurden von uns oftmals gezielt Bezüge zu diesen Berufsgruppen in der Zeit des Nationalsozialismus aufgegriffen, um darüber eine persönliche Auseinandersetzung mit verschiedenen Fragen anzuregen, so z.b. bei den Mitarbeitern des Regierungspräsidiums Kassel, die Funktion und Einbeziehung des Regierungspräsidiums bei der Gründung der Gestapo Kassel und den Deportationen vom Hauptbahnhof Kassel. Bei den Besuchen der kirchlichen Gruppen standen häufig die Schicksale der verfolgten und inhaftierten evangelischen und katholischen Geistlichen im Mittelpunkt. Besondere Beiträge und Projekte von Schülern und Jugendlichen sowie Besuche von Referendar- und Studentengruppen Das pädagogische Angebot der Gedenkstätte Breitenau wurde auch im Jahr 2014 wieder von vielen Lehrerinnen und Lehrern zusammen mit unterschiedlichen Schülergruppen genutzt, unter anderem auch zur Vorbereitung von Studienfahrten nach Auschwitz oder Buchenwald. Neben der Auseinandersetzung mit der Geschichte Breitenaus durch eine Außenführung mit Besichtigung des Gefangenentrakts, der Dauerausstellung und einer Filmvorführung, wurde bei diesen Besuchen vor allem den Einzelschicksalen von Gefangenen aus der nordhessischen Region und speziell aus den Heimatorten der Schülerinnen und Schüler nachgegangen, die aus 6

3 Mitglieder des Chores aus Jaroslawl, der Partnerstadt Kassels (Foto: Pfarrer K. Leonhäuser) Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Hessischen Gedenkstätten- Treffens in Wiesbaden beim Stadtrundgang vor dem Gebäudes des Aktiven Museums Spiegelgasse (Foto: G. Richter) 7

4 diesen Orten in Breitenau inhaftiert waren. Zudem wurde ein Einblick in die Geschichte der jeweiligen Heimatorte während der NS-Zeit und des Umgangs mit den ehemaligen jüdischen Gemeinden gegeben. Auch im vergangenen Jahr suchten wieder Schülerinnen und Schüler sowie Studentinnen und Studenten die Gedenkstätte auf, um sich für ihre Abschlussprüfungen für die Haupt- und Realschule, Abiturpräsentationen oder Referate und Hausarbeiten zu den verschiedenen Bereichen der Geschichte Breitenaus zu informieren und durch Recherchen vorzubereiten. Anfang 2014, noch in den Weihnachtsferien, besuchten zwölf Studenten der Hessischen Hochschule für Polizei und Verwaltung die Gedenkstätte, um sich neben der Geschichte Breitenaus auch mit der Rolle der Polizei in der NS-Zeit zu beschäftigen. Dabei waren sie besonders an der Funktion der Gestapo interessiert und an der engen Zusammenarbeit der einzelnen Behörden untereinander. Sie beschäftigten sich intensiv mit den in der Gedenkstätte vorhandenen Informationsordnern zu den ehemaligen Gestapoleitern, die während der Zeit des Arbeitserziehungslagers für Breitenau verantwortlich waren. Ebenfalls im Januar kam eine interessierte Oberstufengruppe der Geschwister-Scholl-Schule aus Melsungen für insgesamt drei aufeinanderfolgende Tage im Zuge ihrer Projekttage in die Gedenkstätte. Beim ersten Besuch beschäftigte sich die Gruppe mit der Gesamtgeschichte Breitenaus und den verschiedenen Haftgründen der ehemaligen Gefangenen sowie den unterschiedlichen Häftlingsgruppen des Arbeitserziehungslagers. Am nächsten Tag arbeiteten die Schüler in Kleingruppen mit den Materialien zu den Einzelschicksalen, die sie sich zur Erstellung einer Plakatausstellung herausgesucht hatten. Außerdem bekamen sie von Herrn Dr. Richter eine Führung zum Grab von Willi Tietz, besuchten den Gedenkstein für die Opfer des Massenmordes am Fuldaberg und schauten sich die Überreste des von Gefangenen des Konzentrationslagers Breitenau zwangsweise erbauten Ehrenmals für die SS an. Am letzten Tag wurde Plakatausstellung mit den am Vortag gesammelten Informationen und Materialen erstellt und gegenseitig vorgestellt. Am Ende der Projektwoche präsentierten die Schüler ihre Ausstellung in der Schule. Am 19. März besuchte eine Gruppe französischer Schüler im Rahmen ihrer Klassenfahrt nach Kassel die Gedenkstätte. Anstelle des Einführungsfilms sah die Gruppe das Interview mit dem ehemaligen französischen Gefangenen André Tiffon und war davon sehr berührt. Sie zeigten sich nach der Außenführung und dem Besuch der Dauerausstellung sehr interessiert an den Materialien und den Schicksalen der ehemaligen französischen Zwangsarbeiter, die in Breitenau inhaftiert waren. Allgemein zeigte die Gruppe großes Interesse an der Thematik Zwangsarbeit, von der die Schüler nach eigener Aussage zuvor noch nichts gehört hatten. Ebenfalls im März vergangenen Jahres kam eine 9. Klasse der Drei-Burgen-Schule aus Felsberg in die Gedenkstätte, um sich über die Geschichte Breitenaus zu informieren, und um sich gezielt mit Einzelschicksalen ehemaliger Inhaftierter zu beschäftigen, die nach ihrer Haftzeit in Breitenau in das Konzentrationslager Buchenwald deportiert wurden. Die Klasse wollte sich durch ihren Besuch nicht nur mit der regionalen Geschichte beschäftigen, sondern auch ihren geplanten Besuch in der Gedenkstätte Buchenwald vorbereiten. Im April besuchte eine 13. Klasse der Waldorfschule Kassel im Zuge ihres Religionsunterrichts in Begleitung ihrer Lehrerin Frau Ulrike Grimmel-Kühl die Gedenkstätte Breitenau, um sich, 8

5 Die Schülerinnen und Schüler der Geschwister-Scholl-Schule in Melsungen präsentieren an ihrer Schule die Plakate, die sie in den Projekttagen in der Gedenkstätte Breitenau erarbeitet haben (Fotos: Johanna Fenge) 9

6 neben der Geschichte Breitenaus, speziell mit den Schicksalen von evangelischen und katholischen Geistlichen, die in Breitenau inhaftiert waren, sowie der Rolle der Kirchen in der Zeit des Nationalsozialismus auseinander zu setzen. Anfang Mai kam eine Gruppe Jugendlicher der Waldorf-Förderschule in die Gedenkstätte Breitenau. Der thematische Schwerpunkt bei diesem Besuch lag, neben dem Wunsch die Geschichte Breitenaus kennenzulernen, auf der Frage des Umgangs von Menschen mit Menschen und wie wichtig es ist, das Anders sein einer Personengruppe nicht als etwas Nachteiliges, sondern als eine Bereicherung anzusehen. Ein weiterer interessanter Besuch fand im Mai durch eine Schüler-Wohngruppe aus Dormagen bei Köln statt. Die Gruppe, bestehend aus verschiedenen Altersstufen, zeltete in Büchenwerra und kam an zwei aufeinanderfolgenden Tagen in die Gedenkstätte, um sich mit der Geschichte Breitenaus und den Materialien zu den Einzelschicksalen ehemaliger Inhaftierter zu beschäftigen. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Fragestellung Was ist Zivilcourage? Und wo üben wir sie heute aus bzw. sollten wir sie heute ausüben?. Ende Juni des vergangenen Jahres kam die Geschichts-AG der Bundespräsident-Theodor- Heuss-Schule aus Homberg in die Gedenkstätte Breitenau, um sich neben der Geschichte Breitenaus mit den Schicksalen ehemaliger Gefangener zu beschäftigen, die von Breitenau in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz deportiert wurden, um sich so auf ihren bevorstehenden Besuch in der Gedenkstätte Auschwitz vorzubereiten. Kurz vor den Sommerferien besuchte ein 12er Kurs der Wigbert-Schule aus Hünfeld die Gedenkstätte, um sich mit den Einzelschicksalen der ehemaligen Inhaftierten zu beschäftigen und eine Plakatausstellung anzufertigen, die sie dann in der Aula ihrer Schule für die anderen Klassen präsentieren wollten. Neben Plakaten zu Einzelschicksalen befassten sich einige Schüler mit der Rolle der Gestapo und der Struktur bzw. der Vernetzung der verschiedenen Lager untereinander. Im Verlauf des Jahres kamen auch wieder mehrere Referendargruppen aus verschiedenen Studienseminaren in Begleitung ihrer Ausbilder in die Gedenkstätte, um sich vor Ort über die vielseitigen Möglichkeiten, die die Gedenkstätte Breitenau als außerschulischer Lernort bietet, zu informieren. Am 21. Mai und am 7. Oktober besuchte zum Beispiel Frau Hartung mit jeweils einer Gruppe Referendaren des Studienseminars für berufliche Schulen aus Kassel die Gedenkstätte. Dabei zeigten sie ganz besonderes Interesse an den Materialordnern zu den Einzelschicksalen und den regionalen Bezügen zu den jeweiligen Wohnorten der Referendare. Veranstaltungen, Vorträge und Seminare In der Zeit vom 15. Januar bis zum 31. März 2014 wurde vom Justizzentrum Kassel und dem Förderverein der Gedenkstätte Breitenau im Foyer des Amtsgerichts Kassel, Frankfurter Straße 9, die Wanderausstellung Verstrickung der Justiz in das NS-System Forschungsergebnisse für Hessen präsentiert. Die Ausstellung wurde 2012 am Studienzentrum der Finanzverwaltung und Justiz in Rotenburg an der Fulda erstellt und seit November 2012 an verschiedenen Orten in Hessen gezeigt. Sie thematisiert auf 45 Bild-Text- Tafeln mit zahlreichen Fotos und Dokumenten neueste Forschungsergebnisse, vor allem aus 10

7 Zwei Schülerinnen der Drei-Burgen-Schule Felsberg gestalten ein Plakat zum Verfolgungsweg von Lilli Jahn (Fotos: A. Stahlenbrecher) Die Schülerinnen und Schüler der Drei-Burgen-Schule Felsberg mit ihren in der Gedenkstätte gestalteten Plakaten zu den Schicksalen von Verfolgten 11

8 dem Bereich der NS-Strafjustiz in Hessen. Für politische Strafsachen waren, neben dem Volksgerichtshof, vor allem die politischen Senate der Oberlandesgerichte und die Sondergerichte Darmstadt und Kassel verantwortlich. In den Händen des Oberlandesgerichts Kassel lag die Verantwortung für zwei damalige Oberlandesgerichtsbezirke (Frankfurt und Kassel) sowie die Landesgerichtsbezirke Erfurt und Göttingen. Es war das zentrale politische Gericht der NS-Zeit in Hessen, das mehr als Verfahren gegen politisch Andersdenkende und andere Staatsfeinde erledigte. Durch die Ausstellung erfahren die Besucherinnen und Besucher, welche Opfer und Opfergruppen zu welchem Zeitpunkt und mit welcher Intensität in die Mühlen der Justiz gerieten. Zu sehen sind darüber hinaus auch Übersichten zur Rechtssprechungspraxis und den Organisationsstrukturen innerhalb der politischen NS-Justiz. Besonderes Augenmerk wurde auf die Zeit nach 1945 gelegt. Hier findet sich auch eine ausführliche Würdigung des Frankfurter Auschwitzprozesses sowie der justizpolitischen Entwicklung im Zusammenhang mit der Aufhebung von NS-Urteilen ab dem Ende der 1990er Jahre. Am 15. Januar 2014 fand im Foyer des Landgerichts Kassel die Eröffnungsveranstaltung statt, an der etwa 80 Gäste und Besucher teilnahmen. In Anschluss daran fand führte der Kurator, Dr. Wolfgang Form, die Gäste durch die Ausstellung. Die Ausstellung wurde in den zweieinhalb Monaten sehr gut besucht. Außerdem fanden mehrere Gruppenführungen statt, die von Dr. Wolfgang Form, dem ehemaligen Oberstaatsanwalt Peter Gast und Dr. Gunnar Richter durchgeführt wurden. Am 21. Januar 2014 leitete Gunnar Richter zur Ausstellung ein Fortbildungsseminar für Lehrkräfte, an dem zehn Referendarinnen und Referendare vom Studienseminar Kassel mit ihrem Ausbilder, Herrn Hans-Peter Klein, teilnahmen. Zusätzlich zur Ausstellung gab es ein Rahmenprogramm mit fünf Vortragsveranstaltungen, die eine ausgesprochen positive Resonanz hatten. Am 29. Januar 2014 fand der erste Vortrag im Rahmenprogramm der Ausstellung statt. Prof. Dr. Dietfrid Krause-Vilmar sprach über Schutzhaft und Lager als nationalsozialistische Elemente des Terrors. Am Beispiel des vom damaligen Kasseler Polizeipräsidenten im Juni 1933 eingerichteten Konzentrationslagers Breitenau zeichnete Prof. Krause-Vilmar die Entwicklung und Einrichtung des in und um Kassel gefürchteten Apparates staatlicher politischer Verfolgung nach. Bei diesem Prozess spielte das Instrument der Schutzhaft eine entscheidende Rolle auf dem Weg zur herausgehobenen Machtstellung der politischen Polizei. An der Vortragsveranstaltung nahmen etwa 130 Personen teil. Beim zweiten Vortragsabend, am 11. Februar 2014, sprach Dr. Wolfgang Form über den politischen Strafsenat des Oberlandesgerichts Kassel in der NS-Zeit. Er ging dabei auf die besondere Bedeutung des Oberlandesgerichts Kassel als das zentrale politische Gericht zur NS- Zeit in Hessen ein, das mehr als Verfahren gegen über politisch Andersdenkende und andere Staatsfeinde erledigte und 15 Todesurteile sowie viele Hundert Zuchthaus- und Gefängnisstrafen verhängte. An dieser Vortragsveranstaltung nahmen etwa 150 Besucher teil. Am 26. Februar 2014 hielt Prof. Dr. Jens Flemming im Rahmen des Begleitprogramms einen Vortrag zum Thema Auf dem rechten Auge blind? Die Weimarer Justiz zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus. In seinem Vortrag ging Prof. Dr. Flemming darauf ein, dass es in der Justiz vom Kaiserreich in die Weimarer Republik bedeutsame Kontinuitätslinien gab, und 12

9 (HNA-Kassel vom 18. Januar 2014) 13

10 erläuterte, welche Konsequenzen daraus für die Stabilität, für das Selbstverständnis der Republik und das Justizwesen, auch für das Verhältnis von Recht und Politik erwuchsen. Auch an diesem Vortragsabend nahmen etwa 130 Personen teil. Beim vierten Vortragsabend, am 12. März 2014, sprach Dr. Gunnar Richter unter dem Titel Justiz und Gestapo Das Arbeitserziehungslager Breitenau über die Zusammenarbeit von Justiz und Gestapo bei der Verfolgung zahlreicher Gefangener des Arbeitserziehungslagers Breitenau ( ). An mehreren Einzelschicksalen zeigte er auf, wie das Zusammenwirken von Justiz und Gestapo zu kontinuierlichen Verfolgungswegen führte, die oftmals in den großen Konzentrationslagern endeten. An der Vortragsveranstaltung nahmen etwa 140 Personen teil. Am 26. März 2014 fand die letzte Veranstaltung im Rahmenprogramm zur Ausstellung statt. Werner Renz vom Fritz-Bauer-Institut Frankfurt/Main hielt einen Vortrag mit dem Titel: Der Frankfurter Auschwitz-Prozess. Anmerkungen zu Vorgeschichte und Verlauf. In seinem Vortrag erläuterte Werner Renz die Vorgeschichte und des Verlauf des Auschwitz-Prozesses von , der als das bedeutendstes Strafverfahren wegen nationalsozialistischer Gewaltverbrechen gilt. Dabei skizzierte er auch bislang unbekannte Facetten der Vorbereitung des Prozesses, in dem schließlich über 200 Überlebende des Lagers in den Zeugenstand traten und die in den Todeslagern verübten Verbrechen schilderten. An der Vortragsveranstaltung nahmen etwa 130 Besucher teil. Das gesamte Ausstellungsprojekt hatte eine überaus positive Resonanz, und wir möchten dem Justizzentrum und allen Beteiligten nochmals ganz herzlich für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung danken. Am 17. und 18. April 2015 wird im Studienzentrum der Finanzverwaltung und Justiz in Rotenburg an der Fulda eine abschließende Konferenz zu der Wanderausstellung mit dem Titel NS-Justiz in Hessen. Ergebnisse und Perspektiven stattfinden. Dabei wird auch ein neues Buch präsentiert, das die gesamte Ausstellung enthält sowie zahlreiche Vorträge, die in den Rahmenprogrammen der Ausstellungspräsentationen gehalten wurden. Am 24. und 25. Januar 2014 fand an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main eine Tagung zum Thema Die NS-Geschichte vermitteln. Gestern heute morgen. Das Beispiel Hessen, die vom Studienkreis Deutscher Widerstand in Kooperation mit der Goethe- Universität und der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung durchgeführt wurde. Zu den Referenten gehörte auch Prof. Dr. Dietfrid Krause-Vilmar, der einen Vortrag zum Thema Der Nationalsozialismus als Gegenstand historisch-politischen Lernens oder: Die historische Werkstatt als Bildungsort hielt. An der Tagung nahmen Dr. Gunnar Richter und Annika Stahlenbrecher als Vertreter der Gedenkstätte Breitenau teil. Dr. Gunnar Richter leitete am Samstag, dem 25. Januar, vormittags und nachmittags einen Workshop zum Thema Generationswechsel in der Gedenkarbeit. Herausforderungen und Chancen, an dem jeweils etwa 30 SeminarteilnehmerInnen teilnahmen. Der Vortrag von Dietfrid Krause-Vilmar wurde, zusammen mit weiteren Vorträgen der Tagung, in einer Publikation der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung veröffentlicht. (Siehe hierzu das Literaturverzeichnis am Ende des Jahresberichts.) Am 27. Januar 2013 hielt Dr. Gunnar Richter auf Einladung der Stadt Kassel die offizielle Ansprache bei der Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus. Die Veranstaltung fand diesmal auf dem Gräberfeld der ausländischen Zwangsarbeiter und 14

11 (HNA-Kassel vom 27. Januar 2014) (HNA-Kassel vom 10. März 2014) 15

12 Zwangsarbeiterinnen auf dem christlichen Friedhof in Kassel Bettenhausen statt. Gunnar Richter sprach über das Schicksal der Opfer und die Entstehung und Entwicklung des Gräberfeldes. Als besonderer Gast war die Tochter des Bildhauers Heinz Wiegel anwesend, der das Denkmal und die Gedenkanlage 1960 gestaltet hat. An der Gedenkveranstaltung nahmen etwa 50 Personen teil. (Der Text der Ansprache ist in diesem Rundbrief veröffentlicht.) Auch im vergangenen Jahr war die Gedenkstätte Breitenau wieder Kooperationspartner und Mitveranstalter bei verschiedenen Veranstaltungsreihen, die in Zusammenarbeit mit der vhs Region Kassel, dem Stadtmuseum Kassel, der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, dem Evangelischen Forum, dem Verein Gegen Vergessen für Demokratie e.v., der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, der Jüdischen Gemeinde Kassel, der Stiftung Archiv der deutschen Frauenbewegung und der Arbeitsgemeinschaft nordhessischer Archive durchgeführt wurden. Wir möchten an dieser Stelle noch einmal allen Kooperationspartnern für die positive Zusammenarbeit danken. Zu den Kooperationsveranstaltungen gehörten am Beginn des Jahres 2014 eine Reihe an der vhs Kassel über Hitler und Stalin und ein zweiteiliger Vortragsabend über die Geschichte des Rechtsextremismus in der Bundesrepublik Deutschland. Am 23. Januar sprach Prof. Dr. Jens Flemming in einem Einführungsvortrag über Hitler und Stalin, an dem 67 Personen teilnahmen. Am 30. Januar hielt Prof. Dr. Friedhelm Boll einen Vortrag über Gerd-Ekkehard Lorenz und Albert Wesemeyer, in dem er auf die Lebenswege der zwei Kasseler Persönlichkeiten zwischen Hitler und Stalin einging. An dieser Veranstaltung nahmen 55 Personen teil. Am 27. Februar und am 13. März sprach Moritz Stiepert über die Geschichte des Rechtsextremismus in der BRD von und von 1970 bis heute. An den beiden Veranstaltungen nahmen insgesamt 35 Personen teil. Am 12. Februar 2014 veranstaltete Dr. Gunnar Richter mit Studierenden von Frau Prof. Dr. Finkbeiner von der Universität Kassel im Rahmen des Seminars Life stories in the context of the past and present einen Rundgang auf den Spuren der Verfolgung der Juden in Kassel während der NS-Zeit. Das Seminar fand im Rahmen bilingualen Lehrens und Lernens bezogen auf das Fach Geschichte statt. Gunnar Richter hatte fünf Stationen des Rundgangs ausgewählt, der am Gleis 13 des früheren Hauptbahnhofes und heutigen Kulturbahnhofs endete, von wo die Jüdinnen und Juden Kassels und des gesamten Regierungsbezirks in den Jahren 1941 und 1942 deportiert wurden. Den Abschluss bildete die Denksteinsammlung auf Gleis 3 von Horst Hoheisel, die an die Deportierten und Ermordeten erinnert. (Siehe hierzu auch den Beitrag über den Rundgang von Anna Petzold mit dem Titel Auf den Spuren der Stadt Kassel: Einst und Jetzt in publik-online vom ) Am 25. Februar führte Dr. Gunnar Richter in der Gedenkstätte Breitenau eine schulinterne Fortbildungsveranstaltung durch, an der sieben Kolleginnen und Kollegen der Johannesbergschule in Witzenhausen teilnahmen. Die Fortbildung war von Frau Dagmar Henschke angeregt worden, die ev. Religion und Geschichte unterrichtet. In der Fortbildung, die nachmittags stattfand, erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Überblick in die Geschichte Breitenaus und die pädagogischen Angebote und Möglichkeiten der Gedenkstätte als außerschulischem Lernort. Am 5. März fand im Archiv der deutschen Frauenbewegung die Auftaktveranstaltung zur Nordhessischen Woche der Archive statt. Wie bereits in den vergangenen Rundbriefen 16

13 Dr. Gunnar Richter mit den Studierenden von Frau Prof. Dr. Claudia Finkbeiner bei dem Rundgang Auf den Spuren der Verfolgung der Juden in Kassel während der NS-Zeit an der Denksteinsammlung von Horst Hoheisel (Foto: Daniela Pfalzgraf) Bei der Gedenkveranstaltung an die Bücherverbrennung vor dem Fridericianum in Kassel (Foto: G. Richter) 17

14 berichtet, ist die Gedenkstätte seit drei Jahren Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Archive in Nordhessen. Da der Tag der Archive im vergangenen Jahr mit dem Internationalen Frauentag am 8. März zusammenfiel, und dieser unter dem Motto Frauen Männer Macht stand, fanden in den Archiven verschiedene Veranstaltungen zu diesem Thema statt. In der Gedenkstätte Breitenau hielt Dr. Gunnar Richter am Sonntag, dem 9. März, einen Vortrag über Frauen als Gefangene im Gestapo-Lager Breitenau, an dem 50 Personen teilnahmen. Im Anschluss daran wurden die Besucherinnen und Besucher in zwei Gruppen von ihm und von Annika Stahlenbrecher durch die Gedenkstätte geführt. Am 25. März 2014 fand im Gießhaus der Universität Kassel eine Veranstaltung mit der Schauspielerin Paula Quast und dem Musiker Henry Altmann statt, die dem Werk und Leben der Dichterin Mascha Kaléko gewidmet war. Veranstalter waren das Frauen- und Gleichstellungsbüro der Universität Kassel, das Frauenbüro der Stadt Kassel, die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, die Stiftung Archiv der deutschen Frauenbewegung und die Gedenkstätte Breitenau. Es handelte sich um ein lyrisch-musikalisches Portrait mit dem Titel sie sprechen von mir nur leise Hommage an die Literatin Mascha Kaléko. An der Veranstaltung nahmen etwa 150 Personen teil. Von März bis Mai fanden an der vhs Kassel mehrere Vorträge statt, bei denen die Gedenkstätte Kooperationspartner war. Am 31. März sprach Prof. Dr. Walter Mühlhausen über Kassel in der Nachkriegszeit. Der Vortrag trug den Titel Wiederaufbau aus den Trümmern: Städtische Politik der Nachkriegszeit in Kassel ( ), und Prof. Dr. Mühlhausen bezog sich dabei auf seinen Beitrag in dem Ende 2013 von Jens Flemming und Dietfrid Krause-Vilmar herausgegebenen Buch Kassel in der Moderne. Studien und Forschungen zur Stadtgeschichte, Marburg Am 8. April hielt Ernst Klein einen Vortrag über das Leben von Otto Bernstein, und am 28. April sprach Ralf Pasch über das Leben von Fritz Schalek, einem ehemaligen Sudentendeutschen. Am 5. Mai hielt Prof. Dr. Thomas Vollmer einen Vortrag zum Thema Rüstungszentrum Kassel eine ungebrochene Tradition, und auch dieser Vortrag bezog sich auf seinen Beitrag in dem Buch Kassel in der Moderne. An den Vortragsveranstaltungen nahmen jeweils zwischen 30 und 50 Zuhörer teil. Am 17. Mai 2014 fand eine Exkursion in die Gedenkstätte Buchenwald statt, die von Thomas Ewald von der vhs Kassel und Dr. Gunnar Richter durchgeführt wurde. An der Fahrt nahmen 42 Personen teil. Auf dem Weg zur Gedenkstätte erläuterte Thomas Ewald die Entstehung, den Aufbau und die Bedeutung des ehemaligen Konzentrationslagers, und Gunnar Richter ging auf Schicksale von Gefangenen aus Breitenau ein, die in das KZ Buchwald deportiert worden waren, und erläuterte weitere historische Bezüge zwischen dem ehemaligen Konzentrationslager und unserer nordhessischen Region. In der Gedenkstätte sahen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zunächst den Einführungsfilm und erhielten dann beim gemeinsamen Rundgang einen eindrucksvollen Einblick in die Geschichte des Lagers und die noch vorhandenen baulichen Relikte. Am Ende gab es die Möglichkeit, sich eigenständig die umfangreiche Dauerausstellung anzuschauen. Am 18. Mai fand in der Gedenkstätte Breitenau, anlässlich des Internationalen Museumstages, die Eröffnung der Sonderausstellung mit dem Titel Orte und Wege Menschen und Schicksale. Zwangsarbeit in Nordhessen im Zweiten Weltkrieg statt. Außerdem wurden vormittags und nachmittags kostenlose Führungen angeboten. Die Sonderausstellung wurde zur Erinnerung an den Beginn des Zweiten Weltkrieges vor 75 Jahren und den damit 18

15 (HNA-Kassel vom 25. März 2014) 19

16 verbundenen Arbeitseinsatz von ausländischen Zwangsarbeitern und Zwangsarbeitern, Kriegsgefangenen und KZ-Häftlingen erstellt. Die Ausstellung war ein Gemeinschaftsprojekt der Gedenkstätte Breitenau, der Gedenkstätte und des Museums Trutzhain, dem Dokumentationszentrum Stadtallendorf und dem Hessischen Braunkohle- und Bergbaumuseum Borken, in der die Verbindungen zwischen den vier historischen Orten im menschenverachtenden System der NS-Zwangsarbeit dargestellt wurden. In der Zeit vom 18. Mai bis zum 31. Oktober 2014 wurde die Ausstellung gleichzeitig an den vier verschiedenen Standorten mit unterschiedlichen Schwerpunkten präsentiert. Dadurch bot sie den Besuchern die Gelegenheit, sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit dem komplexen System der NS- Zwangsarbeit auseinander zu setzen. Sie konnten sich auf Spurensuche zu begeben und Orte und Wege sowie Menschen und Schicksale zu entdecken. Zur Ausstellungseröffnung gab Dr. Gunnar Richter einen Überblick über das Thema und zeigte anhand verschiedener Einzelschicksale von Verfolgten die Verbindungen zwischen den verschiedenen Orten auf. An der Ausstellungseröffnung nahmen 25 Personen teil, und die Ausstellung wurde in den fünf Monaten von vielen Besuchern wahrgenommen. Die Ausstellung wurde vom Hessischen Museumsverband finanziell gefördert, und wir möchten dafür nochmals unseren besonderen Dank aussprechen. Am 19. Mai 2014 fand vor dem Fridericianum in Kassel die jährliche Gedenkveranstaltung zur Bücherverbrennung statt, die vom Ehepaar Birgitt und Gerd Möller vom SPD Ortsverein Altkassel-Bettenhausen durchgeführt und von der Gedenkstätte Breitenau und weiteren Kooperationspartnern mitgetragen wurde. Anlässlich des 100. Jahrestages des Beginns des Ersten Weltkrieges und des 75. Jahrestages des Beginns des Zweiten Weltkrieges wurde an Autoren und Autorinnen erinnert, die sich besonders für Frieden und Verständigung eingesetzt hatten. Bei der Veranstaltung wurden Texte von Bertha von Suttner, Erich Mühsam, Karl Kraus, Erich Maria Remarque, Kurt Tucholsky und Else Lasker-Schüler vorgetragen, und es nahmen etwa 60 Personen daran teil. Am 27. Mai führte Dr. Gunnar Richter einen weiteren Rundgang auf den Spuren der Verfolgung der Juden in Kassel während der NS-Zeit mit Studierenden im Rahmen eines Seminars von Frau Prof. Dr. Finkbeiner von der Universität Kassel durch. An dem Rundgang nahmen 15 Studenten und Studentinnen teil. Am 25. Juni führten Dr. Gunnar Richter und Thomas Ewald in Kassel einen Stadtrundgang zum Thema Verfolgung und Widerstand in Kassel durch. Treffpunkt war der Platz vor der Murhardschen Bibliothek, wo ursprünglich das Denkmal der Stadt Kassel für die Opfer des Nationalsozialismus errichtet werden sollte. Von dort ging der Weg zum Fürstengarten hinter der Murhardschen Bibliothek, wo schließlich das große Mahnmal von dem damaligen Bildhauer Prof. Hans Sautter geschaffen wurde. Bei dem weiteren Rundgang wurden verschiedene Orte in der Innenstadt aufgesucht, die ab 1933 Schauplatz des nationalsozialistischen Terrors, aber auch des Widerstandes wurden. An dem Rundgang nahmen 25 Personen teilnahmen. Am 10. Juli fand in der Gedenkstätte Breitenau die Einweihung der Audio-Stationen von Ines Schaber und Avery Gordon statt, die wichtiger Bestandteil ihres Kunstprojektes zur documenta (13) waren. Das Kunstprojekt Das Arbeitshaus (Raum Breitenau) The Workhouse (Breitenau Room) entstand als gemeinsame Arbeit der Künstlerin Ines Schaber (Berlin) mit der Autorin und Soziologie-Professorin Avery F. Gordon (Universität Santa Barbara in Kaliforniern)und wurde in der Handwerkskammer in Kassel präsentiert. Es befasste sich mit 20

17 (HNA-Melsungen vom 13. Mai 2014) 21

18 der Geschichte des ehemaligen Klosters, Arbeitshauses, frühen Konzentrationslagers (1933/34), Gestapolagers ( ), und späteren Mädchenerziehungsheimes in Breitenau. Die Installation bestand aus Fotografien, Texten, einem Vorhang und fünf Hörstationen. Avery F. Gordon verfasste außerdem eines der Notebooks (Nr. 041) mit dem Titel Notizen für den Breitenau-Raum von The Workhouse ein Projekt von Ines Schaber und Avery Gordon. Die Hörstationen der Gesamtinstallation wurden der Gedenkstätte Breitenau von Ines Schaber und Avery Gordon mit Unterstützung der künstlerischen Leiterin der documenta (13), Carolyn Christov-Bakargiev, und des damaligen Geschäftsführers der documenta-gmbh, Herrn Bernd Leifeld, überreicht. Zur Einweihung der Hörstationen wurde ein neues Buch von Ines Schaber und Avery F. Gordon über ihr Kunstprojekt mit dem Titel The Workhouse (Breitenau Room) / Das Arbeitshaus (Raum Breitenau) vorgestellt, das mit Unterstützung der Gedenkstätte Breitenau und der documenta (13) beim Verlag Walther König (Köln, 2014) erschienen ist. Bei der Veranstaltung gab Gunnar Richter einen Überblick über die Kunstwerke, die sich auf der documenta (13) mit der Geschichte Breitenaus befasst hatten, und Ines Schaber erläuterte gemeinsam mit Livia Paldi (die eine der Agentinnen der documenta (13) war und ein Hörspiel über die Geschichte Breitenaus mit dem Titel To be corrected als documenta-beitrag verfasst hatte) die Entstehung und Entwicklung des Kunstprojektes mit den Hörstationen. An der eindrucksvollen Veranstaltung nahmen 55 Personen teil. Am 20. Juli 2014 fand anlässlich des 70. Jahrestages des Widerstandes vom 20. Juli eine Gedenkveranstaltung der Stadt Kassel statt, bei der Dr. Gunnar Richter eine Ansprache hielt. Die Gedenkveranstaltung wurde am Denkmal für Adam von Trott zu Solz am Warteberg in Kassel durchgeführt. Nach der Begrüßung sprach Oberbürgermeister Bertram Hilgen über das Leben von Adam von Trott zu Solz und würdigte dessen aufrechten und unbeugsamen Widerstand gegen das menschenverachtende NS-Regime. Anschließend hielt Gunnar Richter eine Ansprache über die Ereignisse des Widerstands vom 20. Juli 1944 und die Bezüge zu Kassel und Nordhessen. Musikalisch umrahmt wurde die Gedenkveranstaltung, an der 35 Personen teilnahmen, von der Musikerin Kerstin Röhn. Am 2. September 2014 hielt Dr. Gunnar Richter auf der 9. Europäischen Sommeruniversität der Gedenkstätte Ravensbrück einen Vortrag über Die Geschichte Breitenaus und die Gedenkstätte als besondere Bezugspunkte der documenta (13). Die Sommeruniversität fand vom 31. August bis zum 5. September statt und hatte das Thema: Asozial. Kontinuitäten sozialer Stigmatisierung im 20. Jahrhundert. Als Referent war auch Prof. Dr. Wolfgang Ayaß von der Universität Kassel eingeladen, der Ende der 80er Jahre unserer Projektgruppe Breitenau angehörte und über die Geschichte des Arbeitshauses Breitenau promoviert hat (W. Ayaß: Das Arbeitshaus Breitenau, Kassel 1992). Sein Vortrag trug den Titel Asozial. Zur Geschichte eines Kernbegriffs sozialer Ausgrenzung. Gunnar Richter erläuterte in seiner medialen Vorstellung der künstlerischen Projekte zur Geschichte Breitenaus auf der documenta (13) die verschiedenen Kunstwerke und Kunstprojekte ein, die sich mit der NS- Zeit, aber auch mit Fragen der Ausgrenzung und Diskriminierung vor und nach der Zeit des Nationalsozialismus auseinandersetzten. An der Veranstaltung nahmen etwa 60 Personen teil. Am 9. September 2014 wurde, anlässlich des Jahrestages der Deportation der Juden und Jüdinnen in das Ghetto Theresienstadt am 7. September 1942 in der vhs Kassel ein Film über das Ghetto Riga gezeigt. Der Film stammt von Jürgen Hobrecht und trägt den Titel Wir haben es doch erlebt Das Ghetto von Riga. In das Ghetto Riga wurden während des Zweiten Weltkrieges etwa Juden und Jüdinnen aus ganz Deutschland deportiert und ermordet. 22

19 (HNA-Melsungen vom 14. Juli 2014) 23

20 Nur etwa 10 Prozent der Deportierten überlebten. Von Kassel aus ging ein Deportationszug mit etwa Juden und Jüdinnen am 9. Dezember 1941 in das Ghetto Riga. Bei der Veranstaltung wurden von Thomas Ewald und Ernst Klein auch Informationen zu den Deportationen aus Kassel gegeben. An der Veranstaltung nahmen 35 Besucher teil. Am 14. September beteiligte sich die Gedenkstätte Breitenau am der Tag des Offenen Denkmals, der diesmal unter dem Thema Farbe stand. Bei den Führungen, die Annika Stahlenbrecher und Kathrin Meckbach vormittags und nachmittags angeboten, wurde ganz besonders auf die farbliche Gestaltung der Ausstellungsräume eingegangen, die der Künstler Stephan von Borstel geschaffen hatte. An den Führungen nahmen insgesamt 67 Personen teil. Am Sonntag, dem 21. September, veranstalteten Mitglieder des Vereins Arbeitskreis Landsynagoge Roth e.v. bei Marburg gemeinsam mit ihrer Vorsitzenden, Dr. Annegret Wenz- Haubfleisch, eine Exkursion nach Kassel. Hier erhielten sie von Dr. Gunnar Richter eine Führung auf den Spuren der Verfolgung der Juden in Kassel während der NS-Zeit. Der Rundgang endete am Gleis 13 des Kasseler Hauptbahnhofs, von dem 1941 und 1942 die drei Deportationszüge losfuhren, in denen sich auch Jüdinnen und Juden aus Marburg und Umgebung befanden. Am 30. September 2014 fand im Ev. Forum Kassel eine Ausstellungseröffnung mit Werken des Wiener Zeichners Bil Spira (1913 bis 1999) statt, bei der die Gedenkstätte Kooperationspartner war. Die Ausstellung trug den Titel Bil Spira: Der Lebensretter mit dem Zeichenstift. Bil Spira stammte aus einer jüdischen Familie und studierte von 1932 bis 1935 an der Wiener Kunstgewerbeschule. Nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten in Österreich wurde Spira 1938 verhaftet und vier Wochen in einem Gestapolager inhaftiert. Anschließend gelang ihm die Flucht, und er emigrierte nach Paris. Dort stellte er seine künstlerischen Fähigkeiten in den Dienst anderer Flüchtlinge und fälschte Stempel, Pässe, Visa und Ausreisedokumente. Einige Zeit später wurde er erneut verhaftet und war bis zum Kriegsende in mehreren Konzentrationslagern inhaftiert. Nach dem Krieg kehrte er nach Paris zurück, wo er für verschiedene französische Zeitschriften als Karikaturist und Fotograf arbeitete. Er starb 1999 im Alter von 86 Jahren. An der Ausstellungseröffnung nahmen 20 Personen teil. Am 9. Oktober fand in der vhs Kassel die Auftaktveranstaltung der Reihe Jüdisches Leben in Kassel früher und heute statt. Die Reihe war von Ralf Pasch initiiert worden, und es hatte sich bereits im Jahre 2013 ein Kreis von Kooperationspartnern gebildet, um ein Veranstaltungsprogramm auszuarbeiten. Für die Gedenkstätte Breitenau gehörte Gunnar Richter dieser Arbeitsgruppe an. Für die Reihe wurden verschiedene Vortragsveranstaltungen geplant, die sich sowohl mit der Geschichte der Jüdischen Gemeinde Kassels als auch mit gegenwärtigen Fragen befassen. Bei der Auftaktveranstaltung wurde der Film Ein ganz gewöhnlicher Jude mit Ben Becker in der Hauptrolle gezeigt, der sich mit der gegenwärtigen Situation eines jungen jüdischen Mannes in Deutschland auseinandersetzt. An der Veranstaltung nahmen 25 Personen teil. Am Samstag, dem 11. Oktober, fand eine Exkursion in die Gedenkstätte Hadamar bei Limburg statt, die von Dr. Gunnar Richter begleitet und von ihm gemeinsam mit Thomas Ewald (vhs Kassel) und Dieter Ingold (LWV Hessen) vorbereitet worden war. Hadamar war während des Zweiten Weltkrieges eine der sechs Tötungsanstalten im Rahmen der sogenannten Euthanasie. In der in Hadamar eingerichteten Gaskammer wurden von Januar bis August 1941 etwa Menschen ermordet. Außerdem wurden dort in einer zweiten Mordphase 24

21 (HNA-Kassel vom 23. Juli 2014) 25

22 durch überdosierte Medikamente und gezielte Mangelernährung noch einmal etwa Menschen getötet. An der Exkursion in die Gedenkstätte Hadamar nahmen 30 Personen teil. In der Gedenkstätte erhielten sie in zwei Gruppen eine eindrucksvolle Führung. Zunächst gab es eine inhaltliche Einführung und anschließend einen Rundgang durch das Gelände und die historischen Räume. Dabei wurden auch die ehemaligen Gaskammer und der Standort der Krematoriumsöfen aufgesucht. Zum Abschluss gab es eine Führung durch die Dauerausstellung, und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten noch etwas Zeit, sich eigenständig zu informieren. In der zweiten Jahreshälfte fand an der vhs Region Kassel eine Vortragsreihe statt, die sich mit verschiedenen Aspekten der Geschichte des Ersten Weltkrieges befasste und von der Gedenkstätte Breitenau und den anderen Kooperationspartnern mitveranstaltet wurde. Den Einführungsvortrag hielt Prof. Dr. Jens Flemming am 25. September zum Thema Der Erste Weltkrieg Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts? Am 13. Oktober folgte ein Vortrag von Dr. Herbert Ruhland mit dem Titel Pardon wird nicht gegeben Die Belgier im Ersten Weltkrieg. Am 16. Oktober sprach Dr. Jürgen Fröhlich in der Schaustelle des Stadtmuseums Kassel über Erich Koch-Weser ( ) Kasseler OB im Ersten Weltkrieg, Weimarer Staatsmann und liberaler Exilpolitiker. Beim vierten Vortrag der Reihe, am 3. November, referierte Prof. Dr. Walter Mühlhausen in der vhs Kassel zu dem Thema Von den Landesverrätern zu den Arbeiterräten Die SPD im Ersten Weltkrieg, und am 17. November sprach Jochem Wolff zum Thema Verrat der Vernunft Am Vorabend und nach der Katastrophe. Das Kulturgeschehen vor, während und nach dem Ersten Weltkrieg. Bei der letzten Veranstaltung der Reihe hielt Prof. Dr. Marco Hofheinz von der Leibniz-Universität Hannover einen Vortrag mit dem Titel Der Erste Weltkrieg als theologische Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts? An den Vortragsveranstaltungen nahmen insgesamt 150 Personen teil. Am 16. Oktober hielt Dr. Gunnar Richter an der Volkshochschule des Landkreises Fulda einen Vortrag über Gefangene aus der Region Fulda im frühen KZ und späteren Arbeitserziehungslager Breitenau in Guxhagen. In seinem Vortrag ging er auf die Geschichte Breitenaus in der Zeit des Nationalsozialismus ein und erläuterte mehrere Schicksale von ehemaligen deutschen und ausländischen Gefangenen aus Fulda und Umgebung. An der Veranstaltung wurde auch über einen Life-Stream übertragen. Am Sonntag, dem 19. Oktober 2014, fand in Kassel ein Marsch des Lebens statt, der von dem Verein Christen an der Seite Israels durchgeführt worden ist. Mit dem Marsch des Lebens sollte an die verfolgten Juden und Jüdinnen der Stadt und des Landkreises Kassel erinnert werden, die 1941/42 deportiert und ermordet worden sind. Außerdem sollte die Veranstaltung auch ein Zeichen gegen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit setzen. Die Auftaktveranstaltung begann im Saal des Regierungspräsidenten Dr. Walter Lübcke, der auch die Schirmherrschaft übernommen hatte. Im Anschluss an dessen Begrüßung und Ansprache hielt Dr. Gunnar Richter einen Vortrag über die Geschichte der jüdischen Bevölkerung in Kassel und Nordhessen und deren Verfolgung während der NS-Zeit. Am Nachmittag fand ein Demonstrationsgang durch Kassel statt, an dem verschiedene Stationen der Verfolgung der Juden aufgesucht wurden. Die Veranstaltung, an der etwa 100 Personen teilgenommen haben, endete mit dem Fest des Lebens in der Jüdischen Gemeinde. Am 7. November fand vor und in der ehemaligen Synagoge in Guxhagen eine Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die Novemberpogrome von 1938 und die verfolgten 26

23 Bei der Exkursion in die Gedenkstätte Buchenwald auf dem ehemaligen Lagergelände vor der Gedenktafel für die Verfolgten der vielen Nationen, die der Künstler Horst Hoheisel geschaffen hat (Foto: A. Stahlenbrecher) Bei der Führung durch die Gedenkstätte Hadamar vor der ehemaligen Busgarage, in der die Busse mit den Menschen ankamen, die anschließend in der Gaskammer ermordet wurden (Foto: G. Richter) 27

24 und ermordeten Mitglieder der ehemaligen Jüdischen Gemeinde Guxhagens statt. Bei dieser Gedenkveranstaltung wurden auf dem Platz vor der ehemaligen Synagoge, dem Lilli-Jahn-Platz, drei neue Gedenktafeln eingeweiht, die an die Verfolgung und Ermordung der Angehörigen der Jüdischen Gemeinde Guxhagens in der NS-Zeit erinnern. Eine Tafel enthält einen Text zur Geschichte und Verfolgung der ehemaligen Jüdischen Gemeinde Guxhagens. Auf der zweiten Tafel sind die Namen der während der NS-Zeit ermordeten Guxhagener Jüdinnen und Juden aufgeführt. Auf der dritten Tafel ist ein Stadtplan abgedruckt, auf dem die ehemaligen Wohnhäuser der jüdischen Familien eingezeichnet sind. Nach einer Begrüßung durch den Bürgermeister Edgar Slawik erläuterte Dr. Gunnar Richter, der der Planungsgruppe der Gedenktafeln angehörte, die neuen Gedenktafeln vor der Synagoge. Bei der anschließenden Gedenkveranstaltung in der ehemaligen Synagoge, hielt Gunnar Richter, im Anschluss an die Ansprachen von Bürgermeister Slawik und dem Vorsitzende der Gemeindevertretung, Herrn Gerhard Kakalick, einen Vortrag auf das Schicksal der verfolgten und ermordeten Juden und Jüdinnen Guxhagens. Danach las Pfarrerin Julia Rosendahl aus Texten von Überlebenden der Deportationen. Musikalische umrahmt wurde die Gedenkfeier von Frank Sommerfeld und der Sängerin Nici Jukic mit eindrucksvollen Liedern und Kompositionen jüdischer Musiker. An der Gedenkveranstaltung nahmen etwa 60 Personen teil. Am 9. November fand in der Drei-Burgen-Schule in Felsberg eine Gedenkveranstaltung statt, bei der an die Opfer der Novemberpogrome von 1938 und auch an die Menschen erinnert wurde, die dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus angehörten. Als besonderer Gast bei der Veranstaltung war Herr Hans-Hayo Hayessen anwesend, einer der beiden Söhne von Egbert Hayessen. Egbert Hayessen gehörte zum Widerstand des 20. Juli 1944 und hatte einen Teil seiner Kindheit und Jugend auf der Domäne Mittelhof bei Gensungen/Felsberg verbracht. Er wurde kurz nach dem gescheiterten Attentat gegen Hitler verhaftet und am 15. August 1944 zum Tode verurteilt und noch am selben Tage hingerichtet. Bei der Gedenkveranstaltung hielten Schülerinnen und Schüler eindrucksvolle Vorträge über den Novemberpogrom in Felsberg und über das Leben des Widerstandskämpfers Egbert Hayessen. Herr Hans-Hayo Hyessen dankte den Schülerinnen und Schülern für ihr Engagement und berichtete über den Widerstand und die anschließende Verfolgung aus der Sicht seiner Familie. Im Anschluss daran hielt Dr. Gunnar Richter einen Vortrag über Gegner des Nationalsozialismus als Gefangene im frühen Konzentrationslager (1933/34) und im Arbeitserziehungslager Breitenau ( ) während des Zweiten Weltkrieges. An der Veranstaltung nahmen etwa 60 Personen teil. Am Abend des 9. November fand im Bürgersaal des Rathauses in Kassel eine Gedenkfeier zu den Novemberpogromen 1938 statt. Bei der Gedenkveranstaltung las Sabine Wackernagel aus Briefen und Berichten von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. Außerdem wurden Jiddische und sephardische Musik und Gesänge, Psalmenvertonungen sowie Musik aus Ghettos und Lagern vorgetragen. An der Gedenkveranstaltung, bei der die Gedenkstätte Breitenau Mitveranstalter war, nahmen etwa 180 Personen teil. Zwei Tage zuvor hatte auf dem jüdischen Friedhof in Kassel-Bettenhausen die Gedenkveranstaltung der Stadt Kassel zu den Novemberpogromen stattgefunden, an der Gunnar Richter als Vertreter der Gedenkstätte Breitenau teilnahm. Am 10. November 2014 fand in der vhs Kassel anlässlich des Gedenkens an die Novemberpogrome ein Vortrag von Prof. Dr. Alan E. Steinweis aus den USA über die Reichskristallnacht in Kassel und Nordhessen statt. An dem Vortrag nahmen 20 Personen teil. 28

25 (HNA-Melsungen vom 10. November 2014) 29

26 Am 20. November fand im Rahmen der Reihe Jüdisches Leben in Kassel früher und heute im neuen jüdischen Gemeindezentrum an der Ludwig-Mond-Straße in Kassel ein Gesprächsabend statt, bei dem Ralf Pasch mit der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Kassel, Frau Ilana Katz, über die heutige Jüdischen Gemeinde in Kassel sprach und Frau Katz auch über ihren eigenen Lebensweg berichtete. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung, an der etwa 50 Personen teilnahmen, von Elena Padva. Am 27. November nahm Annika Stahlenbrecher an einem Seminartreffen des Projektes Gegen Gewalt Für Toleranz in Borken-Gombeth als Vertreterin der Gedenkstätte Breitenau teil. Gemeinsam mit Karin Brandes, der Leiterin der Gedenkstätte und des Museums Trutzhain leitete sie dort eine Arbeitsgruppe zum Thema Gedanken zum Gedenken, in der es um Fragen der Gedenkstättenarbeit und Gedenkstättenpädagogik ging. Die Arbeitsgruppe fand im Verlauf des Tages dreimal statt, und insgesamt nahmen daran 30 Teilnehmer und Teilnehmerinnen teil. Am 7. Dezember fand in der ehemaligen Klosterkirche Breitenau der Einführungsgottesdienst für die Pfarrerin Julia Rosendahl statt. An dem Festgottesdienst, zu dem etwa 350 Gemeindemitglieder aus allen Ortsteilen Guxhagens gekommen waren, nahm Gunnar Richter als Vertreter der Gedenkstätte teil. In seiner Ansprache ging er auf die ausgesprochen positive Zusammenarbeit ein, die sich seit vielen Jahren zwischen der Kirchengemeinde, der politischen Gemeinde und der Gedenkstätte Breitenau in Guxhagen entwickelt hat, und dankte ausdrücklich noch einmal allen Beteiligten, die diese Entwicklung bis heute mitgetragen haben. Frau Pfarrerin Julia Rosendahl überbrachte Dr. Gunnar Richter herzliche Grüße und Glückwünsche für die Zukunft und den großen Wunsch, dass sich die positive Zusammenarbeit auch in dieser Form weiterentwickelt. Am 12. Dezember fand an der Universität Kassel das 11. Treffen des Arbeitskreises Hessische Zeitgeschichte statt. Auf Einladung des Arbeitskreises stellte Dr. Gunnar Richter bei diesem Treffen die Arbeit der Gedenkstätte Breitenau vor. In seinem Vortrag gab er den interessierten Zuhörern einen Überblick über die Geschichte Breitenaus und die Entstehung und Entwicklung der Gedenkstätte und der Gedenkstättenarbeit. An dem Treffen nahmen 22 Mitglieder des Arbeitskreises teil. Austausch mit MitarbeiterInnen anderer Gedenkstätten und Einrichtungen Am 22. Januar 2014 fand im Hessischen Braunkohle- und Bergbaumuseums Borken ein gemeinsames Treffen von Ingo Sielaff (dem Leiter des Museums), Karin Brandes (Gedenkstätte und Museum Trutzhain), Fritz Brinkmann-Frisch (DIZ Stadtallendorf) und Gunnar Richter statt, um die Sonderausstellung Orte und Wege Menschen und Schicksale. Zwangsarbeit in Nordhessen im Zweiten Weltkrieg weiter vorzubereiten. Am 10. April und am 31. Juli fanden weitere Arbeitstreffen statt, und am 18. Mai wurde die Ausstellung, wie oben beschrieben, anlässlich des Internationalen Museumstages an vier Standorten eröffnet. Am Abend des 22. Januar nahmen Dr. Gunnar Richter und Annika Stahlenbrecher als Vertreter der Gedenkstätte Breitenau am Neujahrsempfang der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Kassel teil, der in den Räumen der Firma Plansecur stattfand. Auf der Veranstaltung hielt Herr Walter L. Blum aus Zürich einen Vortrag zum Thema Hinstehen für Israel. Wie machen es die Eidgenossinnen und genossen? Ein Frontbericht aus der Nachbarschaft. 30

27 (HNA-Melsungen vom 20. Mai 2014) 31

28 Am 27. Januar fand in der vhs Kassel auf Einladung von Thomas Ewald und Ralf Pasch ein Arbeitstreffen statt, an dem weitere Planungen der Veranstaltungsreihe Jüdisches Leben in Kassel früher und heute besprochen wurden. An dem Treffen nahmen verschiedene Vertreter unserer Kooperationspartner und Dr. Gunnar Richter für die Gedenkstätte Breitenau teil. Am 13. Februar 2014 fand in Berlin ein Treffen der Arbeitsgemeinschaft Gedenkstättenpädagogik statt, an dem Dr. Gunnar Richter als Vertreter der Gedenkstätte Breitenau teilnahm. Bei dem Treffen wurden Vorbereitungen für eine neue Buchveröffentlichung zur Gedenkstättenpädagogik getroffen und Planungen eines bundesdeutschen Gedenkstättenseminars besprochen, das vom 18. bis zum 20. Juni 2015 in der Gedenkstätte Dachau stattfinden wird. Am 8. September und am 22. Dezember fanden weitere Vorbereitungstreffen der Pädagogik AG statt. Auf dem Gedenkstättenseminar in Dachau wird Gunnar Richter gemeinsam mit Katrin Unger von der Gedenkstätte Bergen-Belsen und Christian Wolper von der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten eine ganztägige Arbeitsgruppe leiten, die sich mit Fragen von Gedenkstätten als (außerschulische) Lernorte befasst. Am 17. Februar 2014 nahm Dr. Gunnar Richter an der Verabschiedung von PD Dr. Georg Lilienthal teil, der über viele Jahre hinweg, die Gedenkstätte Hadamar geleitet hatte. Anlässlich seiner Verabschiedung fand ein Symposium mit dem Titel Erinnern und Gedenken Neue Forschungen und neue Präsentationsformen zum Thema NS-Euthanasie statt. Gunnar Richter dankte PD Dr. Georg Lilienthal, auch im Namen des Vorstands und des Teams der Gedenkstätte Breitenau, ganz herzlich für die langjährige positive Zusammenarbeit und wünschte ihm alles Gute für seine weitere Zukunft. Am 20. Februar nahm Dr. Gunnar Richter als Vertreter der Gedenkstätte Breitenau, auf Einladung des Kulturamtes der Stadt Kassel, an einem Treffen zur Planung eines Denkmals bzw. einer Erinnerungsstätte für die deportierten Jüdinnen und Juden teil. Die Planung eines solchen Denkmals am Gleis 13 des ehemaligen Hauptbahnhofs, von dem die Deportationszüge abfuhren, war von der Fraktion der GRÜNEN initiiert worden. Bei dem Treffen fand erst eine Ortsbesichtigung statt und dann eine gemeinsame Beratung im Rathaus, wo sich alle Beteiligten positiv für ein solches Vorhaben aussprachen. Am 3. April fand beim Studienkreis Deutscher Widerstand in Frankfurt am Main ein Treffen hessischer Gedenkstätten und Erinnerungsinitiativen zur NS-Zeit statt, zu dem Frau Dr. Monika Hölscher im Namen der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung (HLZ) eingeladen hatte. Für die Gedenkstätte Breitenau nahmen Annika Stahlenbrecher und Dr. Gunnar Richter an dem Treffen teil. Bei dem Treffen wurde der Studienkreis mit seinen verschiedenen Arbeitsbereichen vorgestellt. Nachmittags hörten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Vortrag vom ehemaligen Oberstaatsanwalt Gerhard Wiese über den Auschwitz-Prozess, bei dem Herr Wiese als Staatsanwalt tätig war. Im Anschluss daran gab es einen interessanten Stadtteilspaziergang mit Thomas Sock auf den Spuren von Widerstand und Verfolgung während der NS-Zeit. Im Anschluss an das HLZ-Treffen fand eine Sitzung der Landesarbeitsgemeinschaft hessischer Gedenkstätten und Erinnerungsinitiativen zur NS-Zeit (LAG-Hessen) statt, bei der vor allem der aktuelle Stand des Ausstellungs- und Broschürenprojektes vorgestellt wurde. 32

29 Bei der Ausstellungseröffnung der Wanderausstellung Verstrickung der Justiz In das NS-System Forschungsergebnisse für Hessen im Justizzentrum (Foto: G. Richter) PD Dr. Georg Lilienthal spricht anlässlich seiner Verabschiedung zu den Gästen in der Gedenkstätte Hadamar (Foto: G. Richter) 33

30 Am 11. April fand im documenta-archiv Kassel ein Treffen der Arbeitsgemeinschaft Archive in Nordhessen statt, an dem Dr. Gunnar Richter als Vertreter der Gedenkstätte Breitenau teilnahm. Die Mitglieder der Archiv-AG erhielten bei dem Treffen von Dr. Gerd Mörsch einen eindrucksvollen Einblick in die Entwicklung und Planungen des documenta-archivs. Am 10. Oktober fand im Eulensaal der Murhardschen Landesbibliothek ein weiteres Treffen der Archiv- AG statt. Bei diesem Treffen wurde u.a. besprochen, eine neue Broschüre der Arbeitsgemeinschaft zu drucken und anlässlich des 70. Jahrestages des Kriegsendes eine Sonderseite auf der Homepage der Archiv-AG zu präsentieren. Am 8. Mai fand im Landtag in Wiesbaden eine Festveranstaltung zum 60. Jahrestag der Gründung der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung (HLZ) statt, an der Dr. Gunnar Richter als Vertreter der Gedenkstätte Breitenau teilnahm und dem Leiter der HLZ, Herrn Dr. Bernd Heidenreich, sowie der Leiterin des Gedenkstättenreferats, Frau Dr. Monika Hölscher und deren Vorgängerin, Frau Renate Knigge-Tesche, herzliche Glückwünsche unseres Vorstands und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gedenkstätte Breitenau überbrachte. Am 9. Mai fand an der Universität Kassel der jährliche Universitätstag statt, an dem Dr. Gunnar Richter als Vertreter der Gedenkstätte und des Fördervereins teilnahm. Einen besonderen Schwerpunkt bildete dieses Mal die Vorstellung von eindrucksvollen Projekten an der Kunsthochschule der Universität Kassel. Am 7. Juni besuchte Herr Michael Siebel (stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD Landtagsfraktion und neuer Vorsitzender des Kuratoriums der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung) in Begleitung von Herrn Lothar Quanz (Vizepräsident des Hessischen Landtages) und einer Mitarbeiterin aus Wiesbaden die Gedenkstätte Breitenau. Herr Siebel hatte sich freundlicherweise bereit erklärt, unserem Beirat beizutreten. Dr. Gunnar Richter gab ihm, Herrn Quanz und der Mitarbeiterin aus Wiesbaden bei dem Besuch einen Überblick in die Geschichte Breitenaus und die Entwicklung der Gedenkstättenarbeit, und die Gäste waren an vielen Aspekten sehr interessiert. Am 4. September fanden in Kassel erneut Verlegungen von Stolpersteinen statt, an denen Dr. Gunnar Richter als Vertreter der Gedenkstätte Breitenau und Mitglied des Vereins Stolpersteine in Kassel e.v. teilnahm. Insgesamt wurden an diesem Tag 21 Stolpersteine verlegt. Vier der Stolpersteine erinnern an verfolgte und ermordete Jüdinnen und Juden, die vor ihrer Deportation in Breitenau inhaftiert waren. Es handelt sich um Julius Oppenheim, der Gefangener im frühen Konzentrationslager Breitenau war und Mathilde Popper, Mirjam Marie Laufer (geb. Popper) sowie Moritz Rosenthal, die als Gestapo-Gefangene im Arbeitserziehungslager Breitenau ( ) inhaftiert waren. (Zur Stolpersteinverlegung siehe auch den Beitrag von Frank-Matthias Mann in diesem Rundbrief.) Eine weitere Stolpersteinverlegung fand am 14. Oktober statt. An diesem Tag wurden insgesamt 14 Stolpersteine verlegt. Ein Stolperstein erinnert auch an eine Jüdin, die im Zuge ihrer Verfolgung in Breitenau inhaftiert war. Es handelt sich um die ehemalige Konzert- und Opernsängerin Martha Wurr, geb. Lewald, die 1894 in Kassel geboren wurde. Von September 1940 bis Juni 1941 war sie als Gestapo-Gefangene im Arbeitserziehungslager Breitenau inhaftiert und wurde anschließend in das Konzentrationslager Ravensbrück deportiert. Etwa ein Jahr später wurde Martha Wurr aus dem KZ Ravensbrück im Rahmen der Aktion 14f13 nach Bernburg an der Saale überführt und dort in der Gaskammer ermordet. Ihr Sohn Helmut Wurr wurde 1943 im Alter von 10 Jahren in Hadamar getötet. 34

31 Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Hessischen Gedenkstättentreffens in Frankfurt am Main beim Stadtteilrundgang zu Orten des Widerstands und der Verfolgung (Foto: G. Richter) Oberbürgermeister Bertram Hilgen und Dr. Martin Doerry mit zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei der Einweihung des Dr. Lilli-Jahn-Platzes an der Germania-Straße (Foto: G. Richter) 35

32 Die nächste Stolpersteinverlegung ist für den 16. Juni 2015 geplant. An diesem Tag sollen 26 Stolpersteine verlegt werden. (Zu den Aktivitäten des Vereins Stolpersteine in Kassel e.v. und den Schicksalen der Verfolgten und Ermordeten, für die Stolpersteine verlegt wurden, siehe auch die Website des Vereins Am 10. September fand im Vonderau Museum in Fulda die Eröffnung einer eindrucksvollen Ausstellung über Jüdische Geschichte in Fulda und Umgebung statt, die maßgeblich von Dr. Michael Imhof erarbeitet wurde. Er ist der Gedenkstätte Breitenau seit vielen Jahren sehr verbunden. Im Jahre 2011 hat er ein sehr beeindruckendes Buch über Juden in Deutschland und 1000 Jahre Judentum in Fulda (Petersberg 2011) herausgegeben. Sehr bemerkenswert an der Ausstellung waren die vielen Objekte, die Dr. Imhof von zahlreichen Leihgebern für die Präsentation zur Verfügung gestellt bekam. An der Ausstellungseröffnung nahm Dr. Gunnar Richter als Vertreter der Gedenkstätte Breitenau teil. Am 12. September fand in der vhs Kassel eine Festveranstaltung anlässlich des 50jährigen Bestehens der Volkshochschule statt, an der Dr. Gunnar Richter als Vertreter der Gedenkstätte Breitenau teilnahm. Im Namen des Vorstands und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gedenkstätte übermittelte er herzliche Glückwünsche und dankte vor allem Thomas Ewald für die langjährige positive Zusammenarbeit. Am 18. September 2014 fand in der Jüdischen Gemeinde Wiesbaden das zweite jährliche Treffen der hessischen Gedenkstätten und Erinnerungsinitiativen zur NS-Zeit statt, zu dem Frau Dr. Hölscher von der HLZ eingeladen hatte. Am Vormittag erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Herrn Steve Landau, dem Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde und Leiter des Jüdischen Lehrhauses, einen Überblick über die Geschichte und Entwicklung der heutigen Jüdischen Gemeinde. Am Nachmittag wurden in drei Gruppen Wiesbadener Gedenkorte besucht. Annika Stahlenbrecher und Dr. Gunnar Richter nahmen an der Führung zur Gedenkstätte für die ermordeten Wiesbadener Juden am Michelsberg, dem Gedenkraum im Rathaus und dem Aktiven Museum in der Spiegelgasse teil. Im Anschluss an dieses Treffen fand eine Sitzung der LAG-Hessen statt, bei der die neue Wanderausstellung erstmals präsentiert werden konnte. Am 20. September besuchten die Beiratsmitglieder der Stiftung Adam von Trott, Imshausen e.v. in Begleitung der Geschäftsführerin Frau Ute Janßen die Gedenkstätte Breitenau und erhielten durch Dr. Gunnar Richter einen Einblick in die Geschichte Breitenaus und in die Bildungsarbeit der Gedenkstätte. An dem Besuch nahmen zehn Personen teil. Vom 25. bis zum 26. September nahm Dr. Gunnar Richter als Mitglied des Sprecherrats der LAG Hessen und als Vertreter der Gedenkstätte Breitenau in Bremen an der 3. bundesweiten Gedenkstättenkonferenz teil. Bei der Konferenz ging es u.a. um die Fragen, wie sich Gedenkstätten heute sehen, welche Ansprüche von außen an sie herangetragen werden und wie die strukturelle Zusammenarbeit der Gedenkstätten in Deutschland und die Struktur der Gedenkstättenkonferenz in Zukunft gestaltet werden sollte. Am Samstag, dem 27. September, fand im Stadtmuseum Rüsselsheim der Hessische Museumsverbandstag statt, an dem Dr. Gunnar Richter als Vertreter der Gedenkstätte Breitenau teilnahm. Im eindrucksvoll gestalteten Stadtmuseum Rüsselsheim befindet sich auch ein bemerkenswerter Ausstellungsteil, der sich mit der NS-Zeit in Rüsselsheim und bei den Opel-Werken befasst. Auf dem Verbandstag fanden auch Vorstandswahlen statt, bei denen 36

33 Bei der Stolpersteinverlegung für Martha Wurr und ihren Sohn Helmut am 14. Oktober 2014 (Foto: G. Richter) Die beiden Stolpersteine für Helmut und Martha Wurr in der Straße Die Freiheit Nr. 15 (ersatzweise für die Marktgasse 23) (Foto: G. Richter) 37

34 Gunnar Richter für die nächsten vier Jahre wieder als stellvertretendes Vorstandsmitglied gewählt wurde. Am 26. Oktober fand in Hessisch Lichtenau eine Gedenkveranstaltung für die im Oktober 1944 nach Auschwitz zurück deportierten jüdischen Frauen statt, an der Dany Buber jüdische Lieder vortrug. Die Veranstaltung wurde in der Stadtkirche durchgeführt, und dabei wurde auch eine neue Publikation über die verfolgten jüdischen Frauen in dem KZ-Außenkommando von Buchenwald vorgestellt. An der Veranstaltung nahm Dr. Gunnar Richter als Vertreter der Gedenkstätte Breitenau teil. Die Broschüre von Sylvia von Canstein und Reimund Lill mit dem Titel Spuren der Vergangenheit. Zum Gedenken an den 27. Oktober 1944, die Deportation von 206 ungarischen Jüdinnen aus der Munitionsfabrik Hirschhagen in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau (Kassel 2014) kann auch über die Gedenkstätte Breitenau (zum Preis von 5,- EUR) bezogen werden. Am 5. November fand in Stadtallendorf ein Treffen der LeiterInnen der vier hessischen Gedenkstätten Breitenau, DIZ Stadtallendorf, Hadamar und Trutzhain statt. An dem Treffen nahmen die Leiterin der Gedenkstätte und des Museums Trutzhain, Karin Brandes, der Leiter des DIZ Stadtallendorf, Fritz Brinkmann-Frisch, der neue Leiter der Gedenkstätte Hadamar, Dr. Jan- Erik Schulte und Dr. Gunnar Richter teil. Die LeiterInnen der vier hessischen Gedenkstätten hatten sich über viele Jahre hinweg regelmäßig getroffen, um sich über Fragen der Gedenkstättenarbeit (pädagogische Konzepte, Materialien, Veranstaltungen etc.) auszutauschen, und nun fand ein erstes Treffen mit dem neuen Leiter der Gedenkstätte Hadamar statt. Am 11. November fand im Gemeindesaal der Synagoge Kassel ein Treffen statt, das den Auftakt für ein Schüleraustauschprojekt zwischen Kassel und Israel bildete. Das Austauschprojekt war von der Stadträtin Frau Brigitte Bergholter initiiert worden. An dem Treffen nahmen die Schülerinnen und Schüler des Friedrichsgymnasiums teil, die sich an dem Projekt beteiligen sowie die begleitenden Lehrkräfte der Schule, unter denen sich auch René Mallm befindet, der als Nachfolger von Barbara Elsas in der Gedenkstätte Breitenau tätig ist. Außerdem wurde ein Kreis von Personen aus verschiedenen Vereinen und Einrichtungen eingeladen, beratend an dem Projekt mitzuwirken, dem auch Ernst Klein, Manfred Oelsen, Thomas Ewald, Wolfgang Matthäus und Dr. Gunnar Richter angehören. In dem Projekt ist geplant, dass die Kasseler Schülerinnen und Schüler den Schicksalen jüdischer Familien aus Kassel und Nordhessen nachgehen, von denen es einzelnen Familienmitgliedern gelang, die NS-Verfolgung zu überleben und nach Israel zu emigrieren. Aufgabe der Schüler in Israel ist es, den Lebenswegen der Überlebenden und ihrer Familien in Israel nachzugehen. Am Ende sollen diese vervollständigten Biografien dann gemeinsam mit den deutschen Schülern in Israel präsentiert werden. Am 3. Dezember fand im Gemeindesaal der Jüdischen Gemeinde Kassel erneut ein eindrucksvolles Jahresabschlussfest der Deutsch-Israelischen Gesellschaft mit vielen kulturellen Beiträgen statt, an dem Annika Stahlenbrecher und Dr. Gunnar Richter als Vertreter der Gedenkstätte Breitenau teilnahmen. Am 4. Dezember fand im Bürgersaal des Kasseler Rathauses die Verleihung des Archivpreises an verschiedene hessische Archive statt, zu denen auch das documenta-archiv zählte. An der Veranstaltung nahm Dr. Gunnar Richter, als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Nordhessische Archive, teil und übermittelte Dr. Gerd Mörsch und dessen Vorgängerin Karin Stengel herzliche Glückwünsche. 38

35 Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Hessischen Gedenkstättentreffens in Wiesbaden vor dem Denkmal für die ermordeten Jüdinnen und Juden Wiesbadens am ehemaligen Standort der Synagoge (Foto: G. Richter) Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 3. bundesweiten Gedenkstättenkonferenz in Bremen beim Plenum (Foto: G. Richter) 39

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