... mehr zum 50-jährigen Jubiläum in den nächsten Ausgaben!

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1 mehr zum 50-jährigen Jubiläum in den nächsten Ausgaben!

2 Im Jahre 2008 ist es soweit, 50 Jahre SK Rochade, 35 Jahre SK Kelmis und mittlerweile dann schon 19 gemeinsam zurückgelegte Jahre. 50 Jahre bedeutet nicht nur ein Jubiläum und offizielle Ernennung zum königlichen Verein, nein 50 Jahre sind auch eine Lange Zeit. Zeit um einmal innezuhalten, zurückzublicken und wieso nicht Ausblick zu halten in die Zukunft des Vereins. Zeit um Anekdoten zu erzählen, Erfolge und Niederlagen zu beleuchten. Zeit einmal vom wichtigsten Kapital des Schachklubs zu sprechen, nämlich von seinen Mitgliedern. Zeit von den Leuten zu erzählen ohne deren Engagement und Einsatz 50 Jahre nicht möglich gewesen wären. Wenn der Schachklub Rochade, entstanden aus der Abspaltung vom SK 47 Eupen, letzteren überlebt hat, dann durch seine intensive Jugendarbeit und dem Einsatz vieler unermüdlicher Ehernamtlicher. Deshalb starten wie in der nächsten Schachzeitung eine neue Serie, die die großen Ereignisse von der Gründung des Vereins bis zum heutigen Tag beleuchten wird. Außerdem wird jedes Mal ein neuer Interviewpartner befragt und die Gelegenheit haben die letzten 50 Jahre aufleben zu lassen. Geplant sind auch einige Überraschungen. Diese Serie wird uns begleiten bis ins Jubeljahr hinein. Ich wünsche Euch liebe Leser der Schachzeitung viel Spaß beim Lesen und vielleicht die eine oder andere unterdrückte Träne beim schwelgen in alten Zeiten. Heinz Niessen Es hat sich zur Organisation dieses Jubiläums eine Arbeitsgruppe gebildet die sich schon mehrmals seit November 2005 getroffen hat. Folgende Mitglieder wirken mit : Philippe Delhaes Christian Lanckohr Benno Leusch Guido Mertens Heinz Niessen Dieter Plumanns Eckhard Rössler Raphael Sproten Ralph Vogel Die Arbeitsgruppe wird euch auf dem Laufenden halten und in Zusammenarbeit mit dem Vorstand das Jubiläumsprogramm vorbereiten.

3 - Die Gründung - Der Schachklub Rochade 1958 Eupen wurde am 16. Dezember 1958 im Kolpinghaus an der Bergstrasse zu Eupen gegründet. Auf Einladung der Herren Peter DUYSTER und Manfred BETSCH fanden sich unter Vorsitz des Hochwürden Herrn Kaplan DEDERICHS folgende Personen ein : die Herren Mathieu FRITSCH, Gerd JANSSEN, Robert PAKAERT, Walter WERTZ, Josef HERZHOFF, Helmut KREMER und Reiner SISTENICH. An diesem Abend gründeten diese Herren den SK ROCHADE. Es wurde beschlossen, eine weitere Versammlung einzuberufen mit dem Ziel, einen Vorstand zu wählen. Am 11. Januar 1959 fand die Versammlung zur Wahl des Vorstandes statt. Der Klub hatte bereits einige Mitglieder gewonnen und der erste Vorstand setzte sich wie folgt zusammen : Manfred Betsch Peter Duyster Mathieu Fritsch Gerd Janssen Helmut Kremer Josef Herzhoff Präsident : Manfred BETSCH Jugendleiter : Rainer SISTENICH Vize-Präsident : Mathieu FRITSCH Kassierer : Peter DUYSTER Schriftführer : Joseph HERZHOFF 1. Zeugwart : Gerd JANSSEN Turnierleiter : Helmut KREMER 2. Zeugwart : Paul LUDWIGS Die Versammlung legte die Jugendbetreuung und -erziehung als Ziel des Vereins fest. Es wurden Jugendliche zu einem Schachlehrgang eingeladen und der Erfolg war sehr groß. Schnell wuchs die Zahl der Jugendabteilung auf 20 Mitglieder, und es wurde bereits ein internationales Jugendturnier ausgetragen. Zusätzlich betreuten Mitglieder einige Schach-Schülergruppen in der Städtischen Ober- und Unterstadtschule sowie im Königlichen Athenäum. Grenz-Echo oben Grenz-Echo vom links : Grenz-Echo vom

4 Interview mit Herrn Peter Duyster Gründungsmitglied des SK Rochade. Frage 1: Herr Duyster erzählen Sie uns etwas über Ihren Lebenslauf? Geboren wurde ich am in Eupen. Während meine Jugend besuchte ich die Volksschule um anschließend eine Schreinerlehre zu absolvieren und als Geselle einige Jahre zu arbeiten. Zu guter Letzt arbeitete ich 40 Jahre im Kabelwerk bis zu meine Vorpension. Dort habe ich viele Jahre Verantwortung übernommen in der CSC Gewerkschaft. 30 Jahre war ich auf Stadtebene in der Politik tätig, davon 12 Jahre als Stadtverordneter und 18 Jahre Bauschöffe. Ich bin Vater von 3 Kindern und Großvater von 8 Enkelkindern. In meiner Freizeit habe ich gerne Fahrradgefahren und Schach gespielt. Frage 2: Wie lernten Sie das Schachspiel kennen? Das Schachspiel erlernte ich für heutige Verhältnisse spät. Mit Jahren habe ich das Schachspiel von einem mir bekannten Amateurspieler erlernt. Mit einer Gruppe Freunde haben wir viel zu Hause gespielt. Jede Woche bei einem Anderen. Später wurde ich zunächst Mitglied beim SK 47 Eupen um dann mit anderen Schachspielern den SK Rochade zu Gründen. Einige Jahre war ich auch noch bei einer Betriebsmannschaft von Phillips Aachen aktiv. Frage 3: Wie kam es zur Gründung des SK Rochade? Manfred Betsch (der spätere Ratspräsident) und ich wir waren der Meinung, dass beim SK 47 Eupen zu wenig für die Jugend gemacht wurde. So war auch unser erstes Ziel eine bessere Förderung der Jugend. Die Gründungsversammlung fand im Kolpinghaus am statt mit neun zukünftigen Mitgliedern. In jener Zeit brachte jeder Spieler sein Schachspiel und eventuell eine Schachuhr selber mit. Später erhielten wir von einem nur zwei Mitgliedern bekannten Gönner eine ansehnliche Geldsumme, als Darlehen um Schachmaterial anzuschaffen. Dieses Darlehen konnte innerhalb kurzer Frist zurückbezahlt werden. Wir verloren nicht unser Ziel aus den Augen und begannen mit Schachunterricht in den Schulen. U.a. lernten so Dieter Plumans und Werner Paulus das königliche Spiel. Wir organisierten entweder selber Jugendturniere oder fuhren mit unserem Nachwuchs auf Turniere in der näheren Umgebung. Die erste belgische Meisterschaft für Jugendliche wurde organisiert, dank der hervorragenden Arbeit von Peter Godesar. Der selbst als Koch im Kolpingshaus in Aktion trat.

5 Interview mit Herrn Peter Duyster (Folge). Frage 4 : Erzählen Sie uns aus der Gründerzeit, wie war die Rivalität mit dem SK 47 Eupen? Ich würde sagen die Atmosphäre war etwas angespannt. Bei Einigen etwas mehr, bei Anderen etwas weniger. Ich persönlich habe bis heute kein Problem mit Mitgliedern des SK 47 gehabt. Schon vorher bestehende Freundschaften wurden weiterhin gepflegt. Was ich persönlich nicht begreifen konnte war, dass ein Mitglied des SK 47 welcher in Eupen ein Geschäft unterhielt, wo man Schachbücher und Spiele erwerben konnte, sich strikt weigerte letzteres auch an den SK Rochade zu verkaufen. Sehr merkwürdig vor allen Dingen auch deshalb, weil dieser Mann ansonsten im Umgang sehr angenehm und sympathisch war. Ein Verwandter von Erich Koep besorgte damals das Material, welches er dafür noch über die Grenze am Zoll vorbei schmuggeln musste, aus Aachen. Frage 5 : Das lebende Schachspiel war sicherlich das Highlight in den Anfangsjahren, wie kam es zu dieser Großveranstaltung? Berichten Sie uns von diesem Großereignis. Unsere Vorstands- und Gründungsmitglieder sprühten von ehrgeizigen Ideen. Ein Großereignis löste das Andere ab. Mit dem lebenden Schach hatten wir etwas übernommen. Zur Durchführung einer solchen Veranstaltung waren enorme Anstrengungen aller Mitglieder von Nöten, wodurch für das eigentliche Schachspiel zu wenig Zeit blieb. Dies führte schlussendlich auch zu einer kleinen Krise im Verein. Viel Geld musste aufgebracht werden. Es wurde gesammelt, Anzeigen erschienen in einem extra herausgegebenen Festbuch, Anhänger wurden verkauft usw. Es gelang uns den damaligen Direktor des Grenz-Echos, Herrn Henri Michel als Ehrenmitglied zu gewinnen (Auch weil der 47er den damaligen Bürgermeister Zimmermann zum Ehrenpräsidenten ernannt hatte). Durch seine guten Kontakte gelang es Herrn Michel Rundfunk- und Fernsehen nach Eupen zu locken. Der Umzug mit zahlreichen Karnevalsvereinen durch unsere Heimatstadt wurde komplett übertragen. Viele Mitglieder und externe Personen engagierten sich kostenlos. Als Beispiele nenne ich nur unser Mitglied Marcel Martin der alle zur Ausrüstung gehörenden Holteile fertigte ( Lanzen, Schilder usw.). eine Frau Hennen nähte kostenlos alle Kostüme. Am Tag selbst regnete es in strömen, außer während den drei Stunden unserer Veranstaltung zeigte sich Petrus gutmütig. Am Morgen hatte ein internationaler Schachkongress stattgefunden, welcher großen Anklang in der Presse fand. Berichte erschienen sogar in amerikanischen Tageszeitungen. Frage 6: Wenn Sie einen Wunsch äußern dürften für die Zukunft des SK Rochade, was würden Sie dem Schachklub wünschen? Durch Zeitmangel konnte ich leider nicht mehr selber spielen, verfolge aber weiterhin das regionale Schachgeschehen in der Presse. Erfreut haben mich die vielen großen Erfolge welche der Schachklub Rohade in den letzten Jahre feiern konnte. Heute ist es zwar leider nicht mehr möglich ganz ohne Gastspieler auf hohem Niveau zu bestehen. Umso mehr habe ich mit Freude festgestellt, dass auch noch immer regionale Spieler beachtliche Erfolge feiern können. Daher wünsche ich dem SK Rochade für die Zukunft, dass es gelingen möge noch mehr junge Spieler für höhere Aufgaben heranzubilden. Man sollte dabei jedoch die weniger Begabten nicht aus den Augen verlieren. Jeder sollte sich auf seinem Niveau für das Schachspielen begeistern lassen.