KAUKASUS AZNASH ENSEMBLE 31. MÄRZ 2018 ELBPHILHARMONIE KLEINER SAAL

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1 KAUKASUS AZNASH ENSEMBLE 31. MÄRZ 2018 ELBPHILHARMONIE KLEINER SAAL

2 Samstag, 31. März :30 Uhr Elbphilharmonie Kleiner Saal ENSEMBLE AZNASH LAAMAN»RAÏSA«DAREJAN MARGOSHVILI VORSÄNGERIN»TAÏSA«MANANA ALKHANASHVILI GESANG, GARMON-AKKORDEON, BALALAIKA, TROMMEL»RITA«RUSUDAN PHAREULIDZE GESANG, KOMPOSITION, BALALAIKA, TROMMEL»MARKHA«MARKHAD MACHALIKASHVILI GESANG, BALALAIKA Traditionelle tschetschenische Lieder und Gesänge aus der Region Tuschetien (Georgien) Pause Geistliche Festgesänge (Zik r) und traditionelle tschetschenische / kistische Begräbnisgesänge (Nazm) Ende gegen 19:30 Uhr Es ist nicht gestattet, während des Konzerts zu filmen oder zu fotografieren. Principal Sponsors

3 ENSEMBLE AZNASH LAAMAN

4 Vier Frauen aus dem Pankisi-Tal, einer etwa 30 Kilometer langen und drei Kilometer breiten Schlucht des Kaukasus im nordöstlichen Georgien, bilden das Ensemble Aznash Laaman, zu Deutsch:»Stimmen der Berge«. Der Name ist durchaus berechtigt: Das Pankisi-Tal liegt zwischen zwei imposanten Gebirgsketten, deren Gipfel bis zu 5000 m hoch emporragen. Der Boden des Tals ist von Geröll bedeckt, das im Frühjahr mit dem Schmelzwasser angeschwemmt wird. Die vier Frauen des Ensembles gehören, wie die meisten Bewohner des Tals, zu den Kisten, einer muslimischen Volksgruppe, die heute als Untergruppe der Tschetschenen gesehen wird. Seit Jahrhunderten leben die Kisten hier vornehmlich von der traditionellen Schafzucht. Sie selbst nennen sich»wainachen«, das bedeutet»unsere Leute«. In früheren Zeit waren sie teils Christen, teils Moslems, und übten ihre Religion auf eigene, lokale Art aus. Erst ab Ende der 1990er Jahre wurde die Bevölkerung in ihrer Gesamtheit muslimisch. Seit seiner Gründung im Jahr 1995 widmet sich das Ensemble Aznash Laaman den traditionellen Gesängen der Gemeinschaft und ist gleichzeitig das allererste Ensemble, das diese Musikkultur auch international vorstellt. Seit seiner Gründung hat das Vokalensemble an mehreren internationalen Festivals teilgenommen; im vergangenen Sommer etwa war es an der australischen Südwestküste in der Stadt Denmark beim»denmark Festival of Voice«zu Gast. Die Sängerinnen traten zudem bereits mehrfach in ganz Europa, der Türkei und Marokko auf. Angestammt am Knotenpunkt der Musikkulturen, zwischen Nahost, Kaukasus und Zentralasien, hat sich das Quartett den traditionellen Liedern Tschetscheniens verschrieben. In der Volkskultur der Region verschmelzen persische Musik und Balladen kaukasischer Barden mit georgischer Polyphonie und dem Rhythmus der mongolischen Steppenlieder. Begleitet werden die ausdrucksstarken Stimmen dabei von Akkordeon, Balalaika und Schlagwerk. Eine Besonderheit im Repertoire der Frauen sind die unbegleiteten Gesänge aus den Überlieferungen der Sufis trancefördernde A-cappella-Stücke, die auch Teil der tschetschenischen Gebetsrituale sind.

5 Berg-Karabach FASZINIERENDE VIELFALT Die Länder und Musikstile des Kaukasus»Kein ferner, sondern ein fremder Osten, 70 Jahre abgeschnitten von der westlichen Welt, geprägt von der hellenistischen, der byzantinischen, der persischen Kultur, von Russland, von der Sowjetunion. Schnittstelle, Nahtstelle, Nord und Süd, Grenzland also, Durchgangsland, Anfang und Ende. Kein einfaches Land, ungeeignet für Kategorien und klare Verhältnisse.«Was der deutsche Schriftsteller Clemens Eich in seinen Aufzeichnungen aus Georgien (1999) berichtet, gilt erst recht für die gesamte Kaukasus-Region. Denn zu beiden Seiten des 1100 Kilometer langen Gebirgszuges leben etwa 30 Millionen Menschen, die sich auf gut 50 Völker und fast ebenso viele Sprachen verteilen. Das Elbphilharmonie-Festival»Kaukasus«porträtiert nun die südkaukasischen Länder Georgien, Armenien und Aserbaidschan, indem es ein Panorama ihrer Musikstile nachzeichnet von liturgischen Gesängen aus den Anfängen des Christentums bis zu klassischer Orchester musik, von traditioneller Volksmusik bis zum Jazz. In Georgien treffen Spuren der Antike, frühes Christentum, postsowjetische Relikte und die Aufbruchsstimmung einer westlich orientierten jungen Generation aufeinander. Schon in vorchristlicher Zeit wurden die Georgier für ihren mehrstimmigen Gesang gerühmt. Armenien machte als erstes Land überhaupt das Christen tum zur Staatsreligion, wovon Bauten wie das Kloster Geghard aus dem 4. Jahrhundert zeugen. Als National instrument gilt die Duduk-Oboe. Aserbaidschan dagegen ist seit dem 6./ 7. Jahrhundert islamisch geprägt; ins Auge fällt besonders der Kontrast zwischen dem Hinterland und der Öl-Metropole Baku. Die traditionelle Musik heißt Muğam. Hochvirtuos, komplexen Regeln folgend und ausschließlich mündlich überliefert, gehört die Gesangskunst heute zum Unesco-Weltkulturerbe.

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