EINBLICKE JOURNAL DER HOCHSCHULE WiSe 2017/18

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1 EINBLICKE JOURNAL DER HOCHSCHULE WiSe 2017/18

2 2 Inhalt QUERBLICK AUGENBLICK EINBLICK RÜCKBLICK GOTT UND DIE WELT FERNBLICK AUSBLICK Die Third Mission katholischer Hochschulen von Joseph T. Kelley 4 Annett Heidemeier 13 Andreas Leinhäupl 15 Boys' Day an der KHSB 14 Projekt GESUND! macht Menschen mit Lernschwierigkeiten zu Gesundheitsforschern 16 Theatertherapie Sommerakademie Remscheid Projekt Väterzentrum Berlin 18 Neuigkeiten in der Bibliothek 19 Zwischen Hoover und Hover in Portsmouth 20 Jonglieren 21 Die Stadt Mitgestalten 22 Lichtenberger Gesundheitsbeirat KHSB wird Mitglied 23 PONTS hört auf 23 Kirchentag Genderversagen? 24 MIKA erhält Zuschlag Koordinationsstelle wird verlängert 24 Eröffnung Pastorale Räume Erzbischof Dr. Heiner Koch besucht die KHSB 24 Blickwinkel Fotoausstellung mit Vernissage 25 Frauenförderung KHSB gehört zur Spitzengruppe 25 Eulen Kinder-Kiez-Karte Abschluß an der KHSB 25 Formen der Gottsuche Modelle von Spiritualität 26 Studienbesuch des Radboud Honours Programme aus Nijmegen, Niederlande 27 Das Merrimack College zu Besuch im Studienschwerpunkt Interkulturelle Soziale Arbeit 28 SUI in SWE 29 Veranstaltungsreihe Prävention von Gewalt gegen Frauen 30 ALUMNI Treffen

3 3 VORAUSBLICK Liebe Leserinnen, liebe Leser, das Thema Transfer bzw. Third mission beschäftigt die deutsche Hochschullandschaft und die Hochschulpolitik weiterhin sehr ausführlich. In der letzten Ausgabe unserer Einblicke habe ich vom geplanten Antrag der vier staatlichen und der beiden kirchlichen Fachhochschulen des Landes Berlin berichtet, der in der Förderlinie innovative Hochschule des Bundes und der Länder eingereicht wurde (Titel: Arbeiten.Zusammenleben. Wachsende Stadt Angewandtes Wissen im Dialog für Berlin ). Inzwischen liegt dem Verbund ein Ablehnungsbescheid vor. Es ist für mich mehr als eine Chronistenpflicht, auch von dieser Niederlage zu berichten. Einerseits nehmen wir es sportlich, denn es gab bei deutlich über 100 Anträgen und einer niedrigen Bewilligungsquote (48 Hochschulen mit 19 Einzel- und 10 Verbundvorhaben) einen harten Wettbewerb. Andererseits ist schwer nachvollziehbar, dass die allermeisten Anträge aus den Großstädten nicht reüssieren konnten. So äußerte sich denn auch Karim Khakzar, Präsident der Hochschule Fulda und Sprecher der Fachhochschulen in der Hochschulrektorenkonferenz: Wenn die überwiegende Mehrheit der Anträge trotz überzeugender Qualität und hohem Potenzial abgelehnt werden muss, weil zu wenig Geld bereitgestellt wurde, ist das nicht nur eine vertane Chance, sondern wird auch bei den vielen Praxispartnern zu erheblicher Frustration führen und die Bereitschaft zur zukünftigen Kooperation mit den Hochschulen sehr negativ beeinflussen. Auch die Hochschulrektorenkonferenz hat eine Erhöhung der Mittel für diese Förderlinie gefordert. Inzwischen haben die sechs Verbundhochschulen ihre Wunden behandelt und eine weitere Zusammenarbeit vereinbart. Gemeinsam mit der Senatskanzlei für Wissenschaft wird beraten, welche, womöglich modifizierten Anteile des Projekts mit Mitteln des Landes Berlin doch noch umgesetzt werden können. Insofern passt es gut, dass der Hauptbeitrag in diesem Heft erneut das Thema Third mission aufgreift. Ich danke Joseph T. Kelley sehr für seinen Blick auf die KHSB, indem er mit einem Rekurs auf die katholische Soziallehre die besonderen Herausforderungen für Katholische Hochschulen in der heutigen Welt skizziert. Für die Ausrichtung der KHSB ist die katholische Soziallehre eine bedeutsame Referenz. Sie gibt den hier Arbeitenden und Studierenden ein theoretisches und religiöses Fundament und der gesamten Hochschule einen besonderen Auftrag, eine Mission im besten Sinne, auch im Bereich Transfer. Die KHSB ist eine verlässliche Partnerin für Praxis und Kommune, indem systematisch am Theorie-Praxis-Transfer gearbeitet wird. Dies zeigt sich prominent an der beachtlichen Höhe der eingeworbenen Drittmittel, die fast ausschließlich in Projekten verortet sind, die sich mit Transfer beschäftigen. Darüber hinaus sind die Verknüpfung von Lehre und Praxis sowie der Transfer von Expertenwissen durch die Lehrenden in die Praxis an vielen Stellen und mit vielen Kooperationspartnern an der Tagesordnung. Der drastische Fachkräftemangel hat diesen Aktivitäten neuen Schub verliehen, indem die öffentlichen und freigemeinnützigen Anstellungsträger inzwischen intensiver den Austausch mit unserer Hochschule suchen und aktuell innovative Kooperationsmodelle entwickelt werden. Zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Heftes befindet sich der Bundestagswahlkampf in der letzten Phase. Alle Parteien, die sich ernsthaft Hoffnung auf einen Einzug ins Parlament machen können, haben die Fachhochschulen mehr oder weniger prominent in ihren Programmen, gerade hinsichtlich der notwenigen Aufstockung staatlicher Mittel in den Bereichen der Grundfinanzierung und der Forschungsförderung. Mit der AfD kann aber auch eine Partei in den Bundestag einziehen, die den Klimawandel leugnet und die in die Freiheit von Lehre und Forschung eingreifen möchte, indem sie die Genderforschung abschaffen will. Teile dieser Partei bringen sich unverstellt rassistisch, revisionistisch und nationalistisch in Szene, sie wollen unser Land und Europa damit drastisch verändern und gefährden damit Freiheit, Vielfalt und sozialen Frieden. Diese Ansichten und Vorhaben sind mit der katholischen Soziallehre sowie dem christlichen Menschenbild und damit dem Wertekanon der KHSB nicht vereinbar. Unsere Gesellschaft braucht vielfältiges Engagement auf allen Ebenen, um Frieden, Gerechtigkeit und ein nachhaltiges Umgehen mit der Umwelt positiv zu gestalten. Dazu sind auch Hochschulen nötig, die sich mit ihrem Wissen und Können vehement einbringen. Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre und grüße herzlich Prof. Dr. Ralf-Bruno Zimmermann Präsident der KHSB

4 4 QUERBLICK Die Third Mission katholischer Hochschulen Joseph T. Kelley Warum und in welcher Weise sollte sich eine Hochschule in die umgebende Welt mit einbringen? An dem einen Ende des Spektrums steht der Mythos von der akademischen Welt als Elfenbeinturm, in dem Hochschullehrer und Studenten abgeschieden und abgeschottet von der Gesellschaft große Ideen wälzen und die Geschichte der Menschheit erforschen. Nur selten und sehr ungern wagen sie sich über die sicheren, vertrauten Grenzen des Hochschulcampus hinaus. Am anderen Ende des Spektrums befindet sich die Wirtschaftshochschule oder die Technische Hochschule, deren einziger Zweck darin besteht, die Studenten auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten. Bei diesem Ansatz werden Curriculum und akademische Kultur der Hochschule ganz und gar an den Bedürfnissen und Präferenzen der Wirtschaftsführer, die später die Absolventen einstellen, ausgerichtet und aktiv daran angepasst. Zwei völlig unterschiedliche Herangehensweisen an die Hochschulbildung! Für die meisten Hochschulen liegt die Realität irgendwo zwischen den beiden Enden des Spektrums. Die Art und Weise, wie eine Hochschule die Frage beantwortet, warum und wie sie mit der Welt in Austausch treten soll, wird als Third Mission bezeichnet. Die ersten beiden Missionen der Hochschule, die man auch traditionell mit der Hochschulbildung in Verbindung bringt, sind Lehre und Forschung. Die Third Mission der Hochschule betrifft ihr Verständnis bezüglich ihrer Verantwortung und ihrer Beziehungen gegenüber dem Ort oder der Stadt, dem Bundesland und der Nation, der Gesellschaft und Kultur, in der sie verortet ist.

5 5 Lehre und Forschung finden auf dem Hochschulscampus sowie auf Kurswebseiten und in digitalen Seminarräumen statt. Die Third Mission geht über diese physischen Räume und virtuellen Sphären hinaus in die knallharte Realität der wirklichen Welt. Das Aushandeln der Third Mission einer Hochschule beinhaltet die Auseinandersetzung mit der Frage, warum und wie sie sich über ihre Grenzen hinaus in den Bereichen Wirtschaft, Recht, Politik, Kunst, soziale Dienste, Primar- und Sekundarbildung, Non-Profitund Umweltorganisationen einbringen kann. Die moderne Hochschule ist eine komplexe Institution. Globalisierung, Digitalisierung und die rapide, stetige Zunahme von Informationsdatenbanken erfordern innovative Antworten, leicht handhabbare Protokolle und neue Finanzierungsquellen. Deshalb muss die moderne Hochschule, um ihren Platz in der Gesellschaft zu finden, die Konzeption und Entwicklung ihrer Third Mission sorgfältig und klug betreiben. Die Third Mission lässt sich auch als ein Netzwerk aus Brücken denken, das die Insel oder Halbinsel der Hochschule mit dem Festland der Gesellschaft verbindet. Der Verkehr auf diesen Brücken zwischen den Hochschulen und der Gesellschaft insgesamt fließt in beide Richtungen und bringt Vorteile und Ressourcen zu einer Vielzahl von Empfängern auf beiden Seiten. Um immer zielgerichteter planen zu können, wie viele und welche Arten von Brücken zur Außenwelt sie bauen will, muss die Hochschulgemeinschaft verstehen, welche Faktoren sich auf ihre Third Mission auswirken. Die beiden wichtigsten Faktoren sind die Gründungsziele der Hochschule und die Bedürfnisse der Gesellschaft, in der die Hochschule gegründet wurde und weiter wächst. GRÜNDUNGSZIELE UND DIE BEDÜRFNISSE DER GESELLSCHAFT Zur Bestimmung ihrer Rolle in der Gesellschaft muss die Hochschule ihre Gründungsziele und ihre Geschichte berücksichtigen. Die Absicht der Gründer und die Umsetzung dieser Absicht im Verlauf der Geschichte der Hochschule bieten kritische Informationen, die in das strategische Denken und Planen der Hochschule einfließen müssen. Das betrifft alle drei Missionen. Wenn die Hochschule ihre ursprüngliche Mission und Gründungsabsicht aus den Augen verliert, dann kann sie schnell den Fokus verlieren, sich verzetteln und ihre Ressourcen in allen drei Bereichen Lehre, Forschung und externe Beziehungen vergeuden. Die Gründungsprinzipien und -ziele sowie nachfolgende Auslegungen und Umsetzungen dieser Prinzipien und dieser Ziele im Laufe der Zeit und sich verändernder Umstände geben die grundlegende Linie für die Herausbildung der Third Mission der Hochschule vor: Sie sind sozusagen das Rohmaterial für den Bau der Brücken, die die Hochschule mit der Gesellschaft verbinden. Seit ihrer Gründung 1991 verfolgt die Katholische Hochschule für Sozialwesen in Berlin eine klare, starke Ausrichtung auf die Bedürfnisse der neuen Bundesländer, insbesondere deren Bedürfnisse in den Bereichen Bildung und Soziales. Dabei ist ihre Third Mission immer eng in ihre ersten beiden Missionen, Lehre und wissenschaftliche Forschung, eingebunden. Von Anfang an haben Lehrkörper, Studenten und Hochschulleitung viele Brücken gebaut, auf denen die Früchte der Lehre, Forschung und der sozialen Dienste im alltäglichen Austausch hin- und hergeleitet werden.

6 6 QUERBLICK Im Seminarraum und durch den Dienst an der Gesellschaft erweitern die ehrgeizigen Studenten und Studentinnen der KHSB ihr Verständnis der sozialen Probleme und politischen Herausforderungen. Die engagierten Professoren und Professorinnen nutzen ihren Sachverstand für die sorgfältige Analyse der Probleme und Chancen, mit denen Sozialarbeiter, Politiker, Künstler, Lehrer und engagierte Fachkräfte und Aktivisten konfrontiert sind. Studenten wie auch Professoren pendeln zwischen Hochschule und Stadt hin und her und teilen ihr Wissen und ihr Engagement, so dass die angrenzenden Gemeinschaften profitieren. Andererseits bringen sich die Mitglieder und Vertreter dieser Gemeinschaften in die Hochschulen ein, um ihre Erfahrungen und Erkenntnisse den Studenten und Professoren mitzuteilen, deren Partner in Lehre und Forschung sie geworden sind. Die KHSB ist vorbildhaft dafür, wie eine Hochschule ihre Third Mission auf eine Weise ausleben kann, die ihre beiden ersten Missionen Lehre und Forschung stützt und stärkt. Als katholische Hochschule verfügt die KHSB über einzigartige Ressourcen, die für ihre Third Mission prägend sind. Diese Ressourcen waren auch bei der Gründung und bei der Ausformulierung ihres ursprünglichen Bildungsauftrags ausschlaggebend. Auch in Zukunft können diese als Leitlinien für die sich entwickelnde, auf ständig verändernde soziale und politische Herausforderungen reagierende Third Mission der KHSB dienen. Die wichtigsten Ressourcen sind dabei die sieben Prinzipien der Katholischen Soziallehre. Diese sieben Prinzipien sind gewissermaßen die Grundelemente, die im Zusammenklang verbindenden Brücken zwischen der KHSB und der Außenwelt die notwendige Stärke, Flexibilität und Nachhaltigkeit verleihen. DIE KATHOLISCHE SOZIALLEHRE Ab Ende des 18. Jahrhunderts und über das gesamte 19. Jahrhundert hinweg verwandelte die industrielle Revolution die Landschaft Europas. Die Gesellschaft entwickelte sich von der Agrar- zur städtischen Gesellschaft. Ganze Bevölkerungsgruppen zog es in die Städte, wo sie in den neuen Fabriken und Betrieben Arbeit fanden. Auswanderer verließen ihre ärmeren Heimatländer auf der Suche nach Arbeit in den neuen Industrien der wohlhabenderen Länder. Diese Bevölkerungsverschiebungen hatten, ebenso wie der in den Händen von wenigen Industriellen konzentrierte, neue Reichtum, massive neue soziale Probleme zur Folge. Politische und finanzielle Institutionen wie auch Philosophen und Sozialtheoretiker versuchten mehr oder minder erfolgreich diese neuen Realitäten zu verstehen und sich daran anzupassen. Zwei globale Antworten auf diese massiven sozialen Umwälzungen waren der Marxismus und die Katholische Soziallehre. Die Schriften von Karl Marx ( ) sind allgemein bekannt. In seinen sozialen, politischen und wirtschaftlichen Theorien stellte er eine gründliche Diagnose der vielen, durch die industrielle Revolution herbeigeführten Übel. Durch die nachfolgende Geschichte des Staatskommunismus wurde seine Prognose teils bestätigt, teils unterminiert. Die zweite große Antwort auf die Industrielle Revolution und ihre vielen sozialen Probleme kam von Papst Leo XIII. ( ; Papst von ), der selbst Intellektueller war. Leos Antwort auf die sozialen und ökonomischen Herausforderungen am Ende des 19. Jahrhunderts findet sich in seiner Enzyklika Rerum novarum Über die neuen Dinge: Zu Kapital und Arbeit (1891). Dabei suchte er die Extreme des Marxismus auf der einen und des Laissez-faire-Kapitalismus auf der anderen Seite zu vermeiden. Leo berief sich auf die Heilige Schrift und die katholische Philosophie und Theologie und gründete somit seine Propagierung der Rechte der Arbeiter und der Gewerkschaften in einer reichhaltigen christlichen Anthropologie, d. h. auf deren Vorstellung, was es im Angesicht des Glaubens bedeutet, Mensch zu sein. Diese christliche Anthropologie, die ganz im Gegensatz zur marxistischen Anthropologie steht, ist eine Bestätigung der grundlegenden Menschenrechte. Nach deren Verständnis leiten sich die Menschenrechte von der biblischen Lehre ab, dass alle Menschen nach dem Bilde Gottes geschaffen wurden. Zugleich bekräftigte Leo einen christlichen Realismus, demzufolge jegliche utopische Sozialtheorie erschreckend ignorant bewertet wurde, da sie die ausdauernde Fähigkeit des Menschen nicht berücksichtigte, aus Eigennutz und im Sinne der politischen Macht entgegen der Nächstenliebe und der Gerechtigkeit zu handeln. Rerum novarum war die erste von zwölf päpstlichen Enzykliken zur Katholischen Soziallehre von sieben verschiedenen Päpsten über einen Zeitraum von 125 Jahren. Die letzte davon ist Laudato si Gelobt seiest du (2015) von Papst Franziskus, seine jetzt berühmte Enzyklika über die Umweltverschmutzung, in der er sich den am längsten andauernden und vielleicht schädlichsten Auswirkungen der Industrialisierung zuwendet. In den zwölf Enzykliken, die sich auf biblische Texte und theologische Quellen der intellektuellen katholischen Tradition berufen, wird die Soziallehre der katholischen Kirche als Antwort auf die sich wandelnden gesellschaftlichen Herausforderungen der letzten 150 Jahre ausgeführt. Zusätzlich zu den zwölf Sozialenzykliken wird die Katholische Soziallehre seit 125 Jahren durch die offiziellen Dokumente des Zweiten Vatikanischen Konzils ( ), insbesondere Gaudium et spes Freude und Hoffnung und Dignitatis humanae Würde des Menschen, und die Veröffentlichungen der vielen Bischofskonferenzen überall auf der Welt erweitert und bereichert. Leider ist diese Literatur vielen Katholiken nach wie vor unbekannt. Und doch enthält die Katholische Soziallehre tiefe Einsichten, die sich in vielen verschiedenen sozialen und politischen Kontexten bewährt haben und Christen und andere in ihrem Handeln gegen Ungerechtigkeit, Armut und Gewalt leiten können. Die Katho-

7 7 lische Soziallehre ist das Herzstück der Third Mission der KHSB, die im Auftrag der Kirche [gründet], sich an der Gestaltung des gesellschaftlichen Lebens zu beteiligen und zur Lösung sozialer Probleme beizutragen. DIE SIEBEN PRINZIPIEN DER KATHOLISCHEN SOZIALLEHRE Aus all diesen offiziellen Kirchendokumenten zur Soziallehre lassen sich sieben wichtige Prinzipien herauskristallisieren. Jedes einzelne ist kennzeichnend für ein christliches Herangehen an soziale Gerechtigkeit und gibt eine Orientierung dafür, wie sozialer Wandel bewirkt werden kann. Da sich diese Prinzipien aus biblischen Texten ableiten sowie aus der Integration von Glaube und menschlicher Vernunft, wie in der katholischen Philosophie und Theologie, bieten sie Christen und anderen mit verschiedenen religiösen und philosophischen Haltungen eine gemeinsame Grundlage, auf deren Basis sie zusammenkommen und diskutieren und gemeinsam an Lösungen für soziale Probleme arbeiten können. und die Würde der menschlichen Person bedroht oder verbessert. Diese Lehre ist grundlegend und stützt und erhält alle anderen Prinzipien. Theorien und Praktiken, die von der der Katholischen Soziallehre inspiriert werden, müssen im Leben und in der Würde der Person wurzeln. Der Fortschritt des Menschen darf nicht nur an ökonomischen Faktoren gemessen werden, sondern an einer Auffassung der menschlichen Entwicklung, die die Unantastbarkeit des Menschen in allen kulturellen und gesellschaftlichen Situationen berücksichtigt (siehe Papst Pauls VI. Enzyklika Populorum progressio Der Fortschritt der Völker, 1967, Teil I). Diese tiefe Achtung vor jedem Menschen und der Gleichberechtigung aller Menschen gilt über alle religiösen, politischen, sozialen, sexuellen und kulturellen Unterschiede hinweg. Sie durchzieht alle kirchlichen Dokumente zur Katholischen Soziallehre als zentrales Thema. APPELL AN DIE FAMILIE, GEMEINSCHAFT UND PARTIZIPATION LEBEN UND WÜRDE DER MENSCHLICHEN PERSON Im Mittelpunkt der Katholischen Soziallehre steht der Glaube und die Überzeugung, dass jeder Mensch wertvoll und allen anderen gleichberechtigt ist, dass Menschen wichtiger sind als Dinge und dass es das Maß einer jeglichen Institution ist, ob sie das Leben Die Katholische Soziallehre ist in Theorie und Praxis gemeinschaftsorientiert. Die Würde der menschlichen Person wird immer in einem bestimmten sozialen und kulturellen Kontext ausgelebt und realisiert, beginnend bei der Familie bis hin zum Wohnviertel, zur Gemeinde, zum Bundesland und schließlich zur Familie der Nationen. Unter Gemeinwohl versteht man in der katholischen Theologie die Summe aller jener Bedingungen gesellschaftlichen

8 8 QUERBLICK Lebens, die den Einzelnen, den Familien und gesellschaftlichen Gruppen ihre eigene Vervollkommnung voller und ungehinderter zu erreichen gestatten (Vatikan-II-Dokument Gaudium et spes, 1965, #156). Gemäß diesem zweiten Prinzip der Katholischen Soziallehre sollten sich die Bürger für eine soziale Politik, Gesetzgebung und kommerzielle und örtliche Initiativen einsetzen, die politische Systeme, zivile Strukturen und ökonomische Entwicklung hervorbringen und verbessern. Das Leben und die Würde aller Menschen erfordern ständige Aufmerksamkeit für die Gesundheit und Vitalität des Gemeinwohls. Der unerbittliche Individualismus eines aggressiven Kapitalismus zerstört sowohl die Würde der Menschen als auch die Gesundheit des Gemeinwohls auf allen Ebenen (Papst Johannes Pauls II. Enzyklika Centesimus annus Das hundertste Jahr, 1991, Kapitel 5). RECHTE UND VERANTWORTUNGEN DER MENSCHEN Die Würde eines jeden Menschen wird durch bestimmte Rechte abgesichert. Allen Menschenrechten grundlegend ist das Recht auf Leben, von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod. Daher wendet sich die Kirche auch gegen Abtreibung, gegen die Todesstrafe und gegen alle anderen Formen von Gewalt, darunter auch ungerechte Kriege. Jeder einzelne in jeder Gesellschaft hat auch das Recht auf körperliche Unversehrtheit, auf die für den Erhalt dieser Unversehrtheit notwendige Gesundheitsversorgung sowie auf Schutz vor Gewalt und Aggression, die Einzelpersonen und soziale Gruppen bedrohen. Diese für die Entwicklung des Menschen notwendigen Dinge gehören zu unseren Naturrechten, insbesondere Nahrung, Kleidung, Wohnung, Erholung und die notwendigen sozialen Dienste. Jeder hat das Recht auf Beistand im Falle von Krankheit oder Behinderung bedingt durch Arbeit, Verwitwung, Alter, erzwungene Arbeitslosigkeit oder wenn jemand anderweitig ohne eigenes Verschulden der Mittel zum Erwerb des Lebensunterhalts entbehren muss (Papst Johannes XXIII., Pacem in terris Friede auf Erden, 1963, #11). Die Würde eines jeden wird auch in Ausübung der persönlichen und gesellschaftlichen Verantwortung im Namen des Gemeinwohls realisiert. Jeder Mensch ist gehalten, soweit er oder sie dazu in der Lage ist, auf eine Weise zu leben, zu arbeiten und an der Gesellschaft teilzunehmen, die die Grundrechte aller schützt. Eine solche Berufung erfordert sowohl Wachsamkeit hinsichtlich des Missbrauchs der Menschenrechte sowie die aktive Schaffung von neuen politischen, ökonomischen und sozialen Strukturen, die diese Rechte befördern. Persönliche und soziale Verantwortung ist ein konstantes Thema in allen Sozialenzykliken und anderen Kirchendokumenten. Die Verantwortung des Menschen in der Katholischen Soziallehre wurde vielleicht nie deutlicher benannt als in Papst Franziskus Enzyklika Laudato si zum Thema Umwelt. Sein Aufschrei angesichts der Umweltkrise ist ein direkter Aufruf an alle Mitglieder der Menschenfamilie zur Wachsamkeit und zum Handeln für unsere Schwester, Mutter Erde, die uns erhält und lenkt, um den Schaden, den wir ihr durch die verantwortungslose Ausbeutung und Plünderung ihrer Güter zugefügt haben, zu lindern und rückgängig zu machen (Papst Franziskus, Laudato si, #1-2) verfasste Papst Leo XIII. seinen leidenschaftlichen Aufruf zum Schutze der Rechte der Arbeiter, als die industrielle Revolution ihre Arbeitskraft und ihr ganzes Leben aufbrauchte forderte Papst Franziskus uns alle, die wir von den Fortschritten der industriellen Revolution

9 9 profitiert haben, dazu auf, Verantwortung für das Gemeinwohl unseres Planeten zu übernehmen und die Güter der Erde nicht weiter zu gebrauchen und aufzubrauchen, als wären sie endlos vorhanden. OPTION FÜR DIE ARMEN UND SCHWACHEN Die Option der Kirche für die Armen und Schwachen nach Matthäus 25 ist in allen Enzykliken zur sozialen Gerechtigkeit seit Rerum novarum ein zentrales Thema. Die Option für die Armen und Schwachen wurzelt in den Rechten aller Menschen und der Erkenntnis, dass inmitten von sozialem Wandel und sozialem Kampf die Rechte der Armen und Schwachen in den meisten Fällen ignoriert oder verletzt werden. Die besondere Sorge um die Armen und Schwachen, die in der Lehre der jüdischen Propheten fußt, war im Vaticanum II ein zentrales Thema. Aber angesichts der zahllosen Drangsale, unter denen der größere Teil der Menschheit auch heute noch leidet, hält es das Konzil für sehr zweckmäßig, ein Organ der Gesamtkirche zu schaffen, um die Gerechtigkeit und Liebe Christi den Armen in aller Welt zuteil werden zu lassen. Seine Aufgabe soll es sein, die Gemeinschaft der Katholiken immer wieder anzuregen, den Aufstieg der notleidenden Gebiete und die soziale Gerechtigkeit unter den Völkern zu fördern. (Gaudium et spes, 1965, #90). Die Third Mission der KHSB ist eine besondere, lokale Realisierung dieses durch das Konzil einberufenen Organs, indem sie die in der oder durch die Gesellschaft Benachteiligten unterrichtet, mit ihnen arbeitet und von ihnen Zeugnis ablegt. Die Weltsynode katholischer Bischöfe in Rom (1971) und der lateinamerikanischen Bischöfe in Medellín (1968) und Puebla (1979) sprachen sich für diese vorrangige Option für die Armen aus, die, trotz der Meinungsverschiedenheiten in Bezug auf mehrere Aspekte der Befreiungstheologie, sowohl von Johannes Paul II. als auch von Benedikt XVI. bestätigt wurde. Heute ist die Sorge um die Armen und Marginalisierten eines der Markenzeichen von Papst Franziskus geworden. DIE WÜRDE DER ARBEIT UND DIE RECHTE DER ARBEITER Aus der tiefen Achtung vor allen Menschen ergibt sich folgerichtig die Bedeutung und Würde der Arbeit. Körperliche Arbeit, die akademischen Berufe, Dienstleistungsberufe und die mit Elternschaft verbundenen Aufgaben sind unterschiedliche Weisen, an der göttlichen Schöpfungsarbeit teilzuhaben und somit eine Dimension unseres in Gottes Bild erschaffenen Seins zu realisieren. Die moderne Katholische Soziallehre, wie bereits gezeigt, fand ihren Ursprung in der im 19. Jahrhundert durch Industrialisierung, Massenproduktion und neue Maschinentechnologien herbeigeführten Revolution der Arbeit. Landwirtschaft, Handel und Finanzinstitute waren alle von der Massenabwanderung ganzer Bevölkerungsgruppen in die Ballungsgebiete betroffen und von den neuen Formen der Arbeit, die Millionen von Menschen in den Städten suchten. Die Kreisläufe der Natur wurden durch die Kreisläufe der Maschinen ersetzt, durch verlängerte Schichten, die durch die Dampfkraft und letztendlich durch die Elektrifizierung möglich wurden und durch Arbeitsbedingungen, die oft für Kinder wie auch für Erwachsene brutal und gefährlich waren. Harte Arbeitsbedingungen, Kinderarbeit und die eintönige Arbeit in der Massenproduktion sind in vielen Teilen der Welt immer noch problematisch, in Entwicklungsländern der Dritten Welt wie auch in manchen versteckten Winkeln in Städten der Ersten Welt. Die einzigen Arbeitsstellen, die vielen Menschen, besonders Migranten, offenstehen, sind oft gefährlich und unmenschlich. Die Katholische Soziallehre ruft zur aktiven Wachsamkeit gegenüber dem Missbrauch von Arbeitern und der Art der Arbeitsbedingungen. Außerdem fordert sie Gesellschaft und Wirtschaft dazu auf, gemeinsam an Initiativen und Neuerungen zu arbeiten, die bei der Gestaltung der Arbeitsbedingungen und -situationen die menschliche Würde und Kreativität berücksichtigen (siehe Papst Benedikts Caritas in veritate Liebe in der Wahrheit, 2009, Kapitel 2, und #40, 41, 47, 63, 64.). Die KHSB bietet vielfache Möglichkeiten, solche Initiativen und Neuerungen durch einzigartige interdisziplinäre Kooperationen über ihre angewandten Disziplinen hinweg zu untersuchen und zu fördern. Dem Prinzip der in der Arbeit inhärenten Würde liegt die Überzeugung zugrunde, dass die tägliche Arbeit und Anstrengung eines jeden einen Beitrag leistet zur Entfaltung der Schöpfung zum universellen Frieden und zur Gerechtigkeit wie im biblischen Begriff vom Reich Gottes beschrieben. Die Katholische Soziallehre propagiert dieses Ideal, indem sie sich dafür einsetzt, dass alle Menschen die Möglichkeit zu sicheren, menschlichen Arbeitsbedingungen haben sowie zu einer sinnvollen Arbeit, die ihre Rolle als produktives Mitglied der Gesellschaft unterstreicht. Solidarität ist die Überzeugung, dass wir alle einer menschlichen Familie angehören, ungeachtet unserer nationalen, ethnischen, ökonomischen, religiösen und ideologischen Unterschiede. Wir sind unseres Bruders und unserer Schwester Hüter, wo sie auch sind und in welcher Situation wir uns auch befinden mögen. Der Begriff Solidarität erinnert auch an die polnische Streikbewegung der 1980er-Jahre, aus der die Gewerkschaft mit dem Namen Solidarność entstand. Die Bewegung und der Name sind eng mit dem heiligen Johannes Paul II. verbunden, dem polnischen Papst, der mit seiner Unterstützung der Solidarität dazu beitrug, die massiven politischen Veränderungen Ende des 20. Jahrhunderts herbeizuführen. Dieses Prinzip der Katholischen Soziallehre führte

10 10 QUERBLICK Solidarität der Akademiker an der KHSB mit den Migranten und mit anderen nationalen und internationalen Einrichtungen, die sich mit deren Situation befassen, zeigt auf bemerkenswerte und lehrreiche Weise, wie die Sozialwissenschaften, wie Bildung und Kunst auf die vielfältigen Herausforderungen der realen Welt über den Campus hinaus reagieren können. Sorge um Gottes Schöpfung. Papst Franziskus hat diesem letzten Prinzip der Katholischen Soziallehre in Laudato si einen besonderen Stellenwert gegeben. Dabei beruft sich Franziskus zur Bekräftigung seiner Aussage in der ganzen Enzyklika auf viele der früheren Vatikan- und Kirchendokumente, darunter auch die von verschiedenen Bischofskonferenzen auf der ganzen Welt. Wie auch die anderen sechs ist dieses Prinzip seit vielen Jahrzehnten Teil der Katholischen Soziallehre. Franziskus fordert alle Menschen auf und appelliert an sie, ungeachtet ihrer Religion, ihrer politischen Zugehörigkeit oder ihrer kulturellen Herkunft, die Erde und die gesamte Schöpfung als Gabe des Schöpfers zu ehren, für die wir alle verantwortlich sind. Er ruft zu einer generationenübergreifenden Solidarität auf und betrachtet unsere Verantwortung für die Erde gegenüber den kommenden Generationen, die diese von uns erben werden, als eine Dimension der menschlichen Solidarität (Kapitel 5). er in einer Enzyklika aus (siehe Laborem exercens In Verrichtung der Arbeit, 1981, Abschnitt 8). Doch als Lehre der katholischen Kirche wurde das Prinzip der Solidarität in den beiden Enzykliken des heiligen Johannes XXIII. sogar noch früher und sehr dringlich behandelt (Mater et magistra Mutter und Lehrmeisterin, 1961, #23, 146, 155, 157; Pacem in terris Friede auf Erden, 1963). In Pacem in terris erörtert Johannes das Prinzip der Solidarität in einem aufschlussreichen Kontext, der auf schmerzliche Weise für unsere heutige Situation relevant ist. In starken persönlichen Worten betont er, er erlebe unweigerlich mit großem Schmerz das Los derer, die aus politischen Gründen aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Viele und unglaubliche Leiden begleiten ja ständig die große, in unserer Zeit wahrlich ungezählte Menge dieser Flüchtlinge (#103). Angesichts der Situation der Migranten drängt er darauf, die Mühsal derer zu lindern, die aus ihrer Heimat anderswohin auszuwandern gezwungen sind (#107) und lobt insbesondere jene internationalen Einrichtungen, die auf diesem wichtigen Gebiet alle ihre Kräfte einsetzen (#108). Die Antwort der Kirche und aller Menschen auf das Schicksal der Flüchtlinge müsse von den Grundsätzen der Solidarität und der Nächstenliebe (#107) geprägt sein. Die Third Mission der KHSB wird besonders deutlich darin, wie die Professoren und Studenten ihre akademischen Disziplinen auf die Situation der Flüchtlinge in Berlin und Umgebung anwenden. Die Hinsichtlich ihrer Hilflosigkeit gegenüber unserem gegenwärtigen Umgang mit der Umwelt gehören die kommenden Generationen zu den Armen und Schwachen (Teil V). Alle Menschen, sowohl die gegenwärtigen Bewohner überall auf der Erde als auch die kommenden Generationen haben über die Jahrhunderte hinweg das Menschenrecht auf eine saubere Umwelt und eine gesunde Erde (#30, 90, 93, 109, 157, 158, und 185). Die Würde des Menschen, das erste Prinzip der Katholischen Soziallehre, erwächst aus dem Humus einer gesunden Erde; die Degradation der Umwelt degradiert die Menschheit selbst. EIN LÄNGERFRISTIGER HISTORISCHER BLICK AUF DIE KATHOLISCHE SOZIALLEHRE Wie bereits dargelegt, sind die sieben Prinzipien der Katholischen Soziallehre aus den sozialen Krisen und Herausforderungen am Ende des 19. Jahrhunderts erwachsen und haben sich durch die Verwerfungen und sozialen Probleme des 20. Jahrhunderts weiterentwickelt. Durch das Pontifikat von Papst Franziskus, die pastoralen Antworten von Bischofskonferenzen überall auf der Welt und die angewandte Theologie von Hochschuleen und Hochschulen wie der KHSB vertieft und erweitert die Kirche ihre Verantwortung für die Menschenfamilie und fährt fort, sich an der Gestaltung des gesellschaftlichen Lebens zu beteiligen und zur Lösung sozialer Probleme beizutragen. Dennoch, wie bereits angedeutet, bezieht die Katholische Soziallehre ihre Inspiration aus der Hinwendung der hebräischen Propheten zu den Armen

11 11 und Wehrlosen ihrer Gesellschaft. Während die Macht zwischen den Königen und den sozialen Institutionen der jüdischen Stämme hin- und hergespielt wurde, protestierten die Propheten heftig im Namen der Entrechteten und Marginalisierten, manchmal um einen hohen persönlichen Preis. Jesus war der Erbe dieser prophetischen Tradition, und deren Themen Frieden und Gerechtigkeit nahmen in seiner Verkündigung des Reichs Gottes eine zentrale Rolle ein. Das stärkste Zeugnis der prophetischen Lehre Jesu ist die Parabel vom Jüngsten Gericht in Matthäus 25. Beispiele für die Theologie und Praxis der sozialen Gerechtigkeit lassen sich in der christlichen Geschichte lange vor der industriellen Revolution finden. Ein rascher Blick auf die Schriften und das geistliche Wirken eines bestimmten Bischofs zeigt die Katholische Soziallehre in einer fernen Zeit an einem fernen Ort der christlichen Geschichte in Aktion. AUGUSTINUS UND DIE FLÜCHTLINGE Selten hört man hingegen über Augustinus Engagement von Amts wegen für die Armen, Marginalisierten und Entrechteten. Dabei erwuchs ein Großteil dessen, was später Inhalt der Katholischen Soziallehre wurde, aus Augustinus theologischer und pastoraler Antwort auf eine bestimmte Krise des 5. Jahrhunderts und ihre sozialen Auswirkungen. Es handelt sich um die Eroberung Roms durch Alarich und seine gotischen Stämme im August 410. Diese drei Tage, in denen die Goten viele Römer umbrachten und sich mit deren Reichtum auf- und davonmachten, erschütterten das Römische Reich bis in die Grundfesten. Sehr bald gaben die wohlhabenden und einflussreichen heidnischen Römer den Christen die Schuld an der Katastrophe. Sie warfen ihnen Pazifismus vor und dass sie sich weigerten, die Stadtgottheiten Roms zu ehren, die deshalb der Stadt und dem Reich ihren Schutz entzogen hätten. DER HEILIGE AUGUSTINUS VON HIPPO Die Geschichte des Augustinus von Hippo ( ) ist bekannt. Augustinus wurde im römischen Nordafrika (im heutigen Algerien) geboren und widmete seine frühen Jahre der Ausbildung für einen Posten im Römischen Reich eine Zeit, die von seinem narzisstischen Streben nach Lust und Macht dominiert war. Sein angeborenes Genie, verschiedene Glücksfälle und der schnelle soziale Aufstieg auf der Karriereleiter des Römischen Reiches brachten ihn im Alter von dreißig Jahren an den kaiserlichen Hof in Mailand. Nach nur ein paar Jahren im Regierungsdienst als Rhetor des Kaisers wurde Augustinus der politischen Intrigen und der gesellschaftlichen Dünkel müde. Angeregt von seinen Diskussionen mit den intellektuellen Christen, die er in Mailand kennengelernt hatte, und inspiriert durch die Predigten des Bischof Ambrosius verließ Augustinus seinen Posten am Kaiserhof und wurde im April 387 getauft. Er kehrte nach Afrika zurück, um sich auf ein Leben des sacrum otium zurückzuziehen: lesen, schreiben und in einer kleinen Gemeinde mit gleichgesinnten Christen beten seine Version eines Elfenbeinturms. Doch ein Besuch in der Hafenstadt Hippo Regius (dem heutigen Annaba in Algerien) im Jahr 390 änderte das alles. Die Katholiken in Hippo erkannten ihn als einen der ihren und schlugen ihn ihrem Bischof Evodius umgehend zur Priesterweihe vor. Was für ein geistlicher Coup für eine zweitrangige Hafenstadt in Nordafrika! Das Interesse an Augustinus Geschichte konzentriert sich zumeist auf seine anfängliche Laufbahn und seine erstaunliche Bekehrung, die er in seinem berühmten klassischen Werk Bekenntnisse beschrieben hat. Was man gemeinhin als seine zweite Karriere als Bischof kennt, beschränkt sich zumeist auf seine Lehrschriften, darunter auch seine oft missverstandenen Ideen zu Sexualität und Sünde. Augustinus antwortete auf diese Anschuldigungen. Über 14 Jahre hinweg schrieb er beharrlich an seinem 1000-seitigen Band Civitas Dei Vom Gottesstaat, in dem er argumentiert, Rom hätte viele und noch dazu größere Probleme gehabt, bevor Jesus geboren wurde. Neben seiner Erwiderung auf die Anschuldigungen der Heiden widmete Augustinus den größten Teil des Werks der Reflektion über die menschlichen Ursachen von politischen Krisen und sozialem Leid. Nicht die Anbetung von Stadtgöttern oder -göttinnen oder des Schicksals seien ausschlaggebend für geschichtliche Ereignisse, sondern menschlicher Egoismus und narzisstische Ichbezogenheit. Wenn wir gegen politische Unterdrückung und soziales Chaos vorgehen wollen, sollten wir anfangen, ein gutes Leben zu leben, egal wo wir sind, und zu beeinflussen, wen wir können. In einer Predigt, die er im Jahr 410 hielt, kurz nachdem er von der Plünderung Roms erfahren hatte, sagte er: Die Zeiten sind böse, die Zeiten sind schlecht so reden die Leute. Lasst uns ein gutes Leben leben, und die Zeiten sind gut. Wir selbst sind die Zeiten. Wie wir sind, sind auch die Zeiten (Predigt 80.8). Während Augustinus versuchte, seinen Leuten in Angst und Schrecken über den Untergang von Rom zur Seite zu stehen, erreichte eine sehr unmittelbare Folge davon die Küsten und den Hafen von Hippo: Flüchtlinge. Tausende von Flüchtlingen machten sich im Jahr 410 von Rom und Italien auf den Weg über das Mittelmeer. Sie fuhren in Richtung Nordafrika und landeten an seinen relativ sicheren Küsten, wobei einige weiter nach Ägypten und in den Nahen Osten reisten. So kamen sie in genau entgegengesetzter Richtung zu den heutigen Flüchtlingen über das Meer. So wie die Flüchtlinge, die heute vor Krieg, Gewalt und Verfolgung fliehen, waren auch die italienischen Flüchtlinge des 5. Jahrhunderts eine bunte Menge. Einige entstammten dem wohlhabenden Senatorenstand, der sich die Flucht finanziell leisen

12 12 QUERBLICK konnte. Viele waren Diener oder Sklaven, die damals die Mehrheit der römischen Bevölkerung ausmachten. Alle waren sie auf der Suche nach etwas Hoffnung für ein neues Leben, fernab von Gewalt und Hunger, die in ihrer Heimat wüteten. Augustinus pastorale Antwort auf die Flüchtlinge erfolgte in dreifacher Form. Zunächst gab er denjenigen, die vor der Gewalt in Italien geflohen waren, eine Stimme und schuf für die neuen Mitglieder der Gemeinden, an die er sich wandte, ein öffentliches Forum. Mit seinen geschriebenen und gesprochenen Worten linderte er das Los der vor Krieg und Gewalt geflohenen Römer, die nun mit derselben Unsicherheit konfrontiert waren wie alle Flüchtlinge. In Predigt 81 erinnerte Augustinus seine Gemeinde mit schmerzlicher Ironie daran, dass Aeneas, einer der legendären Gründer Roms, selbst auf der Flucht (fugiens) war, ein Flüchtling, der nach dem Fall von Troja geflohen war, und heimatlos über das Mittelmeer irrte, eine Vorwegnahme der beschwerlichen Reise so vieler Generationen von Flüchtlingen über eben jenes Meer der Tränen. Zum zweiten ermahnte Augustinus seine Leute, wie auch der heilige Johannes XXIII. Jahrhunderte später, die an ihren Küsten landenden Flüchtlinge als Mitmenschen zu empfangen und zu umsorgen. Seine Gemeinde in Hippo forderte er auf, gegenüber den Leidenden Mitgefühl zu zeigen, sich um die Schwachen zu kümmern und in diesen Zeiten der vielen ausländischen Flüchtlinge großzügig Gastfreundschaft zu üben, großzügig mit guten Taten zu sein (Predigt 81.9). Er erinnerte seine Leute daran, dass Nächstenliebe und Großzügigkeit, insbesondere gegenüber den weniger vom Glück Begünstigten, für ein christliches Leben unerlässlich seien (Predigt 389). Die Priester hielt er dazu an, alle Fälle von Grausamkeit zu untersuchen und den Opfern Trost zu spenden und ihnen damit zu helfen, dass sie sich trotz ihrer Leiden nicht gegen Gott beklagten (Brief 111.1,6,7). Vom Gottesstaat, ein Klassiker der abendländischen Literatur, wurde inmitten der politischen und sozialen Unruhen am Ende des Römischen Reiches verfasst. Das Buch entstand unter dem Eindruck der römischen Flüchtlinge, die in Augustinus Nordafrika geflohen waren, und um die er sich tagsüber kümmerte, während er nachts schrieb. Es bildete das theologische Fundament für die Katholische Soziallehre, die sich im Laufe der nachfolgenden christlichen Geschichte entfalten sollte. Augustinus selbst bezeichnete Vom Gottesstaat als magnum opus et arduum ein großes und überaus schwieriges Werk (Vorwort). Diese Formulierung dient uns als Erinnerung, dass unser gemeinsames Streben nach sozialer Gerechtigkeit und für die Menschenrechte, unsere täglichen Bemühungen, die Katholische Soziallehre umzusetzen, ebenfalls ein magnum opus et arduum sein werden. Aber wir arbeiten nicht allein. Die Third Mission der KHSB ist eine Erweiterung der Hochschulgemeinschaft. Die Studenten und Professoren, wie auch die professionellen Partner und die Bürger, stützen und nähren einander in ihrer gemeinsamen Arbeit an den Strukturen für Frieden und Gerechtigkeit, die sie reparieren, intensivieren und neu erschaffen. Bei der gemeinsamen Umsetzung der sieben Prinzipien der Katholischen Soziallehre in der Gemeinschaft praktizieren die Studenten, Professoren und Bürger eben diese Prinzipien dahingehend, wie sie in der Gemeinschaft miteinander umgehen und einander ermutigen. Sie behandeln einander mit Würde, Verantwortung, Verletzlichkeit, indem sie gegenseitig ihre Rechte achten, während sie kreativ und solidarisch zum Wohle der Gesellschaft und der Umwelt tätig sind. Die Third Mission der KHSB trägt nicht nur das Fachwissen der Hochschule in die Gesellschaft. Die Third Mission bildet an der KHSB eine Gemeinschaft heraus und stärkt somit ihre Gründungsmission und ihre Ziele als katholische Hochschule. Die dritte Dimension der Antwort des Augustinus auf die Flüchtlinge ist in seinem Werk Vom Gottesstaat ausführlich dargelegt, wo er über die Grundlagen einer gerechten Gesellschaft schreibt. Dazu reiche es nicht aus, sich um die Flüchtlinge zu kümmern. Wir müssten auch gegen die Ungerechtigkeit und Gewalt angehen, die die Vertreibungen verursachten und die Menschen überhaupt erst zu Flüchtlingen machten. Augustinus schreibt, wir müssten mit Hilfe von Gottes Gnade unsere Zeit auf Erden nutzen, um uns in jeder Gesellschaft für Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen, geduldig ob der stets unvollkommenen Ergebnisse unserer Bemühungen, getragen von Christi Gebot, Gott und die Nachbarn zu lieben, und um Vergebung für unsere fehlgeleiteten, missverstandenen oder irrtümlichen Beiträge zur Ungerechtigkeit zu bitten (Vom Gottesstaat XIX, 27). Joseph T. Kelley, Ph.D., D.Min. ist Professor of Religious and Theological Studies an der Merrimack College University, dort ist er auch Leiter des Center for the Study of Jewish-Christian-Muslim Relations.

13 AUGENBLICK 13 Berlin-Mitte, Jakob-Kaiser-Haus Mein Arbeitsplatz mein Kampfplatz für den Frieden Annett Heidemeier, Absolventin der KHSB (damals KFB) im Diplomstudiengang Soziale Arbeit, 1999 Fast zufällig war ich 1995 zur KHSB (damals KFB) gekommen. An der Humboldt-Uni hatte ich im großen Potpourri der Lehrveranstaltungen wenig gefunden, viel verworfen. Einzige Erinnerung bis heute: die Vorlesung von Prof. Dr. Hartmut Häusermann zu Stadtsoziologie. Hier hörte ich das erste Mal etwas von Quartiersmanagement. Bei der Suche nach mehr Praxisbezug stieß ich auf den Tipp: Sozialarbeit! Dann an der KHSB: kleine Hochschule, 120 Immatrikulationen pro Jahr, fast familiäre Atmosphäre das zeichnete die Hochschule für mich von Beginn an aus. Genau in diesem Rahmen wollte und konnte ich lernen. Studentenstreiks, selbst organisierte Veranstaltungen über mehrere Tage und Nächte, Gründung der Hochschulzeitung Hagazusa, Aufstellung von alten Sofas und Sesseln und Benennung dieser Sitzgruppen zum Café K. das erste Studienjahr war schnell rum. Unterschriftensammlung wegen der unflexiblen Nutzungsmöglichkeit des damaligen Computerkabinettchens flux war man Mitglied in der neu geschaffenen EDV-Kommission der Hochschule und damit beteiligt an der Planung des heutigen Rechenzentrums. Die Karrierechancen aufgrund von Meckerei standen in den 90ern an der KHSB sehr gut. Warum ich das aufzähle? Genau das war die Antwort darauf, was ich an der Hochschule gelernt hatte: Freiräume nehmen, schaffen, nutzen, selbst machen, organisieren, kommunizieren. Wichtig: es waren immer Leute da, die freies Denken unterstützten und förderten. Leute aus dem eigenen Semester, semesterübergreifend, Lehrbeauftragte, Professor_innen. Sofort fallen mir Namen ein: Karges, Penta, Gries, Lob-Hüdepol, Kliesch, Pleger, Zimmermann... Eine wirkliche Leidenschaft in der beruflichen Arbeit wurde bei mir die Sozialarbeit mit Wohnungslosen, eine sehr vielseitige Arbeit mit sehr spannenden Geschichten. Insgesamt lernte ich in fast zehn Arbeitsjahren fünf verschiedene Träger in diesem Bereich kennen. Auf der Suche nach den idealen Arbeitsbedingungen wechselte ich häufig und machte eigentlich überall ähnliche Erfahrungen: Schwerpunktsetzung der Chefetage auf möglichst hohe Klientenzahlen, Verteidigung der Qualität der eigenen Arbeit gegenüber Ämtern, Kämpfe mit Kostenträgern, viel Idealismus bei wenig Anerkennung, Unterbesetzung und schlechter Bezahlung Lichtblicke waren tolle Kolleg_innen mit ähnlichen Vorstellungen und das Vertrauen von Hilfesuchenden. Wenn ich sah, dass die Gegebenheiten nicht zu ändern waren, versuchte ich mir meinen Antrieb und meine Unabhängigkeit zu bewahren, um weiter nach etwas Neuem Ausschau zu halten hatte ich das Glück, eine alte Leidenschaft in Verbindung mit Dazugelerntem zum Beruf machen zu können: politische Arbeit. Schon seit 1990 bin ich Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen, habe ein gut funktionierendes Netzwerk, wo auch Stellenangebote ankommen. Wie schreibt Günter Thoma in der SoSe-Ausgabe der Einblicke auf Seite 16 doch so treffend: Optionen offen halten und berufliche Perspektive klären. Das habe ich immer wieder gemacht und erhielt die Option, im Büro eines Bundestagsabgeordneten zu arbeiten. Ich halte dort den Bürobetrieb am Laufen, organisiere und kommuniziere, habe ein interessantes Arbeitsumfeld, ein gutes Team, sehr gute Arbeitsbedingungen mit einer entsprechend guten Bezahlung, die es mir erlaubt, Teilzeit zu arbeiten. Zwar ist so ein Job zeitlich befristet, zumindest für eine Legislaturperiode, aber berufliche Perspektiven ergeben sich immer wieder und Panta rei!. Wenn ich ungefähr zweimal im Jahr an die KHSB komme, staune ich, wie sich die kleine Hochschule entwickelt hat. Ein wenig vermisse ich die vielen leeren Räume, in denen wir nach Parties einfach auf einer Matratze genächtigt hatten und morgens klammheimlich vor Hausmeister Lechs Kontrollgang verschwanden. Ich weiß nicht, welche Freiräume Studierende heute an der KHSB haben, hoffe aber, sie sind da, nur einfach anders. Wenn ich ins Café K. gehe, freue ich mich immer wie Bolle, dass das noch existiert!

14 14 EINBLICK Boys' Day an der KHSB Kathrin Eichner Unter dem Motto Vielfältig! Spannend! Anspruchsvoll! ein Studium im sozialen Bereich wurde der diesjährige Boys Day an der Katholischen Hochschule vom Institut für Gender und Diversity (IGD) am 27. April 2017 ausgerichtet. Da männliche Fachkräfte in pädagogischen Berufsfeldern immer noch unterrepräsentiert, aber sehr erwünscht sind, bekamen 50 interessierte Schüler im Alter zwischen 10 und 17 Jahren die Möglichkeit, das Studierendenleben, einzelne Studieninhalte sowie Praxisfelder der Sozialen Arbeit, der Kindheits- sowie der Heilpädagogik näher kennenzulernen. Unter reger Beteiligung und mit Unterstützung vieler engagierter und flexibler Mitarbeiter_innen aus der Verwaltung, der Lehre sowie Studierender entstand ein Programm für einen informativen und aktivierenden Boys Day. Nach einer Begrüßung durch den Leiter des IGD, Prof. Dr. Stephan Höyng, wurden die Zuhörer beim einleitenden Vortrag zu den Studieninhalten der Sozialen Arbeit von Prof. Dr. Stefan Bestmann typisch sozialpädagogisch mehrmals nach ihren Meinungen und Erfahrungen gefragt und durch kleinere Übungen aktiviert. Fast zwei Stunden zogen die Schüler anschließend in kleinen Gruppen jeweils begleitet von Studierenden mit unterschiedlichen Aufgaben kreuz und quer durch die Hochschule. Sie fragten in laufenden Seminaren, inwiefern sie auf soziale Berufe vorbereiteten, Lehrende, wie sie etwa zur Sozialen Arbeit gekommen sind, in der Bibliothek, warum es eigentlich noch Bücher gibt und im Prüfungsamt, was passiert, wenn Studierende bei einer Prüfungsleistung schummeln. Im Praxisreferat wurde den Schülern dann erklärt, in welchen Einrichtungen die Studierenden ihre Praxissemester ableisten bzw. welche Praxisfelder es überhaupt im sozialen Bereich gibt. Vorgestellt wurden Berufsfelder von der Altenhilfe, über die Erlebnispädagogik und Kinder- und Jugendhilfe, bis hin zur Straffälligenhilfe und Suchtberatung. Neben diesen gab es noch viele weitere interessante Anlaufstellen, z. B. das International Office oder das Projekt Chance Quereinstieg/Männer in Kitas. Zu einer kurzen Pause setzten sich die Schüler zu den Studierenden ins Café K oder ins Kaffeestübchen und bekamen auf diese Weise einen zusätzlichen Einblick in den Studierendenalltag. Besonders wichtig war aber auch, von den mitwirkenden Studierenden zu erfahren, warum sie gerade an der Katholischen Hochschule Berlin studieren und wie sie zu ihrem Berufswunsch gekommen sind. Nach einem Mittagessen in der Mensa gab es abschließend noch einen Besuch in der Lernwerkstatt für Kindheitspädagogik und ein Quiz rund um Männlichkeit, vielfältige Lebensentwürfe und soziale Tätig- und Fähigkeiten. Viele Mitarbeiter_innen, Studierende und Lehrende gaben Einblicke in ihren beruflichen Werdegang, nahmen Stellung zur Unterrepräsentanz von Männern im sozialen Bereich und brachten auf den Punkt, warum soziale und pädagogische Berufe so spannend und abwechslungsreich sind. Das scheinen sie geschafft zu haben, denn die Rückmeldungen der Schüler waren überwiegend positiv. Hoffentlich wurde dabei der ein oder andere neugierig auf ein Studium an einer Hochschule für Sozialwesen.

15 AUGENBLICK 15 Prof. Dr. Andreas Leinhäupl Warum möchten Sie ausgerechnet an einer katholischen Hochschule für Sozialwesen unterrichten? Für einen katholischen Theologen ist es ja nicht ungewöhnlich, an einer katholischen Hochschule zu unterrichten. Interessant ist die Kombination mit dem Sozialwesen. Nachdem ich in den letzten Jahren schon viele gute Erfahrungen als Lehrbeauftragter an der KatHO NRW in Köln und Münster gemacht hatte, war für mich klar, dass sich eine Gastprofessur an der KHSB als spannendes und zugleich herausforderndes Unternehmen gestalten würde und zwar genau im Grenzbereich zwischen den Inhalten der Theologie bzw. der Religionspädagogik und dem Sozialwesen. Was finden Sie an Ihrer Arbeit an der KHSB besonders erfüllend, herausfordernd? Mein Aufgabenfeld innerhalb des Studiengangs Religionspädagogik in Schule und Pastoralen Räumen besteht hauptsächlich darin, Biblische und Historische Theologie zu vermitteln. Das ist im säkularen Umfeld der Hauptstadt Berlin eine echte Herausforderung und zugleich sehr vielfältig und anregend. Schon nach den ersten zwei Semestern an der KHSB kann ich sagen, dass ich auch für mich selbst neue Wege entdeckt habe, theologisch zu arbeiten und die entsprechenden Inhalte erlebbar zu machen. Wenn Sie Ihren Studierenden eins vermitteln möchten, was wäre das? Offenheit. Ich plädiere für eine Theologie bzw. Religionspädagogik der offenen Augen! Es gilt, so gut es geht die Scheuklappen abzulegen, ohne dabei die eigenen Wurzeln und Grundüberzeugungen über Bord zu werfen. Was sind aus Ihrer Sicht wichtige Strömungen im Bereich der Theologie bzw. der Religionspädagogik, die mehr beachtet werden müssten? Ich sehe momentan zwei besondere Fluchtlinien: Die eine nennen wir komparative Theologie und meinen damit einen praxisorientierten Zugang zu religiösen und sozialen Fragen, der sich v.a. dadurch auszeichnet, von und mit anderen religiösen Traditionen zu lernen. Die zweite Linie lässt sich mit dem Stichwort Theologie des Sozialen (Christine Funk) umschreiben: es geht darum, religiöse Fragen und theologische Inhalte praxisrelevant und menschennah zu erörtert und daraus nachhaltige Angebote für das Zusammenleben der Menschen in den unterschiedlichsten Situationen zu entwickeln. Hier entwickelt sich gerade eine echte Schnittstelle zwischen der Theologie und der Sozialen Arbeit. Glauben Sie, dass es in den Sozialen oder pastoralen Berufen noch Fortschritt gibt? Ja natürlich, sonst könnte ich diese Arbeit hier an der Hochschule gar nicht machen. Und ich bin sicher, dass gerade das Zusammenspiel zwischen Religiösem und Sozialem ein zukunftsorientiertes Programm darstellt... für das wir zweifelsohne alle gemeinsam noch einiges an Arbeit investieren müssen. Gibt es Personen im Umfeld der Theologie, die Sie besonders beeinflusst haben, die Sie möglicherweise sogar als Vorbild sehen? Wenn ich nach meiner theologischen Herkunft gefragt werde, gebe ich unumwunden zu, dass ich diesbezüglich eine Art Münsteraner Gen habe. Ich hatte das Glück, u. a. bei Erich Zenger, Johann Baptist Metz, Karl Löning, Herbert Vorgrimler, Jürgen Werbick, Anrnold Angenendt studieren und in diesem Umfeld auch als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig sein zu dürfen. Hier war das Theologietreiben immer mehr als das bloße Vermitteln und Aufnehmen von Inhalten, es war so etwas wie ein Lebensentwurf, der mich über all die Jahre begleitet hat und von dem ich hoffe, dass ich ihn angemessen weitergeben kann. Welche Autorin oder welchen Autor lesen Sie momentan besonders gern? Um ganz ehrlich zu sein, beschäftige ich mich seit letztem Winter intensiv mit Büchern zur Geschichte Berlins. Hier habe ich einiges nachzuholen und stoße auf eine riesige Vielfalt unterschiedlicher literarischer Zugänge. Ansonsten bin ich ein Fan skandinavischer Thriller. Was würden die meisten Menschen von ihnen gar nicht erwarten? Ich spiele Schlagzeug in einer Soul-Band und in einem Jazz-Quartett!

16 16 EINBLICK Projekt GESUND! macht Menschen mit Lernschwierigkeiten zu Gesundheitsforschern Menschen mit Lernschwierigkeiten werden bis zu dreimal häufiger krank als Menschen ohne Behinderungen oft mit schwerem Verlauf und längerer Krankheitsdauer. Um ihre Gesundheitschancen zu erhöhen, haben der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) und die Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin (KHSB) eine neue Broschüre herausgegeben. Die Publikation stellt die Ergebnisse des KHSB-Forschungsprojektes GESUND! vor und gibt Werkstätten für behinderte Menschen Materialien an die Hand, mit denen sie das gesundheitsfördernde Verhalten ihrer Beschäftigten mit Lernschwierigkeiten anregen können. Beim Projekt GESUND! wurden Beschäftigte mit Lernschwierigkeiten einer Berliner Werkstatt in einem Kurs zu Gesundheitsforschern ausgebildet und so an die Gesundheitsförderung herangeführt. Anhand von Themen wie Bewegung, Ernährung, Umgang mit Krisen, Arztgespräche und Das Herz lernten sie, selbstbestimmt Einfluss auf ihre eigene Gesundheit zu nehmen. Verena Bentele, Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, würdigte das Projekt und die vdek-publikation: Das Projekt GESUND! macht Menschen mit Lernschwierigkeiten zu handelnden Experten in eigener Sache und bindet sie direkt in die Gesundheitsförderung ein. Das ist eine Herangehensweise, die genau dem Motto der Behindertenrechtskonvention entspricht: Nicht über uns ohne uns. sich mit Gesundheitsfragen in verschiedenen Lebensbereichen auseinanderzusetzen. Alle Beteiligten entwickelten mit viel Neugierde und Spaß am Lernen ihr Gesundheitsbewusstsein und ihre Gesundheitskompetenz weiter. Die kostenlose Praxishilfe Gesundheitsförderung mit Menschen mit Lernschwierigkeiten umfasst rund 170 Seiten und enthält u. a. umfangreiche Lernmaterialien für den Gesundheitsforscher - Kurs. Das Heft ist zum Teil in einfacher Sprache verfasst. Seit Mitte Juni 2017 wird es bundesweit an 730 Werkstätten für behinderte Menschen verschickt. Inzwischen ist die 2., aktualisierte Auflage gedruckt. Die Broschüre sowie zusätzliche Online-Lernmaterialien gibt es ebenfalls kostenfrei zum Download auf der Website des vdek unter Das Projekt GESUND! wird vom vdek und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Es ist Teil des Forschungsverbundes für gesunde Kommunen (PartKommPlus). Ulrike Elsner, vdek-vorstandsvorsitzende, erklärte: Das innovative Konzept der KHSB zielt auf eine Gruppe, für die es noch wenige entsprechende Angebote gibt. Das hat uns überzeugt. Mit unserer Broschüre wollen wir einen Beitrag zur Verbreitung dieses Konzepts leisten. Prof. Dr. Reinhard Burtscher, Leiter des Projektes GESUND! an der KHSB, sagte: Unsere Wirkungsanalyse zeigt, dass es gelungen ist, eine forschende Haltung bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu befördern. Es wurde das individuelle Interesse geweckt,

17 17 Theatertherapie Sommerakademie Remscheid 2017 Margit Wagner Vom Juni 2017 hat in Remscheid wieder die jährliche Internationale Sommerakademie der Deutschen Gesellschaft für Theatertherapie e. V. (DGfT) und des Instituts für Theatertherapie (ITT) stattgefunden. Neben dem Thema Rolle widmete sich in diesem Jahr die Fachtagung aus aktuellem Anlass auch der Arbeit mit Geflüchteten: Das Fremde und der ausgegrenzte Schatten fremde Rollen und die Rolle des Fremden in der Theatertherapie. Hier wurde in Fachvorträgen, Filmen und Workshops gezeigt, wie die Theatertherapie auf die aktuellen Herausforderungen reagiert, welche Ressourcen sie bieten und wie sie zu mehr Menschlichkeit im Umgang mit Flüchtlingen beitragen kann. Die Gesamtleitung hatte Prof. Ingrid Lutz, die auch die Leiterin der dreijährigen Berliner Weiterbildung Theatertherapie ist eine Kooperation zwischen dem ITT und der KHSB, die seit 2009 alle zwei Jahre in Berlin die Weiterbildung durchführt. Die Theatertherapie ist eine vor allem in den USA und in England entwickelte handlungsorientierte Therapieform und gehört zu den künstlerischen Therapien wie Musik-, Tanz- und Kunsttherapie. Sie konzentriert sich primär auf die Ressourcen und gesunden Anteile der Persönlichkeit und stärkt diese. Als Werkzeug nutzt sie die Mittel aus den Bereichen Theater und Schauspiel: Auf Grundlage der Methoden und Übungen aus dem Theater wie Improvisation und Rollenarbeit werden Themen verkörpert, spielerisch in Beziehung gesetzt und somit aktiv in Bewegung gebracht. Hierbei wird nicht nur auf die eigene Biographie zurückgegriffen, sondern auch auf fiktive Geschichten wie Mythen oder Märchen. Der Schwerpunkt der Berliner Weiterbildung liegt in körpertherapeutischen Verfahren und dem performativen Prozess in der Theatertherapie. Die Teilnehmer_innen der Weiterbildung kommen hauptsächlich aus den Bereichen Schauspiel, Soziale Arbeit und heilende Berufe und werden dazu ausgebildet, theatertherapeutisch in allen psychosozialen Feldern, wie Beratungsstellen, Gewaltprävention, Bewährungshilfe, Justizvollzugsanstalten, Alten- und Behindertenhilfe, psychiatrische und psychosomatische Kliniken, aber auch in freier Praxis zu arbeiten. Die Sommerakademie in Remscheid ist fester Bestandteil und Pflichtmodul der Weiterbildung. In den diesjährigen Workshops wie Die Familie als Konstellation von Rollentypen mit Robert Landy (USA), Dramatherapie mit alten Menschen mit Dovrat Harel (Israel) oder Shakespeare Das Spiel mit der Sprache in Shakespeares Theater mit Ryszard Nieoczym (Kanada) wurde sich intensiv u.a. mit Rollenmustern, -freiheit, -dynamiken und -experimenten beschäftigt. Des Weiteren wird in der Sommerakademie die zunehmende Akademisierung der Theatertherapie voran gebracht, indem es Doktorand_innen ermöglicht wird, Forschungsprojekte vorzustellen und zu diskutieren. Unterstützung erhalten die Doktorand_innen auch durch den Forschungsverbund Kunsttherapie (FVKT), dessen Ziel die Vernetzung von Graduiertenkollegs im Bereich der Ästhetischen Bildung und Kulturreflexion ist, um den Austausch zwischen den Hochschulen und anderen akademischen Einrichtungen zu intensivieren und die kunsttherapeutische Forschung insgesamt weiter auszubauen. Aber auch Raum für ganz praktische Vorhaben gibt es in der Sommerakademie: In einem Workshop zur Arbeit mit geflüchteten Kindern entstand in diesem Jahr die Projektidee zur theatertherapeutischen Arbeit mit Kindern in Frauenhäusern, die zurzeit durch Absolvent_innen und aktuellen Teilnehmer_innen der Berliner Weiterbildung gemeinsam mit dem Netzwerk der brandenburgischen Frauenhäuser e.v. umgesetzt wird. Hierzu wird es in der geplanten Veranstaltungsreihe der KHSB zur häuslichen Gewalt im Dezember 2017 einen Fachvortrag und Workshop geben.

18 18 EINBLICK Projekt Väterzentrum Berlin Marc, ihr betreibt seit 10 Jahren im Prenzlauer Berg das Projekt Väterzentrum Berlin. Welche Schwerpunkte haben sich im Väterzentrum herausgebildet? Unsere Arbeit besteht aus einem Dreiklang: Am bekanntesten ist sicher der sogenannte Papaladen als niedrigschwelliger Veranstaltungsort mit Angeboten wie Crash-Kursen für werdende Väter, einem Papacafe für Väter in Elternzeit, erlebnispädagogische Angebote wie Vater-Kind-Wochenenden oder Familienevents wie den Großen Preis vom Prenzlauer Berg, ein Autorennen auf einer Carrera-Autorennbahn. Das zweite Standbein ist unsere Beratungsstelle insbesondere für Väter in Trennungssituationen. Hier bieten wir psychologische und rechtliche Beratung an und haben ein Gruppenprogramm entwickelt. Darüber hinaus haben wir uns zu einer Fachstelle in der Arbeit mit Vätern entwickelt. Wir waren sehr neugierig auf diesen ersten Durchlauf und waren überrascht, dass es Teilnehmer aus Österreich, München und anderen großen Städten gab und haben uns gefreut über die positiven Rückmeldungen. Ja das war für uns auch eine große Überraschung. Letztendlich zeigt es, dass solche Angebote im Sozialbereich völlig fehlen und die Fortbildung im deutschsprachigen Raum Neuland ist. Väter bzw. die Perspektiven der Väter sind so gut wie kein Gegenstand der Sozialen Arbeit. Wenn ich im 3. Semester mit den Studierenden über meinen Lehrauftrag in Kontakt bin, sagen mir die, dieses Thema hatten wir bisher noch überhaupt nicht im Blick. Die Perspektive der Väter ist bisher im Studium noch nie aufgetaucht. Für manche ist das eine echte Initialzündung zur Auseinandersetzumg mit diesem Thema. Mark Schulte und Eberhard Schäfer Das Referat Weiterbildung bietet im Frühjahr 2018 den nächsten Durchlauf der Weiterbildung Fachkraft für die Arbeit mit Vätern an, ein Kooperationsprojekt mit dem Väterzentrum Berlin. Marc Schulte, einer der Gründerväter des Väterzentrums, Sozialarbeiter, Pädagoge und Vater dreier Kinder steht mit seinem Kollegen Eberhard Schäfer für die Entwicklungen des Väterzentrums. Gern stellt er sich unseren Fragen und nutzt die Gelegenheit, über die aktuelle Arbeit des Väterzentrums und einem seiner ihm liebsten Projekte der Weiterbildung zur Fachkraft für die Arbeit mit Vätern zu sprechen. Ist die Fortbildung auch für Frauen geeignet? Ja unbedingt. Frauen sind grundsätzlich sowohl als Professionelle, also z. B. als Beraterinnen oder Partnerin der Väter die entscheidenden Türöffnerinnen und Multiplikatorinnen. Über die Rückmeldung einer Teilnehmerin aus der letzten Fortbildung habe ich mich besonders gefreut: Als Koordinatorin für Familienzentren will ich unsere Väter besser ansprechen und mitnehmen. In toller Lernatmosphäre habe ich bei der Weiterbildung viel davon erfahren, was Väter bewegt, wie und wann sie gut zu erreichen sind. Ich habe viele Impulse für meine Arbeit bekommen. Kannst Du in Stichworten beschreiben, welche Themen und Fragen bearbeitet werden? Wichtig ist ja zunächst gewesen, das Thema überhaupt bekannt zu machen, also dafür zu sensibilisieren, dass parallel zur Genderperspektive es für Väter auch noch weitere und andere Fragen gibt und sich damit auch für viele weibliche und männliche Fachkräfte andere Fragen stellen, die sich im Curriculum der Weiterbildung zur Fachkraft für die Arbeit mit Vätern wiederfinden:

19 19 Neuigkeiten in der Bibliothek Wie kann ich Väter besser in mein Arbeitsfeld einbeziehen? Wie erreiche ich Väter? Wie ticken Väter eigentlich? Was brauchen Väter? Kann ich als Frau überhaupt Ansprechpartnerin für Väter sein? Und wie positioniere ich mich als Mann? Und ähnliche Fragen mehr. Wir möchten erreichen, dass sich Fachkräfte stärker damit auseinandersetzen, welche Bedeutung Väter für die Entwicklung von Kindern haben und dass deshalb z. B. in Familienzentren Väter auch angesprochen und einbezogen werden sollten dass dies aber z. T. anders geschehen muss, als wenn ich mich auf die Personengruppe Mütter beziehe. Fachkräfte müssen in diesen pädagogischen Prozessen ihre eigene Rolle reflektieren können, eine persönlich-professionelle Rolle zur Väterlichkeit entwickeln und in diesen Kontexten ressourcenorientiert arbeiten können, differenzierte und begleitende Angebote für Väter entwickeln und anleiten können. Das Gespräch führte Mechthild Schuchert vom Referat Weiterbildung. Die neuen Öffnungszeiten: Mo. - Do Uhr Fr Uhr Sa Uhr An diesem neuen Herzstück der Bibliothek werden jetzt alle Medien selbst ausgeliehen und zurückgegeben. Mit der Neugestaltung des Eingangsbereiches und der damit verbundenen Umstellung der Ausleihe und der Rückgabe von Medien auf Selbstverbuchung werden sich die Öffnungszeiten der Bibliothek ändern. Ab dem Wintersemester 2017/18 haben wir zusätzlich samstags von Uhr geöffnet. Ausleihe und Rückgabe können ab sofort ganz einfach und unkompliziert selbst erledigt werden, so wie es viele auch schon aus anderen Bibliotheken kennen. Natürlich werden wir allen, die Hilfe brauchen sollten, mit Rat und Tat zur Seite stehen. Da Ausleihe und Rückgabe nun nicht mehr von den Bibliotheksmitarbeiter_innen durchgeführt werden, haben wir den Eingangsbereich umgestaltet. Wo früher die lange Ausleihtheke stand, sitzen jetzt links wenn Sie die Bibliothek betreten die Bibliotheksmitarbeiter_innen, um bei der Literaturrecherche und bei Fragen zu helfen. Auf der rechten Seite wurde ein Bereich mit Sesseln eingerichtet, in dem Zeitungen und Zeitschriften gelesen oder die neuesten Bücher eingesehen werden können. Man kann sich aber auch einfach nur ausruhen und dabei sein Handy aufladen. Eine Ladestation mit unterschiedlichen Kabeln (diese müssen allerdings bei einer Mitarbeiter_in gegen einen Pfand entliehen werden) steht zur Verfügung.

20 20 EINBLICK Zwischen Hoover und Hover in Portsmouth, oder was ein Staubsauger mit ERASMUS+ zu tun hat Erfahrungsbericht von Benjamin Klages und Jana Kavermann, Projekt PONTS Brexit hin oder her, wir wollten nach England. So viel stand fest. Und zwar weniger, weil eine kleine Mehrheit der Bürger_innen dafür gestimmt hatte, unsere EU zu verlassen was in der Tat schon ein guter Grund ist noch schnell dorthin zu fahren. Aber vor allem eben auch, weil in England seit einigen Jahrzehnten Erfahrungen genau in dem Bereich gesammelt werden, in dem wir uns erst seit einigen Jahren ausprobieren, dem Third Space an Hochschulen also jenem Bereich, der weder originär in Lehre & Forschung noch Verwaltung anzusiedeln ist und damit in seiner Zwischenrolle der Verortung unseres Projekts PONTS naheliegt. Als geeignet erwies sich nach kurzer Recherche die University of Portsmouth. Diese new university, die, übersetzt ins deutsche Hochschulsystem, in den 90er von einer Fachhochschule zur Universität wurde, widmet sich explizit einer erweiterten Partizipation von beispielsweise sogenannten Arbeiterkindern am Studium und hat eigens zu diesem Zweck unterstützende Strukturen etabliert. Das Department for Curriculum and Quality Enhancement (DCQE) weckte somit unser Interesse. Darüber hinaus gibt es an der Uni in der englischen Hafenstadt einen Fachbereich Sozialwesen, deren Struktur und fachliche Schwerpunktsetzungen wir gern kennenlernen wollten. Nach ersten Kontaktaufnahmen wurden die Überlegungen immer konkreter und schließlich entstand der Plan für eine vollgepackte Woche Ende April 2017 mit anregenden Terminen, beispielsweise in der Academic Skills Unit und mit dem Beauftragten für Equality & Diversity, aber auch mit Seminaren wie The ins and outs of teaching Distance Learning courses und University of Portsmouth in Context, Veranstaltungen vom DCQE eigens für Beschäftigte. In Dr. John Crossland hatten wir vor Ort einen wunderbaren Erasmus-Koordinator, der nicht nur gemeinsam mit dem Leiter des DCQE Phil Verrill maßgeblich die Termine organisierte, sondern uns zudem in allen Belangen unterstützte und die Woche gemeinsam mit all den interessierten & interessanten Kollg_innen zu der wiederholenswerten Erfahrung machte, die sie war. Der Brexit war natürlich tatsächlich Dauerthema. Kein Termin, in dem nicht auch die Ungewissheit für die dortigen Akademiker_innen zur Sprache gekommen wäre, die sich in dem Austritt Englands aus der EU manifestiert. Wie negativ die Veränderungen befürchtet werden, wurde immer wieder aufs Neue klar. Genau Sie leben den, wenn man so will, europäischen Traum und haben kosmopolitische Ideen was aber ebenso wie sie es wiederum berichteten im Kontrast steht zur Arbeiter(losen)klasse, die in der alten Hafenstadt Portsmouth im Vergleich zahlenmäßig den überwiegenden Anteil an der Bevölkerung stellt. Aber auch ohne dieses heikle Thema hätte es uns an spannendem Austausch nicht gemangelt. Die Bereitschaft zu intensiven und ausführlichen Gesprächen aller Personen,

21 21 die wir in der Woche getroffen haben, war überraschend und überwältigend zugleich. Sprachlich war die Woche sowohl anregend als auch eine Herausforderung, die zu interessanten Wortneuschöpfungen führte: Das Hovercraft, dass die beeindruckende Möglichkeit bietet zwischen Portsmouth und der Isle of Wight auf einem Luftkissen zu verkehren, wurde das ein oder andere Mal zum Hoovercraft und hätte uns entsprechend wohl eher auf einem Staubsauger zur Insel gebracht Jonglieren an der KHSB Eindrücke von neuen Studierenden des Studiengangs GKT Katrin Brokow Wir arbeiten in der Modebranche, in Kanzleien, ärztlichen Praxen, auf der ITS, in Wohngruppen für Behinderte, im Schulhort, wir sind BildhauerInnen, Krankenschwestern, ErgotherapeutInnen, KünstlerInnen, RettungssanitäterInnen - eine bunte Mischung, wie wir da so am ersten Morgen in der Kapelle der KHSB zusammenfinden: wir sind der neue Kurs des berufsbegleitenden Studienganges Klinische Kunst-und Gestaltungstherapie und verleben unsere ersten drei Präsenztage an der Hochschule. Wie 23 kleine Jonglierbälle werden wir in einer wohldurchdachten Choreographie durch den Hochschulbetrieb gelenkt, auf dass wir alles sehen, beschnuppern, kennenlernen, verstehen: Von Pater Breulmann geht es zum kraftvollen Händedruck von Herrn Prof. Dr. Zimmermann, dann zur frischgebackenen Frau Prof. Knott. Von ihr werden wir weiter an Kira und Johannes aus dem Studiengang Kindheitspädagogik gereicht, es folgt Herr Lechler, dieser übergibt an Frau Vieth, zügig übernimmt das Team von Frau Titze und Herrn Hellinger. Zu guter Letzt rollen wir hinter Frau Roßmann und Herrn Ziganki durch die hohe Kunst der Bibliotheksnutzung und schwupps, schon fliegen wir weiter: Frau Prof. Schattmayer-Bolle in die Hände, die uns fröhlich weiterreicht für den dritten Tag an Frau Prof Knott und Frau Rowder. Und mittendrin in diesem eifrigen Jongliertreiben : Herr Genehr, immer an unserer Seite. Plötzlich taucht er genau im rechten Augenblick auf, beantwortet alle unsere Fragen lächelnd, verströmt Zuversicht, zerstreut unsere aufgeregten Erstklässlersorgen. Es war viel und verwirrend und feierlich und informativ und beruhigend und spannend und bunt! Herzlichen Dank an alle oben genannten Menschen! Sie haben sich so viele Gedanken gemacht, um ein gelungenes Einschulungspotpourri zusammenzustellen. Es ist ihnen wunderbar gelungen, uns herzlich willkommen zu heißen, uns einzustimmen auf das, was uns erwartet und jede/n von uns dort abzuholen, wo wir gerade stehen: jonglierend zwischen Familie, Alltag, Beruf.an der Pforte zum Studium!

22 22 RÜCKBLICK Die Stadt Mitgestalten Das ehemalige Betonwerk in Grünau mit einer Gesamtfläche von etwa Quadratmetern wird kaum genutzt. Das wollen die Berliner Bürgerplattformen ändern: Kann nicht angesichts der großen Wohnungsnot in Berlin diese Fläche für bezahlbares Wohnen und soziales Miteinander verwendet werden? Die Berliner Bürgerplattformen haben es geschafft, eine Kooperationsvereinbarung mit dem Besitzer des Grundstücks Antonio Samos zu schließen, gemäß derer die Fläche für den Bau von Wohnungen mit einem ausgeprägten gemeinwohlorientierten Charakter genutzt werden kann. Entstehen soll ein neues, innovatives, integratives und vielfältiges Stadtquartier mit mehr als 3000 Wohnungen, mehreren Kitas, Stadteilzentrum, Einkaufsmöglichkeiten und Schule. Die Berliner Bürgerplattformen verdanken viel von ihrem Erfolg Prof. Dr. Leo Penta, der die Praxis von Community Organizing aus Brooklyn nach Berlin gebracht hat. Prof. Dr. Penta ist der Leiter des Deutschen Instituts für Community Organizing (DICO) der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin. Von ihm und vom DICO haben die Akteurinnen und Akteure der Berliner Bürgerplattformen viel gelernt. Das wurde im Rahmen der Veranstaltung Die Stadt Mitgestalten am 07. Juli 2017 deutlich. Die Veranstaltung verband zweierlei: Eine feierliche Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung mit dem Gründstückseigner und den Förderern auf der einen Seite und auf der der anderen Seite eine Darstellung der Kooperation zwischen den Bürgerplattformen und der KHSB. Die ehemalige Professorin und Rektorin der KHSB, Prof. Dr. Marina Lewkowicz, sowie der ehemalige Rektor, Prof. Dr. Andreas Lob-Hüdepohl, erzählten von der Zeit, an der Prof. Dr. Penta angefangen hat, an der KHSB zu lehren; Prof. Dr. Ralf-Bruno Zimmermann, gegenwärtiger Präsident der KHSB, würdigte Pentas Verdienste insbesondere angesichts seines Rentenantritts. Der Aufbau von Beziehungen beginnt mit Personen, sagte Prof. Dr. Lob-Hüdepohl, und Penta verstehe es hervorragend, Personen miteinander konstruktiv ins Gespräch zu bringen. Beziehungen, Beziehungen, Beziehungen! Leo Penta habe den Bürgerplattformen die Wichtigkeit dieses Spruches beigebracht, sagte Elke Schilling von der Bürgerplattform Wedding-Moabit. Jonathan Lang, Senior Organizer aus den USA, betonte, Leo Penta sei ein Evangelist des Engagements und schilderte die spirituelle Dimension von Community Organizing. Ein Stern sei Prof. Penta, sagt Selcuk Saydam, ein Mitglied der Bürgerplattform und Student der KHSB, indem er Pentas orientierende Funktion bei der Arbeit an der Gemeinwohlgestaltung lobte. Prof. Leo Penta steht jedoch ungern im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und verwies daher auf die Kooperation der vielen Akteurinnen und Akteure. Für etwas möchte er sich besonders einsetzen: Für den Aufbau des echten Wir-Seins, das heutzutage bedroht zu sein scheint. Nun stärke unsere Hände für die Arbeit!, sagte Penta, auf das biblische Buch Nehemiah bezugnehmend. Es folgte ein ökumenischer Gottesdienst und nach einer kurzen Unterbrechung durch einen kräftigen Wolkenbruch ein gemeinsames pot luck Abendessen mit einem bunten Unterhaltungsprogramm, bei dem viele ehemalige Studierende der KHSB sowie Freunde und Unterstützer bis in die Nacht gesungen und getanzt haben.

23 23 LICHTENBERGER GESUNDHEITSBEIRAT KHSB WIRD MITGLIED SECHS JAHRE PROJEKT POTENTIALE NICHT-TRADITIONELL STUDIERENDER NUTZEN Am 31. Mai 2017 konstituierte sich der Lichtenberger Gesundheitsbeirat. Die Gesundheitsstadträtin Katrin Framke berief die Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin als Mitglied in den Beirat. Damit beteiligt sich die Hochschule in der aktuellen Legislaturperiode am bezirklichen Gesundheitszieleprozess. Prof. Dr. Claudia Schacke (Soziale Gerontologie) und Prof. Dr. Reinhard Burtscher (Heilpädagogik) nahmen die Ernennungsurkunde im Lichtenberger Rathaus entgegen. Der Bezirk Lichtenberg wird in seiner Bevölkerungsstruktur jünger und älter zugleich. Vor diesem Hintergrund und den damit verbundenen gesellschaftlichen Herausforderungen muss der Bezirk sich strategisch aufstellen und zeitgemäße gesundheitspolitische Antworten finden. Die KHSB beteiligt sich aktiv an der Entwicklung von Lösungen mit weiteren regionalen und überregionalen Akteuren. Darunter sind das Sana Klinikum Lichtenberg, das Ev. Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge, die private Hochschule für Gesundheit und Sport, die IHK, das Jobcenter, die Volkssolidarität, die AOK, Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V., die Charité sowie mehrere Vereine und die Selbsthilfe. Über insgesamt sechs Jahre lief das Projekt Potentiale nicht-traditionell Studierender nutzen an der KHSB, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Ende September 2017 läuft diese Förderung aus. Im Rahmen des Projekts wurden unter der Prämisse der Wettbewerbsziele Zugangsmöglichkeiten von nicht traditionell Studierenden zu hochschulischem Lernen erweitert, die damit verbundene Heterogenität der Studierenden in der Gestaltung von Lehr- und Lernarrangements berücksichtigt und den Studienerfolg fördernde Rahmenbedingungen entwickelt. Es ging dabei weniger um Invasion und (vermeintliche) Innovation, als vielmehr um Irritation und Inspiration. In der ersten Förderphase (11/2011 bis 3/2015) wurde vor allem der berufsbegleitende Bachelorstudiengang Soziale Gerontologie entwickelt und mittlerweile etabliert. In der zweiten Förderphase (4/2015 bis 9/2017) lag der Schwerpunkt auf der Unterstützung hochschulischer Aktivitäten zur Weiterentwicklung der Lehr- und Lernkultur. Die unter dem Stichwort Diversitätssensible Hochschulentwicklung bereits in der ersten Projektphase bearbeiteten Fragestellungen konnten erneut aufgegriffen und so die Bemühungen zur Weiterentwicklung unterstützt werden. Schwerpunkt des Projekts bildeten zwei zentrale Handlungsfelder: Zum einen Diversitätssensible Lehr- und Lernformate, bei denen hochschulinterne Konsolidierungs- und Revisionsprozesse begleitet und im Hinblick auf diversitäts- sensible Lehr- und Lernformate anlassbezogen bearbeitet wurden. Dabei wurde in sogenannten Entwicklungszyklen die Revision eines Praxismoduls begleitet, eine Projektgruppe zum Thema Theorie- Praxis-Lernen mitgegründet sowie die Realisierung diverser Moodle-gestützter Lehrformate unterstützt. Ein zweites zentrales Feld war die Entwicklung und Erprobung von Instrumenten zur Beobachtung der Lehr-und Lernkultur, die als ein System wechselseitigen Feedbacks von Studierenden und Lehrenden entfaltet wurde. Die entwickelten Fragebögen zeichnen sich dadurch aus, dass sie zur Verständigung über Bildungsziele und Entwicklungsprobleme akademisch fundierten Lehrens und Lernens genutzt werden können. Die Projektaktivitäten wurden von Beginn an mit Anliegen der Hochschulentwicklung verzahnt die Projektleitung durch den für Studium und Lehre zuständigen Vizepräsidenten deutet sich dabei als ein wesentliches Scharnier für die Nachhaltigkeit der Projektergebnisse an. Die Erkenntnisse und Ergebnisse aus dem Projekt sind auch nach Ablauf des Projektzeitraums innerhalb der Hochschule für hochschulische Entwicklungsprozesse eng angebunden. Neben der Schriftenreihe LehrPraxis_KHSB und anderen Veröffentlichungen, sollte auch mit der Abschlussveranstaltung PONTS hört auf Gelegenheit zur Sichtbarmachung und Diskussion der Arbeiten geboten werden.

24 24 RÜCKBLICK KIRCHENTAG GENDERVERSAGEN? Haben Verantwortliche der Geschlechterpolitik die soziale Spaltung in den letzten Jahren nicht genügend beachtet oder haben sie sogar Anteil daran? Wie kommt es zu den auseinanderstrebenden Entwicklungen in der Geschlechterpolitik der Auflösung von Geschlechtergrenzen und Rollenbildern einerseits und dem Rückgriff auf Ideale des traditionellen Familienbildes andererseits? Inwiefern wirkt sich staatliche Gleichstellungspolitik auf das Erstarken der populistischen Rechten aus? Diesen und anderen Fragen stellte sich Prof. Dr. Stephan Höyng von der KHSB beim Evangelischen Kirchentag am Samstag den 27. Mai Die Abwehr von Gleichstellungspolitik ist ein Klebstoff für rechte Gruppierungen. Mit idealisierten heilen Familien, so wie sie früher angeblich einmal waren, versprechen sie Sicherheit, eine eindeutige, klare Rolle und feste Identität. Angesichts verschiedenster grundsätzlicher Kritik, auch wenn sie mit Hass und Dämonisierung aufgeladen ist, müssen wir Gleichstellungsforscher_innen und -politiker_innen unser Handeln schon hinterfragen und prüfen! Vielleicht spüren Antigenderisten ja etwas Richtiges, nämlich dass in der akademischen Geschlechterforschung und feministischen Politik die soziale Gerechtigkeitsfrage vernachlässigt wurde. Oder dass staatliche Gleichstellungspolitik weniger auf Eigenständigkeit aller und mehr auf bestmögliche wirtschaftliche Verwertung der Bürger*innen zielt. Aber Gleichstellung ist unteilbar. Eine Gleichstellung der Geschlechter kann es nicht geben ohne Ausgleich anderer benachteiligter Gruppen und ohne sozialen Ausgleich von Arm und Reich. MIKA ERHÄLT ZUSCHLAG KOORDINATIONSSTELLE WIRD VERLÄNGERT Für den Zeitraum von Oktober 2017 bis Ende 2019 ist eine weitere Förderphase der Koordinationsstelle Chance Quereinstieg/Männer in Kitas bewilligt worden. Diese wurde bereits 2010 gegründet. Träger ist das Institut für Gender und Diversity an der KHSB. Gefördert wird sie vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Die Fördersummer beläuft sich über Euro. Aktuell begleitet die Koordinationsstelle unter anderem das ESF-Bundesmodellprogramm Quereinstieg Männer und Frauen in Kitas. Auch am Quereinstieg in den Erzieher/ innenberuf Interessierte können sich weiterhin beim Beratungstelefon informieren und beraten lassen: Tel. +49 (0) ERÖFFNUNG PASTORALER RÄUME ERZBISCHOF DR. HEINER KOCH BESUCHT DIE KHSB Am Mittwoch, den 28. Juni 2017, besuchte Erzbischof Dr. Heiner Koch die Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin zum feierlichen Start der Entwicklungsphase des Pastoralen Raums Wuhle-Spree, zu dem auch die KHSB gehört. Prof. Dr. Ralf-Bruno Zimmermann, Präsident der KHSB, betonte die gute Zusammenarbeit zwischen der KHSB, der Gemeinde Zum guten Hirten und anderen pastoralen Trägern für den Prozess des Erzbistums Wo Glauben Raum gewinnt. Die KHSB habe nicht nur die Kooperationen mit der Gemeinde ausgebaut, sondern stehe auch zu anderen Akteur_innen der pastoralen Räume (wie etwa BDKJ, Caritas-Verbänden, Alexianern, u.v.m.) in engem Kontakt. Die Entwicklung des neuen Studiengangs Religionspädagogik in Schule und pastoralen Räumen sowie viele Tagungen mit dem Erzbistum hätten die Zusammenarbeit zudem auf verschiedenen Ebenen gestärkt. Erzbischof Dr. Koch hatte bei seinem Besuch Gelegenheit, mit Studierenden unterschiedlicher Studiengänge ins Gespräch zu kommen. Auf seine Frage, was Studierende an der KHSB schätzen würden, wurden der Theorie-Praxis- Transfer, die hohe Qualität der Lehre und eine gute Atmosphäre genannt.

25 25 BLICKWINKEL FOTOAUSSTELLUNG MIT VERNISSAGE FRAUENFÖRDERUNG KHSB GEHÖRT ZUR SPITZENGRUPPE EULEN KINDER-KIEZ-KARTE ABSCHLUSS AN DER KHSB Die Fotoausstellung, die von Studierenden im Rahmen des Studienschwerpunkts interkulturelle Soziale Arbeit im 6. Semester in der Projektgruppe Blickwinkel mit geflüchteten Frauen organisiert wurde, hat mit einer Vernissage mit fast 50 Gästen am 19. Juli 2017 erfolgreich begonnen. Die Studentinnen Angelika Kozlowski, Nora Stavenhagen und Lena Pape eröffneten am Nachmittag im Beisein des Kanzlers, Herrn Martin Wrzesinski und der verantwortlichen Professorin, Frau Annette Müller, die Ausstellung. Die Studierenden betonten in ihrer Eröffnungsrede, dass sie in ihrem Projekt erfahren haben, dass Heimat für viele Geflüchtete nicht zwangsläufig ein Begriff des Ortes ist, sondern sich vielfältig definiert. Aus dem neuen Gleichstellungsranking des Kompetenzzentrums Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS) geht hervor, dass die KHSB zur Spitzengruppe der deutschen Fachhochschulen in puncto Frauenförderung gehört. Das CEWS hat die Methodik 2015 überarbeitet und bemisst u. a. den Anteil von Frauen, die in einem hierarchischen System höhere Positionen bekleiden. Die Rankings und die Methodik sind online über das Social Science Open Access Repository erhältlich. Die KHSB beteiligt sich am Programm DiGiTal Digitalisierung: Gestaltung und Transformation. Das Projekt ist durch das Berliner Programm zur Förderung der Chancengleichheit für Frauen (BCP) gefördert. Es unterstützt Wissenschaftlerinnen, Künstlerinnen und Gestalterinnen auf ihrem Weg zur Professur und deren Projekte (Promotionsprojekte, Postdoc-Projekte etc.), die sich durch einen innovativen Zugang zur Digitalisierung auszeichnen. Bis zu 13 wissenschaftliche Projekte im Bereich der Digitalisierung können gefördert werden. In dem Projekt Eulen Kinder-Kiez- Karte Karlshorst haben Kinder der 3. Klasse aus der Richard-Wagner- Grundschule Karlshorst und Kinder aus der Notunterkunft Köpenicker Allee den Karlshorster Kiez entdecken und eine Kinder-Kiez-Karte entwerfen können. In Kooperation mit der Richard Wagner Grundschule, der Notunterkunft Karlshorst, dem Katholischen Mädchentreff IN VIA und dem Bezirksamt Lichtenberg haben zwei Studierende der KHSB, Dora Müller und Monja Grimmig, das Projekt geleitet und mit einem 5-tägigen Beteiligungsworkshop durchgeführt. Der Kiez wurde gemeinsam erkundet, die Ideen der Kinder festgehalten und dann in der Form einer Karte visualisiert, die die Kinder mitgestaltet haben. Diese Karte wurde anschließend als DINA3 Faltkarte gedruckt. Am Donnerstag den 1. Juni 2017 wurden in der Aula der KHSB die ersten Exemplare der Karte den Kindern bei einer feierlichen Übergabe überreicht. Zusammen mit den Kindern und den Projektteilnehmerinnen und Teilnehmern haben Bezirksstadtsrätin Katrin Framke und Prof. Dr. Ralf-Bruno Zimmermann die schöne Zusammenarbeit der Kinder gefeiert.

26 26 GOTT UND DIE WELT bis Uhr MITTAGSMEDITATION Jeden Mittwoch im Semester in der Kapelle auf der 4. Ebene Formen der Gottsuche Modelle von Spiritualität Am Ende des Wintersemesters 2016/17 haben 22 Studierende aus den Bachelor-Studiengängen Soziale Arbeit und Heilpädagogik an einem viertägigen Blockseminar aus dem Studium generale Theologie teilgenommen. Aus den 18 abgegebenen Feedbackbögen ging hervor, dass 8 Studierende keiner Konfession angehörten, 5 evangelisch, 3 katholisch, 2 sich anderen zuordneten. Hier einige Resonanzen: Was hat sie überrascht? Der Titel des Seminars klingt eher streng, fast schon abgehoben und Gott-lastig, einengend, fromm. Es war aber das komplette Gegenteil. Das Seminar war komplett anders als erwartet. Viel lebendiger, lebensnaher. Die freie, doch sehr strukturierte und durchdachte Gestaltung Erstaunlich, was am Anfang von den jeweiligen Tagen stand und was am Ende dabei heraus kam. Die wertschätzende und offene Haltung des Dozenten und meiner Kommilitonen. Der Raum, den ich für Kreativität bekommen habe. Die Freude, die das Seminar in mir auslöste. Die Stärken des Blockseminars? Der inhaltliche Input, die Methodik, das Eingehen des Dozenten auf die Beiträge der Studierenden Viel Freiraum und trotzdem Struktur Dass man das Thema so schön offen aufziehen kann; keine Ausgrenzungen aufgebaut. Ohne Powerpoint gearbeitet sehr aktivierend, persönlich und doch nicht zu intim Roter Faden durch den kompletten Tag. Sehr gut. Angenehme Atmosphäre, super Gruppe. Was haben Sie gelernt? Spiritualität kann für jeden von Bedeutung sein, man braucht nichts dafür. Es gibt kein Schema F = Gott finden ist auf unzählig viele Arten möglich = irgendwie steckt Sehnsucht nach Gott in jedem Menschen. Wie treffend manche Themen schon formuliert sind, für Erfahrungen, für die wir heute nach einer Sprache suchen. Was hat Ihnen gefehlt? Der Samstag, an dem ich leider verhindert war. Fazit: Super AW-Modul! Sollte weiter angeboten werden. Ich würde gern ein Aufbau-Seminar besuchen. Halten Sie sich diesen Dozenten warm! Die Theologie-Seminare haben für mich eine ganz eigene, sehr angenehme und positive Dynamik! Sehr angenehme Dozenten und Gruppen.

27 FERNBLICK 27 STUDIENBESUCH des Radboud Honours Programme aus Nijmegen, Niederlande Norbert Steinkamp Vom 13. bis 16. Juni stattete eine Gruppe von zehn Studierenden des Radboud Honours Programme, eines Studienbegleitprogramms für besonders begabte Studierende der Radboud Universität (vormalige Katholische Universität) im Niederländischen Nijmegen einen Studienbesuch ab. Begleitet wurden sie von ihren Dozentinnen und Dozenten Dr. Stef Groenewoud, Dr. Jos Kole, Dr. Hilly Calsbeek und Nina Zipfel. Zweck des Besuches war die Auseinandersetzung mit dem Thema werteorientierter Gesundheitsversorgung in Deutschland: Value Based Health Care The German Way. Die Gruppe besuchte einige Organisationen, welche sich in Berlin mit Fragen von Value Based Health Care auseinandersetzen. Dazu gehörten das Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung, die Verbraucherzentrale sowie die Bertelsmann Stiftung. Das Konzept Value Based Health Care wurde von Michael E. Porter und Elisabeth Olmsted Teisberg von der Harvard Business School entwickelt. In ihrem Hauptwerk definieren sie, dass das Ziel allen (professionellen, organisatorischen) Handelns im Gesundheitswesen die Ausrichtung auf Exzellenz im Fördern des Gesundheitswertes für die/den Patienten ist. Alle professionellen, strategischen und operativen Entscheidungen und Handlungen werden auf dieses Ziel hin ausgerichtet. Der Wertbegriff der amerikanischen Autoren ist dabei stark ökonomisch geprägt: Unter Wert wird das Gesundheitsresultat pro ausgegebenem Dollar im Vergleich zu Konkurrenten auf gleicher Ebene verstanden. Für jeden Wert gibt es also einen Gegenwert im Sinne finanzieller Mittel. Am Mittwoch, den 14 Juni waren die Studierenden sowie ihre Dozentinnen und Dozenten an unserer Hochschule zu Besuch, wo ein Treffen mit Prof. Dr. Norbert Steinkamp auf dem Programm stand, dem sich auch Dr. Ian Kaplow anschloss. Prof. Steinkamp zeigte mit seiner Reflexion auf den Wertebegriff nach Immanuel Kant, dass man über eine ökonomisch geprägte Betrachtungsweise hinaus auch Aspekte des Wertebegriffs berücksichtigen kann, für die es kein Äquivalent gibt. Kant hat zu diesem Thema prägnant formuliert: Im Reich der Zwecke hat alles entweder einen Preis oder eine Würde. Was einen Preis hat, an dessen Stelle kann auch etwas anderes als Äquivalent gesetzt werden; was dagegen über allen Preis erhaben ist, mithin kein Äquivalent verstattet, das hat Würde. Die Auseinandersetzung mit dieser nicht verrechenbaren Ebene des Wertbegriffs führte die Studierenden zum Vortrag von Dr. Stef Groenwoud hin, der in einer ethischen Reflexion das Konzept Value Based Health Care, ebenfalls über das nur Ökonomische hinaus, in den Kontext neuerer philosophischer Ansätze von Michael Sandel, Onora O Neill, Elisabeth Anderson und Edmund Pellegrino stellte. Auf diese Weise gerüstet, aber auch auf der Basis eigener Interviews und Reflexionen, konnten die Studierenden in den Einrichtungen, welche sie besuchten, das kritische Gespräch angehen. Weitere Höhepunkte der Berlinreise der Nijmegener waren das Deutsch-Russische Museum in Karlshorst und das Jüdische Museum Berlin mit dem eindrucksvollen Gebäude von Daniel Libeskind. Die Reisegruppe zeigte sich erfreut und dankbar angesichts der Gastfreundschaft, die sie in Berlin und in besonderem Maße, dank der Unterstützung durch Herrn Sonsalla, an unserer Hochschule erfahren hat. Gerne wird sie eine solche Reise zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal wiederholen.

28 28 FERNBLICK DAS MERRIMACK COLLEGE zu Besuch im Studienschwerpunkt Interkulturelle Soziale Arbeit Ute Volkmann Ausgehend von einer Perspektive der Transnationalisierung des Sozialen (Pries 2008) und mit dem Anliegen, räumliche Mobilität aus unterschiedlichen geografischen, sozialen, kulturellen, politischen und theoretischen Blickwinkeln zu betrachten, fand das Seminar des Studienschwerpunktes Interkulturelle Soziale Arbeit am 30. Mai 2017 gemeinsam mit Studierenden des Merrimack Colleges, einer Partnerhochschule der KHSB in der Nähe von Boston statt. Im Rahmen ihres sozialwissenschaftlichen Wahlpflichtfaches Soziologie der Migration reisten die aus unterschiedlichen Fachwissenschaften (von Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften über Lehramt bis hin zu Psychologie) stammenden Studierenden gemeinsam mit ihrem Professor Dan Herda für zehn Tage nach Deutschland. Neben den markanten Sehenswürdigkeiten, den historischen Orten der Stadt sowie einer Reise ins benachbarte Polen ging es den Studierenden auch um eine aus der heterogenen Zusammensetzung der Gruppe resultierende und vergleichende Perspektive auf Migrationsprozesse. Welche Migrationsströme prägen die bundesdeutsche Gesellschaft bis heute? Mit welchen Motiven erfolgt Zuwanderung nach Deutschland? Welch vielfältige und teils widersprüchliche Erfahrungen sind daran gekoppelt und wie gestalten sich Fragen gesellschaftlicher Integration und Teilhabe hier in Deutschland? Lassen sich unterschiedliche Phasen einer selbstreferentiellen Anerkennung der Bundesrepublik abbilden von einer Einwanderungsgesellschaft hin zu einer postmigrantischen Gesellschaft? Und welche Narrative prägen den gesellschaftlichen Umgang mit den Zugereisten? Während die amerikanischen Studierenden bereits in den USA ein kleines Forschungsprojekt zu individuellen Migrationserfahrungen im Spiegel der US-amerikanischen Einwanderungspolitik durchgeführt hatten, standen zwei Gruppendiskussionen mit nach Deutschland eingewanderten Menschen im Zentrum des gemeinsamen Seminars. Durch die in Studienprojekten entstandene Zusammenarbeit mit dem Welcome Café von IN VIA und Kontakten zum Träger SozDia konnten zwei Personen mit unterschiedlichen Migrationsmotiven und -erfahrungen gewonnen werden, die sich aufgeschlossen den Fragen der Studierenden stellten. Am Ende standen mit einer innereuropäischen, langfristig geplanten Migration aus Spanien und einer aus einer existentiellen Unsicherheit heraus motivierten Flucht eines Syrers zwei sehr unterschiedlich kontextualisierte Migrationserfahrungen im Zentrum der Diskussion. Beispielhaft konnten die unterschiedlichen ausländer- und aufenthaltsrechtlichen Rahmenbedingungen diskutiert sowie auf bestimmte Strukturkategorien wie Religion, Sprache, Geschlecht zurückführbare Erfahrungsmuster einander gegenübergestellt werden. Im Sinne einer Annäherung an soziale Wirklichkeiten und aus einer transnationalen Perspektive heraus empfanden es die Studierenden aber offenbar auch als sehr aufschlussreich, sich im Rahmen der Methode Kugellager untereinander zu den jeweiligen Sozialisations- und Migrationserfahrungen zu interviewen, sich zu Fragen von Identität und Beheimatung auszutauschen und mehr über die Studienorganisation und -finanzierung in den jeweiligen Ländern zu erfahren. Ergänzt wurde die Veranstaltung durch kurze Impulse der drei Lehrenden zur Konzeptionalisierung des Kulturbegriffs sowie zu den jeweiligen Phasen und den damit einhergehenden gesellschaftlichen Narrativen und politischen Leitbildern im Umgang mit Einwanderung in der Bundesrepublik und in den USA nicht ohne kritische Diskussion der aktuellen Einwanderungspolitik Donald Trumps, die Dan Herda in einem Rückblick auf die amerikanische Geschichte herausarbeiten konnte. Entgegen aller Vorbehalte gegenüber der eigenen Fremdsprachkompetenz gestaltete sich das Seminar trotz der time difference bedingten Müdigkeitserscheinungen als ein Ort des lebendigen Austauschs und wurde einvernehmlich als bereichernde Erfahrung erlebt (Ute Volkmann). Lesen Sie im Folgenden Dan Herdas Perspektive auf das gemeinsame Seminar: As a sociology of immigration class, one of our goals in travelling to Germany was to gain insight into what it s like to be an immigrant. How challenging is it to adapt to a society where one doesn t know the language and is unfamiliar with cultural norms and institutions? Our visit to the KHSB provided insight into this question as it allowed us to learn the norms of a German university class. It was a fantastic experience from our perspective. The Merrimack students enjoyed interacting with the KHSB students throughout the experience. They were especially impressed to hear how inexpensive it is to attend college in Germany. They were also humbled to learn how well the German students could communicate in English.

29 29 Many also appreciated hearing German perspectives on President Trump. We are also grateful for the opportunity to hear first-hand stories about life as an immigrant in Germany from Susana and Fahed. There was interesting contrasts between the two as the former is an E.U. migrant for who living in Germany was a choice and an adventure, while the latter is a refugee for who it is too dangerous to return to his home country. Clearly, there is a wide array of immigrant experiences in Germany. It was fascinating to hear their stories. Our visit was an amazing and memorable experience and we thank Professors Volkmann and Mueller, their class, and the KHSB for the opportunity. We were overwhelmed by your friendliness and hospitality. Literatur: Pries, Ludger (2008): Die Transnationalisierung der sozialen Welt. Sozialräume jenseits von Nationalgesellschaften. Frankfurt/M.: Suhrkamp. SUI in SWE Gaby Straßburger Alle zwei Jahre treffen sich die europäischen Hochschulen für Soziale Arbeit, um aktuelle Fragen zu diskutieren, 2017 in Paris. Vom Juni kamen 950 Mitglieder der European Association of Schools of Social Work aus 41 Ländern zur Konferenz Social Work Education in Europe: Challenging Boundaries Promoting a Sustainable Future. Ein Thema wurde in mehr als 30 Vorträgen aufgegriffen: Service User Involvement in Social Work Education (SUI in SWE) die Beteiligung von Betroffenen/AdressatInnen im Studiengang Soziale Arbeit. Wie kann die Erfahrungsexpertise von Menschen, die belastende Lebenssituationen gemeistert haben, die Qualität von Lehrveranstaltungen verbessern? In Großbritannien ist Service User Involvement gesetzlich vorgeschrieben. Doch auch andere europäische Hochschulen haben kreative Ansätze entwickelt, um auf diese Weise die Qualität des Studiums zu erhöhen: allen voran Lubljana, Mailand und Amsterdam. In Amsterdam sind zwei Erfahrungsexpertinnen fest angestellt. Eine von ihnen, Henrike Kowalk, wuchs in Berlin auf. Sie floh aus ihrer gewalttätigen Familie und lebte mehrere Jahre auf der Straße. Mittlerweile nutzt sie ihre Erfahrungen um Studierenden authentisch zu vermitteln, wie nicht nur methodische, sondern auch theoretische, sozialpolitische, ethische und rechtliche Studieninhalte in konkreten Praxissituationen wichtig werden. Auch in der KHSB gibt es gute Erfahrungen mit Service User Involvement, die ich in zwei Vorträgen darstellen konnte. Dabei beschrieb ich unsere Vorgehensweise im Seminar Partizipation in der Sozialen Arbeit mehr als ein Schlagwort?, in dem wir seit 2013 mit ErfahrungsexpertInnen zusammenarbeiten. So können Studierende die theoretisch-methodischen Seminarinhalte auf konkrete Erfahrungen mit sozialen Dienstleistungen beziehen und vor diesem Hintergrund gewinnbringend reflektieren. Ihr Feedback: ideal, um Theorie und Praxis zu verbinden.

30 30 AUSBLICK Veranstaltungsreihe Prävention von Gewalt gegen Frauen Büro für Gleichstellung, Frauen und Familienangelegenheiten ALUMNI TREFFEN 2017 am 17. November 2017 von bis Uhr Rund um den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November 2017 und den Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember 2017 organisiert das Büro für Gleichstellung, Frauen und Familienangelegenheiten der KHSB eine Veranstaltungsreihe zur Prävention von Gewalt gegen Frauen. Zur weiteren Enttabuisierung des Themas werden wir die Ausstellung rosarot Eine Kampagne gegen häusliche Gewalt, ein Projekt des Netzwerkes der brandenburgischen Frauenhäuser e. V., vom 8. Dezember bis voraussichtlich 15.Dezember 2017 bei uns an der Hochschule zu Gast haben. Im Rahmen der Ausstellung werden Vorträge und Workshops zu den Themen wie u. a. Bewältigungsstrategien von Gewalt in Paarbeziehungen betroffener älterer und alter Menschen (ab 60+), Theatertherapeutisches Arbeiten mit Kindern in Frauenhäusern, Von Gewalt betroffene Frauen mit Behinderung sowie Wendo-Kurse für Frauen (eine Methode zur Selbstverteidigung) angeboten. Die offizielle Eröffnung der Ausstellung wird am Dienstag, den 12. Dezember 2017 um 14 Uhr im Beisein der Initiatorinnen der Ausstellung und mit einem Fachvortrag von Prof. Dr. Barbara Kavemann in der Aula der KHSB stattfinden. Wie in jedem Jahr lädt die Hochschule alle ehemaligen Studierenden zum Alumni-Treffen ein. Neben einem thematischen Input und fachlicher Diskussion gibt es ausreichend Gelegenheit, bei einem kleinen Imbiss mit Lehrenden und ehemaligen Kommiliton_innen in Erinnerungen zu schwelgen, neue Kontakte zu knüpfen und sich zu vernetzen. In diesem Jahr möchten wir mit allen Interessierten zur globalen Definition von Sozialer Arbeit diskutieren: Der internationale Zusammenschluss der Profession Sozialer Arbeit International Federation of Social Workers hat in seiner Generalversammlung im Juli 2014 in Melbourne eine neue Fassung der Definition der Sozialen Arbeit beschlossen. Seitdem ringen die nationalen Verbände um Übersetzungen und eigene Interpretationen dieser Definition. In den Studiengängen Sozialer Arbeit existiert die Definition hauptsächlich unkommentiert in Hausarbeiten, während in der Praxis Sozialer Arbeit kaum jemand mit ihr in Berührung kommt. Einen einleitenden Input wird Frau Prof. Dr. Meike Günther geben, sie ist Professorin an der KHSB für Theorien, Konzepte und Methoden der Sozialen Arbeit, mit dem Schwerpunkt sozialarbeitswissenschaftliche Reflexion von Armut. Im Anschluss an eine Einführung besteht Gelegenheit zur Diskussion über Inhalte und Reichweite, sowie Sinn und Unsinn einer solchen globalen Definition für die Profession. Um Anmeldung unter wird gebeten. Kontakt und Informationen Prof. Dr. Petra Mund und Ute Gringmuth-Dallmer

31 IMPRESSUM Herausgegeben vom Präsidenten Prof. Dr. Ralf-Bruno Zimmermann PERSONALIA Im Sommersemester 2017 haben einige Kolleginnen und Kollegen die Hochschule verlassen, die zum Teil viele Jahre in der KHSB tätig waren. Ihnen gelten unser Dank und unsere guten Wünsche für die Zukunft. Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin Köpenicker Allee Berlin Jana Kavermann wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt Aufstieg durch Bildung, Pontentiale nicht-traditionell Studierender nutzen PONTS Canan Korucu-Rieger wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt Koordinationsstelle Chance Quereinstieg Prof. Dr. Annette Müller Hochschullehrerin für Theorien und Methoden der Sozialen Arbeit Prof. Dr. Lydia Seus Hochschullehrerin für Soziologie in der Sozialen Arbeit Neu angestellt bzw. berufen wurden: Chefredakteur Dr. Ian Kaplow, Presse Prof. Dr. Ulrike Brizay Gastprofessorin für Theorien und Methoden der Sozialen Arbeit Maria Klingel Mitarbeiterin im Projekt 10 Jahre Männer in Kitas Follow-Up-Studie Ausgabe WiSe 2017/18 Prof. Ursula Knott Gastprofessorin für Gestaltungstherapie/Klinische Kunsttherapie Redaktionsschluss: September 2017 Layout & Satz: mediendesign : kai royer Druck: Motiv Offset NSK Auflage: 2000 Stck. Bildnachweis S. 4/5 istock/xavierarnau S. 8 istock/boarding Now S.10 Foto: Wolfgang Sauber S. 13 Foto: Annett Heidemeier S. 17 Foto: Martina Hoffmann-Seidel S. 22 DICO/ Christof Rieken S. 25 istock/shironosov S. 26 istock/poike Alle anderen Bilder KHSB Prof. Dr. Edith Köhler Gastprofessorin für Sozialpsychiatrische Grundlagen sozialprofessionellen Handelns Felizia Merten Referentin des Präsidiums Kevin Stützel wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt 10 Jahre Männer in Kitas Follow-Up-Studie

32 khsb-berlin.de/einblicke

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