MERKBLATT INFLUENZAA(H1N1) NeueGrippe Heimquarantäne 7.August2009 SehrgeehrtePatientin, SehrgeehrterPatient, SehrgeehrtePflegepersonen, SehrgeehrteAngehörigeeinererkranktenPerson! DasvorliegendeMerkblattsollSieüberdieDurchführungderHeimquarantäneund diedabeizubeachtendevorgangsweisebeieinerinfluenzaa(h1n1) Erkrankung informieren.bittebefolgensiedieempfehlungenihrerärztin/ihresarztes. WasbedeutetHeimquarantäne? VerbleibenindereigenenWohnung:EineanInfluenzaA(H1N1)erkranktePersonsoll aufärztlicheanweisungdieeigenewohnungfürsiebentagemöglichstnicht verlassenundkontaktezuanderenpersonenmöglichstvermeiden.essollenkeine Besucheempfangenwerden.Damitwirdvermieden,dassdieErkrankunganandere Personenübertragenwird. WasistderZweckderHeimquarantäne? DurchdasVerbleibenderanInfluenzaA(H1N1)erkranktenPersonindereigenen Wohnungistesmöglich,andereMenschenvorAnsteckungzuschützen.Die WeiterverbreitungderErkrankungwirddadurcheingeschränkt.DiePatientin/der PatientkanndieErkrankungbeieinemkomplikationslosenVerlauf,sofernes medizinischgerechtfertigtunddiepflegeindereigenenwohnungsichergestelltist, imgewohntenumfeldauskurieren. Radetzkystraße 2, 1031 Wien http://www.bmg.gv.at post@bmg.gv.at DVR: 2109254 UID: ATU57161788
WielangedauertdieHeimquarantäne? WenndieErkrankungentsprechendbehandeltwirdunddiePatientin/derPatientdie ärztlichenratschlägebefolgt,soistsie/erinderregelnachsiebentagenwieder gesund.aucheineansteckungandererpersonenistnacherfolgreicherbehandlung nichtmehrzuerwarten. WelcheErkrankungliegtvor? InfluenzaA(H1N1)isteineErkrankung,diedersaisonalen,jährlichauftretenden Grippeähnlichist.CharakteristischisteinplötzlichbeginnendesKrankheitsgefühlmit Fieber,Atemwegsbeschwerden,Husten,Muskel Glieder Kopfschmerzensowie HalsschmerzenundSchnupfen.AuchDurchfallundErbrechenkönnenauftreten. KönnenbeiderKrankheitKomplikationenauftretenoderkanndieErkrankung einenschwerenverlaufnehmen? SchwereVerläufeunddasAuftretenvonKomplikationensindzwarselten,aber möglich.soferndiepatientin/derpatientdenanweisungenderärztin/desarztes folgtundsichschont,verläuftdieerkrankunginderregelkomplikationslos. WenntrotzärztlicherBehandlungeineKomplikationodereineVerschlechterungdes ZustandeseinerPatientin/einesPatientenauftritt,istraschtelefonischKontaktmit derärztin/demarztaufzunehmenundderverdachtaufansteckungoderdie ErkrankungmitInfluenzaA(H1N1)mitzuteilen,damitentsprechendeVorbereitungen wieeinhausbesuchoderderaufenthaltineinemgesondertenwarteraumgetroffen werdenkönnen. BeiderFahrtzurKrankenanstaltbzw.zurAllgemeinmedizinerin/zum AllgemeinmedizinersindMassentransportmittelundMenschenansammlungennach Möglichkeitzumeiden.WenneineArztpraxis/eineKrankenanstaltaufgesuchtwird,ist bereitsbeideranmeldungaufdiemöglicheinfektionhinzuweisen,umdempersonal diemöglichkeitzugeben,diekontaktevonerkranktenpersonenzuanderen PatientinnenundPatientenmöglichstzuvermeidenundeinerasche,gesonderte Behandlungeinzuleiten.NachMöglichkeitsolldieÄrztin/derArzteinenHausbesuch machen. WieerfolgtdieÜbertragung? DiebisherigenErfahrungenmitInfluenzaA(H1N1)zeigen,dassdiebeobachteten ÜbertragungswegedenbekanntenÜbertragungsmöglichkeitendersaisonalenGrippe Seite 2 von 7 Stand 07.08.2009
ähneln.dieübertragungdererkrankungerfolgtmittelströpfchen(tröpfchen entstehenu.a.beimhusten,niesen,sprechen)undüberhände,diemit virushaltigemsekret,diebeispielsweisebeimehrfachemgebrauchvon Taschentüchern,verunreinigtsind.WeiterskanndieÜbertragungauchübermitdem InfluenzavirusverunreinigteOberflächen(wiez.B.:Haltegriffe,Liftknöpfe,Türklinken, Handläufe,etc.),dieu.a.vonHändenberührtwerden,erfolgen. WiekannmandieErkrankungbehandeln? EineBehandlungmitArzneimittelnausderGruppederNeuraminidasehemmerist möglich.daessichumarzneimittelhandelt,derenanwendungimeinzelfallvonder Ärztin/demArztzubeurteilenist,mussdieVerordnungdurcheineÄrztinodereinen Arzterfolgen.DanebenkönnenimBedarfsfallzusätzlicheMedikamentezur Anwendungkommen,welchedieimZugederErkrankungauftretendenBeschwerden lindern.dieentscheidung,welchesmedikamentverwendetwerdensollen,obliegt derbeurteilungderärztin/desarztes.dabeiwerdenvonderärztin/demarztder AllgemeinzustandderPatientin/desPatientenunddieSchwerederErkrankung berücksichtigt.diegebrauchsinformationdesverschriebenenmedikamentesistzu beachten. WiekannichmeineArzneimittelerhalten? Krankenanstalten,dieübereineAnstaltsapothekeverfügen,könnenIhnendas erforderlichearzneimittelunterumständensogleichunddirektmitgeben. AndernfallserhaltenSieinderKrankenanstalteinRezept,dasdenVermerk VerdachtsfallInfluenzaA(H1N1) oder ErkrankungsfallInfluenzaA(H1N1) trägt, undmitdemsieodereinevertrauenspersoninderapothekedasarzneimittel erhalten. BeieinerÄrztin/einemArztinderPraxisisteinRezeptdurchdiese/diesen auszustellen.umdiechefarztgenehmigunghatsichindiesemfalldiebehandelnde Ärztin/derbehandelndeArztzukümmern. WieerfolgtdieKrankmeldung? WirdderInfektionsverdachtmitInfluenzaA(H1N1)ineinerKrankenanstalt festgestellt,soinformiertdiekrankenanstaltihrenkrankenversicherungsträgervon diesemverdachtundderanordnungeinerheimquarantäne.damitsindsiefüreinen ZeitraumvonsiebenTagenkrankgeschrieben. Seite 3 von 7 Stand 07.08.2009
DieKrankenanstaltinformiertsofortnachEinlangendesErgebnissesIhres RachenabstrichesIhre/Ihrenzuständige/nHausärztin/arzt,daszuständige GesundheitsamtundauchSie. BestätigtsichderVerdachtaufInfluenzaA(H1N1)nichtundsindSieauchfrei vonsonstigenbeschwerden,sokontaktierensiebitteihreärztin/ihrenarzt zurweiterenabklärungundallfälligenbeendigungdeskrankenstandes. WirdderInfektionsverdachtdurcheineniedergelasseneVertragsärztin/einen niedergelassenenvertragsarztfestgestellt,soerfolgtdiekrankschreibungsowiedie AnordnungderHeimquarantänedurchdiese/diesen. WasistbeiderHeimquarantänezubeachten? DieWohnungsolljedenfallsnurinabsolutenNotfällenundnurnachRücksprachemit derbehandelndenärztin/dembehandelndenarztvondererkranktenperson verlassenwerden.besuchesindgrundsätzlichnichtzulässigbeziehungsweiseaufdas ev.zurversorgungnotwendigemindestmaßzubeschränken,daansteckungsgefahr besteht.esgiltdergrundsatz,kontaktezuanderenpersonenmöglichstzu vermeiden,umdieweitergabedererkrankungmöglichsteinzuschränken. Schwangere,Säuglinge,Immunabwehrgeschwächte,chronischkrankeundalte MenschensolltensichnichtinderWohnungdererkranktenPersonaufhaltenbzw. denkontaktmitdererkranktenpersonvermeiden.dieanderenimhaushalt lebendenpersonensolltendaszimmerdererkranktenpersonmöglichstnicht betreten.fürdiepflegedererkranktenpersonistambesteneineeinzelneperson auszuwählen,umweitereansteckungennachmöglichkeitzuvermeiden. WennesdieräumlichenVerhältnissezulassen,solltedie/derKrankeineinem eigenenzimmerversorgtwerden.diekrankepersonsolltedaszimmermöglichst wenigverlassenundindiesemraumauchdiemahlzeiten(getrenntvonanderen PersonensowiemiteigenenTellernundBesteck)einnehmen.NachdenMahlzeiten sinddiebenutztengegenstände(teller,messer,gabel,löffel,etc.)raschzureinigen (WasserundSpülmitteloderGeschirrspüler).DieRäumesindregelmäßigzulüften undzureinigen. SanitäranlagensindnachderBenutzungzureinigen.Wäscheistregelmäßigzu wechselnundkannnormalgewaschenwerden.essindmöglichst Einmaltaschentücherzuverwenden.DieseTaschentüchersindindichtschließenden PlastiksäckenzusammelnundgutverschlossenmitdemHausmüllzuentsorgen. Seite 4 von 7 Stand 07.08.2009
WiesollsichdieerkranktePersonverhalten? DieerkranktePersonsolldenRatschlägenderÄrztin/desArztesfolgen.Dievonder Ärztin/demArztverschriebenenMedikamentesollenunbedingteingenommen werden.dieerkranktepersonsollvielflüssigkeittrinken(tee,mineralwasser, Fruchtsäfte, ).AlkoholischeGetränkesolltenvermiedenwerden.DiePatientin/der PatientsollsichschonenundkeineanstrengendenkörperlichenTätigkeiten verrichten. MindestensdreimaltäglichsowiebeiAnzeicheneinesFieberanstiegessolldie KörpertemperaturgemessenundbeihohemFieberdieÄrztin/derArzttelefonisch kontaktiertwerden.regelmäßigekörperpflegeundwechselderwäschesind wichtig.ingegenwartandererpersonensolldieerkranktepersonmöglichstnicht ungeschütztniesenoderhusten(vorhalteneinespapiertaschentuchs,das anschließendingutschließendemplastikbeutelentsorgtwird). AnderePersonensolltenvonErkranktenmöglichstnichtberührtwerden.Die AtemwegesindeventuelldurchSchutzmaskenbedecktzuhalten(diesesindbspw.in Apotheken,FachgeschäftenfürÄrztebedarfoderSanitätsbedarfund Drogeriemärktenerhältlich).WennSchutzmaskenverwendetwerden,solltendiese regelmäßig(nachzweibisdreistunden)gewechseltundnacheinereinmaligen Verwendung(ineinemgutschließendenPlastikbeutel)überdenHausmüllentsorgt werden.weitersistdaraufzuachten,dassdiemaskennichtdurchfeuchtetgetragen werden. ZurVermeidungvonSchmierinfektionensollendieHänderegelmäßiggründlichmit WasserundSeifegewaschenbzw.desinfiziertwerden,besondersdann,wennnach demschnäuzenoderhustenatemwegssekreteaufdiehändegelangtsind. WassolltediepflegendePersonbeachten? Esempfiehltsich,beiderhäuslichenPflegeundBetreuungdes/derKrankenbei engemkontakt(abstanduntereinemmeter)eineschutzmaske/einendicht anliegendenmund Nasenschutzzutragen(erhältlichinFachgeschäftenfür ÄrztebedarfoderSanitätsbedarf)undeventuellEinmalhandschuheanzulegen. KörperpflegeundWechselderWäschesindwichtigePunktefürerkrankteund pflegendepersonen.diegebrauchtewäscheistnachmöglichkeitnichtüberlängere Zeitzulagern,sondernraschzuwaschen(wienormaleWäsche).VerwendenSiefür dieerkranktepersonundfürsichselbstjeweilseigenesgeschirr,gläserundbesteck undreinigensiediesegegenständenachgebrauchunverzüglich(wasserund SpülmitteloderimGeschirrspüler). Seite 5 von 7 Stand 07.08.2009
MeidenSiebeiderPflegederkrankenPersondirekteBerührungendereigenen Augen,derNaseunddesMundes.ReinigenSienachjederBerührungdererkrankten PersonIhreHändemitWasserundSeifeoderverwendenSieein Händedesinfektionsmittel(lautGebrauchsanweisungdesjeweilsangewendeten Händedesinfektionsmittels). MessenSiemindestenseinmaltäglichsowiebeiAnzeicheneinesFieberanstiegesdie eigenekörpertemperatur.regelmäßigeraumbelüftungundflächendesinfektion (unmittelbareumgebungdererkranktenperson;gebrauchsanweisungdes verwendetenproduktesbeachten)sindvorzunehmen. ReduzierenSieabdemZeitpunktderAufnahmederPflegetätigkeitmöglichstsofort denkontaktzuanderen,vorallembesonderskrankheitsanfälligenundempfindlichen Menschen(dassindz.B.Schwangere,Säuglinge,pflegebedürftigePersonen,solche mitgeschwächterabwehr,ältere,chronischkrankeundkinder).diessollteauch nochabdemletztenkontaktzueineminfluenzaa(h1n1) Erkrankungsfallfürdie DauervonsiebenTagenerfolgen.DamitwirddieMöglichkeiteinerAnsteckung anderermenschenhintangehalten. BevorSiedieWohnungdererkranktenPersonverlassen,waschenoderdesinfizieren SieIhreHände. Wastun,wenndiepflegendePersonAnzeicheneinerKrankheitentwickelt? WennbeiderpflegendenPersonselbstgrippeähnlicheSymptomeauftreten,ist telefonischkontaktmiteinerärztin/einemarztaufzunehmenundderverdachtauf AnsteckungmitInfluenzaA(H1N1)mitzuteilen.BiszurKlärungderSituationsind Menschenansammlungenzumeiden.BeiderFahrtzurKrankenanstaltbzw.zur Ärztin/zumArztsindMassentransportmittelundMenschenansammlungennach Möglichkeitzumeiden.WenneineArztpraxis/eineKrankenanstaltaufgesuchtwird, istbereitsbeideranmeldungaufdiemöglicheinfektionhinzuweisen,umdem PersonaldieMöglichkeitzugeben,eineraschegesonderteBehandlungeinzuleiten. WieistdieVersorgungderpflegendenunderkranktenPersonzuorganisieren? Eswirdangeregt,dieallgemeinenBevorratungsempfehlungender ZivilschutzverbändefürLebensmittelundanderetäglichverwendete Verbrauchsgüterzuberücksichtigen,umzuvermeiden,dassdasHausfürEinkäufe verlassenwerdenmuss.natürlichsolltendabeidiepersönlichenvorliebender betroffenenpersonenberücksichtigungfindenbzw.sollteanspezielle Diätanforderungengedachtwerden.WenndiebetroffenenPersonenaufGrundihres GesundheitszustandesMedikamenteeinnehmenmüssen,sinddieseMedikamente gleichfallsinausreichendermengezubeschaffen.eineausreichendemengean Hygieneartikelnistjedenfallssinnvoll.Desinfektionsmittel,Seife,Einmalhandschuhe, Seite 6 von 7 Stand 07.08.2009
SchutzmaskenundMund NasenschutzsindtypischeVerbrauchsmaterialienbeider BetreuungvonInfluenzapatienten. AnwenwendetmansichmitFragen? WennnachdemLesendiesesMerkblattesweitereFragenbestehen,wendenSiesich bitteanihrehausärztin/ihrenhausarzt. Seite 7 von 7 Stand 07.08.2009