Schwerpunkte des Verkehrsunfallgeschehens.
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- Waltraud Gerstle
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1 Inhalt Schwerpunkte des Verkehrsunfallgeschehens 1. Langzeitentwicklung Allgemeine Verkehrsunfallentwicklung Vorläufige polizeiliche Verkehrsunfallstatistik Sachsen-Anhalt Verkehrsunfallentwicklung ausgewählter Personengruppen Kinder unter 15 Jahren Jugendliche von 15 bis unter 18 Jahren Junge Erwachsene von 18 bis unter 25 Jahren Verkehrsteilnehmer ab 65 Jahre Hauptunfallursachen Land Sachsen-Anhalt Glossar 10-11
2 1. Langzeitentwicklung 2005 bis zum Vorjahr absolut in % Verkehrsunfälle (VU), gesamt VU mit Personenschaden VU mit schwerem Personenschaden , , ,7 Getötete ,7 Schwerverletzte ,5 Leichtverletzte ,2 Verkehrsunfälle gesamt und Verunglückte Getötete 2
3 2. Allgemeine Verkehrsunfallentwicklung - Im Jahr 2014 registrierte die Polizei in Sachsen-Anhalt insgesamt Verkehrsunfälle, im Vorjahr waren es , was einem Rückgang um (-3,95%) entspricht. Hingegen bei den Verkehrsunfällen mit Personenschaden ist ein Anstieg um 163 auf (2,02%) sowie bei Verkehrsunfällen mit schwerem Personenschaden um 111 auf (5,73%) zu verzeichnen. Die Analyse des Verkehrsunfallgeschehens zeigt im Einzelnen folgende s auf: Zunahme der Verunglückten (gesamt) um 318 auf (3,1%) Rückgang der Getöteten (gesamt) um 1 auf 138 (-0,7%) Rückgang der Verkehrsunfälle auf Bundesautobahnen (BAB) um 201 auf (-4,4%) Rückgang der Verunglückten auf Bundesautobahnen (BAB) um 30 auf 826 (-3,5%) Zunahme der Verkehrsunfälle mit schwerem Personenschaden auf Bundesautobahnen (BAB) um 23 auf 189 (13,9%) Zunahme der Verkehrsunfälle mit schwerem Personenschaden innerhalb geschlossener Ortschaften um 112 auf (11,5%) Zunahme der Verkehrsunfälle auf Schulwegen um 30 (25,4%) Zunahme der Getöteten in der Altersgruppe der 18 bis unter 25-jährigen um 6 (50,0%) Zunahme der Verunglückten in der Altersgruppe ab 65 Jahre um 168 (12,4%), davon stieg die Anzahl der Verunglückten in der Altersgruppe ab 75 um 150 (25,6%) nach Ortslagen: innerhalb geschlossener Ortschaften: o 68,4% aller Verkehrsunfälle, o 53,0% aller Verkehrsunfälle mit schwerem Personenschaden, o 32,6% aller Getöteten und o 48,6% aller Schwerverletzten außerhalb geschlossener Ortschaften: o 25,7% aller Verkehrsunfälle, o 37,8% aller Verkehrsunfälle mit schwerem Personenschaden, o 49,3% aller Getöteten und o 39,6% aller Schwerverletzten auf den Bundesautobahnen: o 5,9% aller Verkehrsunfälle, o 9,2% aller Verkehrsunfälle mit schwerem Personenschaden, o 18,1% aller Getöteten und o 11,8% aller Schwerverletzten 3
4 3. Vorläufige polizeiliche Verkehrsunfallstatistik Sachsen-Anhalt absolut in % Verkehrsunfälle (gesamt), davon ,0 auf BAB ,4 außerhalb geschlossener Ortschaften (ohne BAB) ,0 innerhalb geschlossener Ortschaften ,9 VU mit Personenschaden, davon ,0 auf BAB ,7 außerhalb geschlossener Ortschaften (ohne BAB) ,4 innerhalb geschlossener Ortschaften ,5 VU mit schwerem Personenschaden (VUSP), davon ,7 auf BAB ,9 außerhalb geschlossener Ortschaften (ohne BAB) ,0 innerhalb geschlossener Ortschaften ,5 Getötete (gesamt), davon ,7 auf BAB ,7 außerhalb geschlossener Ortschaften (ohne BAB) ,1 innerhalb geschlossener Ortschaften ,4 unter 15 Jahre ,3 von 15 bis unter 18 Jahre von 18 bis unter 25 Jahre ,0 ab 65 Jahre ,8 Schwerverletzte (gesamt), davon ,5 auf BAB ,8 außerhalb geschlossener Ortschaften (ohne BAB) ,7 innerhalb geschlossener Ortschaften ,7 unter 15 Jahre ,2 von 15 bis unter 18 Jahre ,7 von 18 bis unter 25 Jahre ,4 ab 65 Jahre ,3 Leichtverletzte (gesamt), davon ,2 auf BAB ,3 außerhalb geschlossener Ortschaften (ohne BAB) ,4 innerhalb geschlossener Ortschaften ,5 unter 15 Jahre ,5 von 15 bis unter 18 Jahre ,0 von 18 bis unter 25 Jahre ,2 ab 65 Jahre ,2 VU mit Sachschaden (gesamt), davon ,7 auf BAB ,8 davon schwerwiegende VU ,7 außerhalb geschlossener Ortschaften (ohne BAB) ,0 davon schwerwiegende VU ,5 innerhalb geschlossener Ortschaften ,0 davon schwerwiegende VU ,3 4
5 4. Verkehrsunfallentwicklung ausgewählter Personengruppen Die Betrachtung ausgewählter Personengruppen am Verkehrsunfallgeschehen dient u.a. zur Erlangung entsprechender Hinweise für die polizeiliche Verkehrsprävention. Anteil der Altersgruppen an der Gesamtbevölkerung und Verkehrsunfällen ab 65 Jahre 25 bis unter 65 Jahre 18 bis unter 25 Jahre 15 bis unter 18 Jahre unter 15 Jahre 4.1 Kinder unter 15 Jahren Das schlimmste Ereignis im Straßenverkehr ist ein Unfall mit Kindern. Kinder sind im Straßenverkehr besonders gefährdet. Sie werden nicht nur auf Grund ihrer Körpergröße von Autofahrern leichter übersehen, sie reagieren auch spontaner und lassen sich schnell z.b. von Freunden und Eindrücken ablenken. Zunahme der Verunglückten um 77 auf 913 (9,2%) Rückgang der Getöteten um 1 auf 2 (-33,3%) Zunahme der Schwerverletzten um 2 auf 172 (1,2%) Alle 10 Stunden verunglückte im Land ein Kind 1,4% der Getöteten und 7,4% der Schwerverletzten waren Angehörige dieser Altersgruppe Die häufigste Unfallbeteiligung war Tote Schwerverletzte Leichtverletzte als Fußgänger , , ,8 als Mitfahrer im PKW 1-100, , ,8 als Fahrradfahrer 1-100, , ,3 Verkehrsunfälle auf dem Schulweg Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Gesamt % 25% 80% 17% 36% 21% 90% -100% 108% 14% -44% -33% 25% 5
6 4.2 Jugendliche von 15 bis unter 18 Jahren Mit dem Einstieg in die Motorisierung steigt die Mobilität der Jugendlichen, allerdings auch das Unfallrisiko. Zunahme der Verunglückten um 71 auf 511 (16,1%) Zunahme der Schwerverletzten um 5 auf 112 (4,7%) Alle 17 Stunden verunglückte ein Jugendlicher im Jahresdurchschnitt 2,2% der Getöteten und 4,8% der Schwerverletzten waren Angehörige dieser Altersgruppe Die häufigste Unfallbeteiligung war Tote Schwerverletzte Leichtverletzte als Fahrradfahrer , ,6 als Mitfahrer im PKW , ,7 als Fußgänger , ,3 als mot. Zweiradfahrer , ,8 als PKW-Fahrer Begleitetes Fahren mit 17 Mopedführerschein ab 15 Modellprojekt AM mit 15 Jahren Start des Projektes: zum Vorjahr absolut Verkehrsunfälle (gesamt) davon Verkehrsunfälle mit Personenschaden Verursacher als Fahrzeugführer Getötet Schwerverletzt Leichtverletzt
7 4.3 Junge Erwachsene von 18 bis unter 25 Jahren Junge Fahrer/Fahranfänger unterschätzen oftmals das Risiko oder verhalten sich leichtsinnig im Straßenverkehr. Rückgang der Verunglückten um 120 auf (-7,6%) Zunahme der Getöteten um 6 auf 18 (50,0%) Rückgang der Schwerverletzten um 36 auf 281 (-11,4%) Alle 6 Stunden verunglückte im Jahresdurchschnitt ein Angehöriger dieser Altersgruppe 13,0% der Getöteten und 12,1% der Schwerverletzten gehören zu dieser Altersgruppe Die häufigste Unfallbeteiligung war Tote Schwerverletzte Leichtverletzte als PKW-Fahrer , , ,8 als mot. Zweiradfahrer , ,1 als Mitfahrer im PKW , , ,4 als Fußgänger , ,9 als Fahrradfahrer , ,1 4.4 Verkehrsteilnehmer ab 65 Jahre Die Wahrnehmungs- und Leistungsfähigkeit lassen mit zunehmendem Alter nach und damit steigt das Unfallrisiko. Insbesondere die Verschlechterung des Seh- und Hörvermögens sowie die Verringerung der Reaktionsgeschwindigkeit seien beispielhaft genannt. Zunahme der Verunglückten um 168 auf (12,4%) Rückgang der Getöteten um 1 auf 35 (-2,8%) Zunahme der Schwerverletzten um 72 auf 445 (19,3%) Alle 6 Stunden verunglückte im Jahresdurchschnitt ein Angehöriger dieser Altersgruppe 25,4% der Getöteten und 19,2% der Schwerverletzten gehören zu dieser Altersgruppe Die häufigste Unfallbeteiligung war Altersgruppe ab 65 Jahre Tote Schwerverletzte Leichtverletzte als PKW-Fahrer , , ,7 als Fußgänger , , als Mitfahrer im PKW , , ,1 als Fahrradfahrer , , ,9 7
8 Altersgruppe ab 75 Jahre Tote Schwerverletzte Leichtverletzte als Fußgänger , , ,1 als PKW-Fahrer 5 5 0, , ,0 als Mitfahrer im PKW 5 5 0, , ,4 als Fahrradfahrer , , ,1 Der Anstieg der Verkehrsunfälle in der Altersgruppe ab 75 Jahre (+764) ist ausschlaggebend für den Gesamtanstieg der Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Senioren (+726). 5. Hauptunfallursachen Land Sachsen-Anhalt Die Analyse zeigt signifikante Anstiege bei folgenden Hauptunfallursachen: o o o Alkohol und Drogen (als Mischkonsum ) illegale Drogen falsches Verhalten gegenüber Radfahrer in % Wenden, Rückwärtsfahren ,2 Wildunfälle ,6 Abstand ,5 Vorfahrt, Vorrang ,4 Geschwindigkeit ,1 falsche Straßenbenutzung ,7 Abbiegen ,0 Ein- und Ausfahren ,1 Nebeneinander-, Vorbeifahren ,2 Überholen, Wiedereinordnen ,4 falsches Verhalten geg. Radfahrer ,6 falsches Verhalten der Radfahrer ,6 Alkohol ,0 technische Mängel ,0 falsches Verhalten der Fußgänger ,8 falsches Verhalten geg. Fußgänger ,1 Übermüdung ,1 illegale Drogen ,9 Alkohol und Drogen ,5 8
9 Ausgewählte Hauptunfallursachen Verkehrsunfälle (VU) gesamt, davon VU mit schwerem Personenschaden 9
10 Glossar Begriffsbestimmung nach dem StVUnfStatG Verkehrsunfall (im statistischen Sinne) liegt vor, wenn infolge des Fahrverkehrs auf öffentlichen Straßen, Wegen oder Plätzen eine Person verletzt oder getötet oder Sachschaden verursacht wird (vgl. 1 StVUnfStatG). Beteiligte an einem Straßenverkehrsunfall sind alle Fahrzeuge oder Fußgänger, die selbst oder deren Fahrzeug Schaden erlitten oder hervorgerufen haben. Unverletzte Mitfahrer zählen in der Statistik nicht zu den Unfallbeteiligten. Verkehrsunfall mit Personenschaden liegt vor, wenn infolge eines Verkehrsunfalls eine Person verunglückt. Verunglückte sind alle Verkehrsteilnehmer (auch Mitfahrer), die bei einem Straßenverkehrsunfall getötet oder verletzt (Schwerverletzte und Leichtverletzte) werden, nicht jedoch sonstige Geschädigte, die weder Beteiligte noch Verkehrsteilnehmer sind. Getötete sind alle Personen, die sofort an der Unfallstelle oder innerhalb von 30 Tagen nach dem Unfall an den Unfallfolgen versterben ( 2 Abs. 3 StVUnfStaG). Schwerverletzte sind Personen, die bei einem Unfall einen Körperschaden erlitten haben und mindestens 24 Stunden zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus aufgenommen werden. ( 2 Abs. 4 S.2 StVUnfStaG). Leichtverletzte sind Personen, die bei dem Unfall einen Körperschaden erlitten haben und nicht zur stationären Behandlung (nicht länger als 24 Stunden) in einem Krankenhaus aufgenommen werden. ( 2 Abs. 4 StVUnfStaG). Verkehrsunfall mit Sachschaden liegt vor, wenn infolge eines Verkehrsunfalls lediglich Sachschaden entstand. Nach 90 BGB fallen Tiere nicht mehr unter den Rechtsbegriff Sache. Ist bei einem Verkehrsunfall ein Tier verletzt oder getötet worden und ist kein Personenschaden entstanden, wird er dennoch als Sachschaden einklassifiziert. schwerwiegender Unfall mit Sachschaden liegt vor, wenn nach den Feststellungen der Beamten des Polizeidienstes 1. als Unfallursache a) eine Ordnungswidrigkeit, bei der gemäß Bußgeldkatalog-Verordnung vom (BGBl I S. 1305), in der jeweils geltenden Fassung, eine Geldbuße festzusetzen ist, oder b) eine Straftat, die im Zusammenhang mit der Teilnahme am Straßenverkehr begangen worden ist und 2. mindestens ein Kraftfahrzeug aufgrund eines Unfallschadens von der Unfallstelle abgschleppt werden muss. Ein schwerwiegender Unfall mit Sachschaden liegt auch vor, wenn ohne Rücksicht auf Art des Sachschadens ein Unfallbeteiligter unter Alkoholeinwirkung gestanden hat. Bei allen anderen Unfällen erfasst die Statistik lediglich die Gesamtzahl, gegliedert nach Unfällen auf Autobahnen und sonstigen Straßen, letztere gegliedert nach Unfällen innerhalb und außerhalb geschlossener Ortschaften. 10
11 Die polizeiliche Unfallstatistik (PUS) des Landes Sachsen Anhalt ermöglicht darüber hinaus auch bei den sonstigen Sachschadensunfällen weitere Auswertungen. Verkehrsunfall mit schwerem Personenschaden sind Verkehrsunfälle, bei denen eine oder mehrere Personen getötet oder schwer verletzt wurden. Abkürzungen VU VUP VUSP VULV V GT SV LV VUS VUSS VULS VUD VUD(P) VUD(SP) VD VUHZ VHZ Fg Rf EW Verkehrsunfälle Verkehrsunfälle mit Personenschaden (Verletzte oder Getötete) Verkehrsunfälle mit schwerem Personenschaden (Schwerverletzte oder Getötete) Anzahl der Verkehrsunfälle mit leichtem Personenschaden (Leichtverletzte) Verunglückten Personen Getötete Personen Schwerverletzte Personen Leichtverletzte Personen Verkehrsunfälle mit Sachschaden Schwerwiegende Verkehrsunfälle mit Sachschaden Sonstige Verkehrsunfälle mit Sachschaden Verkehrsunfalldichte [VU/km] Verkehrsunfalldichte mit Personenschaden [VU(P)/km] Verkehrsunfalldichte mit schwerem Personenschaden [VUSP/km] Verunglücktendichte Verkehrsunfallhäufungszahl Verunglücktenhäufigkeitszahlen Fußgänger Radfahrer Einwohner 11
12 Impressum Herausgeber: Redaktion: Technisches Polizeiamt Sachsen-Anhalt Dezernat 12 / Verkehrsprävention Quellen: Kontakt: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt Polizeiliche Unfallstatistik (PUS) Meldungen der Polizeidirektionen poststelle.tpa@polizei.sachsen-anhalt.de Stand:
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