Flussdialog Licca liber

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1 Flussdialog Licca liber Workshop 2 Grund- und Trinkwasser Protokoll 11. September 2013, 14:00-18:00 Uhr Arbeiterwohlfahrt Ortsverein Kissing

2 BEGRÜSSUNG Ralph Neumeier (Leiter Wasserwirtschaftsamt Donauwörth, WWA) Das Wasserwirtschaftsamt (WWA) Donauwörth hat diesen großen Dialogprozess Licca liber aufgesetzt. Nach dem 1. Workshop zum Thema Naturschutz haben wir viele positive und konstruktive Rückmeldungen und Anregungen bekommen. Um den gegenseitigen Austausch noch besser zu gewährleisten, haben wir den heutigen Workshop etwas anders gestaltet. Wir möchten mit dieser geänderten Struktur etwas konkreter werden und zu den Themen Grundwasser- und Trinkwasserschutz mehr in die Tiefe arbeiten. Beim letzten Workshop Naturschutz erhielten wir die Rückmeldung, dass noch ein paar Punkte offen sind. Wir wollen uns deshalb nochmals intensiver mit den naturschutzfachlichen Themen im Rahmen eines Hintergrundgespräches beschäftigen. Teilnehmen werden Stakeholder und Organisationen des Naturschutzes. Heute widmen wir uns dem Thema Grund- und Trinkwasser. Das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth ist heute in zwei Rollen da: zum einen ist das Wasserwirtschaftsamt Projektträger von Licca liber und möchten dieses Projekt voranbringen und eine ökologische Flusssanierung umsetzen. Zum anderen ist das Wasserwirtschaftsamt Garant für Grund- und Trinkwasser. Wir müssen auch darauf achten, dass wir die Trinkwasserversorgung der Gemeinde Kissing und der Stadt Augsburg im Blick haben und dass es hier zu keiner Gefährdung des Trinkwassers kommt. Manfred Wolf (Bürgermeister der Gemeinde Kissing) Es freut mich, dass so viele der Einladung zum Flussdialog Workshop nach Kissing gefolgt sind. Kissing ist eine Gemeinde mit Einwohnern und einer hohen Lebensqualität: z.b. für Familien (Kinder u. Sport) und zum Einkaufen. Kissing ist auch umrahmt von vielen Annehmlichkeiten, den entsprechenden Erholungsgebieten, den vielen Seen rund herum. Die Gemeinde Kissing besitzt einen eigenen Brunnen und eine eigene Wasserversorgung. Kissing hat aber auch Probleme mit dem Grundwasser. Beim Pfingsthochwasser 1999 ist diese Problematik sehr eindrücklich klar geworden als das Grundwasser fast in jeden Keller geflossen ist. Deshalb gibt es viele Verknüpfungspunkte zum heutigen Workshop- Thema. Diese möchten wir heute auch besprechen. Seite 2

3 ABLAUF THEMENWORKSHOP GRUND- und TRINKWASSER Bettina Dreiseitl- Wanschura, Moderation (PlanSinn) Thema des heutigen Workshops ist das Grund- und Trinkwasser. Ein Thema, das in Mitteleuropa an den meisten Orten sehr selbstverständlich ist aber auch viel Schutz bedarf, damit wir auch in Zukunft das Wasser aus der Wasserleitung trinken können. Heute möchten wir uns mit den Zusammenhängen und Rahmenbedingungen zum Thema Trinkwasser und der Renaturierung des Lechs beschäftigen. Es wird fünf Themen- Workshops im Rahmen des Flussdialoges Licca liber geben. In den Workshops möchten wir über die Lech und das Umland sprechen und was für eine ökologische Renaturierung des Lechs wichtig ist. Ziel des Flussdialogs Licca liber ist es abgestimmte Entwicklungsziele für die Entwicklung des Lechs zu erhalten. Wir werden uns in diesem Prozess mit den vielen verschiedenen Interessen und bestehenden Rahmenbedingungen beschäftigen. Ich denke, der kleinste gemeinsame Nenner ist: es soll dem Lech und dem Lech- Umland und letztendlich den Menschen gut gehen. Für das Projekt Licca liber gibt es viele Rahmenbedingungen, Schwierigkeiten und Herausforderungen mit denen wir uns beschäftigen werden. Welche Interessen sind heute vertreten? Trink- und Grundwasserschutz, Naturschutz, Fischerei, Wasserkraftnutzung, Erholung, Politik, Land- und Forstwirtschaft, Vereine u. Bürgerinitiativen sowie Wasserbau/Wasserwirtschaft. Ablauf des heutigen Workshops: 1. Überblick über den Flussdialog Licca liber; Sabine Burghart, tatwort 2. Zusammenfassung der Ergebnisse es letzten Workshops; Franz Tragner, tatwort 3. Vortrag: Auen und Grundwasser Wesentliche Phänomene und planerische Möglichkeiten, Wolfgang Kraier, Bayerisches Landesamt für Umwelt 4. Vortrag: Aufbau und Funktion eines Wasserschutzgebietes, Andreas Dietrich, Wasserwirtschaftsamt Donauwörth 5. Vortrag: Licca liber und die Augsburger Trinkwasserversorgung, Eva Sailer, Stadtwerke Augsburg 6. Diskussion 7. Vortrag: Entwicklungsziele von Grundwasser und Lech aus Sicht der Wasserversorgung Kissing,1. Bgm Manfred Wolf, Gemeinde Kissing 8. Vortrag: Entwicklungsziele aus Sicht der IGHS, Anton Staffler, Vorstand der Interessengemeinschaft Grund- und Hochwasserschut, IGHS 9. Vortrag: Grundwasserproblematik & Licca liber, Rudolf Willer, Stadtwerke Köngisbrunn 10. Diskussion Die Präsentationen sind verfügbar unter liccaliber.de Seite 3

4 Überblick zum Projekt Flussdialog Licca liber Sabine Burghart (tatwort) Ziele des Flussdialogs Licca liber: Abgestimmte Entwicklungsziele generieren: Abgestimmte Entwicklungsziele für die weiteren Planungen von Licca liber erreichen, die eine ökologische Entwicklung des Lechs ermöglicht. Beteiligung im Sinne der EU- Wasserrahmenrichtlinie ermöglichen: Die Entwicklungsziele werden unter Konsultation von Stakeholdern und Bevölkerung erarbeitet. Die Ergebnisse sollen allen, die sich mit dem Fluss und den weiteren Planungen beschäftigen (Politik, Behörden, PlanerInnen etc.), eine Orientierung bieten. Vor allem soll die Meinung der Stakeholder und der Bevölkerung kompakt zusammengefasst werden. Information und Bewusstseinsbildung erhöhen: Wir wollen Informationen zum Fluss und dem Projekt Licca liber liefern und damit zu einer verbesserten Bewusstseinsbildung beitragen. Es soll das Verständnis für Wassernutzung, Wasserbaumaßnahmen, Gewässer- und Hochwasserschutz verbessert werden. Überblick über die vier Schritte des Flussdialogs: 11. Einbindung der Stakeholder mit Workshops von September bis Oktober Einbindung der Bevölkerung im Rahmen einer Online- Befragung 13. Diskussion und Zusammenführen der Ergebnisse 14. Diskussion der Ergebnisse im Rahmen eines Abschluss- Workshops Fünf Stakeholder- Workshops (bis Mitte Oktober 2013): in Augsburg zum Thema Naturschutz in Kissing zum Thema Grundwasser in Königsbrunn zum Thema NutzerInnen und AnrainerInnen am Kuhsee zum Thema Freizeit und Naherholung in Augsburg zum Thema Wasserkraft Einbindung der Bevölkerung mittels Onlinebefragung (Oktober/November 2013): Als Grundlage für die Befragung dienen die Ergebnisse aus den fünf Stakeholder- Workshops. Mit der Online- Befragung soll ein Meinungsbild erhoben werden: Wie stellt sich die Bevölkerung die Zukunft des Lechs vor? Die Online- Befragung ist keine Volksabstimmung oder Volksbefragung, sondern es wird damit ein Meinungs- bzw. Stimmungsbild der Bevölkerung erhoben. Die betroffene Bevölkerung von Augsburg, Mering, Kissing, Friedberg, Gersthofen und Königsbrunn wird mittels einer amtlichen Information an alle Haushalte zur Online- Befragung eingeladen. Die Ergebnisse der Online- Befragung sind eine weitere Grundlage zur Erstellung der Entwicklungsziele. Seite 4

5 Dialogveranstaltung (Februar 2014): Im Rahmen einer Dialogveranstaltung werden die Ergebnisse aus den Stakeholder- Workshops und der Online- Befragung präsentiert sowie gemeinsam diskutiert und bewertet. Zu dieser Veranstaltung sind alle eingeladen, die sich für den Lech und seine Entwicklung interessieren, wie z.b. Interessensvertretungen, interessierte Öffentlichkeit, Verwaltung, NGOs und Politik. Abschlussworkshop (März/April 2014): Die Ergebnisse aus den einzelnen Workshops, der Online- Befragung und Dialogveranstaltung werden mit ausgewählten Stakeholdern diskutiert: Was bedeuten diese Ergebnisse für die konkrete weitere Gestaltung bzw. für die weiteren Planungen am Lech? Informationen zum Projekt Licca liber unter: liccaliber.de Zusammenfassung der Ergebnisse aus dem 1. WORKSHOP Naturschutz Franz Tragner (tatwort) Das Protokoll vom ersten Stakeholder- Workshop am 25. Juni 2013 im Botanischen Garten in Augsburg mit 65 TeilnehmerInnen, wurde per E- Mail versandt. Das Thema Naturschutz ist aber mit diesem Workshop noch nicht abgeschlossen. Ergebnisse im Überblick: Der Lech soll wieder sein, wie er um 1900 bzw war. Da geht es um den Lebensraum für die wertgebenden Tier- und Pflanzenarten, wie z.b. Unterwasservegetation Lavendelweidenbüsche und es geht um die aquatischen Lebensräume und angrenzenden Auwälder. Was braucht es um diesen Zustand wieder herzustellen? Durchgängigkeit für Lebewesen (Fische) Anbindung der Auen Aufweitung des Lechflussbettes Geändertes Abflussmanagement (Hochwässer zulassen) Veränderte Grundwasserverhältnisse die Differenz von der Lechsohle zu den verbliebenen Au- Standorten verringern (in vielen Bereichen bis zu 9 Meter Differenz) Wiederanbindung der Stadtbäche Grün- und Naherholungsflächen für die Bevölkerung Flussangepasste Siedlungsentwicklung Maßnahmen berühren auch Wasserrechte Geschiebemanagement, z.b. Geschiebezugabe beim Hochablass Seite 5

6 Konflikte mit den vorgeschlagenen Zielen/Maßnahmen: Wasserkraftnutzung Waldbewirtschaftung, z.b. FFH- Gebiete konservierendes Denken im Gegensatz zur EU- WRRL, die eine dynamische Entwicklung propagiert. Die Situation am Lech im Vergleich zur Situation um 1900 Um 1900 hatte der Lech noch Seitenarme mit sich dynamisch verändernden Kiesbänken. Heute ist der Lech begradigt mit Dämmen und Querbauwerken. Seen: Alle Seen bis auf den Weitmannsee sind heute außerhalb der Flusssituation von Rampenbauwerke: entlang des Lechs führen zu Eintiefungen Staustufe 23: Forderungen wie z.b. die Staustufe 23 kommt ganz weg oder wird dreimal aufgebrochen. Jedenfalls braucht es ein anderes Abflussmanagement, um wieder Hochwasserwellen am Lech zu haben und damit wieder eine entsprechende Flussstruktur und Fluss- Dynamik zu bekommen. Eine Veränderung im Abflussmanagement ist Voraussetzung für eine dynamische Flussentwicklung. Eine Fluss- Aufweitung allein wird nicht funktionieren. Anbindung der Auwälder: Hohe Differenz zwischen Flusssohle und Auwald. Frage: Wie bindet man die Auwälder wieder an den Fluss an? Stadtbäche: Anbindung der Stadtbäche an den Lech. Frage: Wo und wie können die Stadtbäche an den Lech angebunden werden? Der Naturschutz hat in der Diskussion auch festgehalten, dass es bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Renaturierung des Lechs Einschränkungen gibt und man auf verschiedene Punkte Rücksicht nehmen muss. Im Flussdialog werden wir über die Ziele diskutieren. Daraus ergeben sich dann Einschränkungen und Konflikte, die wir gemeinsam versuchen aus dem Weg zu räumen, um dann abgestimmte Ziele zu erreichen. Je mehr abgestimmte Ziele wir für das Projekt schaffen desto besser wird die integrierte Planung und Umsetzung funktionieren. Wesentliche Themen: Thema Trinkwasserversorgung Die Trinkwasserversorgung von Augsburg und Kissing auf beiden Seiten des Lechs muss berücksichtigt werden. Es geht um die Brunnen und um die Trinkwasserschutzgebiete, die bis an den heutigen Flusslauf heranreichen. Thema NutzerInnen der Seen Wie sehen das die NutzerInnen vom Weitmannsee, Kuhsee oder Auensee? Eingriff in Nutzungsinteressen. Z.B. den Kuhsee müssen wir den Augsburgen lassen und die andere Seen wie Auensee und Weitmannsee integrieren, zumindest als Überflutungsgebiete bei Hochwasser. Thema Angrenzende Wälder Die angrenzenden Wälder sind im Großen und Ganzen Naturschutzgebiete und FFH- Gebiete. Eigene Managementpläne mit eigenen Interessen und Bedürfnissen und eigener Rechtsmaterie im Hintergrund. Seite 6

7 Thema Wasserkraftnutzung Wie wird die bestehende Wasserkraft betrieben? Potentiale für zusätzliche Wasserkraftnutzung? Offene Fragen: Wo sind Aufweitungen des Lechflussbettes möglich? Wie können die Auflächen wieder an den Fluss angebunden werden? Ist es möglich den Grundwasserstand nur partiell zu erhöhen, damit an anderen Orten keine Probleme entstehen (z.b. Idee Grundwasser zum Hochablass leiten)? Wie müssen Konzepte für Freizeitnutzung aussehen (z.b. Müll, Feuergefahr, Bootfahren)? Wie kann die Differenz zwischen Flusssohle und Auen aufgelöst werden (z.b. Lechsohle erhöhen, Auen absenken oder man trifft sich in der Mitte)? Wie betreibt man die Staustufe 23 (Änderungen im Schwellbetrieb)? Konfliktthemen: Wie kann das Lech- Flussbett aufgeweitet werden ohne die Trinkwasserschutzgebiete auf beiden Seiten des Lechs negativ zu beeinflussen? Wie kann der Grundwasserstand zur Anbindung der Auen an den Lech erhöht werden unter Berücksichtigung der nassen Keller? Fragen und Input der Teilnehmenden: Frage: in Tirol sollte vor ca. 10 Jahren ein Teil des Lechs nach Vorarlberg abgeleitet werden? Antwort: Das ist nicht mehr relevant! Input: Die Konsenslösungen sind noch nicht fertig. Es gab beim letzten Workshop auch nicht gelöste Konflikte z.b. Konflikte ohne Konsenslösungen oder oft sehr widersprüchliche Lösungen, z.b. bei Aufweitungen werden mehr Keller nass werden. Input: Der Gießer Überlauf könnte doch angebunden werden. Seite 7

8 PRÄSENTATIONEN TEIL 1 Auen und Grundwasser Wesentliche Phänomene und planerische Möglichkeiten Wolfgang Kraier (Bayerisches Landesamt für Umwelt) Die Auen passen nicht nur zum Thema Grundwasser, sondern auch zum Thema Hochwasser. Auen sind ein wichtiges Bindeglied zwischen wasserwirtschaftlichen und naturschutzfachlichen Fragen. Bei der Au geht es um Dynamik, um Überschwemmung und um Grundwasser. Im Idealfall so wie es in der Natur ausgeprägt ist. Hintergrund Wirkungsgefüge Auen und Grundwasser: Nach einem abfließenden Hochwasser zeigt das Grundwasser seine Auswirkungen in der Au. Die Auenmorphologie steht mit dem Grundwasser in Wechselwirkungen. Wichtig ist hierbei die Dynamik der Abflüsse als die treibende Kraft in den Auen. Sie beeinflussen die Dynamik der Grundwasserstände und greifen auf die Standortfaktoren und die Lebensräume von Vegetation (Pflanzen) und Lebewesen (Tiere) ein. Phänomene in Auen am Beispiel der Isaarmündung in die Donau bei Hoch- und Niedrigwasser: wechselseitigen Austausch von Grund- und Oberflächenwasser Auenböden als Standort für die Vegetation; es sind Standorte, die vernässen und trocken fallen müssen Auenmorphologie: mit hoher zeitlicher und räumlicher Varianz der Standorte und Lebensbedingungen. Auentypische und dem Hochwasser angepasste Lebensräume entstehen, die auch extremes Hochwasser gut vertragen und überstehen können. Abhängigkeit der Auen von der Morphologie und verschiedenen Hochwassersituationen. In der aktiven Au kommt es im Gewässerbereich nicht nur zu Überschwemmungen, sondern auch zu Überschüttungen. Im Randbereich ist dieses Geschehen auf Überflutungen reduziert. In der fossilen Au kommt Hochwasser nur reduziert oder gar nicht mehr vor. Dies ist in der Gesamtsituation zu berücksichtigen. Auentypologie, herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz Lech Ideal- Typus lt. Naturschutz: gefällereiche Flussaue der Voralpen mit Sommerhochwässern. Mit typischen Phänomenen, wie Mehrbettgerinnen, Steilufer, Pionierfluren, u.a.m. Heutiger Typus des Lech: Vergleich des Abflussgebietes beim Hochwasser 1910 und 1983: es sind rund 80 Prozent der natürlichen Überschwemmungsflächen verloren gegangen und auch die Hochwasserdynamik ist durch die Stauraumbewirtschaftung verändert worden, Bsp. kleinere und mittlere Hochwässer fehlen. Seite 8

9 Anforderungen an das Grundwasser in einer funktionierenden Au: Flurabstände, die für die typischen Pflanzengesellschaften erreichbar sind. Diese Flurabstände dürfen nicht statisch sein, sondern müssen eine typische Dynamik aufweisen. Grundwasser- Dynamik: Grundwasserstände können jährlich sehr unterschiedlich sein. Das Hochwasser 1999 war gut für die Auen, aber schlecht für die Hausbesitzer; Dynamik mit unterschiedlichem Wasserverlauf und unterschiedlichen Grundwasserständen (kann auch mal niedriger sein als gewünscht). Viele Phänomene wirken auf das Grundwasser ein: Wie z.b. unterschiedliche Infiltration aus Bächen oder Exfiltration. Es gibt den Grundwasserhauptstrom, der parallel zum Lech verläuft und nicht quervernetzt ist. Es gibt Grundwasser- Entnahmen und Grundwasser- Neubildung sowie noch andere natürliche Phänomene. Sohleintiefung und Grundwasser: Betrachtung oberhalb des Hochablass und zwischen Hochablass und Staustufe 23: Schwellen bewirken starke Eintiefungen am Unterwasser der Schwellen. An der letzten Schwelle zum Hochablass gibt es eine flächige Ausbreitung einer solchen Eintiefung. Auch aus dem Gesichtspunkt der Auen muss man die Eintiefung des Lechs behandeln und sich damit auseinandersetzen. Die Wasserspiegellage des Grundwassers folgt der Sohleintiefung. Der flussbegleitende Grundwasserspiegel folgt der Sohleintiefung Entkopplung von Auen und Grundwasser. Querbauwerke wirken dem lokal entgegen, wirken aber nivellierend auf die Grundwasserdynamik. Es gibt einen lechbegleitenden Grundwasserkorridor, wo die Grundwasserabsenkung durch die Sohleintiefung registriert wurde. In der Literatur werden 2-3 Meter für die Grundwasserabsenkung angegeben. Der Grundwasserkörper außerhalb dieses Korridors wird nicht beeinflusst (lechfernes Grundwasser- Strömungssystem). Die Trennlinie zwischen den beiden Bereichen ist noch nicht erforscht. Im Moment fehlt es an verlässlichen und quantifizierbaren Angaben. Man muss überlegen, wie man zu quantifizierbaren Angaben kommt. Die morphologische Studie der TU- München kommt zu dem Schluss, dass es keinen funktionalen Zusammenhang zwischen Grundwasser- Absenkung und Sohleintiefung gibt und dass es eventuell bei einer Sohlanhebung zu anderen Auswirkungen auf das Grundwasser kommen kann (Absenkung des Grundwassers nur um 1/10 im Vergleich zur Absenkung der Sohle im gleichen Zeitraum). Dazu braucht es noch weitere Untersuchungen und Studien. Planungsmöglichkeiten aus Sicht des Auenschutzes und der Auenentwicklung: Mit Blick auf die Auenentwicklung im Gebiet zwischen Hochablass und Staustufe 23. Komplete Reaktivierung einer Primär- Aue: Anhebung der Gewässersohle mit naturnaher Umgestaltung Entfernung der Ufersicherung und Rückverlegung der Deiche Auenstrukturen mit entsprechenden Lebensgemeinschaften wieder herstellen. In bestimmten Fällen das Hochwasserretentionspotential erhöhen. Viele Restriktionen lassen eine Reaktivierung der Primär- Aue in dieser Form nicht mehr zu. Seite 9

10 Wenn der Fluss nicht zur Au kommt, muss die Au zum Fluss kommen: Sekundäre Au. Das heißt in bestimmten Bereichen wird die Au dem Niveau der Fluss- Sohle angepasst. Das hat aber weitreichende Konsequenz: Verlust der Anbindung der Seitengewässer und das Grundwasser wird auf ein irreversibles Niveaus nachziehen. Im Projekt Licca liber sollte man ernsthaft über eine solche sekundäre Auen- Lösung nachdenken und diskutieren. Es ist möglicherweise erfolgversprechender als beim Versuch eine primäre Aue wieder herzustellen zu scheitern. Ziele aus Sicht der Sekundären Auenentwicklung: Größerer Korridor für Lech und Auen finden und festlegen (ganz wichtig für alle weiteren Überlegungen) Morphologische Studie auf den gefundenen Zielkorridor ausweiten (Prüfung, ob mit mehr Raum, auf Querbauwerke verzichtet werden kann). (Moderate) Sohlanhebung entwickeln lassen. Sekundäre Auen lassen primäre Auenlebensräume mit allen ihren Funktionen neu entstehen. Teile der Auen, die nicht mehr mit Wasser versorgt werden, werden mittelfristig aufgegeben; auf diesem Niveau kann wieder etwas Neues entstehen. Geschiebedepot erschließen und kontrollierte Geschiebezugabe ermöglichen (mit dem Platz allein ist es nicht getan). Kleinere und mittlere Hochwasser wieder durchlassen (gestaltende Kraft und Verhinderung der Verkrautung) mit einer Veränderung der Staustufenbewirtschaftung, z.b. ökologische Flutung des Foggensees Bauliche Maßnahmen in Kombination mit natürlicher Eigenentwicklungsmaßnahmen in Quer- und Längsrichtung des Flusses Vergleiche mit der Isar- Planung in München: Große Massenbewegung in den Auen Hohe finanzielle Aufwendungen Durch Aufweitung des Flusses auf niedrigem Niveau wird auch der Raum der Grundwasserabsenkung verbreitert (in der Übergangsphase Verlust von Restauenlebensräumen FFH- Schutzgebiete) Lange Bau- und Entwicklungsphase weckt keine Begeisterung bei den Anliegern und Erholungssuchenden Fragen und Kommentare der Teilnehmenden: Frage: Wie ist das Verhältnis des Oberflächenwassers des Lechs zum Grundwasser quer zur Fließrichtung. Wie schaut es denn in Fließrichtung aus, z.b. Vergleich zwischen Staustufe 23 und Hochablass: Bei ungefähr 3,5 Promille Gefälle: wie verhält sich das Grundwasser in diesem Bereich? Antwort: Laut Fachliteratur und Gutachten gibt s dazu noch keine Aussagen. Das muss noch überprüft werden, an Hand weiterer Studien z.b. mittels eines Grundwassermodells! Das kann sich lokal auch wegen der sechs Schwellen Seite 10

11 unterschiedlich auswirken. An diesen Fixpunkten ist die Tendenz, dass sich oberhalb der Schwellen der Grundwasserstrom parallel zum Lech und je nach Wasserstand auch in Richtung Landseite bewegt. Unterhalb der Schwellen wegen der Eintiefungen, bewegt sich der Grundwasserstrom tendenziell wieder in Richtung Fluss. Es wirken aber auch noch andere lokale Einflüsse auf den Grundwasserstrom wie z.b. die Trinkwasserentnahme. Frage: Überlegung die Weichholzaue auf das Niveau des Lechs zu nehmen: Was ist denn überhaupt technisch machbar, um die erheblichen Eintiefungen der letzten Jahre wieder rückgängig zu machen? Antwort: Die grundsätzlichen Überlegungen zum Umfang und Breite von Massenbewegungen müssen noch von den Bauingenieuren ausgearbeitet und berechnet werden. Bsp. an der Iller mit ähnlicher Problematik zur Eintiefung: Einigung auf ein Entwicklungsziel zur Sohlanhebung auf den Stand von 1999/2000. Beim Lech könnte die Sohle unter den Schwellen angehoben werden. Bei allen Maßnahmen muss geprüft werden, welche Auswirkungen daraus resultieren. Input: Problem bei der Schaffung der sekundären Au für die flussbegleitenden Waldbäche. Mit der sekundären Au wird das flussnahe Grundwasser nach unten gezogen und dadurch sind die Waldbäche vom Durchschlagen bedroht. Antwort: Der Ansatz als Kombination von Anhebung und Absenkung kann auch mit einer Kombination in der Breitenentwicklung erweitert werden. Im schlimmsten Fall gibt es dann den einen oder anderen Waldbach nicht mehr, dafür sind andere Waldbäche besser schützen kann. Wir müssen gemeinsam überlegen, was macht in Summe einen Sinn und was sind die rechtlichen Rahmenbedingungen? Frage: Fließstreckenverlängerung in Bezug auf Auenvernässung. Den Fluss schlängeln lassen und damit das Gefälle austariere? Wäre dies nicht kostengünstiger und mit mehr ökologischen Vorteilen? Antwort: Laut der Studie reicht die normale Fließstreckenverlängerung im jetzigen Korridor nicht aus. Bei Niedrigwasser schlängelt sich der Fluss aber bei Hochwasser geht er wieder gerade durch. Dann braucht es einen Ausbau für ein Hochwasser (HQ100) mit dicken Steinen und Beton. Das wäre kein Gewinn für die Bewässerung der Auen. Frage: Bei Anhebung der Flusssohle und der Massenbewegung müssen Waldstandorte aufgegeben werden: daraus resultieren neue Rohbodenstandorte, die dem zukünftigen Grundwasserspiegel näher kommen. Antwort: Im Prinzip ist das richtig. Seite 11

12 Gewässerökologie und Leitbildprozess Andreas Dietrich (Wasserwirtschaftsamt Donauwörth) Wasserschutzgebiet Grundsätze Auf die Verschmutzung des Grundwassers hat die Natur die Todesstrafe gesetzt, Zitat von Max von Pettenkofer. Hintergrund war die Cholera- Epidemie 1900 in München. Hauptursache war damals die Trinkwasserversorgung aus städtischen Brunnen, die so gut wie keinen Schutz hatten. Nach der Cholera- Epidemie hat München im südlichen Bereich eine sichere Wasserversorgung mit entsprechendem Grundwasserschutz für die Brunnen aufgebaut. Wasserversorgung in Bayern Die Wasserversorgung in Bayern fördert pro Jahr rund eine Milliarde Kubikmeter Trinkwasser. Davon stammen rund 93 Prozent aus Grund- und Quellwasser, 3,5 Prozent aus Oberflächengewässern und 3,5 Prozent aus Uferfiltraten. Der Anschlussgrad an die öffentliche Wasserversorgung beträgt rund 99 Prozent. Das restliche 1 Prozent sind v.a. Einzelgehöfte oder kleiner Weiler im Voralpenland. Die hydrogeologische Situation in Bayern ist zweigeteilt: Das Gebiet nördlich der Donau ist geprägt von geringeren Grundwasser- vorkommen, v.a. wegen der geringeren Niederschläge und den geologischen Verhältnissen. Z.B. in der fränkischen und schwäbischen Alp gibt es Karstgrundwasserleiter, die von der Überdeckung her sehr schwierig sind und die Grundwassererschließung schwieriger. Der südliche Bereich besteht vorwiegend aus Porengrundwasserleiter, mit leichterer Trinkwasserförderung und günstigerer Überdeckung. In unserem Bereich der Flusstäler haben wir ein sehr wasserreiches Gebiet. Der Porengrundwasserleiter besteht im oberen Bereich aus Kiesen und Sanden. Diese verfügen über zahlreiche Hohlräume und besitzen dadurch ein gutes Wasserspeichvermögen. Bodenaufbau der Iller- Lech- Schotterplatte Unter einer Deckschicht befindet sich schon nahe der Oberfläche das Grundwasser. Das erste Grundwasserstockwerk hat ein Grundwasseralter von ca. 5 Jahren. Dieser Bereich zeichnet sich durch eine hohe Fließgeschwindigkeit und hoher Ergiebigkeit aus. Diese Grundwasserschichte wird hauptsächlich zur bayerischen Grundwasserentnahme verwendet auch für Augsburg und Kissing. Unterlagert wird das erste Grundwasserstockwerk durch einen Grundwasserstauer bestehend aus bindigen Tonen und Lehmen. Die vertikale Versickerung wird damit unterbrochen. Das Wasser, das in das zweite Grundwasserstockwerk durchsickert (v.a. Tertiärsande), hat ein Alter von Jahren mit einer Fließgeschwindigkeit von 5-10 cm/tag. Darunter lagert ein weiterer Grundwasserstauer und wieder darunter befindet sich das dritte Grundwasserstockwerk mit einem Alter von Jahren, wo die Fließgeschwindigkeit noch weiter abnimmt. Grundwasserschutz Fünf Prozent der Flächen in Bayern sind Wasserschutzgebiete mit verschiedenen rechtlichen Regelungen. Über diesen Schutz hinaus gibt es für Trinkwasser verschiedene Schutz- gebietsanordnungen, die in der Wasserschutzverordnung (v.a. Schutz der obersten Seite 12

13 Bodendeckschichten) geregelt sind. Rechtliche Grundlagen des allgemeinen Wasserschutzes sind: Wasserhaushaltsgesetz, Bayerisches Wassergesetz, Düngemittelverordnung, Pflanzenschutz- verordnung, Anwendungsverordnung, Anlagenverordnung, Klärschlammverordnung und das Strafgesetzbuch. Für jeden Brunnen wird in der Regel ein eigenes Wasserschutzgebiet ausgewiesen und mit einer Rechtsverordnung ausgestattet. Darin wird das Wasserschutzgebiet beschrieben und Verbote oder Beschränkungen aber auch Ausnahmen werden festgelegt. Wasserschutzgebiet 1. Fassungszone 1 mit Brunnen und Umzäunung, darf nicht betreten werden. 2. Engere Schutzzone 2 mit Umzäunung, mit 50 Tage Fließzeit bis zur Entnahmestelle. Eventuelle Verkeimungen werden in dieser Zeit abgebaut. Jeglicher Bodeneingriff und organische Düngung sind verboten. 3. Weitere Schutzzone 3A und 3B: Schutz des obersten Grundwasserstockwerks (Überdeckung) keine größeren Eingriffe in den Boden, keine Gewerbegebiete und Industrieanlagen. 4. Einzugsgebiet mit allgemeinem Gewässerschutz. Verbote in 3 der Wasserschutzgebietsverordnung Verbote werden an die jeweilige Situation des Brunnens und der Umgebung angepasst. Geregelt sind die land- und forstwirtschaftlichen sowie gärtnerischen Nutzungen, sonstige Bodennutzungen und der Umgang mit wassergefährdenden Stoffen, Abwasserentsorgung sowie Verkehrswege, bauliche Anlagen und das Betreten des Wasserschutzgebietes. Verordnung der Regierung von Schwaben mit dem Grundwasserschutzgebiet für Augsburg und Königsbrunn, Stand : Nach 3 sind sonstige Bodennutzungen verboten: z.b. Veränderungen und Aufschlüsse der Erdoberfläche selbst wenn Grundwasser nicht aufgedeckt wird. In diesem Bereich sind keine Eingriffe in den Boden gestattet, keine Bodenveränderung bis Zone 3 A. Schutzgebiet Augsburg mit einer Größe von ca ha und Kissing 250 ha. Mit hoher Grundwasserfließgeschwindigkeit und hoher Ergiebigkeit der Brunnen. Die engere Schutzzone 2 reicht über den Lech hinüber. Besonderheit in Kissing: hier liegt die Erholungszone am Weitmannsee in der Schutzzone 2A und 2B. Die Grundwasserfließrichtung ist parallel zum Lech. Grundwassergleichkarte der Stadt Augsburg Oberhalb der Abstürze/Bauwerke wird das Grundwasser angehoben und unterhalb der Abstürze/Bauwerke kippt die Grundwasserfließrichtung wieder zum Lech hin ein. Z.B. bei Flusskilometer 54 am Sohlabsturz strömt das Grundwasser dem Lech zu und oberhalb wölbt sich die Grundwassergleiche. Die Brunnen sind durch ein Wasserschutzgebiet geschützt. Bei der Umsetzung von Licca liber durch Bodeneingriffe im Wasserschutzgebiet könnte es zu Problemen kommen. Im ganzen Lechbereich besteht Schutzzone 2 und damit Verbot zur Bodenaufschüttung. Jede Maßnahme muss auf die Veränderung der Trinkwasserentnahmen Seite 13

14 sowie auf die Auswirkungen durch bauliche Maßnahmen geprüft und mit einem Grundwassermodell berechnet werden. Licca liber und die Augsburger Trinkwasserversorgung Eva Sailer (Stadtwerke Augsburg, Bereich Wasserwirtschaft) Eckdaten der Augsburger Trinkwasserversorgung Trinkwassergewinnung im Stadtwald für ca Menschen mit 65 Brunnen. Davon liefern im Stadtwald 60 Brunnen ds Trinkwasser. Die Stadt Augsburg fördert rund 20 Millionen Kubikmeter Wasser/Jahr. Bei einem Spitzenverbrauch an einem heißen Tag werden rund Kubikmeter Wasser/Tag gefördert. Seit 130 Jahren, seit dem Beginn der Augsburger Trinkwasserversorgung, wird keine Wasseraufbereitung verwendet, sondern das Trinkwasser wird durch die natürliche Filterung und natürliche Reinigungskraft im Boden erreicht. Schutz des Grundwassers: die Reinigungskraft des Bodens muss erhalten bleiben und es dürfen keine Schadstoffe in das Grundwasser eingetragen werden. Hauptgewinnungsgebiet für Trinkwasser liegt im Stadtwald und der Fohlenau südlich der Staustufe. Das gesamte Grundwasserseinzugsgebiet erstreckt sich entlang des Lechs. Zwei kleine Trinkwassergewinnungsgebiete liegen im Westen mit Tiefbrunnen in Leitershofen und Bergheim. Sie tragen wegen der geringen Menge nicht zur Wasserversorgung beitragen werden aber aus strategischen Gründen gehalten. Jährliche Trinkwasserentnahme aus dem Stadtwald mit einer Spitzenentnahme 1982 sind 27 Millionen Kubikmeter; 2013 war dies um ein Drittel weniger, mit 17 Millionen Kubikmetern. Grundwasser in Augsburg In Augsburg besteht ein Grundwasserleiter mit einem gut geschützten Tiefengrundwasser, das durch Lehmschichten abgetrennt ist. Weiter oben im Wertach- oder Lechtal, in den Schottern bzw. oberen tertiären Sanden fließt das oberflächennahe Grundwasser, welches sich gut erneuert und teilweise sehr ergiebig ist. Dieser mächtige Grundwasserleiter trägt hauptsächlich zur Augsburger Trinkwassergewinnung bei. Es ist ein sehr junges Grundwasser, das sich sehr rasch durch Niederschläge erneuert. Im Trinkwassergewinnungsgebiet ist die Grundwasserneubildung höher als die Grundwasserentnahme. Der Grundwasserflurabstand beträgt im Stadtwald rund 2-3 Meter darunter beginnt schon das Grundwasser. Zum Teil liegt über dem Grundwasser nur kiesiges Material, welches das Grundwasser nicht gut schützen kann. Darauf folgt ein ca. 10 Meter tiefer Kieskörper, wo die meisten sehr ergiebigen Brunnen liegen. In letzter Zeit werden zusätzlich Brunnen im tertiären Sand gebaut, um den Schutz zu verbessern, weil hier die Wasserbewegung langsamer verläuft und die natürliche Reinigungskraft des Bodens besser ist. Die gesamte Augsburger Trinkwassergewinnung ist an den regulierten Lech angepasst. D.h. jede größere Aufweitung, auch innerhalb der Dämme, hat Auswirkung auf das Grundwasser und damit Konsequenzen für die Trinkwasserversorgung. Seite 14

15 Vorsorgegrundsatz der Trinkwasserversorgung Ziel ist es, die Beeinträchtigungen am Ort ihrer Entstehung zu vermeiden ohne Desinfektion, ohne Aufbereitung, sondern mit Wasserschutz. Das bedeutet, dass Bodeneingriffe in Augsburg vermieden werden müssen (lt. Schutzgebietsverordnung). Wasserschutzgebiet im südlichen Bereich bei der Staustufe 23 mit Fassungsbereich und der engeren Schutzzone (Hygienezone). Grenze zur engeren Schutzzone mit der 50- Tage- Linie ist ein Kilometer in Richtung Süden vom Fassungsbereich entfernt. Der gesamte Lech liegt innerhalb der engeren Schutzzone. Lechnahes Grundwasser und lechfernes Grundwasser: Lechferne Brunnen: haben höhere Werte bei Leitfähigkeit, Nitrat und Härte Lechnahe Brunnen: Das Wasser ist weicher, mit wenig Nitrat und geringer Leitfähigkeit Was passiert, wenn ein Schadensfall eintritt? Z.B. wenn mal was passiert im Bereich des Flughafens Lagerlechfeld oder im Industriegebiet Haunstetten, dann würde sich eine Schadstofffahne bilden, die sich zwar verdünnt aber große Teile der Trinkwassergewinnungsgebiete betroffen wären. Nur die lechnahen Brunnen sind sicherer und würden dann noch für die Trinkwassergewinnung zur Verfügung stehen. Fazit: alle 65 Brunnen, die Augsburg besitzt, werden auch benötigt, um bei verschiedenen Schadensfällen die Trinkwasserversorgung aufrecht zu erhalten. Außerdem soll eine Optimierung der Trinkwasserversorgung durchgeführt werden können. Das lechferne Grundwasser im Westen hat höhere Nitratwerte und potentielle Schadstoffe aus Wohnen/Gewerbe, aber es ist unverzichtbar im Schadensfall oder bei Lechhochwasser. Das lechnahe Grundwasser ist von hoher Qualität und chemisch sehr sauber und bei bestimmten Schadensszenarien unverzichtbar. Dieses Grundwasser hat aber Probleme bei Lech- Hochwasser und möglicherweis in Zukunft bei den Spurenstoffen. Brunnenverlegung Brunnenverlegungen sind nicht ausgeschlossen, aber sehr schwierig! Es gibt kaum noch freie Standorte inklusive Ausweisung der Schutzgebiete. Die engere Schutzzone würde oft in bebauten Gebieten liegen oder zu nahe an Oberflächengewässer heranreichen. Im Stadtwald gibt es kaum Standorte, die eine hohe Wasserqualität und eine hohe Ergiebigkeit aufweisen. Das wirkt sich auch auf die Kosten aus: ein neuer Brunnen kostet 0,5 bis 2,5 Millionen Euro. Manche Brunnen sind aber nicht zu ersetzen, z.b. Brunnen mit sehr hoher Wasserqualität und hoher Ergiebigkeit (Bsp. die zwei neuen Horizontalfilterbrunnen im Hochablass und insbesondere Brunnen 221). (Kommentar von Eva Sailer, Stadtwerke Augsburg, zum Protokoll, ) Hochwasser und Starkniederschlag Bei Hochwasser und Starkniederschlag wird das Trinkwasser mit UV- Desinfektion und Chlorung vorsorglich behandelt. Eine Chlorung wurde das letzte Mal beim Pfingsthochwasser 1999 eingesetzt. Seitdem wurde nur die UV- Desinfektion verwendet. Aus den langjährigen Erfahrungen haben die Stadtwerke Augsburg Meldegrenzen und Alarmierungsgrenzen für jedes Gewinnungsgebiet festgelegt. Wenn diese Grenzen überschritten werden, könnte eine Verkeimung des Trinkwassers auftreten. Z.B. beim Seite 15

16 Hochwasser 2005 wurde die Melde- und Alarmierungsgrenze überschritten und dann die UV- Anlage in Betrieb genommen. Es gilt zu überlegen, dass bei regelmäßigen Hochwässern auch die Grenzwerte öfter überschritten werden und wir die UV- Desinfektionsanlagen öfter einsetzen müssen. Wünsche der Stadtwerke Augsburg Keine Einschnitte in Wasserqualität und Grundwasserschutz wenn Eingriffe am Lech erfolgen, so sollte zumindest die Sohllage des Lechs stabilisiert sein bzw. auf dem heutigen Niveau gehalten werden Lech- Eintiefungen am besten beheben und auf einem Niveau der er Jahre stabilisieren An der Siebenbrunner Quellflur (lange Eintiefungsstrecke) wäre von Seiten der Augsburger Stadtwerke ein rascher Konsens möglich (ev. Konkurrenz von versiegenden Quellbächen und Grundwasserentnahmen) Seite 16

17 DISKUSSION Fishbowl- Diskussion mit Eva Sailer (Stadtwerke Augsburg) Andreas Dietrich (Wasserwirtschaftsamt Donauwörth) Wolfgang Kraier (Bayerisches Landesamt für Umwelt) Franz Otillinger (Stadtwerke Augsburg) Gerhard Schmidt (Untere Naturschutzbehörde) Günther Groß (Lechallianz) Birgitt Kopp (Lebensraum Lechtal e.v.) Nicolas Liebig (Landschaftspflegeverband Augsburg) Input/Frage: Was ist denn überhaupt möglich? Aus Sicht des Naturschutzes hat man gemerkt, dass relativ wenig möglich ist, aber bei konkreten Projekten hat sich gezeigt, dass mit einem vertrauenswürdigen Miteinander doch noch einiges gehen kann (Hinweis auf ein Projekt (2003) zur Siebenbrunner Quellflur). Gibt es unter den jetzigen Restriktionen des Trinkwasserschutzes die Möglichkeit zumindest lokal die Grundwasserstände anzuheben? Es wurde ein Grundwassermodell erarbeitet und dabei festgestellt, dass es An- u. Abstrombahnen zu den Brunnen gibt. Und wenn oberflächen- versickertes Wasser in die Abstrombahn gelangt, kann doch die eine oder andere Variante möglich sein. Es ist bei dem Projekt durchaus möglich, dass Oberflächenwasser versickert. Input: Wir haben festgestellt, dass wir gemeinsam mit den Augsburger Stadtwerken bei dem Projekt Siebenbrunner Quellflur sehr rasch zu einem Konsens gekommen sind. Frau Sailer hat nicht das Bächekonzept gemeint, sondern von einer Sohlanhebung gesprochen. Im konkreten Fall könnte es auch zu einer Kombination dieser Maßnahmen kommen. Die Berechnung von Veränderungen am Lech ist ein äußerst komplexes System. Ein sehr anspruchsvolles Projekt, bei dem man genau auf die verschiedenen Auswirkungen achten muss. Wir müssen dabei sehr eng zusammenarbeiten und vertrauensvoll miteinander umgehen. Denn nur gemeinsam können wir einen Konsens bei möglichst vielen Punkten schaffen. Manchmal soll auch Querdenken erlaubt sein, um schlussendlich eine gutes Ergebnis zu erzielen. Frage/Input: Wir haben großes Vertrauen in die Natur, dass die Natur es früher richtig gemacht hat und es jetzt auch wieder machen kann, wenn man sie lässt! Wir müssen die negativen Veränderungen wieder beheben. Wir sind zuversichtlich, dass z.b. die Anhebung der Fluss- Sohle ein gemeinsames Anliegen/Basis von Naturschutz und Trinkwasserschutz ist. Wurde beim Lech wie er im 19. Jahrhundert geflossen ist, nicht auch schon Trinkwasser entnommen? Hat das nicht auch funktioniert? Seit 1870 wird Trinkwasser in unserem Planungsgebiet gewonnen, vorher war es außerhalb. Die ersten Brunnen sind am Hochablass gebaut worden. Beim Hochwasser im Jahr 1910 sind sie teilweise vernichtet worden und man hat dann schnell die Lochbachwasserwerke gebaut. Ab ist man weiter nach Süden gewandert und hat dieses Gebiet erschlossen. Seite 17

18 Frage/Input: Wäre das Gebiet um 1910 schon gut geeignet für die Trinkwassergewinnung gewesen? Früher hat der Siebenbrunner Bach Brunnenbach geheißen. Der Brunnenbach hat das Wasser aus der Siebenbrunner Quellflur zusammengefasst und zum Roten Tor geleitet. Die Qualität des Trinkwassers kann aus heutiger Sicht nicht beurteilt werden. Augsburg hat große Bereiche im südlichen Teil erworben, weil man wusste, dass dort ein großer Trinkwasserspeicher liegt. Die Wasserqualität ist heute sicherlich auch besser war eine Cholera- Epidemie in Augsburg und deshalb hat man die Brunnen gegraben. Frage/Input: Aufweitungen innerhalb und außerhalb der Dämme wo ist welches Minimum möglich? Die Trinkwasserförderung und - gewinnung hat sich an den korrigierten Lech angepasst. Diese Entwicklung setzt auch die Grenzen für die Lech- Revitalisierung. Der ursprüngliche Lech kann nicht wieder hergestellt werden und es wird alles auf einen Kompromiss hinaus laufen. Aus Sicht des Naturschutzes wurde das Leitbild geprägt, dass eine Flussaufweitung innerhalb der Flussufer von 1920 stattfinden sollte. Das ist nach wie vor eine Diskussionsgrundlage, die intensiv mit dem Trinkwasserschutz diskutiert werden sollte. Die Lechtentwicklung ist eine Komponente und die Auenentwicklung die andere Komponente, wo gesonderte Maßnahmen stattfinden müssen. Das bezieht sich auf die Wassereinspeisung und die gesamte Entwicklung. Input: Vorschlag für einen Kompromiss/Lösung: einfach nachdenken, wo ist ein besonderes Anliegen für eine Aufweitung, wo sind die wichtigsten Punkte bei denen man auch immer eine Einzelfallprüfung braucht. Dann kann man vielleicht beantworten, was möglich ist und was nicht. Von Seiten des Trinkwasserschutzes wird es kein generelles Nein oder Ja geben. Mögliche Lösungen sind immer im Einzelfall zu prüfen. Z.B. ist es denkbar Einzelbrunnen aufzugeben wenn dafür neue Brunnen geschaffen werden. Der Trinkwasserschutz ist bereit, eine Planung konstruktiv zu prüfen. Der Naturschutz soll zentrale Maßnahmen vorschlagen, die dann getestet werden (Bsp. Einzelbrunnenverschiebung). Input: Entwicklungsziele: Schutz von Trink- und Grundwasser. Es braucht Vorschläge, wo sind einzelne Aufweitungen möglich, die dann geprüft werden. Für die Planung ist es auch wichtig, Bereiche zu lokalisieren, bei denen wegen der Restriktionen im Vornhinein klar ist, diese Gebiete dürfen nicht angegriffen werden, wie z.b. die Fassungsbereiche der Brunnen. Es geht ja oft um ganze Brunnengalerien, nicht nur um Einzelbrunnen. Egal, wo Bodeneingriffe gemacht werden, sind Einzelfallprüfungen notwendig. Frage/Input: Wenn der Wasserverbrauch um 1/3 zurückgegangen ist, dann braucht man ja nicht mehr so viel Brunnen? Dann brauchen wir vielleicht von den 65 Brunnen nur 40 Brunnen und 25 Brunnen könnten still gelegt werden. Vielleicht sind es ja 5-6 Brunnen auf die man verzichten könnte? Zum Problem der Trinkwasserqualität und - sicherheit (lechnahe und lechferne Grundwasser): Dabei geht es nicht um die Wassermenge, sondern um die Wasserqualität und um die Versorgungssicherheit der Bevölkerung. Die Versorgungssicherheit muss in allen Fällen dargestellt sein. Wegen der wechselseitigen Absicherung bei Grundwasserproblemen (bei möglichen Schadensfällen) brauchen wir die lechnahen Brunnen genauso wie die Seite 18

19 lechfernen Brunnen. Damit können wir gewährleisten, dass wir zu jeder Zeit sauberes Trinkwasser zur Verfügung stellen können. Input: Der Horizont 221 ist wahrscheinlich das Kronjuwel der Augsburger Trinkwasserversorgung. Dafür hat der Naturschutz auch vollstes Verständnis. Einen Brunnen mit einer guten Wasserqualität und sehr guter Schüttung kann man nicht einfach aufgeben. Input: Schade, dass man sich vor allem auf die Zwangspunkte konzentriert und dass man für die Lechrevitalisierung von vornherein Tabu- Bereiche festlegt. Mann muss auch auf der anderen Seite die Defizite sehen, die mit der Lechentwicklung der vergangenen Jahrzehnte entstanden sind. Man muss beide Anforderungen, des Natur- und Trinkwasserschutzes, verschneiden. Damit würde man ein objektiveres Ergebnis bekommen. Es muss zumindest darüber diskutiert werden. Input: Fassungbereiche: mit den digitalen Grundwassermodellen können wir im Einzelfall prüfen, welche Auswirkungen eine Maßnahme auf die Fassungsbereiche hat oder wie die Anstrombahnen zu den Brunnen liegen. Das ist eine gute Grundlage, um nochmals darüber zu diskutieren. Wir wünschen uns vom Naturschutz eine Festlegung, wo ist eine Veränderung besonders wichtig und dann die Einzelfälle prüfen ohne die Versorgungsicherheit zu gefährden. Frage/Input: Warum hat sich die Wassermenge um ein Drittel verringert? Wichtiges Gut ist das Trinkwasser Warum leisten wir uns den Luxus für WC spülen und Garten gießen mit Trinkwasser? Ist es Versorgungssicherheit für den heißesten Tag was braucht man als Minimum? Kann man dafür nicht auch andere Wässer aktivieren und das Trinkwasser schonen? Frage: Talaue wie kann man das Wasserüberangebot für den Brunnen nutzen und das Wasser aus den hochwassergefährdeten Bereichen raus bringen und sinnvoll nutzen? Input: Zeitungsartikel in der Augsburger Allgemein von Mai 2003: Neue wilde Isar lässt die Münchner frohlocken! Ich habe damals an den bayerischen Staatsminister geschrieben mit der Frage, ob wir für den Lech auch etwas machen können als Antwort kann zusammengefasst werden, es ist ein neuer Aspekt in der Debatte, der kaum realisierbar ist. Auch die Kissinger Bürger trinken teilweise das Augsburger Wasser. Kissing ist im Notwasserverbund mit Augsburg und wird im Notfall mitversorgt. Zum Weitmannsee Thema: innerhalb der Deiche den Lech um 50 Prozent aufweiten: Wenn im Hochwasserfall die Wassersäule um 4 Meter erhöht werden, dann haben wir einen um 2 Meter höheren Grundwasserstand in Kissing und damit das Wasser in den Kellern. Auch dieses Jahr haben wir wieder Wasser in den Kellern gehabt (auch bei Stufe 1) gab es noch keine Deiche, da stand das Wasser bis zur Bahnlinie. Die Deiche sind wichtig für den Hochwasserschutz in Kissing. Das Pfingsthochwasser 1999 ist nicht nur durch die Keller gelaufen, sondern südlich von Kissing auch an die Oberfläche gekommen und als Bach durch den Ort geflossen. Seite 19

20 Trinkwasserschutzgebiet am Weitmansee / 20- Tageslinie zu den Kissinger Trinkwasserbrunnen: im Normalfall brauchen wir eine 50- Tageslinie. Wenn der Lech den Weitmannsees durchströmt, dann hätten wir ein wesentlich schadstoffreicheres Gewässer und die Befürchtung, dass dann der Brunnen nicht mehr genutzt werden kann. Südlich des Weitmannsees sind Schwarzbauten direkt am Deich. Kissing liegt mit der Wohnbebauung und den Gewerbegebieten ganz nah an den Deichen. Es ist schwierig eine Aufweitung in Kissing in Richtung Osten zu machen. Input: Die Stadtwerke unterstützen die Behebung der Lech- Eintiefung. Die Eintiefungen des Lechs sind in ihrer Intensität ein Problem für Trinkwasserschutzgebiete und Naturschutz. Frage/Input: Braucht Augsburg 65 Brunnen? Brunnen müssen ständig in Betrieb sein, um die Trinkwasserversorgung sicher zu stellen. Input: Der Rückgang des Wasserverbrauchs ergibt sich vor allem durch Einsparungen der Bevölkerung. Heute werden im Schnitt 120 Liter Wasser pro Person und Tag verbraucht. Vor 30 Jahren waren es rund 170 Liter Wasser. Viele Leute nutzen Regenwasser oder einen eigenen Nutzwasserbrunnen im Garten. Das führt dazu, dass die Trinkwasserabgabe weniger geworden ist. Von den 75 Brunnen, die Augsburg hatte, wurden schon 10 Brunnen abgebaut. Augsburg bräuchte aber noch mehr Brunnen zur Trinkwassersicherung, da es große Unterschiede zwischen lechnahem und lechfernem Grundwasser gibt war Augsburg bekannt für die schlechte Trinkwasserqualität. Durch Sanierung und gezielte Bewirtschaftung (je nach Wetter, nach Hochwasser oder Düngeverhalten in der Landwirtschaft) haben wir mittlerweile eine sehr gute Qualität, vor allem durch die Nutzung unterschiedlicher Brunnen. Wir versorgen nicht nur Augsburg, sondern auch unsere Partner Kissing, Gersthofen und andere im Umland. Ein doppeltes System für Trink- und Brauchwasser bedeutet doppelte Kosten wegen des teuren Leitungssystems (zwei Leitungen) und das möchte im Moment niemand. Frage/Input: Es gibt durchaus Möglichkeiten dem Naturschutz und Trinkwasserschutz gerecht zu werden. Wie viele Brunnen sind im Regelfall aktiviert und wie viele Brunnen sind nur zur Reserve? Input: Wir sind zuversichtlich, dass Möglichkeiten gefunden werden können, wenn man ernsthaft miteinander redet (zb Fohlenau im Süden, wo Brunnen für die Trinkwassergewinnung errichtet werden). Es wird zu Einschränkungen und Engpässen kommen, aber wir sind auf einer Basis, auf der es vorwärts gehen kann. Dass man was tun muss, ist hoffentlich allen klar. Input: Es geht nicht nur um die lechnahen Bereiche, sondern um den gesamten Stadtwald. Wir haben hier sehr hochwertige Lebensräume, die von einer Grundwasserdynamik abhängig sind. Wenn wir uns nur auf den Lech konzentrieren, dann werden wir diese Grundwasserlebensräume verlieren. Wir müssen uns im gesamten Konzept auch um die Bäche (80 km Fließgewässer) kümmern. Um 1950 wurde der Lochbach schon mit Lechwasser Seite 20

21 beschickt, um die Forstwirtschaft zu unterstützen. Man kann mit den Bächen durchaus was machen. Uns ist wichtig, dass wir die Bäche nicht aus dem Auge verlieren. Input: Wünschenswertes Anliegen zur Hebung der Lechsohle am Stand Begriff Ökologischer Flussabdruck: Fluss nicht nur als Wasserkörper und Ufer begreifen, sondern als das, was darüber hinaus wirkt. Dazu gibt es eine junge Forschungsarbeit. Dem Naturschutzgebiet Stadtwald Augsburg soll man die Chance geben den ökologischen Flussabdruck zu verbessern. Input: Das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth bearbeitet rund zwei Fälle pro Woche für eine Ausnahmegenehmigung, die meistens auch genehmigt wird. Im vernünftigen Konsens findet man meistens eine Lösung. Input/Frage: Die Trinkwasserversorgung hat sich komplett auf einen gestörten Lech abgestimmt. Dadurch gibt es auch ganz klare Restriktionen. Harte Restriktionen können wir nicht wegdiskutieren, denn die holen uns später wieder ein. Auf welchem Level können wir Renaturierung betreiben? Die Machbarkeitssprünge müssen herausgearbeitet und bearbeitet werden. Z.B. welcher Korridor steht zur Verfügung. Ernüchterung bei der Möglichkeit Brunnen zu verlagern, vom Lech wegzubringen. Folgeschritte müssen möglichst früh einbezogen und beachtet werden. Wenn sich recht bald im Prozess herausstellt, dass nur punktuelle Aufweitungen möglich sind, dann hat das nichts mehr mit einem morphologischen Funktionieren, einer zusammenhängenden Flussstrecke zu tun! Wenn keine Aufweitung möglich ist, dann sind auch die aufwendigen Studien nicht notwendig. Input: Angebot der Stadtwerke Augsburg: verschiedene Szenarien mit dem eigenen Grundwassermodellrechner durchzuspielen. Kommentar von Eva Sailer (Stadtwerke Augsburg) zum Protokoll am : Der Kommentar der Stadtwerke Augsburg wurde missverständlich interpretiert. Geäußert wurde lediglich, dass mit dem in Augsburg vorhandenen Grundwassermodell eine gute Ausgangsbasis für Modellrechnungen vorliegen würde. Seite 21

22 PRÄSENTATIONEN TEIL 2 Entwicklungsziele von Grundwasser und Lech aus der Sicht der Wasserversorgung Kissing Manfred Wolf (Bürgermeister Gemeinde Kissing) Die Gemeinde Kissing hat eine besondere Lage; die Paar auf der Ostseite und der Lech auf der Westseite bilden sozusagen eine Düse. An der engsten Stelle liegt unsere Bebauung, wie ein Riegel mittendrinnen. Das Grundwasser wird durch die Kellerbebauung nochmals angestaut. Wenn einer der Flüsse oder beide zusammen mehr Wasser mitbringen, dann hat Kissing in der Bebauung Probleme mit dem Grundwasser. Grundwasser bzw. Trinkwasser in Kissing Eckdaten zum Kissinger Trinkwasserbrunnen: 1964 ging der Trinkwasserbrunnen inklusive Wasserschutzgebiet in Betrieb. Relativ neue Wasserschutzgebietsverordung seit Die Wasserqualität hier im Lechgebiet ist hervorragend. Wir fördern das Trinkwasser aus einem Flachbrunnen in 10 Meter Tiefe gab es einmalig eine kleine Einschränkung mit Atrazinbelastung, vielleicht durch Lechüberschwemmung oder man hat einfach damit gespielt. Die Kissinger Trinkwasserversorgung hat auch eine UV- Desinfektionsanlage eingebaut, die im Falle von Problemen zugeschalten werden kann. Die Trinkwasserleitung beginnt am Weitmannsee und transportiert das Wasser mit einer 400er Leitung, die 6,7 Kilometer weit bis zum Hochbehälter am Osterkreuz führt. Dies ist die höchste Erhebung in Kissing und der Höhenunterschied beträgt 52 Meter. Der Wasserdruck ist dabei nicht so üppig z.b. die ersten Häuser haben einen Wasserdruck in der Leitung von 2,5 bar. Das Kissinger Leitungsnetz beträgt 72 Kilometer bei ca Anschlüssen. Kissing ist im Notverbund mit der Adelburggruppe. Die tägliche Wasserabnahme beträgt 280 Kubikmeter bei einer Anschlusslänge von 2,4 Kilometern. Seit 2007 gibt es auch einen Notverbund mit Kissing. Die tägliche Abnahme beträgt 120 Kubikmeter bei 1,2 Kilometern (nur zur Leitungsspülung). Kissing hat einen neuen Wasserrechtsbescheid aus 2010, der die Trinkwasserentnahme von Kubikmeter Wasser pro Jahr bis 2030 erlaubt. Was am Lech passiert, sehen die Kissinger mit Sorge! Die Deichstraße gehört noch zu Augsburg und östlich davon ist die Gemeinde Kissing. Dort sind auch noch einzelne Bauten drin. Sorge um Weitmannsee wegen dem Wasserschutzgebiet! Wir wollen das Wasserschutzgebiet erhalten. Bei Aufstauung an der Lech- Staustufe 23 kommt entsprechend höheres Grundwasser in die Ortschaft. Wenn das Lechbett durch den Weitmannsee fließt, dann wird Nitrat nicht mehr abgebaut. Für uns ist die bestehende 20- Tage- Linie am Weitmannsee wichtig. Forderung der Gemeinde Kissing Nachdenken über kleinere Maßnahmen am Lech, nicht die ganz große Lösung suchen, sondern z.b. kleinere Aufweitungen innerhalb der bestehenden Dämme oder Auwälder. Seite 22

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