Das Schreiben einer Hausarbeit

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1 Das Schreiben einer Hausarbeit Merkblatt des Slavischen Seminars der Universität Tübingen zusammengestellt von Nadja Brekenfeld, Daniel Bunčić, Annette Werberger, Katharina List und Tilman Berger Inhaltsverzeichnis 1. Grundüberlegungen Herangehensweise Themenfindung Lektüre Ausarbeitung, Schreiben Äußere Vorgaben Grundlegendes Formalia Transliteration Quellenangaben Zitate Wörtliche Zitate Sinngemäße Zitate Aufbau und inhaltliche Struktur Deckblatt Inhaltsverzeichnis Einleitung Hauptteil Schluss Literaturverzeichnis Antiplagiatserklärung Checkliste... 14

2 Slavistik Uni Tübingen Das Schreiben einer Hausarbeit 2 1. Grundüberlegungen In einer Hausarbeit wird ein Thema wissenschaftlich bearbeitet. Das Thema ist meist eine These (Vergleich, Interpretation, Anwendung einer Theorie), die im Laufe der Arbeit begründet wird. Die Begründung sollte schlüssig und nachvollziehbar sein, sie stützt sich auf eigene Argumente und Aussagen Dritter. Letztere müssen unbedingt belegt werden (vgl. Kap. 3.4). Die einzelnen Teile sollten sinnvoll aufeinander aufbauen. Um es sich selbst einfacher zu machen, kann die These als Frage formuliert werden. Alle Aspekte, die bei der Bearbeitung des Themas auftauchen, können dann danach befragt werden, ob sie zur Beantwortung der Frage beitragen. 2. Herangehensweise 2.1 Themenfindung Das Thema der Hausarbeit kann aus einer Liste von Themen gewählt werden, die die Seminarleiterin bzw. der Seminarleiter vorschlägt (vor allem in Proseminaren), es kann aber oft auch im Rahmen der Themenstellung des Seminars frei gewählt werden (vor allem in Hauptseminaren und insbesondere bei der B.A.-These). Die Themensuche ist dann oft eine kreative Herausforderung. Orientierung bietet dabei die aktuelle Forschungsliteratur. Wer aber bei der Suche des Themas und der Ausarbeitung unsicher ist, sollte rechtzeitig in die Sprechstunde kommen. 2.2 Lektüre Als erster Anhaltspunkt kann die Literaturliste des Seminars dienen, über die Sie aber auf jeden Fall hinausgehen sollten. Wählen Sie unter den aktuellen Artikeln und Monographien diejenigen aus, die für Ihre Fragestellung besonders wichtig zu sein scheinen. Versuchen Sie nicht nur zu lesen, sondern exzerpieren Sie extensiv und versuchen Sie, wichtige Passagen in eigenen Worten wiederzugeben oder zu notieren. Entwickeln Sie Ihr eigenes Aufschreibesystem (Datei, Karteikarten etc.)! Das wird Ihnen bei der Niederschrift Ihrer Hausarbeit sehr helfen.

3 Slavistik Uni Tübingen Das Schreiben einer Hausarbeit 3 In der Literaturwissenschaft sollten die zu behandelnden Primärtexte sehr gründlich und intensiv gelesen werden. Verwenden Sie dabei wissenschaftliche Editionen und neuere Ausgaben. Wenn Sie wichtige Begriffe wie»alterität«,»höflichkeit«oder»standardsprache«einführen, sollten Sie hierzu wissenschaftliche Lexika und Handbücher heranziehen. Recherche-Tipp: Gehen Sie als erstes in die Fakultätsbibliothek der Neuphilologie und suchen Sie im Regal an der systematisch passenden Stelle und dann evtl. im Literaturverzeichnis einer neuen Monographie nach aktueller Fachliteratur. Nützen Sie danach alle Möglichkeiten, die Ihnen das Tübinger Bibliothekssystem bietet: UB, Fernleihe, Datenbanken (MLA-Ebesco, JSTOR, BLonline), KVK. Bitte achten Sie darauf, dass Sie die Literatur rechtzeitig besorgen. 2.3 Ausarbeitung, Schreiben Versuchen Sie zuerst ein Konzept Ihrer Hausarbeit zu erstellen, indem Sie eine Gliederung und eine Einleitung schreiben, die Sie auch gerne in den Sprechstunden noch einmal diskutieren dürfen. Versuchen Sie immer wissenschaftlich zu argumentieren und relevante Forschungsergebnisse in Ihre Arbeit einzuarbeiten. Versuchen Sie nie einfach nur Seiten zu füllen, sondern halten Sie Bezug zu Ihrer Fragestellung! Die Arbeit sollte eigene Gedanken enthalten und entwickeln: Eine reine Kompilation aus Forschungsarbeiten ist nicht erwünscht. Vermeiden Sie zudem rein deskriptive Passagen, bloße Inhaltsangaben oder lange Biographien ohne Bezug zur Aufgabenstellung. Bevor Sie die Arbeit abgeben, sollte die Endfassung von Ihnen und einer zweiten Person noch einmal kritisch korrigiert werden (am besten vorher zwei Tage liegen lassen!), damit Orthographie, Kommasetzung, Satzbau, und Stil stimmen. Vermeiden Sie Umgangssprache, Schwäbismen und Metaphorik. Versuchen Sie an Ihrer eigenen Ausdrucksfähigkeit zu arbeiten.

4 Slavistik Uni Tübingen Das Schreiben einer Hausarbeit 4 3. Äußere Vorgaben 3.1 Grundlegendes Die Hausarbeit sollte in korrektem Deutsch geschrieben werden. Es ist dringend erforderlich, die Arbeit am Schluss von jemandem Korrektur lesen zu lassen. NichtmuttersprachlerInnen des Deutschen sollten damit möglichst jemanden betrauen, der Deutsch als Muttersprache hat. Gehobener Sprachstil: Möglichst keine umgangssprachlichen Ausdrücke; sachliche Formulierungen finden. 3.2 Formalia Hausarbeiten werden mit dem Computer geschrieben. Wer keinen eigenen besitzt, kann die PCs in der Bibliothek oder im Rechenzentrum benutzen. Es wird nur die Blattvorderseite beschrieben. Seitenzahl: Die Vorstellungen über den Umfang einer Hausarbeit variieren etwas. Jeweils mit der Dozentin oder dem Dozenten absprechen. Als Richtwert: Für eine Proseminararbeit 10 Seiten, für eine Seminararbeit 15 Seiten. Deckblatt, Inhaltsverzeichnis und Literaturverzeichnis werden nicht dazu gezählt. Schriftgröße: Fließtext: ca. 12 Punkt. Fußnoten ca. 10 Punkt. Längere Zitate setzt man oft etwas kleiner als den Fließtext, ca Punkt. Zeilenabstand: 1,5. Korrekturrand auf einer Seite (am besten außen): ca. 5 cm; Rand auf der anderen Seite: ca. 2 cm. Schriftart: eine seriös wirkende, proportionale Textschriftart mit Serifen, z. B.»Times New Roman«,»Garamond«o. Ä.; serifenlose Schriftarten wie»arial«oder»helvetica«sind eher für Plakate, Overheadfolien, PowerPoint-Präsentationen und BILD-Schlagzeilen geeignet, und unproportionale Schriften wie»courier«sind ein Überbleibsel aus dem Schreibmaschinenzeitalter. In jedem Fall sollte die gesamte Hausarbeit in einer Schriftart verfasst werden. Überschriften werden durch Fettdruck und/oder größere Schrift hervorgehoben. Die Seiten werden durchgehend nummeriert, angefangen beim Inhaltsverzeichnis mit Seite 2.

5 Slavistik Uni Tübingen Das Schreiben einer Hausarbeit Transliteration Ausdrücke, die aus einer Sprache mit kyrillischen Zeichen stammen, werden nach einem festen System in lateinische Buchstaben übertragen. Es wird die wissenschaftliche Transliteration verwendet. Lediglich längere Zitate (vor allem aus literarischen Texten) können in der Originalschrift wiedergegeben werden, sollten dann aber vom übrigen Text abgesetzt sein. Für Namen und Titel gilt das Gleiche. Hierin unterscheidet sich ein slavistischer Text etwa von einem Pressetext, in dem fremde Namen transkribiert (und bekannte Vornamen sogar übersetzt) werden. So schreiben wir etwa Lev Tolstoj und nicht Leo Tolstoi oder Fëdor Dostoevskij und nicht Fjodor Dostojewski (quasi einzige Ausnahme: auch Slavisten schreiben in der Regel Sowjetunion, nur selten Sovetunion). Daher muss man besonders bei bekannten Namen aufpassen: Сергей Есенин Sergej Esenin (nicht Sergei Jesenin!) Николай Гоголь Nikolaj Gogol (nicht Nikolai Gogol!) Антон Чехов Anton Čechov (nicht Tschechow!) Сергей Рахманинов Sergej Rachmaninov (nicht Rachmaninow oder gar Rachmaninoff!) Пётр Чайковский Pëtr Čajkovskij (nicht Pjotr oder Peter Tschaikowski!) Сергей Эйзенштейн Sergej Ėjzenštejn (nicht Eisenstein!) Die Buchstaben č, š, ž, ė usw. finden sich in der Textverarbeitung unter»einfügen Symbole«oder»Sonderzeichen«. Notfalls können sie auch nachträglich von Hand eingesetzt werden (aber niemals etwas nur ähnlich Aussehendes verwenden, etwa»ĉ«statt»č«,»ĕ«statt»ě«oder» «statt»ę«!). Die folgende Tabelle enthält die in Hausarbeiten zu verwendende Transliteration für Russisch und Serbisch sowie die anderen bisweilen anzutreffenden slavischen Sprachen und muss Buchstabe für Buchstabe angewandt werden: Kyrillisch Wissenschaftliche Transliteration Ukrainisch Weißrussisch Russisch Aksl. Bulgarisch Serbisch Makedonisch а a a a a a a a б b b b b b b b в v v v v v v v г h h g g g g g ґ g ѓ ǵ д d d d d d d d ђ đ е e e e e e e e є je ё ë ë ж ž ž ž ž ž ž ž ѕ ʒ/dz dz

6 Slavistik Uni Tübingen Das Schreiben einer Hausarbeit 6 Kyrillisch Wissenschaftliche Transliteration Ukrainisch Weißrussisch Russisch Aksl. Bulgarisch Serbisch Makedonisch з z z z z z z z и y i i i i i і i i (ï) (ï) ï ї ji/ï й j j j j j ј j j к k k k k k k k ќ ḱ л l l l l l l l љ lj lj м m m m m m m m н n n n n n n n њ nj nj о o o o o o o o п p p p p p p p р r r r r r r r с s s s s s s s т t t t t t t t ћ ǵ ć у u u u u u u u ў ŭ ф f f f f f f f х ch ch ch ch ch h h ѡ ō ц c c c c c c c ч č č č č č č č џ dž dž ш š š š š š š š щ šč šč št št ъ *) ъ ă *) ы y y y ь ь ѣ (ě) ě (ě) э ė ė ю ju ju ju ju ju я ja ja ja ja ja ja ѥ je ѧ ę Nj (ă) ѩ ję jNj ѯ x ѱ ps ѳ (ḟ/f ) ḟ/f (ḟ/f ) ѵ (ÿ) ÿ (ÿ) *) in alter Orthographie: im Wortinnern, am Wortende wegzulassen.

7 Slavistik Uni Tübingen Das Schreiben einer Hausarbeit Quellenangaben Von anderen übernommene Gedanken müssen in jedem Fall gekennzeichnet werden. Alle Zitate müssen mit einem Nachweis versehen werden, der in der Regel am Ende des Zitats steht. (Bei langen indirekten Zitaten ist jedoch schon am Anfang zu kennzeichnen, auf welchen Teil Ihres Textes sich die Quellenangabe bezieht.) Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten des Nachweises, unter anderem das Autor-Jahr- System (»Harvard-Notation«). Dieses System ist am einfachsten zu handhaben und hat sich in den letzten Jahren weitgehend durchgesetzt. Es sollte in Hausarbeiten grundsätzlich verwendet werden. Hinter das Zitat werden in Klammern der Nachname des Autors, das Erscheinungsjahr und die Seite, auf der das Zitat zu finden ist, geschrieben. Beispiel: [Im Text:] Wie jedes Geschehen ist auch der Akt des Erzählens selbst ein zeitliches Phänomen (Martinez/Scheffel 2005: 39). [Im Literaturverzeichnis:] Martinez, Matias / Scheffel, Michael (2005): Einführung in die Erzähltheorie. 6. Aufl., München. Fußnoten werden ausschließlich für Kommentare verwendet. Welche Art das Nachweises gewählt wird, hängt vom eigenen Ermessen ab. In jedem Fall sollte der Nachweis aber in einheitlicher Form geschehen. Seitenzahlen:»7 f.«heißt Seite 7 und 8.»7 ff.«sollte man wegen Ungenauigkeit vermeiden; besser:»7 11«oder»7 20«. 3.5 Zitate Wörtliche Zitate Wörtliche Zitate müssen genau übernommen werden. Das heißt: Auslassungen werden mit»[ ]«gekennzeichnet. Auch eigene Einfügungen werden in eckige Klammern gesetzt. Es wird in der Originalsprache zitiert (wobei außer bei Zitaten aus dem Englischen die Beifügung einer deutschen Übersetzung sinnvoll und leserfreundlich sein kann, und einige DozentInnen verlangen das auch).

8 Slavistik Uni Tübingen Das Schreiben einer Hausarbeit 8 Flexionsformen dürfen nicht verändert werden (außer wenn man Einzelwörter zitiert). Hervorhebungen müssen beibehalten werden (mit dem Hinweis»Hervorhebung im Original«); allzu aufdringliche oder irreführende Hervorhebungen können mit dem Hinweis»Hervorhebungen getilgt«weggelassen werden. Druckfehler des Originals müssen übernommen (und mit»[sic]«oder»[!]«gekennzeichnet) oder sichtbar korrigiert werden (z. B.»Kiewer Höllenkloster [sic]«oder»kiewer Hö[h]lenkloster«). Es sollte nach Möglichkeit direkt aus dem Original zitiert werden. Sollte das Original nicht auffindbar sein, so ist dies trotzdem anzugeben und danach mit»zitiert nach:«die Stelle, an der man das Zitat tatsächlich gefunden hat. Kurze wörtliche Zitate: stehen in Anführungszeichen ( ), können evtl. in den laufenden Satz eingebaut werden (aber nur, wenn das Zitat auf Deutsch ist). Beispiel: Folgt man Martinez und Scheffel (2005: 39), ist auch der Akt des Erzählens selbst ein zeitliches Phänomen. Lange wörtliche Zitate (mehr als zwei Zeilen): werden eingerückt, etwas kleiner gesetzt (11 oder 10 Punkt), stehen ohne Anführungszeichen. Beispiel: In Puškins Evgenij Onegin finden sich immer wieder Kommentare zur literarischen Form: Я думал уж о форме плана И как героя назову; Покаместь моего романа Я кончил первую главу: [ ]. (1 LX). Danach geht der Text normal weiter Sinngemäße Zitate Sinngemäße Zitate eignen sich, um eine längere Ausführung auf den für die eigene Arbeit wichtigen Aspekt zu komprimieren. Dem Sinn nach wird der Text einer/s anderen über-

9 Slavistik Uni Tübingen Das Schreiben einer Hausarbeit 9 nommen, aber in eigenen Worten ausgedrückt /zusammengefasst. Den Nachweis setzt man ans Ende des Satzes oder Absatzes, in dem der übernommene Text zusammengefasst wurde. Es wird ein»vgl.«für»vergleiche«in den Nachweis geschrieben. Beispiel: Für den Erzählakt ist die zeitliche Dimension entscheidend (vgl. Martinez/Scheffel 2005: 39). 4. Aufbau und inhaltliche Struktur Eine Hausarbeit besteht immer aus folgenden Teilen (in dieser Reihenfolge): Deckblatt, Inhaltsverzeichnis, Einleitung, Hauptteil, Schluss, Literaturverzeichnis, Antiplagiatserklärung. 4.1 Deckblatt Auf dem Deckblatt stehen folgende Angaben: Titel der Arbeit, Universität, Fakultät, Seminar/Institut, Typ und Name der Veranstaltung, DozentIn, Semester, Name, Adresse, -Adresse, Telefonnummer, Matrikelnummer, Studienfächer und Semesterzahl der Verfasserin oder des Verfassers, Ort und Datum, an dem die Arbeit abgeschlossen wurde. Das Deckblatt bekommt keine Seitenzahl. Es zählt nicht zur Länge der Hausarbeit.

10 Slavistik Uni Tübingen Das Schreiben einer Hausarbeit 10 Beispiel: Eberhard-Karls-Universität Tübingen Neuphilologische Fakultät Slavisches Seminar PS II: Der Kaukasus in der russischen Literatur Dozentin: Gesine Drews-Sylla Sommersemester 2008 Die Bedeutung des Mondes in Puškins Kavkazskij plennik Vorgelegt von: Erika Mustermann Musterstraße Tübingen Tel. ( ) erika.mustermann@student.uni-tuebingen.de Matrikelnummer: Slavistik (B.A.-Hauptfach) Internationale Literaturen (B.A.-Nebenfach) Tübingen, 17. September Inhaltsverzeichnis Im Inhaltsverzeichnis werden alle Kapitel und Unterkapitel mit Seitenzahl aufgeführt. Die Kapitel werden nummeriert. Meist bekommt die Einleitung die Nummer 1 und die (mindestens zwei) Kapitel des Hauptteils sowie der Schluss die folgenden Nummern. Das Literaturverzeichnis erhält in der Regel keine Nummer. Die Unterkapitel des Hauptteils werden wie im Beispiel nummeriert. Das Inhaltsverzeichnis steht auf Seite 2, wird aber in der Regel nicht paginiert. Es zählt nicht zur Länge der Hausarbeit.

11 Slavistik Uni Tübingen Das Schreiben einer Hausarbeit 11 Beispiel: Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung Der Mond als Allegorie Die Mond-Allegorie in der literarischen Tradition Die Mond-Allegorie bei Puškin Der Mond und der Kaukasus Schluss...12 Literaturverzeichnis Einleitung In der Einleitung wird das Ziel der Arbeit formuliert und eine These oder Fragestellung aufgeworfen, die in der Arbeit behandelt wird. Außerdem müssen die zur Lösung dieser Fragestellung angewandten Methoden erläutert werden, die sich dann auch in der Gliederung wiederfinden. Außerdem dient die Einleitung der Hinführung zum Thema. Hier kann das Thema zu anderen Themen abgegrenzt werden, begründet werden, warum gerade dieses Thema von Interesse ist oder warum bestimmte Teilaspekte besonders intensiv behandelt werden. Gab es Besonderheiten in der Vorgehensweise, können diese in der Einleitung dargestellt werden. Die Formulierung der Einleitung am Anfang hilft. Eine konkrete Frage zu beantworten oder eine These zu bearbeiten fällt leichter als ein diffuses Thema zu behandeln. Ganz am Ende der Arbeit wird die Einleitung ggf. noch einmal an Hauptteil und Schluss angepasst. 4.4 Hauptteil Der Hauptteil ist der Teil der Arbeit, in dem das in der Einleitung gestellte Thema bearbeitet und einer Lösung zugeführt wird. Der Hauptteil muss in mehrere Kapitel untergliedert werden, die nach Möglichkeit ihrerseits weiter untergliedert werden (da dies hilft, das Thema zu strukturieren).

12 Slavistik Uni Tübingen Das Schreiben einer Hausarbeit 12 Bei der Untergliederung sollte darauf geachtet werden, dass sie sinnvoll und schlüssig und der Übersicht der Arbeit zuträglich ist. Ein Kapitel mit nur einem Unterkapitel z. B. ist nicht sinnvoll. Dann sollte man ganz auf das Unterkapitel verzichten oder das ganze Kapitel so nennen. Die einzelnen Unterkapitel sollten in sinnvolle Absätze untergliedert werden, d. h. nach Sinnzusammenhängen. Die Argumentation muss logisch nachvollziehbar sein und die einzelnen Absätze, Unterkapitel und Kapitel müssen aufeinander aufbauen. Ausführliche Inhaltsangaben und Beschreibungen sind zu vermeiden. Es müssen eigene Gedanken erkennbar sein. Thesen und Formulierungen anderer Autoren müssen als Zitate gekennzeichnet werden, auch wenn sie nur indirekt wiedergegeben werden (vgl. Kap. 3.4 und 3.5). 4.5 Schluss Der Schluss sollte eine Zusammenfassung des Erarbeiteten sein. Hier werden Ergebnisse herausgestellt. Der Schluss enthält keine neuen Gedanken. Die Arbeit kann hier bewertet und die eigene Position herausgestellt werden. Auch ein Ausblick, wie das Thema weiter behandelt werden könnte, kann hier gegeben werden. 4.6 Literaturverzeichnis erhält Seitenzahlen, zählt aber nicht zur Länge der Hausarbeit Es wird nur Zitiertes und während des Verfassens der Arbeit Gelesenes aufgeführt. Aufbau: je nach Thema z. B. Unterteilung in Primärliteratur und Sekundärliteratur, in Quellen und Literatur oder auch gar keine Unterteilung. Die Werke werden alphabetisch nach den Nachnamen der Verfasser aufgeführt. Kyrillische bzw. kyrillisch geschriebene Namen werden wissenschaftlich transliteriert bzw. retranskribiert und an die entsprechende Stelle eingeordnet, z. B.:

13 Slavistik Uni Tübingen Das Schreiben einer Hausarbeit 13 [Čechov] Tschechow, Anton: Die Steppe. Deutsch von Johannes von Guenther. Stuttgart [Jones] Džouns, Malkol m: Dostoevskij posle Bachtina. Sankt-Peterburg Ansonsten werden bibliographische Angaben aber übernommen, wie sie auf dem Titelblatt stehen, z. B.: Troyat, Henri: Tschechow: Leben und Werk. Stuttgart Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Werke aufzuführen. Grundsätzlich gilt: Einheitlichkeit. Hat man sich für eine Form der Nennung entschieden, sollte man sie durchgehend verwenden. In jedem Fall sollte in einer Nennung enthalten sein: Monographie: Nachname des Verfassers, Vorname(n), Titel und Untertitel des Buchs, Verlagsort und Jahreszahl. (Falls relevant, sollte man auch noch angeben: Auflage, erstes Datum der Veröffentlichung, Übersetzung.) Zum Beispiel: Gnüg, Hiltrud (Hg.): Literarische Utopie-Entwürfe. Frankfurt am Main Kluge, Rolf-Dieter: Anton P. Čechov. Eine Einführung in Leben und Werk. Darmstadt Širjaev, Evgenij (Hg.): Russkij jazyk. Opole Sammelbandbeitrag/Herausgeberschrift: Nachname des Verfassers, Vorname(n), Titel und Untertitel des Beitrags, Titel des Sammelbandes, Herausgebernamen, Verlagsort und Jahreszahl, Seitenzahlen des Beitrags; z. B.: Mathesius, Vilém: O požadavku stability ve spisovném jazyce. In: Spisovná čeština a jazyková kultura. Hg. Bohuslav Havránek, Miloš Weingart. Praha S Zeitschriftenartikel: Nachname des Verfassers, Vorname(n), Titel und Untertitel des Artikels, Zeitschriftentitel, Zeitschriftennummer (Band und ggf. Heft), Jahreszahl, Seitenzahlen des Artikels; z. B.: Kasack, Wolfgang: Russische Gegenwartsliteratur in Übersetzungen des Jahres In: Osteuropa 41 (1991), Heft 12. S Internetquelle: Nachname des Verfassers, Vorname(n), Titel und Untertitel des Beitrags, Datum der

14 Slavistik Uni Tübingen Das Schreiben einer Hausarbeit 14 Erstellung und/oder letzten Veränderung, Internetadresse, Datum, zu dem die Seite besucht wurde. Schahadat, Schamma: Maske oder Gesicht? Über Macht und Ohnmacht des Schauspielers bei Meyerhold und Eisenstein. In: Zwischen-Bilanz: Eine Festschrift für Joachim Paech zum 60. Geburtstag. [Konstanz 2002]. Online: < [Zugriff: 6. Mai 2008]. 4.7 Antiplagiatserklärung Zusammen mit der Hausarbeit muss eine unterschriebene Erklärung abgegeben werden, dass die Hausarbeit selbständig verfasst wurde: Hiermit versichere ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und nur mit den angegebenen Quellen und Hilfsmitteln (einschließlich Quellen des WWW und anderer elektronischer Medien) angefertigt habe. Alle Stellen der Arbeit, die ich anderen Werken dem Wortlaut oder dem Sinne nach entnommen habe, sind kenntlich gemacht. 5. Checkliste Alle fremden Gedanken korrekt gekennzeichnet? Rechtschreibung (auch: Interpunktion und Satzbau) und sprachlicher Ausdruck? Präzise Fragestellung und stringente Lösung ohne irrelevante Abschweifungen? Inhaltsverzeichnis, Einleitung, sinnvoll gegliederter Hauptteil, Schluss? Aus dem Original (ggf. mit Übersetzung) zitiert und richtig transliteriert? Literaturverzeichnis vollständig, einheitlich formatiert und sortiert? Seiten, Kapitel, Tabellen, Abbildungen nummeriert? Alle Angaben auf dem Deckblatt? Antiplagiatserklärung unterschrieben?