12 Ergebnisse eines Mehrländerprojektes zu differenzierten Verfahren der Jungrinderaufzucht mit dem Fokus auf Langlebigkeit und Lebensleistung
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- Dominik Fürst
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1 12 Ergebnisse eines Mehrländerprojektes zu differenzierten Verfahren der Jungrinderaufzucht mit dem Fokus auf Langlebigkeit und Lebensleistung B. Losand 1, Silke Dunkel 2, B. Fischer 3, Kathleen Münch 4, Ilka Steinhöfel 5 1 Institut für Tierproduktion der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei MV, Wilhelm- Stahl-Allee 2, Dummerstorf 2 Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft, Naumburger Strasse 98, Jena 3 Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau Sachsen-Anhalt, Zentrum für Tierhaltung und Technik, Lindenstrasse 18, Iden 4 Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung Brandenburg, Lehniner Str. 3A Groß Kreutz 5 Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Referat75, Am Park 3, Köllitsch 1. Einleitung Vor dreizehn Jahren starteten die ostdeutschen Landesanstalten für Landwirtschaft ein langfristiges Gemeinschaftsprojekt unter dem Thema Verbesserung der Gesundheit, Fruchtbarkeit und Nutzungsdauer von Kühen der Rasse Deutsche Holstein durch optimale Intensität der Jungrinderaufzucht. Es sollte klären, welches Färsenmanagement für welche Produktionsbedingungen optimal im Sinne einer hohen Lebenseffektivität ist, das heißt für lange nutzbare, gesunde und leistungsfähige Kühe. Man muss sich schon in die Zeit vor zehn bis fünfzehn Jahren zurückversetzen, um die angestrebte Senkung des Erstkalbealters auf 24 Monate richtig bewerten zu können. Sie erschien vielen als Wagnis. Inzwischen mögen manche darüber lächeln, aber die Verwirklichung einer jeden kühnen Zielstellung muss zuerst den Kopf passieren. Wie sich ein auf dieses Ziel ausgerichtetes unterschiedliches Herangehen tatsächlich auswirkt, können nur viele und wiederholte Langzeituntersuchungen mit bewusst verschieden gestalteten Bedingungen belegen. Deshalb wurden die damals in den Landesanstalten laufenden Untersuchungen so aufeinander abgestimmt, dass möglichst viele Bedingungen gestaltet werden konnten und eine große Tierzahl sichere Ergebnisse bringt. Zielstellung war die Definition der Auswirkung differenziert gestalteter Bedingungen in der Aufzucht nach der Tränkeperiode auf die Leistungsfähigkeit der späteren Kuh im Hinblick auf die mögliche Lebensleistung. 2. Material und Methoden Das Auswertungsmaterial umfasst Versuche mit Jungrindern ab dem 6. Lebensmonat an den fünf Landesforschungseinrichtungen für Landwirtschaft der ostdeutschen Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, die im Zeitraum 2002 bis 2005 begonnen wurden. Inhaltlich teilweise auf völlig unterschiedliche Zielstellungen ausgerichtet, wurde die jeweilige Vergleichsgruppe auf einheitliche Mindeststandards ausgerichtet: Durchgehende Stallaufzucht 24 Monate Erstkalbealter Bedarfsdeckung nach den aktuellen DLG-Empfehlungen Damit sollte erreicht werden, dass die Ergebnisse der untersuchten Fragestellungen einheitlich an diesem Standard gemessen werden konnten und damit objektiver zu verallgemeinern waren. Im Einzelnen waren das folgende Fragestellungen: Vergleich einer intensiven (Kontrolle) vs. extensiven Aufzucht auf 24 bzw. 28 Monate Erstkalbealter bei ganzjähriger Stallhaltung Vergleich einer extensiven, intensiven (Kontrolle) und sehr intensiven (intensiv) Aufzucht bis zur Konzeption bei mittleren Zunahmen von 700, 850 bzw g/tag bei ganzjähriger Stallhaltung Vergleich einer sehr intensiven Aufzucht zwischen dem 6. und 12. Lebensmonat nach Bedarfsempfehlungen des NRC auf ein EKA von 22 Monaten im Vergleich zur intensiven Aufzucht bis zum EKA von 24 Monaten nach den Empfehlungen der DLG bei ganzjähriger Stallhaltung (intensiv vs. Kontrolle) Nutzung des Restfutters aus der Fütterung der laktierenden Milchviehherde an Jungrinder zwischen dem 4. und 12. Lebensmonat (intensiv) im Vergleich zur Fütterung nach den DLG- Empfehlungen für ein EKA von 24 Monaten (Kontrolle) bei ganzjähriger Stallhaltung
2 Forum angewandte Forschung 24./ Weidehaltung tragender Jungrinder im Vergleich zur ganzjährigen Stallhaltung (Kontrolle) bei gleich intensiver Aufzucht auf ein EKA von 24 Monaten Vergleich der ganzjährigen Weide- bzw. Auslaufhaltung mit ganzjähriger Stallhaltung (Kontrolle) bei intensiver Aufzucht auf ein EKA von 24 Monaten Die für die Untersuchungen genutzten Jungrinder wurden erst nach der Kälberaufzucht, spätestens aber zum Ende des 6. Lebensmonats in die Versuche einbezogen. Sie stammten aus insgesamt 7 Aufzuchtbetrieben. Tabelle 1 zeigt die Aufzuchtleistungen der in die Untersuchungen einbezogenen und zur Abkalbung gebrachten Tiere bis Versuchsbeginn. Tabelle 1: Geburtsmasse, täglicher Zuwachs während der Kälberaufzucht und Lebendmasse zum 6. Lebensmonat Betrieb n Geburtsmasse kg Lebenstagszuwachs Geburt-6.Monat g/tag LM 6Mon kg , , , , , Ø , , Abgänge vor Kalbung Die Planung der Einzelversuche in den Untersuchungsanstalten und die Verteilung der Einzeltiere auf die jeweiligen Versuchsgruppen gingen zwangsläufig jeweils von gleichen Aufzuchtbedingungen und - leistungen aus. Die Koordinierung der Einzeluntersuchungen für eine gemeinsame Auswertung umfasste jedoch nicht die weitestgehende Angleichung der Aufzuchtbedingungen in den Aufzuchtbetrieben. Demzufolge waren unterschiedliche Startbedingungen für die Jungrinderaufzucht in den kooperierenden Einrichtungen nicht vermeidbar. Bei etwa gleicher Geburtsmasse hatten die Jungrinder am Ende des ersten Lebenshalbjahres eine mittlere Lebendmasse von 187 kg bei betrieblichen Abweichungen zwischen -23 und +25 kg. Das bedeutet einen maximalen Unterschied in der betriebsindividuellen Zuwachsleistung von 253 g/tag. Diese ungewollte Differenzierung in der betrieblichen bzw. tierindividuellen Aufzuchtleistung war in der Bewertung der weiteren Aufzuchtleistung im Hinblick auf die Kuhleistungen zu berücksichtigen. Jungtiere, die noch vor der Kalbung abgegangen sind, waren bei Versuchsbeginn mit 197 kg schwerer als das Gesamtmittel und bei Abgang im Mittel 730 Tage alt. 3. Ergebnisse Tierverluste Abbildung 1: Abgänge in % der Tiere zu Versuchsbeginn in Abhängigkeit von der Zuwachsleistung im 2. Lebenshalbjahr
3 Im Verlauf der Aufzucht ab Versuchsbeginn mit dem 6. Lebensmonat gingen 85 Tiere ab, d.h. 7,9% Tiere ab. Dabei war der betriebliche Einfluss auf die Höhe der Verluste dominant (0 18%). Wegen des hohen betrieblichen Einflusses auf die Verlusthöhe während der Kälberaufzucht als auch während der experimentellen Aufzuchtphase ist die Untersuchung ursächlicher Zusammenhänge zu den untersuchten Fragestellungen wenig erfolgversprechend. Abbildung 1 zeigt beispielsweise die Beziehung zwischen dem mittleren täglichen Zuwachs im zweiten Lebenshalbjahr und dem Abgangsgeschehen bis zur Kalbung sowie während der ersten bzw. der zweiten Laktation und später. Erstlaktationsleistung Einen erheblichen Einfluss auf die Aufzucht hat das betriebliche Management (siehe Tabelle 1). Das trifft auch auf das erreichte Erstkalbealter die Abgänge bzw. Abgangsentscheidungen und die Milchleistung der ersten Laktation zu (Tabelle 2). Bei einer Zielstellung für das Erstkalbealter von 24 Monaten kalbten die Kühe der Standardgruppen mit 25,5 Monaten ab, wobei das betriebliche Niveau um fast 2 Monate variierte. Bei Einbeziehung aller abgekalbten Kühe erreichten die Kühe eine mittlere Leistung von etwa 7900 kg Milch mit einer Variation zwischen 7372 und Von sehr großem Einfluss auf die Erstlaktationsleistung war aber der sehr unterschiedliche Anteil der vorzeitigen Abgänge schon in der ersten Laktation von 6,7 bis 21,9% der Erstkalbinnen zwischen den Versuchsbetrieben. Dadurch ergibt sich eine unterschiedliche Beurteilung der Leistungsfähigkeit der Erstkalbinnen in den Betrieben, wenn nur die Kühe mit einer abgeschlossenen Laktation ( 250 Laktationstage) beurteilt würden. Tabelle 2: Einfluss des betrieblichen Managements während der Kälberaufzucht auf die Erstlaktationsleistung der Kühe der Standardgruppen Betrieb LM 6Mon EKA % Abgänge kg Milch1.Laktation, 305 in der 1. Laktation (<250 Laktationstage) alle 250 Tage Differenz ,4 12, ,6 8, ,2 6, ,3 21, ,9 17, ,3 10, ,4 19, Ø ,5 14, Auffallend ist auch, dass ein gewisser negativer Zusammenhang zwischen der mit 6 Monaten im Aufzuchtbetrieb erreichten Lebendmasse und dem Abgangsniveau bereits während der ersten Laktation besteht. Abbildung 2: Milchleistung in der ersten Laktation (>250 Laktationstage) in Abhängigkeit vom Erstkalbealter Zum Erstkalbealter scheint eine Beziehung zu bestehen (Abbildung 2). Bis zu einem Erstkalbealter von 27 Monaten ist die Erstlaktationsleistung signifikant ansteigend. Bei älteren Kalbinnen ist die Milchleistung niedriger. Dieser Effekt ist einerseits durch den positiven Zusammenhang von Alter, Erstkalbemasse
4 Forum angewandte Forschung 24./ und Milchleistung erklärbar. Andererseits war die Aufzucht auf ein Erstkalbealter von 24 Monaten ausgerichtet, wobei im Mittel der Standardgruppen 25,5 Monate erreicht wurden. Insofern sind die höchsten Milchleistungen um das angestrebte Erstkalbealter herum zu erwarten. Zu hohe Abweichungen vom angestrebten Aufzuchtniveau, insbesondere bei älteren Tieren sind dann auf Probleme in der Reproduktionsleistung dieser begründet und stehen möglicherweise in engem individuellen Zusammenhang mit der Stoffwechselleistung der späteren Kuh. Da die Jungtiere bei Versuchsbeginn bereits unterschiedliche Aufzuchtleistungen aufwiesen, die tierindividuell, aber auch durch unterschiedliche betriebliche Aufzuchtbedingungen begründbar ist, wurde die Wachstumsleistung im ersten Lebenshalbjahr als Einflussgröße auf die Erstlaktationsleistung untersucht (Abbildung 3). Abbildung 3: Milchleistung in der ersten Laktation (>250 Laktationstage) in Abhängigkeit von der individuellen Zuwachsleistung im ersten Lebenshalbjahr Es deutet sich an, dass mit zunehmendem Wachstum im ersten Lebenshalbjahr eine höhere Ausprägung der Erstlaktationsleistung nicht behindert, sondern eher wahrscheinlich ist. Das spricht für ein möglichst ungehindertes Wachstum in der Kälberaufzucht von zur Reproduktion bestimmten weiblichen Kälbern. Die Frage des Einflusses der Aufzuchtintensität auf die Leistungsfähigkeit in der ersten Laktation wurde in drei Versuchsanstellungen untersucht, jedoch nur in einem Versuch über drei Intensitätsstufen hinweg. Für eine zusammenfassende Auswertung standen eine Versuchsgruppe mit extensiver Aufzucht (28 Monate EKA), drei Versuchsgruppen mit intensiver Aufzucht (22 Monate EKA + Restfuttergruppe) und die sieben Kontrollgruppen (24 Monate EKA) zur Verfügung. Für diese Auswertung wurden auch die Versuchsgruppen aus den Untersuchungen zum Einfluss der Weide- und Auslaufhaltung, die auf ein Erstkalbealter von 24 Monaten ausgerichtet waren, der Kontrolle zugeordnet. Bei weitestgehendem Ausschluss anderer Einflussfaktoren (Betrieb, Erstkalbealter, Zuwachs in der Kälberaufzucht) zeigt sich, dass die Tiere aus den Versuchsgruppen mit intensiver Aufzucht in der ersten Laktation mit ihrer Milchleistung gegenüber der Kontrolle signifikant abfielen, während die Leistungen der extensiv aufgezogenen Gruppen gleichwertig waren (Abbildung 4). Abbildung 4: Milchleistung in der ersten Laktation in Abhängigkeit von der Aufzuchtintensität im zweiten Lebenshalbjahr (>250 Laktationstage)
5 Lebensleistung Auch bei der Lebensleistung zeigt sich eine deutliche Abhängigkeit vom betrieblichen Herdenmanagement. Es fällt auf, dass die beiden Betriebe 2 und 3 mit dem niedrigsten Abgangsniveau in der ersten Laktation (siehe Tabelle 3) auch die längste Nutzung aufwiesen und in der absoluten Lebensleistung an der Spitze lagen. Es zeigt sich weiter, dass hohe Lebensleistungen nicht zwangsläufig Folge einer hohen mittleren täglichen Milchleistung der Herde sein müssen bzw. umgekehrt. Beispielsweise unterscheiden sich Betrieb 3 und 7 in ihrem Herdenniveau der mittleren täglichen Milchleistung nicht, bedingt aber durch eine extrem unterschiedliche Nutzungsdauer beträgt die Spanne in der Effektivität je Lebenstag der Kühe 2,5 kg/tag bzw. 16%. Dagegen hat sich das Herdenmanagement in Betrieb 6 mit dem zweithöchsten Melkdurchschnitt offensichtlich gegen eine lange Nutzung und eine hohe Lebenseffektivität entschieden. Tabelle 3: Einfluss des betrieblichen Managements auf die Lebensleistung der Kühe der Standardgruppen Betrieb LM 6Mon EKA Lebensleistung kg Milch Lebenstage Melktage kg Milch je Lebenstag kg Milch je Melktag , ,7 29, , ,4 32, , ,9 28, , ,4 26, , ,5 25, , ,7 30, , ,4 28,5 Ø , ,4 28,1 Unter Berücksichtigung des gravierenden Einflusses des betrieblichen Managements wurde zunächst die Beziehung zwischen dem für die Erstlaktation so wichtigen Wachstum im ersten Lebenshalbjahr und der Lebensleistung untersucht. Es zeigte sich, dass diese über die erste Laktation hinaus nicht mehr besteht (Abbildung 5). Das führt dazu, dass im weiteren Leben der Kühe der Einfluss des genetisch fixierten Leistungsvermögens vorherrscht, wie Abbildung 6 zeigt. Abbildung 5: Lebensleistung (mindestens 250 Laktationstage) in kg Milch in Beziehung zum Wachstum im ersten Lebenshalbjahr Bleibt die Frage, ob die Aufzuchtintensität als Jungrind auch über die Kälberaufzucht hinaus entscheidend die Lebensleistung beeinflusst (Abbildung 7). Auch hier zeigt sich, dass die Leistungsfähigkeit und damit Lebenseffektivität durch die Fütterungsintensität während der Jungrinderaufzucht selbst nicht mehr beeinflusst ist, wenn sie mindestens dazu führte, dass die Kühe die erste Laktation überlebten. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die Jungrinder unterschiedlich intensiv und in Betrieben mit sehr unterschiedlichem Management aufgezogen und als Kühe gehalten wurden, zeigte sich weiter, dass es möglich ist, über einen flexiblen Zeitraum für das Erstkalbealter hinweg leistungsstarke und langlebige Kühe zu erzeugen (Abbildung 8). Unter Berücksichtigung gleicher Leistungsfähigkeit differenziert intensiv aufgezogener Kühe (siehe Abbildung 7) ist eine signifikant niedrigere Lebenseffektivität mit höherem Erstkalbealter sicher auch unter dem Aspekt einer ungewollten Verzögerung der Erstkonzeption bei gleichem Erstbesamungsalter zu diskutieren. Die tendenziell bis signifikant höhere Lebenseffektivität bei
6 Forum angewandte Forschung 24./ geringerem Erstkalbealter zeigt zudem, dass die damit in Beziehung stehende niedrigere Milchleistung in der Erstlaktation (Abbildung 3) im Wesentlichen auf die geringere Ausprägung der adulten Lebendmasse und damit auf die Konkurrenz der Energie- und Nährstoffverwendung für das Wachstum zurückzuführen ist. Abbildung 6: Lebensleistung (mindestens 250 Laktationstage) in kg Milch in Beziehung zur Erstlaktationsleistung Abbildung 7: Lebenseffektivität (kg Milch/Lebenstag) aller Kühe mit mindestens 250 Melktagen in Abhängigkeit von der Aufzuchtintensität Abbildung 8: 4. Fazit: Lebenseffektivität (kg Milch/Lebenstag) aller Kühe mit mindestens 250 Melktagen in Abhängigkeit vom Erstkalbealter Ein ungestörtes und intensives Wachstum im ersten Lebenshalbjahr steht nicht im Widerspruch zu hohen Erstlaktationsleistungen. Im weiteren Wachstumsverlauf hatte unter den gegebenen betrieblichen Haltungs- und Managementbedingungen eine sehr intensive Fütterungsintensität einen eher negativen Einfluss auf die Erstlaktationsleistung. Die Milchleistung der ersten Laktation steht zudem in einem positiven
7 Zusammenhang mit der zur Kalbung erreichten Lebendmasse. Bei Ausrichtung der Aufzucht auf ein bestimmtes Erstkalbealter wirkt jedoch ein Überschreiten des angestrebten Kalbealters zwar in Richtung höherer Kalbemassen, nicht aber in höhere Milchleistungen. Über die erste Laktation hinaus gibt es keinen Effekt der Aufzuchtintensität im ersten und zweiten Lebenshalbjahr mehr auf die Leistungsfähigkeit der Kühe und ihre Lebenseffektivität. Den größten Effekt auf die Lebenseffektivität der Kühe haben dann die genetisch fixierte Leistung und die stark managementbeeinflusste Nutzungsdauer. Das legt den Schluss nahe, dass die Qualität der Aufzucht vor allem die Überlebensfähigkeit der Jungkühe bestimmt, ein weiterer die Nutzungsdauer entscheidend beeinflussender Faktor. Die Überlebensfähigkeit von Jungrindern ist mehr von der Arbeitsqualität der sie betreuenden Menschen als von technologischen Aspekten der Aufzucht und Haltung abhängig. 5. Literatur JAHNKE, B. 2000: Optimale Jungrinderaufzucht Voraussetzung für hohe Milchleistung. Mitteilungen der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern, Heft 23: 1-7 KEOWN J.F. UND R.W. EVERETT 1986: Effect of days carried calf, days dry, and weight of first calf heifers on yield. J. Dairy Sci. 69:
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