Informatik 5 Betriebssystem Seite 1 Betriebssystem und Dateimanagement 1. Grundlagen Ein Betriebssystem ist ein Programm, das die Verbindung zwischen dem Benutzer, der Software und der Hardware herstellt. Es ist für die Arbeit mit dem Computer unbedingt notwendig. Das Betriebssystem Der größte Teil der Systemsoftware wird unter dem Begriff Betriebssystem zusammengefasst (der Rest wird als TOOLS, diverse Ergänzungen des Betriebssystems, bezeichnet) und umfasst folgende Aufgaben: Organisation des Startens des Computers Durchführung der Ein- und Ausgabeoperationen Fehlerbehandlung Organisation des Programmablaufes Verwaltung des Arbeitsspeichers Verwaltung der externen Speichermedien und Geräte Organisation der Datensicherungsvorgänge Unterstützung der Programmierung Dialog mit dem Benutzer Dienst- und Hilfsprogramme Überprüfung der Hardware auf Funktionsfähigkeit Messung der Auslastung Überprüfung der Benutzerberechtigung Beispiele für Betriebssysteme: MS-DOS (Microsoft Disk Operating System) WindowsXP Windows Vista Windows 2003 Server (Netzwerkbetriebssystem) Linux (verschiedene Distributionen, z.b.: Suse 10.2, Ubuntu, Knopix, Mandriva, ) Novell (Netzwerkbetriebssystem) Der Startvorgang Im BIOS des Computers befindet sich das so genannte Urladeprogramm. Neben der Prüfung der Hardware hat es die Aufgabe, das Betriebssystem zu suchen. Das Betriebssystem ist normalerweise wegen seiner Größe auf einer Festplatte gespeichert. Während des Startens ( BOOTEN ) wird das Betriebssystem zuerst auf der Diskette und dann auf der Festplatte gesucht. Befindet sich eine Diskette im Laufwerk, so erscheint eine Fehlermeldung in der Form (oder so ähnlich) Kein System Diskette wechseln und Taste betätigen! Für Spezialisten: im BIOS lässt sich die Boot-Reihenfolge einstellen! Manchmal ist es aber notwendig, von der Diskette zu starten (Systemfehler, Festplattenfehler,...). Dazu benötigt man eine so genannte Startdiskette. Die Boot-Reihenfolge muss daher entsprechend angepasst sein! Mögliche Beispiele:
Informatik 5 Betriebssystem Seite 2 Ist der Startvorgang abgeschlossen, darf der Computer nicht einfach abgeschaltet werden. Das Betriebssystem hat eine eigene Abschaltroutine ( Windows herunterfahren ). Wird das ständig ignoriert, kann es zu Fehlern im Betriebssystem führen. Benutzeridentifikation Diese ist normalerweise nur bei einem Netzwerk notwendig. Während des Startvorganges erscheint eine Login -Maske. In diesem Dialogfenster sind der Benutzername und ein eventuelles Kennwort einzugeben. 1 Die Benutzeroberfläche Die Benutzeroberfläche ist eine grafische Oberfläche (GUI Graphical User Interface). Darauf befinden sich Symbole für Arbeitsplatz, Netzwerkumgebung, Papierkorb,... Einige Merkmale einer grafischen Oberfläche: Befehle lassen sich durch Anklicken von Symbolen mit der Maus starten Alle Anwendungen laufen in Fenstern Der Aufbau der Fenster ist immer einheitlich Die Kommunikation erfolgt über Dialogfenster Texte, Bilder und Grafiken werden so dargestellt, wie sie am Drucker erscheinen (WYSIWYG What You See Is What You Get) Das wichtigste Element ist die Schaltfläche 1 Bei unserem Netzwerk lauten die Benutzernamen Win02,..., Win50. Ein besonderes Kennwort ist nicht vorgesehen.
Informatik 5 Betriebssystem Seite 3 Programme Starten Mauszeiger auf Start Klick mit der linken Maustaste Mauszeiger auf Eintrag Programme, anschließend nach rechts, z.b. auf Zubehör usw. Anmerkung: Die Schaltfläche Start kann auch mit [Strg][Esc] oder mit der Windows-Taste aktiviert werden. Mit den Cursortasten kann das jeweilige Programm ausgewählt werden. Aufgabe: Starte die beiden Anwendungen WordPad und Paint Die Taskleiste Offene Programme werden in der Taskleiste rechts von Start angezeigt. Wechseln zwischen Programmen: Klick auf den Programmnamen Tastenkombination [Alt][ÿ] Anmerkung: Das Ausführen von mehreren Programmen gleichzeitig nennt man Multitasking. Rechts sind zusätzliche Elemente wie Uhrzeit, Bildschirmeinstellungen, Virenscanner,... möglich. Die Programmfenster Jede Information wird in einem Fenster dargestellt. Es können gleichzeitig mehrere Fenster geöffnet sein. Das aktive Fenster ist an der dunklen Titelleiste erkennbar. Schließen Titelleiste Minimieren o Fensterelemente Maximieren: Minimieren: Verschieben: Maximieren Schaltfläche oder Doppelklick in die Titelleiste. Das Fenster nimmt den gesamten Bildschirm ein. Nochmaliger Doppelklick stellt den ursprünglichen Zustand wieder her. Fenster als Symbol in der Taskleiste Mauszeiger auf die Titelleiste, mit gedrückter linker Maustaste verschieben. Das Fenster darf nicht maximiert sein. Schließen: Klick auf das Symbol oder [Alt][F4] Größe ändern: Mauszeiger an den Rand des Fensters; dadurch bekommt er eine andere Form (Doppelpfeil). Mit gedrückter linker Maustaste kann die Größe geändert werden.
Informatik 5 Betriebssystem Seite 4 o Die Menüleiste, Menüleiste und Statusleiste Menüpunkt auswählen: mit der Maus auf den Menünamen und anschließend auf den gewünschten Befehl klicken mit der Tastatur: Menüpunkt mit der Tastenkombination [Alt]+unterstrichener Buchstabe; für den Befehl nur mehr den unterstrichenen Buchstaben. Viele Befehle sind als Symbole in der Symbolleiste erreichbar. Sie werden mit einem einfachen Mausklick aktiviert. In der Statusleiste findet man wichtige Programminformationen, die gelesen werden sollten! Symbolleisten und Statusleiste können im Menü Ansicht bzw. Extras Optionen... einund ausgeschaltet werden. Menüpunkt Befehl Menüleiste Symbolleiste Statusleiste o Drop-Down-Listenfelder Diese erkennt man am Pfeilsymbol rechts neben dem Eingabefeld (z.b. Schriftarten). Durch einen Klick auf den Pfeil wird die Liste geöffnet, aus der man einen Eintrag wählen kann. In einer langen Liste kann mit der Bildlaufleiste geblättert werden. o Einstellen der Taskleiste Die Leiste kann mit der Maus an jede Bildschirmkante geschoben bzw. vergrößert oder verkleinert werden. Im Menüpunkt Start/Einstellungen/Task-Leiste sind weitere Einstellungen möglich. Das System herunterfahren Moderne Betriebssysteme simulieren Arbeitsspeicher auf der Festplatte ( Auslagerungsdateien ). Deshalb darf man das Gerät nicht einfach ausschalten werden, sondern es muss das System heruntergefahren werden. Schaltfläche START BEENDEN oder Tastenkombination [Alt][F4]; entsprechende Option wählen und mit OK bestätigen. Neuere Geräte schalten sich selbst aus, ältere müssen oft noch manuell ausgeschaltet werden.
Informatik 5 Betriebssystem Seite 5 2. Der Arbeitsplatz Symbol auf dem Desktop: Die Laufwerke Durch einen Doppelklick auf das Symbol wird das Fenster geöffnet. Es werden alle Laufwerke angezeigt (Diskettenlaufwerk, lokale Festplatten, CD-Rom, Zip-Laufwerk,...). Die Anzahl der Laufwerke variiert je nach Hardware und Netzverbindung. Disketten formatieren Speichermedien wie Disketten und Festplatten können bzw. müssen formatiert werden. Vorgangsweise: o Diskette in das Laufwerk (Schreibschutz geschlossen, Etikette immer oben, Schreib-/Leseöffnung immer in Richtung Laufwerk) o Laufwerk markieren (einfacher Klick auf das Laufwerkssymbol) o Menüpunkt Datei Formatieren wählen oder viel wichtiger: mit Hilfe der rechten Maustaste das Kontextmenü aufrufen und dort den Befehl wählen. (Das Kontextmenü funktioniert unter Windows in vielen Situationen und stellt jeweils die wichtigsten Befehle zur Verfügung.) o mögliche Einstellungen: Speicherkapazität Art der Formatierung Bezeichnung (maximal 11 Zeichen) Zusammenfassung anzeigen lassen o anschließend Starten ; am Ende wird eine Zusammenfassung angezeigt. o Ein Laufwerk öffnen Doppelklick auf das Symbol Arbeitsplatz Doppelklick auf das gewünschte Laufwerk um genauere Informationen zu erhalten (z.b. Speicherkapazität, belegter Speicherplatz): Kontextmenü Eigenschaften Einen Ordner erstellen o Am Arbeitsplatz gewünschtes Laufwerksfenster öffnen o Kontextmenü Neu Ordner o Ordner mit Namen versehen Unterordner erstellen o Ordner auswählen und durch Doppelklick öffnen o Wie in vorhin neue Ordner anlegen Objekte anordnen Um Ordnung zu erhalten, können die Ordner nach verschiedenen Kriterien angeordnet werden: o Laufwerksfenster öffnen o Kontextmenü Symbole anordnen o Art der Ordnung auswählen Suchen von Dateien Verlorengegangene Dokumente können über die Schaltfläche START SUCHEN DATEIEN/ORDNER gesucht werden. o Dateinamen oder einen Teil davon in das entsprechende Feld schreiben o Laufwerk im entsprechenden Feld auswählen (eventuell einen Ordner zusätzlich angeben) und Untergeordnete Ordner einbeziehen einschalten o Suche starten. Im Fenster erscheint dann das Suchergebnis. Die ganzen Ausführungen gelten auch für die Arbeit mit dem Explorer. Dieser wird mit Rechtstklick auf START Explorer oder Tastenkombination [E]
Informatik 5 Betriebssystem Seite 6 Markieren von Dateien bzw. Dateigruppen (verschiedene Möglichkeiten): o Einzelne Dateien: einfacher Mausklick o Mehrere aufeinander folgende Dateien: Mit gedrückter linker Maustaste ein Rechteck über die Gruppe ziehen Erstes Dokument anklicken (ª)-Taste gedrückt halten und letztes Dokument anklicken o Nicht nebeneinander liegende Dateien markieren: o Erste Datei markieren o (Strg)-Taste gedrückt halten und die weiteren Dateien anklicken Verschieben von Dateien Unterscheide: von einem Ordner in einen anderen auf demselben Laufwerk oder von einem Laufwerk auf ein anderes. o Über den Arbeitsplatz die entsprechenden zwei Fenster öffnen (Ordner, in dem sich die zu verschiebende Datei befindet und ein Fenster, in dem sich der Zielordner befindet) o Datei markieren und mit gedrückter linker Maustaste auf den Zielordner ziehen ( Drag and Drop ). Vorsicht: kein Doppelklick! o Von einem Laufwerk auf ein anderes: zusätzlich zur linken Maustaste [Umschalt]-Taste drücken. o Die Datei kann auch aus dem Suchergebnisfenster heraus verschoben werden! Kopieren Gleiche Vorgehensweise wie beim verschieben, nur andere Tastenkombinationen. o Auf dem gleichen Laufwerk von Ordner zu Ordner: Linke Maustaste + (ª)-Taste o Von Laufwerk zu Laufwerk: nur linke Maustaste. o Um auf die Diskette zu kopieren, markiert man die Datei und wählt aus dem Kontextmenü den Punkt Senden an und hier die Diskette als Zielort. Ergänzung zu Verschieben und Kopieren: Datei markieren und mit rechter Maustaste ziehen; am Zielort erscheint ein Kontextmenü, wo man die gewünschte Art auswählen kann. Umbenennen Datei markieren, dann gibt es drei Möglichkeiten: o aus dem Kontextmenü Umbenennen auswählen o Menüpunkt Datei Umbenennen o Funktionstaste [F2] anschließend den neuen Dateinamen eingeben. Folgende Grundsätze sind zu beachten: o maximale Länge 255 Zeichen o mögliche Zeichen: Buchstaben, Ziffern, Leerzeichen, ASCII-Zeichen mit einer Nummer größer als 127, $ % - _ @ ~ `! ( ) ^ # & o unter Windows, jedoch nicht unter DOS sind erlaubt: +, ; = [ ] o unter DOS sind nur 8 Zeichen (ohne Leerzeichen) plus 3 Zeichen Erweiterung getrennt durch einen Punkt möglich o Groß- und Kleinschreibung wird nicht berücksichtigt Nicht verwendet werden dürfen: o : Doppelpunkt steht hinter Laufwerksbuchstaben o * Stern Jokerzeichen (Platzhaltersymbol) für beliebig viele Zeichen bei Suchvorgängen o? Fragezeichen Jokerzeichen für ein beliebiges Zeichen bei Suchvorgängen o \ Backslash trennt Ordner und Unterordner o / Schrägstrich (Slash) wird für MS-DOS Befehle benötigt o Anführungszeichen o (senkrechter Strich), < (kleiner), > (größer) vom System benötigt
Informatik 5 Betriebssystem Seite 7 Verknüpfungen erstellen Verknüpfungen zu Laufwerken, Programmen,... können an jeder Stelle erstellt werden (Desktop, Arbeitsplatz,...). Verknüpfungen erkennt man am Pfeilsymbol links unten im Symbol. Erstellen einer Verknüpfung: Gewünschtes Symbol anklicken mit der rechten Maustaste Symbol an die gewünschte Stelle ziehen Maustaste loslassen und Menüpunkt Verknüpfung hier erstellen wählen das neue Symbol benennen. Einfügen einer Verknüpfung in das Startmenü: Über die Schaltfläche Start aus dem Kontextmenü Öffnen wählen Ordner Programme wählen (dort eventuell den gewünschten Unterordner) über das Kontextmenü die gewünschte Verknüpfung erstellen. Innerhalb einer Gruppe (z.b. Programme ) können Unterordner erzeugt werden. So kann man durch Verschieben der Verknüpfungssymbole Ordnung in die Menüstruktur bringen! Der Papierkorb Wird eine Datei auf einer lokalen Festplatte gelöscht, wird sie vorher in den Papierkorb verschoben. Dies ist auf Wechseldatenträgern nicht möglich. Werden Dateien über ein Anwendungsprogramm gelöscht (z.b. MS-DOS-Fenster), kommen sie ebenfalls nicht in den Papierkorb. Werden ganze Ordner gelöscht, kommen nur die Dateien in den Papierkorb, der Ordner wird entfernt. Wichtig: wird beim Löschen die (ª)-Taste gedrückt, wird die Datei nicht in den Papierkorb verschoben! Eigenschaften Über das Kontextmenü Eigenschaften einstellbar. Hier wird die Größe des Papierkorbes festgelegt. Wichtig: er sollte regelmäßig geleert werden, da sonst wertvoller Speicherplatz belegt wird. Mit dem Papierkorb löschen Über das Kontextmenü löschen oder die zu löschende Datei über den Papierkorb ziehen und fallen lassen (Drag & Drop). Im Papierkorb wühlen Zum Wiederherstellen von Dateien den Papierkorb öffnen gewünschte Dokumente markieren aus dem Kontextmenü den Befehl Wiederherstellen wählen. 3. Drucker verwalten Druckerinstallation: geschieht meist mit Hilfe der mit dem Drucker gelieferten Software. Sonst muss über Start Drucker und Faxgeräte Neuer Drucker die Installation gestartet werden (eventuell ist der Aufruf der Systemsteuerung notwendig). Sollte WINDOWS den Drucker nicht erkennen, muss die notwendige Treibersoftware bereitgestellt werden (CD oder im Internet bei www.treiber.de zu finden). Drucken: o Aus einem Anwendungsprogramm: Menüpunkt Datei Drucken und hier die notwendigen Druckereinstellungen durchführen o Mit Drag & Drop: die zu druckende (nicht geöffnete) Datei auf das Druckersymbol ziehen Druckaufträge steuern: Die Aufträge werden als temporäre Dateien in der Druckerwarteschlange gespeichert. Sie werden der Reihe nach zum Drucker gesendet. Der Benutzer kann hier Druckaufträge wieder löschen: o Doppelklick auf das Druckersymbol (im Druckerfenster oder in der Taskleiste) o Drucker anhalten (Menüpunkt Drucker) o Zu löschende Druckaufträge markieren und (Entf)-Taste oder Menüpunkt Dokument Abbrechen oder Drucker Alle Aufträge abbrechen wählen.