Informationsmaterial HINTERBLIEBENE Kurzfilm, Deutschland 2009 HD, 22 Minuten Im Verleih des PRO-FUN MEDIA Filmverleih Frankfurt am Main mit Maximilian Giertler (Paul) Peter Prager (Dresen) Elisabeth Hess (Lina) Buch, Regie und Produktion Alexander Pfeuffer Kamera Szenenbild Susanne Dietze Kostüme Anne Buffetrille Schnitt Christian Fibikar Musik Neonkrieger Produktion You Wish Films WhyMakeThings Productions HINTERBLIEBENE Januar 2010 copyright PRO-FUN MEDIA Filmverleih - Frankfurt am Main 1
DIE GESCHICHTE Auf einmal war er weg. Tot. Geblieben sind nur die Konflikte, die der 18-jährige Paul mit seinem Vater nicht mehr klären konnte. Und Lina, seine kleine Schwester, um die er sich jetzt nun kümmern soll. Dabei hätte er selbst gerne jemanden, der für ihn da ist. Paul will sich der Verantwortung nicht stellen. Er flieht aus der Enge der Wohnung, streunt durch Berlin und begegnet dem alten Dresen. Einem gemachten Mann, wie s scheint. Und einer, der Paul jetzt auffangen könnte. Die beiden verbringen die Nacht miteinander. Nach und nach brechen alte Wunden auf - beiderseits. Denn auch Dresen hat jemanden verloren. Auf einem Industriegelände am Rande der Stadt kippt die Trauer der beiden schließlich um in Wut. Die Situation droht zu eskalieren... Paul (Maximilian Giertler) Dresen (Peter Prager) Lina (Elisabeth Hess) HINTERBLIEBENE Januar 2010 copyright PRO-FUN MEDIA Filmverleih - Frankfurt am Main 2
DIE MACHER Alexander Pfeuffer (Buch, Regie und Produktion) Alexander Pfeuffer, 1971 in Eichstätt geboren, arbeitete mehrere Jahre als Drehuchautor und lehrer in Los Angeles und lebt nun als freier Filmemacher in Berlin. Er schrieb Drehbücher für Kino und Fernsehen (u.a. WAS NÜTZT DIE LIEBE IN GEDANKEN, POLIZEIRUF 110). Sein Film FRÜHSTÜCK? (Deutschland, 2002) lief auf mehr als 50 internationalen Filmfestivals und ist in Frankreich, USA und Deutschland auf DVD erschienen. (Kamera) wurde im Schwarzwald geboren und arbeitet als Filmemacher, Videokünstler und Theaterregisseur in Berlin. Seine Kamerarbeit war zuletzt in der begehbaren Installation BLEAK HOUSE beim Festival CRASH BOOM BAU! (Theaterhaus Jena, 2009) zu sehen. Vor der Arbeit an HINTERBLIEBENE führte er Kamera und Regie bei dem Dokumentarfilm IF ONE THING MATTERS A FILM ABOUT WOLFGANG TILLMANS, der bei der Berlinale 2008 seine Premiere hatte Christian Fibikar (Schnitt) Christian Fibikar, geboren in Frankfurt a.m., lebt als freier Film Editor in Berlin. Vor HINTERBLIEBENE schnitt er unter anderem COMRADE COUTURE (Deutschland, 2008), der bei der Berlinale 2009 seine Premiere hatte, TAILOR-MADE DREAMS (Deutschland, 2006), der mit dem Max-Ophyls-Preis ausgezeichnet wurde, und den Grimme-Preisnominierten Dokumentarfilm DAS GESCHÄFT MIT DEM WASSER (Deutschland 2003) Neonkrieger (Filmmusik) Die Freiburger Idependent-Band Neonkrieger (Frontmann Johannes Winter, Simon Bockstahler an der E-Gitarre, Bassist Michael Marx und Hannes Stölker am Schlagzeug) gewann beim Wettbewerb Play Live 2005 den ersten Platz. Neben zahlreichen Auftritten in Deutschland, der Schweiz und Frankreich hat die Band auch einige Film- und Theaterprojekte musikalisch begleitet. Unter anderem etwa den Spielfilm "Der Männerbeauftragte" der bei den Freiburger Filmfestspielen 2006 mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde. Das Lied GROSSE GRAUE STEINE ist eigens für HINTERBLIEBENE geschrieben. HINTERBLIEBENE Januar 2010 copyright PRO-FUN MEDIA Filmverleih - Frankfurt am Main 3
INTERVIEW MIT ALEXANDER PFEUFFER Dein Film erzählt von einer Begegnung zwischen einem jüngeren und einem älteren Mann. Beide haben jemanden verloren und kommen mit dem Verlust nicht zurecht. Wie bist Du auf diese Geschichte gekommen? Wenn ich es mir genau überlege, liegt der Ursprung des Films ziemlich weit in der Vergangenheit, d.h. konkret in meiner Jugend. Ich habe mich damals mit Pier Paolo Pasolini beschäftigt mit dessen Werk und Leben. Und natürlich auch mit seinem Tod, der Ermordung durch einen Stricher. Das war ja auch eine Begegnung zwischen Jung und Alt. Für mich persönlich war es wohl die Auseinandersetzung mit dem Thema Erwachsenwerden, und zwar in einer sehr unbewussten, fast archetypischen Weise. Will heißen: Der alte König muss vom Thron gestoßen werden, damit der Junge ein ganzer Mann werden kann. Das Motiv ist das gleiche geblieben, als ich mich Jahre später an das Drehbuch von HINTERBLIEBENE gesetzt habe - jener Kampf also zwischen den Generationen. Aber ich habe bald festgestellt, dass es mir inzwischen um etwas ganz anderes ging. Was war das genau? Was hat Dich am meisten an der Geschichte interessiert? Wenn Menschen versuchen, mithilfe eines anderen ihr ureigenstes Problem zu lösen, obwohl sie es nur in sich, mit sich selbst lösen können. In der Psychologie würde man sagen: Projektion. Die beiden Figuren schaffen sich jeweils ein Bild von ihrem Gegenüber, das letztlich gar nichts mit der realen Person zu tun hat. Paul sieht in Dresen seinen Vater und Dresen in Paul seinen verstorbenen Lebenspartner. So etwas kann nicht gut gehen. Denn erst sind wir enttäuscht, dass der andere nicht so ist, wie wir ihn wollten, und dann sind wir von uns selbst enttäuscht, sobald wir das verstanden haben. Nämlich, dass wir so naiv waren zu glauben, der andere könnte tatsächlich unserem Wunschbild genügen. Und trotzdem sind solche Vereinnahmungen notwendig. Wir müssen die Kämpfe in uns selbst nach außen transportieren, um den nächsten Schritt zu tun. Hatte diese Erkenntnis dann auch Auswirkungen bei der Umsetzung des Films? HINTERBLIEBENE ist ja eine kleine Geschichte, eine Art Mikrokosmos, ganz fokussiert auf zwei Figuren, die an sehr unterschiedlichen Stellen in ihrem Leben stehen. Das haben wir dann auch beim Casting versucht abzubilden. Mit Peter Prager konnten wir einen hervorragenden und sehr erfahrenen Schauspieler gewinnen. Einen gestandenen Mann sozusagen. Für Paul, den Jungen, haben wir uns nach längerer Suche bewusst für jemanden entschieden, der talentiert, aber noch unsicher ist, wohin sein Weg führen wird. So konnten beide auch ihre persönliche Situation in die Szenen mit einbringen. Gerade diese authentische Arbeit mit den Darstellern hat mir große Freude gemacht. Du schreibst oft Drehbücher für andere Regisseure. Welche Erfahrung war das für Dich, jetzt Deinen Stoff selbst umzusetzen? Eine großartige Erfahrung! Wenn ich für andere schreibe, muss ich mir die Filme zwar bis ins Detail vorstellen, aber schließlich rechtzeitig loslassen und sagen: So, das war s! Da wird man ab und an ganz schön überrascht, wenn man das fertige Produkt zu sehen bekommt im guten wie auch im schlechten Sinne. Bei HINTERBLIEBENE konnte ich nun wirklich eine Vision umsetzen, von Anfang bis Ende. Die Erfahrung war diese Mal sogar noch intensiver als bei Regiearbeiten zuvor, weil ich jetzt auch Produzent war. So konnte ich mir mein Team selbst zusammensuchen, konnte Leute finden, mit denen die Chemie stimmte, und auf die ich mich hundertprozentig verlassen konnte. Menschen, die ihr ganzes Herzblut in das Projekt haben fließen lassen. Für diese Erfahrung bin ich extrem dankbar. So würde ich gerne auch in Zukunft arbeiten. Gutes Stichwort. Was planst Du denn für Deine Zukunft? Ganz klar. Ich würde gerne einen Langfilm machen. Auch bei FRÜHSTÜCK?, meinem ersten Film nach dem Regiestudium, war ich ganz begeistert von der Arbeit und wollte gleich weitermachen. Aber wie es eben immer so ist mit den Plänen... Ich habe dann doch wieder viel für Andere geschrieben, so dass eigene Projekte heimlich nach hinten rutschten. Interessant wäre für mich sicher auch ein Rollenwechsel: Wenn ich zwar eng am Buch mitarbeiten, aber es letztlich einem anderen Autor überlassen könnte. Und ich dafür den Focus auf Regie legen würde. Es gibt da schon eine Geschichte, die mir am Herzen liegt. Das ist zwar noch ein ungelegtes Ei, aber ich bin dran. Interview: Susanne Burg HINTERBLIEBENE Januar 2010 copyright PRO-FUN MEDIA Filmverleih - Frankfurt am Main 4
BESETZUNG UND TEAM: Paul Maximilian Giertler Dresen Peter Prager Lina Elisabeth Hess Pauls Nachbarn Susanne Rögner, Thomas Scharff Buch, Regie und Produktion Alexander Pfeuffer Kamera Szenenbild Susanne Dietze Kostüme Anne Buffetrille Schnitt Christian Fibikar Musik Neonkrieger Coproduktion (WhyMakeThings Productions) Regieassistenz Rogier Hardeman Produktionsleitung Daniel Becksmann Kameraassistenz und Ton Heinrich Harndt Kostümassistenz Antonio Cerezo Maske Maja Wegner-Meier Sound Design Jana König Farbkorrektur Goran Mitic Casting Frank Domhan, Mary YeMyint Motive Susanne Dietze, Matthias Schwarz Spielfahrzeug Sven Wedemeyer Standfotografie Monic Johanna Wollschläger HINTERBLIEBENE Januar 2010 copyright PRO-FUN MEDIA Filmverleih - Frankfurt am Main 5