Berechnung von Biodiversitätsindikatoren in der Praxis
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- Georg Holst
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1 Berechnung von Biodiversitätsindikatoren in der Praxis Dr. M. Rademacher Director Biodiversity and Natural Resources , Rohstoff-Kolloquium, Iphofen Page
2 Naturschutz in Abbaustätten Eine Chance für die Biodiversität Die hohe Artenvielfalt in Abbaustätten beruht auf 4 Faktoren: Sehr unterschiedliche Standortsbedingungen Nährstoffarme (Roh-) Böden Hohe Dynamik Geringe Störung Moderner Gesteinsabbau schafft neue Chancen für den Naturschutz Page
3 Förderung der biologischen Vielfalt in Abbaustätten Während des Abbaus Nach dem Abbau Abbau generiert Dynamik in der Landschaft Moderne Rekultivierungspläne fördern eine nachhaltige Landnutzung Kontinuierliche Schaffung und Erneuerung von Lebensräumen (Wanderbiotope) Bedrohte Pionierarten Spontane Sukzession Vielfältige Landschaft mit hoher Artenvielfalt Hoher ökologischer Wert Ökonomischer und ökologischer Mehrwert für Standortsgemeinden Page
4 Biodiversität s Indikator (BI) Was ist das? BI sind Hilfsmittel um den Naturschutzwert einer Abbaustätte qualitativ und quantitativ - messbar - bewertbar und - Kontrollierbar (reproduzierbar) BI machen die Entwicklung der biologischen Vielfalt sichtbar BI fassen die biologische Vielfalt in einer einzigen Zahl zusammen (nach unterschiedlichen Teilaspekten: z.b. Gefäßpflanzen, Tiergruppen, Wanderbiotope) Page
5 Biodiversitätsindikatoren Grundlagen - Forschungsprojekt Zwischen 2005 und 2007 wurden innerhalb eines großen Forschungsprojekts 56 Biodiversitätsindikatoren entwickelt. Nach umfangreichen Tests und Diskussionen in einer Arbeitsgruppe aus Wissenschaft und Industrie wurden 10 Indikatoren ausgewählt. Es handelt es sich um Status-Indikatoren, die die positive Leistungen der Steine und Erden- Industrie für die Biodiversität auf lokaler Ebene der einzelnen Abbaustätte abbilden. Diese Status-Indikatoren sind geeignet, die übergeordneten Key Performance-Indikatoren (KPI) fachlich Abbaustätten bezogen zu unterstützen und fachlich zu hinterlegen. Page
6 Biodiversitätsindikatoren Grundlagen - Struktur In Diskussion mit der Arbeitsgruppe wurden die Indikatoren so einfach wie möglich gestaltet, damit das Indikatoren Set transparent, verständlich und wirtschaftlich ist. Der Umfang der fachlich notwendigen Erhebungen wird nach der Fläche der Abbaustätten gestaffelt. Die notwendigen Erhebungen sind auf ein Mindestmaß reduziert und beziehen sich vorwiegend auf Artengruppen, die einfach zu erheben sind. Page
7 Biodiversitätsindikatoren Grundlagen - Struktur Abbaustätte / Größe Pflanzen Vögel Amphibien Libellen Wanderbiotope Folgenutzung Abbaustätten > 75 ha B / E B / E B / E B / E B B Abbaustätten > ha B / E B / E B / E (optional, nur eine Gruppe) B B Abbaustätten ha B / E B - - B B Abbaustätten < 10 ha B / E* - B - B - Page
8 Biodiversitätsindikatoren Grundlagen - Flächenbezug Der Flächenbezug für die Abbaustätte ist immer die Summe aller durch den jeweiligen Abbaubetrieb jemals abgebauten Flächen. Unabhängig von den jeweils gültigen Genehmigungsgrenzen oder einer dadurch entstehenden rechtlichen Flächenteilung. Alle rekultivierten oder renaturierten Flächen sind somit ebenso wie der Steinbruchrand Teil des Untersuchungsraumes. Das Umfeld wird immer mit 500 m ab der Flächenaußengrenze, die durch den Abbaubetrieb jemals verändert wurde, angenommen. Page
9 Biodiversitätsindikatoren Indikatorenset Die ausgewählten Indikatoren sind zweigeteilt in: ein Basisindikatorenset mit allgemeiner Anwendungsmöglichkeit in jeder Abbaustätte und ein Ergänzungsindikatorenset, welches ergänzend herangezogen werden kann. Slide Naturschutz in Abbaustätten- Dr. M. Rademacher
10 Biodiversitätsindikatoren Basisindikatorenset Pflanzenartenzahlen der Abbaustätte pro Fläche Artenanzahl ausgewählter Tierartengruppen der Abbaustätte pro Fläche: Amphibien Vögel Libellen Flächenanteil der Wanderbiotope Folgenutzung Naturschutz zu Kulturnutzung Slide Naturschutz in Abbaustätten- Dr. M. Rademacher
11 Biodiversitätsindikatoren Ergänzungsindikatorenset Unterschied: Vergleich mit dem Umfeld! Pflanzenartenzahlen der Abbaustätte / Umfeld Artenanzahl ausgewählter Tierartengruppen der Abbaustätte / Umfeld Amphibien Vögel Libellen Artenanzahl anderer ausgewählter Tierartengruppen der Abbaustätte / Umfeld (z.b. Tagfalter, Heuschrecken) Slide Naturschutz in Abbaustätten- Dr. M. Rademacher
12 Biodiversitätsindikatoren Ergänzungsindikatorenset Ergänzungsindikatoren sind dann sinnvoll wenn: eine Abbaustätte in oder in der Nähe von Natura Gebieten oder vergleichbaren Gebieten (z.b. Naturschutzgebiete) liegt, eine Abbaustätte in einem artenarmen Umfeld liegt, Eine Abbaustätte hat genehmigungsbedingt Restriktionen, die eine umfangreichere Entwicklung der Biodiversität behindern Slide Naturschutz in Abbaustätten- Dr. M. Rademacher
13 Kartierung der biologischen Vielfalt, Indikatoren und Management Page
14 Biotoptypen Kartierung 28 verschiedene Biotoptypen Page
15 Pflanzenarten - Gesamtartenliste Kalk, Kohleschiefer, Sande kalkreich Porphyr, Tone kalkarm Page
16 Wertgebende Pflanzenarten im Steinbruchgebiet Page
17 Biodiversität s Indikatoren (BI) Beispiel BI = Zum Beispiel BI = 2,49 für den Steinbruch Loen Ziel Beeinflussung der betriebenen Abbaustätte und der Rekultivierung/Renaturierungen Erhöhung der Artenvielfalt in der Abbaustätte durch gezielte Maßnahmen Managementrichtwert Variable in Abhängigkeit der Fläche der Abbaustätte (Feste Größe oder Durchschnittwerte nicht möglich!) Page
18 Page
19 Biodiversität s Indikatoren (BI) Page
20 BI Pflanzenarten Negatives Ergebnis (BI = 2.49 / TAV = 3.35) Was sind die Gründe dafür Standortsvielfalt, Nutzungsintensität, Biotoppflege sind vorhanden Grund: Belgien hat eine sehr niedrige Gesamtartenzahl im Vergleich zu Deutschland Page
21 Pflanzenartenzahlen der Abbaustätte zum Umfeld Page
22 Page
23 Renaturierung Rekultivierung Page
24 Für beide belgischen Steinbrüche ist das Ergebnis negativ (Zielerreichungswert < 0) Schlussfolgerung: Die Ziele der Folgenutzung müssen angepasst werden Die bestehenden Rekultivierungspläne überarbeitet werden Pflegeeingriffe in Gehölzbeständen Page
25 Steinbruch spezifische Pflege- und Entwicklungskonzepte Page
26 Page
27 Erstellung der Pflege- und Entwicklungspläne durch Fachleute Umsetzung der Maßnahmen durch freiwillige Einsätze der Mitarbeiter in Zusammenarbeit mit dem Naturschutz (Natagora, Natuurpunt) Erfolgskontrolle durch Fachleute Fortbildung der Mitarbeiter im Steinbruch Monsieur Biodiversité in Zusammenarbeit mit dem Steine-Erden-Verband der Wallonie (Fediex) Page
28 Vielen Dank! Diese Präsentation erfolgte in Zusammenarbeit mit Dr. Ulrich Tränkle (AG.L.N.). Kontakt: Dr Michael Rademacher Director biodiversity & Natural Resources BirdLife Programme Director Global Environmental Sustainability Page
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