ethische Probleme im Kontext der Humangenetik
ethische Probleme im Kontext der Humangenetik / Lernziele molekulargenetische Diagnostik pränatale Diagnostik / Interruptio Elternalter
Human-Genetik A C Genetik G T
Humangenet(h)ik Wissenschaft von der genetisch bedingten Variabilität des Menschen Vererbung: Mechanismen/Gesetzmäßigkeiten Genotyp Phänotyp allgemeine Theorie der Entstehung von Erkrankungen
genetische Beratung...ist ein ärztliches Angebot an alle, die Risiken für sich / andere im Zusammenhang mit genetischen Erkrankungen befürchten (Deutsche Gesellschaft für Humangenetik)
genetische Beratung medizinische Fakten, Diagnose, Therapie Wahlmöglichkeiten angemessene Einstellung zur Krankheit /Behinderung bzw. Wiederholungsrisiko
moderne Gen-Diagnostik
- recreational genomics
Koketterie
Schärfen der Begrifflichkeiten Krankheit Patient gesunder Mutationsträger
Genom-Sequenzanalyse
Genom-Sequenzanalyse methodische Probleme lange repetitive DNA-Sequenzen Sequenz-Lücken G/C reiche-sequenzen DNA-Veränderungen (Modifikation/Degradation)
Kosten pro Genom
Genom-Sequenzanalyse + Neugebornen-Screening Helfen DNA-Daten, Krankheiten zu verhindern? Varianten mit unklarer Bedeutung für das gegebene Individuum Welche DNA-Informationen werden mitgeteilt? bei Kindern / Erwachsenen oder Gesunden / Kranken Wem gehören die DNA-Daten? Sollten DNA-Daten anderen Forschern zur Verfügung stehen? auch DNA-Daten Un- / Neugeborener, bevor sie zustimmen können? Effizienz des klinischen DNA-Sequenzierens? je mehr untersucht wird desto mehr falsch positive Befunde
Anzahl Neumutationen Neumutationen + Elternalter Elternalter in Jahren Kong et al., Nature 2012
Schlußfolgerungen Autismus- + Schizophrenie-Erkrankungen Spermien einfrieren in jungen Jahren? Selektionsdruck erhöhen?
Gendiagnostikgesetz (GenDG; 1. 2. 2010) Medizin Recht Arbeit Versicherung
moderne DNA/Gen-Diagnostik Tatsachen + Thesen GenD klärt schwierigste DD, auch prädiktiv/pränatal GenD absolut präzise + effizient für s ganze Genom mitunter schwierige Interpretation + nur Wahrscheinlichkeitsaussagen möglich GenD ethisch unbedenklich bei suffizienter Beratung ethische Problemfelder: Menschen nach Maß merkantile Aspekte Glaube an genetische Determination
Diagnostik Therapie
moderne Gentechnologie 1990 2013 2021 2030 erste direkte DNA-Tests DNA-Tests für >4000/7500 monogenen Erbleiden; Pharmaka- Verträglichkeit DNA-Tests für (alle) monogenen + einige Volks- Krankheiten personalisierte Medizin Gentherapie auf breiter Basis
ethische Probleme im Kontext der Humangenetik genetische Beratung + Diagnostik pränatale Diagnostik (Therapie?) Präimplantations-Diagnostik
Pränataldiagnostik Möglichkeiten / Techniken Nicht invasiv - Ultraschall - Ersttrimester-Screening {Triple-Suchtest}
+ ß-HCG, PAPP-A
Arbeitskreis Down-Syndrom e.v. Bundesweite Beratung und Information
Wahrscheinlichkeit für Trisomie 21-Geburt bezogen auf das mütterliche Alter mütterliches Alter
umfassende, ergebnisoffene Beratung, medizinische, psychosoziale Aspekte, Fördermöglichkeiten, Kontakt zu SHG 90 % Schwangerschaftsabbruch
zellfreie fetale DNA im mütterlichen Blut
mütterliche Quellen fetalen Materials fetale Zellen maternale Zellen
Geburten / Interruptiones in D 1000000 900000 800000 700000 600000 500000 400000 300000 200000 100000 0 1990 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
und Schwangerschaftsabbrüche Beratungsregelung medizin. Indikation 1990 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
Pränataldiagnostik Möglichkeiten / Techniken Nicht invasiv - Ultraschall - Ersttrimester screening Invasiv CVS - Chromosomen, DNA AZ - Chromosomen, DNA, -FP
in Zukunft: Diagnostik aus mütterlichem Blut Testbatterien für multiple Erkrankungen höchste soziale und ethische Brisanz!
Beratung individuelle Notsituation, Gewissenskonflikt Unterstützung bei Urteilsfindung Aufzeigen von Handlungsmöglichkeiten Bestärkung gegen sozialen Druck Entscheidungsautonomie
Hintergrund Angebot von Pränataldiagnostik, Abtreibungsrecht politische Entscheidung, sozialer Konsens Entscheidungsautonomie?
Alternativen Verzicht auf weitere Kinder? als Schicksal annehmen? Pränataldiagnostik? Präimplantationsdiagnostik?
Präimplantationsdiagnostik (PID) geringeres Übel? Schuld? Dammbruch?
Zielgruppe PID (kinderlose) Paare mit hohem genetischen Risiko Duchenne Muskeldystrophie CF bekannte chromos. Translokation
PID Tourismus zulässig: B, DK, GB, F, GR, NL, N, S, E, A, CH
Pränataldiagnostik im Interesse... des Kindes? der Mutter bzw. Familie? des nächsten Kindes Wert des Lebens? der Gesellschaft? Güterabwägung
ethische Aspekte der Pränataldiagnostik initiale Begründung - verbesserte genetische Beratung - Prävention [- ökonomische Aspekte; nicht in D] contra Menschenwürde (moral. Status des Embryos) Verwerfen des Embryos / Fetus was machbar ist wird gefordert (Haftungsabwehr) unübersehbare Entwicklungsmöglichkeiten höchstrichterl. Rechtsprechung: PD kann keiner Frau vorenthalten werden, bei noch so geringem Risiko Veränderung der Wertentscheidungen; slippery slope kein 100%iger Krankheitsausschluß Kosten pro Linderung individuellen Leids (psych. Entlastung > 98%) im Ausland verfügbar Diagnostik-Chips... Selbstbestimmungsrecht der Frau viele schwerwiegende Leiden verhinderbar Kosten
invasive Diagnostik + genetische Beratung Ziele: humangenetische Beratung vor jeder invasiven Diagnostik - Information über Aussagekraft der Untersuchung, schwer interpretierbare Ergebnisse möglich - Besprechen der Konsequenzen eines pathologischen Befundes - Familienanamnese, Hinweise auf Erbleiden?
pränatale Diagnostik Konsequenzen I meist Beruhigung der Schwangeren durch Normal- Befund Beispiel Röteln-Infektion: durch Ausschluss fetaler Infektion (PCR aus Chorionzotten oder Fruchtwasser) Schwangerschaftsabbruch heute seltener
pränatale Diagnostik Konsequenzen II intrauterine Therapie Blutgruppen- unverträglichkeit Wahl des Entbindungsortes Herzfehler, Spina bifida Vorbereitung Eltern Lippen-/Kiefer-/ Gaumen-Spalte
von der genetischen Glaskugel zum Menschen nach Maß gtcctggatag attttgctcttgcatcgatac ctctggggaacagcatcacacccc tgagggaggaggatggagaggaggagg gccgacgcccctgcaccttctctccagtcaa acaccgggctggagttgacatccactcctgtt tcgctggatcctgccgtccagctcagccaggagg ctagtggtctcaacttgttcaccgagcgcaaccag atgtgacgctgacagaactgcgaagggtgcaccctt cagaagacgagatcctcgctcagtacctggtgccta cagctgccgtccttgggatggacaaggccgtggcg gtgtcagccgcctgctggagagcacgctcaggag cccagcagggttggagccctgcacggcgtcctc tggagtgcgacctgctggacgacactgccaa tcatcagcgactatctcctctccaaccc actgcgtgaacattcacagccagca acgtactggtcatgtgtgcc atacctcattga