Kontrolle muss sein! Die Erfolgsfaktoren polizeilicher Verkehrssicherheitsarbeit. 18 verkehrspolizeiliche Zukunftsthesen. Kassel November 2010

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Emil Kraus
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1 Kontrolle muss sein! Die Erfolgsfaktoren polizeilicher Verkehrssicherheitsarbeit 18 verkehrspolizeiliche Zukunftsthesen Kassel November Kassel, 4./5. November 2010

2 Persönliche Vorstellung Wolfgang Blindenbacher, Leitender Polizeidirektor Verkehrsreferent im Ministerium für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Verkehrspolizeiliche Angelegenheiten Deutscher Vertreter bei TISPOL 2

3 1 Ohne Bremsen geht es nicht! Bremsfunktionsprüfung in der Bewegung Gerät misst die Hitzeentwicklung der Achsen Hitze korreliert mit der Wirksamkeit der Bremsen mobil statisch Darstellung am Laptop 3

4 2 Reifenprofil ist unverzichtbar! Reifenprofiltiefenmessung in der Bewegung Digitalkameras zeichnen 3D-Reifenprofile auf anschließende Vermessung der Profile 4

5 3 Lkw-Gewichte müssen stimmen! Gewichtsbestimmung in der Bewegung Gewichte fahrender Lkw werden gemessen Überschreitungen dedektiert Daten mittels Datenverbindung an Kontrollstelle weitergeleitet beweiserhebliche Verwiegung findet dort statt 5

-Winkel mit einem entsprechenden Abstand (Gurtbreite) Probleme:

6 4 Nur 100 % Gurtanlegequote ist akzeptabel! Gurtdedektion in der Bewegung Kamera sucht parallele Linien im 45 -Winkel mit einem entsprechenden Abstand (Gurtbreite) Probleme: Kleidung, Winkel der Frontscheibe, Lichtverhältnisse Probelauf seit Oktober 2010 in Finnland 6

7 5 Müdigkeit am Steuer wird unterschätzt! Feststellung mittels Pupillomat nach Expertenmeinung ist Übermüdung in mehr als 20 % aller Fälle Ursache von Lkw-Unfällen wissenschaftliche Untersuchungen finden derzeit statt in Europa rückt das Problem zunehmend in den Fokus 7

8 6 Gerechtere Geschwindigkeitsüberwachung gibt es nicht! Abschnittskontrolle ( Section-Control ) Erfassung der Fahrzeuge bei Einund Ausfahrt in die Kontrollsektion Ermittlung der Durchschnittsgeschwindigkeit Fertigen eines Fotos bei Überschreiten der zulässigen Höchstgeschwindigkeit nicht nur punktuelle Beeinflussung der Geschwindigkeit 8

9 7 Eine zweifelsfreie Alternative! Ersetzen der Blutprobe durch beweissichere Atemalkoholanalysegeräte auch bei Verkehrsstraftaten Kein Eingriff in die körperliche Unversehrtheit (Art. 2 Abs. 2 Satz 1 GG) Vermeidung von Widerstandshandlungen (z. B. bei Angst vor der Nadel) Geringere Kosten für den Betroffenen 9

10 8 Es gibt kein Recht auf zu schnelles Fahren! Der Abzug zusätzlicher Toleranzen ist entbehrlich Zu schnell ist zu schnell Kein Bagatellisieren des Heranfahrens an Punkte Baden-Württemberg macht es vor: Konsequente Verfolgung ab 6 km/h Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit 10

11 9 Auf Verkehrszeichen muss man sich verlassen können! Akzeptanz durch verkehrsraum- und situationsgerechte Regelungen? Beispiel: Geschwindigkeitsbegrenzende Verkehrszeichen müssen zutreffend aufgestellt sein 11

12 10 Technische Angebote sind zu nutzen! Fahrerassistenzsysteme Datenaustausch zwischen Fahrzeugen und Infrastruktur am Beispiel Höchstgeschwindigkeitserkennung zulässige Höchstgeschwindigkeit wird erkannt Motorelektronik regelt Geschwindigkeit herunter Regelung kann durch Fahrer überwunden werden (dann bedeutet aber jede nicht entschuldbare Geschwindigkeitsüberschreitung Vorsatz = Doppelte Buße ) 12

13 11 Europäischer Verkehr braucht europäische Kontrollen! TISPOL Kontrollwochen Zeitgleiche Kontrollwochen in den 28 TISPOL-Mitgliedsstaaten mit festgelegten Schwerpunkten Gurt Alkohol & Drogen Lkw Busse 13

14 12 In der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit gilt: Qualität vor Quantität! Polizeiliche Verkehrsüberwachung bedingt grundsätzlich Anhalten Entwicklung der Zahlen polizeilicher Maßnahmen gegen Geschwindigkeitsverstöße in Nordrhein-Westfalen Januar August 2010 Informieren Sanktionieren Verstärken Summe der Maßnahmen gegen Geschwindigkeitsverstöße "Geschwindigkeit ohne Anhalten" Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt "Geschwindigkeit Nov Dez Jan Feb Mrz mit Apr Anhalten" Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug

15 13 VISION ZERO ist herausfordernd! Polizei stellt sich der Herausforderung Wer das (Best-)Mögliche erreichen will, muss das unmöglich Scheinende fordern. Darin besteht die Kraft einer Vision. [DVR 2008] 15

16 14 Schon jetzt werden Visionen gelebt! Bis 2020 soll niemand mehr in einem neuen Volvo verletzt oder getötet werden. [Th. Broberg, Sicherheitsingenieur bei Volvo] Menschen machen Fehler Fahrzeugsysteme sind so zu gestalten, dass sie menschliche Fehler neutralisieren 16

17 15 Schwerpunkte für Brennpunktthemen! Kampagnenarbeit Informieren Folgen aufzeigen Akzeptanz wecken 17

18 16 Jeder kommt zu Wort! Fernfahrerstammtische vor 10 Jahren gegründet 36 Stammtische in Deutschland 70 Moderatoren Austausch mit Belgien, Großbritannien, Norwegen, den Niederlanden und Österreich 18

19 17 Schocktherapie hilft! Spots zur Verkehrsunfallprävention Um Verhaltensänderungen zu bewirken, werden Schockvideos aus verschiedenen Ländern Europas eingesetzt. in Berufsschulen in Fahrschulen bei Verkehrskontrollen (freiwillig) 19

20 18 Wir eröffnen einen Blick in die Realität! Crash Kurs NRW Programm unter Mitwirkung von Polizei Feuerwehr Rettungsdienst Angehörigen... 20

21 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Wolfgang Blindenbacher 21 Kassel, 4./5. November 2010

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