Erfahrungsbericht Bristol Wintersemester 2011/2012
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- August Sternberg
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1 Erfahrungsbericht Bristol Wintersemester 2011/2012 Das letzte Wintersemester durfte ich im Rahmen des ERASMUS Programms an der University of Bristol in England verbringen. (5. September Februar 2012) Vorbereitung: Nachdem ich im April 2011 meine Zusage für ein Auslandssemester an der UoB bekam, konnte es mit den Vorbereitungen losgehen. Als erstes musste ich meine Kurse festlegen und das Learning Agreement von der Fakultät absegnen lassen. Zusätzlich musste man noch die Online-Bewerbungsunterlagen an der UoB ausfüllen und zusammen mit dem Learning Agreement abschicken. Auch das International Office der Uni Hannover wollte einige Unterlagen haben. Nachdem alle formalen Sachen erledigt waren wurden die Flüge gebucht. Wir entschieden uns aber erst vor Ort nach einer Unterkunft zu suchen, dies wurde uns von den Studenten aus dem letzten Jahr geraten und war auch definitiv die richtige Entscheidung, deshalb flogen wir auch schon Anfang September nach Bristol. Unterkunft: Meine zwei Mitstreiter und ich hatten uns schon vorab zu einem sogenannten House Search Event der UoB angemeldet. Dies ist eigentlich für englische Studenten gedacht, die ihren Master in Bristol beginnen. Es war aber kein Problem auch daran teil zu nehmen, allerdings hat das ganze ungefähr 120 gekostet. Im Zuge des HSE konnten wir die ersten vier Nächte in einem sehr schönen und zentralen Studentenwohnheim der Universität wohnen. Wir bekamen eine Liste mit allen Letting Agencys (viele Studenten haben ihre Zimmer über so eine Letting Agency gefunden) und den Zugangscode für die Online Plattform des privaten Wohnungsmarkts der UoB. Diese private Webseite war für mich persönlich sehr hilfreich.
2 Die Suche gestaltete sich jedoch die ersten Tage etwas schwierig, da viele Landlords nicht für einen so kurzen Zeitraum vermieten wollten. Deshalb musste wir auch nach den ersten vier Tagen in ein Hostel umziehen (sehr zu empfehlen: Bristol Backpackers). Es stellte sich aber schnell heraus, dass die anfängliche Panik, ziemlich unbegründet war, innerhalb einer Woche hatte jeder von uns eine schöne, zentrale Unterkunft gefunden. Allerdings lag das auch daran, dass wir schon so früh nach Bristol geflogen waren. Studenten die erst ein oder zwei Wochen vor Semesteranfang gekommen sind, hatten da größere Schwierigkeiten und mussten teilweise sehr teure oder weit außerhalb gelegene Zimmer nehmen. Ich persönlich habe eine super Unterkunft (über die Webseite der Uni) gefunden und konnte auch schon direkt am Sonntag nachdem wir angekommen waren dort einziehen. Die Wohnung ist total zentral gelegen (Clifton, direkt an der Whiteladies Road, welches die Hauptstraße in Bristol ist. Dort wohnen sehr viele Studenten), ich konnte also alles zu Fuß erreichen und war auch für englische Verhältnisse sehr günstig. Zudem war die Wohnung in einem Top Zustand und ich habe mit drei sehr netten englischen Studenten zusammen gewohnt. Zudem hatte ich ein super Glück mit meiner Vermieterin, diese hat zwar nicht dort gewohnt, aber sich total gut um das Haus gekümmert und hatte auch kein Problem damit, mir das Zimmer für den kurzen Zeitraum zu vermieten. Ich kann nur sagen, dass ich absolut zufrieden mit meiner Unterkunft war. Mit meinen Mitbewohnern habe ich mich auch super verstanden und meine Englischkenntnisse konnte ich natürlich auch verbessern. Ich kann nur jedem empfehlen mit Engländern zusammen zu ziehen. Da es ansonsten schwierig ist, Kontakt zu Engländern zu bekommen, da man doch sehr viel mit den ERASMUS Leuten unternimmt, was natürlich auch toll ist. Stadt und ERASMUS Leben: Bristol ist eine sehr schöne Stadt und hat sehr viel zu bieten, von den Downs (ein riesen großer Park am Ende der Whiteladies Road) über die Suspension Bridge bis hin zum Hafen. Ich kann nur sagen, dass ich es wirklich genossen habe dort zu leben. Außerdem kann man von Bristol super Ausflüge unternehmen, z.b. nach Bath oder auch direkt ans Meer und nach London ist es auch nicht weit. Und dank dem Ryanair Flughafen steht auch einem größeren Ausflug nichts im Weg.
3 Die Stadt selber bietet auch immer reichlich Events, so z.b. zu Halloween, da wird ein Zombie Walk durch die ganze Stadt organisiert. Die ganze Stadt ist voll mit Leuten, die als Zombies o.ä. verkleidet sind. Natürlich habe ich auch daran teilgenommen und es hat echt Spaß gemacht. Und im Winter gibt es sogar einen German Christmas Market, von dem auch meine englischen Mitbewohner ganz begeistert waren. Das ERASMUS Leben hat natürlich auch viele Partys und Events zu bieten, die meist von der Erasmix Society organisert wurden, darunter zahlreiche Ausflüge, Erasmus Partys und auch ein traditionelles Christmas Dinner. Außerdem wurde auch ein Tandem Programm organisiert, welches ich auch wirklich weiter empfehlen kann. Für internationale Studenten gibt es auch noch das BISC (Bristol International Student Center), dort werden auch immer tolle Veranstaltungen und Ausflüge angeboten. Ich habe auch an mehreren Ausflügen teilgenommen und das kann ich auf jeden Fall weiterempfehlen.
4 Studium: Neben Ausflügen, Feiern und vielen traditionellen Pub Besuchen, bin ich natürlich auch in die Uni gegangen. Die UoB ist eine sehr schöne Uni und ich habe mich in den schönen, alten Gebäuden wirklich sehr wohl gefühlt. Zu Beginn des Semesters gab es auch eine wirklich tolle O-Phase und eine Fresher s Fair. Dort wurden alle Societys der Uni vorgestellt. Meine Kurse waren alle sehr interessant und die Dozenten haben sich alle sehr viel Mühe gegeben. Allerdings läuft das Studium etwas anders ab als in Deutschland. Die Vorlesungen gehen nur 50 Minuten, deswegen ist der Zeitaufwand für die Fächer aber nicht geringer. Man hat auch in jedem Fach ein Tutorium, die Tutorien werden meist von den Dozenten selbst betreut. Der Zeitaufwand für die Fächer während des Semesters ist ziemlich hoch, anders als in Deutschland. Ich musste in fast allen Fächern während des Semesters eine Präsentation vorbereiten und halten (für das Tutorium) und ein Practice Essay schreiben. Ich fand es besonders hilfreich, dass auch jeder ERASMUS Student ein eigenes Konto im Uni Netzwerk bekommt, ähnlich wie StudIP. Dort wurde mir von der Uni ein persönlicher Stundenplan zusammen gestellt, ich musste mich also nicht selber darum kümmern, wann und wo ich zu welchen Vorlesungen und Tutorien muss. Die Vorlesungen finden einmal die Woche statt und die Tutorien 14- tägig. Ich habe folgende Kurse gewählt: -International Finance -Economics of Developing Countries -Environmental Economics Diese drei Kurse waren wirklich sehr interessant und der Stoff war auch auf Englisch gut zu verstehen, die Dozenten waren sehr engagiert und ich habe wirklich viel gelernt. Die Dozenten waren zwar alle sehr anspruchsvoll, aber die Kurse waren trotzdem machbar. -Current Economic Problems Dieser Kurs war mit Abstand der interessanteste, aber auch der anspruchsvollste. Der Dozent hat die Vorlesung immer super gestaltet und sich mit den aktuellsten Themen beschäftigt. Auch die Essay Themen waren an aktuelle Probleme angelehnt. -Financial Markets und Corporate Finance. Dieser Kurs hat mir persönlich nicht ganz so gut gefallen, die Vorlesung war sehr stark am vorgegebenen Buch orientiert. Allerdings musste man während des Semesters kein Essays schreiben und auch keine Präsentation im Tutorium halten.
5 -English for Academic Purposes Das Niveau des Kurses war nicht so anspruchsvoll wie das der anderen Kurse, so dass ich keine Probleme hatte, dem Kurs zu folgen. Er hat mir geholfen die Grammatik nochmal zu verinnerlichen und es gab auch hilfreiches Material bezüglich des wissenschaftlichen Schreibens auf Englisch. Der Kurs war jede Woche zwei Stunden lang und es werden 4 ECTS Punkte dafür angerechnet. Am Ende des Semesters muss man ein 800 Wörter langes Essay verfassen. Es ist außerdem wichtig sich für den Englischkurs vor Beginn des Semesters noch im Language Center anzumelden, auch wenn man den Kurs schon auf seinem Learning Agreement eingetragen hat. Die Termine werden aber rechtzeitig bekannt gegeben. Am Ende des Semesters musste ich in allen Kursen noch ein langes Essay schreiben (3000 Wörter). Anfangs hatte ich wirklich Angst vor der ganzen Essay Sache, da ich seit dem Abitur keinen so langen Text mehr geschrieben hatte. Ich möchte aber an dieser Stelle allen die Panik nehmen, es war wirklich alles machbar. Man muss sich natürlich etwas reinhängen, aber dann besteht man auch alle Kurse mit einer guten Note. Ich konnte mir durch die Pauschalanrechnung alle Kurse anrechnen lassen. Ich habe für jeden Kurs 5 ECTS Punkte bekommen, außer für den Englisch Kurs. Das heißt ich hatte am Ende 29 Punkte, diese Anzahl reicht um sich direkt ins 6. Semester hochstufen zu lassen. Fazit: Für mich war das Semester in Bristol eine tolle Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Ich hatte eine super Zeit und habe viele nette Leute kennen gelernt. Ich kann nur jedem ein Auslandssemester empfehlen, natürlich in Bristol!
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