Erasmus Staff-Week vom in Braganca (Portugal) von Martin Preuße (L4)
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- Lennart Fürst
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1 Erasmus Staff-Week vom in Braganca (Portugal) von Martin Preuße (L4) Nachdem mein geplanter Aufenthalt in Bergen (Norwegen) nach langer Wartezeit doch noch aufgrund der massenhaften Bewerberanzahl ins Wasser fiel, überlegte ich mir eine Alternative. Durch großes Engagement von Frau Köndgen war es mir doch tatsächlich möglich nach Portugal (irgendwie nicht nur im Fußball immer ein Geheimtipp, sondern auch mein Persönlicher) zu reisen. Da ich vorher noch nie in diesem Land war und ich schon immer mal hin wollte (warum eigentlich?) sollte das Abenteuer natürlich spannend werden. Über Amsterdam und Brüssel ging es per Flugzeug in die portugiesische Hauptstadt, nach Lissabon. Montag, den : Nachdem ich in der späten Nacht mein verloren gegangenes Gepäck wieder erhalten hatte, reiste ich am frühen Morgen per Bus für erschwingliche 22 Euro in knappen 7 Stunden und guten 500 Kilometern in den Nordosten des Landes. Ohne Sprachkenntnisse war es ein Abenteuer heraus zu finden, wie lange denn die zwischenzeitlichen Pausen waren. Am Hotel bemerkte ich, dass eine türkische Erasmus-Teilnehmerin die ganze Zeit vor mir im Bus gesessen war. Gemeinsam machten wir uns auf zur Burg, die in der sogenannten Oberstadt liegt. Dort war der Treffpunkt für einen Stadtrundgang. Nach der Beendigung wollten Einige noch etwas Essen gehen; so auch ich. In einer Gruppe von 10 Leuten suchten wir erst ein bestimmtes Restaurant, welches die zwei Rumäninnen, die bereits am Vortag angereist waren, ausfindig gemacht hatten. Leider fiel Ihnen überhaupt nicht mehr ein, wo es lag und so ließen wir uns nach halbstündiger Suche woanders nieder. Zum allerersten Mal aß ich das Nationalgericht: Bacalhau (Kabeljau), zerkleinert und gratiniert. Die Portionen waren nicht zu schaffen, gut geschmeckt hat es dennoch. Kulturelle Unterschiede merkte ich beim Bezahlen, als meine 1,50 Euro Trinkgeld bei der Bedienung große Verwunderung und später ehrliche Freude auslöste. Es ist unüblich Trinkgeld zu geben. Dienstag, den : Heute wurden wir von einem Bus abgeholt um zur 6 Kilometer entfernten Campus-Universität zu gelangen. Nach einer offiziellen Eröffnung durch die Entscheidungsträger der Uni waren in einem Raum Stände der meisten teilnehmenden Länder aufgebaut. Dort konnte man angolanischen Trockenfisch essen, litauische Musik hören, brasilianische Tänze sehen etc. Nach einer Führung durch die Universität lernten wir die portugiesische Mensa für Mitarbeiter kennen. Am Nachmittag stellte sich das International Office vor und wir besprachen die unterschiedlichsten Dinge. Schön zu erleben, dass man mit seinen alltäglichen Arbeitsproblemen nicht allein ist. Am Abend gab es für uns einen Dinner, bei der man sich berühmt vorkam, da jeder Teilnehmer offiziell vorgestellt wurde und von den Entscheidungsträgern der Universität per Handschlag begrüßt wurde. Als Geschenk gab es einen Portwein und eine Tasche. Nach hervorragend weichen und schmackhaften Tintenfischringen kam es zum musikalischen Programm. Eine portugiesische Männergruppe, die portugiesische Volksmusik, immer mit Untermalung einer Flagge, präsentierte, sorgte für viel Applaus. Rührend, als bei den letzten 4 bekannten Liedern, der Präsident, der
2 Vizepräsident und der Dekan nach vorn kamen und sowohl mitsangen, als auch mittanzten. Sogar die Kantinenmitarbeiter standen eng zusammen und sangen lauthals mit. Wunderbar! Mittwoch, den : Heute ging es per Bus in die zirka eineinhalb Stunden entfernte Alto Douro Weinregion. Als Erstes ging es in das Portweinmuseum. Nach Besichtigung der Weinkellerei wurden wir köstlich bewirtet. Nachmittags ging es dann per Schiff auf den Douro. Bei heißem Wetter (das übrigens die ganze Zeit in Portugal anhielt) hatte man einen herrlichen Blick auf die Weinberge. Wenn man jetzt dachte, das sei schön, so wurde man eines Besseren belehrt. Unser Abendessen hatten wir in einem Restaurant auf einem steilen Berg mit einem unbeschreiblichen Ausblick. Mit portugiesischer Partymusik ließ die Rückfahrt keine Langeweile aufkommen. Donnerstag, den : Heute hatten wir einen Vortrag über die portugiesische Kultur und Sprache, welcher aufgrund der lebhaften Dozentin, sehr kurzweilig war. Die Aufregung stieg, sollten wir doch nach dem Mittagessen unsere Universität vor interessierten Studenten vorstellen. Seltsamerweise hatte sich 5 Minuten vor Beginn (ich sollte übrigens den Anfang machen) nur ein Student eingefunden. Nach und nach stellte sich heraus, dass für unsere Veranstaltung nicht geworben wurde. Nach einem Deal mit einem Dozenten von unserem Koordinator, fanden sich 30 Zuhörer ein. Auch das ist Portugal. Am späten Nachmittag fand ein 5-Kilometer-Lauf, organisiert von der Uni, statt. Nachdem wir uns die T-Shirts gesichert hatten, war es selbstverständlich, dass wir alle daran teilnehmen würden (Schließlich hieß der Lauf ja: Race IPB for all!). Zirka 500 Läufer wählten unterschiedliche Geschwindigkeiten um bei sehr heißem Wetter zum Ziel zu gelangen. Jetzt fragt sich vielleicht der Leser dieser Zeilen, und: welchen Platz hast du gemacht? Ich will ja nicht angeben aber eigentlich schon. Zweiundzwanzigster! Juchu! Freitag, den : Nachdem wir in der letzten Nacht, aufgrund des bevorstehenden Abschieds, sehr wenig Schlaf hatten, trafen wir uns früh morgens im International Office, holten unsere Bestätigungen ab, verteilten unsere mitgebrachten Geschenke und verabschiedeten uns herzlich! Die nächsten 7 Stunden sollte ich wieder im Bus verbringen. Zurück in die portugiesische Hauptstadt, in der ich noch ein verlängertes Wochenende verbringen wollte. Fazit: Ich habe in dieser einen Woche so viel erlebt, dass der Platz hier gar nicht ausreicht. Die portugiesische Mentalität ist für einen Deutschen (ich war übrigens der Einzige) sehr gewöhnungsbedürftig. Jedoch lernt man sie, wenn man sich darauf einlässt, bereits nach kurzer Zeit zu mögen. Es war meine erste Erasmus-Week und ich kann es kaum erwarten zur Nächsten zu dürfen. Die Kontakte mit den unterschiedlichsten Länder, der alltäglichen Benutzung der englischen Sprache, dem definitiven Abenteuer. In Portugal läuft alles ein wenig entspannter, man genießt das Leben mehr und dennoch bricht der Alltag nicht zusammen. Obrigado Braganca! Obrigado Portugal!
3 Blick vom Hotel zur Stadt Die Burg
4 Ende des Stadtrundganges Erziehungswissenschaftliche Fakultät
5 Gemeinsames Essen mit Programm Vor dem Portwein-Museum
6 Blick auf die Alto Douro Weinregion
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