Reformation von unten im Web 2.0?
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- Elly Bachmeier
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1 Reformation von unten im Web 2.0? Till Schümmer FernUniversität in Hagen Fakultät für Mathematik und Informatik Christoph Römhild Evangelische Kirche in Deutschland Die Evangelische Kirche in Deutschland Ecclesia semper reformanda Bilder: EKD Kirche Eine lernende Organisation? Lernen des Einzelnen Lernen der Gemeinden Lernen in Kirchenbezirken Lernen in Diensten und Werken
2 Vom Glauben und seiner Freiheit müssen wir wieder so reden, dass wir auch diejenigen Menschen anrühren und überzeugen, die ohne Berührung mit dem christlichen Glauben aufgewachsen sind. Bilder: EKD Aus glaubensweckender Sprachmächtigkeit muss dann aber auch glaubensstärkende Sprachfähigkeit entstehen. Dass Menschen für ihren Glauben Sprache finden, ist eine entscheidende Voraussetzung dafür, dass sie Christ werden und Christ bleiben können. Wolfgang Huber, Kirche in der Zeitenwende, 13. Juni 2004 Kirche im Aufbruch! Ausgangsimpuls! Kirche der Freiheit! Themen! Qualitätsentwicklung! Missionarischer Aufbruch! Leitung und Führung! Missionarische Bildungsinitiative! geistreich! Reformationstag! Martin-Luther-Medaille
3 Der Reformprozess der evangelischen Kirche! Auf allen Ebenen der Kirche gibt es ein Bewusstsein für die Notwendigkeiten von Reformen! Auf der Ebene von Gemeinden, Kirchenkreisen und Landeskirchen! Auf der Ebene der EKD (Kirche im Aufbruch)! Es ist nicht mehr ein Prozess Bottom-Up oder Top-Down, sondern ein gemeinsamer Prozess! Impulse auf allen Ebenen! Initiativen bündeln! Reformprozess in einer größeren Breite sichtbar machen! Beschleunigung der Innovation, Hilfe untereinander! Keine Einzelkämpfer mehr Leitsätze Kirche der Freiheit Thema: Lebenslanges Lernen Im Jahre 2030 ist der Pfarrberuf ein attraktiver und anspruchsvoller, angemessen finanzierter und hinreichend flexibilisierter Beruf. [ ] Zu ihren Schlüsselkompetenzen gehören [ ] Teamfähigkeit und Leitungsbereitschaft, Qualitätsniveau und Verantwortung für das Ganze der Kirche. Lebenslanges Lernen und beständige Fortbildung sind selbstverständliche Grundelemente des Berufes.
4 Leitsätze Kirche der Freiheit Im Jahre 2030 ist die evangelische Kirche nahe bei den Menschen. [ ] Ein vergleichbares Anspruchs- und Qualitätsniveau in allen geistlichen und seelsorgerlichen Kernvollzügen zeichnet die Erkennbarkeit und Beheimatungskraft der evangelischen Kirche aus. Im Jahre 2030 haben sich bei den kirchlichen Mitarbeitenden [ ] Qualitätsbewusstsein und Identifizierung mit den kirchlichen Grundaufgaben signifikant erhöht. Auch hat die evangelische Kirche kirchlich angemessene Formen gefunden, Erfolge zu würdigen. Das trägt zu einer hohen Zufriedenheit der Mitarbeitenden mit ihrer Arbeitssituation bei. Leitsätze Kirche der Freiheit Thema Ehrenamt Im Jahre 2030 hat die evangelische Kirche das Verhältnis zwischen den ins Ehrenamt Ordinierten [...] und dem Amt der hauptberuflichen Pfarrerinnen und Pfarrer eindeutig und überzeugend gestaltet. Der ehrenamtliche und nicht hauptamtliche Dienst erfährt auch in der Beteiligung am Verkündigungsauftrag der Kirche eine klare Würdigung.
5 Innovation und Beteiligung Das Web 2.0 lebt von der Beteiligung aller. Jede und Jeder hat gute Ideen. Abbildung adaptiert von: Andy Hunt: Pragmatic Thinking and Learning. Pragmatic Programmers, Ein Ausflug in die Welt des Marktes Das Web 2.0 und The Long Tail Verkaufs -Zahlen Massenmarkt hohe Stückzahlen, viele Interessenten Nischenprodukte kleine Stückzahlen Abbildung: Hay Kranen / PD, Adaptiert durch die Vortragenden Produkte
6 Beispiel Threadless Quelle: The Long Tail in der kirchlichen Praxis Massenprodukte! Nischenprodukte klassische Gottesdienste! spezifische Gottesdienste oder gemeindliche Angebote
7 Open Innovation Open Innovation (Chesbrough): Öffnung des Innovationsprozesses von Unternehmen und damit die aktive strategische Nutzung der Außenwelt zur Vergrößerung des eigenen Innovationspotentials. Unternehmen 1 Unternehmen 2 Produkt 1 Neues Produkt 3 Produkt 2 Deutsche Definition: Open Innovation. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 27. Juli 2010, 23:22 UTC. URL: Abbildung nach: Chesbrough, van Haverbeke West: Open Innovation, Researching a new Paradigm. Oxford University Press, Open Innovation im Bereich der Kirche Gemeinsame Wurzeln im Glauben Ordnungen und Traditionen Kirchenkreis 1 Stadtgemeinden 2 Tauffest in Loccum Tauffest im Taufwald* 96 Täuflinge in Lemgo * Quelle Taufwald: ** Informationen zu den Projekten auf
8 Wissensmanagement-Spirale nach Nonaka und Takeuchi Quelle: Nonaka, I., Takeuchi, H.: Die Organisation des Wissens. Wie japanische Unternehmen die brachliegende Ressource nutzbar machen. Campus, Implizites Wissen Explizites Wissen Einige geistreiche Thesen! Die Vielschichtigkeit der Gesellschaft spiegelt sich auch im kirchlichen Leben! Eine vielschichtige Kirche benötigt vielschichtige Zugänge! Alle Mitarbeitenden haben wertvolle Erfahrungen! Alle Mitarbeitende haben Gestaltungspotenzial! Das Wissen und die Ideen sind bisher verstreut und nicht leicht zugänglich! Web-2.0-Ansätze können eine Vernetzung in der Kirche herstellen! So entsteht eine neue Qualität der Weiterentwicklung des Handelns! Diese lebt von der Beteiligung vieler Mitarbeitenden
9 Wer steht hinter geistreich Partner Förderung Förderzeitraum: Juni 2009 bis März 2012 Fördervolumen: ca. 1,4 Mio! Homepages Forschungsprojekt: Geistreich: Erfahrungswissen der Kirche Erfolgreiches Wissensmanagement ist für Kirchen von zentraler Bedeutung. geistreich fördert Innovation und Partizipation, setzt konsequent auf Kommunikation und Begegnung. Als Schirmherrin des Forschungsprojekts geistreich wünsche ich der Plattform einen guten Verlauf und viel Erfolg. Ich hoffe, dass Sie sie für Ihre wichtige Arbeit in der Kirche fruchtbar machen können. Prof. Dr. Annette Schavan, MdB, Bundesministerin für Bildung und Forschung
10 Der Forschungshintergrund zu geistreich Praxis Praktiker handeln (und entwickeln für ihren Kontext neue Praktiken) Reflexion Praktiker werden sich ihrer Innovation bewusst Praktiker teilen Erfahrungen in Form von Modellen (Artikeln und Berichten) Austausch Die Modelle werden in einem gemeinsamen Informationsraum gesammelt und vernetzt Praktiker machen sich die Modelle zu eigen und passen sie an ihren Handlungskontext an Nutzung von Inhalten Autor Leser
11 erfahrungsreich: Praktiker schildern ihre Beispiele guter Praxis Autor Leser Inhaltsstruktur der Praxisbeispiele Autor Leser
12 wissensreich: Lexikon kirchlichen Erfahrungswissens Viele Autoren Leser wissensreich und erfahrungsreich: Beteiligung durch Feedback-Kanäle! Feedbackmechanismen lassen den Leser mitsprechen Annotationen / Kommentare Viele Autoren Aktive Leser Erfahrungsberichte / Praxisbeispiele
13 wissensreich und erfahrungsreich: Beteiligung durch Feedback-Kanäle Jeder Beitrag verfügt über ein Forum! Austausch von Erfahrungen zu einem Beitrag! Vorschlag von Verbesserungen! Fragen zum Verständnis Viele Autoren Aktive Leser wissensreich: Gemeinsame Reflexion über Inhalte hin zu einem Modell Viele Autoren Schreibende Leser
14 ideenreich Das Forum für Ideen und Fragen Vom Lexikon zum Sozialen Netzwerk Hinter jedem Beitrag stehen in geistreich Menschen Austausch und Begegnungen sind erwünscht
15 Die Bereiche von geistreich profilreich: Wer hat s erfunden? Sich vorstellen in Kontakt treten Das soziale Netzwerk in geistreich! Freundesliste! Eigene Kontakte! Reziprozität (wer kennt mich?)! Kooperation (wer schreibt an für mich relevanten Inhalten?)! Institutionen! Webseite für jede Institution! Gruppen! Darstellung aller Mitglieder! Darstellung aller Aktivitäten! Themenzentrierte Kooperation (ab Oktober)
16 Entwicklung der Nutzerzahlen seit dem offiziellen Start von geistreich.de * inzwischen: Zugriff auf die Bereiche (Verhältnis) 100% 90% 80% 70% Ideenreich 60% 50% 40% 30% 20% Wissensreich 10% 0% % 40% 34%
17 Nutzerbeiträge nach Beitragsarten Diskussionen Artikel Zusammenfassung! Kirchliche Organisation reflektiert ihr Handeln stärker! Weg von klassischer Einbahnstraßen-Kommunikation hin zu zwei-wege- Kommunikation und Austausch im Netzwerk! Gemeinde und Aktiven können leichter neue Ideen finden und umsetzen! Qualitätsverbesserung bestehender kirchlicher Angebote! Kirchliche Angebote können ausdifferenzierter sein und so verschiedene Milieus erreichen ähnlich wie Nischenprodukte können sie gezielt kleine Zielgruppen ansprechen! Die Reformation von unten: Verbesserung der Innovations- und Missionsfähigkeit der Kirche und der Qualität durch Mitarbeitende Kirche soll einladender sein!
18 Ratsvorsitzender Präses Schneider Der EKD-Ratsvorsitzende, Präses Nikolaus Schneider, gratulierte geistreich am 31. August zum Teilnehmer*: Mit der Praxis-Plattform geistreich hat die evangelische Kirche erstmalig die Möglichkeit, bundesweit Projekte zu präsentieren, zu diskutieren und gemeinsam weiter zu entwickeln. Dies ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg der Kirche hin zu einer lernenden Organisation. So wird geistreich dem Reformprozess eine größere Breite auf gemeindlicher Ebene geben. Bilde: EKD * inzwischen: 1149 Reformation von unten im Web 2.0? Till Schümmer Till.Schuemmer@FernUni-Hagen.de FernUniversität in Hagen Fakultät für Mathematik und Informatik Christoph Römhild Christoph.Roemhild@EKD.de Evangelische Kirche in Deutschland
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