Schule der Dorf- und Flurentwicklung Klosterlangheim e.v. Pressemitteilung
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- Joseph Weber
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1 Schule der Dorf- und Flurentwicklung Klosterlangheim e.v. Pressemitteilung Fachtagung Günstig und grün reicht nicht Das Land braucht mehr! am 5. November 2014 Am Mittwoch, den , hat die Schule der Dorf- und Flurentwicklung Klosterlangheim in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Gemeindetag, der Arbeitsgemeinschaft der Bayerischen Schulen der Dorf- und Land- bzw. Flurentwicklung, der Bayerischen Architektenkammer und der Verwaltung für Ländliche Entwicklung eine Fachtagung unter dem Titel Günstig und grün reicht nicht Das Land braucht mehr! durchgeführt. Immer mehr Kommunen in Bayern haben nicht nur mit rückläufigen Einwohnerzahlen zu kämpfen, sondern und das betrifft auch zunehmend Gemeinden mit noch stabilen Bevölkerungszahlen auch mit einem dramatischen Rückgang der sogenannten Daseinsvorsorgeeinrichtungen. Die Werbung um junge Familien und Betriebe mit günstigem Baugrund in idyllischer grüner Umgebung erscheint vielen Kommunen als Lösung, wird aber stattdessen immer öfter zum ruinösen Wettbewerb der Gemeinden untereinander. Dass dieser Themenkomplex eine der wichtigsten Herausforderungen bei der Entwicklung der ländlichen Räume darstellt, zeigten die 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die der Einladung der Schule in das Stadtschloss in Lichtenfels gefolgt waren. Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler konnte als Vorsitzender des Vorstandes der Schule der Dorf- und Flurentwicklung Klosterlangheim u.a. über 50 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus ganz Franken begrüßen. Was braucht das Land außer günstigem Baugrund in idyllischer grüner Umgebung? Antworten auf diese Frage gaben am Vormittag Dipl.-Ing. Architekt Hans Dörr, 1. Vizepräsident der Bayerischen Architektenkammer, aus Sicht der Planer. Josef Mend, 1. Bürgermeister der Stadt Iphofen und 1. Vizepräsident des Bayerischen Gemeindetages, aus Sicht der Kommunen sowie Prof. Dr. Manfred Miosga, Lehrstuhl für Stadt- und Regionalentwicklung der Universität Bayreuth, aus Sicht der Wissenschaft. Darüber hinaus informierte Ministerialrat Leonhard Rill, zuständiger Referent für Dorferneuerung am Bayerischen Staatsministerium für Ernäh- 1
2 rung, Landwirtschaft und Forsten, darüber, mit welchen Angeboten und Instrumenten die Verwaltung für Ländliche Entwicklung in Bayern die Kommunen unterstützt. Am Nachmittag wurde anhand von aktuellen regionale Beispielen aufgezeigt, wie es Gemeinden auch unter den veränderten Rahmenbedingungen gelingen kann, die notwendigen Einrichtungen der Daseinsvorsorge vorzuhalten. Schwerpunkt bildeten dabei vor allem gelungene Kooperationen zwischen Wissenschaft, Politik und engagierten Bürgern. Wohnst du schon - oder pendelst du noch? - dieser Fragestellung widmeten sich Peter Ebertsch, 1. Bürgermeister des Marktes Tettau, Landkreis Kronach und Architekt Franz Ulrich, Plan und Werk Bamberg. Der Markt Tettau im Frankenwald wird einerseits durch solide Beschäftigungs- und schrumpfende Einwohnerzahlen andererseits charakterisiert. Das vorgestellte Projekt verfolgt das Ziel, Tettau auch als Wohnstandort für die Einpendler attraktiver zu machen. Insbesondere die Erweiterung des Wohnraumangebotes durch Mietwohnungen für junge Singles, die Gestaltung des Ortsbildes und die Sicherung der sozialen Infrastruktur sind vorrangige Handlungsfelder. Die städtebaulichen Planungen wurden von der TU München begleitet. Dr. Werner Knaier, 1. Bürgermeister des Marktes Wiesentheid stellte gemeinsam mit Inge Thomaier, Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Integrierte Ländliche Entwicklung Dorfschätze die erfolgreiche interkommunale Kooperation im Landkreis Kitzingen vor. Von besonderem Interesse waren für die Teilnehmer die Aktivitäten des Arbeitskreises Dialog der Generationen und das Interkommunale Energiekonzept. Die Umnutzung einer ehemaligen Pinselfabrik für ein Generationenwohnprojekt in der Gemeinde Burk, Landkreis Ansbach, stand im Mittelpunkt des nächsten Vortragskomplexes. Erster Bürgermeister Otto Beck, zeigte die Rahmenbedingungen auf und verdeutlichte weshalb dieses leerstehende Gebäude mitten im Dorf für die Bewohner eine hohe Identifikationskraft besitzt. Besonders bemerkenswert ist, dass sich in der Gemeinde Burk die Bürgerinnen und Bürger zum Verein Lebensfreude zusammengeschlossen haben und seit 2012 an der Konzeption mitarbeiten. Diese wurde von Monika Wildner vorgestellt. Baudirektor Alexander Zwicker von Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken erläuterte, welche Möglichkeiten die Verwaltung für Ländliche Entwicklung hat, um dieses Projekt auch zur Umsetzung zu bringen. Und schließlich stellte Dipl.-Psychologin Ines Riermeier vom Institut für Personalberatung, Organisationsentwicklung und Supervision der evangelischen Kirche in Hessen- 2
3 Nassau das bayernweite Modellvorhaben Marktplatz der Generationen und die Beiträge dieses Modellprojekts für die geplante Maßnahme in Burk vor. Das letzte Beispiel widmete sich der Integrierten Ländlichen Entwicklung Bayerisches Vogtland, in der die Gemeinden Feilitzsch, Töpen, Trogen und Gattendorf im Landkreis Hof kooperieren. Wie diese Gemeinden ihre Chancen genutzt haben, wurde von Klaus Strobel, 1. Bürgermeister der Gemeinde Trogen und Vorsitzender der Integrierten Ländlichen Entwicklung, erläutert. Ein besonderes Projekt dieser interkommunalen Zusammenarbeit, das auch im Rahmen der Dorferneuerung viel Unterstützung erfuhr, ist der Jugendtreff Töpen. Hans Bochum schilderte sein ehrenamtliches Engagement für den Jugendtreff, der neben den Angeboten für inzwischen alle Generationen auch ein gelungenes Beispiel für die Umnutzung leerstehender Bausubstanz darstellt. Die Tagung wurde von Dipl.-Ing. Kathrin Riedel, Vorsitzende des Verbandes für Ländliche Entwicklung Oberfranken, geleitet. Sie betonte zum Abschluss noch einmal, dass die SDF Klosterlangheim mit ihrem Seminarangebot für die fränkischen Kommunen wertvolle Hilfestellungen geben kann. Belegt wird dies dadurch, dass die Nachfrage nach den Seminaren mit 60 durchgeführten Veranstaltungen im Jahr 2014 weiter gestiegen ist. 3
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