Informationen zum Gesetz zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften

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Transkript:

Informationen zum Gesetz zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften Am 21.06.2018 wurde das Gesetz zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften verkündet. Mit diesem Gesetz ändert der Landesgesetzgeber eine Vielzahl an beamtenrechtlichen Vorschriften. Darüber hinaus hat der Gesetzgeber in Artikel 2 des Gesetzes das Landesbeamtenversorgungsgesetz (LBeamtVG LSA) als eigenständige Vollregelung der Versorgung der Beamtinnen und Beamten des Landes Sachsen-Anhalt verabschiedet. Mit diesem Informationsblatt informieren wir Sie über die wesentlichen Veränderungen im Bereich der Versorgung der Beamtinnen und Beamten. I Änderungen im Landesbeamtengesetz (LBG LSA) Artikel 1 des Gesetzes zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften Gültig ab dem Tag nach der Verkündung: 1. Anhebung der allgemeinen Altersgrenze Beamte auf Lebenszeit erreichen mit Vollendung des 67. Lebensjahres die Altersgrenze und treten mit Ablauf des Monats in den Ruhestand, in dem sie die Altersgrenze erreichen, 39 LBG LSA (bisher galt das 65. Lebensjahr). Die Altersgrenzen werden für die Geburtsjahrgänge 1954 bis 1963 stufenweise wie folgt hinausgeschoben: Geburtsjahr Anhebung um Monate 1954 2 1955 4 1956 6 1957 8 1958 10 1959 12 1960 14 1961 16 1962 18 1963 21 2. Antragsaltersgrenzen, 40 LBG LSA Die Antragsaltersgrenzen werden nicht angehoben. Es verbleibt bei den bisherigen Regelungen. Auf Antrag ist eine Versetzung in den Ruhestand möglich: ab dem 63. Lebensjahr ohne Schwerbehinderung ab dem 60. Lebensjahr bei Schwerbehinderung Seite 1 von 5

3. Anhebung der Altersgrenzen für Altersteilzeitfälle, Besitzstand Gemäß 39 Abs. 3 LBG LSA bleibt die bisherige Altersgrenze (65. Lebensjahr) bestehen, wenn: die Altersteilzeitbeschäftigung vor dem 01.02.2010 bewilligt wurde oder der Beamte innerhalb von drei Monaten nach dem allgemeinen Inkrafttreten des Gesetzes in die Freistellungsphase eintritt (Beginn Freistellungsphase vor dem 22.09.2018). In allen übrigen Fällen gilt die neue Altersgrenze. 4. Besondere Altersgrenze (Feuerwehr) 114 LBG LSA a) Gesetzliche Altersgrenze (Abs. 1): Beamte im Einsatzdienst erreichen die Altersgrenze mit Vollendung des 60. Lebensjahres. b) Antragsaltersgrenze (Abs. 2 Satz 1): Die übrigen Beamten der Laufbahnen des feuerwehrtechnischen Dienstes können auf Antrag mit Ablauf des Monats in den Ruhestand treten, in dem sie das 62. Lebensjahr vollendet haben, wenn sie mindestens 7 Jahre im Einsatzdienst des feuerwehrtechnischen Dienstes gestanden haben. c) flexible Antragsaltersgrenze (Abs. 2 Satz 2 i.v.m. 106 Abs. 3): Beamte im feuerwehrtechnischen Dienst können abweichend von 114 Abs. 2 Satz 1 LBG LSA für jedes Dienstjahr, beginnend mit dem 8. Jahr, in dem sie im Einsatzdienst tätig waren, einen Monat früher in den Ruhestand versetzt werden, jedoch frühestens mit dem 60. Lebensjahr, d.h., die Antragsaltersgrenze ist flexibel zwischen dem 60. und 62. Lebensjahr. II Landesbeamtenversorgungsgesetz (LBeamtVG LSA) Artikel 2 des Gesetzes zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften Gültig ab dem 01.01.2019: 1. Allgemeines Die Versorgung der Beamtinnen und Beamten des Landes Sachsen-Anhalt war bisher im Beamtenversorgungsgesetz des Bundes in der bis zum 31.08.2006 geltenden Fassung mit den im Besoldungsund Versorgungsrechtsergänzungsgesetz des Landes Sachsen-Anhalt geltenden Maßgaben geregelt. Das Landesbeamtenversorgungsgesetz löst diese Regelungen ab dem 01.01.2019 ab. Mit dem LBeamtVG LSA regelt der Gesetzgeber die Versorgung der Beamtinnen und Beamten des Landes Sachsen-Anhalt dabei nicht grundsätzlich neu. Insbesondere bleiben die Systematik der Berechnung der Versorgungsbezüge, die Wartezeiten, die ruhegehaltfähigen Dienstbezüge, der Ruhegehaltssatzfaktor, der Höchstruhegehaltssatz und die Höhe der Mindestversorgungsbezüge unverändert. Auch bei der Hinterbliebenenversorgung, der Dienstunfallversorgung und bei den Ruhens- und Kürzungsvorschriften gibt es keine grundsätzlichen Veränderungen. Über einige Veränderungen informieren wir Sie in den nachfolgenden Ausführungen. 2. Vorhandene Versorgungsempfängerinnen und Versorgungsempfänger sowie deren Hinterbliebene Für Versorgungsempfängerinnen und Versorgungsempfänger sowie Hinterbliebene, deren Versorgungsfall vor dem 01.01.2019 eingetreten ist, ist in 83 Abs. 1 LBeamtVG LSA die besondere Be- Seite 2 von 5

standskraft der Versorgungsfestsetzung geregelt. Der Ruhegehaltssatz, die maßgebliche Besoldungsgruppe und deren Stufe sowie die Anteilssätze der Hinterbliebenenversorgung bleiben für den genannten Personenkreis damit gewahrt. In den Absätzen 2 bis 4 des 83 LBeamtVG LSA sind Ausnahmen genannt, nach denen von dieser besonderen Bestandskraft abgewichen werden kann (z. B. bei der Anerkennung weiterer ruhegehaltfähiger Dienstzeiten nach Kann-Vorschriften oder bei Wegfall der Zahlung des erhöhten Ruhegehaltes bei Abwahl oder einstweiligem Ruhestand). Für die Anerkennung weiterer ruhegehaltfähiger Dienstzeiten nach neuem Recht ist in der Regel ein Antrag der Versorgungsempfängerin oder des Versorgungsempfängers sowie deren Hinterbliebene erforderlich. Bei Fragen dazu erteilen wir gern weitere Auskünfte. 3. Ruhegehaltfähige Dienstzeit Bei der Berechnung der ruhegehaltfähigen Dienstzeit sind zukünftig auch Zeiten, die vor dem 17. Lebensjahr zurückgelegt wurden, zu berücksichtigen. Zeiten im Sinne des 18 LBeamtVG (Zeiten im Beitrittsgebiet vor dem 03.10.1990) können jedoch nur nach den dort genannten Voraussetzungen berücksichtigt werden. Für am 01.01.2019 vorhandene Versorgungsempfängerinnen und Versorgungsempfänger wird auf die besondere Bestandskraft der Versorgungsfestsetzung in 83 LBeamtVG sowie auf die dort getroffenen Ausnahmen verwiesen. Darüber hinaus hat sich inhaltlich folgendes geändert: Die Anerkennung von Zeiten als Rechtsanwalt oder Entwicklungshelfer gemäß 16 LBeamtVG ist zukünftig auf 5 Jahre begrenzt (bisher 10 Jahre). Bei Beamten des feuerwehrtechnischen Einsatzdienstes können zukünftig neben Zeiten der Ausbildung nach 17 Abs. 1 LBeamtVG zusätzlich weitere 5 Jahre als förderliche Zeiten nach Abs. 2 berücksichtigt werden (bisher nur alternativ möglich). Bei Beamten auf Zeit sind neben maximal 4 Jahren förderliche Zeiten zukünftig zusätzlich Zeiten ab dem 03.10.1990 ruhegehaltfähig, in denen ein Wahlamt nicht im Beamtenverhältnis auf Zeit wahrgenommen wurde ( 78 Abs. 7 LBeamtVG). Bisher waren diese Zeiten Bestandteil der förderlichen Zeiten und damit auf 4 Jahre begrenzt. Zeiten, in denen ein Wahlamt nicht im Beamtenverhältnis auf Zeit wahrgenommen wurde, sind zukünftig gemäß 78 Abs. 8 bei der Ermittlung der Amtszeitversorgung nach 78 Abs. 2 (bisher 66 Abs. 2 BeamtVG) mit zu berücksichtigen (siehe dazu nachfolgenden Punkt 9). 4. Witwen- und Witwergeld bei Heirat nach Eintritt in den Ruhestand Nach dem bisherigen Recht wurde kein Witwen- oder Witwergeld gewährt, wenn die Ehe erst nach dem Eintritt des Beamten in den Ruhestand geschlossen worden ist und der Ruhestandsbeamte zur Zeit der Eheschließung das fünfundsechzigste Lebensjahr bereits vollendet hatte. Diese Regelung ist in 27 Abs. 1 LBeamtVG LSA entfallen. Die Mindestdauer der Ehezeit von einem Jahr ist dagegen geblieben. 5. Ermittlung des Versorgungsabschlages Der Versorgungsabschlag ist in 20 Abs. 2 LBeamtVG LSA geregelt und ermittelt sich wie folgt: a) auf Antrag wegen Schwerbehinderung Beamte das 63. Lebensjahr vollendet. Der Abschlag beträgt höchstens 10,8 v.h. (wie bisher). Bei Beamten des feuerwehrtechnischen Einsatzdienstes tritt an die Stelle des 63. Lebensjahres die Altersgrenze nach 114 Abs. 1 LBG LSA. Seite 3 von 5

b) auf Antrag ohne Schwerbehinderung Beamte die Regelaltersgrenze nach 39 LBG LSA erreicht. Der Abschlag beträgt höchstens 10,8 v.h. (wie bisher). Das Ruhegehalt ist nicht zu vermindern, wenn der Beamte im Zeitpunkt der Versetzung nach Vollendung des 65. Lebensjahr in den Ruhestand versetzt wird und mindestens 45 Jahre mit ruhegehaltfähigen Dienstzeiten (Beamtenzeiten, Wehrdienstzeiten und Angestelltenzeiten), zurückgelegt hat. Pflichtbeitragszeiten in der gesetzliche Rentenversicherung (wie bei vorübergehender Erhöhung, außer Arbeitslosigkeit), Zeiten, für denen Pflege-oder Kinderpflegeergänzungszuschlag gewährt wird, sowie Zeiten einer dem Beamten zugeordneten Kindererziehungszeit bis zum vollendeten 10. Lebensjahr c) wegen Dienstunfähigkeit, die nicht auf einem Dienstunfall beruht Beamte das 63. Lebensjahr vollendet. Der Abschlag beträgt höchstens 10,8 v.h. (wie bisher). Bei Beamten des feuerwehrtechnischen Einsatzdienstes tritt an die Stelle des 63. Lebensjahres die Altersgrenze nach 114 Abs. 1 LBG LSA. 6. Kindererziehungszuschläge Die Berechnung der Kindererziehungszuschläge ( 62 bis 66 LBeamtVG) wurde vereinfacht. Für die Berechnung ist jetzt immer der aktuelle Rentenwert (West) zu berücksichtigen. Die Begrenzung des Zuschusses auf die Höchstgrenze in der gesetzlichen Rentenversicherung ist weggefallen. 7. Einkommensanrechnung Neu ist, dass der Begriff des Einkommens in 67 Abs. 6 LBeamtVG LSA jetzt exakt definiert ist. Des Weiteren ist ein Einkommen, das nicht monatlich erzielt wird, nicht mehr pauschal zu zwölfteln, sondern auf die Monate umzulegen, in denen diese Einkommensart erzielt wurde. Mit der Neuregelung in 67 LBeamtVG sind auch die Übergangsregelungen des bisherigen 53 Abs. 9 BeamtVG ( 53 in der bis zum 31.12.1998 geltenden Fassung) sowie des bisherigen 53 Abs. 10 BeamtVG weggefallen. Für bestehende Fälle mit Kürzung nach 53 Abs. 10 BeamtVG gibt es Besitzstandsregelungen in 85 Abs. 8 LBeamtVG. 8. Rentenanrechnung Die Neuregelung der Rentenanrechnung in 69 LBeamtVG LSA sieht eine Erweiterung der anzurechnenden Renten um die folgenden Rentenarten vor: Renten nach dem Gesetz über die Alterssicherung der Landwirte Betriebsrenten nach den 1b und 30 f des Betriebsrentengesetzes, soweit sie auf einer Verwendung im öffentlichen Dienst beruhen Seite 4 von 5

Alters- und Hinterbliebenengeld oder vergleichbare finanzielle Leistungen, die auf Anwartschaften beruhen, aufgrund derer nach einem Ausscheiden aus einem Beamtenverhältnis keine Nachversicherung durchgeführt wurde, sofern die Versorgungsbezüge nach diesem Gesetz bei deren Berechnung unberücksichtigt bleiben 9. Beamte auf Zeit - Amtszeitversorgung Zeiten, in denen ein Wahlamt nicht im Beamtenverhältnis auf Zeit wahrgenommen wurde, sind zukünftig gemäß 78 Abs. 8 bei der Ermittlung der Amtszeitversorgung nach 78 Abs. 2 (bisher 66 Abs. 2 BeamtVG) mit zu berücksichtigen. In diesen Fällen sieht 78 Abs. 8 eine erweiterte Rentenanrechnung vor. Nach Anwendung von 69 (bisher 55 BeamtVG) ist das Ruhegehalt mindestens um den Betrag zu kürzen, der dem Rentenbetrag für die zusätzlich zu berücksichtigende Amtszeit (Angestelltenzeit) entspricht. Bei der Ermittlung des Kürzungsbetrags ist der Ruhensbetrag gemäß 69 zu berücksichtigen. Für die am 01.01.2019 vorhandenen Versorgungsempfängerinnen und Versorgungsempfänger wird der Ruhegehaltssatz von Amtswegen neu festgesetzt, wenn Zeiten nach 78 Abs. 7 Satz 1 oder Abs. 8 Satz 1 als ruhegehaltfähige Dienstzeit oder Amtszeit vorliegen, die bisher nicht anerkannt worden sind ( 83 Abs. 4 LBeamtVG). Haben Sie weitere Fragen? Wir informieren Sie gern. Kommunaler Versorgungsverband Sachsen-Anhalt Carl-Miller-Str. 7, 39112 Magdeburg www.kvsa-magdeburg.de Beamtenversorgung Telefon: 0391 62570-0 Telefax: 0391 62570-649 E-Mail: beamtenversorgung@kvsa-magdeburg.de Seite 5 von 5