Homöopathische Notfallmittel

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1 Homöopathische Notfallmittel Arnica Arnica montana, Berg-Wohlverleih Arnica ist das wichtigste Mittel bei akuten Verletzungen. Frische Wunden, frische Blutergüsse, Quetschungen von Haut und Muskeln aber auch frische Prellungen fallen in das Anwendungsgebiet von Arnica. Arnica unterstützt die Wundheilung, besonders bei sogenannten Weichteilschwellungen und Blutergüssen. Tiere, die Arnica benötigen, haben neben den Verletzungen auch einen psychischen Schock erlitten. Sie sind durch den Schock zunächst schmerzarm, später entwickeln sich dann aber die Schmerzen. Die Symptome verschlimmern sich häufig bei Berührung. Arnica kann auch nach einer Operation gegeben werden, da es die Wundheilung unterstützt. Auf keinen Fall sollte Arnica vor Operationen gegeben werden, da es zu Sickerblutungen führen kann. Arnica ist das wichtigste Anfangsmittel bei Verstauchungen, die nicht älter als einen Tag sind. Das betroffene Bein wird von dem Tier hochgehalten. Die Tiere erscheinen auch im Verhalten beeinträchtigt und stehen unter Schock. Ebenso kann Arnica bei Distorsionen (Verdrehungen) der Wirbelsäule eingesetzt werden, die durch Sturz, Unfall oder Herumschleudern bei einer Rauferei entstanden sind. 7

2 Arsenicum album Arsenige Säure Arsenicum album ist ein bewährtes Mittel für akutes und subakutes Erbrechen und Durchfall, die Symptome sind durch den Verzehr von verdorbenen oder unverträglichen/giftigen Dingen ausgelöst worden. Weitere Ursachen können Schneefressen oder ein Magen-Darm-Virus sein. Das Tier hat dünnbreiigen oder wässerigen Durchfall, der auffällig faulig riecht. Der Kot ist meist eher dunkel, er kann auch etwas blutig sein. Die Tiere können den Kot oft nicht halten und setzen immer wieder kleine Mengen ab. Die Tiere sind sehr geschwächt und matt. Sie mögen keine Nahrung aufnehmen. Sie haben Durst und nehmen kleine Mengen Flüssigkeit auf, die aber meistens sofort wieder erbrochen wird. Die Symptome verschlimmern sich durch Kälte und Nässe und sind nachts am intensivsten. 8

3 Bryonia Bryonia dioica, Zaunrübe Bryonia ist das Mittel bei akuten Gelenkentzündungen. Das Gelenk ist warm und evtl. auch geschwollen. Die Tiere mögen nicht aufstehen. Sie liegen erstaunlicher Weise vermehrt auf dem erkrankten Gelenk, da Druck die Beschwerden lindert. Die Tiere mögen nicht berührt oder gestreichelt werden und reagieren sogar aggressiv. Sie haben manchmal auffällig viel Durst und trinken große Mengen. Auch bei einer Athrose im fortgeschrittenen Stadium zeigt Bryonia oftmals eine gute Wirkung. Man geht davon aus, dass bei Athrose die entzündliche Reizung im Gelenk im Vordergrund steht. Zudem ist Bryonia ein wichtiges Mittel bei einer akuten Erkältung mit Fieber, Bronchitis oder einer beginnenden Lungenentzündung. Die Tiere erscheinen sehr matt und mögen sich nicht bewegen. Die Rippenzwischenräume sind berührungsempfindlich. Der Husten ist trocken und quälend, die Beschwerden sind häufig morgens schlimmer. Ebenso kann Bryonia bei Augenentzündungen mit eitrig verklebten Lidern das Mittel der Wahl sein. 9

4 Ledum Ledum palsure, Sumpfporst Ledum ein bewährtes Mittel bei Insektenstichen und besonders hilfreich bei einem Zeckenbiss, der nur leicht gerötet ist oder bei dem eine bläuliche Verfärbung auftritt, die sich auffallend hart anfühlt. Der Schmerz ist nur gering. Ledum unterstützt das Abheilen von verhärteten Zeckenbissen und Blutergüssen. Zudem fördert Ledum die Heilung von tiefen Gewebsverletzungen, z.b. durch einen Biss oder auch Stichverletzungen (z.b. durch spitze Gegenstände, Nägel oder Splitter). Ledum hilft bei kleinen Verrenkungen und Zerrungen der Pfote oder auch einzelner Zehenglieder. 10 Bei Infektionen durch Insekten- oder Zeckenbissen, die mit Fieber und Schwäche einhergehen, solltest du unbedingt einen Tierarzt aufsuchen.

5 Rhus toxicodendron Rhus toxicodendron, Giftsumach Rhus toxicodendron ist das wichtigste Mittel bei akuten Verstauchungen und auch Verstauchungen, die bereits seit einigen Tagen bestehen sowie bei Zerrungen durch Überanstrengung. Das Mittel fördert die Heilung von überdehnten Bändern und Sehnen. Diese Tiere haben teilweise Probleme aufzustehen, nach einigen Schritten haben sie sich aber eingelaufen und bewegen sich fast lahmfrei. Da Bewegung die Beschwerden verbessert, sind manche Tiere eher unruhig und lassen sich nur ungern in der Bewegung einschränken. Wenn sie allerdings längere Zeit laufen, dann verschlechtern sich die Symptome wieder. Zudem ist Rhus toxicodendron ein bewährtes Mittel bei Kontaktallergien durch Gräser, Pollen, Grasmilben, Insektizide etc. Die Tiere haben starken Juckreiz und sind sehr unruhig. Sie haben vor allem an Unterbauch und Innenschenkeln viele kleine Papeln und Bläschen, die teilweise leicht nässen können. Die Hauterscheinungen können auch schmerzhaft sein. Auch bei Juckreiz und Hautausschlag durch Flohbisse hat sich Rhus toxicodendron bewährt. 11

6 Reisekrankheit bei Hunden Die Reisekrankheit kommt bei Hunden relativ häufig vor, besonders bei Welpen und Junghunden. Reisekrankheit zeigt sich durch Speicheln, Erbrechen, manchmal kommen auch Symptome wie Unruhe und Zittern hinzu. Oft beginnen die Tiere aufgrund von Erwartungsängsten, die sich leider sehr schnell aufbauen, bereits beim Einsteigen in das Auto erste Symptome zu zeigen. Deshalb sollten Welpen und Junghunde schrittweise an das Autofahren gewöhnt werden. Zu Beginn setzt man den Hund ins Auto, ohne zu fahren. Auch kleine Spiele, wie z.b. ein Leckerchen verstecken, das er dort findet, können sehr hilfreich sein. Im nächsten Schritt fährt man kurze Strecken mit dem Hund, geht dann eine kleine Runde spazieren und fährt wieder zurück. Die Länge der Strecke wird dann langsam gesteigert. Wichtig ist, dass der Hund angenehme Dinge mit dem Autofahren verbindet, wie Spielen, Leckerchen und Gassi gehen. Anfänglich kann es hilfreich sein, wenn der Hund 2-4 Stunden vor der Autofahrt keine Nahrung aufgenommen hat. Aber es gibt auch Hunde, denen mit leerem Magen übel wird. Was für den Hund am besten ist, wird man schnell herausfinden. Aber es gibt auch Hunde, die dauerhaft Probleme mit dem Autofahren haben, hier kann man durch homöopathische Mittel das vegetative Nervensystem unterstützen, dadurch wird den Hunden nicht so schnell übel. 12

7 Cocculus Anamirta cocculus, Kockelskörner Der Hund sitzt sehr ruhig im Auto, er lässt den Kopf und die Ohren hängen. Man sieht ihm deutlich an, dass ihm übel ist. Er beginnt zunächst zu speicheln und erst später erbricht er. Wenn der Hund aus dem Auto aussteigt, dann schwankt er kurz, erholt sich aber schnell. Cocculus ist das wirksamste Mittel bei Reisekrankheit. Es hat sich bewährt bei Welpen und Junghunden in der Gewöhnungsphase an das Autofahren, das Mittel 2x täglich zu verabreichen. Nachdem der Hund sich an das Autofahren gewöhnt hat, wird er das Mittel normalerweise nicht mehr benötigen, eventuell noch bei längeren Strecken oder bei kurvigen Fahrten im Gebirge. 13 Dosierung: Cocculus D6 2x täglich je 5 Globuli über einen Zeitraum von 2-3 Wochen (Gewöhnungsphase). Bei Tieren, die dauerhaft Probleme mit dem Autofahren haben, gibt man 5 Globuli Cocculus D6 etwa 1-2 Stunden vor Fahrtbeginn und wiederholt die Gabe evtl. während der Fahrt.

8 Nux vomica Strychnos nux-vomica, Brechnuss Tiere, für die Nux vomica das geeignete Mittel ist, sind während der Fahrt sehr unruhig. Sie stehen und wollen sich bewegen, hecheln, jammern, fiepen, jaulen etc. Die Hunde speicheln und es können auch Erbrechen und Durchfall auftreten. Diese Tiere sind generell sehr anfällig für Verdauungsprobleme. 14 Dosierung: Nux vomica D6 2x täglich je 5 Globuli über einen Zeitraum von 2-3 Wochen (Gewöhnungsphase). Wenn die unruhigen Verhaltensprobleme des Hundes vorrangig behandelt werden sollen, hat es sich bewährt, in der Gewöhnungsphase 1x täglich 5 Globuli Nux vomica D30 zu geben. Wenn das Tier dauerhafte Probleme mit den Autofahrten hat, dann empfiehlt es sich, 5 Globuli Nux vomica D6 1-2 Stunden vor der Fahrt zu geben und bei Bedarf eine weitere Gabe während der Fahrt.

9 Petroleum Petroleum rectificatum, Steinöl Petroleum ist hilfreich bei Hunden, die während des Autofahrens relativ schnell mit Übelkeit und Erbrechen reagieren. Sie erscheinen schwindelig, steigen sie aus dem Auto aus, geht es ihnen direkt besser. Diese Hunde vertragen das Autofahren besser, wenn sie nicht ganz nüchtern sind. 15 Dosierung: 5 Globuli Petroleum D8 etwa Minuten vor Beginn der Autofahrt. Bei Bedarf dem Hund während der Fahrt eine weitere Gabe verabreichen.

10 Tabacum Nicotiana tabacum, Virginischer Tabak Dem Hund wird beim Autofahren direkt übel, er wirkt schlapp und legt sich hin, er kann sich nicht mehr auf den Beinen halten. Der Hund speichelt und erbricht sofort. Dosierung: 5 Globuli Tabacum D30 etwa Minuten vor Fahrtbeginn geben und bei Bedarf während der Fahrt eine weitere Gabe verabreichen. 16