Sektor übergreifende Versorgung im Entgeltsystem aus der Sicht eines Komplettanbieters

Transkript

1 Sektor übergreifende Versorgung im Entgeltsystem aus der Sicht eines Komplettanbieters 1

2 Gliederung: 1. Das ZfP Südwürttemberg als Komplettanbieter 2. Finanzierungsformen des ZfP Südwürttemberg 3. Der Einfluss eines landesweiten tagesgleichen Pflegesatzes im stationären Bereich 2

3 Die sieben Zentren für Psychiatrie in Baden-Württemberg Gemeinnützige Anstalten des öffentlichen Rechts Stark im Verbund GF-Bereich Nordbaden/Nordwürttemberg Wiesloch Weinsberg Winnenden GF-Bereich Südbaden Emmendingen Reichenau Calw GF-Bereich Südwürttemberg 3

4 Das ZfP Südwürttemberg leistet Angebote in allen Versorgungssektoren und sozialen Sicherungssystemen der Versorgungsregion mit den Kernaufgaben 4

5 Welche Sektoren des SGB? ambulant SGB II/III Arbeit SGB V Krankheit SGB VI Rente SGB VIII Jugendhilfe SGB XI Pflege SGB IX/XII Eingliederungs -hilfe stationär

6 Standorte 1996

7 Unternehmensziele

8 Das Unternehmen hat sich in den vergangenen zehn Jahren aus drei zentralen psychiatrischen Fachkrankenhäusern zum Anbieter einer breiten Palette von Behandlungs- und Versorgungseinrichtungen an ca. 30 Standorten hin entwickelt. Gemeindenahe und damit für die Patienten erreichbare Versorgungsstrukturen sind entstanden. Alle notwendigen psychiatrischen Hilfsangebote sind miteinander vernetzt und werden umfassend auf aktuellem wissenschaftlichem Stand angeboten. 8

9 2010

10 Die Kernstandorte Weissenau Zwiefalten Bad Schussenried Ravensburg-Weissenau

11 Spezialstationen Depressionsstation für ältere Menschen Zwiefalten Clean.kick Drogenentzug für Kinder u. Jugendliche 11

12 Wir schützen hilflose Menschen Demenzstation in Bad Schussenried Wohngruppe für Demenzkranke Bad Schussenried

13 Satellitenstationen Satelliten an somatischen Krankenhäusern Ehingen/Donau Ehingen Wangen im Allgäu Wangen

14 Tagesklinische Behandlung Wangen Ehingen Außerdem: Reutlingen, Ulm, Biberach, Ravensburg, Friedrichshafen

15 Psychiatrische Institutsambulanzen

16 Gemeindepsychiatrische Zentren Friedrichshafen Reutlingen Überlingen Gemeindepsychiatrische Zentren

17 SINOVA Klinik für Psychosomatik Sonnenbergklinik Stuttgart Außerdem: Reutlingen, Friedrichshafen, Zwiefalten, Bad Schussenried An der OSK Ravensburg

18 Besserung und Sicherung Maßregelvollzug

19 Wohn- und Pflegeheime Abt-Siard-Haus Bad Schussenried Große Heime.

20 Außenwohngruppen Kleine Heime: Außenwohngruppen Bad Schussenried Riedlingen

21 Rebuy Ravensburg Werkstätten für behinderte Menschen Gärtnerei

22 Ziel: flexible Erhöhung im ambulanten Bereich (z.b. hometreatment), Absenkung im stationären Bereich 22

23 23

24 Wenig Hoffnung für die nächsten Jahre Obwohl wir heute schon gewisse Freiheiten haben, den Geldtopf intern verschiedenen Bereichen zuzuordnen, haben wir uns für das neue Entgeltsystem Elemente eines SGB V Gesamtbudgets erhofft. Derzeitige Entwicklungen scheinen den alten Zustand der Trennung zwischen stationär und ambulant zu zementieren. 24

25 Die schlechte Nachricht Willkommen im Labor Deutschland, das neue Entgeltsystem bringt uns einen nicht mehr überschaubaren Datenberg den Aufbau einer bürokratischen Datenerfassungs- und - auswertungsorganisation ein El Dorado für (selbst ernannte) Experten, die den Kliniken beim Aufbau dieser komplexen Strukturen helfen wollen den Aufbau von Analyse- und Kontrollinstitutionen intern (Medizincontrolling) und extern (MDK), die versuchen, mehr oder weniger intelligente Fragen zu den Daten und entsprechende Antworten zu finden 25

26 Die gute Nachricht Für das ZfP als Komplexanbieter wird sich bezüglich der Finanzierung wenig ändern: Obwohl detaillierte Daten fünf Mal durch die Mühle gedreht, landesweit zu Durchschnitten umgerechnet, mit Relativanteilen versehen und dann in Pflegesätze umgerechnet werden, wird die Größenordnung unserer stationären Budgetsumme konstant bleiben: 42 % vom Erlös bleiben 42 % vom Erlös in der stationären Psychiatrie! Im Gegenteil: wir hoffen eher, dass sich der Anteil von 6% für stationäre Psychosomatik erhöht! 26

27 Die bestehende Grenze zwischen stationärer und ambulanter Behandlung wird durch das neue Entgeltsystem zementiert oder sogar verschärft (Indizien für die Zukunft sind die gegenwärtigen Angriffe auf PIAs und MVZs) Unsere Empfehlung und Antwort hierauf: Integrierte regionale Versorgungsverträge mit einzelnen im Interesse der Patienten weiter denkender Kassen, die die Nachteile des neuen Entgeltsystems vermeiden In unserem Fall: ein Vertrag mit der DAK für Südwürttemberg

28 Integrierte Versorgung DAK ZfP Südwürttemberg Berechtigt: alle Mitglieder der DAK mit F-Diagnose in der PIA, im home-treatment oder im teil- oder vollstationären setting Jahrespauschale pro Patient Leistungssteuerung durch das ZfP Dokumentation nach fachlichen und nicht nach Finanzgesichtspunkten Langfristige Begleitung des Patienten durch case-manager des ZfP Vorteil ZfP: Flexibilisierung der Behandlung nach den Bedürfnissen des Einzelfalls, minimale Bürokratie

29 Quintessenz: wir haben schon viele Reformen im Gesundheitswesen überstanden, das wird auch diesmal der Fall sein, außer viel Bürokratie wird diese Reform wie die anderen vorher nicht viel bringen, also können wir die nächste Generation nur unterstützen, wenn sie sagt: Wenn Wenn ich ich groß großbin bin werde werde ich ich Psychiater im im ZfP ZfP!!