Juniata College. Huntingdon, Pennsylvania, Vereinigte Staaten. Von Julian Obenauer. 4. Juni 2013



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Transkript:

4. J u n i 2 0 1 3 S e i t e 1 Juniata College Huntingdon, Pennsylvania, Vereinigte Staaten Von Julian Obenauer 4. Juni 2013 Vorbereitung: Als Lehramtsstudent für Englisch und Geschichte stand schon zu Beginn meines Studiums für mich fest, dass ich ein Auslandssemester machen werde. Wie man allgemein geraten bekommt, habe ich mich im 3. Semester für einen Platz beworben, um nach dem Grundstudium im Ausland zu studieren. Auch wenn das Anmeldeverfahren anfangs sehr konfus schien, habe ich mich durch die diversen Prozedere gerungen. Insbesondere das Online-Anmeldeverfahren für ein U.S.-Visum ist nerv raubend und teuer. Insgesamt habe ich rund 300 bezahlt, welches sich durch die 180 SEVIS Gebühren und 120 Kosten für das eigentliche Visum summierte. Ich kann jedem, der sich für ein U.S-Visum bewirbt, nur empfehlen sich schon vorher eine Kreditkarte anzuschaffen, ansonsten wird es zur Qual die SEVIS Gebühren zu bezahlen grundsätzlich ist eine Kreditkarte in den USA absolut notwendig, da Banküberweisungen sehr unüblich sind. Der Weg in das beschauliche Huntingdon ist auch etwas komplizierter im Land der bescheidenen öffentlichen Verkehrsmittel. Ich flog zuerst nach New York und nahm von da aus den Amtrak, die amerikanische Bahn, nach Huntingdon. Jedoch geht die Bahn nur einmal pro Tag und es wurde überlegt diese komplett abzuschaffen. Weitere Möglichkeiten wären von New York den Megabus nach Penn State zu nehmen oder direkt in Penn State zu landen und von dort würde man vom Juniata College abgeholt werden. Mein Tipp ist ein paar Tage in New York zu verbringen, da das Visum ja ein Monat vorher gültig ist, und dann den Amtrak nach Huntingdon zu nehmen, da es wesentlich komfortabler ist als der Megabus insbesondere mit einem schweren Koffer und Carry On. Ist man im College angekommen, hat man gleich ein ganzes Programm von Einführungen, Belehrungen, Socials und Essen, um die anderen Internationals kennenzulernen und mit den Regeln und Gesetzen des Colleges vertraut zu werden. Diese Einführungswoche ist zu Beginn nur für Internationals und einige Tage später kommen auch die Freshmen, die Erstsemester, dazu. Dies ist zwar alles sehr persönlich und nett, aber für einen Studenten von einer deutschen Universität im 5. Semester fühlt man sich etwas fehl am Platz, da man doch etwas älter und erfahrener ist als der/die durchschnittliche, amerikanische Freshmen von 17

4. J u n i 2 0 1 3 S e i t e 2 oder 18 Jahren. Nichtsdestotrotz, würde ich jedem empfehlen bei dem Einführungsprogramm, dem sogenannten Inbound teilzunehmen, da diese dafür gedacht ist neue Leute kennenzulernen. Man kann entweder gute Freunde finden oder einfach nützliche Bekanntschaften machen, da die meisten heimischen Studenten ein Auto haben und du als Austauschstudent höchstwahrscheinlich nicht. Eins ist jedoch sicher in Huntingdon ist ein Auto von unheimlichem Vorteil, da der nächste Walmart nur mit dem Auto zu erreichen ist. Unterkunft und Verpflegung: Für die Unterkunft und Verpflegung am Juniata College werden die 500 pro Monat bezahlt. Falls ihr in einem Off-campus Haus mit eigener Küche wohnt, gibt es die Möglichkeit zu kochen. Falls man in einem Dorm wohnt, besteht die Möglichkeit zu kochen zwar rein theoretisch, aber praktisch ist es völlig hoffnungslos. Als deutscher Austauschstudent besteht die Möglichkeit im German House zu wohnen, wo andere deutsche Austauschstudenten und amerikanische Studenten, die Deutsch studieren, sich kulturell austauschen und auch die deutsche Sprache erlernen. Begleitet ist diese Alternative zu den Dorms jedoch mit diversen Verpflichtungen, aber auch Rechten (genauere Informationen stehen auf der Homepage vom Juniata College). Als mir diese Möglichkeit angeboten wurde, habe ich abgelehnt, da ich wie der übliche amerikanische Student in einem Dorm wohnen wollte und außerdem Englisch sprechen wollte und nicht Deutsch. Jedoch würde ich jedem nahe legen diese Möglichkeit zu nutzen, wenn man lieber wie in deutschen Verhältnissen wohnen möchte, da die Off-campus Häuser wie WGs funktionieren, wohingegen die Dorms schon gewöhnungsbedürftig sind. Ich habe ein Jahr lang in Cloister gelebt, welches als Dorm für die älteren Studenten (Juniors und Seniors) gilt. Daher ist es auch angenehm ruhig und sauber in diesem Dorm, da kaum Partys veranstaltet werden. Es lag zentral zu allen Gebäuden und die Laufwege waren für mich immer unter 5 Minuten jedoch ist jeder Dorm angenehm zentral im Vergleich zu Marburger Verhältnissen. Außerdem kann ich als Dorm auch South empfehlen mit den größten Zimmern und zentraler Lage ist es eindeutig einer der besseren Dorms, auch hauptsächlich belegt von Juniors. Der sogenannte Partydorm East liegt eher außerhalb. Falls Juniata euch in diesen Dorm platziert, würde ich euch raten schnell mit euren 7 Roommates zu besprechen, wie ihr euren Raum nutzen wollt und auch in Erfahrung bringt, wie die Leute über und unter euch das Semester gestalten wollen. Auch wenn ich fast jedes Wochenende in East verbracht habe, würde ich ungern dort leben wollen. Letztendlich kann man immer noch Zimmer tauschen und falls man jemand ist, der eher in seinem Zimmer studiert und auch seine Ruhe dafür braucht, würde ich in Erwägung ziehen aus East auszuziehen.

4. J u n i 2 0 1 3 S e i t e 3 Als Marburger Student habt ihr grundsätzlich den Mealplan 2, 185 Essen und $200 DCB pro Semester. Dies reicht meistens um zwei Mal pro Tag essen zu gehen für ein Semester. Ich habe grundsätzlich nicht gefrühstückt und Lunch und Dinner gegessen. Juniata bietet zwei Mensas an: Baker und Muddy. Die Qualität des Essens ist eher durchwachsen, jedoch gibt es in Baker die Möglichkeit an einer Station selbst zu kochen (sehr begrenzt), welche ich dann fast ausschließlich genutzt habe. Falls ihr die Option habt in euren Haus zu kochen, gibt es auch die Möglichkeit euren Mealplan zu reduzieren und euer Geld zurück zu bekommen. Jedoch muss man auch beachten, dass Lebensmittel in den USA wesentlich teurer sind als in Deutschland. Für mich hätte es sich nicht gelohnt, da ich sehr viel Sport in den USA gemacht habe und die All you can eat Mensa, Baker, daher sehr geschätzt habe. Weiterhin gibt es noch diverse Möglichkeiten außerhalb des Colleges zu essen, wie die Bar Boxers oder Memes, das Cafe Standing Stone oder die Tankstelle Sheetz um die nächtlichen Sheetz runs zum Essen holen kommen die wenigsten Studenten vorbei. Studium an der Gasthochschule: Studieren in Juniata ist sehr verschult: Hausaufgaben, Quizzes und regelmäßige Beteiligung sind großer Bestandteil der Endnote. Auch regelmäßiges Erscheinen steht auf der Tagesordnung. Der Arbeitsaufwand ist im Vergleich zu Marburg enorm hoch. Zwar habe ich nur 4 Kurse belegt, aber dennoch habe ich den Großteil meiner Zeit in der Bibliothek verbracht. Insbesondere Englisch und Geschichte geben Unmengen von Lektüre auf, die meistens auch getestet wird. Andererseits hatte ich auch sehr interessante Kurse. Vor allem in den Geschichtskursen habe ich sehr viel gelernt und fand den Qualitätsunterschied zu Marburg sehr deutlich. Die Kursbelegung findet letztendlich vor Ort mit eurem persönlichen Advisor statt. Da das Einwahlsystem komplett automatisiert ist, müsst ihr als Austauschstudent eine ganze Welle von Bürokratie durchkämmen, da man kein Freshmen mehr ist, aber im System als Erstsemester identifiziert ist. Jedoch hilft der Advisor enorm und kann einen auch vor Überlastung und unnötigen Kurse schützen. Es gibt zwei Kurse, die für Erstsemester Pflicht sind und die Juniata auch euch gerne aufzwingen möchte: Information Access (IA) und Creative Writing Seminar (CWS). Wenn ihr euren Advisor davon überzeugt, dass ihr mit Word und PowerPoint schon umgehen könnt und auch schon mal eine Hausarbeit geschrieben habt, sieht auch das College ein, dass ihr diese Kurse nicht belegen müsst. Weiterhin vier 300er oder 400er Level-Kursen sind zwar nur 12 amerikanische Credits, aber der Arbeitsaufwand ist mindestens auf dem Niveau von 30-36 ECTS. Auch wenn die meisten

4. J u n i 2 0 1 3 S e i t e 4 amerikanischen Studenten 17 Credits machen, sollte man sich nicht verunsichern lassen. Denn die heimischen Studenten belegen auch in ihrem Seniorjahr noch 100er Level-Kurse, die wesentlich einfacher sind als die Kurse auf höherem Level. Alltag und Freizeit: Juniata College bietet sehr viele Möglichkeiten seine Freizeit zu gestalten in Form von Clubs, Sportteams oder veranstalteten Events. Da ich nicht interessiert war einem Club beizutreten, kann ich nicht viel dazu sagen. Jedoch nutzte ich die ausgiebigen Angebote zum Sport. Sowohl Fitnessstudio, Schwimmbecken und Indoorhalle standen jeden Tag zur Verfügung. Vor allem die Indoorhalle hat meinen Freunden und mir das Fußball spielen im Winter ermöglicht. Ich bin keinem offiziellem Sportteam beigetreten bin, da es ein extrem großer Zeitaufwand ist durch 4-5-mal Training in der Woche und Turniere am Wochenende. Deswegen habe ich mich mit meinen Freunden arrangiert, was im Endeffekt auch mehr Spaß gemacht hat. Grundsätzlich habe ich die wenige Freizeit, die ich hatte, mit meinen Freunden verbracht. Juniata ist sehr klein und das bringt die Leute auch zusammen. Eigentlich habe ich geplant nur für ein Semester in Juniata zu studieren, jedoch hat es mir so gut gefallen, dass ich auf ein ganzes Jahr verlängert habe. Aber ich muss zugeben, hätte ich nicht solch gute Freunde gemacht, hätte ich wahrscheinlich nicht verlängert. Das Highlight in der Woche ist für jeden Studenten über 21 wahrscheinlich Memories. Diese Bar veranstaltet mittwochs einen Karaoke Abend und ist im Prinzip die einzige Möglichkeit in Huntingdon außerhalb einer Collegeparty auszugehen. Daher würde ich einfach nur empfehlen am Donnerstag die Kurse nicht zu früh zu legen. Am Wochenende sind tagsüber meist Sportveranstaltungen der diversen Teams, wie Volleyball, Football oder auch Soccer und abends werden in verschiedenen Dorms Parties veranstaltet. Jedoch solltet ihr genauestens mit den strengen Regeln bezüglich Alkohols auf dem Campus vertraut sein, ansonsten wird man von den aufpassenden Residence Assistance (RA) oder Juniata College Police Department (JCPD) aufgeschrieben und zum Dean of Students geschickt. Im schlimmsten Falle wird man von der Huntingdon Police festgenommen, auch wenn man nur mit einer offenen Alkoholflasche auf der Straße gesehen wird. In den Ferien hat man Zeit zum Reisen und diese sollte man auch nutzen. Nicht nur weil Huntingdon für amerikanische Verhältnisse in der Nähe von vielen Städten, wie New York, Philadelphia, Washington, Baltimore oder Pittsburgh ist, auch da der Campus über die Ferien geschlossen ist. Besonders zu Thanksgivingbreak und Springbreak ist es wichtig frühzeitig zu

4. J u n i 2 0 1 3 S e i t e 5 planen, ansonsten bezahlt ihr ein Vermögen für Transport und Hostels. Zum Beispiel war die Rückfahrt mit der Bahn nach der Thanksgivingbreak nicht möglich, da alle Tickets ausverkauft waren. Deswegen solltet ihr euch unbedingt frühzeitig mit euren Freunden um eure Reisen kümmern, da man dadurch sehr viel Geld spart. Fazit: Grundsätzlich kann ich ein Auslandssemester am Juniata College nur empfehlen. Auch wenn es sehr klein ist und man als Student an einer deutschen Universität den ein oder anderen Kulturschock erleben wird, lernt man unheimlich viel. Mein Englisch hat sich enorm verbessert. Sowohl das Schreiben, als auch das Reden hat sich innerhalb eines Semester schon stark gesteigert. Dennoch würde ich den meisten empfehlen ein ganzes Jahr im Ausland zu verbringen, selbst wenn es einen im Studium zurückwirft. Die verlorene Zeit ist die Erfahrung definitiv wert. Andererseits muss ich auch sagen, hätte ich nicht solch gute Freunde in Juniata kennengelernt, hätte ich mein Auslandssemester nicht verlängert.