Übung 9 Wärmebehandlung GG, UGG. Musterlösung. Ausgabe: Abgabe: Werkstoffe und Fertigung II Prof.Dr. K.

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Transkript:

Werkstoffe und Fertigung II Prof.Dr. K. Wegener Sommersemester 27 Mengendiagramm bei 3 C Name Vorname Legi-Nr. Übung 9 Wärmebehandlung GG, UGG Musterlösung Ausgabe: 12.4.27 Abgabe: 17.4.27 Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigung, ETH Zentrum Übungsassistenz: Willi Müller, CLA F21.1, wm@iwf.mavt.ethz.ch

Werkstoffe und Fertigung II, Prof.Dr. K. Wegener Übung 9 Wärmebehandlung 12.4.7/17.4.7 Lernziele Werkstoffe und Fertigung II, Kap. 1, LZ 1-3; Kap. 11, LZ 1, 4, 5, 6, Kap. 6, 1,2,4-7 Kerninformationen 1 Wärmebehandlung im Gleichgewicht Glühtemperatur Glühgefüge 12 11 1 9 Temperatur [ C] 8 7 6 5 4 3 2 1 S W N K α + γ Spannungsarmglühen Weichglühen Normalglühen Auflösung von Karbidnetz W N Anlassen S α.2.4.6.8 1. 1.2 1.4 Kohlenstoffgehalt [%] γ K W N γ + Karbid Normalglühen Weichglühen Spannungsarmglühen 2

2 Wärmebehandlung im Ungleichgewicht Die Zustandsdiagramme zeigen Gleichgewichtszustände, wie sie nach langer, bei tiefen Temperaturen nach sehr langer Zeit auftreten, indem Stoffausgleich durch Diffusion abläuft. Wärmebehandlungen im Ungleichgewicht benützen gezielt das zeitabhängibe Verhalten der verschiedenen Werkstoffe. Je schneller die Abkühlung ist, bei umso tieferen Temperaturen laufen die Umwandlungen ab, der Antrieb aus dem Unterschied der freien Enthalpie des ursprünglichen, heissen Zustandes gegenüber dem Gleichgewichtszustand bei der aktuellen Temperatur ist zwar grösser, aber die Diffusionsgeschwindigkeit kleiner. Bei sehr schneller Abkühlung werden die Diffusionsvorgänge überhaupt unterbunden (Martensitumwandlung). Phasengrenze 3 Zeit-Temperatur-Umwandlungsschaubilder (ZTU-Diagramm) Isothermes ZTU Schaubild Kontinuierliches ZTU-Schaubild Isothermes ZTU - Diagramm Die Probe (Eisenwerkstoff) wird von der Austenitisierungstemperatur sehr schnell auf die Versuchstemperatur T abgekühlt und dort konstant gehalten. Durch abermaliges Abschrecken entsteht aus dem verbliebenen Austenit Martensit, die anderen Gefügebestandteile sind während des Verweilens bei T entstanden. Kontinuierliches ZTU - Diagramm Da die Wärme durch Wärmeleitung aus dem Innern eines Werkstückes nach aussen transportiert werden muss, lassen sich praktisch nicht beliebig hohe Abkühlgeschwindigkeiten realisieren. Entlang von praktischen Abkühlkurven werden Start- und Endpunkte der Gefügeumwandlung aufgezeichnet. 3

1 Glühen Beschreiben Sie den Unterschied zwischen Normalglühen und Rekristallisationsglühen Lösung: Normalglühen: a) Erwärmen auf 3-5 C oberhalb A c3 und halten, Abkühlen in ruhender Atmosphäre. Zweifache Phasenumwandlung Ferrit/Perlit >< Austenit. b) Ziel: Feinkorn für höhere Festigkeit, bessere Zerspanbarkeit. c) Abbau von Eigenspannungen d) Beseitigung von Widmannstättengefüge (Ferrit im Innern von Perlitkörnern, spröde) Rekristallisationsglühen: e) Kornneubildung ohne Phasenumwandlung in den verformten Zonen bei Temp. 5-65 C. f) Ziel: Aufhebung der Verfestigung nach Kaltverformung. 2 Isothermes ZTU-Diagramm Konstruieren Sie ein isothermes ZTU-Diagramm (quantitativ soweit möglich) für zwei unlegierte Stähle mit (a).4 %C (b).8 %C (c) Zeichnen Sie die Änderung des ZTU-Diagrammes mit.8 %C durch legieren mit Cr. Lösung (S. Grafik) xb = Beginn, xe = Ende der Umwandlung von Austenit in x. x: F = Ferrit, P = Perlit, B = Bainit M S, M F : Martensit-Start-/-Finish-Temperatur. Quantitativ festgelegt: Die Ac1-Linie ist Asymptote an die PB und PE-Linie, die Ac3-Linie ist Asymptote an die FB und FE-Linie. Martensit-Start- und -Finish-Temperatur sind gegeben. c) Legieren mit Cr (und auch vielen anderen Legierungselementen) verschiebt alle Umwandlungsbereiche (Perlit, Bainit, auch Ferrit, wo vorhanden) zu längeren Zeiten nach rechts, den Bainit- und Martensitbereich nach unten, zu tieferen Temperaturen. C A C3 a) b), c) A C1 FB F FE A C1 PB BB B P PE BE PB P PE PB P PE M S M F BB B BE M S BB B BE M S M S.4.8 %C 2 log t log t

3 Kontinuierliches ZTU - Diagramm Gegeben ist das kontinuierliche ZTU Diagramm des Stahles C35 a) Vervollständigen Sie das Diagramm durch die folgenden Angaben: M S Martensitstarttemperatur (c) B S Bainitstartlinie HV1 P S Perlitstartlinie innen aussen F Bereich der Ferritbildung P Bereich der Perlitbildung B Bereich der Bainitbildung M Bereich der Martensitbildung A Bereich des Austenits A C1 Umw.-punkt Perlit Austenit bei Erwärmung Umw.-punkt Ferrit Austenit b. Erwärmung A C3 r a r Abstand von der Mittelachse b) Bestimmen Sie die t 8/5 Zeit zur Erzielung eines Mehrphasengefüges aus Ferrit, Perlit und Bainit und geben Sie die korrelierende Härte HV an. c) Die Abkühlung eines Werkstückes aus C35 erfolgt so, dass die Temperatur aussen innerhalb 1s unterhalb M S sinkt und in der Werkstückmitte nur noch Ferrit und Perlit entstehen. Zeichnen Sie den Härteverlauf über der Materialtiefe auf. d) Welchen anderen Werkstoff würden Sie wählen, um bei gleicher Abkühlung eine gleichmässige, hohe Härte zu erreichen, und warum. Temperatur (ºC) 1 9 C35 8 7 6 5 4 3 2 1 52 395 32 23 2 HV1.1 1 1 1 1 3 1 4 1 5 1 6 Zeit (s) 3

Lösung M S Martensitstarttemperatur B S Bainitstartlinie P S Perlitstartlinie F Bereich der Ferritbildung P Bereich der Perlitbildung B Bereich der Bainitbildung M Bereich der Martensitbildung A Bereich des Austenits A C1 Umw.-punkt Perlit Austenit bei Erwärmung Umw.-punkt Ferrit Austenit bei Erwärmung A C3 (c) 6 4 2 HV1 r a Verlauf qualitativ r Abstand von der Mittelachse Temperatur (ºC) 1 9 C35 8 A C3 7 6 5 A C1 A B S F B P P S 4 M S 3 2 M 1 52 395 32 23 2 HV1.1 1 1 1 1 3 1 4 1 5 1 6 Zeit (s) b) t 8/5 = 13-48=82 s (Toleranz +-1s). Härte = 23 HV1 d) Geeigneten legierten Stahl verwenden. Viele Legierungselemente verschieben Nasen nach rechts, sodass mit kleinerer Abkühlgeschwindigkeit das Martensitgebiet erreicht werden kann, ohne dass Diffusionsvorgänge stattfinden können. Beispiel C: 1%; Si:.3 %; Mn:.6% ; Cr: 5.3%, Mo: 1.1%, V:.2%. X1 Cr Mo 5 4

4 Anlassvergüten Ein Bauteil aus dem Stahl 25 CrMo 4 soll durch Anlassvergüten eine Mindeststreckgrenze von 6 N/mm 2 und eine Mindestbruchdehnung von 15 % erhalten. a) Wählen Sie eine passende Anlasstemperatur. b) Zeichnen Sie eine schematische Temperatur-Zeit-Kurve für den Vergütungsprozess, wenn die Austenitisierungstemperatur 87 C beträgt. c) Welche Härte des Werkstückes können Sie erwarten? Vergütungssschaubild für Werkstoff 25 CrMo 4 Lösung a) Mindeststreckgrenze R e von 6 N/mm 2 Anlasstemperatur < 61 C Mindestbruchdehnung von 15 % Anlasstemperatur > 52 C Also gilt: 52 C < Anlasstemperatur < 61 C. Hier gewählt: 55 C. b) Schematische Temperatur-Zeit-Kurve: Temperatur [ C] 1 z.b. 1 h z.b. 1 h 5 Zeit c) Zu erwartende Bruchspannung R m = 9 N/mm 2. Im Skript gibt Gleichung (11.6) einen näherungsweisen Zusammenhang zwischen Bruchspannung und Härte: Rm 3. 21 HV oder Rm 3. 38 HB 2 Rm 9N / mm Zu erwartende Härte: HV = = 28 2 3.21 3.21 N /( mm HV ) 5

5 Lösungsglühtemperatur a) Bestimmen Sie die Lösungsglühtemperatur für eine Aluminium-4% Cu-Legierung. b) Wo liegt in der gegebenen Warmaushärtungskurve (Fig.) der Bereich der Überalterung? 1 Härte HV 6 4.1 1 1 1 Tage Fig.: Warmaushärtung von AlCu4 bei 19 C Lösung Löslichkeit von Legierungszusätzen in Aluminium in Abhängigkeit von der Temperatur. a) Für eine Aluminiumlegierung mit 4% Cu Gehalt liegt die Löslichkeitsgrenze bei 5 C. Es wird eine Lösungsglühtemperatur von 55 C gewählt. (Nach Abschrecken ins Zweiphasengebiet bleibt der Mischkristall übersättigt, bis sich beim Auslagern Teilchen der kupferreichen Phase gebildet haben) b) Überalterung bezeichnet das Anwachsen grosser Teilchen, indem sie kleinere aufzehren (Ostwaldreifung). Dadurch wächst der Teilchenabstand, Festigkeit und Härte nehmen ab. 1 6 Härte HV Bereich der Überalterung Fig.: Warmaushärtung von 4 AlCu4 bei 19 C.1 1 1 1 Tage 6