FLUSSDIALOG LICCA LIBER Workshop 3 Nutzer und Anrainer Protokoll. 19. September 2013, 14:30 18:00 Uhr Gasthof Krone in Königsbrunn

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1 FLUSSDIALOG LICCA LIBER Workshop 3 Nutzer und Anrainer Protokoll 19. September 2013, 14:30 18:00 Uhr Gasthof Krone in Königsbrunn

2 Simone Port (Wasserwirtschaftsamt Donauwörth) Begrüßung zum 3. Workshop zum Thema Nutzer und Anrainer im Projekt Licca liber In den letzten beiden Workshops haben wir die Themen Naturschutz und Gewässerökologie sowie Grundwasser und Trinkwasserversorgung von Augsburg und Kissing behandelt. Wir haben über die nassen Keller in Kissing und Königsbrunn gesprochen und miteinander diskutiert, wie eine Aue Aue aussehen kann. Im heutigen Workshop stellen wir uns der Frage wie sieht es mit den Nutzern und Anrainern am Lech aus und inwieweit können wir deren Ansprüche mit den Entwicklungszielen für den Lech in Einklang bringen. Die Nutzer im Bearbeitungsgebiet sind der Städtische Forst im Augsburger Stadtwald, die Fischereiberechtigten am Lech sowie die EigentümerInnen und NutzerInnen am Kuhsee, Weitmannsee und Auensee. Bettina Dreiseitl-Wanschura (PlanSinn) Die Stakeholder Workshops dienen alle dazu, um Wissen auszutauschen. Ihr spezielles Wissen zu den verschiedenen Themen und ihre Kenntnis der lokalen Verhältnisse möchten wir heben und verallgemeinern. Mit den Ergebnissen der Veranstaltungsreihe möchten wir eine Basis für das Projekt Licca liber schaffen. Die heutige Veranstaltung befasst sich mit dem Thema Forstwirtschaft in Augsburg, der landwirtschaftlichen Nutzung sowie mit der Nutzung der Seen und der Fischerei. Sabine Burghart (tatwort) Überblick zu LICCA LIBER Das Ziel von Licca liber ist es abgestimmte Entwicklungsziele für die ökologische Renaturierung der Lech festzulegen. Für die Entwicklung dieser Ziele möchten wir die Stakeholder und die Bevölkerung im Lechumfeld einladen. Dadurch soll das Wissen über Licca liber verbreitert und das Bewusstsein für das Thema erhöht werden. Ablauf der Konsultationen im Projekt Licca liber 1. Themenworkshop mit Stakeholdern (bis Oktober 2013) zu den Themen Naturschutz, Grundwasser, NutzerInnen und AnrainerInnen, Erholung, Freizeitnutzung und Wasserkraft 2. Online-Befragung der Bevölkerung (November 2013) Die Ergebnisse aus den Themenworkshops werden als Basis für die Fragen verwendet. Eingeladen wird die Bevölkerung von Kissing, Mering, Gersthofen, Königsbrunn, Friedberg und Augsburg. Die Online Befragung hat zum Ziel ein Stimmungsbild der Bevölkerung zu erheben und eine weitere Grundlage für die Formulierung der Entwicklungsziele für den Lech zu erhalten. 3. Dialogveranstaltung mit Stakeholdern und Bevölkerung (Februar 2014) Mit der Dialogveranstaltung werden wir die Ergebnisse der Themenworkshops und der Online Befragung präsentieren, diskutieren und bewerten. Seite 2

3 4. Abschlussworkshops mit ausgewählten Stakeholdern (März/April 2014) In den Abschluss Workshops werden alle zusammengeführten Ergebnisse nochmals mit ausgewählten Stakeholdern diskutiert, um dann daraus abgestimmte Entwicklungsziele für die Renaturierung des Lechs zu fixieren. Informationen zum Projekt Licca liber liccaliber.de Franz Tragner (tatwort) Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse aus den Workshops Naturschutz und Grundwasserschutz. Im ersten Workshop wurde sehr stark an Visionen, Leitbildern und Zielen im Bereich Naturschutz gearbeitet und im zweiten Workshop haben wir den aktuellen Zustand der Aue und des Grundwassers betrachtet. Wir haben uns den Fragen gestellt: wie müsste sich die Aue entwickeln im Hinblick auf Trinkwassernutzung und dem Problem der nassen Keller? Wenn man den historischen Lech um 1900 betrachtet, so fließt der Lech heute nur mehr in einem kleinen Teilbereich des früheren, reich strukturierten Flussbettes mit vielen Seitenarmen. Einschränkungen und Korsett für den Lech sind heute die Deiche (Hochwasserschutz) und Schwellen (stoppen der Flusseintiefung) sowie die Staustufe 23 (Rückhalt des notwendigen Geschiebe). Die Vision vieler Gruppen waren: Prüfen, wo man Deiche verlegen kann Sohlschwellen auflösen Bewirtschaftung der Staustufe 23 zu verändern, dass regelmäßig kleinere und mittlere Hochwässer den Lech erreichen. Denn ohne Geschiebe wird keine natürliche Flussdynamik entstehen können Einschränkungen für die Entwicklungsziele ist die Trinkwasserversorgung von Augsburg und Kissing. Schutz der Brunnen und Trinkwasserschutzgebiete. Das Wasserschutzgebiet liegt innerhalb und außerhalb der Deiche und auch innerhalb des Flusses. Die Fassungsgebiete der Brunnen grenzen meistens direkt an die Deiche (mit Zutrittsverbot). In der Schutzzone 2 besteht das Verbot des Bodeneingriffs (Ausnahmen sind im Einzelfall möglich). Brunnen mit hoher Wasserqualität und hoher Ergiebigkeit Der Weitmannsee liegt innerhalb der 20 Tageslinie für den Kissinger Brunnen Grundwasserströme Die Grundwasserströme verlaufen parallel zum Lech. Ziel der Wasserschutzgebiete ist es innerhalb der 50 Tageslinie (Dauer bis das Grundwasser zum Brunnen gelangt) Sicherungsmaßnahmen zu setzen. Seite 3

4 Wie verhält sich der Grundwasserstrom vom Lech zum separaten Grundwasserkörper? Oberhalb der Sohlschwellen wird das Grundwasser angestaut und durch die Deiche gedrückt, unterhalb bei der Eintiefung (v.a. bei Sohlschwelle 6) fließt das Grundwasser wieder dem Lech zu. Für Augsburg ist das lechnahe Brunnen System, mit hoher Qualität und Quantität des Wassers von großer Bedeutung. Bei einem Lech Hochwasser wird die Trinkwasserversorgung durch UV Desinfektion und dem flussfernem Brunnensystem sichergestellt. Flussnahe und flussferne Brunnen Systeme können sich wechselseitig ergänzen und im Schadensfall für einander einspringen. Brunnenverlegungen sind immer schwierig und mit Aufwand und Kosten verbunden aber im Einzelfall sind die Augsburger Stadtwerke bereit die Maßnahmen zu prüfen. Bei der Siebenbrunner Quellflur sind sich Naturschutz und Trinkwasserschutz einig, die Flusseintiefung (dies führt zu einströmendem Grundwasser) zu stoppen und auf das Fluss Niveau der er Jahre zu heben. Kein Konsens bestand in der Frage: Wie geht man mit den Auen um? Was benötigen gefällereiche Flussauen der Voralpen: Mehrbettgerinne, reiche Uferstrukturen mit Steilufer und Kiesbänken, entsprechende Pionierfluren, dynamische Entwicklung, die durch die regelmäßigen Sommerhochwässer bestimmt ist. Durch die Flusseintiefung wird das Gefälle zwischen Fluss und Auen immer größer. Es braucht eine Anhebung der Lechsohle. Eine Sohlanhebung und eine Deichverlegung bringt noch keine typische Aue. Für eine primäre Aue müsste die Lechsohle mehr als 2 Meter erhöht und Nebengerinne ermöglicht werden. Dagegen sprechen die Grundwasserströme, die umliegenden Siedlungen und Trinkwasserversorgungseinrichtungen. Außerdem fehlt das Material für die Anhebung. Als Alternative wäre aber eine sekundäre Aue denkbar. Man geht mit der Sohle nicht so hoch und lässt den Lech selbst ein natürliches Aue Bett machen. Vorteil: eine Aue mit Geschiebe vor Ort und vielen Gerinnen aber mit dem Nachteil der nicht möglichen Anbindung der Waldbäche durch die entstehenden Abstürze. Man muss bei jeder Variante Maßnahmen zur Vernässung der Auenstandorte des bestehenden Waldes mitdenken. Dieses System sollte an den Lech angebunden sein. Eine Aufweitung des Lechs könnte den Grundwasserdruck bei Hochwasser reduzieren. Frage: Will man eine Aufweitung innerhalb der Deiche oder außerhalb der Deiche? Visionen für den Lech vom Naturschutz: Ein naturnaher Lech mit einer lechtypischen Aue, mit Lebensräumen, die wertgebend sind für Tiere und Pflanzen. Dazu benötigen wir eine Durchgängigkeit für die verschiedenen Lebensarten, entsprechende Grundwasserverhältnisse mit einem Ausgleich der Differenz zwischen Flussbett und Aue. Es braucht auch ein Hochwasser und Abflussmanagement. Für die strukturierten Lebensräume brauchen wir vor allem wieder Geschiebe und einen Entwicklungsspielraum für den Lech durch Aufweitung. Dann können wir eine lechtypische Aue erreichen. Seite 4

5 Entwicklungsziele: Wiederanbindung der Aue an den Lech (primäre oder sekundäre Aue) Grün und Naherholungsgebiete für die Bevölkerung Sohlstruktur im Stadtbereich durch Geschiebezugabe am Hochablass ermöglichen Wiederanbindung der Stadtbäche Flussangepasste Siedlungsentwicklung Siedlungsangepasste Flussentwicklung Sichere Trinkwasserversorgung in Quantität und Qualität Ein breiterer Abfluss würde für Kissing die Grundwassersituation verbessern Keine negativen Auswirkungen auf den Grundwasserstand in Kissing und Königsbrunn Potentielle Konflikte: Klimaschutz (verminderte Co2 Bindung im Jungwald) Waldbewirtschaftung und FFH Management und ein dynamischer Fluss Neuverteilung der Wasserrechte (Thema bei der Bewirtschaftung der Staustufe 23) Offene Fragen: Wo ist welche Aufweitung möglich? Wo liegen die primären Naturschutzwünsche? Was ist hinsichtlich Grundwasser und Trinkwasserversorgung möglich? Wie soll die Differenz zwischen Flusssohle und Auenstandorten aufgelöst werden? Welche anderen Lösungen zur Vernässung der Aue gibt es? Wo und wie kann eine schrittweise Anhebung bzw. in Teilbereichen eine Absenkung des Grundwassers stattfinden? Wie sieht ein Konzept für die Freizeitnutzung aus? Wie kann man den Schwellbetrieb bei der Staustufe 23 verändern? Jürgen Kircher (Augsburger Forstverwaltung) Der Stadtwald Augsburg und LICCA LIBER Der Stadtwald wie er früher war Vor 150 Jahren wurde der Stadtwald annähernd so bewirtschaftet wie es heute auch der Fall war. Der nördliche Teil vom Stadtwald, die Siebentisch Aue, wurde 1602 vom Augsburger Bischof angekauft, v.a. aus wasserrechtlichen Gründen. Der südliche Teil vom Stadtwald war früher königlich bayrischer Wald, später im Privatbesitz eines Memminger Unternehmers und erst 1924 im fast waldlosen Zustand gekauft und wieder mit Kiefer und Fichte aufgeforstet. Der Stadtwald diente seit jeher der Wasserversorgung, der Viehhaltung und Rohstoffversorgung, v.a. Brennholz für die Stadt Augsburg. Stadtwald heute Im Stadtwald liegen ha reine Waldfläche ha Stadtwald gehört der Stadt Augsburg mit einem Forstamt und zwei Forstrevieren. 500 ha Stadtwald mit Wiesen und Fassungsbereichen der Brunnen gehören den Augsburger Stadtwerken. Die Forstverwaltung Seite 5

6 hat einen Bewirtschaftungsvertrag mit den Stadtwerken und bewirtschaftet damit den gesamten Stadtwald. Forstrevier Siebenbrunn im Norden mit guten, tiefgründigen und nährstoffreichen Böden, mit hohem Laubholzanteil (Esche, Bergahorn, Spitzahorn, Ulme, Kirsche u.a.m.) und guter Naturverjüngung. Forstrevier Haunstetten im Süden, v.a. lechnahe Gebiete, sind oft trocken, mit flachgründigen, kalkhaltigen, nährstoffarmen Böden. Mit einem Mosaik mit guten Böden wurde dort mit Fichte und Kiefer aufgeforstet, zunehmend kommen aber auch wieder verschieden Laubholzarten vor. Wir haben dort oft starke Vergrasung, welche die Kieferverjüngung unterdrückt. Deswegen gibt es dort ein Beweidungsprojekt (Lechheide Schneeheide Kieferwälder) des Landschaftspflegeverbandes Augsburg. Das Waldgebiet ist sehr wuchsschwach mit rund 3 ha Zuwachs pro Jahr; sonst sind es bis zu 12 ha Zuwachs. Rechtliche Rahmenbedingungen Bayrisches Waldgesetz im Artikel 1: Der Wald hat besondere Bedeutung für Klima, Wasser, Luft, Boden, Tieren und Pflanzen, für die Landschaft und den Naturhaushalt. Er ist wesentlicher Teil der natürlichen Lebensgrundlage und hat landeskulturelle und wirtschaftliche, soziale sowie gesundheitliche Aufgaben zu erfüllen. Der Wald ist deshalb nachhaltig zu bewirtschaften, um diese Leistungen für das Wohl der Allgemeinheit dauerhaft erbringen zu können. Im bayerischen Waldgesetz stehen die Aufgaben und Vorgaben für den Erhalt der Funktionen sowie Vorgaben für die Bewirtschaftung. Zusätzlich stehen im Gesetz Konsequenzen für den Kommunalwald, z.b. im Artikel 19: Wald vorbildlich zu bewirtschaften. Die Forstverwaltung Augsburg hat im Jahr 2009 einen Staatspreis für die vorbildliche Bewirtschaftung erhalten. Für die Bewirtschaftung sind laut Gesetz Forstbetriebsgutachten zu erstellen. Dieses Forstbetriebsgutachten wird vom zuständigen Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten geprüft. Im Artikel 11 stehen die Vorgaben für einen Bannwald. Die Bannwaldverordnung ist die höchste Schutzkategorie für Waldflächen, um Fläche und Qualität dauerhaft zu sichern. D.h. wenn man eine Waldfläche wegnimmt, muss man ortsnah eine Waldfläche mit der gleichen Größe und Qualität hinsichtlich Klima und Wasser wieder aufforsten. Der gesamte Stadtwald Augsburg ist als Bannwald ausgewiesen. Stadtwald als Naturschutzgebiet Der gesamte Stadtwald ist auch Natura 2000 Gebiet mit Vorgaben und rechtsverbindlichen Erhaltungszielen, z.b. FFH Management. Der Stadtwald ist auch ein Naturschutzgebiet mit einer entsprechenden Verordnung, die vorschreibt den Wald naturnah zu behandeln und einen naturnahen, gemischten und gestuften Wald aufzubauen. Dabei ist die Naturverjüngung zu bevorzugen. Der Stadtwald ist auch noch Landschaftsschutzgebiet laut Naturschutzrecht. Trinkwasserschutzgebiet: Die entsprechende Verordnung schreibt vor, einen Dauerwald mit hohem Laubholzanteil und behutsamer Bewirtschaftung. Seite 6

7 Funktionen des Stadtwaldes Schutz, Erholungs und Nutzfunktion Klimaschutz: ha sind wie eine grüne Lunge, der Wald gleicht Temperaturschwankungen aus Frischluftzufuhr für Augsburg Filterwirkung von schwebenden Emissionen Sauerstoffproduzent: Bsp. 100 jährige Buche produziert jährlich kg Sauerstoff, davon kann ein Erwachsener rund 13 Jahre lang leben Wasserschutzfunktion Erholungsfunktion: 4 Millionen Besucherinnen und Besucher pro Jahr Landschafts und Artenschutzfunktion Bau und Möbelholz Energielieferant: wie Brennholz Sonstige Vorgaben für den Stadtwald: Augsburger Biodiversitätsstrategie: Erhalt der Lebensraumvielfalt und Umweltbildung Projekt der grundwasserbeeinflussten Lebensräume: mit dem Ziel Wasser gezielt über Bäche in den Wald hineinzubringen, um das Grundwasserregime zu heben. Projekt Lichte Wälder: zum Erhalt von Arten auf mageren Standorten mit Beweidung und Mahd (Biotopverbundsystem) Vertragsnaturschutzprogrammwald: Ausgleichszahlung für Nutzungsverzicht, z.b. für Biberbiotope Ökosystem Dienstleister: naturschutzrechtlicher Ausgleich im Wald Staatliche Förderprogramme für klimagerechten Waldumbau und Erneuerung Forstliche Zielvorgabe: Nachhaltige Sicherung aller Funktionen Einhaltung aller gesetzlichen Vorgaben Beachtung der Vorgaben des Eigentümers (Augsburg u. Bundeswald) Licca liber verlangt von allen Seiten Kompromisse, dann kann man auch alles schaffen. Seite 7

8 Herbert Kolb (Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ansbach) Natura 2000-Gebiet im Stadtwald Augsburg Die Erhebungen sollen noch vor Weihnachten vorgelegt werden. Visionen Synergie potentielle Konflikte Schutz von Lebensräume und Arten (Tiere und Pflanzen) laut Vorgabe der Nachhaltigkeitskonferenz 1992 in Rio. Die Vogelschutzrichtlinie (seit 1979) und die Fauna Flora Habitatrichtlinie (FFH Richtlinie) kamen noch dazu. Infos zu Natura 2000 gibt es im Internet unter (im Suchfeld Managementplanung und dann Runder Tisch eingeben). Der wichtigste Partner ist das Umweltministerium. Die Umsetzung des Gebietsmanagementplans, falls überwiegend Wald betroffen ist, machen vorwiegend die Forstverwaltungen. Die FFH Managementpläne beruhen auf Artikel 6 der FFH Richtlinie: Die Mitgliedsstaaten legen die Erhaltungsmaßnahmen fest, die notwendig sind, um einen günstigen Erhaltungszustand der Lebensraumtypen und/oder Arten zu gewährleisten, die maßgeblich für die Aufnahme ins Natura 2000-Programm waren. Auwälder Im Stadtwald geht es um die Grauerlen Aue und um den Biber. Ein europäisches Naturschutzprojekt in der Kulturlandschaft: Das Beispiel ist aus Südtirol an der Ätsch, wo Grauerlen und Schwarzelen Aue mitten in den Obstgärten liegen. Dort wird ein Managementplan erstellt, um den guten Zustand der Lebensräume und Arten in der Kulturlandschaft zu erhalten. Dazu gehört auch der Mensch als Nutzer, auch zur Erholung und in der Freizeit. Die Managementplanung in Mittelfranken ist bereits fertig. Jetzt werden Managementpläne für Oberbayern, Oberfranken in Schwaben und Unterfranken erstellt. Bis 2019 sollen alle FFH Managementpläne fertig gestellt sein. Der Auftrag für die Ausweisung der FFH Schutzgebiete leitet sich von der FFH Richtlinie, dem Bayerischen Naturschutzgesetz und dem Bundesnaturschutzgesetz ab:... die Natur, die gemeldeten Lebensräume, in einem guten Zustand zu halten, zusammen mit den Nutzerinnen und Nutzern. Der Anspruch, der sich daraus ableitet ist der Anspruch auf Fläche, z.b. Lebensraum Grauerlenwald. Wir kartieren einen Ist Zustand, machen eine Inventur. Dann werden diese Flächen bewertet und Maßnahmenvorschläge erarbeitet. Die werden dann am Runden Tisch behandelt. Vor dem Runden Tisch werden noch Vorgespräche mit Nutzern und Behörden geführt, aber keine Vorabsprachen getätigt. Die Maßnahmenvorschläge werden in notwendige und wünschenswerte Maßnahmenvorschläge unterteilt. Die Entscheidungen über Managementmaßnahmen werden am Runden Tisch getroffen. Forstverwaltung und Umweltverwaltung können aber eine Entscheidung erzwingen. Maßnahmen, die nicht notwendig sind werden am Runden Tisch wieder revidiert. Frage wo bleibt die Dynamik der Aue? Wenn eine Fläche gefunden wird, die den Kriterien entspricht, so hat diese eine innere Ausstattungsqualität und verschiedene Altersphasen. Entscheidend für die Bewertung ist Seite 8

9 nicht die Kulisse des Ist Zustandes, sondern die Qualität der Fläche und Vorhandensein von Altersphasen. D.h. diese Flächen können auch wandern, im Auwald etwas schneller. Diese Flächen sind dann aufgrund ihrer Qualitäten und Altersphasen zu erhalten. Der Managementplan ist eine Leitlinie des staatlichen Handelns. Er soll Klarheit und Planungssicherheit schaffen. Er hat keine rechtliche Bindungswirkung für die ausgeübte Nutzung durch die Grundeigentümer. D.h. für private Grundeigentümer ist der Managementplan keine Verpflichtung, sehr wohl aber für staatliche Planer, wie das Wasserwirtschaftsamt. Rechtsverbindlich ist nur das gesetzliche Verschlechterungsverbot. Alle Maßnahmen, die zu einer erheblichen Verschlechterung der maßgeblichen Lebensraumtypen und Arten führen, sind verboten. Maßstab für die Einzelbeurteilung ist immer das Gesamtgebiet und nicht eine einzelne Parzelle. Im Gesamtgebiet können sich die Lebensräume und ihre Artenausstattung durchaus bewegen. Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten macht eine Bestandsaufnahme, führt eine Bewertung durch, dann wird die Planung der Wasserwirtschaft drüber gelegt und danach wird verhandelt. Wir sind aber auch flexibel, wenn die drei Eckpunkte wie Fläche, Qualität und Artenausstattung erhalten bleiben. Der Managementplan ist bis zu seiner Fortschreibung bindend. Elmar Pfau (Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ansbach) Die Eckpunkte der Walderhaltung Es geht um die Erhaltung und Wiederherstellung der FFH Arten und FFH Lebensraumtypen. Im offenen Land sind das eine ganze Reihe und im Wald etwas weniger. Und auch im Gewässer z.b. der Huchen. Vorgehensweise bei der Kartierung der Wald-Lebensraumtypen Am Anfang wird der Bestand an Schutzgüter erfasst und die wertvollen Flächen kartiert. Im zweiten Schritt werden die erfassten Schutzgüter bewertet. Ausgehend von der Bewertung werden im dritten Schritt die Problemzonen definiert und Lösungen erarbeitet. Mögliche Lösungen werden mit den Beteiligten besprochen und abgestimmt. Die vereinbarten Erhaltungsmaßnahmen müssen den Erhaltungszielen gerecht werden. Lebensraumtyp 91E0: Auenwälder mit Erlen und Eschen (Weichholzauen Wälder) Dieser Lebensraumtyp kommt im Gebiet in verschiedenen Ausprägungen vor. Silberweiden Weichholzaue findet man nahe am Lech dort, wo der Flurabstand zum Grundwasser gering ist und wo es eine Flussdynamik gibt und es noch regelmäßig zu Überschwemmungen kommt. Dieser Lebensraumtyp profitiert davon, wenn der Grundwasserspiegel nicht weiter absinkt. Heute gibt es diesen Lebensraumtyp nur mehr in Streifen innerhalb der Deiche und nahe am Lech. Eine Flussdynamik kann diesen Lebensraum schaffen und auch beseitigen. Eine natürliche Flussdynamik wird immer dafür sorgen, dass Baumabschnitte liegen bleiben wieder austreiben und wurzeln. Das Ziel bei den Verhandlungen mit den Beteiligten ist es, diesen Lebensraumtyp in guter Ausprägung zu erhalten. Seite 9

10 Grauerlen Auwälder sind stark vom Grundwasserstand beeinflusst und stocken etwas weiter weg vom Lech auf wechselfeuchten Standorten. Die Grauerlen Auwälder sind eng verzahnt mit der Weichholzaue. Die Grauerlenauwälder findet man dort, wo die natürliche Dynamik des Flusses Schotter aufgeschüttet hat, diese wechseltrockenen und wechselfeuchten Standorte mit Grauerle als Pionierpflanze. Die Rahmenbedingungen sind ähnlich wie bei der Silberweide Weichholzaue. Es gibt auch größere Flächen außerhalb der Deiche, etwas weiter vom Fluss entfernt. Die Grauerlen Auwälder sind vom Projekt Licca liber voraussichtlich nicht so stark betroffen. Weiter weg vom Lech fließen verschiedene Bäche und auch dort findet man Grauerlen und Silberweiden. Das sind Flächen mit Potential für eine positive Entwicklung. Grauerlen findet man auch an Standorten, wo früher der Fluss war und Schotter angehäuft hat, wo der Fluss jetzt aber verschwunden ist, auf trockenen Standorten. Diese größeren Flächen sind meist außerhalb der Deiche und weiter vom Fluss entfernt. Früher hat die Flussdynamik zu einer Verjüngung geführt, heute muss der Mensch mit der Bewirtschaftung aushelfen. Bei einer solchen Niederwald oder Mittelwaldbewirtschaftung kann sich die Grauerle wieder verjüngen und damit dieser Lebensraumtyp erhalten bleiben. Der Stadtwald ist fast zur Gänze kartiert und die FFH Schutzgüter erfasst. Dabei ist zu sagen, dass die meisten Waldflächen nicht zu den erhaltenswerten FFH Lebensraumtypen gehören. Die gefundenen FFH Lebensraumtypen sind meistens sehr Insekten und artenreich, sodass z.b. auch Schwarzspechte zur Nahrungssuche diese Standorte aufsuchen. Diese verschiedenen Strukturen und Ausprägungen sowie ökologische Wertigkeiten versuchen wir nach einem Schema zu erfassen. Über die zu erhebende Fläche wird ein Raster gelegt und dann mit GPS die Flächen kartiert, analysiert und bewertet. Bei der Planung der Erhaltungsmaßnahmen machen wir einen Vorschlag, den wir am Runden Tisch mit den Beteiligten diskutieren. Möglicher Konflikt im Bezug auf die Dynamik des Flusses. Die FFH Richtlinien lassen auch eine dynamische Entwicklung zu, sind also nicht nur konservierend. Z.B. wenn nach einer Kartierung der Fluss alles wieder umgestaltet und umlagert, entstehen nach einiger Zeit wieder die gleichen Lebensraumtypen. Nach den FFH Richtlinien wäre diese Dynamik keine Verschlechterung und keine Beeinträchtigung. Die Lebensräume haben sich zwar verschoben, sind aber alle noch da. Die FFH Richtlinien sind so dynamisch wie ein natürliches System. Es kann zu Problemen kommen, wenn der Mensch nur eine partielle und selektive Dynamik zulässt. Lässt man dann aber auch wieder eine Dynamik zu, die schöpferisch ist, kann ein Lebensraumtyp neu entstehen. Beispiel an der Wertach An der Wertach hat man erreicht, dass durch die Verbreiterung der Fluss Sohle der Fluss seine Dynamik wieder aufgenommen hat. Der Fluss tieft sich nicht mehr ein und die Schotter werden von link snach rechts verlagert und umgekehrt. Hier könnten wieder Grauerlenstandorte entstehen. Es muss geprüft werden, was macht Licca liber mit den FFH Lebensraumtypen und wie geht man damit um. Seite 10

11 Diskussion 1: Stadtwald, Naturschutz und FFH-Lebensraumtypen mit Birgitt Kopp (Verein Lebensraum Lechtal und Amt für Grünordnung und Naturschutz), Franz Otillinger (Stadtwerke Augsburg, Trinkwasserversorgung), Jürgen Kircher (Augsburger Forstverwaltung), Norbert Pantel (Landschaftspflegeveband der Stadt Augsburg), Ewald Pfeuffer (Lechallianz) Birgitt Kopp Zum einen sind hier nur die Waldlebensraumtypen beleuchtet. Es ist immer schwierig eine Beurteilung mit nur einem Ausschnitt zu tätigen. Für mich war es wichtig, dass die FFH Richtlinien auch eine natürliche Dynamik zulassen. In Bayern sind die sehr dynamischen Lebensraumtypen im FFH Management schlecht vertreten bzw. erhalten. An den alpinen Flüssen haben wir ein großes Defizit an diesen Lebensraumtypen. Die Grauerlenauwälder sind leichter vom Fluss entfernt wieder zu etablieren. Es ist schwierig zu sagen, dass ein Lebensraumtyp wichtiger ist als ein anderer. In Bayern haben wir eine hohe Priorität von diesem wildflussnahen Lebensraumtyp. Franz Otillinger Es hat nicht nur die Theorie sondern auch die Praxis gezeigt, dass ein strukturierter, vielfältiger und gesunder Wald auch ein Garant für eine sicherere und qualitativ hochwertige Trinkwasserversorgung ist. Deshalb haben die Augsburger Stadtwerke die Waldbewirtschaftung der Forstverwaltung übergeben. Wir unterstützen deshalb auch die vielfältigen Bemühungen für einen artenreichen und strukturreichen Stadtwald in Augsburg. Norbert Pantel Der Landschaftspflegeverein ist auch Nutzer des Stadtwaldes. Ein Wanderschäfer mit seiner Schafherde beweidet in dem Gebiet die naturschutzfachlich wertvollen Waldflächen. Wichtig ist für uns, dass die Möglichkeiten für den Wanderschäfer während und nach einem Umbau durch Licca liber bestehen bleiben. Wir begrüßen, dass die FFH Managementpläne grundsätzlich kein Hemmschuh für die Entwicklung sind. Ein Problem könnte es beim Thema Bannwald geben, wenn es darum geht, Ausgleichflächen zu finden. Ewald Pfeuffer Wir haben uns erwartet, dass die Forstverwaltung konkreter dazu Stellung nimmt, wie sich die Visionen von Licca liber auf den Wald auswirken. Es freut uns aber, dass von der Forstverwaltung eine gewisse Bereitschaft zu Kompromissen besteht. Neben dem Waldgesetz gibt es auch ein Naturschutzgesetz. Diese beiden gilt es mit dem Projekt Licca liber in Einklang bringen. Für uns ist noch zu klären was ist juristisch ein Wald oder ein Bannwald? Heißt Bannwald, dass bei einem Auwald, was auch ganz normal ist, dieser auch mal verschwindet, um dann an einem anderen Ort wieder neu zu entstehen? Das ist eine wesentliche Voraussetzung für einen dynamischen und gesunden Auwald. Ist das nicht auch Förderung und Erhalt des Bannwaldes? Bei einem Fluss, der größer wird, erhöht sich dadurch die Biodiversität im Wald oder vermindert es diese? Ein Fluss, der größer wird und mehr Platz bekommt, erhöht ganz sicher die Biodiversität. Mit dem sogenannten Edge Effekt: bei zwei nebeneinander liegenden Biotopen ist an den Biotopübergängen immer die höchste Artenvielfalt. Seite 11

12 Man kann nicht sagen, wenn man Arten z.b. auf einem Acker aussäht, dass diese Artenvielfalt sehr wertvoll ist. Es ist nicht der reine Arten Wert an sich, der einen Lebensraumtyp ausmacht. Bei Licca liber geht es nicht darum möglichst viele Arten in das Gebiet zu bringen. Es geht darum, für einen bestimmten Lebensraumtyp die zugehörige Biodiversität zu erhöhen. Wir haben das Problem im Stadtwald, dass viele wildflusstypische Arten verschwinden, die eine dynamische Aue benötigen. Wenn wir diesen Prozess stoppen möchten, dann brauchen wir wieder eine gewisse Dynamik, die im Rahmen von Licca liber hergestellt werden könnte. Wir haben nicht nur eine Lebensraumtyp, sondern wir haben viele Lebensraumtypen am Lech mit vielen Wechseln. Wir haben den Eindruck, dass mit den FFH Managementplänen nur die Forstwirtschaft bei ihrer Bewirtschaftung unterstützt wird. Durch die FFH Kartierung ändert sich nichts an der Tatsache, dass im Projektgebiet ein ständiger Wechsel stattfindet mit vielen verschiedenen Arten. Wie bei Wertach Vital müssen alle Arten vollständig aufgenommen werden, um anschließend eine Kontrollmöglichkeit zu haben. Die FFH Kartierung ist keine Argumentation gegen eine dynamische Entwicklung, denn die Ergebnisse der verschiedenen Fachbeiträge werden in die Kartierung mitaufgenommen. Die Ergebnisse der Erhebung werden gesammelt am Runden Tisch präsentiert und diskutiert. Es geht darum, dass europatypische Lebensraumtypen definiert wurden. Wir haben den Auftrag die Flächen zu suchen, die von der inneren Qualität und von der Größe dem Lebensraumtyp entsprechen. Bisher sind etwa 70 ha kartiert worden. Eine prozentuelle Verschiebung ist nicht wünschenswert, sondern es geht darum die entsprechende Fläche für einen Lebensraumtyp zu erhalten, damit der Lebensraumtyp auch in Zukunft in seiner Qualität bestehen kann. Die FFH Managementplanung ist so angesetzt, dass sie verschiedene Leitbildstadien reflektiert. Mit der heutigen Vegetation und Morphologie können wir im Stadtwald nicht das erreichen, was wir erreichen wollen. Wir haben das Problem, dass es sich hier um ein sehr komplexes dreidimensionales System mit dem Gewässer handelt. Wir möchten uns aber einer potentiell natürlichen Vegetation für den Lebensraumtyp annähern. Es wird nicht leicht werden, dass wir uns auf ein gemeinsames Ziel einigen können. Es braucht Dynamik in der Fläche und auch vertikal. Innerhalb des Stadtwaldes wurden ha als Lebensraumtyp nach FFH Richtlinien gefunden. Welchem Lebensraumtyp sind die alpinen Fluss- und Ufergehölze mit Salix zuzuordnen und gibt es noch Relikte? Im Rahmen der Kartierung haben wir einige Stellen gefunden. Diese wurden vorgemerkt, werden aber erst später kartiert. Das sind hauptsächlich kleinflächige Reliktbestände. Wir sind zu stark am Status Quo orientiert und nicht an einer dynamischen Entwicklung. Nach den FFH Richtlinien sollen Lebensraumtypen erhalten und wieder hergestellt werden. Bei der Wiederherstellung wird es eher zu Schwierigkeiten kommen als bei der Erhaltung. Der Naturschutz endet nicht mit Natura Wir haben nur mehr im voralpinen Raum die Möglichkeit für wildflusstypische FFH Lebensräume. Wenn man den Flussquerschnitt ansieht, dann haben wir alle FFH Seite 12

13 Lebensraumtypen drinnen. Die flussnahen Lebensraumtypen außerhalb der Alpen sind extrem selten geworden und nur mehr schlecht erhalten. Wir sollten solche Entwicklungen im Projekt auch beachten. In den natürlichen Flussauen brauchen wir sehr viel Dynamik. So schön es ist auch Alt und Totholz zu haben, das gehört aber nicht mitten in den Fluss, sondern an den Rand der Aue. Da muss man manchmal vielleicht auch einen Typ sterben lassen. Es kann nicht sein, dass wir nur von Erhalten sprechen und nicht von den eigentlichen FFH Zielen, der Entwicklung und Wiederherstellung der Lebensraumtypen. Die Grauerlenbestände haben sich den letzten Jahrzehnten verschlechtert, weil es in der Aue keine natürliche Dynamik mehr gibt. Deshalb ist Licca liber die große Chance das wieder zu schaffen. Im Stadtwald wurden alle vermuteten Lebensraumtypen kartiert. Wir können die verschiedenen Lebensraumtypen nicht untereinander bewerten und gegeneinander ausspielen. Wir können durchaus mit einer Auen-Dynamik leben, wenn eine Dynamik entsteht bei der wieder Lebensraumtypen entstehen. Mit einer selektiven und partiellen Dynamik wird das aber nicht gelingen. Viele Lebensraumtypen sind in einem ungünstigen Zustand. Wir müssen Maßnahmen für die Erhaltung und Verbesserung definieren. Im Stadtwald wurden ca. 100 ha von diesem Lebensraumtyp 91E0* kartiert. Wobei mich interessieren würde, wo der Grundwasseranschluss herkommt. Diese 100 ha müssen dann am Ende des Projektes irgendwo wieder stehen (wegen dem Verschlechterungsverbot). Bei anderen Lebensraumtypen muss man erhalten oder verbessern. In welchem Gebiet wurde kartiert und wo liegen die Grenzen des FFH Gebietes für die Waldund Offenlandlebensräume in Hinblick auf das Trinkwasserschutzgebiet im Projektgebiet Licca liber? Dies ist wichtig zu wissen, damit man in der Planung diese Lebensraumtypen nicht zerstört bzw. dort, wo man sie zerstört, an anderer Stelle wieder ersetzt. Die Beweidung im Stadtwald ist gleichzeitig praktizierter Naturschutz. Ein Wanderschäfer beweidet in zwei Weiderevieren ca. 100 ha, davon liegen 80 ha im Stadtwald. Die Lech Deiche werden mit ca. 50 ha auf beiden Seiten beweidet. Die Deiche übernehmen heute eine wichtige Funktion im Biotopverbund. So schlecht sie auf der einen Seite für den Naturschutz sind, so haben sie auf der anderen Seite Sekundärfunktionen im Naturschutz übernommen. Der Wanderschäfer ist von den Grundeigentümern vertraglich verpflichtet die Flächen zu beweiden (VLB Verträge). Wichtig ist, dass wenn auf den Dämmen was gemacht wird, dass der Schäfer entsprechende gleichwertige Ersatzflächen erhält. Zu achten ist auf den Trinkwasserschutz, v.a. bei den Triebwegen und den Pferchplätzen. Wo gäbe es bei der Forstwirtschaft Möglichkeiten für Licca liber? Wichtig ist der Bannwald aus Gründen des Klima und Wasserschutzes. Es muss nicht nur die Fläche erhalten werden, sondern der neue Ersatzwald muss die gleiche Qualität für Klima und Wasser hergeben. Es ist oft ein Problem die dafür notwendigen Flächen zu bekommen (z.b. bei Wertach Vital lief das parallel). Die Forstverwaltung ist nicht für die Suche nach Ersatzstandorten verantwortlich. Dafür zuständig sind das Wasserwirtschaftsamt Seite 13

14 Donauwörth und das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Augsburg. Die Forstverwaltung ist dann für die Aufforstung und Waldbewirtschaftung zuständig. Was passiert, wenn nach der Aufweitung der Fluss Wald abgräbt? Eine Bewertung führt das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten durch. Wenn der Wald innerhalb der Deiche liegt, gehört der Wald dem Wasserwirtschaftsamt. Wenn diese Erosion im Stadtwald passiert, muss eine entsprechende Waldfläche wieder dazukommen. Wald bedeutet aber nicht, dass 100 Prozent Fichten dort stehen müssen, sondern Wald sind auch Zwischen oder Sukzessionsstadien, die zu einem Hochwald führen. Der Grundeigentümer muss bei der Wahl der Holzarten auch gefragt werden, weil auch auf die Holzproduktion zu achten ist. Wenn durch Licca liber Wald neu entsteht, ist der neue Wald automatisch wieder Bannwald? Bannwald wird laut Verordnung vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten ausgewiesen. Innerhalb der Gebietskulisse kann Wald entstehen. Am Ende der Planung für Licca liber stehen irgendwann Planfeststellungsunterlagen an. Im Rahmen einer Planfeststellungsunterlage wird das künftige Entwicklungsziel für das von der Planung betroffene Gebiet festgelegt. Da steht dann drin: z.b. an dieser Stelle Entwicklungsfläche für Sukzessionen mit künftiger Erhaltungsbewirtschaftung. z.b. wenn kein Wald gewünscht ist, dann wird der Überschirmungsgrad im Wege der Landschaftspflege frei zu halten sein (Unterhaltungspflege). Es ist deshalb sehr wichtig, vorher eine saubere Bestandsaufnahme zu machen, damit man die Betroffenheit gut abklären kann. Damit man weiß, wer muss was hergeben und wo muss was wieder rechtlich neu begründet werden. Können wir die Bannwald Diskussion über die Funktionen diskutieren z.b. kann die Funktion, die der Bannwald erfüllt, auch über eine andere Form erfüllt werden? Es müssen überall Kompromisse stattfinden, sonst wird das ganze Projekt Licca liber scheitern! Seite 14

15 Diskussion 2: Nutzung der Seen mit Annette Vedder (Amt für Grünordnung, Naturschutz und Friedhofswesen Augsburg), Elisabeth Burkhard (Erholungsgebieteverein Augsburg/EVA: Weitmannsee), Alfred Schatz (Stadtbaumeister in Kissing: Auensee), Oliver Born (Fachberatung für Fischerei im Bezirk Schwaben) Weitmannsee und Auensee sind künstliche Gewässer. Die Seen haben neben dem Lech eine wichtige Funktion als Landschaftselemente für Tiere und Pflanzen und für die Erholungsnutzung und Fischerei. Annette Vedder Der Kuhsee ist ein künstliches Gewässer und wurde 1972 angelegt. Seither hat er sich so gut entwickelt, dass er ein beliebtes Naherholungsziel geworden ist, nicht nur zum Baden, sondern auch für andere Nutzungen. Wenn der Kuhsee für Licca liber benötigt wird, so sollte die Erholungsfunktion weiter gegeben sein. Es kann dabei zu Problemen mit der Wasserqualität (Algenblüte) bzw. den Wasservögeln und den NutzerInnen kommen. Es sollte auch darüber nachgedacht werden, ob man an der einen oder anderen Stelle zusätzlich Seenfläche oder mehr Erholungsgewässer schaffen kann. Auch beim Lech sollte man überlegen, wo geeignete siedlungsnahe Erholungsfläche sein könnten (z.b. Flösserpark). Man sollte an bestimmten Stellen auch den Erholungsdruck berücksichtigen und einplanen und Tabuzonen im Stadtwald möglichst frei lassen. Elisabeth Burkhard Der Erholungsgebieteverein Augsburg e.v. (EVA) ist ein gemeinnütziger Verein, der über öffentliche Gelder finanziert wird. Die Mitglieder sind ausschließlich kommunale Gebietskörperschaften. Die Hauptaufgabe des Vereins ist die Sicherstellung überörtlicher Erholungsflächen in der Region Augsburg. D.h. wir unterstützen die Mitglieder finanziell bei der Erfüllung dieser Aufgabe bzw. durch Grunderwerb zur Naherholungsnutzung wie z.b. am Weitmannsee. Der Weitmannsee ist auch ein künstlicher Baggersee, der durch Kiesabbau in den 70er Jahren entstanden ist. Heute sieht man auf den Luftbildern noch die Fahrspuren des Baggers. EVA hat den Weitmannsee gekauft und daraus einen Badesee mit dem Naherholungsgebiet geschaffen. EVA unterhält den See und baut ihn weiter aus, damit er weiterhin für die Naherholungsnutzung attraktiv bleibt. Dafür wurden mittlerweile Millionen Euro aufgewendet. Der Weitmannsee unterliegt einem natürlichen Alterungsprozess. So wie viele künstliche Seen ist der Weitmannsee ein geschlossenes Gewässer, das ohne oberirdischen Zufluss durch Grundwasser gespeist wird wurde in Kooperation mit dem Wasserwirtschaftsamt der Weitmannsee untersucht (hydrologisches Gutachten) und der Alterungszustand erhoben. Im Moment befindet sich der See in einem guten Zustand seinem Alter entsprechend. Er hat eine sehr gute chemische Wasserqualität. Langfristig gesehen hat der See zwei große Probleme: die geringe Gewässertiefe von durchschnittlich 2 Metern auf 40 ha (2/3 mit weniger als 1 Meter Gewässertiefe) und die alten Fahrspuren vermindern die Durchströmung. Man kann den Alterungsprozess bremsen, indem man eine Durchströmung wieder herstellt und die Gewässertiefe erhöht. Damit ist man allerdings im Bereich des Grundwasser und Trinkwasserschutzgebietes. Lech Flusswasser einzuleiten würde die gute Wasserqualität gefährden. Seite 15

16 Langfristig muss was geschehen, um die Naherholungsnutzung und fischereirechtliche Nutzung sicher zu stellen. Unser oberstes Ziel ist es, den See zu erhalten und dabei wäre das Projekt Licca liber sicherlich hilfreich, um eine gemeinsame Lösung zu finden. Die Grundwasserfließgeschwindigkeit ist in lechnahen Seen meistens sehr hoch, deshalb sind die Seen auch meistens sehr kalt. Kissing liegt im Bereich des Auensees sehr nah am Lech. In den letzten 25 Jahren gab es am Auensee: Abholzung, Kiesausbeute, Bauflächenentwicklung, Naherholung mit Badevergnügen, Wassergewinnung, Fischereinutzung, Pachteinnahmen, Vereinsgelände, hohe Grundwasserstände und Hochwasser. Anfang der 1970er Jahre wurde der Auwald gerodet, um Kies zu gewinnen. Dafür wurden zwei Genehmigungsbescheide ausgestellt. Der Auensee hat heute ein Volumen von 1,5 Millionen Kubikmetern. Später entstanden dann die Beton und Kieswerke. Durch die hohen Staub und Lärmentwicklungen war die Gemeinde froh, dass die Betriebe weit weg vom Siedlungsgebiet gebaut wurden. Nach dem Ende der Kiesgewinnung gab es im Jahr 1989 Pläne den Auensee zu sanieren indem man Material in den See einbringt und ihn wieder auffüllt. Man hat aber festgestellt, dass dieses Material zu nährstoffhaltig war und die Kiesufer nicht mit Humus und Straßenaushubmaterial aufzufüllen sind. Das Vorhaben wurde dann auch gestoppt. Es war auch geplant, mitten durch den See einen Damm zu bauen. Der Auensee ist dann so belassen worden wie er heute aussieht. Heute wird der Auensee stark für die Naherholung benutzt und ist einer der meist frequentierten FKK Seen südlich von Augsburg. Das birgt auch eine hohe Sensibilität, z.b. wenn sich am See etwas verändert sollte, gibt es sicherlich einen Haufen Wutbürger, die sich beschweren werden. Der Auensee liegt auch sehr nah am bewohnten und gewerblichen Bereich von Kissing. Daraus ergibt sich für Kissing das Problem für Erweiterungsflächen in Richtung Osten. Eine Badenutzung war ursprünglich nicht gewünscht, weil in nächster Nähe am Weitmannsee ein großes ausgebautes Badegelände mit entsprechender Infrastruktur vorhanden ist. Durch die gute Pflege am Weitmannsee wird das Gras kurz gehalten. Dieses kurze Gras fressen die Wasservögel lieber als das hohe Gras am Auensee. Dort gehen heute die Badebesucher gerne hin, die eigentlich am Weitmannsee sein sollten. Der Auensee verfügt seither über eine sehr sensible Badegemeinschaft. Wo soll eine Straße durchgehen? Es besteht eine Straßenplanung westlich der Bahnlinie in Richtung Osten zum Meringer Knotenpunkt zwischen Afra Siedlung und Mering. Bedeutet diese Straßenplanung, dass man die Kissinger Heide aufgegeben hat? Die Kissinger Heide steht ja unter Naturschutz. Am Auensee ist der Aushub eingebracht und nachher mit Sand abgedeckt worden. Der Auensee ist deshalb doppelt so alt wie der Weitmannsee, obwohl dieser viel früher ausgehoben wurde. Das Auensee wird deshalb so stark von FKK Gästen besucht, weil er abgelegen ist und kein ordentlicher Weg hinführt und weil da kein Gras wächst, sondern nur Kies liegt. Seite 16

17 Der Weitmannsee ist ein hervorragendes Fischgewässer und ein wunderschönes Natur Kleinod. Wenn der Lech durch den See geführt werden sollte, dann ist er bald kaputt, weil der Lech dann alles wegspühlt. Was würde sich verändern, wenn der Lech durch die Seen geleitet würde? Bei Kissing und dem dahinter liegenden Brunnen wird es zu Problemen bei der Wasserqualität kommen. Wenn man bei den anderen beiden Seen Lechwasser durchleitet hat man aus biologischer Sicht mehr Spielraum und Möglichkeiten. Es würden sich mehr Habitate entwickeln können. Eine Erholungsnutzung lässt sich sicherlich auch unterbringen, aber die Wasserqualität bleibt ein Thema. Der Auensee ist auch ein vom Grundwasser gespeistes Gewässer. Er hat keinen Zulauf aber einen Ablauf. Diesen Ablauf könnte man mit dem Lech verbinden. Das gilt es zu untersuchen, damit es keinen negativen Einfluss auf die Bebauung hat. Graugänseproblematik am Weitmannsee: Der See wird gepflegt, um schön für die Badegäste zu sein und ist dadurch auch schön für die Gänse. Das wird auch begünstigt durch die Lage und die geringe Gewässertiefte. Einträge kommen auch durch die Graugänse und die Fische. Die Graugänse brüten am Liebsten auf den Inseln und im südlichen Bereich im Auwald. Aus Sicht der Fischerei ist eine Anbindung des Weitmannsees an das Lech Flusssystem nicht möglich. Es wird nicht funktionieren nur einen Teil des Lech Flusswassers in den Weitmannsee einzuleiten und den See an den Lech anzubinden. Es gibt nur zwei Alternativen: man belässt den Weitmannsee als Grundwassersee getrennt vom Lech und entwickelt ihn künstlich weiter oder der gesamte Weitmannsee wird zum Lech. Durch die Einschwemmung von Feinsedimenten in den See wird dieser noch schneller sedimentieren. Der See wird dann sehr nährstoffreich und es wird zu Algenexplosionen kommen und dadurch wird der See als Badesee und Fischwasser unattraktiv. Das Einleiten des Lechs in den See würde auch den nahegelegen Trinkwasserbrunnen verunreinigen. Warum ist der Lech unattraktiv für Badegäste? Ein Lechufer mit Kiesbänken kann auch wieder attraktiv für die Badenutzung sein. Vor dem Hintergrund, dass alle drei Seen künstlich angelegt wurden, muss man darüber nachdenken wie man mit diesen ehemaligen Eingriffen umgeht. Am Weitmannsee sind im Sommer über Gäste pro Tag. Was macht man mit denen, wenn dort etwas umstrukturiert wird? Warum genügt es nicht, den Lech nur innerhalb der Deiche aufzuweiten? Z.B. ein Projekt aus Österreich, die Drau Revitalisierung. Die Bürgermeister sind begeistert, die Kinder können wieder an die Drau gehen. Früher war es dort zu gefährlich und jetzt ist die Drau wieder ein Badegewässer. Das Projekt Licca liber bietet eine große Chance auch einmal einen anderen Erlebniswert zu haben. Z.B. haben an der Wertach die Bürger den Fluss wieder in Besitz genommen, weil sie wieder hinkönnen. Das wird auch beim Lech passieren und der Lech wird mehr in das Bewusstsein rücken. Im Moment ist der Lech in der Stadt isoliert und kann nicht erfahren werden. Seite 17

18 Ist die Dynamik am Kuhsee anders als am Weitmannsee? Weitmansee und Kuhsee gehören beide zum Lechsystem. Eine Einbindung war ja nicht so gedacht, dass der Lech durchfließt. Sondern es gilt weitere Retentionsräume zu schaffen, links und rechts des Lechs, die bei größeren Hochwässern genutzt werden können. Wenn nur zwischendurch ein Hochwasser durch den See durchgeht, dann haben wir wahrscheinlich keinen Schaden. Der Deich muss dann außerhalb des Kuhsees gelegt werden. Wie können die Seen an das Lechsystem angebunden werden? Ein Durchfließen des Lechs durch die Seen, mit Zufluss und Abfluss, führt zu einer Veränderung im Fischereirecht. Bei einer einseitigen Anbindung, nur bei der Ausleitung, bleiben die Fischereirechte unverändert. So eine einseitige Anbindung ist durchaus zu überlegen. Wie ist das beim Kuhsee, wie kann man das System vernetzen ohne den Lech durchfließen zu lassen? Diskussion 3: Fischerei mit Dagobert Smija (Fischereiverband Schwaben), Engelbert Pflanz (Fischergilde Kissing), Rudolf Bachmayer (Fischereiberechtiger am Lech), Oliver Born (Fachberatung für Fischerei im Bezirk Schwaben) Rudolf Bachmayer Wenn der Lech in den See eingeleitet wird, dann gehört das Fischwasser den Lech Fischereiberechtigten und kann nicht mehr an andere vergeben werden. Wir haben das Problem, dass an der Staustufe 23 immer nass gebaggert wurde und der Fels dadurch rauskommt. Damit kann dort die Fischaufzucht von Äschen, Huchen usw. nicht mehr stattfinden. Wenn der Kies weg ist, kann die Fischbrut am Fels nicht mehr aufkommen. Denn im Kies leben die Larven, welche die Fische als Nahrung brauchen. Wenn wir den Lech aufweiten, dann könnten wir schon noch Kies mobilisieren. Wir müssen aber darauf achten, dass der Kies im Fluss bleibt und nicht gleich weggeschwemmt wird. Eventuell den Kies mit großen Steinen beschweren oder die Verbauung so machen, dass es nicht gleich zum Abtrag von Kies kommt. Bei einer neuen Staustufe wäre die Aufweitung nutzlos. Das untere Stück nochmals zu öffnen und über den Kuhsee zu leiten bringt dann ja auch nichts mehr. Vom Hochablasswehr bis zur Lechbrücke hat sich der Fluss ja schon in eine Rinne eingetieft und den Kies weggeschwemmt. Hier schaut der Flinz schon raus und es besteht die Gefahr eines Sohldurchschlags. Hier braucht es dringend Maßnahmen zur Sohlstabilisierung. Wenn wir im Lech auch die großen Fische wie den Huchen haben wollen, dann müssen statt der Staustufen Buhnen gebaut werden, die Unterschlupf für Huchen bieten. Oliver Born Wir sind zuständig für die Fischereiberechtigten, die mit der jetzigen Situation sehr unzufrieden sind. Die Fischbestände sind unterhalb der Staustufe 23 aufgrund der morphologischen Defizite im Lech in einem sehr schlechten Zustand. Im Grunde steht die Fischerei hinter den Maßnahmen, die dem Lech und auch den Fischen helfen. Die gesamte Lebensraumsituation für die lechtypischen Fischarten hängt vom Kiesvorkommen ab. Seite 18

19 Ein dynamischer Fluss bzw. eine dynamische Aue ist geprägt von Abgrabung und Anlandung, der Mobilisierung und Verfrachtung von Kies. Die zentrale Frage für Licca liber ist: wie weit kann ich oder muss ich den Fluss aufweiten, damit ich an die Kiesdepots herankomme und es im Stadtgebiet zu eine Zudeckung der offen liegenden Flinzstrecke (Sohle ist wie Beton ohne Lebewesen) kommt? In einem aufgeweiteten Flussbett, wischen Wehr 23 und Hochablass, ist es auch erlaubt, dass sich die Lebensraumvielfalt in der Tiefenstruktur, in Flachwasserzonen und Inseln wieder neu bilden kann. Im Extremfall weiten wir einen Fluss auf rund 150 Meter ohne Kiesmobilisierung auf. Dieser Fluss wird sich weiter eingraben. Er wird dann als breites, monotones, unstrukturiertes und nahezu lebloses Gewässer weiter fließen. Ziel ist es an manchen Stellen, die größer sind als die Studie der TU München vorgibt, den Fluss aufzuweiten, um die Kiesmobilisierung und die lechtypischen Fischhabitate realisieren zu können. Wir können beraten, wie kann man diese Schlüsselhabitate sicherstellen, damit das Leben unter Wasser wieder aufblüht. Engelbert Pflanz Die Fischergilde Kissing ist ein Verein mit 400 Mitgliedern und besteht schon seit 50 Jahren. Der Durchfluss des Lechs durch den Weitmannsee und den Auensee bedeutet den Tod der Fischergilde, weil die Gilde sonst kein Gewässer hat. Ohne das Aufmachen am Wehr 23 und am Hochablass wird kein Geschiebe in den Fluss kommen. Wir können dem Fluss für eine bestimmte Zeit einen Kies geben, aber auf Dauer ist der Lech wegen der Stauwerke nicht zu erhalten. Dagobert Smija Bei einem Eingriff in ein Fließgewässer, ist immer nur der erste Eingriff freiwillig. Wenn der getan wurde, dann ist nichts mehr freiwillig, sondern dann kommt ein Übel nach dem anderen. Im Moment versuchen wir diese Missstände zu verwaltet. Der Lech hat früher ein breites Bett, wo er den Kies dauernd umgelagert hat. In diesem Kies findet das Leben des Flusses statt. Ein montaner Fluss ohne Kies ist zum Tode verurteilt. Die Lebewesen im Kies sind dann nicht mehr da wie z.b. Eintagsfliegen, Köcher oder Steinfliegenlarven. Das Flussleben Lech geht viele Meter tief in den Untergrund hinein, so sind in 3,6 Metern Tiefe die gleichen Lebewesen zu finden wie oben. Der Übergang vom Fluss zum Grundwasser ist auch für diese Lebewesen fließend. Wenn man einem Fluss sein Kiesbett wegnimmt und ihn auf den Flinz runter lässt, das ist die obere Süßwassermelasse, die stellenweise Sandsteincharakter hat oder sehr sandig ist, dann nimmt man ihm auch das Leben. Wo sollen diese weichhäutigen Insekten hin, welche die wesentliche Fischnahrung ist? Auch die Jungfische verschwinden dann. Bei einem Hochwasser müssen sie in die Tiefe, sonst werden sie durch den rollenden Kies zermahlen. Aus fischereirechtlicher, gewässerbiologischer und allgemein naturschutzfachlicher Sicht ist der Erhalt einer kiesigen Sohle das Hauptziel. Das zweite Ziel muss sein, die bessere Verzahnung von Fluss und Aue. Wir brauchen Flachwasserbereiche, Kiese, Querströmungen und eine Vielfalt von Strukturen. Wir brauchen auch die Zugänglichkeit. Wir haben es an der Iller erlebt, wenn der Fluss zugänglich und erlebbar ist, dann kämpft man auch für den Fluss. Nur durch eine Uferabflachung können die Jungfische bestehen und den großen Fischen entkommen. Dort wo man solche Zonen durch Uferabflachung und Anbindung der Nebengewässer geschaffen hat, gibt es Schwärme von Jungfischen. Eine seitliche Anbindung eines großen Baggersees an den Lech ist sehr kritisch zu bewerten. Der Lech hatte früher Seite 19

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