formel Neue Maschinen und ein neuer Ausbildungsberuf Optimierte Infrastruktur in der Lehrwerkstatt für technische Berufe

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1 Ausgabe 1 / 2018 AUSBILDUNGSVERBUND BERUFLICHE GRUND - UND WEITERBILDUNG NATURWISSENSCHAFTLICH, TECHNISCH, KAUFMÄNNISCH Inhalt Neue Maschinen und ein neuer Ausbildungsberuf 1 Rein ins Arbeitsleben, 17. aprentas-forum 3 Neue Attest-Ausbildung für die chemisch-pharmazeutische Produktion 4 Einblick in die Laborantenausbildung 4 Den passenden Beruf finden 5 Abenteuer Grand Prix Chimique 6 Günstiger zur höheren Fachprüfung 6 Neue Maschinen und ein neuer Ausbildungsberuf Optimierte Infrastruktur in der Lehrwerkstatt für technische Berufe Foto : Christoph Gysin Blick in den neu gestalteten Raum für handwerkliche Grundfertigkeiten Die Umbauarbeiten vom vergangenen Sommer in der Lehrwerkstatt für die Ausbildung der technischen Berufe bei aprentas haben sich gelohnt. Die verbesserte Infrastruktur erleichtert das Lernen und das Ausbilden. Unter anderem wurde beim Umbau ein neuer Lehrberuf im Grundausbildungsangebot von aprentas berücksichtigt : Automatikmonteur / -in EFZ. Die Werkstatt im Ausbildungszentrum Klybeck, wo aprentas verschiedene technische Berufe ausbildet, ist während der Sommerferien 2017 umgebaut worden. Pünktlich zum Beginn des neuen Lehrjahres war sie wieder einsatzbereit. Der Zweck des Umbaus war, Platz zu schaffen für drei zusätzliche, neu angeschaffte Bohrund Fräsmaschinen und gleichzeitig die Sicherheitsabstände zwischen den Arbeitsplätzen zu vergrössern. Im gleichen Zug wurde ein eigener Raum für die Schulung der handwerklichen Grundfertigkeiten geschaffen und der Theorieraum im ersten Stock ausge- Fortsetzung auf Seite 2

2 2 Fotos : Christoph Gysin Diese Bohrmaschine ist die neuste Anschaffung in der Werkstatt ( links ) Neu eingerichtete Arbeitsplätze im Automatisierungsraum baut. Ausserdem bietet das Ausbilderbüro seit dem Umbau nebst optimierten Platzverhältnissen auch eine bessere Übersicht über die Maschinenarbeitsplätze. Automatikmonteur / -in EFZ neu bei aprentas Gleichzeitig wurde auch der Automatisierungsraum im vorderen Gebäude des Ausbildungszentrums neu ausgerüstet. Die Arbeitsplätze wurden unter anderem auch auf den Lehrberuf abgestimmt, den aprentas seit dem Sommer 2017 neu ausbildet : Automatikmonteur / -in EFZ, eine dreijährige Grundbildung, die zu einem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis führt. Eine dreijährige Grundbildung führt zum eidgenössischen Fähigkeitszeugnis als Automatikmonteur/-in EFZ. Bisher hatten die Lernenden dieses Berufs alle überbetrieblichen Kurse ( ük ) beim Verband Schaltanlagen und Automatik Schweiz ( VSAS ) in Biel besucht. Für Lernende aus der Region Basel beziehungsweise für Ihre Lehrfirmen war dies mit einem gewissen Aufwand an Zeit und Kosten für die Reisen verbunden. In Absprache mit den drei Mitgliedfirmen, die Automatikmonteure ausbilden, hat aprentas schliesslich ein Konzept entwickelt. Dieses sieht die ersten drei ük für diesen Beruf, die insgesamt 32 Tage umfassen, in einem Block vor, ergänzt durch zusätzliche Inhalte und Vertiefungen. Einen weiteren ük im zweiten Lehrjahr werden die Lernenden nach wie vor beim VSAS besuchen. Ebenfalls im zweiten Lehrjahr werden sie dennoch erneut zu aprentas kommen, um sich auf die Teilprüfung vorzubereiten. «Am besten gefällt mir die Elektrotechnik das ist mein Lieblingsfach!» Bearbeiten, verdrahten, prüfen Gemäss diesem Konzept haben inzwischen die ersten Lernenden zu Beginn ihrer Ausbildung einen Block von 44 Tagen bei aprentas verbracht. In dieser Zeit bearbeiteten sie Werkstücke manuell und prüften sie, montierten und verdrahteten Apparate und Bauelemente, massen und prüften Steuerungen und elektronische Grundschaltungen. Die erste Zeit lernten und übten sie wie fast alle Lernenden technischer Berufe an den Handarbeitsplätzen, die neu im eigenen Raum für die Schulung der handwerklichen Grundfertigkeiten zu finden sind. Weitere Ausbildungsinhalte eigneten sie sich im Automatisierungsraum an. Gut gerüstet in die Lehrfirma Einer der Lernenden, die im Sommer 2017 mit der Lehre als Automatikmonteur bei einer Mitgliedfirma angefangen haben, ist Korawit Utai. Vor einigen Wochen hat er den ersten Ausbildungsblock bei aprentas abgeschlossen und anschliessend mit dem Einsatz bei seiner Lehrfirma K. Schweizer AG begonnen. Dass er sich zuerst gewisse theoretische und praktische Kenntnisse bei aprentas aneignen konnte, findet er sehr hilfreich. Die Freude und Motivation für den Beruf ist gross : «Am besten gefällt mir die Elektrotechnik das ist mein Lieblingsfach!» Aber auch die mechanische Fertigung ganz zu Beginn des Ausbildungsblocks bei aprentas findet er sehr wichtig. Sie habe ihm schon viel gebracht : «Was wir dort gelernt haben, konnte ich gleich in der Firma anwenden.»

3 3 Rein ins Arbeitsleben Erfolgreiches 17. aprentas- Forum Unter dem Titel «Rein ins Arbeitsleben Erwartungen, Einflüsse und Unterstützung beim Berufseinstieg» thematisierte das 17. aprentas-forum am 30. November 2017 im Scala Basel den nicht immer einfachen Übergang von der Schule in die Berufstätigkeit. Moderiert wurde die Veranstaltung auch diesmal wieder souverän von zwei Lernenden aus aprentas-mitgliedfirmen. In seinem Einstiegsreferat befasste sich Prof. Dr. Andreas Hirschi, Leiter der Abteilung Arbeits- und Organisationspsychologie und geschäftsführender Direktor des Instituts für Psychologie der Universität Bern, mit den Fragen, wie sich Jugendliche für einen Beruf entscheiden und was längerfristig wichtig ist für eine erfolgreiche und zufriedenstellende Karriere. Als zweite Referentin thematisierte Dr. Nicola Kunz, Beraterin und Dozentin am Zentrum für Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung an der ZHAW, die Einflüsse, von denen sich Jugendliche bei der Berufswahl leiten lassen. Bank, Post und Gastronomie Die Sicht der Wirtschaft auf den Berufseinstieg kam in einem Podiumsgespräch zum Ausdruck. Vertreter verschiedener Branchen diskutierten über Herausforderungen und Massnahmen : Samuel T. Holzach, Regionaldirektor der UBS Basel und Group Managing Director bei der UBS, Kilian Schreiber, Leiter Backoffice und Prozesse Berufsbildung Post, und Dr. Miriam Shergold, Projektleiterin Bildungspolitik beim Verband hotelleriesuisse. Mitreissender Poetry Slam Drei Kurzfilme mit Berufs- und Lebensgeschichten aus drei Generationen sowie ein Intermezzo des Poetry-Slam-Schweizermeisters Dominik Muheim rundeten das Programm ab. Mit seinem Programm «Plötzlich zmitzt drin» schlug der 25-Jährige eine sehr humorvolle Brücke zwischen Jugend und Erwachsensein. Fotos : Manuel Weiersmüller Im Uhrzeigersinn : Dr. Nicola Kunz, Prof. Dr. Andreas Hirschi, Dominik Muheim, Podiumsgespräch, aprentas-präsident Dr. Thomas Bösch.

4 4 Neue Attest- Ausbildung für die chemischpharmazeutische Produktion Im August 2018 startet eine neue berufliche Grundbildung im Bereich der chemisch-pharmazeutischen Produktion. Die zweijährige Lehre führt zu einem Abschluss mit eidgenössischen Berufsattest ( EBA ). Die Berufsbezeichnung ist noch nicht definitiv ; der Arbeitstitel lautet «Chemie- und Pharmapraktiker / -in EBA». Im Herbst 2017 erteilten die Kantone und der Bund der Projektleiterin scienceindustries grünes Licht für die Erarbeitung des neuen Berufs. Da aprentas den Wirtschaftsverband scienceindustries in allen Belangen der Berufsbildung vertritt, hat Reto Fankhauser, Leiter Ausbildung Produktion bei aprentas, die Projektleitung übernommen. Mehrere Firmen im Mittelland hatten schon seit Längerem Interesse an einer Ausbildungsmöglichkeit auf dieser Stufe bekundet. Eine Umfrage bestätigte dann einen tatsächlichen Bedarf, vor allem bei kleinen und mittleren Unternehmen. Die neue Berufsausbildung wird den Schwerpunkt auf die Anwendung in der Praxis legen. Verglichen mit der Chemie- und Pharmatechnologen-Lehre mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis Foto : Christian Speck Die neue Berufsausbildung legt den Schwerpunkt auf die Anwendung in der Praxis. ( EFZ ) werden deutlich weniger theoretische Inhalte vermittelt und auf die Grundlagen fokussiert. Inhaltlich gibt es gewisse Parallelen zur früheren Cheministen-Ausbildung. Der neue Beruf wird jedoch systematisch gemäss der Berufsbildungsreform von 2003 konzipiert, die statt der früheren Anlehren Berufsabschlüsse mit EBA vorsieht und damit auch Anschlussmöglichkeiten innerhalb des Bildungssystems. Einblick in die Laborantenausbildung Am 31. Januar 2018 öffnet aprentas die Türen zum Ausbildungszentrum Muttenz. Für Bildungsfachleute und Personalverantwortliche von Firmen und Institutionen, die Laborantinnen und Laboranten der Fachrichtung Biologie oder Chemie entweder aktuell ausbilden oder in Zukunft ausbilden möchten, öffnet aprentas am Mittwoch, 31. Januar 2018 die Türen zum Ausbildungszentrum Muttenz. Unter dem Titel «Open Lab» können die Besucherinnen und Besucher einen Blick in die Lehrlabors beider Fachrichtungen werfen und sich mit Lernenden und Ausbildenden austauschen. So erleben sie mit, wie die Ausbildungskonzepte von aprentas, die Praxis und Theorie in idealer Weise kombinieren, in die Tat umgesetzt werden. Ebenfalls vorgestellt werden der theoretische Unterricht in der Berufsfachschule und die Weiterbildungsmöglichkeiten bei aprentas. Der Besuch ist durchgehend zwischen 9 und 16 Uhr möglich. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

5 5 Den passenden Beruf finden aprentas an der Berufsschau in Liestal Die Berufsschau in Liestal im Oktober 2017 war erneut ein grosser Erfolg. Die verschiedenen Berufe, die aprentas an ihrem Stand vorstellte, stiessen auf grosses Interesse zum Beispiel bei Leonie und Mirko aus Muttenz. «Etwas Technisches wäre toll. Aber Chemie interessiert mich eben auch», erklärt die 15-jährige Leonie einem Ausbilder am aprentas- Stand. Vom Beruf Chemie- und Pharmatechnologin hat sie schon gehört, ist aber froh um die Gelegenheit, sich bei einem Fachmann näher zu informieren. Da wird sie auf das «chemische Labyrinth» aufmerksam. Als sie erfährt, dass es einen Bezug zu diesem Beruf hat, ist sie gleich doppelt motiviert, die Lösung zu finden. Kaufmännisch, Ihr Klassenkamerad Mirko, mit dem sie an der Berufsschau unterwegs ist, möchte lieber das KV machen und hat sogar schon Bewerbungen geschrieben. «Das gibt s ja hier auch!» ruft er und macht sich gleich an den Test, der zeigen soll, wie gut man unter anderem als PC-Anwender für diesen Beruf gewappnet ist. naturwissenschaftlich oder technisch? Die kniffligen Aufgaben beschäftigten die beiden eine Weile. Als nächstes wecken die Mikroskope im Inneren eines grossen, gelben Modells einer menschlichen Körperzelle Leonies Neugier. Mirko hat inzwischen den KV-Test geschafft und doch noch Lust auf etwas Technisches : nämlich das Modell für einen hydraulischen Roboterarm zu steuern. Bis Leonie ihn unterbricht : «Mirko, komm jetzt und mach mit mir den Labor-Wettbewerb!» Beim Titrieren mit Labormantel und Brille kommen sich die beiden richtig professionell vor. Ganz sicher ist Leonie sich nach dem Besuch der Berufsschau noch nicht, aber sie möchte sich auf jeden Fall zum Schnuppern als Chemie- und Pharmatechnologin anmelden. Mirko bleibt bei seinem Berufswunsch allerdings : «Das mit dem Roboterarm» hat ihm auch grossen Spass gemacht! 2 1 ( 1 ) Volle Konzentration aufs chemische Labyrinth ( 2 ) Im Innern des grossen Zellen-Modells : Einblicke in die Anatomie des Menschen ( 3 ) Der hydraulische Roboterarm war im Dauereinsatz (4 ) Bakterien auf Nährboden aus dem Biologielabor Fotos : Martin Oppliger 4 3

6 6 Abenteuer Grand Prix Chimique Fabienne Burkard, im dritten Lehrjahr ihrer Ausbildung zur Laborantin EFZ, Fachrichtung Chemie, bei Novartis Pharma AG, hat im Oktober 2017 am europäischen Chemielaborantenwettbewerb Grand Prix Chimique in Valjevo ( Serbien ) teilgenommen. Die Medaillen gingen diesmal nach Ungarn und Tschechien, aber auch die anderen Teilnehmenden blicken begeistert zurück. «Versucht unbedingt hinzukommen es ist mega cool!» ermutigt Fabienne Burkard alle, die darüber nachdenken, auch einmal am Grand Prix Chimique teilzunehmen. Leute aus vielen anderen Ländern kennen zu lernen und auch Einblick in andere Ausbildungssysteme zu gewinnen, hat ihr grossen Spass gemacht. Interessant fand sie auch den Blick in andere Laboratorien : «Im Vergleich muss ich sagen, dass das Lehrlabor in der Werkschule sehr gut ausgerüstet ist.» Foto : z.v.g. Fabienne Burkard mit Luc Vorlet, der am Grand Prix Chimique 2017 ebenfalls für die Schweiz angetreten ist. Fabienne Burkard ist im dritten Lehrjahr und damit auf der Zielgeraden zum Qualifikationsverfahren. War der Grand Prix Chimique für sie auch eine Vorbereitung auf die Lehrabschlussprüfungen? «Es war eine spezielle Erfahrung, während des Wettbewerbs auf Schritt und Tritt beobachtet zu werden. Jeweils drei Experten bewerteten die Arbeit von drei Teilnehmenden. Mir hat das geholfen, mich an eine Prüfungssituation zu gewöhnen.» Fachlich sieht sie eher wenig Bezüge zum kommenden Prüfungsstoff; sie schliesse in Synthese ab, während beim Grand Prix Chimique die Analytik eine relativ grosse Rolle gespielt habe. Der Grand Prix Chimique findet seit 1991 alle zwei Jahre in einem anderen Land statt. Die nächste Gelegenheit, mitzumachen, bietet sich also im Jahr Günstiger zur höheren Fachprüfung Im Herbst hat es der Bundesrat verabschiedet, und am 1. Januar 2018 ist es in Kraft getreten : ein neues Subventionierungssystem für Kurse, die auf eine eidgenössische Prüfung vorbereiten. Somit gilt es auch für die Lehrgänge zur Vorbereitung auf höhere Fachprüfungen ( HFP ). Die beiden gefragten HFP-Lehrgänge «naturwissenschaftliche Labortechnikerin / naturwissenschaftlicher Labortechniker» und «dipl. Chemietechnologe / Chemietechnologin» starten bei aprentas wieder im Sommer Wer die höhere Fachprüfung anstrebt und einen dieser Lehrgänge absolviert, darf sich ab sofort über höhere Subventionen freuen. Denn neu erhalten Absolvierende, die die Kursgebühren selber bezahlt haben und zum Zeit- punkt des Beschlusses über das Bestehen in der Schweiz wohnen, nach der Diplomprüfung den Betrag von Fr als Beitrag direkt von Bund. Damit hat der Bundesrat ein zentrales Element seines Massnahmenpakets zur Stärkung der höheren Berufsbildung umgesetzt. Nach der alten Regelung hatten die Anbieter Subventionen vom Bund erhalten. Da diese durch das neue, subjektorientierte Finanzierungssystem wegfallen, haben die Anbieter ihre Kurspreise ab 2018 leicht erhöht. Dies wird jedoch durch den Beitrag des Bundes an die Teilnehmenden mehr als kompensiert; unterm Strich fahren die Absolventinnen und Absolventen mit dem neuen Finanzierungssystem klar besser als zuvor. Weitere Informationen für Absolventinnen und Absolventen, aber auch für Arbeitgeber und Branchenverbände bietet die Website des SBFI : / bundesbeitraege. Impressum Herausgeber aprentas, Postfach, 4002 Basel Telefon Redaktion Cornelia Frei Telefon E - Mail info@aprentas.com, Gestaltung icona, Basel Druck Steudler Press AG, Basel