Das Rucksack-Projekt Ein Konzept zur Sprachförderung und Elternbildung in Duisburg
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- Kristian Lorenz
- vor 8 Jahren
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1 Das Rucksack-Projekt Ein Konzept zur Sprachförderung und Elternbildung in Duisburg Zertifizierungsfeier für das Kindergartenjahr 2009/2010 im Kulturbunker Bruckhausen
2 "Eine gemeinsame Sprache sprechen" - im Sinne dieses Ziels für ein gelungenes gesellschaftliches Miteinander haben sich die RAA, das Jugendamt, die Duisburger Elternschule, Pädagogen, Eltern und Kinder mit dem Rucksack-Projekt gemeinsam auf den Weg gemacht. Die Zielsetzung des Rucksack-Projektes ist die Förderung der Mehrsprachigkeit als Schlüsselqualifikation. Hierbei liegt der Fokus auf der Förderung der Deutschen Sprache ohne zu verkennen, dass die Beherrschung der Erstsprache als eine entscheidende Voraussetzung für den Erwerb der Zweitsprache gilt. Minister Laschet ehrt Duisburger RAA und die städtische Kindertageseinrichtung Kampstraße Das Rucksackprojekt ist ein Familienbildung- und Sprachförderprogramm mit Qualität!
3 Das Rucksack-Projekt ist eingebettet in das städtische Gesamtkonzept "Interkulturelle Sprachförderung und Elternbildung im Elementarbereich". Die Erkenntnisse über die nicht ausreichenden Sprachkompetenzen bei Kindern mit Migrationshintergrund war und ist Anlass, nicht nur die gezielte Sprachförderung im Elementarbereich weiterzuentwickeln, sondern diese mit Angeboten zur Stärkung der Erziehungskompetenz der Eltern mit Migrationshintergrund zu verbinden. Internationale Untersuchungen belegen, dass die institutionelle Sprachförderung wirksamer und nachhaltiger ist, wenn Eltern mit einbezogen werden und der soziale familiäre Kontext der Kinder berücksichtigt wird. Darum will das Projekt die Eltern/Mütter als Partner für die sprachliche Förderung der Kinder gewinnen.
4 Säulen des Projekts sind Sprachförderung und die Stärkung der Erziehungskompetenz. Wird die Deutsche Sprache von Müttern nicht beherrscht, so wird die Herkunftssprache als Brücke zur Förderung der Zielsprache Deutsch genutzt. In den handlungsorientiert angelegten Kursen wird sprachliches Lernen mit Inhalten aus der Lebenswelt der MigrantInnen verknüpft. Einmal pro Woche für zwei Stunden erhalten die Mütter Anregungen zur Sprachförderung, die sie dann in die alltägliche Beschäftigung mit ihren Kindern einbauen. Qualitätsmerkmale des Projekts sind vor allem die inhaltliche und organisatorische Vernetzung von professioneller und familiärer Sprachförderung, Die KiTa fördert das Kind in der Deutschen Sprache, die Mutter in der Erstsprache. Die Aktivierung der Eltern zeigt längerfristige Wirkung hinsichtlich weiterer Schritte zur Teilhabe (Deutschkurse, Mitwirkung in Bildungseinrichtungen und Stadtteilnetzwerken).
5 Vor Beginn der Ausdehnung des Projektes wurde im Herbst 2009 mit der Qualifizierung von Rucksackgruppenleiterinnen begonnen. Anschließend haben die qualifizierten Pädagoginnen eine oder mehrere Rucksack-Gruppe(n) übernommen. Dabei werden sie in ihrer Tätigkeit als Gruppenleiterinnen von der RAA kontinuierlich begleitet: einmal wöchentlich treffen sich die Gruppenleiterinnen zur gemeinsamen Reflexion, zur Vor- und Nachbereitung der Rucksack-Treffen, zur intensiven Auseinandersetzung mit bestimmten pädagogischen Themen (wie Sprachentwicklung, Erziehungsfragen etc.). Diese regelmäßigen Treffen sind für die persönliche Begleitung und Stärkung der Pädagoginnen zur Sicherung der Qualität des Rucksack-Programms sehr wichtig. Die ersten Teilnehmerinnen des Rucksack-Projektes, die von Oberbürgermeister Adolf Sauerland ihre Teilnahmebestätigung überreicht bekommen. In Duisburg nehmen vornehmlich die Mütter der Kinder am Projekt teil, die 4 Jahre alt sind und den DELFIN 4 Test nicht bestanden haben. Im Kindergartenjahr 2010/20011 wird das Rucksackprojekt mit ca. 80 Gruppen durchgeführt. An der Maßnahme nehmen ca. 800
6 Mütter teil. Seit März 2011 wird das Projekt durch Väterarbeit ausgebaut. Eine Zwischenabfrage bei den teilnehmenden Müttern erbrachte folgende Ergebnisse: Die Mütter beurteilten das Projekt äußerst positiv, da es sie selbstbewusster macht und sie ein größeres Interesse an den Belangen ihrer Kinder entwickeln. Die Sprachkompetenz sowohl in der Mutter- als auch in der Zweitsprache Deutsch hat zugenommen. Das Verhältnis zwischen Mutter und Kind hat sich verbessert. Zudem messen die Mütter der Sprache eine höhere Bedeutung bei. Die Leitungen der KiTas berichten, dass die Mütter offener der Einrichtung gegenüber sind und sich mehr in das Geschehen in der KiTa einbringen. Weitere Informationen: Songül Dogan, Sprachförderung Duisburg e.v. 0203/ Ulla Thiele, Familienbildungswerk des DRK 0203/
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